-->Frankfurt 12.02.04 (asia-economy.de) Nachdem die Aktien von Providential Holdings nach dem Aufkommen einiger Zweifel seit zwei Tagen an Wert verloren haben, haben wir uns bei asia economy dazu entschlossen, die zunächst nur als Warnung geltende Analyse nun frei zugänglich für jeden interessierten Anleger zu machen.
Nach Angaben des zuständigen Analysten Andreas Lambrou, muss dieser Schritt vollzogen werden, um weiteren Diskussionen über meine Ziele entgegenzuwirken.
''Ich besitze weder Aktien von Providential Holdings noch irgend eines seiner Partnerunternehmen und beabsichtige auch nicht diese zu kaufen. Ebenfalls habe ich kein Interesse daran an einem Kursverfall via Leerverkauf zu profitieren. Eine objektive Meinung kann ich mir nur erlauben, wenn keine finanziellen Eigeninteressen damit verbunden sind. Dennoch bin ich der Meinung, dass meine langjährigen Kenntnisse der internationlen Aktienmärkte ausreichend sind, um mir ein Urteil zu potentiell gefärdeten Unternehmen zu erlauben. Es gibt nach der Aufwärtsbewegung des Jahres 2003 eine Reihe an Unternehmen, die trotz negativer Fundamentaldaten, allein von der Phantasie angetrieben, Höchstkurse erreicht haben, die nicht nachhaltig sind. Das Problem sind aber nicht die Kurse, sondern die Tatsache, dass unerfahrene Anleger (zumeist Private) nicht alle Hintergründe belechten können und dennoch in erheblichem Maße engagiert sind. Eine Warnung auszusprechen und die Finanzen des Unternehmens kritisch zu hinterfragen, erscheint mir deshalb voll und ganz vertretbar und richtig zu sein.''
In den späten 90ern gab es einmal ein innovatives Unternehmen mit dem Namen Metabox WKN k.A., dass zu Hochzeiten des Neuen Marktes von sich reden machte. Der aus einem Apple Computer und Amiga Computer hervorgegangene Computerzubehörhersteller und Vertreiber´, welcher vor seinem Börsengang unter dem Namen PIOS Computer auftrat. Bediente sich insgesamt mehrerer Geschäftsmodelle, von denen letztlich keines zum Erfolg führte.
Als der Kurs von Metabox sein absolutes Allzeithoch erreicht hatte (Frühzeichner und Spekulanten tanzten voller Freude auf dem Feuer des Vulkans) wurden mehrere Großaufträge aus Algerien bekannt (Set-Top-Boxen für Afrika?), die dem Unternehmen zu neuen Höhen verhelfen sollten. Am Ende war es die beste Möglichkeit Kasse zu machen und Gewinne mitzunehmen, denn der Betrugsfall Metabox platzte alsbald.
Den Fall Metabox schildere ich Ihnen deshalb so ausführlich, da meine Kollegen und ich damals die einzigen Analysten waren, die vor einem Totalverlust warnten und die Aufträge als nicht stichhaltig bezeichneten. Ausschlaggebend für unser damaliges Urteil war neben der Analyse einiger Eckdaten vor allem der gesunde Menschenverstand und die jahrelangen Erfahrungswerte.
Deshalb fühle ich mich auch heute wieder so sicher wie damals und möchte einige Investoren vor einem schwerwiegenden Fehler bewahren.
Der heutige Fall handelt von einer Finanzholding mit dem vielversprechenden Namen Providential Holdings, die aber ausser vielen guten Ideen kaum wirkliche Resultate vorzuweisen hat und deren Bilanz sozusagen aus heißer Luft besteht.
Doch bevor wir auf den Fall Providential Holdings zu sprechen kommen, möchte ich auf die Machenschaften dieser Stockpusher genauer eingehen. Prinzipiell handelt es sich um reine Aktiendruckfabriken. Die Hauptgeschäftstätigkeit liegt also neben dem formulieren von Businessplänen in der Sicherstellung eines nicht abreißenden Stroms an druckfrischen neuen Aktien, um die Anleger zu beglücken. Dass diese Firmen mitunter nur minimalste Geschäftsumsätze aufweisen bestätigt die Tatsache, da es sich in der Regel um reine Anschubfinanzierungen für den Verkauf der Anlagestory handelt.
