JoBar
25.02.2004, 14:02 |
Deutsches Milliardengeschenk für Bush? Thread gesperrt |
-->Man verträgt sich wieder
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat laut einem Zeitungsbericht bei seinem anstehenden Besuch in den USA ein großzügiges Angebot zur Entschuldung Iraks im Gepäck. Als Geste des guten Willens werde Schröder sich"erheblich bewegen" und vorausichtlich den Erlass eines Teils der bilateralen Schulden anbieten sowie eine Streckung bei der Tilgung des Restes, berichtet die Zeitung"Die Welt" in ihrer Mittwochsausgabe."Wir sind bereit, einen großen Beitrag zu leisten", zitierte das Blatt Regierungskreise in Berlin. Erstmals seit der Irak-Krise trifft Schröder am Freitag r US-Präsident George W. Bush im Weißen Haus.
Ein Regierungssprecher sagte, es gebe keinen neuen Stand der Dinge. Bereits beim Besuch des US-Sondergesandten James Baker im Dezember in Berlin habe Schröder seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt, zu Wiederaufbau, Stabilisierung und Demokratisierung Iraks beizutragen. Schröder habe gleichzeitig deutlich gemacht, dass alle Modalitäten für einen Teilerlass der Schulden im Rahmen des Pariser Clubs geklärt werden müssten.
Irak mit 40 Milliarden in der Kreide
Irak schulde Deutschland insgesamt 2,4 Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro), hinzu kämen 1,6 Milliarden Dollar an seit 1990 aufgelaufenen Zinsen, berichtet die Zeitung. Bei der Entschuldung Serbiens nach den Balkankriegen habe Berlin dem Land zwei Drittel seiner Verbindlichkeiten erlassen. An dieser Marke könne sich orientiert werden, hieß es demnach in Regierungskreisen.
Die USA dringen auf einen Schuldenerlass, um den wirtschaftlichen Wiederaufbau Iraks zu erleichtern. Irak hat bei den 19 im Pariser Club zusammengeschlossenen Gläubigerstaaten 40 Milliarden Dollar (rund 32 Milliarden Euro) Schulden. Bei den Sondierungen Bakers im Dezember hatten sich auch Frankreich, Italien und Großbritannien bereit erklärt, einen"substanziellen Beitrag" zur Entschuldung zu leisten.
Klose: Vertrauen dauerhaft gestört
SPD-Außenpolitiker Hans-Ulrich Klose hat die Chancen für eine Normalisierung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses skeptisch beurteilt. Es gebe Ernüchterung und Vertrauensverlust, sagte Klose der"Financial Times Deutschland" (Mittwochausgabe). An die Stelle des"Urvertrauens" zwischen den Partnern sei ein"Zweckbündnis" getreten."Beide Seiten haben inzwischen erkannt, was notwendig zu tun ist."
Trotz der Beilegung des Streits sollte man sich nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nach wie vor Meinungsunterschiede beim Thema Irak gibt", fügte Klose hinzu. Vor allem US-Präsident George W. Bush habe sich in den vergangenen Monaten bewegt,"weil sich die Situation im Irak nicht so entwickelt hat, wie er und seine Ratgeber in Washington das erwartet haben".
Klose warnte jedoch davor, den Empfang Schröders im Weißen Haus nur als Wahlkampfmanöver Bushs abzutun."Viel wichtiger sei die Einsicht in Washington, dass auch die einzig verbliebene Weltmacht nicht ohne Verbündete auskommt." Der Sozialdemokat erwartet daher, dass Bush von Deutschland verlangen werde,"mehr internationale Verantwortung zu übernehmen".
(N24.de, AFP, AP)
Das Motto von Rot-Grün: Freibier für Alle!!
Es zahlt... ach egal!
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Euklid
25.02.2004, 14:11
@ JoBar
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Re: Deutsches Milliardengeschenk für Bush? |
-->Dann haben wir ja endlich die Kohle die Ulla so schmerzhaft eingesammelt hat weg.
Zählt man die vielen Versprechungen innerhalb eines Jahres (Außenminister und Kanzler) zusammen,reicht weder Agenda 2010 noch 2011.
Die brauchen wir dann nicht mehr.
Wie soll ein Volk noch von weiteren Sparmaßnahmen überzeugbar sein wenn deren Vertreter an einem Tag das rauswerfen was in einem Vierteljahr mühsamst eingesammelt wird?
Jetzt wird schon im vorauseilenden Gehorsam über das Vermögen der Bürger ohne Mandat verfügt.
Gruß EUKLID
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Tempranillo
25.02.2004, 15:21
@ Euklid
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Re: Alles steht und fällt mit der außenpolitischen Unabhängigkeit |
-->Hallo Euklid,
so lange wir nicht außenpolitisch unabhängig sind, werden wir Jahr um Jahr, Jahrzehnt um Jahrzehnt, vielleicht sogar Jahrhundert um Jahrhundert augebeutet, ausgeplündert und zu militärischen Vasallendiensten gezwungen.
