RK
07.03.2004, 13:49 |
Hochhuth: Wir [in Deutschland] sind in einer vorrevolutionären Phase! Thread gesperrt |
-->
23.01.2004
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/21/0,1872,2098229,00.html
aspekte
"Das ist doch nichts als unanständig"
Zweiter Teil des Interviews mit Rolf Hochhuth
Mit seinem neuen Theaterstück,"McKinsey kommt", provoziert der Dramatiker einmal mehr die Republik. Es geht um mangelnde moralische Verantwortung der Unternehmerschaft und um eine Warnung: Hochhuth sieht Deutschland in"vorrevolutionären" Zeiten, schließt Gewalt gegen skrupellose Wirtschaftsbosse nicht aus.
aspekte: In der Sache haben Sie nichts zurückzunehmen, das ist für Sie kein Aufruf zum Mord oder zum Mordanschlag?
Rolf Hochhuth: Überhaupt nicht. Das Gedicht ist überschrieben mit"Warnung" und es weist ausdrücklich darauf hin, dass selbstverständlich diesem Mann [Herrn Ackermann, Anm. d. Red.] dasselbe passieren kann, was seinen Vorgängern Ponto, Herrhausen, Herrn Schleyer passiert ist und vor allen Dingen dem Rohwedder. Er hat offensichtlich nicht die geringsten Bedenken. Er kommt als Landsfremder nach Deutschland und macht die mächtigste und reichste Firma dieses Landes so zum Gespött, das ist doch nichts als unanständig.
"Felonie"
Ich meine, ein normaler Unternehmer, freundliche Menschen - wie zum Beispiel meine Vorfahren allesamt - die hätten sich doch geschämt, in Geschäftsgewinnjahren Menschen rauszuschmeißen. Und die Schande ist, dass unsere Regierung, und zwar beide, ob Frau Merkel oder Herr Schröder, das genauso absegnet, wie es den Bankern gefällt. (...) Wissen Sie wie Bismarck das genannt hat? Er hat es Felonie genannt. Ich muss das buchstabieren, weil kein Mensch das Wort mehr kennt: Felonie. Das war tausend Jahre lang in der deutschen Geschichte, in der europäischen überhaupt, das Verbrechen"Untreue des Herrn gegenüber seinem Knecht". Heute ist das Entsetzliche, dass das Wort vergessen ist, denn heute wird es praktiziert in einem Ausmaß wie niemals zuvor. (...) Es ist nicht so, dass Moral und Geschäft immer einander ausgeschlossen haben.
aspekte: Ich zitiere noch mal Burckhardt:"Bei Abwesenheit aller legalen Rechtsmittel". Ist dann Mord ein Hilfsmittel, wenn man...
Rolf Hochhuth:... das hat er gesagt. Wenn der Mord als Hilfsmittel praktiziert wird. Er hat das nicht gut geheißen, er hat es nicht verurteilt. Er hat aus seiner eminenten Kenntnis der Weltgeschichte gesagt,"so ist das, das wird immer wieder passieren". Und mein eklatantes Beispiel aus unserer Zeit ist tatsächlich die Ermordung des Treuhandchefs Rohwedder. (...) Wir sind in einer vorrevolutionären Phase. Ich nehme an, das dauert noch 20, 30 Jahre.
aspekte: Wann ist für Sie dieses Stück ein Erfolg? Oder ist bereits der Wirbel um das Stück, vor dem Stück...
Rolf Hochhuth:... nein, nein, das Stück ist ein Erfolg, wenn es als Stück auf der Bühne so gezeigt wird, dass die Zuschauer Spaß daran haben. Ich fühle mich als Schüler von Bernhard Shaw. Ich weiß, dass ich den nie erreiche, aber der hat mich gelehrt, dass man brisante Themen lustig verpacken muss. Nicht als Schullesebuch, sondern so, dass die Leute lachen. Und es würde mich freuen, wenn ich das erreiche.
<ul> ~ http://www.zdf.de/ZDFde/druckansicht/0,1986,2098229,00.html</ul>
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Prosciutto
07.03.2004, 13:59
@ RK
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Und du in einer Weltuntergangsstimmung. Erstaunlich, dass du noch lebst. (o.Text) |
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Student
07.03.2004, 14:08
@ Prosciutto
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Re: Hurra, wir leben noch! Frei nach Simmel.... Allen einen schönen Sonntag! (o.Text) |
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RK
07.03.2004, 14:25
@ Prosciutto
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Das war so´n unqualifizierter Spruch unter dem d Forumsqualität zusehends leidet (o.Text) |
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ocjm
07.03.2004, 14:37
@ Prosciutto
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Re: Hochhuth |
-->Also auch wenn ich hier gekreuzigt werde, aber die Äusserungen Hochhuths zu der aktuellen Entwicklung in der Wirtschaft sind nicht von der Hand zu weisen.
Der Vampirkapitalismus, der immer härter um sich greift, (Entlassungen trotz guter Unternehmensdaten) wird kurz oder lang zu ähnlich drastischen Handlungen der Arbeitnehmer führen (müssen).
Es kann doch nicht sein, dass die abhängig Beschäftigten zu immer längerer Beschäftigungszeit und zu immer höherer Produktivität veranlaßt (genötigt) werden und eine immer größere Anzahl von Bürgern aus dem Arbeitsprozess ausgegliedert werden.
<font color=#FF0000>Oder soll das Rentenproblem bzw. die Bevölkerungspyramiede so beeinflußt werden:
Die die noch einen Job haben, düfen bis 67 (sofern Sie bis dahin überleben) schuften. Hierdurch erwerben die dann zwar noch weitere Rentenansprüche, werden diese aber dann kaum lange geniessen können.
Und die die vorzeitig aus dem Berufsleben ausscheiden dürfen (müssen) erreichen dadurch Rentenansprüche auf Sozialhilfeniveau. Nach Erhalt des Rentenbescheides ärgern die sich zu tode.</font>
Damit hätten wir dann das Problem der Überalterung sehr schnell erledigt.
Ich beobachte schon seit geraumer Zeit eine auseinanderdriftende Entwicklung bei der Art wie mit Personal umgegangen wird.
Familienbetriebe und Kapitalgesellschaften in privater Hand und Führung haben ein weit höherers Bedürfnis die vorhandene Belegschaft zu erhalten als Firmen mit einem Vorstand ohne nennenswerte Unternehmensbeteiligung und langjhriger Unternehmensbindung.
Die früheren Patriarchen sind spätestens mit MAX GRUNDIG ausgestorben.
Diese Industriekapitäne sahen sich für Ihre Belegschaft verantwortlich und waren permanent bemüht neue Arbeit ins Unternehmen zu holen um Beschäftigung zu sichern, (so läuft das heute noch im Handwerk).
Ein Rückzug auf die Kernkompetenzen wäre denen nie eingefallen.
Dieser nette Herr aus der Schweiz der neben seinen juristischen Inanspruch-nahmen und Planungen zu einer Übernahme auch noch nebenbei die Deutsche Bank führt, könnte der Stein des Anstoßes werden, wenn die DEUBA geschluckt werden sollte und ein erheblicher Arbeitsplatzabbau hierdurch stattfinden wird.
Ich hoffe er findet dann ein Plätzchen wie fort knox.
Ich glaube die Mehrheit hat noch nicht kapiert was jetzt hier abgeht.
Mehr Arbeitszeit (wie im öffentlichen Dienst)
weniger Lohn (wie im öffentlichen Dienst)
bei gleichzeitiger Auflösung der pritätischen Finanzierung des Sozialversicherungssystems.
Dies führt zu einer erheblichen Schwächung der Inlandsnachfrage und zu weiteren Mio Arbeitnehmern die freigesetzt werden.
ocjm
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rodex
07.03.2004, 15:00
@ ocjm
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Re: Hochhuth |
-->>Also auch wenn ich hier gekreuzigt werde, aber die Äusserungen Hochhuths zu der aktuellen Entwicklung in der Wirtschaft sind nicht von der Hand zu weisen.
Nein, sind sie tatsächlich nicht. Aber der Spruch von der vorrevolutionären Phase ist Blödsinn. Zum einen ist der Leidensdruck der breiten Bevölkerung noch lange nicht groß genug (noch leidet zumindest in Deutschland eigentlich kaum jemand). Zum anderen fehlt eine seriöse Systemalternative. Was allerdings zu befürchten ist, ist ein Rückbau erreichter Standards von Demokratie, (bürgerlicher, nicht wirtschaftlicher) Freiheit und Umweltschutz. Globalisierung bedeutet nämlich nicht nur eine globale Konkurrenz um niedrigste Löhne, sondern auch eine globale Konkurrenz bei der Ausschaltung von sonstigen"Kostenfaktoren" (zu denen eben auch Demokratie, bedingt Freiheit und Umweltschutz gehören).
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vasile
07.03.2004, 15:01
@ RK
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Re: Der Spruch war nicht unqualifiziert sondern einfach überflüssig. Irgendwie.. |
-->...scheint Prosciutto (und noch ein paar andere) Deine Postings nicht zu mögen.
Ich mag sie und finde sie immer ganz interessant, falls Dich das ermutigt. Solange der Forenmaster damit einverstanden ist, solltest Du unbeirrt dabei bleiben.
Ich fänd' es schade, wenn ich wegen der paar Stänkerer nichts mehr von Dir lesen würde.
Gruß
vasile
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Baldur der Ketzer
07.03.2004, 15:12
@ ocjm
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Re: Hochhuth, Ackerman, der Rabbi und Co. - wer siehts richtig? |
-->Hallo,
nachdem ja einer unten im Archiv vorhandenen Pressemeldung zufolge Ackermann die freundliche Mitteilung eines Rabbi erhielt, Gott stünde auf seiner Seite, kann er doch wohl nicht ernstlich etwas falsch machen - oder?
