Oldy
17.11.2000, 04:19 |
Oldystunde - mit Stoßgebet Thread gesperrt |
Stoßgebet des Oldy.
Hilfe, beleihungsfähiges Eigentum, Monetisierung von Eigentum, urschuldbelastetes Geld, gedecktes Geld, Warengeld, Geld, welches sich in Luft auflöst, Geld, welches von Banken geschaffen und dann wieder vernichtet wird. Geld kein Zwischentauschmittel - nur Zahlungsmittel, Geldmenge nicht existent, Geld nur dann Maßstab, wenn es aus Gold und voll einlösbar ist, weil nur Gold der Maßstab aller Maßstäbe ist.
Hilfe, das Gesetz von Angebot und Nachfrage ungültig für das Geld, weil es keine Menge hat, welche man mit den Warenmengen vergleichen kann. Zur Geldmenge rechnet man Bargeld, aber nicht, wenn es in den Kassen von Banken ist und Giralgeld und Spargeld und alle Aktien und Bonds und beleihfähiges Eigentum und und und. Doch halt! Es gibt ja keine Geldmenge. Was machen wir denn da? Wie beenden wir das Verwirrspiel?
Hilfe! Die Buchgeldfanatiker verfolgen mich! Nur weil ich sage, daß nur Bargeld wirkliches Geld ist.
Hilfe! Mich packt die Angst. Der irre Blick in ihren Augen läßt mich das Schlimmste befürchten. Heiliger Proudhon steh mir bei!
Hilfe! Da nahen sich auch noch die Geldabschaffer. Die wollen mit dem schnöden Mammon nichts mehr zu tun haben und legen die Verteilung der Güter vertrauensvoll in die Hände eines großen Bruders. Sie zücken schon die Messer, weil ich ein Geld als Tauschmittel behalten möchte. Ist denn da niemand in der großen weiten Welt, der mir hilft?
Hilfe! Da sind sie schon wieder. 80 Jahre lang haben sie mit ihren Paradies der Arbeiter die Welt an den Rand des Abgrundes geführt und es dabei nur zur Restaurierung eines noch größeren Ausbeutungssystems gebracht, wo der Großteil der Welt nun verarmt und tributpflichtig geworden ist. Sie sind fanatischer denn je.
Hilfe! Die alten Religionskrieger kommen auch noch anmarschiert. Was soll ich tun? Sie hassen mich, weil ich ihren Trost auf ein besseren Jenseits nicht brauche und hier diese Welt verbessern will. Da wären sie ja dann überflüssig und niemand würde für ihren Trost etwas zahlen.
Hilfe! Die Kämpfer für die ausgebeuteten Arbeiter, die sich das gut bezahlen lassen, wetzen auch schon ihre Messer. Wenn wir die Arbeitslosigkeit beseitigen, können sich die Arbeiter selber helfen und sie sind auch überflüssig. Das darf doch nicht sein!
Hilfe! Die Welt ist voller Zinsgeier, die zwischen mir und denen welche etwas produziert haben, was ich brauche, abkassieren, so daß ich doppelt so viel für ihre Güter zahlen muß.
Hilfe! Sie haben sich mit den Zeitstehlern, den Bürokraten verbunden und wenn ich jetzt den Reinertrag einer meiner Arbeitstunden für eine gleichwertige eines anderen austauschen will, bekomme ich nur mehr 1/8 zurück. Ich muß acht Stunden arbeiten für eine einzige von ihm. Alles andere haben Zinsgeier und Zeitstehler kassiert. Genug! Ich will nicht mehr.
Ich werde für die Produzenten und mit ihnen ein ehrliches Tauschmittel schaffen und Zinsgeier und Zeitstehler können sich das ihre behalten. Bis es so weit ist, muß ich aber aufpassen,
Wo soll ich mich nur verstecken vor all diesen Leuten?
Ich hab`s. IM WALD!
<center>
<HR>
</center>
|
Oldy
17.11.2000, 04:26
@ Oldy
|
Re: Oldystunde - mit Stoßgebet |
Da hier gerade die Amerikaner schwer verurteilt wurden
hier ein kleines Gedicht (nicht von mir, und ich kenne
auch den Author nicht) das zeigt, daß es auch andere gibt.
"Because I have a million bucks, I sit upon my stern,
And leave my living tranquilly for other folks to earn,
For in some pro-creative way that isn't very clear,
A million bucks will breed a hundred thousand every year.
So as I have a healthy hate of economic strife,
I mean to stand aloof from it the balance of my life.
And yet, with sympathy, I see the grimy son of toil,
And heartily congratulate the tiller of the soil.
I like the miner in the mine, the sailor on the sea,
Because up to a hundred grand they sail and mine for me.
For me, their toil is taxed unto the annual extent,
According to the ancient law that gets me ten percent.
So get a million bucks, my friend, in any way you can,
And leave your future welfare to the noble Working Man.
He'll buy you suits of Harris tweed, an Airedale and a car,
Your golf clubs and your morning Times, your whiskey and cigar.
He'll cozily install you in a cottage by a stream,
With every modern comfort and a garden that's a dream.
Or if your tastes be urban, he'll provide you with a flat,
Secluded from the clamor of the proletariat.
