Euklid
28.02.2004, 20:09 |
Die EU schützt den Verbraucher solange bis er sich die Bahn Thread gesperrt |
-->nicht mehr leisten kann.
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,288455,00.html
Gruß EUKLID
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BRATMAUS
28.02.2004, 21:27
@ Euklid
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Re: Die EU schützt den Verbraucher solange bis er sich die Bahn |
-->Was läuft hier in Deutschland denn eigentlich überhaupt noch?
Soll man den Bahnverkehr doch ganz einstellen wenn der zu teuer ist. Dann kann der Mehlsack in Rente und wir müssen uns das inkompetente Geschnatter nicht mehr anhören.
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Gundel
29.02.2004, 07:03
@ Euklid
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Euklidische Theorien |
-->Morgen Euklid,
ich glaube, dass Du nicht Recht hast mit Deiner Theorie von der Inflation.
Die Beispiele, die Du immer wieder aufzählst, sind grob in zwei Gruppen einzuteilen:
1. Preise, die von den Behörden oder von gleichgestellten bzw. von Amts wegen geförderten Organisationen (Bahn, Post, Schornsteinfeger, TÜV) festgesetzt werden und zu deren Leistungen man keine oder kaum Alternativen hat.
2. Preise von Firmen, die meinen, wegen Umsatzrückganges entgangene Gewinne kompensieren zu können.
Im zweiten Fall ist die Insolvenz oft unausweichlich, denn die Kunden überlegen sich dann nicht zweimal, sondern fünfmal, ob Sie die kleine rote Lokomodok mit der grauen Schürze zu 2500.- Piepen kaufen oder das Hintertupfinger Tagblatt, das um 30% teurer geworden ist. Ausnahmen mag es geben, wie z.B. die Bild-Zeitung. Aber das ein eher ein Fall für einen Studenten der Massenpsychologie.
Der Löwenanteil der Lieferungen und Leistungen der"freien" Wirtschaft ist hingegen billiger geworden, weil sich unzählige Firmen einen ruinösen Preiskampf liefern, stets in der Hoffnung, die Durststrecke zu überstehen, bis es endlich wieder aufwärts geht. Das fängt beim Stundenlohn für einfache Arbeiten an und hört bei den Autozulieferern noch lange nicht auf.
Ich krieg es im Moment im Druckgewerbe hautnah mit und was da abgeht, treibt einem das Gewässer in die Augen. Defla, versteht sich, nicht Infla.
Dass das im Endprodukt oft nicht sichtbar ist, hängt an Punkt 1. und 2.
Gruss von Gundel
PS: Für alle Freunde der nichteuklidischen Geometrie: Huch, mein Ball ist umgefallen...
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André
29.02.2004, 09:28
@ Gundel
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Re: Euklidische Theorien |
-->>Morgen Euklid,
>ich glaube, dass Du nicht Recht hast mit Deiner Theorie von der Inflation.
Leider hat er zum großen Teil recht. Was unter 1. aufgeführt ist,
bestreitet niemand, dass das inflationär sei und den Leuten das Geld für anderes kürzt.
>Die Beispiele, die Du immer wieder aufzählst, sind grob in zwei Gruppen einzuteilen:
>1. Preise, die von den Behörden oder von gleichgestellten bzw. von Amts wegen geförderten Organisationen (Bahn, Post, Schornsteinfeger, TÜV) festgesetzt werden und zu deren Leistungen man keine oder kaum Alternativen hat.
>2. Preise von Firmen, die meinen, wegen Umsatzrückganges entgangene Gewinne kompensieren zu können.
>Im zweiten Fall ist die Insolvenz oft unausweichlich, denn die Kunden überlegen sich dann nicht zweimal, sondern fünfmal, ob Sie die kleine rote Lokomodok mit der grauen Schürze zu 2500.- Piepen kaufen oder das Hintertupfinger Tagblatt, das um 30% teurer geworden ist. Ausnahmen mag es geben, wie z.B. die Bild-Zeitung. Aber das ein eher ein Fall für einen Studenten der Massenpsychologie.
Und zu Punkt 2. Auch hier aus diesen von der"freien" Wirtschaft erstellten Leistungen ist ein großer Anteil monopolistisch, beispielsweise alle pharmazeutischen Artikel, weil es die Pharmamafia nicht nur in Deutschland, sondern auch in Ã-sterreich und der Schweiz (um von anderen Ländern, z. B. Frankreich zu schweigen) ganz geschafft hat, über eine von ihr manipulierte Ärzteschaft und Krankenkassen und Gesetze, alternative Heilmethoden zu diskreditieren und die Masse von ihren Produkten abhängig zu machen, die sie zu völlig überhöhten Preisen verkaufen.
Ein weiterer Teil Inflation wird geschaffen durch öffentliche überwiegend hirnrissige Vorschriften (nicht mal Gebühren) künstlich verteuerten Produkte und Dienstleistungen.
Nur für den Rest besteht wirklich deflationäre Konkurrenz. Und dieser Rest muß das ausbaden, was uns Politiker und Bürokraten beschert haben.