Ernst beiseite, es ist die Frage nach der Henne und dem Ei, und, was davon zuerst da war.
Freilich hat ein unmenschlicher Geist in der Wirtschaft Platz gegriffen.
Freilich wird auf berechtigte Belange der Belegschaft keine Rücksicht mehr genommen.
Aber auf die Unternehmen(sführungen) nimmt ja auch niemand Rücksicht, weder die Gewerkschaften mit ihren dämlichen, unsittlichen, schwachsinnigen und kontraproduktiven Forderungen, noch die Belegschaften - zumindest war dies in der ursachenbegründenden Phase der Fall (1980-1990), die jetzt die Folgen zeitigt.
Wie ocjm sdchreibt, gab es früher eine Vielzahl von Patrons, von Firmenvätern, mit verantwortungsbewußtsein, im hanseatischen oder im Sinne der Gründerzeit aus dem Kaiserreich.
Nun, wie vielen wurde ihre verantwortungsbewußte Sicht der Dinge denn vom Kunden und/oder vom Fiskus honoriert?
Welcher Kunde kauft bei Tante Emma, die etwas teurer sein muß als Aldi nebenan, weil sie so eine nette Dame ist und morgens eine Stunde früher aufmacht als der Großkonzern?
Welcher Kunde kauft denn bei der Boutique der Freundin, wenn nebenan ein Großkonzern einen Riesenladen betreibt mit Dumpingpreisen und Mega-Angebot?
Es gibt diese löblichen Beispiele, aber sie reichen nicht zum Überleben.
Retour zur Ausgangsfrage:
das Problem hinsichtlich der Rücksichtnahme auf Gewerkschaften wird
1) durch den Bürgerfeind Nummer eins, den Staat, hervorgerufen: unsinnige, widersinnige, groteske Kündigungshindernisse und -schutzgesetze (jetzt wieder Ausbildungsplatzabzocke) führen zu idiotischen Erfahrungen, die der Unternehmer nie wieder durchmachen möchte und dann halt grundsätzlich am Personal spart - man kann ja keinem in die Birne leuchten, ob er im Zweifelsfalle vernünftig bleibt oder auch auf Florida-Rolf macht, hier im arbeitsgerichtlichen Streit übertragen
2) durch den Bürgerfeind Nummer zwei, die Banken, hervorgerufen:
ohne Superzahlen gibt es keine Kredite mehr, aus, basta.
Im Gegenteil, man erwartet, daß sich die Zahlen permanent verbessern müssen, egal, wie die Rahmenbedingungen sind.
Basel Zwo ist da m.E. bloß vorgeschoben, es ist einfach eine Abgehobenheit der führenden Bänker-Riege (Peanuts, Dresdner will keine Kunden unter 200 Mille mehr usw)., die hier durchbricht.
Die haben sich von der Realität so weit entfernt, wie ein Elefantenfurz in Südafrika vom nördlichen Polarmeer entfernt ist.
Die Probleme liegen, da Großindustrie und Bankenbeteiligungen ja de facto eines ist und ein Gordischer Knoten, nicht nur in den Unternehmensführungen, sondern vor allem in den Bank-Topetagen.
Da hat sich was verselbständigt, unter us-amerikanischem geistigen Einfluß, was so in einer Volkswirtschaft kaum vorgesehen sein kann. Ohne, daß es schief geht.
Wir sollten also weniger danach fragen, ob im Kapitalismus was schief läuft, sondern viel mehr, wodurch die Banken eine derartige, losgelöste, verselbständigte Rolle errungen haben.
Denn davon geht der Ungeist - neben dem Staate, versteh sich - aus.
Der Unternehmer, der mit seinen Produktideen überleben will, mit einer kernbelegschaft, mit seiner Familie, muß sich entweder diesen Umständen anpassen, oder er geht auch unter, mitsamt Umfeld.
Den härtesten Druck von Unternehmensführungen auf ihre Mitarbeiter habe ich persönlich gerade in den Banken feststellen können - nach außen tolle Fassade, nach innen hin aber katastrophales Mobbing, Überdruck, unsittliche Vorgaben und Seilschaften.
Der Ausweg besteht nur darin, als Unternehmen keine Bank für Finanzierungen zu benötigen, was nur geht, wenn man den Firmen den Aufbau von Eigenkapital ermöglicht, statt des abzugreifen und wegzurauben, wie dies der deutsche Fiskus im Übermaß tut.
Da ist Hopfen und Malz verloren.
Erst, wenn - im übertragenen Sinne - die hohen herren aus den Banketagen mal ganz schmerzhaft aus ihren Wolkenkuckuckstürmen auf den Boden der Realität geknallt sind, und spüren, wie eine durch den Fall am Asphalt eingeschlagene Nase sich anfühlt (natürlich wieder bildlich, nicht wörtlich), dann werden sie sich auch in das Gefühl eines Arbeitgebers hineinverdenken können, der in eine Schieflage geraten ist und versucht, sein Boot vor dem Untergang zu retten.
So lange die Banken in solchen Fällen erst recht Wasser ins Boot kippen und den Stöpsel rausziehen, so lange geht das im zu besichtigenden Ausmaße weiter - bergab.
Meiner Ansicht nach haben die Banken wie die Großkonzerne und natürlich auch die Parteien eine strategische Prognose über die nächsten 10, 20, 30 Jahre in Deutschland längst angefertigt.
Die wissen alle, daß ohne ein Umdenken in der Bevölkerung und eine Umkehr des 68er-Ungeistes keine Kursänderung in der Gesamtsituation erreicht werden kann.
Also ziehen sie, jeder für sich, die Konsequenzen.
Die Banken internationalisieren, die Unternehmen gloablisieren und wandern ab, und die Parteien schmeißen noch ein paar mehr Nebelgranaten, um die Sicht zu verdecken.
Der Weg ist seit längerem vorgezeichnet, aber erst jetzt wird der der breiten Ã-ffentlichkeit so richtig erkenntlich.
Und jetzt wars wieder keiner.
Beste Grüße vom Baldur
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silvereagle
07.03.2004, 15:21
@ Prosciutto
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Re: Nee, in Weltuntergangsstimmung ist er SELBST wohl nicht... |
-->Hallo Prosciutto,
ich kann Deinen Ärger über RK schon verstehen. Aber Dein Vorwurf erscheint mir unberechtigt.
RK ist aus meiner Sicht ganz einfach jemand, der gerne provoziert, polarisiert, anderen gerne die gute Laune verdirbt, ihnen gerne in die Suppe spuckt. Das hat auch hie und da sein Gutes, denn es entfacht neue Leidenschaft und Energie. Davon scheint er auch genug bzw. im Überfluß zu haben - und das passt ganz und gar nicht auf jemanden, der auf das Ende der Welt wartet. Im Gegenteil.
Was mir an seinem Auftritt nicht gefällt, ist schlichtweg die Penetranz, mit der er alles, aber auch wirklich alles, was die oben beschriebenen Kriterien erfüllt, auszuschlachten versucht, und sich dabei aller gängigen Vorurteile des gesamten politischen Spektrums bedient. Solange nur die allgemeine Situation mies und verkommen dargestellt werden kann, ist es schon recht. Und Kritik an seinem Vorgehen versteht er sowieso nicht, höchstens als Majestätsbeleidigung.
Ich würde ihm nicht allzuviel Beachtung schenken.
Gruß, silvereagle
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vasile
07.03.2004, 15:24
@ rodex
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Re: Blödsinn? |
--><Aber der Spruch von der vorrevolutionären Phase ist Blödsinn. Zum einen ist der Leidensdruck der breiten Bevölkerung noch lange nicht groß genug (noch leidet zumindest in Deutschland eigentlich kaum jemand).
Zitat:" Wir sind in einer vorrevolutionären Phase. Ich nehme an, das dauert noch 20, 30 Jahre."
In diesem Kontext ist der Spruch vielleicht nicht ganz so blödsinnig. Ich persönlich bin der Meinung, auch auf die Gefahr hin blödsinnig zu erscheinen, daß es weit weniger als 20 bis 30 Jahre dauern wird, bis es zu einer Art von"revolutionären" Ausschreiungen bzw. Unruhen im Sinn des Verfassers kommen wird.
Das könnte z.B. am Globalismus liegen, der Interdependenzen verstärkt und dadurch negative wirtschaftliche Entwicklungen beschleunigt und ausdehnt.
Es könnten Unruhen in ärmeren Länder der dritten oder zweiten Welt auf die Industrieländer übergreifen (Dominoeffekt).
Das viele dieser Länder bzw. deren Bevölkerung am ausbluten sind ist klar ersichtlich, meine ich. Wie lange kann das noch weitergehen?
Gruß
vasile
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ocjm
07.03.2004, 15:40
@ rodex
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Re: Hochhuth @- rodex |
-->
Wer behauptet denn hier, das hier noch keiner leidet?
Fakt ist, dass alle Psychotherapeuten keine Termine mehr frei haben! Warum wohl????
Aus meinem Bekantenkreis.
Freund Theo (Familienvater mit 2 schulpflichtigen Kindern) wurde vor ca. 6 Jahren zum Steuerberater umgeschult und hat tatsächlich eine Arbeit gefunden obwohl er damals schon Mitte 40 war.
Nach 5-jähriger Beschäftigung wurde er vor einem Monat freitags um 14.00 Uhr zum BOS bestellt.
"Bitte kommen Sie Montag nicht mehr, sie sind gekündigt".
(Die Bude hat 4 Mitarbeiter, daher kein Kündigungsschutz).