Gehen wir folgende Grundüberlegungen ein. Ein Unternehmen wird je nach Zukunftsfantasie und Anlegermentalität in einem solchen Falle mit dem 5-20 fachen Umsatz bewertet. Nicht schlecht wenn man bedenkt, dass zur Generierung von Umsätzen nur einiger Buchungen bedarf, die letztendlich noch nicht einmal profitabel sein müssen und selbst wenn sie es sind, so kann ein geschickter Manipulateur schnell das mehrfache seines eingesetzten Kapitals verdienen. Das diese Unternehmen letztendlich trotz der gebuchten Umsätze und Gewinne über sehr wenig Barmittel verfügen, ist ein weiteres Indiz.
Die Vorstände der entsprechenden Unternehmen sind darüber hinaus stärker an der Entwicklung ihres Aktienkurses interessiert, als an der operativen Geschäftstätigkeit.
Im Falle von Providential sieht dies dann so aus:
’’In einem kürzlich geführten Interview benannte CEO Fahmann den fairen Wert der Aktie mit 3 USD Zitat: Aufgrund der dynamischen Natur unseres Unternehmens und der derzeitigen Geschdftszahlen sollte unsere Aktie bei 3 USD fair bewertet sein.’’
Bei einem derzeitigen Kurs-Umsatz-Verhältnis von ca. 8 (Basis 2003) sieht der CEO den fairen Wert also beim 80 fachen Umsatz??? Nun möchte ich nicht in Frage stellen, dass Providential vielleicht in der Lage sein wird einige umsatzsteigernden Geschäftsabschlüsse zu tätigen, eine Umsatzsteigerung, um den Faktor 10, die nötig wäre um die Aktie in ihrer Bewertung gleich zu halten, halte ich dennoch für ausgeschlossen.
Doch fangen wir mit der Analyse der Finanzzahlen an:
GuV
Die Erzielung von Beratungsgebühren steht bei Providential im Vordergrund und ermüglichte einen Gesamtumsatz von 4,4 Mio. USD, bei vernachläßigbaren Kosten (schließlich wird alles mit Aktien bezahlt) entsteht daraus ein Nettogewinn in Höhe von 3,179 Mio. USD. Hinzu kommen unrealisierte Gewinne auf das Beteiligungsportfolio in Höhe von 1,2 Mio. USD.
Soweit so gut, könnte man meinen.
Aber schon allein ein kurzer Blick in die Kapitalflußrechnung offenbart:
Cash-Flow
3,179 Mio. Nettogewinn abzüglich einiger vernachläßigbarer Posten, wie Rechtskosten (Legal settlements), Begleichung von ausstehenden Rechnungen (Accounts payable) etc.
Und Cash-Flow erhöhenden Größen, wie der Abschreibunng in Höhe von (7296 USD) usw.
Der Betrag der ins Auge sticht sind die gebuchten Forderungen auf die besagten Beratungsleistungen Receivable for consulting services in Höhe von sage und schreibe 4.400.000 USD
Einen Betrag, den wir bereits aus der Betrachtung der GuV kennen. Dies bedeutet, dass Unternehmen hat von seinen im Gesamtjahr gebuchten Umsätzen nicht EINEN CENT erhalten
Dem geübten Bilanzleser sollten deshalb sofort erste Zweifel hinsichtlich der Realisierbarkeit dieser Umsätze kommen.
Unter dem Strich hat das Unternehmen trotz der ausgewiesenen Ertragsexplosion operativ Geld vernichtet. Was man deutlich am gesunkenen Barmittelbestand sehen kann, der von 96.747 USD auf 62.283 USD abgenommen hat.