Deshalb sind Preisstatistiken über Inflation so niedrig, weil sie aus total inhomogene Komponenten besteht
>Der Löwenanteil der Lieferungen und Leistungen der"freien" Wirtschaft ist hingegen billiger geworden, weil sich unzählige Firmen einen ruinösen Preiskampf liefern, stets in der Hoffnung, die Durststrecke zu überstehen, bis es endlich wieder aufwärts geht. Das fängt beim Stundenlohn für einfache Arbeiten an und hört bei den Autozulieferern noch lange nicht auf.
Nein, Automobile aller Klassen, insbesondere der Ober- und Mittelklasse sind wesentlich teurer geworden, in €uro fast so viel, wie vor acht Jahren in DM. Nur in den kleinsten Wägelchen, wo schwerster Importdruck besteht, sind die Preise fast gleichgeblieben. Darüber hinaus große Ertragsverschiebungen innerhalb der Branche, weg von den Zulieferern zu den Autokonzernen, die dann die Zusatzgewinne dank unfähiger Vorstände und/oder Aufsichtsräte im Ausland versenken.
>Ich krieg es im Moment im Druckgewerbe hautnah mit und was da abgeht, treibt einem das Gewässer in die Augen. Defla, versteht sich, nicht Infla.
Das Druckgewerbe ist wirklich ein Musterbeispiel für diejenigen, die es deflationär erwischt, wobei es auch hier Ausnahmen gibt: Notendruckereien. ;-)
>Dass das im Endprodukt oft nicht sichtbar ist, hängt an Punkt 1. und 2.
>Gruss von Gundel
>
>PS: Für alle Freunde der nichteuklidischen Geometrie: Huch, mein Ball ist umgefallen...
[b] Wieder aufstehen und schönen Sonntag!
Gruß
A.
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Euklid
29.02.2004, 11:04
@ Gundel
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Re: Euklidische Theorien |
-->Hallo Gundel
Es gibt da schon noch eine zusätzliche Gruppe 3 wie ich meine:
Andre hat sie schon mal angesprochen mit den PKWs
Ich möchte erweitern auf monopolistische und Patentgruppen.
Die Feststellung von Andre bei den PKWs trifft völlig zu.
Wie war die Preisentwicklung beim Friseur??
1992 zahlte ich für einen Haarschnitt 7 DM,heute 16 Eurotzer.
Leider muß ich jedesmal bei dem heutigen Haarschnitt folgende Ansprache halten:
<font color=#FF0000>Bitte die Haare radikal kurz zu schneiden</font>
Nur mit dieser Ansprache ist es möglich den früheren Haarschnitt zu erhalten (Kürzung des Grundhaares)
Macht man die Ansprache nicht in der Art wird am Deckhaar etwas herumgespielt (ich glaube man sagt evelieren oder so,verdünnen)) und lediglich der Genickbereich sauber gemacht.
Der Wartungsintervall würde ohne Ansprache auf die doppelte Anzahl Friseurbesuche rauskommen.
Nehmen wir den Metzger:Warum wird dessen Papier immer schwerer,während die Wurst die eingekauft wird immer weniger wird?
Man bedenke die Wurstprogression (copyright bei mir
Ich könnte seitenlang weitermachen und behaupte nur daß mein Sensor genauer scheint als derjenige beim statistischen Bundesamt.
Stellen wir die Frage anders.
Was ist billiger geworden (oder soll ich sagen preiswerter) weils korrekter wäre?
Aber bitte nicht die Ammenmärchen erzählen daß Computer billiger geworden wären weil sie leistungsfähiger geworden sind.
Oder die billigeren Elektronikartikel
Warum gibt es denn eigentlich soviel Elektronikschrott [img][/img]
Auch die Analogkameras haben Filme geliefert,die digitalen Kameras machen auch nur Filme.
Fängt man an in die Leistungsbereiche der früheren Analogbereiche (Tele,Weitwinkel,Makroobjektive) vorzustoßen wirds mit Digital genau so teuer und noch teurer als mit Analog.
Optik bleibt Optik ob digital oder analog.
Noch immer sind meine Leica - Objektive mehr wert als jeder Digi-Megapixel-Kameraramsch beim Geiz ist geil Markt.
Leider muß ich etwas länger auf meine privaten Bilder warten.
Dadurch sind sie aber von höchster Qualität.
Trotzdem habe ich natürlich beruflich auch eine Digi-Camera.
Und damit drucke ich dann den täglichen Ramsch aus.
Will ich jedoch ein Bild das auch Ecken völlig auszeichnet und gute Vergrößerungen ermöglicht nehme ich nach wie vor die alten Kameras,die auch unbestechliche Negative liefert.
Es ist ein Zeichen der digitalen Zeit,daß man jetzt schon an den Originalen fummeln kann.
Es gibt keine mehr.
Gruß und schönen Sonntag wünscht EUKLID
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Gundel
29.02.2004, 14:16
@ Euklid
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Leberwurst |
-->>1992 zahlte ich für einen Haarschnitt 7 DM,heute 16 Eurotzer.