Ergebnis:
Wir haben ihn am darauf folgenden Samstag noch wegen einem Herzinfarkt ins Krankenhaus gebracht.
Nach einer Woche Intensivstation und einer weiteren Woche Krankenhaus ist der jetzt zu Hause und weiß nicht wie er seine Familie ernähren soll.
<font color=#FF0000>Wenn der Junge nicht leidet, dann weiß ich es nicht.</font>
ocjm
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>>Also auch wenn ich hier gekreuzigt werde, aber die Äusserungen Hochhuths zu der aktuellen Entwicklung in der Wirtschaft sind nicht von der Hand zu weisen.
>Nein, sind sie tatsächlich nicht. Aber der Spruch von der vorrevolutionären Phase ist Blödsinn. Zum einen ist der Leidensdruck der breiten Bevölkerung noch lange nicht groß genug (noch leidet zumindest in Deutschland eigentlich kaum jemand). Zum anderen fehlt eine seriöse Systemalternative. Was allerdings zu befürchten ist, ist ein Rückbau erreichter Standards von Demokratie, (bürgerlicher, nicht wirtschaftlicher) Freiheit und Umweltschutz. Globalisierung bedeutet nämlich nicht nur eine globale Konkurrenz um niedrigste Löhne, sondern auch eine globale Konkurrenz bei der Ausschaltung von sonstigen"Kostenfaktoren" (zu denen eben auch Demokratie, bedingt Freiheit und Umweltschutz gehören).
[b][/b]<font color=#FF0000></font>
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rodex
07.03.2004, 15:43
@ vasile
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Re: Blödsinn? |
-->>In diesem Kontext ist der Spruch vielleicht nicht ganz so blödsinnig. Ich persönlich bin der Meinung, auch auf die Gefahr hin blödsinnig zu erscheinen, daß es weit weniger als 20 bis 30 Jahre dauern wird, bis es zu einer Art von"revolutionären" Ausschreiungen bzw. Unruhen im Sinn des Verfassers kommen wird.
Ok, nehmen wir an, der Leidensdruck der breiten Bevölkerung erreicht in meinetwegen schon 5 bis 10 Jahren ein kritisches Level. Wo ist die seriöse Systemalternative, für die sich eine Revolution lohnen würde? Die Leute werden nicht einfach ohne Ziel anfangen, Politiker und Banker oder wen auch immer an die Bäume zu hängen. Das wäre völlig kontraproduktiv. Geld und Industrie würden sich endgültig aus Deutschland verabschieden, es würden echte Armut und echtes Elend einziehen. Eher wird alles so weiter gehen wie bisher, bei zunehmend sinkendem Wohlstand.
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ocjm
07.03.2004, 15:59
@ rodex
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Re: Blödsinn?- rodex |
-->>- rodex
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen.
Hast Du die Geschichte der letzten 200 Jahre nich annähernd verstanden?
1. wenn der Damm gebrochen ist und die Arbeitnehmer sich überfordert fühlen, wird nicht mehr gedacht sondern gehandelt.
2. hast Du schon mal gehört, dass der freie Kapitalverkehr eingeschränkt werden kann?
3. hast Du schon mal darüber nachgedacht, warum es zur Reichskristallnacht kommen konnte?
Aus den NAchrichtenmedien der letzten 6 Monate:
USA:
Mindestens 5 Amokläufe wegen Kündigung. Der gekündigte Arbeitnehmer (angeblich geistig verwirrt) hat nach oder wegen angedrohter Kündigung in"seiner" Firma ein Blutbad angerichtet.
Ich unterstelle eine Dunkelziffer von einigen 1000 %.
ocjm
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beni
07.03.2004, 16:02
@ rodex
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Systemalternative |
-->hallo,
Ich persönlich denke schon, dass es gewisse Lösungsansätze, bzw. Alternativen gibt.
Das hat natürlich nichts damit zu tun was die Bevölkerung denkt. Da ist es aber wiederum so, dass Massenhysterien sehr schnell ausbrechen, wenn erst mal eine kritische Masse bei irgendeiner Gruppierung erreciht ist, die Mitläufer anzieht. Seriosität ist doch da eh ohne Belang.
m@G, Beni
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-- Elli --
07.03.2004, 16:15
@ vasile
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Re: Der Spruch war nicht unqualifiziert sondern einfach überflüssig. Irgendwie.. |
-->>...scheint Prosciutto (und noch ein paar andere) Deine Postings nicht zu mögen.
Und deshalb mögen sie sie bitte ignorieren, wenn sie ihre Kommentare nicht beiu sich behalten können. So auch silvereagle.
>Ich mag sie und finde sie immer ganz interessant, falls Dich das ermutigt.
Ich finde sie auch interessant, weil man sowas eben kaum woander liest. Alles zu glauben ist ganz was anderes.
>Solange der Forenmaster damit einverstanden ist, solltest Du unbeirrt dabei bleiben.
Ja, bitte. Allenfalls ein kleiner Tipp: Ausrufezeichen und GROSSBUCHSTABEN vermeiden.
>Ich fänd' es schade, wenn ich wegen der paar Stänkerer nichts mehr von Dir lesen würde.
>Gruß
>vasile
Dito.
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RK
07.03.2004, 16:53
@ silvereagle
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Typisch! Mehrzahl der Antwortenden geht 0 auf den Inhalt ein, nur Schmutzwerfen! |
-->Bist Du nicht willens oder intellektuell nicht in der Lage, auf das Interview mit Hochhuth selbst einzugehen? Warum wird mal wieder der"Bote der schlechten Nachricht" in den Schmutz gezogen? Das Ganze läuft gegen RK in der dritten Person, soll den Gestus der vermeintlich überlegenen Distanz suggerieren. Manipulaion for dummies, oder was?! Es wird eine quasi pathologisierende Ferndiagnose aus dem Hut gezaubert, die ich an sich für hochradig amüsant hielte, wäre sie nicht eigentlich so überaus boshaft. Ich sei jemand, der stets nur polarisieren will. Aha! War das alles?
Woher eigentlich Dein Engagement für diese üble Nachrede? In totatitären Regimen war und ist so was ja eine altbekannte gängige Praxis.
Da lässt die Obrigkeit gerne die niederen Ränge die Drecksarbeit durch die Systemdienerschaft verrichten und sie mit Dreck auf Dissidenten und Abweichler werfen. Je instabiler das System wird, desto vehementer die Rückzugsgefechte!
Mal erfolgt für die ausführenden (Schreibtisch-)Täter eine gewisse (geringe) Bezahlung, mal finden sich aber durchaus auch gleichsam freiwillige Narren, denen gar nicht auffällt, dass sie instrumentalisiert werden. Solltest Du Dich wiedererkennen: Gratulation! Das könnte der erste Schritt zur Besserung sein!
Es mag ja sein, dass Du mit dieser Masche bei unaufmerksamen Lesern kurzzeitig auf Resonanz stößt.
Die sich allerdings von solchen Methoden nicht so leicht einseifen lassen, werden solch infames Vorgehen hingegen angewidert und abstoßend finden.
Erzähl doch mal, warum Du meine Postings überhaupt noch liest, wo sie doch soooo polarisierend und ergo wohl boshaft/bösartig/krank sind? Welchen Zwecken dienst Du mit Deinen nur schlecht getarnten persönlichen Angriffen gegen mich?
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dottore
07.03.2004, 16:57
@ RK
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Re: DeuBa"reichste Firma" - lächerlich! |
-->Hi,
die Bude in FRA ist an der Börse gerade mal um die 40 Mrd Euro wert. Das ist doch keine Bank, sondern eine Schießbude.
Citigroup macht 10x höheren Profit und könnte die DeuBa mit der Portokasse kaufen.
Der Hochhuth hält auch nicht, was er großmäulig verspricht.
Gruß!
> Rolf Hochhuth: Überhaupt nicht. Das Gedicht ist überschrieben mit"Warnung" und es weist ausdrücklich darauf hin, dass selbstverständlich diesem Mann [Herrn Ackermann, Anm. d. Red.] dasselbe passieren kann, was seinen Vorgängern Ponto, Herrhausen, Herrn Schleyer passiert ist und vor allen Dingen dem Rohwedder. Er hat offensichtlich nicht die geringsten Bedenken. Er kommt als Landsfremder nach Deutschland und macht die mächtigste und reichste Firma dieses Landes so zum Gespött, das ist doch nichts als unanständig.
Die Witzfigur Ackermann auch nur anzugucken (Victory-Zeichen usw.) lohnt doch gar nicht. Der hat in St. Gallen schon so unterirdisch"Banken" gelehrt, dass den Studenten grad schlecht geworden ist.
Ackermann ist die Rache der Schweiz für Kloten und die verweigerten Überflugrechte.
Gruß!
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RK
07.03.2004, 16:59
@ -- Elli --
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Wieso war der Spruch nicht unqualifiziert? Warum solche Attacken verharmlosen? (o.Text) |
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RK
07.03.2004, 17:03
@ dottore
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Von einem Historiker hatte ich aber hier eher erhofft, etwas zu FELONIE zu lesen (o.Text) |
-->
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RK
07.03.2004, 17:06
@ rodex
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Wer hat denn in der DDR gar SOO bitter gelitten? Auch USA/BRD kann rasch kippen (o.Text) |
-->
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- Elli -
07.03.2004, 17:20
@ RK
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doch, er war unqualifiziert und ich wollte auch nicht verharmlosen (o.Text) |
-->
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LOMITAS
07.03.2004, 17:21
@ RK
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Re: Typisch! Mehrzahl der Antwortenden geht 0 auf den Inhalt ein, nur Schmutzwerfen! |
-->
hallo RK,
ein Kassandra hats nicht einfach. Natürlich fällt es einem schwer, logisch einzugestehen das der Karren schon an der Wand ist.
