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Eine Aufwertung des chinesischen Yuans gegenüber dem US-Dollar wird immer wahrscheinlicher. Die chinesische Regierung spricht über dieses Thema immer mehr und auch die grossen US-Zeitungen nehmen sich diesem Thema immer mehr an. So die New York Times zu Beginn der letzten Woche und das Wallstreet Journal am vergangenen Freitag.
Die Meinungen gehen bei beiden Artikeln, wie auch schon bei einer Analyse von Goldman Sachs, in die gleiche Richtung: Zwischen 5 und 10% dürfte die Aufwertung ausmachen und evtl. in zwei Schritten vorgenommen werden. Sollte China die Anpassung tatsächlich vornehmen, dürften auch andere asiatische Regierungen mit dem gleichen oder einem ähnlichen Schritt folgen.
Was wären die Folgen für Amerika? Ein nochmaliger Schwächeanfall des Dollar wäre wahrscheinlich. Höchstwahrscheinlich würde dies auch höhere Zinsen bei den US-Bondmärkten mit sich bringen.
Alan Greenspan erklärte jedoch am letzten Mittwoch bei seinem Testimony vor dem US-Kongress, dass die ausländische Nachfrage nach US-Treasuries zu klein sei, als dass dies wirkliche Auswirkungen auf den Treasury-Markt haben würde.
Sorry. Keine Ahnung wie er auf diese Aussage bzw. Behauptung kommen konnte. Das Treasury hat letzte Woche wieder mit mehreren Emissionen an neuen Bonds über 3, 5 und 10 Jahren Laufzeit aufgewartet. Am Dienstag wurden die 3jährigen aufgelegt: Die Ausländer haben davon 46% gekauft. Am Mittwoch kamen die 5jährigen an die Reihe: Auch von denen gingen 43% in ausländische Hände. Und am Donnerstag bei den 10jährigen waren wiederum 45% des Umfangs Käufer aus dem Ausland. Bei den 10jährigen waren es beinahe nur Käufer aus dem asiatischen Raum.
Bei beinahe der Hälfte aller Laufzeiten sind die Käufer keine amerikanischen Institutionen. Und dies soll keine Auswirkungen haben? Die asiatischen Zentralbanken sind noch immer Big-Players im US-Treasury-Markt. Und wenn diese Nachfrage zurückgeht, dann wäre es schwierig zu verstehen, wenn die US-Zinsen nicht sofort mit höheren Renditen reagieren würden.
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