Wenn Sie mich fragen, spricht es nicht gerade für das Geschäftsmodell, wenn ein Nettogewinn in Höhe von über 3 Mio. USD und ein damit errechnetes KGV von vermeindlich günstigen 12, zu einem Geldmittelabfluss von 34.464 USD führen.
Eigentlich reichen diese Erkenntnisse bereits aus um zu erkennen, dass es zwischen dem Wollen und Sein von Providential himmelweite Unterschiede gibt. Doch der Vollständigkeit halber wollen wir noch einen kurzen Blick auf die Bilanz wagen.
Bilanz
Aktiva
Accounts receivable (Ausstehende Forderungen) 4,44 Mio. USD
Hier tauchen wieder einmal unsere 4,4 Mio. auf. Hinzu kommen sogar noch weitere 40.000 USD, auf dessen Bezahlung ebenfalls geduldig gewartet wird.
Wertpapiere des Umlaufvermögens (marketable securities) 2,7 Mio. USD
Dies sind die wahnsinnig tollen Beteiligungen von Providential, die insgesamt einen Marktwert von 2,7 Mio. besitzen, nachdem sie bereits im Gesamtjahr um 1,2 Mio. im Wert gestiegen sind.
Aktiva gesamt 7,343 Mio. USD
Das Unternehmen Providential besteht also zurzeit zu 97,2 % aus einer Forderung und einigen schwankungsanfälligen Aktienbeständen.
Passiva
Auf der Passivseite (der Finanzierungsseite der Bilanz) findet man im Wesentlichen:
Accounts payable (Ausstehende Rechnungsbeträge) 3,968 Mio. USD
Short-Term-Notes (Kurzfristige Kredite) 1,76 Mio. USD
Insgesamt 7,59 Mio. USD an so genannten current liabilities (kurzfristigen Verbindlichkeiten)
Die gesamten Verbindlichkeiten betragen etwa 7,8 Mio. USD
Insgesamt beträgt die Unterdeckung damit -444.035 USD
Providential Holdings verfügt also über ein NEGATIVES EIGENKAPITAL und sollte besser schleunigst Maßnahmen ergreifen, die den baldigen Bankrott des Unternehmens abwenden
Doch kommen wir zur Historie des Unternehmens.
Providential Holdings war früher unter dem Namen Providential Securities bekannt und als Broker tätig, bevor eine Gesellschaft namens JR Consulting das Unternehmen kaufte und sich selbst in Providential umbenannte.
Offensichtlich kein schlechtes Geschäft, wenn man bedenkt, dass Providential heute eine Marktkapitalisierung von über 30 Mio. USD besitzt...
Weitere Geschäftstransaktionen waren:
Die Gründung der California corporation, Providential Clearing, Inc, welche als Clearing Unternehmen für Aktienbroker operieren möchte, aber keinerlei operative Geschäftstätigkeit besitzt.
Am 10.04.01 wurde das Unternehmen Provimex ins Leben gerufen, mit dem Ziel vom steigenden Handel der USA mit Vietnam zu profitieren, der im Zuge eines Handelsabkommens dieser beiden Staaten entstehen wird (wer möchte dies nicht?). Doch bislang ist Provimex nicht operativ tätig.
Am 30.04.2002 wurde gegen die Ausgabe von 3 Mio. Aktien, die Mehrheit an Slimtech Inc. erworben, welche im Bereich der Distribution von LCD-Bildschirmen tätig werden wollte. Da dies offensichtlich bis Mai 2003 nicht der Fall war, wurde der Kauf rückabgewickelt.
Weitere Käufe sind der Ewerb von ATC Technology und Clear Pass Inc. Clear Pass sollte als koranischer Lizenznehmer und Vertreiber von biometrischen Zugangssystemen fungieren. Der Kauf wurde allerdings trotz einiger Investitionen im Mai 2003 rückabgewickelt und eine Tochtergesellschaft mit dem Namen Clear Pass implementiert und offeriert biometrische Zugangssysteme. Was aber auch egal ist, denn das Unternehmen ist nicht operativ tätig
Ebenfalls Probleme gab es im Sommer bei der Übernahme der koreanischen Real ID Technology Co. Nach einer Verlängerung des Prüfverfahrens (due dilligence) wurde der Kauf abgebrochen und bis August 2003 rückabgewickelt.