Wozu dann noch aufstehen und malochen???
Trotzdem ist die Karre hinüber. Den meisten fällt es schwer zu akzeptieren was passiert/passiert ist.
Es sind aber in der Regel die Leute, die vor le Regalen stehen wenns soweit ist
Und jetzt kräftig druff. Und schön mit geschwundenen Worten. Denn wenn wir etwas lönnen, dann politisch korrekt und mit deutscher Gründlichleit den Boden zu küssen
Noch einen schönen Sonntag, allerseits
LOMITAS
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Euklid
07.03.2004, 17:51
@ ocjm
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Re: Hochhuth @- rodex |
-->Völlig korrekte Darstellung.
Früher hat man diese Leute in Frührente geschickt mit der notwenigen Abpufferung.
Heute schickt man sie zum Arbeitsamt und macht ihnen nach 1 Jahr den finanziellen Garaus.
Gruß EUKLID
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dottore
07.03.2004, 18:03
@ RK
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Re: Na bitte, dann: |
-->Hi,
Felonie ist der Bruch des feudalen Versprechens. Quellenlage höchst dubios, zumal die"Lex feodorum" nachweislich viel später ist als bisher angenommen (Susan Reynolds contra mainstream). Gilt angeblich formell auch für den Herrrn, mir ist aber derzeit kein Beispiel geläufig, zumal dies nur hätte bedeuten können, dass das"feod" (Lehen) nicht ausgehändigt oder vorher (vor Tod des Berechtigten) eingezogen worden wäre.
Bruch durch den Vasallen ist häufig. Damit wurde dann vor allem im 16 Jh. englische Rechtsgeschichte geschrieben. Zahlreiche Märtyrer dieserhalb unter Elisabeth I."Felony" ist alles, was sich in irgendeiner Form gegen die Obrigkeit bzw. ihre Vorschriften richtet."Felony" ist heute vor allem in einigen US-Staaten noch eine Spezialität: Wer sich nicht an Recht und Gesetz hält, wird quasi bereits schuldig, weil er sich nicht daran gehalten hat - unbeschadet der Details.
Nur leben wir nicht mehr im Feudalismus. Felonie ist auch nicht Vertrags-, sondern Eidbruch. Der Eid kam beidseits zustande (Herr sitzt da, Vasalle legt seine Hände in die seinen u.ä.). Der Begünstigte aus dem Eid war stets der mit einem"feudum" Belehnte. Er erhielt ja etwas, das er vorher nicht hatte.
Was Herr H. da auftischt, ist nichts als grober Unfug. Er spricht doch tatsächlich von"Knecht", der nun absolut garnichts mit einem Feudum zu tun hatte. Er freut sich, ein altes Wort wiedergefunden zu haben. Und denkt wohl, es gäbe so was wie"Recht auf Arbeit" noch dazu eins, zu dem ein Arbeit"geber" verpflichtet sei.
Reicht das?
Gruß!
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Euklid
07.03.2004, 18:11
@ Euklid
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Nachtrag |
-->Was ich sagen wollte und eigentlich nicht rübergekommen ist.
Als Blüm diese Vorruhestandszahlungen mit seinen Kollegen der Gewerkschaft und den Arbeitgeberverbänden ausgekungelt hat wurde schon die Axt an die Rentenkasse gelegt.
Das sind diejenigen die mit 50 am Stra liegen auf Kosten der Renten der Nachkommenden.
Da waren Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretungen beteiligt und beiden hat der Staat gegeben anstatt damals schon umzusteuern.
Und den zweiten Schlag auf die Rentenkasse gabs 1990 mit der Wiedervereinigung.
Jetzt ist die Rentenkasse hinüber trotz ständig steigender Erhöhungen der Bemessungsgrenzen und der Prozentsätze.
Leider steht das Axiom im Wege daß RV plus KV plus AV plus Steuern niemals mehr als 100% werden kann.
Noch meinen die Leute sie hätten wenigstens 50% netto,aber bei genauerer Betrachtung ist die totale fiskalische Belastung beim Konsum ja noch mit allerhand Steuern belegt,sodaß im Endergebniss fast schon 80% konfisziert werden.
Trotzdem rennt der Eichelhäher umher und erzählt von einer niedrigen fiskalischen Belastung.
Da lachen sogar die dümmsten Hühner und vergessen ihr Ei zu legen vor lauter Gackern [img][/img]
Und da viele wissen und merken daß der Hühner und Eierdieb unterwegs ist werden nur noch soviel Hühner am Leben erhalten daß keine Eier mehr übrigbleiben.
Legt das Huhn mal nicht geht es ab zum Sozialamt.
Wie soll man noch übertriebene Lust zum Arbeiten entwickeln?
Je intelligenter desto mehr durchschaut man doch das System und richtet sich entsprechend ein.
Gruß EUKLID
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Tobias
07.03.2004, 18:24
@ Baldur der Ketzer
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Die bösen Banken / Widerspruch und mein Standpunkt zum Kreditgeschäft |
-->Hallo Baldur,
also, mit Verlaub, Widerspruch!
>2) durch den Bürgerfeind Nummer zwei, die Banken, hervorgerufen:
***Ich halte das für einen unzulässigen Generalverdacht. Ich zumindest fühle mich als Mitarbeiter einer solchen nicht als Bürgerfeind - im Gegenteil: Ich darf daran mitarbeiten, nicht nur dort wo es schön ist, Kredit zu gewähren, sondern auch dort wo es klemmt. Und zwar - soweit ich dies kann - in der Verantwortung für den Kreditgeber (ein Unternehmen, dass Mitarbeiter bezahlen muss und Verbindlichkeiten bedienen muss) und Kreditnehmer (dito; Private).
>ohne Superzahlen gibt es keine Kredite mehr, aus, basta.
***Dies ist *generell* definitiv nicht so. Es gibt Banken, ja, die sind ultra-konservativ in der Kreditvergabe. Ebenso gibt es Institute, die vorzugsweise die riskanten Kunden finanzieren. Und es gibt Banken, die machen die ganze Palette und finanzieren vom Millionario bis zum Gangster alle und alles. Die Citibank macht den meisten Profit mit den bonitätsmäßig allerschlechtesten Kunden. Wenn die Bank allerdings nicht gut rechnet bzw. die mit dem Kreditgeschäft verbundenen Risiken falsch einschätzt, dann hat sie eben Pech. Genauso wie jedes andere Unternehmen, dass sich verhebt, verschätzt, falsche Geschäfte macht. Wenn sich die Bank zuviel ans Bein binden muss und ihre eigenen Verbindlichkeiten nicht reinholt, dann wird sie irgendwann dicht gemacht. Licht aus. Ofen aus. Das werden wir mit Sicherheit noch alle hier erleben, wie schnell das gehen kann.
Selbst heute werden auch grottenschlechte Unternehmen weiterfinanziert, obwohl es die Banken Millionen über Millionen kostet. Warum? Weil das Nicht-Weiterfinanzieren noch schmerzhafter wäre. Ob das geschäftsmäßig Sinn macht (für Kunden und Bank), das ist eine andere Frage. Und auch Venture-Blasen werden abenteuerlicherweise heute immer noch finanziert und ich bin sicher, dass es wieder Banken geben wird, die sich mit den tollen"Visionen" zig Millionen ans Bein streichen dürfen.
>Im Gegenteil, man erwartet, daß sich die Zahlen permanent verbessern müssen, egal, wie die Rahmenbedingungen sind.
***Jetzt muss ich mal fragen, wie Du das Kreditgeschäft verstehst. Ich seh das so: Eine Bank ist ein Kreditinstitut, d.h. sie lebt davon, dass sie Kredite gibt. Dafür muss sie sich aber natürlich selbst verschulden (!), denn sie hat ja selbst nix im Keller rumliegen. Das nennt man Refinanzierung. Jede Bank ist damit hochverschuldet und sie muss sich auch andauernd weiter verschulden, um zu überleben und Kredite vergeben zu können. Wovon die Bank letztlich lebt, das ist die Zinsdifferenz - auch Bruttomarge genannt. Von dieser Zinsdifferenz gehen die Personalkosten ab, die Gemeinkosten ab, die Risikokosten ab. Und wenn da was über bleibt, hat das Unternehmen Bank gut gearbeitet. Werden die Zeiten allerdings schlechter oder kommt es ggf. sogar zur Krise, dann ist nichts sicherer als die Passivseite - die Bank muss ihrerseits natürlich ihre Gläubiger voll bedienen, ganz egal, ob die Kunden der Bank rechtzeitig oder überhaupt zahlen! Oha. Im Eintreiben der Forderungen, der Aktivseite, liegt doch ein saftiges Risiko für die Banken überhaupt. Oder möchtest Du heute eine Bank sein? Wie auch immer: Eine Bank muss wie jeder andere vernünftige Unternehmer auch kalkulieren, was denn so ein Haus morgen noch in der Verwertung bringen würde, wenn es zur Verwertung käme, oder ein Auto, eine Bürgschaft, ein Grundstück, ein Warenlager. Da gehts also mal um die Sicherheiten. Und zwischen geschätztem Sicherheitenwert und offenen Forderungen - da liegt der Blankoanteil, also das wirkliche Risiko der Bank. Und da muss ich natürlich gucken, an wen ich welche Summe zu welchen Konditionen geben kann. Dabei helfen Verfahren zur Bonitätseinschätzung, die aber auch niemals 100%ig sein können. Kredite vergeben nach dem Motto - Augen zu und Hahn auf - das kann nie und nimmer gut gehen. Wie unten gepostet, wird genau dies auch dem Herrn Schmidt von der Schmidt Bank vorgeworfen.
