-->Pollio Vitruvius,römischer Architekt und Ingenieur des 1.Jh v.Chr.,schrieb in höherem Alter das einzige erhaltene Werk des Altertums über Baukunst und Ingenieurwesen,welches seit Winkelmann eine der wichtigsten Studiengrundlagen für die Archäologie darstellt.
Im folgenden Textauszug äußert sich Vitruv zum Stellenwert von Bildung und Unterricht.
Als der Philosoph Aristippos,ein Schüler des Sokrates,durch Schiffbruch an das Gestade der Rhodier geworfen, (in den Sand) gezeichnete geometrische Figuren bemerkt hatte,soll er seinen Begleitern gegenüber folgenden Ausruf getan haben:"<font color=#FF0000>Laßt uns guter Hoffnung sein! Ich sehe nämlich Spuren von Menschen!"</font>
Und spornstreichs eilte er in die Stadt Rhodos und kam geradewegs ins Gymanasium und,als er dort philosophische Fragen erörterte,wurde er mit Geschenken so bedacht,daß er nicht nur sich selbst ausstattete,sondern auch seinen Begleitern Kleider und den notwendigen Lebensunterhalt gewährte.
Als aber seine Begleiter in die Heimat hatten zurückkommen wollten und ihn fragten,was er denn dort berichtet wissen wolle,trug er ihnen auf,so zu vermelden:
<font color=#FF0000>Seinen Kindern müsse man derartige Besitztümer und Wegzehrung geben,die sich auch aus einem Schiffbruch zugleich (mit den Besitzern) durch Schwimmen ans Land retten könnten.</font>
Denn diese,denen weder ein harter Schicksalsschlag,noch eine Änderung der politischen Verhältnisse,noch Verwüstung durch Krieg Schaden zufügen könnten,seien die wahre Sicherung des Lebens.
Ebenso sagt Theophrastos,der diesen Gedanken noch weiter ausspinnt und die Mahnung ausspricht,<font color=#FF0000>es sei besser,Bildung zu besitzen als auf Geld zu vertrauen,</font>so:ein Weiser sei allein von allen weder ein Fremdling in fremdem Land,noch sei er nach Verlust seiner Hausgenossen und Verwandten ohne Freunde,sondern in jeder Bürgerschaft sei er Mitbürger,und auf schwere Schicksalsschläge könne er ohne Furcht mit Verachtung herabsehen.
Wer aber glaube,er sei gefeit und geschützt,nicht durch Bildung,sondern durch das Glück,der wandere auf schlüpfrigen Pfaden und komme durch ein Leben,das keine feste Grundlage habe,sondern ohne Halt sei,ins Gedränge.
Und Epikur sagt ganz ähnlich:<font color=#FF0000>Alle Gaben des Glücks werden nämlich,wenn sie von ihm gegeben werden,auch leicht wieder von ihm genommen werden.</font> <font color=#FF0000> Aber im Geist verankerte Kenntnisse schwinden zu keiner Zeit dahin,sondern bleiben stetig bis zum Lebensende.</font>
Gruß EUKLID
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