Eine weitere nicht operativ tätige Geshäftsidee wurde mit Touchlink Communications eingegangen (einer mehrheitlichen Beteiligung von Providential) welche Pre-Paid-Calling-Card (Telefonkarten) Automaten aufstellen möchte.
Die einzigen Unternehmen, die es herauszustreichen gilt und welche offensichtlich für den gebuchten Umsatz von Providential verantwortlich sind, ist das Unternehmen NETTEL Holdings (NTTL), welche zur Zeit von dubiosen schweizer Adressen angepriesen wird und für welche Providential Beratungsdienstleistungen abrechnete und einen Beratungsumsatz von 1,365 Mio. USD generierte.
Ausserdem beriet Providential die Lexor Holdings (LXRH) im Ramen einer Fusion.
Beide Unternehmen sind nahezu vollständig für den Aktienwert von Providential verantwortlich und sollten deshalb Thema der Betrachtung sein.
Auszug aus einem Researchreport
Nettel Holdings, Inc. (OTC-BB: NTTL, Price: US-$ 0.7 4) ist eine Telefongesellschaft mit dem Fokus
auf Voice-over -IP (VoIP). Derzeit bietet die Gesellschaft Long-Distance-Calls und VoIP Services in
mehr als 40 Ländern an. Außerdem verfügt die Gesellschaft über ein internationales Handels -
geschäft. Innerhalb der ersten neun Monate in 2003 erwirtschaftete Nettel einen Umsatz von US-$
649.875 gegenüber US-$ 56.744 im Vorjahresvergleichszeitraum. Mit einem Umsatz von allein US-$
543.995 im dritten Quartal 2003 weist Nettel ein starkes Umsatzwachstum bei einer Rohertragsmarge
von etwa 70% aus. Providential besitzt derzeit 2.250.000 Aktien von Nettel, was auf dem derzeitigen
Kursniveau einem Wert von etwa US-$ 1,7 Mio. entspricht.
Lexor Holdings (OTC-BB: LXRH, Price: US-$ 3.0 ) ist spezialisiert auf die Herstellung und Distribution
von Ausrüstungen für Schönheitssalons. Lexor erwartet für 2004 einen Umsatz in der Größenordnung
von US-$ 12 Mio.; basierend auf organischem Wachstum und weiteren Akquisitionen. Providential hält
derzeit 1,5 Mio. Aktien von Lexor, was beim derzeitigen Aktienkurs einem Marktwert von US-$ 4,5 Mio.
entspricht.
Stand 11.02.04
Nettel Holdings 0,71 USD = 1,6 Mio. USD Providential Anteil
Lexor Holdings 3,95 USD = 5,925 Mio. USD Providential Anteil
Damit hat sich der Wert der Aktien im Besitz von Providential nahezu verdreifacht. Dennoch halte ich aufgrund der fraglichen Geschäftsmodelle (die selbstverständlich alle stichhaltig und bis zu Ende formuliert sind), einen nachhaltigen Erfolg bei beiden Beteiligungen für ausgeschlossen. Nettel Holdings verfügt über keinerlei Gewinne und besitzt Barmittel in Höhe von 8000 USD. Zu Lexor Holdings sind kaum operative IST-Zahlen bekannt und diese sind wenn überhaupt sehr ernüchternd. Beispielsweise beunruhigt die Tatsache, dass 72 % der Aktien von Insidern (Vorstände, Beteiligungsgesellschaften usw.) gehalten werden aufs äußerste. Lexor Holdings besitzt auf aktueller Bewertungsbasis eine Marktkapitalisierung von 59 Mio. USD. Allerdings werden nur etwa 500-2000 Aktien täglich gehandelt. Wir müssen aufgrund des niedrigen Handelsvolumens und der festen Aktionärsstruktur davon ausgehen, dass die Kurse bei Lexor nach oben manipuliert wurden und deshalb nicht Aussagekräftig in die Bewertung von Providential einfließen dürfen. Schon gar nicht handelt es sich bei der Beteiligung um veräusserungsfähiges Umlaufvermögen.
