RetterderMatrix
29.02.2004, 09:41 |
Internet-Provider Freenet AG sperrt Seiten von Kritikern Thread gesperrt |
-->Internet-Provider Freenet AG sperrt Seiten von Kritikern
Der Internet-Provider Freenet fährt schwere Geschütze gegen Kritiker auf: Schon seit einigen Tagen sind mindestens zwei Internetseiten für viele Freenet-Kunden mit Einwahlzugängen beziehungsweise für Nutzer des Call-by-Call-Angebots nicht mehr erreichbar. Stattdessen werden sie auf eine Freenet-eigene Seite umgeleitet.
Die Sperre richtet sich gegen die Webseiten www.freenetbeschiss.de.vu und www.dirk-hertfelder.de, die teilweise herbe Kritik an dem Geschäftsgebaren des Providers üben. Auf den Seiten wird Freenet unter anderem des Betrugs bezichtigt, weil das Unternehmen unberechtigte Rechnungen an seine Kunden verschicke und das Geld mit Hilfe von Inkassobüros einfordere. Die Kritiker veröffentlichen Vorlagen für Kündigungen und Strafanzeigen gegen Freenet. Des Weiteren wird Freenet vorgeworfen, Beiträge in Foren zu manipulieren.
Mit Kritik an dem Provider stehen die Autoren nicht allein. Im Dezember hatte beispielsweise c't in Heft 26/03, S. 81 und im Fernsehen über das zweifelhafte Vorgehen der Freenet AG wegen angeblich ausstehender Zahlungen berichtet.
Die Sperre wird offensichtlich über den Zwangsproxy des Providers bei den Einwahl-Zugängen realisiert, der die ausgehenden Anfragen des Kunden auf Port 80 abfängt. Diese Technik sorgt unter anderem dafür, dass Freenet-Kunden beim ersten Seitenabruf nach der Einwahl die Portalseite des Providers ausgeliefert bekommen -- egal, welche Seite sie ursprünglich angefordert hatten.
heise online konnte die Umleitung der Freenet-kritischen Seiten über den Call-by-Call-Zugang von Freenet verifizieren. Statt der angeforderten Informationen erscheint die Counterstrike-Seite www.cs.4players.de/index2.php3 des zur freenet.de AG gehörenden Angebots 4players.de.
In seinen AGB macht der Provider allerdings auf gewisse Einschränkungen aufmerksam:"Den vom Nutzer durch seine URL-Eingabe angestoßenen sog. requests zum Seitenaufruf kann automatisch ein freenet-Code angehängt werden. Es wird darauf hingewiesen, dass im Rahmen dieses Verfahrens einige Webseiten u. U. bei Nutzung dieses Tarifes nicht erreichbar sein können." Ob dies jedoch das aktuelle Vorgehen abdeckt, ist jedoch zweifelhaft: Schließlich wird nicht einfach ein Code angehängt, sondern der Provider leitet fremde Seitenaufrufe auf das eigene Angebot um. (Torsten Kleinz) / (bo/c't)
<ul> ~ gliggst Du hier</ul>
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CRASH_GURU
29.02.2004, 09:52
@ RetterderMatrix
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Re: Internet-Provider Freenet AG sperrt Seiten von Kritikern |
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>Die Sperre richtet sich gegen die Webseiten www.freenetbeschiss.de.vu und www.dirk-hertfelder.de, die teilweise herbe Kritik an dem Geschäftsgebaren des Providers üben. Auf den Seiten wird Freenet unter anderem des Betrugs bezichtigt, weil das Unternehmen unberechtigte Rechnungen an seine Kunden verschicke und das Geld mit Hilfe von Inkassobüros einfordere.
Kann ich bestätigen, haben sie bei mir über die Telecom Rechnung versucht. Nur mit der Telecom wollten Sie sich dann wohl nicht anlegen.
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Tempranillo
29.02.2004, 13:35
@ RetterderMatrix
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Re: Prima, daß Du was über die Freenet-Praktiken... |
-->...gebracht hast, RetterderMatrix!
Nicht allein, weil es interessant ist, was so alles abgeht, sondern weil es eine der wenigen Möglichkeiten ist, die Unterdrückung von Informationen zu unterlaufen.
Das, was sich Freenet von seinen Schikanen erhofft, verkehrt sich so ins Gegenteil. Statt weniger Ã-ffentlichkeit ernten sie mehr, v.a. unangenehme Publizität.
Vielleicht wäre es gar nicht so ungeschickt, gelegentlich mal zu schreiben, was anderswo der Zensur zum Opfer fällt.
Im CDU-Forum zum Beispiel werden Threads gelöscht, die sich ganz brav und bieder, ohne inhaltliche und sprachliche Knallfrösche, mit der Finanzierung der EU befassen.
Jetzt wissen wir wenigstens, wo es einigen Herrschaften wehtut, und worauf wir ein beonders sorgfältiges Augenmerk legen müssen.
Tempranillo
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RetterderMatrix
29.02.2004, 14:26
@ Tempranillo
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Re: Prima, daß Du was über die Freenet-Praktiken... |
-->>...gebracht hast, RetterderMatrix!
>Nicht allein, weil es interessant ist, was so alles abgeht, sondern weil es eine der wenigen Möglichkeiten ist, die Unterdrückung von Informationen zu unterlaufen.
>Das, was sich Freenet von seinen Schikanen erhofft, verkehrt sich so ins Gegenteil. Statt weniger Ã-ffentlichkeit ernten sie mehr, v.a. unangenehme Publizität.
>Vielleicht wäre es gar nicht so ungeschickt, gelegentlich mal zu schreiben, was anderswo der Zensur zum Opfer fällt.
>Im CDU-Forum zum Beispiel werden Threads gelöscht, die sich ganz brav und bieder, ohne inhaltliche und sprachliche Knallfrösche, mit der Finanzierung der EU befassen.
>Jetzt wissen wir wenigstens, wo es einigen Herrschaften wehtut, und worauf wir ein beonders sorgfältiges Augenmerk legen müssen.
>Tempranillo
Hallo Tempranillo,
die Zensur in den aol-Pinboards ist immer noch so schlimm, besonders im Verschiedenes-Board.
Willst Du Zensur erleben, poste bei AOL.
Ich bin dort nur noch, weil ich meine E-Mail-Adresse nicht wechseln will (und weil ich zu faul bin).
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