Baldur der Ketzer
17.11.2000, 01:13 |
noch ne letzte Anekdote zu den Amis - auch was positives..... Thread gesperrt |
Ich habe mich wegen der BSE-Angst an das Hormonfleisch-Problem erinnert.
Wenn die EU die Einfuhr von Hormonfleisch nicht erlaubt, gibt es halt Zwangszollaufschläge auf französischen Käse und europäischen Senf.
Gesundheitsbedenken werden also geringgeschätzt und wirtschaftliche Interssen übergeordnet.
Freilich kann man sagen, das europäische BSE ist doch allemal schlimmer als das Hormonzeugs.
Aber dennoch geht es um das Aufdrücken egoistischer Motive.
Warum sind viele Amis so extrem dick? Etwa das Hormonmastzeugs?
Jedenfalls erinnert mich das an eine Begebenheit vor ein paar Jahren.
Ein guter Freund der Familie (der nur solange Freund war, als er geschäfte machen konnte, dann herrschte Funkstille) mochte die Nürnberger Rostbratwürste sehr gerne.
Also schickten wir ihm zu Weihnachten einen Karton voll rüber, in Dosen.
Drüben? In Quarantäne.
Wir brauchen ein amtstierärztliches Gutachten, worin bestätigt wird, daß...
a)
b)
c)
d)
es war der reine Unsinn. Aber gesetz, basta.
Entweder den Wisch, oder das Zeug wird vernichtet.
Nein, das dann doch nicht.
Also, wieder zurück per Luftfracht.
Eugene kam dann mal wieder vorbei und nahm die Würschtl als Handgepäck mit, dann gings.
Es war die teuerst Worscht of Welt, wie er sagte.
Vielleicht ein Sinnbild für die Doppelmoral dort.
Als ob eine deutsche Konserve irgendwelche gefährlichen Dinge enthalte. Schweinepesterreger wären durch die Konservenform auch sicher abgetötet gewesen, und eine Epidemie damals gab es nicht.
Er hätte sie sicher nicht an Schweine verfüttert, auch die Reste nicht.
Anders herum gehts auch:
die Californier machen eine hervorragenden Wein. Es ist einer meiner Lieblingsweine (Cabernet Sauvignon, Zinfandel etc.).
Mir ärgert aber wahnsinnig, wenn die USA keine Einfuhr von Wein zu Geschenkzwecken aus der Schweiz erlaubt.
Wir sollen ihr zeugs saufen, aber unseres lassen sie nicht rein?
Also wieder mal Protektionismus, aber den gibt es überall.
Es gibt bei den Amis auch die größte Vielfalt an konträren Meinungen, bis hin ins Pittoreske (Amish).
Das volle Spektrum, das hier undenkbar wäre.
Auf jede pro-Meinung kommen etliche Contra-Meinungen aus allen Lagern.
Viele ketzerische Ansichten in der Medizin kommen aus den USA, wie etwa die orthomolekulare Medizin.
Bei Elektrosmog sind sie wohl auch sensibler als bei uns.
Und eine Demo gegen Rechts wäre ebenfalls undenkbar ;-)).
Versöhnliche Grüße am Abend vom Baldur
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Cosa
17.11.2000, 01:25
@ Baldur der Ketzer
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Re: noch ne letzte Anekdote zu den Amis - auch was positives..... |
>Also wieder mal Protektionismus, aber den gibt es überall.
>Es gibt bei den Amis auch die größte Vielfalt an konträren Meinungen, bis hin ins Pittoreske (Amish).
>Das volle Spektrum, das hier undenkbar wäre.
>Auf jede pro-Meinung kommen etliche Contra-Meinungen aus allen Lagern.
>Viele ketzerische Ansichten in der Medizin kommen aus den USA, wie etwa die orthomolekulare Medizin.
>Bei Elektrosmog sind sie wohl auch sensibler als bei uns.
>Und eine Demo gegen Rechts wäre ebenfalls undenkbar ;-)).
>Versöhnliche Grüße am Abend vom Baldur
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Was Versöhnliches zum Abschluss des Abends ist nett. Sehen wir also das Positive, vor 30 Jahren hätten wir alle Amen gesagt, keine Kritik.
Und die Umsicht und Toleranz, die wir uns von den US-Amerikanern wünschen, können wir morgen hier bei anderen Themen praktizieren.
Grüsse ins Ketzerland
Cosa
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Hardy
17.11.2000, 09:25
@ Baldur der Ketzer
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Protektionismus & Deflation |
>Also wieder mal Protektionismus, aber den gibt es überall.
Weiter unten hatte dottore einen kurzen Aufgalopp zum Thema Deflation & Protektionismus, & er stellte die Frage, welche Volkswirtschaft dann überhaupt in der Lage ist, Protektionismus einzuführen & durchzuhalten.
