rocca
05.03.2004, 09:08 |
Projekt für ein neues europäisches 21.Jahrhundert Thread gesperrt |
-->.
<ul> ~ gugge da</ul>
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Tempranillo
05.03.2004, 10:50
@ rocca
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Re: EX-NATO Offizier plädiert für Überdenken der US-Bindung. Der Hammer! (o.Text) |
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Sorrento
05.03.2004, 11:18
@ rocca
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Der Autor findet auch den Grund für das amer. Verhalten: PEAK OIL! |
-->Bedingung von Wirtschaft
Jetzt und mittelfristig sind Erdöl und Erdgas als Bedingung von Wirtschaft, und damit von Entwicklung, Stärke und Einfluss, nicht zu ersetzen. Vor dem Hintergrund der erklärten „grand strategy“ der USA ist es daher mehr als auffällig, dass ein entscheidendes Thema bisher nur hinter verschlossenen Türen diskutiert wird, aber nicht Gegenstand einer (welt-)öffentlichen Debatte ist, wie das bei früheren „doomsday- Szenarien der Fall war. Die Fachleute nennen es „peak oil“. Volkswirte verweisen beruhigend auf die bekannten Vorkommen. Dies ist mit hoher Wahrscheinlichkeit irreführend, weil es am Kern des Problems vorbeigeht.
Die entscheidende Frage, so namhafte Ã-lgeologen, ist eine andere: Wann ist der Zeitpunkt erreicht, zu dem die weltweit höchste Förderkapazität unwiderruflich ihren Höhepunkt überschritten hat und dann kontinuierlich sinkt. Der Hintergrund: wenn 50% eines Ã-lfeldes ausgebeutet sind, werden der technische und Energieaufwand für den Rest exponentiell größer. Um 2010 soll es weltweit soweit sein. Gleichzeitig steigt jedoch die Nachfrage dramatisch an. China importiert bereits jetzt 20% der Weltfördermenge.
„The Cheney National Energy Report“ vom April 2001 in Verbindung mit den Prognosen der Geologen und der „grand strategy“ des PNAC-Dokumentes liefert stichhaltigere Erklärungen für die amerikanische Außen-, Wirtschafts- und Finanzpolitik und die militärischen Interventionen der vergangenen Jahre als unsere transatlantischen White House- Astrologen in Politik und Medien. Dies gilt umso mehr, als die PNAC- Autoren keine Spindoktoren, sondern langjährige Amts- und Machtinhaber mehrerer Administrationen sind und führende Funktionen in der US- Ã-lindustrie inne hatten.
....
„Let’s look at it simply. The most important difference between North Korea and Iraq is that economically, we just had no choice in Iraq. The country swims on a sea of oil.” Deutlicher geht es nicht mehr. Den aufmerksamen Zuhörer der „Autumn Lunch Speech“ des Chief Executive Officer von Halliburton und heutigen Vizepräsidenten Dick Cheney war schon 1999 klar, wohin die Reise gehen würde. Cheney warf die Frage auf, woher die um 2010 weltweit benötigten zusätzlichen 50 Millionen Barrel täglich kommen sollten, wenn Regierungen und nationale Ã-lgesellschaften 90% der Ã-lfelder kontrollierten. Zur Größenordnung: Der prognostizierte Zusatzbedarf machte 1999 fast zwei Drittel der Weltfördermenge aus. Cheney sah also die nationale Verfügungsgewalt als eines der Hauptprobleme an. Deswegen begann die Ausarbeitung militärischer Optionen für einen Regimewechsel im Irak bereits acht Monate vor dem 11.September 2001.
...