Dabei beruhen die vermeintlich bekannten Umsatzzahlen von Lexor und Nettel auf reinen Schätzungen, die von interessierter Seite in Umlauf gebracht werden könnten, ohne die Nachhaltigkeit und stichhaltigkeit dieser Umsatzzile zu überprüfen.
Doch selbst wenn die Umsatzzahlen sich erreichen lassen, sagt dies noch lange nichts über den möglichen Nettogewinn und die Zahlungsmoral der Kunden aus. Nettel konnte im letzten Quartal bspw. bei einem Umsatzvolumen von knapp über 500.000 USD ganze 293.000 USD in seinen Forderungsbestand buchen. Eine Größe, die wir wie bei Providential bereits gesehen haben nicht unbeachtet bleiben sollte. Eine kritische Analyse des operativen Geschäftsmodells von Nettel und Lexor scheint daher ebenso angebracht zu sein.
Wem das noch nicht reicht, um sich von Providential Holdings zu verabschieden, der sollte unter dem Posten (Equipment Leasing) genauer nachschauen:
Dort steht beispielsweise geschrieben: ’’Das Unternehmen ist nicht in der Lage seinen Leasingverpflichtungen nachzukommen, da aufgrund des fehlenden Umsatzes nach der Auflösung des Brokergeschäfts keine Möglichkeit hierfür bestand.’’
Ein Unternehmen mit 4,4 Mio. USD Umsatz und einer Gewinnmarge von unglaublichen 70 % ist also nicht in der Lage seinen Leasingverpflichtungen nachzukommen und hält sich stattdessen mit zeitaufwendigen Gerichtsverfahren auf? Die wiederum zu unnützen Geldabflüssen (Gerichtskosten, Anwaltskosten) führen, wie sie in der Kapitalflußrechnung (s.o.) auftauchen.
Darüber hinaus befindet sich das Unternehmen mit einem NEGATIVEN UMLAUFVERMÃ-GEN und NEGATIVEN EIGENKAPITAL, seit September 2003 im Zustand des Zahlungsausfalls für seine kurzfristigen Schultitel (Notes) und fürchtet den BANKROTT
Übrigens das Quartal zum 30.09.03 endete für das Unternehmen trotz eines Rekordumsatzes für das Gesamtjahr mit zweifelhaften Forderungen, in Höhe von 4,4 Mio. USD die nach meinen Recherchen noch nicht einmal Ansatzweise die Chance haben eingetrieben zu werden, mit einem Umsatzvolumen von 11.000 USD (elftausend USD)
Hinsichtlich der akuten finanziellen Notlage des Unternehmens erscheint es mir zweifelhaft, der Aktie von Providential Holdings überhaupt noch irgend einen Wert beizumessen, da die Wertpapiere des Umlaufvermögens noch nicht einmal ansatzweise ausreichen, um die Verbindlichkeiten in Form von aktuellen Rechnungen und Fremdkapital zu bezahlen.
Wir stufen die Aktien von Providential Holdings deshalb mit einem klaren STRONG SELL und einem Kursziel von zunächst 0,05 USD ein, was einem Verlustpotential von etwa 85 % entsprechen sollte. Aufgrund der ausstehenden Forderungen halten wir den baldigen Bankrott des Unternehmens und einen Aktienverfall auf 0,00-0,01 USD für nicht gänzlich ausgeschlossen. Allerdings besitzen die Vorstände hinsichtlich ihrer Aktientransaktionen immer noch genügend Fantasie, um den Kapitalfluss durch Ausgabe neuer Aktien zu begrenzen.
Übrigens hat Frau Tina Phan als Insider, trotz der in Schwebe befindlichen Gerichtsverfahren und des bestehenden Zahlungsausfalls von November-Januar insgesamt 212.000 Aktien verkauft.