Die USA sind längst dabei, & ich meine - siehe auch die Quellensteuergeschichte - dort laufen schon entsprechende Vorbereitungen auf den Tag X. Wenn die große weltweite Krise ausbricht, werden die USA versuchen, sich auf eine Insel zurückzuziehen.
Ob das klappt, steht auf einem anderen Blatt.
- es gibt Inseln der Seligen
- es gibt auch Lepra-Inseln
Hardy
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dottore
17.11.2000, 10:17
@ Hardy
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Re: Protektionismus & Deflation & Fiskalismus |
>>Also wieder mal Protektionismus, aber den gibt es überall.
>Weiter unten hatte dottore einen kurzen Aufgalopp zum Thema Deflation & Protektionismus, & er stellte die Frage, welche Volkswirtschaft dann überhaupt in der Lage ist, Protektionismus einzuführen & durchzuhalten.
>Die USA sind längst dabei, & ich meine - siehe auch die Quellensteuergeschichte - dort laufen schon entsprechende Vorbereitungen auf den Tag X. Wenn die große weltweite Krise ausbricht, werden die USA versuchen, sich auf eine Insel zurückzuziehen.
>Ob das klappt, steht auf einem anderen Blatt.
>- es gibt Inseln der Seligen
>- es gibt auch Lepra-Inseln
>Hardy
Es gab Mal eine US-Uhrenindustrie. Um sie vor der Schweizer Konkurrenz zu schützen, wurden Zölle eingeführt. Resultat: Heute gibt's keine US-Uhrenindustrie mehr und die der Schweiz ist weltführend.
Protektionismus einführen ist nicht so einfach, weil völkerrechtlich bervindliche Verträge existieren (Meistbegünstigungsklauseln, WTO-Verträge). Es wird gewiss Versuche geben, aber von Erfolg werden sie kaum gekrönt sein.
Die Quellensteuer ist nur der Wille der USA, Zinseinkünfte, die ihre Bürger im Ausland einstreichen, zur Besteuerung heranziehen zu können. Das ist Fiskalismus, aber beim Protektionismus steht in erster Linie nicht die Erzielung höherer Staatseinnahmen durch Zölle, sondern der"Schutz" der"heimischen" Industrie im Vordergrund.
Gruß
d.
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Hardy
17.11.2000, 10:30
@ dottore
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in diesem Zusammenhang Frage an alle: |
wieviele Prozesse laufen (oder liefen in letzter Zeit) gegen die USA wegen Verstößen gegen WTO-Abkommen?
Vertragsverstöße
- sind ein Angst-Indikator
- sind ein Indikator für die Bereitschaft, wirklich den Rollladen runterzulassen
- zeigen (themenbezogen) die Wirtschaftssektoren, auf denen sich die USA für besonders anfällig hält (& das ist interessant für alle, die sich für US-Aktien interessieren)
>Protektionismus einführen ist nicht so einfach, weil völkerrechtlich verbindliche Verträge existieren (Meistbegünstigungsklauseln, WTO-Verträge). Es wird gewiss Versuche geben, aber von Erfolg werden sie kaum gekrönt sein.
>Die Quellensteuer ist nur der Wille der USA, Zinseinkünfte, die ihre Bürger im Ausland einstreichen, zur Besteuerung heranziehen zu können. Das ist Fiskalismus, aber beim Protektionismus steht in erster Linie nicht die Erzielung höherer Staatseinnahmen durch Zölle, sondern der"Schutz" der"heimischen" Industrie im Vordergrund.
>Gruß
>d.
Danke für die Erklärung
Hardy
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Baldur der Ketzer
17.11.2000, 10:32
@ dottore
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Re: Protektionismus & Deflation & Fiskalismus |
Hallo, dottore,
ich erinnere mich an eine Kampagne, die die Amis vor ein paar Jahren hatten:
so ähnlich wie die Blue Ribbon Campaign for free Speech gab es Embleme"Proud to buy American".
Um halt die einheimischen Arbeitsplätze zu erhalten. Was allein schon viel über deren Wettbewerbsfähigkeit sagt.
Nicht zuletzt werden ja die Cry-sler... Autos in Steyr gebaut, die in Europa bleiben, man wird wissen, warum.
man denke mal an eine Kampagne: Leute, kauft was deutsches!
Die Folgen? Nicht auszudenken.
Oder auch nur: kauft was in Europa, macht hier statt dort Urlaub, Leute laßt das Geld daheim.
Es gäbe einen Aufschrei der Entrüstung. Bei den Amis damals dachte niemand an sowas.
Was solls, es ist ja auch lange schon wieder vom Tisch.
Schöne Grüße aus einer Schneelandschaft vom Baldur
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Josef
17.11.2000, 20:10
@ Baldur der Ketzer
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Re:Orthomolekulare Medizin hat hier bewaehrt. Mach' es mal. Dann merkst Du's |
dickes SCHNIPFELS
>Versöhnliche Grüße am Abend vom Baldur
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