Die Vereinigten Staaten haben weder die Vereinten Nationen noch ihre engsten Verbündeten jemals auf derart brutale Weise vor vollendete Tatsachen gestellt und die eigene Bevölkerung sowie die Weltöffentlichkeit zu täuschen versucht, wie das im Vorfeld des Irakkrieges geschah. Sie haben riskiert, ausgerechnet die Region zu destabilisieren, die in ihren strategischen Überlegungen die erste Priorität einnimmt und für das Funktionieren der Weltwirtschaft eine erstrangige Bedeutung hat. Sie haben ihre Reputation als „soft power“, die für Frieden, Freiheit und Stabilität steht, aufs Spiel gesetzt und stehen heute als Lügner da. Ich stelle mir die Frage, unter welchen Umständen rational gesteuerte Politiker ein solches Risiko eingehen, sie va banque spielen. Da die Handelnden weder Hasardeure, noch psychisch Gestörte sind, gibt es nur eine überzeugende Erklärung: Die US-Regierung plant und agiert auf der Grundlage der Peakprognosen, um deren dramatischen Konsequenzen für Amerikas Vormachtstellung vorzubeugen. Gestützt wird diese Einschätzung durch das von Paul Bremer mit dem Dekret 39 vom September 2003 verordnete Wirtschaftsprogramm. Es belässt die irakische Ã-l- und Gaswirtschaft unter amerikanischer Kontrolle. Ins Bild passen auch von der Weltöffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommene, gleichwohl aussagekräftige Vorgänge: Im August 2003 verzichtete Japan unter amerikanischem Druck auf einen unterschriftsreifen Vertrag mit Iran zur Entwicklung eines bedeutenden Ã-lfeldes.[Anmerkung von mir: Den vertrag hat Japan mit dem Iran mittlerweile unterzeichnet!*]
Den Artikel insgesamt finde ich sehr gut, er fasst die wichtigsten und wahrscheinlichsten Entwicklungen der nächsten Jahre gut zusammen, besonders brisant finde ich den Background des Autors, der
"Nach 38 Jahren als Berufsoffizier der Luftwaffe nun außenpolitischer Berater. Die letzten sechs Dienstjahre im Bundesministerium der Verteidigung im Stab des Generalinspekteurs eingesetzt. Davor zwölf Jahre in NATO-Gremien, sechs Jahre in NATO-Stäben. "
Gruß,
Sorrento
*
Japan schließt Ã-l-Deal mit Iran
Trotz US-Kritik hat Japan mit Iran einen zwei Milliarden Dollar schweren Ã-lfördervertrag geschlossen. Vertreter beider Seiten unterzeichneten den Vertrag über die Nutzung des riesigen Asadegan-Ã-lfelds im Südwesten Irans, wie das japanische Handelsministerium in Tokio mitteilte. Mit der Förderung soll 2007 begonnen werden. Asadegan war 1999 als einer der größten Erdölfunde der letzten Jahre entdeckt worden. Das Feld umfasst schätzungsweise 26 Milliarden Barrel.
Japan, das seinen Ã-ldurst nahezu vollständig durch Importe stillen muss, hat seit der Ã-lkrise 1973 eine sehr selbständige Diplomatie im Nahen Osten entwickelt, was schon öfter zu Konflikten mit den USA geführt hat. Iran gehört für US-Präsident George W. Bush zur"Achse des Bösen".
Die USA stehen der Vereinbarung kritisch gegenüber, weil sie befürchten, dass Iran die Investitionen aus Japan zur Entwicklung von Atomwaffen nutzen könnten ."Wir sind sehr besorgt über Vereinbarungen wie diese", sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Washington. Die japanische Regierung erklärte dagegen ausdrücklich, das Abkommen bedeute keine Billigung des iranischen Nuklearprogramms.
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stocksorcerer
05.03.2004, 17:41
@ rocca
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Das Zeug ist Dynamit, vor allem die Auflistung |
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Eckpfeiler eines Projekts
Wie könnten die Eckpfeiler eines Projekts für das Europäische 21 Jahrhundert aussehen, das außerhalb der USA konsensfähig ist, weil es keine hegemonialen Ambitionen hat? Den Vorschlägen liegt das seriös nicht zu widerlegende sicherheitspolitische Analyseergebnis zugrunde, dass Europa auf absehbare Zeit militärisch nicht bedroht und somit auf amerikanische Sicherheitsgarantien nicht (mehr) angewiesen ist:
· Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe in Asien und Lateinamerika
· Ermutigung zu und Hilfestellung bei Schaffung einer asiatischen und einer lateinamerikanischen Wirtschaftsgemeinschaft nach europäischem Vorbild
· Unterstützung der ASEAN+3- Gruppe bei den hierzu bereits angelaufenen rudimentären Ansätzen