Die letzten Verkäufe waren am 26/27. Januar 2004 mit 100.000 Stück zum Kurs von ca. 0,30 USD. Was immerhin einem Erlös von 30.000 USD entspricht. Angesichts der Tatsasche, dass Frau Phan insgesamt immer noch 4.608.999 Aktien besitzt (Marktwert etwas mehr als eine Million USD), dürften Aktionäre mit laufenden Verkäufen rechnen.
Darüber hinaus wurde trotz der prekären fundamentalen Situation bei Providential ein Aktienkompensationsprogramm realisiert, welches die Ausgabe von 9 Mio. druckfrischen neuen Wertpapieren ermöglichte und den Bestand der Altaktionäre, um ca. 10 % verwässerte.
Fragen zu Providential können Sie gerne an andreas.lambrou@asia-economy.de richten
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-->Ich möchte mich an der Stelle bei Ihnen für die Analyse bedanken, da sie durchaus eine vorbildliche Darstellung eines Investments beinhaltet.
Und da will ich noch mal zwei Sachen eventuell mal klarstellen:
ich wollte Ihnen keineswegs Pusherei oder Ähnliches unterstellen, Sie werden sich allerdings damit abfinden müssen, daß man als Warner ganz schnell auf taube Ohren stößt - mir ist das leider mehrere hundert Male auch schon passiert,
dabei spielte es keine Rolle, ob eine seriöse fundamentale Beurteilung meinerseits durchgeführt wurde, oder ich mich beider Erstellung der Analyse auf charttechnische Angesichtspunkte verlassen habe. Es kam immer wieder das Argument, daß ich doch nicht anhand Bilanzen etwas herauslesen kann ;),
oder daß Charttechnik klar etwas wie Karten legen sei.
Sprich: insofern ein Anleger eine Aktie kauft, ist es egal mit welchem Nachdruck
sie ihm vor einem Fehler bewahren wollen. Die jeweiligen Storys von Intershop,
Met@bolic-Box,(;)) auch einer EMTV waren durchaus ersichtlich - auch die ganz anderen Unternehmen ebenfalls die sich einst auf dem Neuen Markt getummelt haben.
Metabox war natürlich ein Unternehmen was gleich nach (Telematic??) den allergrößten Bock geschossen hat - allerdings war die Aktie damals so richtig trendy - da kann man herzlich wenig machen um die Anleger zu überzeugen, daß ihre Ansicht auf fundierter Aussage beruht, die Sie als Kompetenzperson erstellt haben.
Als Analyst lebt es sich halt schwer, wenn man eine gewisse Fata Morgana beseitigen will - dies ist meine einschlägige Erfahrung (wobei auch ich meine Fehler machte, auf die ich nicht besonders stolz sein muß. ;) )
Na jedenfalls - für ganz mutige Menschen sind manchmal solche Spekulationen halbwegs spektakulär, jedenfalls keinesfalls irgendetwas für sog. Greenhorns -
da muß man schon wirklich verdammt gut und erfahren sein - um auf so brüchigen Eis fischen zu gehen - und auch wenn daß vielleicht anmaßend klingt -
viele Anleger beherrschen noch nicht einmal richtig gewisse Grundsätze des Anlegens - sind noch nicht einmal sich über die Risiken bewußt. Es liegt an dem schier unbegrenzten Vertrauen.
Dabei gibt es durchaus zahlreiche Indizien dafür, daß es mit der Unternehmensstory nicht weit her ist - Metabox hat es sogar geschafft an der Spitze zahlreiche Calls auszugeben (d.h.: die IPO Konsorten ;) ) und da wird gelegentlich klar woher der Wind eigentlich weht.
Lange Rede - kurzer Sinn: ich möchte nicht, daß Sie mein vorheriges Posting
als Unterstellung unter Ihrer Adresse verstehen, so war das nicht gemeint.
Fakt ist - es tauchen leider immer wieder Analysten auf, die sehr wohl Interesse haben ineinem sehr illiquiden Markt bestimmtes Kursziel zu erreichen,
ganz egal in welche Richtung. Dieser Umstand wird bedauerlicherweise sehr häufig durch Machtpersonen (Vorstände) stets geleugnet - eine herausragende Figur war in diesem Kontext Niemand anders als Herr Ron Sommer, der gewissen Analysten zu Last legte den Kurs der Telekomaktie zu zersetzen.
