--><font size ="5">Wertpapieraufsicht in Russland ist machtlos gegenüber dem Insiderhandel</font>
Moskau - Der russischen Wertpapieraufsicht fehlt derzeit Handhabe um jene Investoren zu verfolgen, die Insiderinformationen nutzen, räumte Igor Kostikow, Vorsitzender der föderalen Kommission für den Wertpapiermarkt, ein. Im Vorfeld der Höherstufung Russlands durch Ratingagenturen waren aufgrund von Insiderinformationen russische Aktien und Anleihen gehandelt worden.
Kostikow hat die Untersuchung über die Kurssteigerungen vor der besseren Bonitätsnote von Standard & Poor's im Januar und Moody's im Oktober jetzt beendet."Insiderhandel ist in Russland bis jetzt völlig legal", betonte Kostikow:"Wir haben ein deutliches Bild dessen, was geschehen ist, aber ich kann darüber nichts sagen."
Der Kurs der russischen Benchmark-Euroanleihe mit Fälligkeit 2030 begann am 27. Januar mindestens fünf Minuten bevor S&P das Rating Russlands auf eine Stufe unter der Kategorie Investment Grade anhob, zu steigen. Als Moody's am 8. Oktober die russische Bonitätsnote zwei Stufen auf Investment Grade anhob, entfiel mehr als die Hälfte des Kursgewinns der Anleihe auf die 35 Minuten vor der Bekanntgabe des besseren Ratings. Die höhere Einstufung durch Moody's war das erste Mal, dass Russlands Kreditwürdigkeit auf Investmentstufe bewertet wurde.
Damit können auch Investoren russische Anleihen kaufen, die nicht in"Ramsch"-Anleihen investieren dürfen. Kostikow hat Informationen über den Kursanstieg vor der Hochstufung durch Moody's an die Aufsichtsbehörden in Großbritannien und den USA weitergeleitet. Sie dürften eine Strafverfolgung einleiten, wenn Transaktionen außerhalb Russlands getätigt wurden, erläuterte er. Die russische Wertpapierbehörde verbietet die Manipulation von Aktienkursen ebenso wie die Verwendung von Insiderinformationen. Allerdings wurden nie Sanktionen gegen diese Tatbestände in das Zivil- oder Strafrecht aufgenommen, so dass die Aufsichtsbehörde niemand belangen kann. [i][b] Bloomberg
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