Felix Somary schreibt dazu in"Bankpolitik":
Bankbegriff (S. 3):
"Nicht die Aktivseite der Bilanz entscheidet - diese ist verschieden nach der Organisation und nationalen Tradition der einzelnen Institute -, sondern die Passivseite."...
Genau so ist es! Verschlechtert sich die Bonität der Bank (bspw. dadurch dass zu viele Forderungen ausfallen, die nicht kompensiert werden oder dass die Eigenkapitalquoten sinken oder Risiko-Ertrags- oder Kosten-Ertrags-Relationen sich verchschlechtern), dann hat sie ein großes Problem: Die Kredite werden teurer! An den Kunden kann sie aber diese Verteuerung nicht weitergeben. Und d.h. die Marge, von der zu leben ist, wird dünn und dünner. Das wiederum verschlechert die Bonitätseinschätzung ggf. erneut, wenn nicht kräftig dagegen gearbeitet wird, Kosten gesenkt und Erträge erhöht werden. Und irgendwann ists aus mit neuen Krediten oder die Bank sitzt selbst in der Schuldenfalle. Und just dieses wird so manchem Mittelständler sehr bekannt vorkommen!
Somary schreibt ganz präzise weiter (S. 3):
"Ich möchte demnach als Banken Institute bezeichnen, die berufsmäßig Kredit nehmen."
[/b]Banken müssen sich wie jedes andere Unternehmen ebenfalls um Kredite am Markt bemühen - viele Banken beschaffen sich ein Rating, dass sie sich von S&P oder Moodys geben lassen und gut dafür zahlen -, weil das die Kreditgeber der Bank genauso abfordern (Investoren, die eine Schuldverschreibung der Bank zeichnen oder Banken, die der Bank einen Bankkredit geben). Das"Auseinandernehmen" der Bank läuft so ab, wie man es keinem mittelständischen Unternehmer jemals zumuten könnte. Ganze Teams von Kreditanalysten sezieren die Bank, es müssen ganze Bücher (sog. Due Diligence Books) speziell angefertigt werden, es müssen"Roadshows" durchgeführt werden, einzelne potenzielle Kreditgeber und Investoren besucht und mit allen gewünschten Informationen versorgt werden.[/b]
Und wenn die Zeiten mal schlecher werden?
Dazu Somary: (Kapitel: Die Kreditbanken in der Krise, S. 75)
"Ein kluger alter Bankier hat einmal auf die Frage, was man aus einer Krise am meisten lernen können, geantwortet: Die Erfahrung, daß Verbindlichkeiten dann hundertprozentig sind, Aktiven aber nicht."
Und hier wird das uns selbst in einer Krise nicht anders ergehen: Offene Forderungen kommen möglicherweise herein, Verbindlichkeiten müssen wir bedienen.
>Basel Zwo ist da m.E. bloß vorgeschoben, es ist einfach eine Abgehobenheit der führenden Bänker-Riege (Peanuts, Dresdner will keine Kunden unter 200 Mille mehr usw)., die hier durchbricht.
***Ich hab da mehr die Unternehmerbrille auf, wenn ich das Bankgeschäft betrachte. Aber vielleicht bin ich zu blauäugig. Die Rumplackerei mit"Basel 2" ist mehr als ätzend - gerade weil die Bank einen Haufen"bürokratischen Mist" erfüllen muss, auch wenn sie das selber lieber anders machen wollte.
>Die haben sich von der Realität so weit entfernt, wie ein Elefantenfurz in Südafrika vom nördlichen Polarmeer entfernt ist.
>Die Probleme liegen, da Großindustrie und Bankenbeteiligungen ja de facto eines ist und ein Gordischer Knoten, nicht nur in den Unternehmensführungen, sondern vor allem in den Bank-Topetagen.
>Da hat sich was verselbständigt, unter us-amerikanischem geistigen Einfluß, was so in einer Volkswirtschaft kaum vorgesehen sein kann. Ohne, daß es schief geht.
>Wir sollten also weniger danach fragen, ob im Kapitalismus was schief läuft, sondern viel mehr, wodurch die Banken eine derartige, losgelöste, verselbständigte Rolle errungen haben.
***Sehr gute Frage! Vermutlich liegt das daran, dass - heute, nun - massenweise Geld/Schulden rumflattern, die verwaltet, gebündelt, vergeben, eingenommen, ausgezahlt, verkauft werden. Zu einem erheblichen Teil ist das alles Unsinn und liegt an der Kredit-auf-Kredit-auf-Kredit-Chose. Ohne Staatsschulden-Ausdehnung und -Explosion und jeder mit seinen 40 Mark in der Tasche wäre das Finanzgebilde mit Sicherheit nicht derart aufgebläht. Trotzdem gäbe es Kreditgeschäfte, die nach meinem Verständnis (betriebswirtschaftlich) ebenfalls eine Wertschöpfung darstellen wie es auch für Handelsunternehmen gilt, dass es eben eine Leistung darstellt, einen Großhandelsposten warenmäßig umzugruppieren und an Endkunden zu verkaufen.
>Denn davon geht der Ungeist - neben dem Staate, versteh sich - aus.
>Der Unternehmer, der mit seinen Produktideen überleben will, mit einer kernbelegschaft, mit seiner Familie, muß sich entweder diesen Umständen anpassen, oder er geht auch unter, mitsamt Umfeld.
***Und dazu gehören die Banken eben auch. S.o.
>Den härtesten Druck von Unternehmensführungen auf ihre Mitarbeiter habe ich persönlich gerade in den Banken feststellen können - nach außen tolle Fassade, nach innen hin aber katastrophales Mobbing, Überdruck, unsittliche Vorgaben und Seilschaften.
***Das kann ich bestätigen. Re-Organisation jagt Re-Organisation, Kostensenkungen werden diktiert - ebenso wie die Umsätze. Und dass Zehntausende von Bankmitarbeitern in die Arbeitslosigkeit geschickt wurden, dass haben wir alle längst mitbekommen. In anderen privaten Unternehungen sieht das aber nicht anders aus. M.E. ist es ein Kernproblem, dass der freie Markt immer kleiner wird und der Staatsbereich immer größer: Bald kloppen sich die letzten zwei Gladiatoren im Stadion um den letzten Euro, den es am freien Markt zu verdienen gibt, und zwar unter tosendem Beifall der Millionenheerscharen von Beamten, Rentnern, Rentiers und Politikern, die die Zuschauerränge füllen. Wo man die Banker hinsortieren möchte, überlass ich anderen. Ich persönlich sehe mich mehr auf dem Spielfeld als auf den Rängen.
>Der Ausweg besteht nur darin, als Unternehmen keine Bank für Finanzierungen zu benötigen, was nur geht, wenn man den Firmen den Aufbau von Eigenkapital ermöglicht, statt des abzugreifen und wegzurauben, wie dies der deutsche Fiskus im Übermaß tut.
***Das ist immer anzustreben!!!
Und die Moral von der Geschicht? Tja, der gesamte Kreditexzess hätte eben nie stattfinden dürfen...
>Beste Grüße vom Baldur
***Das war's erstmal von mir dazu.
Beste Grüße retours
Tobias,
der sich ebenfalls auf die Fortsetzung von Baldurs"Dr. Bankmann" freut!
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Baldur der Ketzer
07.03.2004, 18:42
@ Tobias
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Re: Die bösen Banken / Widerspruch und mein Standpunkt zum Kreditgeschäft |
-->Hallo, Tobias,
im Prinzip gebe ich Dir natürlich Recht, aber die Wirklichkeit scheint etwas anders zu verlaufen, als es unseren Vorstellungen vom *Normalen* entspricht.
Ich frage mich schon seit Jahren, wieso es für eine Bank (Berliner Bank angefangen bis hun zu Kirch-Pleite-Opfern und Amiblasen, als Beispiels mal die Hallohereinbank angedacht) überhaupt möglich ist, durch eine solche Pleite irgendwas zu verlieren - <font size=6> denn </font size=6> wenn diese Banken genauso rigide und übervorsichtig wären, und sich zigfach übersichern würde, wie sie das bei Metzgermeister Metzler, Bäckermeister Becker oder Schlossermeister Schlösser tun, dann könnten die sich zu mehr als 300% befriedigen aus den Sicherheiten.
Offenbar gibt es da einen Unterschied, die kleinen schert man über den Kamm und verlangt Wucherzinsen (bei mir mal 16,25% für Giroüberzug), bei den Milliarentotengräbern hat man offenbar keinerlei werthaltige Sicherheiten und unterbietet sich noch mit den billigsten Angeboten.,
Sorry, ich komm da nicht mit.
Freilich sollte eine Bank vom Ausleihen leben, und vom Zinsdifferenzgeschäft.
Es hat aber nach (nicht nur) meinen Erfahrungen so manche Bank überhaupt kein Interesse, Kredit zu vergeben, egal, ob nun Firmenkredite, Immo-Kredite, etc. - die wollen nicht - die ekeln z.B. derzeit Baufirmen und vor allem Bauträger ganz bewußt raus aus ihrem Institut.
Scheinbar zu große Schieflagen anderswo, jötzt klömmts.
Ich frage mich schon lange, woher die riesengroßen Profitmargen stammen, mit denen diese Dinosaurier ihre Verwaltungskomplexe und Wasserköpfe bezahlen.
Mein persönliches Erfahrungsfeld steht im krassen Gegensatz zu all den landläufig genannten Erklärungen.
Zum Hintergrund: habe nur sehr kleinen Giro-Rahmen, den ich über Nacht jederzeit in cash abdecken kann. Keinerlei sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten, einiges an Sachvermögen.