Damit hierzulande keiner auf den Gedanken kommt, daß das alles andere als naturgegeben ist, überzieht man uns - in vermutlich US-amerikanischem Auftrag - mit gehirn- und charakterwaschender Dauerpropaganda.
So schnell wird die genetisch prädisponierte Verbrechernation, soviel Goldhagen und Paul Spiegel muß erlaubt sein, nicht darauf verzichten wollen, uns für Dinge zahlen zu lassen, die bei genauerem Hinsehen von den USA angezettelt wurden: WK1, WK2 und Adolf mit allem, was dazu gehört.
Wenn ich bereit wäre, meinen letzten Rest von Charakter zu opfern, würde ich vor dieser Art der großkriminellen Genialität meinen Hut ziehen - vielleicht sogar einen Borsalino, das unentbehrliche Requisit aus den Streifen der schwarzen Serie.
Man müßte mal den cineastischen Fäkalschlamm, den Hollywood seit fast 100 Jahren über die ganze Welt verteilt - so wie ein Bauer seinen Acker odelt - ideologiekritisch unter die Lupe nehmen, und an der gleichen Elle messen wie, sagen wir mal, die Filme von Veit Harlan oder Leni Riefenstahl.
Das könnte interessante Ergebnisse zutage fördern. Es würde sich herausstellen, daß die USA mit den Hervorbringungen ihrer (Un-)Kulturindistrie - gewollt oder ungewollt - ein Selbstporträt zeichnen.
Die Glorifizierung des Verbrechens, und zwar in allen, selbst seinen ekelhaftesten Formen, habe ich in einem früheren Postimg bereits erwähnt.
Eine Aura seltsam kultischer, beinahe religiöser Verehrung umstrahlt auch den Dollar, der so etwas zu sein scheint, wie das Sesam-öffne-Dich für alle Türen, oder das Zaubermittel, mit dem selbst die sprödeste Schönheit unanständigsten Begehrlichkeiten gegenüber wachsweich gefügig wird.
Alle Widerstände schmelzen vor der magischen Kraft des Dollars!
Weiters würde mir noch einfallen, daß in den US-Filmen ein seltsamer Kult von Stärke, Brutalität und Bestialität getrieben wird. Nur tragen die prügelnden Haudraufs aus Hollywood nicht Breeches-Hosen und Hakenkreuz-Binde, sondern Krawatte und Borsalino, und sie trinken auch nicht Bier, sondern Whiskey.
Seltsamerweise scheinen die saufenden, prügelnden und herumballernden Helden, für die Humphrey Bogart den Idealtypus abgibt, gegen Zugluft außerordentlich empfindlich. Weshalb sonst würden sie in geschlossenen Räumen dauernd Hüte tragen?
Was soll denn das bedeuten? Wo würde man Räumlichkeiten finden, in denen es üblich ist, selbst bei stärkster Beheizung eine Kopfbedeckung tragen? Und was hätte das mit Hollywood zu tun?
Meine Phantasie ist mal wieder überfordert.
Von diesem Land, dessen geistige Verfaßtheit wir mühelos seinen (un-)kulturellen Hervorbringungen entnehmen können, werden wir also ausgequetscht, um ein Wort des US-Generals Sherman zu zitieren, bis uns nur mehr die Augen bleiben, um sie uns aus dem Kopf zu weinen.
Wo wäre ein Ausweg?
Wir müssen versuchen, auch wenn das ein Ritt auf der Rasierklinge ist, außenpolitische Unabhängigkeit zu gewinnen. Ein Zurück zu einer eigenständigen Machtpolitik im Stile OvBs wird nach Lage der Dinge unmöglich sein.
Was bleibt, wäre:
1. Bündnisalternativen schaffen, d.h. mit Russland flirten, evtl. ein neues Rapallo
2. In Anlehnung an De Gaulle Frankreich und D-Land zusammenlegen
Alles andere dürfte uns in Untergang oder unabsehbare Sklaverei führen.
Wie man in früheren Zeiten auf die amerikanischen Zumutungen, ein annäherndes Kräftegleichgewicht vorausgesetzt, reagiert hätte, das herauszufinden, überlasse ich jedem selbst. Wenn dieser Groschen gefallen ist, wird der Ernst der Lage klar; blitzartig!
Tempranillo
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Tassie Devil
26.02.2004, 07:49
@ Tempranillo
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Re: Blitzartig |
-->>Wie man in früheren Zeiten auf die amerikanischen Zumutungen, ein annäherndes Kräftegleichgewicht vorausgesetzt, reagiert hätte, das herauszufinden, überlasse ich jedem selbst. Wenn dieser Groschen gefallen ist, wird der Ernst der Lage klar; blitzartig!
Ich bin schon vor laengerer Zeit zu der Auffassung gelangt, dass die BRDDR als systemische Sollbruchstelle fuer genau diese Szenarien im westlichen Buendnis konstruiert wurde und stets dann dafuer herhalten muss, wenn die Zeit wieder einmal reif ist.
Der Zeitrahmen und die Schluessel, dies zu verhindern, waren die 70-ger Jahre.
>Tempranillo
Gruss
TD
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