With pictures, music, easy chairs, a table of good cheer,
A guy can manage nicely on a hundred grand a year.
And though around you painful signs of industry you view,
Why should you work when you can have your money work for you?
So I'll get down upon my knees and bless the Working Man,
Who offers me a life of ease through all my mortal span;
Whose loins are lean to make me fat, who slaves to keep me free,
Who dies before his prime to get me round the century.
Whose wife and children toil in turn until their strength is spent,
That I may live in idleness upon my ten percent.
And if at times they curse me, why should I feel any blame,
For in my place, I know that they would do the very same.
They talk of revolution on a Sunday afternoon,
But offer them a million bucks and see them change their tune.
So, I'll enjoy my dividends and live my life with zest,
And bless the mighty men who first invented interest."
<center>
<HR>
</center>
|
HG
17.11.2000, 08:15
@ Oldy
|
Das ist halt unsere ZWEI-KLASSEN-GESELLSCHAFT, that´s life |
Ich habe zwar keine Million, auf der ich mich ausruhen könnte, gehöre also zur arbeitenden Bevölkerung, allerdings nicht körperlich, aber ich könnte mir gut vorstellen, daß die Meisten, die sich für die erste Million krumm und buckelig gearbeitet haben, dann auch noch die zweite wollen, denn die Gier des Menschen ist unersättlich.
Wohl dem, der rechtzeitig erkennt, daß das Erreichte ausreicht, um sich den Rest seines Lebens daran zu laben, sonst könnte es passieren, daß er kurze Zeit nach dem Beginn seines SICH ZURRUHESETZENS nur noch liegen kann.
Aber das ist ja für die meisten Erdenbürger das Schlimme am Leben überhaupt.
Nur die ersten sechs Jahre des Leben ist man richtig frei von Zwängen, wenn man den Kindergarten nicht als Zwang betrachtet.
Dann MUSS man zur Schule, Ausbildung oder /und Studium, um dann bis 65 zu arbeiten.
Wenn man dann auch noch privat vorgesorgt hat, weil man sich sinniger weise nicht auf die jetzt schon geringe staatliche Rente verlassen hat, kann man, wenn man Glück hat noch ein paar Jahre mit seinem zerschundenen Körper dahinvegetieren, um nach ein paar Jahren in die Kiste zu springen(entschuldigt die Ausdrucksweise).
Wohl dem, der möglichst früh eine Million Bucks hat.
HG
<center>
<HR>
</center> |
dottore
17.11.2000, 10:04
@ Oldy
|
Re: Oldystunde - mit Stoßgebet Proudhon u. Sanctus Thomasius |
>Heiliger Proudhon steh mir bei!
Als Proudhon mit seinem"Eigentum ist Diebstahl" anrückte, und darüber große Reden schwang, plünderte bei ihm zu Hause ein Dieb seine bescheidenen Effekten.
Proudhon:"Währund ich meine Theorie vortrage...
Dieb:"... setze ich sie in die Tat um!"
Proudhon hatte zeitlebens nicht begriffen, warum ein Unternehmer Waren teurer verkauft als er sie einkauft. Und am Ende seines Lebens schrieb er einen Bestseller über Börsenspekulation.
Übirgens Oldy, die tägliche Frage: 1. Wie kommen Banknoten heute von der Druckerei in Deine Tasche (Du hast doch sicher schon Mal ne Banknote in der Tasche gehabt)? 2. Wie kommt in Deinem Tauscher-Terra-usw.-Geldsystem das Geld von der Druckerei in die Taschen der Menschen?
Bitte step by step.
Heiliger Thomas von Aquin, steh' ihm bei!
d.
>Hilfe! Die Welt ist voller Zinsgeier, die zwischen mir und denen welche etwas produziert haben, was ich brauche, abkassieren, so daß ich doppelt so viel für ihre Güter zahlen muß.
Das liegt eben daran, dass Du die Güter b r a u c h s t. Versuch' doch von Luft (kostenlos) und Quellwasser (bei Dir vermutlich auch noch kostenlos) zu leben - und niemals musst Du Zins bezahlen. An wen denn? Und wofür?
>Ich werde für die Produzenten und mit ihnen ein ehrliches Tauschmittel schaffen und Zinsgeier und Zeitstehler können sich das ihre behalten. Bis es so weit ist, muß ich aber aufpassen.
Mein Rat (wiederholt): Fang doch einfach damit an."Tauscher" zu drucken und in Umlauf zu bringen, ist jedem unbenommen. Darfst nur nicht"Geld","Banknote" oder"gesetzliches zahlungsmittel" drauf drucken. Aber da es ein"Tauschmittel" sein soll, musste keine Angst haben.
>Wo soll ich mich nur verstecken vor all diesen Leuten?
>Ich hab`s. IM WALD!
Raus aussem Wald und anfangen, die Welt zu verändern!
Gruß
d.
<center>
<HR>
</center>
|
dottore
17.11.2000, 10:06
@ HG
|
Re: ZWEI-KLASSEN-GESELLSCHAFT - Ja, Gläubiger & Schuldner, das treffliche Paar |
<center>
<HR>
</center>
|