nereus
25.02.2004, 22:27 |
Schachmatt - Wiederholung unbedingt anschauen Thread gesperrt |
-->Hallo!
Eben kam auf ARTE eine fast sensationelle Sendung.
Sie hieß: Schachmatt - Strategie einer Revolution und war eine Dokumentation von Susanne Brandstätter.
Es ging um die Rumänische Revolution von 1989 und das Strippenziehen der Geheimdienste im Hintergrund.
Die umrahmende Einbindung in ein Schachspiel, von der Eröffnung bis zum Schachmatt, war außerordentlich treffend und erinnerte bedrohlich an das Buch von Zbigniew Brzezinski" Die einzige Weltmacht" welche im Originaltitel auch"The Grand Chessboard" heißt.
So tief habe ich im TV schon lange nicht mehr hinter die Kulissen schauen dürfen.
Es hat mich weniger überrascht, daß es so war wie ich sowieso schon annahm - ich war überrascht, daß man so offen die Karten auf den Tisch legte.
Nun, alle Trümpfe wurden zwar nicht gezogen, doch es war auch so außerordentlich interessant.
Vor allem die strategischen Erläuterungen eines Führungsoffiziers des französischen Geheimdienstes.
Von ihm und einigen anderen"Hintergründlern" wurde dem verdutzten Zuschauer sehr klar und deutlich mitgeteilt, wozu
die Bauern (das Volk) eigentlich da sind. Was man schon ahnte, wurde nun zur Gewißheit.
Die Frage, warum dann nicht schon viel eher das kommunistische Gefängnis gesprengt wurde, stellte leider niemand.
Was da geschoben, getürkt und maskiert wurde, ging auf keine Kuhhaut und wirft interessante Einblicke in alle ostdeutschen Umstürze.
Dagobert Lindlau gab erhellene Kommentare und ebenso eine ungarische Diplomatin (falls ich nicht irre).
Opfer müssen übrigens sein, sonst hat die Revolution keinen richtigen Drive.
Wie locker und lässig das gesagt wurde, ließ einen erschauern.
Nach dieser Sendung schwant mir am Horizont aus welchen düsteren Quellen sich z.B. das Beharrungsvermögen unseres unfähigen Verkehrsministers speisen könnte.
Herr Stolpe sollte zukünftig jede Kirche meiden - es könnte bösartigste Gotteslästerung sein.
Diese Sendung wird am 27.02. (Freitag) wiederholt und jeder VT'ler sollte unbedingt einschalten.
Aufzeichnen kann auch nicht schaden, das kann man ruhig zweimal sehen.
mfG
nereus
|
wheely
25.02.2004, 22:51
@ nereus
|
danke für die Info, werd es mir aufnehmen... |
-->Meine Freundin war damals"live" dabei, von daher bestimmt interessant anzuschauen.
Gruß
wheely
|
eesti
26.02.2004, 07:38
@ wheely
|
Hat jemand den Beitrag gestern abend über Nordkorea gesehen? |
-->Es ging um eine Gruppe Eisenbahnfans (Dampflok), die eine 6-Tagesreise gekauft hatten.
Sehr beeindruckend.
Ein Land fast ohne Industrie."Wir haben in der gesamten Zeit nicht einen einzigen Industriebetrieb gesehen, der noch produzierte".
Durch die Einstellung der Ã-llieferungen gabe es praktisch nichts mehr, was funktionierte. Keinen Strom, keine Eisenbahn. Für die Eisenbahnromantiker wurden Dampfloks einige km mit Altreifen befeuert oder etwas Kohlengruß verwendet.
Überall Handarbeit und Aufpasser neben jedem Arbeiter. In der Hauptstadt zappenduster. Nur ein Hotel für Westler und hohe Funktionäre hatte eine separate Stromversorgung.
"Es ist erstaunlich, dass die zehntausenden nachts herumlaufenden Menschen in der Hauptstadt überhaupt den Weg bei absoluter Dunkelheit finden."
Wasserversorgung über Brunnen. Keine Autos, aber eine 10- Spurige Autobahn. Es kamen ihnen etwa 40 Autos entgegen. Schneeräumung und Enteisung der Autobahn durch Arbeitskolonnen. Bei Minus 15 Grad seit Wochen kein Strom und keine Heizung.
Fortbewegungsmittel: Handkarren, Fahrräder und hauptsächlich Füße.
Lebensmittelversorgung durch Eisangeln und Stoppeln auf den Feldern, Energieversorgung durch Suche nach Kohlestückchen in zusammengebrochenen Industriewerken.
Es muß einfach Aufstände gegeben haben.
"Wir sind in Gebiete gekommen, die selbst den UNO-Hilfsorganisationen unzugänglich sind."
Systemzusammenbruch.
Bei der Rückreise nach China hatte der heimlich filmende Freak das Gefühl, in einer anderen Welt anzukommen.
Alles wie bei uns.
In Kürze auch der Lebensstandard.
Was wird mit unserer Ã-lversorgung sein, wenn China und Indien die selben Waren biliger produzieren und verkaufen werden und für die Produktion immer mehr nicht verfügbares Ã-l brauchen?
Von Bürokratie allein kann unsere Volkswirtschaft nicht leben.
Und ohne billiges Ã-l werden die Autos schnell weniger werden und die Produzenten in die Röhre gucken. Mit"Visionären" landen die Firmen und mit ihnen wir alle noch schneller auf dem Abstellgleis der Geschichte.
Mir wird nicht besser, wenn ich in die Zukunft blicke.
LR
>Meine Freundin war damals"live" dabei, von daher bestimmt interessant anzuschauen.