Im konkreten Nachfrage-Fall suchen sie so lange, bis sie etwas gefunden haben, um Dir zu erklären, wieso A) und B) und C) und überhaupt alles nicht als Sicherheit taugt. Und sie nicht wollen.
Die wollen nicht mal (ich habe Schufa blütenweiß und sonstiges ditto) ein Engagement in Höhe von vielleicht 5% Deiner Sicherheiten eingehen.
Vermutlich bin ich da bei den falschen Gesprächspartnern gewesen.
Falls dies so sein sollte, dann hängen da Adressen in Schieflagen, bei denen man dies nicht vermuten würde. Es würde hier am Forum aber auch wiederum niemanden überraschen, das nun auch wieder nicht.
Eine andere Erklärung dafür wäre, man hat es nicht nötig, und sucht lieber noch sicherere Anlagen fürs eingesammelte Kundenguthaben, also weicht man Firmenkrediten trotz höhrerer Rendite aus, weil man glaubt, es bei einer anderen Bank risikoärmer anlegen zu können - was ebenfalls so manchen Trugschluß bereithalten kann.
Zusammenfassung: so, wie Du das schreibst, dachte ich auch immer, aber das Verhalten der Banken steht dem - aus meiner Kundensicht - völlig entgegen.
Ein Schweizer Bankier sagte mir einmal, ich solle bei der Eröffnung eines Kontos, das ich im Guthaben halten wolle, doch die Bank nach Sicherheiten fragen.
Grundschulden aufs Bankgebäude, zum Beispiel.
Und wenn der Bankmensch dann in Zornesröte geriete und mit dem Gefasel anfange von sie-doch-nicht, und wir-doch-aber, und alles-sei-anders, dann solle ich ganz verständnislos fragen, warum es da einen Unterschied gäbe, und er mir den erklären könne......
Beste Grüße vom Baldur
(mal sehen, was mir zu Dr.Bankmann einfällt - war er nicht zuletzt in der Mondscheinbräu eingestellt worden?......)
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rodex
07.03.2004, 19:04
@ RK
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Re: Wer hat denn in der DDR gar SOO bitter gelitten? Auch USA/BRD kann rasch kippen (o.Text) |
-->Es müssen zwei Dinge gegeben sein: Leidensdruck und eine Systemalternative. In der DDR hatte man mit der BRD eine so attraktive Systemalternative direkt vor Augen, dass der Leidensdruck gar nicht soo hoch sein mußte (aber er war trotzdem ohne Zweifel ausgeprägter als hier und heute). Heute gibt es eine solche Alternative nicht. Entsprechend kann der Leidensdruck deutlich weiter steigen als 1989 in der DDR.
Man blicke mal in's Rußland des 19. Jahrhunderts, und staune, wieviel soziale Unterschiede und Verwerfungen eine Gesellschaft erträgt. Damals bedeutete Armut für nicht wenige Betroffene den Tod (Hunger, Krankheit etc.), trotzdem konnte sich die Oberschicht bis in die letzten Jahrzehnte sicher fühlen. Es funktionierte das bewährte Konzept: Konflikte und Kriege im Äußeren zur Ablenkung und Einung, zudem hartes autoritäres Durchgreifen im Inneren.
Für eine Revolution fehlt in der BRD sowohl der nötige Leidensdruck, als auch eine realistische Alternative. Allenfalls kann ich mir den Auftritt eines starken Mannes vorstellen, der das o.g. bewährte Konzept anwendet, und damit den Wohlstandsverlust bis auf weiteres vergessen macht. Das kann, wie gerade wir Deutschen wissen, aber auch schiefgehen.
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RK
07.03.2004, 19:36
@ dottore
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Re: Na bitte, dann: |
-->Lehnswesen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Begriff Lehnswesen auch Feudalwesen oder Benefizialwesen bezeichnet das politisch-ökonomische System der Beziehungen zwischen Lehnsherren und belehnten Vasallen. Es bildete die Grundlage der mittelalterlichen Gesellschaftsordnung der abendländischen Staaten, vor allem aber des Heiligen Römischen Reichs.
Das Lehns- oder Leiheverhältnis höherer Ordnung war aus der germanischen Gefolgschaft entstanden. Der Lehnsherr stand dem Lehenempfänger Grund und Boden oder Rechte auf Lebenszeit zu. Dafür musste der Lehenempfänger dem Lehnsherrn persönliche Dienste leisten. Beide waren zu gegenseitiger Treue verpflichtet.
Oberster Lehensherr war der Kaiser, der Lehen an die Fürsten vergab. Diese konnte wiederum kleinere Lehen an Verwalter vergeben. Damit glich das Lehenswesen einer Pyramide.
Inhaltsverzeichnis
1 Begriffe
2 Geschichte des Lehnswesens
3 Quellen des deutschen Lehnsrechts
4 Wesentliche Grundsätze des Lehnrechts.
4.1 Voraussetzungen
4.1.1 Belehnbare Sachen und Rechte
4.1.2 aktive Lehnsfähigkeit
4.1.3 passive Lehnsfähigkeit
4.2 Begründung des Lehens
4.2.1 Investitur
4.2.2 Sonderfälle
4.2.2.1 Koinvestitur
4.2.2.2 Gesamtbelehnung
4.2.2.3 Eventualbelehnung
4.2.2.4 Lehnexpektanz
4.3 Rechtsbeziehung zwischen Lehnsherren und Vasallen
4.4 Lehnsveräußerung
4.5 Lehnssubstitution
4.6 Lehnssukzession
4.7 Lehnssonderung
4.8 Beendigung des Lehensverhältnisses
Begriffe
Man versteht unter Lehen (Lehnrecht, lat. Feudum, Feodum, Beneficium) das ausgedehnteste erbliche Nutzungsrecht an einer fremden Sache, welches sich auf eine Verleihung seitens des Eigentümers gründet, die zugleich zwischen diesem und dem Berechtigten das Verhältnis wechselseitiger Treue hervorruft;
Lehen (Lehnsgut) wird auch diese Sache selbst, zumeist ein Grundstück oder ein Komplex von Grundstücken, genannt. Der betreffende Eigentümer ist der Lehnsherr (Lehnsgeber, dominus feudi, senior), der Berechtigte der Vasall (Lehnsmann, vassus, vasallus).
Sprachlich hängt der Ausdruck"Lehen" mit"leihen" zusammen, bedeutet also wo viel wie geliehenes Gut, während das Wort"Feudum" nach einigen vom lat. fides (Treue), richtiger aber wohl vom altdeutschen feo (d. h. Vieh, dann überhaupt"Gut") abzuleiten ist.
Den Gegensatz zum Lehen bildet das freie Eigentum, Allodium.
Die dem Vasallen zustehende Berechtigung nähert sich tatsächlich dem Eigentum so sehr, dass man dieselbe geradezu als nutzbares Eigentum (dominium utile) und das Recht des eigentlichen Eigentümers als Obereigentum (dominium directum) zu bezeichnen pflegt.
Die Rechtsgrundsätze über das Lehnswesen bilden das Lehnrecht im objektiven Sinn.
Geschichte des Lehnswesens
Das Lehnswesen entwickelte sich zuerst in der fränkischen Monarchie und bildete jahrhunderte lang die Grundlage der mittelalterlichen Heerverfassung und des deutschen Staats. Die Karolinger pflegten nämlich an freie Leute Güter zu verleihen, wogegen sich diese zur Leistung von Kriegsdiensten verpflichteten, indem sie als Fideles (Getreue) in das königliche Gefolge eintraten, und dies Verfahren wurde bald von weltlichen und geistlichen Großen nachgeahmt. Nach und nach bildete sich dann der Grundsatz der Erblichkeit der Lehen und der Zulässigkeit des Weitervergebens in Afterlehen aus, welch letztere 1037 von Konrad II. ebenfalls für erblich erklärt wurden. So kam es, dass im 12. Jahrhundert bereits alle Herzogtümer und Grafschaften als Lehen vergeben waren.
Innerhalb dieser einzelnen Territorien aber bestand wiederum ein vielgliederiges Lehnswesen, und ebendasselbe war in den geistlichen Territorien der Fall.
Mit dem Sinken der kaiserlichen Macht entwickelte sich dann aus dem Lehnswesens die Landeshoheit der Reichsfürsten, so dass die schließliche Auflösung des Deutschen Reichs zumeist durch das mittelalterliche Lehnswesen herbeigeführt worden ist.
Übrigens blieb das Lehnswesens keineswegs auf das Gebiet des öffentlichen Rechts beschränkt; dasselbe überwucherte vielmehr in Deutschland auch die Privatrechtsverhältnisse, indem die verschiedenartigsten Gegenstände"ins Lehen gereicht" und die verschiedenartigsten Berechtigungen als lehnrechtliche konstituiert wurden. Mit der politischen Bedeutung des Lehnswesens sank jedoch auch diese privatrechtliche, und heutzutage hat dasselbe seine Lebensfähigkeit vollständig verloren.
Schon durch die Revolution von 1649 und dann durch eine ausdrückliche Verordnung Karls II. von 1660 wurde in England der Lehnsverband beseitigt, ebenso in Frankreich durch die Beschlüsse der Nationalversammlung vom 4. und 5. Aug. 1789.