· Unterstützung der Mercosur- Gruppe im FTAA- Prozess
· Strategischer Ausbau der wirtschaftlichen Kooperation zwischen EU, Asien, Russland und Lateinamerika
· Änderung der Maastrichtkriterien mit dem Ziel, die europäische Infrastruktur auszubauen und über Osteuropa hinaus neue Marktarterien zu schaffen
· Änderung der monetären Philosophie und Funktion der EZB als Diener der vom Dollar beherrschten Finanzplätze New York und London
· Bruch mit der Ideologie, die Volkswirtschaften auf Handelsüberschüsse auszurichten, die ein bankrottes Dollarsystem füttern und nach innen als sozialer Sprengstoff wirken
· Initiative der EU-Regierungen für eine neue „Bretton Woods“ Konferenz zur Reorganisation des Weltfinanzsystems auf der Basis ökonomischer Entwicklung
· Etablierung des Euro als Alternative zum Dollar und Ermutigung asiatischer Zentralbanken zur Diversifizierung ihrer Währungsreserven
· Kappung der Bindungen in der jetzigen Form zu IWF und Weltbank
· Stärkung der - bislang auf Druck Washingtons verhinderten - Rolle der Asian Development Bank für die Finanzierung regionaler Wirtschaftsstrukturen
· Sprengung des Petrodollar-Kartells durch Aufbau privilegierter Beziehungen zu Ã-llieferstaaten einschließlich Russlands
· Änderung parasitärer Strukturen der europäischen Politik, wie im Agrarsektor und in der WTO
· Verlagerung des Schwerpunktes der Finanzpolitik hin zu Investitionen
· Koordinierung der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik ausschließlich im Rahmen der EU
· Verzicht auf den Status und die Fähigkeiten einer globalen Militärmacht
· Strikt defensive Ausrichtung der Streitkräfte mit Blick auf die Risiken im Nahen/Mittleren Osten und der nordafrikanischen Gegenküste sowie Ausbau der Fähigkeiten zur Stabilisierung von Krisengebieten bei Vorliegen eindeutiger Mandate von UNO oder OSZE
· Organisation einer „Konferenz für Sicherheit, Zusammenarbeit und Entwicklung für den Nahen/Mittleren Osten“ analog zur KSZE der 1970er Jahre
· Krisenprävention durch Primat von Diplomatie und Wirtschaft in den Außenbeziehungen auf der Basis von Interessenausgleich und Gegenseitigkeit
· Strikte Bindung an das Recht
· Initiative zur Stärkung und Reform der UNO
· Initiative zur Bekämpfung des Terrorismus mit allen Mitteln der Strafverfolgung im Rahmen der Vereinten Nationen
winkääää
stocksorcerer
PS: Wieviele Daisy-Cutters würden während eines solch angedachten Szenarios über Europa ausgegossen werden?
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dottore
05.03.2004, 18:07
@ stocksorcerer
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Re: Nichts als die bekannten Wieselworte |
-->Hi,
ich habe nur diese Worte stehen lassen - das übliche Gewäsch von Leuten, die nicht wissen, dass sie längst selbst bankrott sind.
Eckpfeiler eines Projekts
Stärkung
Hilfestellung
Unterstützung
Unterstützung
Strategischer Ausbau der wirtschaftlichen Kooperation
Infrastruktur ausbauen
Neue Marktarterien
Änderung der monetären Philosophie
Volkswirtschaften... ausrichten
Initiative der EU-Regierungen
Reorganisation
Etablierung
Diversifizierung ihrer Währungsreserven
Kappung der Bindungen
Stärkung
Finanzierung regionaler Wirtschaftsstrukturen
Sprengung des Petrodollar-Kartells
Privilegierte Bezeihungen
Änderung
Verlagerung des Schwerpunktes der Finanzpolitik
Koordinierung
Ausbau der Fähigkeiten zur Stabilisierung
Organisation einer Konferenz
Primat von Diplomatie und Wirtschaft
Interessenausgleich und Gegenseitigkeit
Strikte Bindung
Initiative zur Stärkung
Initiative zur Bekämpfung
Den Wischiwaschi schreibe ich Dir in jedes beliebige"Kommunique" hinein. Sogar noch in Staatsgebilde à la DDR posthum.
Jessas!
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Tassie Devil
06.03.2004, 04:25
@ dottore
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Re: Eckpfeiler |
-->>Hi,
>ich habe nur diese Worte stehen lassen - das übliche Gewäsch von Leuten, die nicht wissen, dass sie längst selbst bankrott sind.
Hi dottore,
man kann das noch viel kuerzer machen:
>Eckpfeiler eines Projekts in der Phase der Analyse
Man haette koennen..., man haette sollen..., man haette muessen... Punkt
Die sog. selbstinfliktete"Butch Cassidy and the Sundance Kid"-Position:
Schei..eeeeeeeeeee...
Gruss
TD
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