>Gruß
>wheely
|
Sushicat
26.02.2004, 08:23
@ nereus
|
Re: Schachmatt - Wiederholung unbedingt anschauen |
-->Hallo nereus,
das klingt wirklich sehr interessant. Danke für den Tipp!
Ich habe gerade mal bei ARTE geschaut: diese Reportage wird am Freitag um 16.45 Uhr wiederholt.
Schönen Tag
^ô.ô^
<ul> ~ die Sendung</ul>
|
nereus
26.02.2004, 08:57
@ Sushicat
|
Re: Schachmatt - Wiederholung unbedingt anschauen - Sushicat |
-->Hallo Sushicat!
Das kannst Du mir auch wirklich glauben.
Ich saß ziemlich baff vor der Kiste und kam aus dem Staunen nicht raus.
Habe dabei selber vergessen aufzuzeichnen.
Man beachte auch den Einstieg zur Sendung.
Dort wird von einem jungen Mann berichtet, der eiskalt erschossen wurde.
Warum konnte nicht geklärt werden, doch es waren offenbar Profis.
Danach kommt die gesamte Abhandlung der Revolution bis zur Exekution des rumänischen Diktators.
Nebenbei erfahren wir, daß Kämpfer in Deutschland, Ã-sterreich usw. ausgebildet wurden, zwecks Schaffung eines"revolutionären Szeanrios".
DA MUSSTE AUCH GESTORBEN WERDEN!!
Etwa 1.000 Menschen kamen in Rumänien ums Leben und der junge Mann, der am Ende der Sendung wieder auftaucht, gehörte ganz offensichtlich dazu.
Die Puppenspieler der Macht erklären uns unverblümt, daß dies so sein muß!
Das ist genau die eiskalte Denke die ich den verdorbenen Eliten seit längerer Zeit unterstelle.
In dieser Sendung wurde meine Vermutung absolut glaubwürdig bewiesen.
mfG
nereus
|
Cichetteria
26.02.2004, 09:20
@ eesti
|
Re:Beitrag gestern über Nordkorea gesehen?ja!"Pufferküsser" erlebte und filmte |
-->hi
ja, beeindruckend- bedrückender Bericht aus dem abgeschotteten Land -
immerhin d a s Kommunismus-Paradis.
heute Abend im" ZDF-Auslandsjournal"
26.02.2004 / 21.15 - 21.45 Fortsetzung bzw. mehr!
Grüße
Cichette
Trainspotting in NordkoreaReise hinter den Eisernen Vorhang
"Das, was wir hier zu sehen kriegen, das bedarf schon eines gründlichen Kommentars. Es ist in meinen Augen an der Grenze der menschlichen Bedürfnisse", beschreibt Manfred Kantel seine Reise.
Der Lokführer ist Eisenbahn-Enthusiast oder auch"Pufferküsser". Sein Hobby ist das Fotografieren von Dampflokomotiven. Seine Leidenschaft hat ihm etwas ermöglicht, was bisher noch niemandem gelungen ist. Er hat einen Blick hinter den Eisernen Vorhang Nordkoreas geworfen.
Auf der Suche nach Dampflokomotiven hat die Gruppe von zwölf deutschen Eisenbahn-Fans, Bedrückendes gesehen. Menschen schlagen Löcher in zugefrorene Flussläufe, um Fische zu fangen und so wenigstens etwas zu essen zu haben. Andere graben mit primitivstem Gerät Tunnel oder versuchen die Autobahnen mit Schaufel und Spitzhacke vom Eis zu befreien.Bis zum Zusammenbruch des Ostblocks galt Nordkorea als das Musterland Asiens.
Heute funktioniert der Kommunismus, aber die Wirtschaft ist tot. Nach Angaben von Experten arbeitet heute höchstens noch zehn Prozent der Industrie. Das Land verscherbele seine industrielle Infrastruktur, um dem Regime das Überleben zu ermöglichen, heißt es.Im Winter ist die Situation der nordkoreanischen Bevölkerung besonders schlimm. In der Hafenstadt Nampo leben die rund 500 000 Einwohner wohl schon seit mehreren Wochen ohne Strom - und das bei 15 Grad unter Null.
Außerhalb der Hauptstadt Pjöngjang gibt es fast keine Heizung und kein Wasser. Auf den Straßen sieht man Menschen auf der Suche nach Heizmaterial. Für die devisenbringenden deutschen Trainspotter werden die begehrten Züge mit den letzten Mitteln wieder flott gemacht. Beheizt mit alten Autoreifen dampfen die Kultobjekte an den Fotoapparaten der Reisegruppe vorbei.Völlig unbeeindruckt von der Krise stehen die Symbole der staatlichen Macht in der Hauptstadt. Der Besuch der mehr als 20 Meter hohen bronzenen Statue von Kim Il-Sung ist für jeden Touristen Pflicht einschließlich der Verbeugung vor dem"Großen Führer".
"Das sieht sehr schlecht aus hier," ist Manfreds abschließender Kommentar. Nordkorea gilt als das"abgeschottetste Land der Erde" - für Journalisten keinen Zugang. Zwei deutsche Journalisten haben sich jedoch den"Pufferküssern" angeschlossen und heimlich hinter dem Eisernen Vorhang gedreht.
Die Aufnahmen dokumentieren in bisher unbekannten Bildern den tragischen Rückfall einer Industrienation in einen Agrarstaat. Das ZDF-auslandsjournal zeigt neue Einblicke in den stalinistischen"Musterstaat.
"Weitere Themen:Fluch der KaribikHaitis Rebellen auf dem VormarschJäger der grauen GigantenEine neue Heimat für Südafrikas Elefanten Länge: 30 min
http://www.zdf.de/ZDFde/einzelsendung_content
<ul> ~ hier</ul>
|