In Deutschland wurden mit der Auflösung des Deutschen Reichs 1806 die vorhandenen Reichslehen teilweise allodifiziert, indem deren Inhaber souveräne Fürsten wurden. Bei andern Reichslehen dagegen trat an die Stelle von Kaiser und Reich derjenige Landesherr als Lehnsherr, in dessen Gebiet das Lehnsgut gelegen war, indem die Lehnsträger mediatisiert wurden. Zudem entsagten in der Rheinbundsakte, Art. 34 (sogen. Verzichtsartikel), die verbündeten Fürsten gegenseitig allen Lehnrechten, welche dem einen rücksichtlich des Gebiets des andern zustehen möchten. Innerhalb der einzelnen Territorien aber wurde in der Folge der Lehnsverband vielfach für ablösbar erklärt und so die Möglichkeit der Umwandlung des Lehens in volles Eigentum gegeben, so zuerst 1836 in Hannover; auch wurde die Errichtung neuer Lehen gesetzlich untersagt, z. B. in Preußen durch das Gesetz von 1852, wie denn auch die deutschen Grundrechte von 1848 bestimmt hatten:"Aller Lehnsverband ist aufzuheben".
So kommt es denn, dass dermalen nur noch wenige Überreste des einst so bedeutungsvollen Lehnswesens in die Gegenwart hineinragen, deren Tage ebenfalls gezählt sind (s. Ablösung).
Quellen des deutschen Lehnsrechts
Quellen des deutschen Lehnrechts sind außer den Verordnungen der fränkischen und deutschen Könige (constitutiones feudales) die mittelalterlichen Rechtsbücher, wie der Sachsenspiegel und der Schwabenspiegel, das Görlitzer Lehnrecht und der Richtsteig Lehnrechts, welcher vom lehnrechtlichen Gerichtsverfahren handelt.
Außerdem aber fand mit dem römischen Recht auch eine langobardische Lehnrechtssammlung in Deutschland Eingang, die sogen. Libri feudorum, ursprünglich eine Privatarbeit des Mailänder Konsuls Obertus ab Orto, welche, mit Schöffensprüchen und kaiserlichen Verordnungen vermehrt, dem Corpus juris civils (s. d.) als Anhang beigefügt, von den italienischen Rechtslehrern glossiert wurde und in dieser Gestalt in Deutschland Gesetzesautorität erhielt.
Dazu kamen dann zahlreiche Partikulargesetze in den einzelnen deutschen Territorien, wie z. B. das kursächsische Lehnsmandat von 1764, das altenburgische Lehnsedikt von 1795, das badische Edikt vom 12. Aug. 1807, das bayrische Lehnsedikt von 1808 und die Ablösungsgesetze der Neuzeit.
Wesentliche Grundsätze des Lehnrechts.
Voraussetzungen
Zu jedem wahren Lehen gehören als notwendige Voraussetzungen (essentialla feudi):
ein lehnbarer Gegenstand,
ein fähiger Lehnsherr,
ein fähiger Vasall und
das zwischen beiden bestehende Verhältnis der Lehnstreue.
Außerdem werden als natürliche oder regelmäßige Eigenschaften des Lehens (naturalia feudi), welche im Zweifel bei jedem Lehen vorhanden sind, bezeichnet:
die Investitur, d. h. die feierliche Verleihung des Lehens,
die Erblichkeit und
die besondere Erbfolge in Ansehung der Lehen mit Bevorzugung des Mannesstamms, endlich
die Leistung von Diensten und zwar ursprünglich und eigentlich von Kriegsdiensten.
Der Mangel einer solchen Eigenschaft macht ein Lehen zu einem unregelmäßigen oder uneigentlichen (feudum irregulare, improprium).
Belehnbare Sachen und Rechte
Ursprünglich galten nur Liegenschaften für lehnbar, namentlich die so genannten Rittergüter (Ritterlehen, adlige Lehen, feuda nobilia, im Gegensatz zu unadligen Lehen, feuda ignobilia) oder eine Burg oder ein sonstiges Gebäude (feudum c stri, keminatae, aedificil).
Aber auch an unkörperlichen Sachen wurden Lehen errichtet, indem die verschiedenartigsten Rechte nach Lehnrecht verliehen wurden, so z. B. gewisse Hoheitsrechte über ein bestimmtes Territorium (feuda regalla), die sogen. Fürstenlehen oder Fahnenlehen, so genannt, weil bei der Beleihung eine Fahne als Symbol diente. Dahin gehören ferner die Beleihungen mit gewissen Ämtern (Ämterlehen, Ambachtslehen, feudum officii), namentlich Hofämtern, und das einst dem Haus Thurn und Taxis verliehene Postlehen sowie die lehnsweise erteilte Gerichtsbarkeit (feudum jurlsdictionis).
Dazu kommen dann zahlreiche Lehen an Kirchensachen und kirchlichen Rechten, Kirchenlehen (Stiftslehen, feuda ecclesiastica), Beleihungen mit den mit einem Altar verbundenen Stiftungen (feudum altaragli).
Außerdem wurden zahlreiche Realberechtigungen, Renten, Gülten und Zehnten (feudum decimarum), verliehen; auch so genannte Geldlehen kamen vor, bei welchen der Vasall die Zinsen eines gewissen Kapitals bezog.
Keine Lehen, sondern Allodialgüter waren dagegen die so genannten Sonnenlehen, bei welchen die Sonne oder die Gottheit gewissermaßen als Lehnsherrin fingiert wurde.
aktive Lehnsfähigkeit
Zur persönlichen Lehnsfähigkeit des Lehnsherrn (aktive Lehnsfähigkeit) wird erfordert: Dispositionsbefugnis in Ansehung des Gegenstandes, der verliehen werden soll, und Wehrfähigkeit. Da der Vasall nämlich ursprünglich stets zu Kriegsdiensten verpachtet war, so konnten nur solche Personen, die den Heerschild hatten, also Ritterbürtige, die sich eben solche Dienste versprechen lassen konnten, Lehnsherren sein, bis dann in spätern Zeiten an die Stelle der Kriegsleistungen vielfach bestimmte Abgaben, namentlich die sogen. Ritterpferdsgelder, traten (sogen. Zins- und Beutellehen). Da nun aber in einem geordneten Staatswesen nur dem Staatsoberhaupt die Militärhoheit zusteht, so konnte eigentlich nach modernem Staatsrecht auch nur der Souverän selbst als fähiger Lehnsherr erscheinen, wie dies in einzelnen Staaten, z. B. in Bayern und Mecklenburg, ausdrücklich durch Gesetz verordnet worden ist; daher die Einteilung in Staatslehen und Privatlehen, bei welch letztern eben ein Untertan Lehnsherr war.
passive Lehnsfähigkeit
Zur passiven Lehnsfähigkeit des Vasallen wurde Unbescholtenheit und Waffenfähigkeit erfordert, weshalb namentlich Frauen lehnsunfähig waren und nur ausnahmsweise so genannte Weiberlehen ("Kunkellehen", im Gegensatz zu"Helmlehen") vorkamen. Aus demselben Grund erschienen Bauern als lehnsunfähig und ebendarum die zahlreichen bäuerlichen Leihen (sogen. Feudaster) als uneigentliche Lehen (s. Kolonat).
Begründung des Lehens
Investitur
Die Begründung eines Lehens geschieht der Regel nach durch Investitur (constitutio feudi, infeudatio). Diese ist aber nichts andres als die deutschrechtliche Auflassung (s. d.). Es sind dabei zwei wesentliche Handlungen zu unterscheiden: die Belehnung (actus traditionis) und die Huldigung (actus inaugurationis); erstere erfolgte früher regelmäßig unter Anwendung gewisser Symbole, z. B. einer Fahne, eines Schwertes; letztere bestand in der. eidlichen Versicherung, dem Lehnsherrn treu, hold und gewärtig sein zu wollen (Lehnseid, homagium, vassallagium); nur ausnahmsweise genügte der bloße Handschlag des Vasallen (sogen. Handlehen).
Das über die Investitur von der zuständigen Behörde (Lehnsgericht, Lehnshof, Lehnskurie) aufzunehmende Protokoll heißt Lehnsprotokoll. Der Vasall kann die Ausstellung eines Lehnsbriefs verlangen, d. h. einer Urkunde, worin die Investitur samt ihren Bedingungen bezeugt wird. Die Urkunde, durch welche dem Vasallen die stattgehabte Beleihung vorläufig bescheinigt wird, heißt Lehns- oder Rekognitionsschein und diejenige, durch welche der Vasall dem Lehnsherrn die Beleihung und die Lehnspflicht bescheinigt, Lehnsrevers (Gegenbrief). Ein Lehnsinventar, d. h. eine Beschreibung des Lehnsguts mit seinen Pertinenzen, unterschrieben von dem Lehnsherrn, resp. von dem Vasallen (Lehnsdinumerament), kann jeder von beiden von dem andern verlangen. Lehnskontrakt (contractus feudalls) heißt der Vertrag, durch welchen eine Beleihung vereinbart und vorbereitet wird.
Im Mittelalter kam auch häufig die sogen. Lehnsauftragung (oblatio feudi) vor, darin bestehend, dass jemand, um sich unter den Schutz eines mächtigern Lehnsherrn zu begeben, diesem sein Allod zum Eigentum übertrug, um es dann von jenem als Lehen zurück zu empfangen.
Sonderfälle
Koinvestitur
Die Koinvestitur (investitura simultanea) ist diejenige Investitur, welche gleichzeitig an dem nämlichen Gegenstand mehreren Personen erteilt wird. Hier werden die mehreren Beliehenen nach ideellen Teilen an dem Lehnsgut berechtigt, ohne dass zwischen ihnen etwa ein wechselseitiges Erbrecht in Ansehung des letztern begründet würde (Mitbelehnung, colnvestitura juris communis oder juris langobardici).