Wahrscheinlich mit roten Strähnchen und Brauenzupfen ;-)))
>Nehmen wir den Metzger:Warum wird dessen Papier immer schwerer,während die Wurst die eingekauft wird immer weniger wird?
Ist mir noch nicht aufgefallen. Ist denn Papier nicht teurer als Wurst?
>Man bedenke die Wurstprogression (copyright bei mir)
Werds beherzigen, Ehrenwort.
>12 g Papier (das dicke was außen rum kommt) bei 100 g Wurst oder 12 g Papier bei 250 g Wurst?
>Je mehr gespart wird bei der Wurst desto größer der Vorteil der Wurstprogression für den Metzger.
A propos dick:"Ich hätte gern ein halbes Pfund Leberwurst, aber bitte von der groben, fetten."
"Tut mir Leid, die Azubine hat heute Berufsschule".
>Ich könnte seitenlang weitermachen und behaupte nur daß mein Sensor genauer scheint als derjenige beim statistischen Bundesamt.
Gut dass dus nicht tust, muss nämlich wieder in meinen Liegestuhl draußen in Schnee und Sonne.
>Stellen wir die Frage anders. Was ist denn billiger geworden?
Hackfleisch bei Lidl.
>Optik bleibt Optik ob digital oder analog.
Arbeitsaufwendig. Hier schlagen die Lohnnebenkosten zu Buch.
>Gruß und schönen Sonntag wünscht EUKLID
Dir das Gleiche, weiteres unter André´s Antwort
Gundel
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Gundel
29.02.2004, 14:17
@ André
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Re: Euklidische Theorien |
-->>Leider hat er zum großen Teil recht.
Hallo André,
wieso leider? Wenn er Recht hat, ists mir auch recht.
> Und zu Punkt 2. Auch hier aus diesen von der"freien" Wirtschaft erstellten Leistungen ist ein großer Anteil monopolistisch, beispielsweise alle pharmazeutischen Artikel, weil es die Pharmamafia nicht nur in Deutschland, sondern auch in Ã-sterreich und der Schweiz (um von anderen Ländern, z. B. Frankreich zu schweigen) ganz geschafft hat, über eine von ihr manipulierte Ärzteschaft und Krankenkassen und Gesetze, alternative Heilmethoden zu diskreditieren und die Masse von ihren Produkten abhängig zu machen, die sie zu völlig überhöhten Preisen verkaufen.
Ja, an den Punkt hatte ich nicht gedacht, weil mich die Pharma- und Krankenkassenmafia nicht mal mehr peripher tangiert. Mir würde nicht einfallen eine Pille oder ein Zäpfchen oral oder sonstwie einzuführen und wenn mich ein Weißkittel gegen meinen Willen anfasst, werde ich ihn wegen Körperverletzung verklagen. Im Fall unvorhersehbarer Umstände bin ich verhandlungsbereit und ziehe denn 10% ab.:-)
>Ein weiterer Teil Inflation wird geschaffen durch öffentliche überwiegend hirnrissige Vorschriften (nicht mal Gebühren) künstlich verteuerten Produkte und Dienstleistungen.
>Nur für den Rest besteht wirklich deflationäre Konkurrenz. Und dieser Rest muß das ausbaden, was uns Politiker und Bürokraten beschert haben.
Der Rest ist m.A.n. größer als es auf den ersten Blick den Anschein haben mag.
>Deshalb sind Preisstatistiken über Inflation so niedrig, weil sie aus total inhomogene Komponenten besteht[/b]
Geb ich Dir Recht.
> Nein, Automobile aller Klassen, insbesondere der Ober- und Mittelklasse sind wesentlich teurer geworden, in €uro fast so viel, wie vor acht Jahren in DM. Nur in den kleinsten Wägelchen, wo schwerster Importdruck besteht, sind die Preise fast gleichgeblieben. Darüber hinaus große Ertragsverschiebungen innerhalb der Branche, weg von den Zulieferern zu den Autokonzernen, die dann die Zusatzgewinne dank unfähiger Vorstände und/oder Aufsichtsräte im Ausland versenken.
Hier tritt Punkt 2. in Kraft. Der Absatz ist nämlich stark rückläufig. Außerdem: Listenpreise und realisierte Preise sind zwei verschiedene Schuhe. Mein Nachbar hat für einen dicken PKW-Kombi von Citroen (neu) knapp 70 % des Listenpreises bezahlt. Das erinnert mich an marrokanische Teppichhändler, die einen Teppich für 1000 Geld anbieten und dann für 100 Geld verkaufen.
>Das Druckgewerbe ist wirklich ein Musterbeispiel für diejenigen, die es deflationär erwischt, wobei es auch hier Ausnahmen gibt: Notendruckereien. ;-)
Ich kenne noch mehr Ausnahmen:
Textilhandel, Lebensmittelhandel p.p., Groß- und Einzelhandel insgesamt, nicht subventionierte Landwirtschaft, also Betriebe, die eine gewisse Größenordnung unterschreiten, Handwerk und Baugewerbe p.p. Und wenn ich das Posting gesendet habe, fällt mir noch mehr ein. Ist immer so.
>Wieder aufstehen und schönen Sonntag!
Dir auch
Gundel
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