Man muß also wie immer auf der Hut sein.
Unterdessen freut es mich an heutigem Tag sehr, endlich mal eine - seit langem -fundierte fundamentale Analyse eines Unternehmens - zu lesen, denn das trifft man jedenfalls nicht jeden Tag. Es sind auch nicht besonders viele die sich tatsächlich in der Charttechnik auskennen - manchmal wird zu kurzfristig analysiert, dann wiederum zu langfristig (was sich mit der Idee der Charttechnik
schon mal gar nicht so recht verträgt).
Viele glauben im Ernst, sie könnten anhand paar Linien schon mal das nächste Auto in Kürze gewinnen - doch man merkt in den Foren, daß sich nicht gerade viele besondere Mühe machen ihre Lieblingsinvestments genauer anzuschauen.
Insgesamt wird die Aktieneuphorie klar als Richtwert angesehen, da werden Warnsignale so gut wie gar nicht wahrgenommen - der Kurs braucht nur einen Minisprung nach oben zu machen - und schon ist man als warnender Analyst
bereits vergessen.
Zum Thema Met@box brauchen wir uns gar nicht auszulassen - die Unternehmensstory war Niemandem richtig bekannt. Als ich bezweifelt habe, daß ein Unternehmen mit derart schwacher Bilanz wohl nur von einer Briefkastenfirma in Finnland Miliardenauftrag erhalten kann - so wurde das nicht wahrgenommen.
Man rechnete immer wieder vor, was denn alles passieren wird, wenn Met@box den Auftrag ausführt und daß die Aktie dann aber ganz sische den 1000 Euro Pegel im Nu erreichen kann.
Dabei sagt uns die Vernunft schon, daß man ersten besten angeblichen Unternehmer, mit einem Umsatzvolumen von sagen wir 30 Millionen Euro - keineswegs einen Milliardenauftrag zukommen läßt - es sei denn er kann seine Ware so vervielfältigen wie es Microsoft tut, wobei MS ganze Branchen steuert und als Schnittstelle agiert. Im Falle Metabox wurde aber genau das vom Vorstand behauptet, dann setzte Metabox noch einen zweiten Auftrag in dieser Größenordnung in die Welt - da waren alle außer sich - man erinnere sich nur an die Chats mit den Vorständen etc.
Genug davon! Die Aktie Providential Holdings ist nicht gerade mein Anlagetraum also habe ich da kein bißchen Blick darauf riskiert - daher wohl kleines Mißverständnis unserseits - ich dachte, Sie sprachen von einer externer Person, die die Aktie empfohlen hat und so schrieb ich ahnungslos ins Blaue, was den angenehmen Nebeneffekt hat, daß sie eine Analyse als Statement abgeben, die ich normalerweise doch sehr in so manchen Börsenboard vermisse.
Dafür jedenfalls einen schönen Dank - war mir wirklich ein Vergnügen es zu lesen. Offenbar saubere Recherche, stichhaltig und mit notwendiger Emotionslosigkeit vorgebracht - das ist leider viel zu selten.
Manchmal kann man da noch was charttechnisch herauslesen, allerdings wenn der normale Tagesumsatz unter 2000 Aktien und in der Spitze es 20.000 Aktien sind - so kann man davon ausgehen, daß auch charttechnisch die Investition zu völlig unkalkulierbaren Risiko werden kann mit exorbitanten und kaum nachvollziehbaren Kurssprüngen.
Die Story wird solange aufrechterhalten, solange noch"kursinnovative Ideen"
in die Medien, per Börsenbrief oder als Anlageinvestments von angeblich seriösen US-Brockern vorgestellt werden, die man eventuell einen Monat lang
telefonisch erreichen kann. ;) Dann wird der Laden wegen Reichtum geschlossen.
Viele Grüße von Turon
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