-->Guten Tag
Jetzt reichts! Das Mass an Peinlichkeiten ist erschöpft.
Wenn die Briten noch einen Funken von politischem Anstand haben, dann zerren sie Blair und seine Kriegstreiber vor ein huttonfreies Kriegsgericht.
Das ist ein Fall für den Intern. Strafgerichtshof.
5. Februar 2004, 12:36, NZZ Online
Blair räumt Missverständnis bei 45-Minuten-These ein
Verwechslung von Waffensystemen
Der britische Premierminister Blair hat eingeräumt, vor der Parlamentsabstimmung über die Teilnahme Grossbritanniens am Irak-Krieg die Zeitangaben zur Einsatzbereitschaft irakischer Waffensysteme missverstanden zu haben.
(sda/afp/dpa) Vor der Debatte am 18. März 2003 habe er keine genaue Kenntnis über die Art der Waffen gehabt, die gemäss einem Geheimdienstdossier binnen 45 Minuten einsatzbereit gewesen wären, sagte Blair am Mittwoch im Parlament. Die umstrittene 45-Minuten-These bezog sich laut Blair nicht auf Langstreckenraketen, sondern auf taktische Gefechtswaffen. «Ich habe bereits genau gesagt, wann ich davon Kenntnis erhalten habe. Das war nicht vor der Debatte am 18. März vergangenen Jahres», sagte der Premnier wörtlich.
Bedeutung heruntergespielt
Der britische Verteidigungsminister Hoon versuchte am Donnerstag, den Vorwürfen Blair die Spitze zu nehmen. In einem BBC-Interview sagte Hoon, es sei unbedeutend, ob Blair bei der Frage nach irakischen Massenvernichtungswaffen den genauen Raketen-oder Artillerietyp gekannt habe oder nicht. «Ich glaube nicht, dass dadurch ein irreführender Eindruck entstanden ist», sagte der Minister. Hoon sollte sich zu dem Thema im Laufe des Tages vor dem Verteidigungsausschuss des Unterhauses äussern.
Das Dossier vom September 2002 hatte der Regierung als Argumentationsgrundlage für die britische Beteiligung am Irak-Krieg gedient. Vor allem die Behauptung, Irak sei in der Lage, binnen 45 Minuten chemische oder biologische Waffen einzusetzen, brachte die Regierung in den letzten Monaten in Bedrängnis.
Lordrichter Brian Hutton hatte Downing Street vergangene Woche jedoch von dem Vorwurf freigesprochen, den Bericht aufgebauscht zu haben. Blair kündigte einen Untersuchungsausschuss zu den Geheimdienstberichten über die angeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen an.
Entschuldigung gefordert
Der aussenpolitische Sprecher der britischen Konservativen, Michael Ancram, forderte Blair auf, sich zu «entschuldigen» und zu «korrigieren». Die Rede des Premiers werfe «schwerwiegende Fragen» bezüglich dessen auf, «was die Regierung wusste, als Grossbritannien in den Krieg eintrat». Ausserdem stehe sie in Widerspruch zu früheren Aussagen des ehemaligen Aussenministers Cook und Hoons. Hoon habe gesagt, dass sich die 45-Minuten-Passage auf «einfache taktische Munition» und nicht auf «chemische und biologische Waffen von grosser Reichweite» bezogen hätten, sagte Ancram.
<ul> ~ Blair..</ul>
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