Gesamtbelehnung
Verschieden davon ist die Coinvestitura juris germanici, die sogen. Gesamtbelehnung oder Belehnung zur gesamten Hand, so genannt, weil hierbei die Mitbelehnten das bei der Investitur gebrauchte Symbol gemeinschaftlich anzufassen pflegten. Hier erhält nämlich nur einer der Mitbelehnten ("Gesamthänder") den Besitz des Lehnsobjekts, während für die übrigen nur eventuelle Successionsrechte begründet werden. Letztere kommen jedoch in Wegfall, wenn die Gesamthänder eine Auseinandersetzung bezüglich des Lehnsobjekts, eine sogen. Grund- oder Tatteilung, vornehmen. Teilen sich dieselben dagegen bloß in die Nutznießung (sogen. Mutschierung des Lehens), so bleibt jenes eventuelle Successionsrecht in Kraft.
Eventualbelehnung
Die Eventualbelehnung ist eine Investitur für die Eventualität des Heimfalls eines Lehens, d. h. eine an einer bereits verliehenen Sache für den Fall vorgenommene Investitur, dass die Rechte des dermaligen Vasallen und seiner Nachkommenschaft erlöschen sollten. Die Eventualbelehnung charakterisiert sich also als eine wirkliche, wenn auch unter einer Suspensivbedingung, vorgenommene Investitur, und ebendarum vererben sich auch die Rechte aus derselben nach Lehnrecht.
Lehnexpektanz
Verschieden davon ist die so genannte Lehnsexspektanz (Lehnsanwartschaft, exspectatlva feudalls), welche darin besteht, dass jemand einem andern für den Fall, dass ihm ein gewisses Lehen heimfallen werde, die Belehnung damit verspricht. Es ist dies nur ein Vorvertrag zu einem eventuell abzuschließenden Lehnskontrakt, aus welchem dem"Lehnsanwärter" ein Forderungsrecht auf Erfüllung dieses Versprechens zusteht.
Rechtsbeziehung zwischen Lehnsherren und Vasallen
Die Summe der Rechte des Lehnsherrn ist die Lehnsherrlichkeit. Nicht zu verwechseln damit ist die Lehnshoheit, d. h. das dem Staat zustehende Hoheits- und Aufsichtsrecht über alle Lehen innerhalb des Staatsgebiets.
Die Lehnsherrlichkeit umfasst die persönlichen Rechte des Lehnsherrn dem Vasallen gegenüber, und insofern entspricht ihr die Lehnspflicht des letztern, dann aber auch die dinglichen Rechte des erster an dem Lehnsobjekt. Der Person des Vasallen gegenüber hat der Lehnsherr das Recht auf Lehnstreue, deren Bruch Felouie (s. d.) genannt wird, auf Ehrerbietung (Lehnsreverenz) und Lehnsgehorsam, d. h. auf Leistung von Kriegsund Hofdiensten.
Mit der Zeit sind diese Kriegsleistungen in Geldleistungen verwandelt ("adäriert") worden.
Der Lehnsherr kann ferner von dem Vasallen bei Verlust des Lehens die Lehnserneuerung (renovatio investiturae) fordern und zwar sowohl bei Veränderungen in der Person des Lehnsherrn (Veränderungen in der herrschenden Hand, Herrenfall, Hauptfall, Thronfall) als auch bei Veränderungen in der Person des Vasallen (Veränderung in der dienenden Hand, Lehnsfall, Vasallenfall, Nebenfall). Letzterer muss alsdann binnen Jahr und Tag (1 Jahr 6 Wochen 3 Tage) ein schriftliches Gesuch (Lehnsmutung) einreichen und um Erneuerung der Investitur bitten; doch kann diese Frist auf Nachsuchen durch Verfügung des Lehnsherrn (Lehnsindult) verlängert werden.
Partikularrechtlich ist der Vasall dabei, abgesehen von den Gebühren für die Wiederbelebung (Schreibschilling, Lehnstaxe), zuweilen auch zur Zahlung einer besondern Abgabe (Laudemium, Lehnsgeld, Lehnsware, Handlohn) verpflichtet. Endlich kann der Lehnsherr bei einer Felonie des Vasallen das Lehen durch die so genannte Privationsklage einziehen, Verschlechterungen des Gutes nötigen Falls durch gerichtliche Maßregelnverhüten und dritten unberechtigten Besitzern gegenüber das Eigentumsrecht jederzeit geltend machen.
Der Vasall hat dem Lehnsherrn gegenüber ebenfalls den Anspruch auf Treue (Lehnsprotektion), und ein Bruch derselben zieht für den Lehnsherrn den Verlust seines Obereigentums nach sich. Am Lehnsobjekt hat der Vasall das nutzbare Eigentum.
Lehnsveräußerung
Veräußerungen des Lehnsguts sind jedoch nur mit Zustimmung des Lehnsherrn gültig, der bei Veräußerungen ohne seine Zustimmung das Lehen im Wege gerichtlicher Klage (actio revocator afeudi) einziehen kann. Außerdem ist aber noch zu einer Veräußerung des Lehens die Zustimmung sämtlicher"Agnaten" erforderlich, d. h. der lehnsfolgefähigen Seitenverwandten des Vasallen, welche mit ihm zusammen von dem ersten Empfänger des Lehens (primus acquirens) abstammen.
Nicht als Lehnsveräußerung wird es aufgefasst, wenn der Vasall das Lehen einem andern zum Afterlehen gibt (subinfeudatio); denn der Lehnsherr tritt zu dem Aftervasallen in keine Beziehung. Ebensowenig aber, wie der Vasall das Lehen unter Lebenden veräußern darf, kann derselbe letztwillig darüber verfügen.
Lehnssubstitution
Die vasallitischen Rechte und Pflichten können durch Stellvertreter (Lehnssubstituten, Lehnsbevollmächtigte) ausgeübt werden. Haben diese Vertreter ein Recht anderartige Stellvertretung, so wird das Verhältnis als pro-Vassallagium und der Vertreter als Lehnsträger (pro Vasallus) bezeichnet. Solche Lehnsträger kamen namentlich dann vor, wenn juristische Personen, wie z. B. Gemeinden, oder wenn Frauen beliehen worden waren, oder wenn für minderjährige Vasallen außer dem Allodialvormund ein besonderer Lehnsvormund bestellt wurde, welcher die aus der persönlichen Seite des Lehnsverhältnisses hervorgehenden Rechte und Verbindlichkeiten des minderjährigen Vasallen wahrzunehmen hatte.
Lehnssukzession
Der Eintritt eines. neuen Vasallen in ein bereits bestehendes Lehen heißt Lehnsfolge (Lehnssuccession). Solange ein Lehen sich in der Hand des ersten Empfängers befindet, wird es Neulehen (feudum novum) genannt, während das in dem Besitz eines Deszendenten befindliche Lehen als Alt- oder Stammlehen (feudum antiquum, paternum) bezeichnet wird.
Das Lehnsfolgerecht kommt nur den leiblichen, ehelichen Nachkommen des ersten Belehnten, also nicht den Adoptivkindern oder unehelichen, auch nicht den in morganatischer Ehe erzeugten Kindern zu. Bedingt ist das Lehnsfolgerecht zudem durch die Lehnsfolgetätigkeit, daher Weiber nicht in ein Lehen succedieren können, es sei denn, dass dasselbe als Weiberlehen (Kunkellehen, feudum femininum) errichtet worden sei.
Anlangend die Lehnsfolgeordnung, so werden zunächst die unmittelbaren Nachkommen des verstorbenen Vasallen, die Deszendenten, also die Söhne und Enkel des letztere, zur Erbfolge gerufen. Die Söhne vorverstorbener Söhne treten an die Stelle ihrer Väter (sogen. Repräsentationsrecht), indem sie nach Stämmen succedieren.
Sind keine Deszendenten vorhanden, so kommen die agnatischen Seitenverwandten des Erblassers an die Reihe, aber immer nur diejenigen, welche mit dem Erblasser zusammen von dem ersten Empfänger des Lehens abstammen. Nach der herrschenden Lehre entscheidet dabei zunächst die Nähe der Linie oder der Parentel. Unter dieser sind alle diejenigen verstanden, welche durch den nächsten gemeinsamen Stammvater verbunden sind. Innerhalb der Linie aber entscheidet dann die Gradesnähe (sogen. Lineal- und Gradualerbfolge), jedoch mit der römischrechtlichen Modifikation, dass die Söhne von vollbürtigen vorverstorbenen Brüdern des letzten Vasallen mit ihren Oheimen, den noch lebenden Brüdern des Erblassers, zusammen vermöge des Repräsentationsrechts zur Erbschaft gerufen werden.
Lehnssonderung
Werden bei dem Tod eines Vasallen verschiedene Personen zur Lehns- und zur Allodialerbfolge berufen, so muss eine sogen. Lehnssonderung, d. h. eine Ausscheidung des Lehnsguts von dem Allodialvermögen, vorgenommen werden. Schulden des Vasallen ergreifen das Lehen nur dann, wenn sie Lehnsschulden. sind. Als solche gelten die Ansprüche der an und für sich zur Lehnsfolge berufenen, aber wegen Gebrechlichkeit davon ausgeschlossenen Personen auf die Verabreichung von Alimenten.
Partikularrechtlich gehören auch die Verpflichtung zur Alimentation und Ausstattung von Töchtern früherer Vasallen, die Pflicht zur Auszahlung des Leibgedinges oder Wittums an die Witwe des verstorbenen Vasallen und die Verbindlichkeit zur Zahlung der Begräbniskosten und der Kosten der letzten Krankheit desselben zu den Lehnsschulden.
Auch die durch eine sogen. Lehnsverbesserung, d. h. durch einen von dritten, hierzu nicht verpflichteten Personen in das Lehen gemachten Aufwand, begründete Schuld gilt als Lehnsschuld. Auch pflegt man hier gewöhnlich noch die sogen. konsentierten Lehnsschulden mit aufzuführen, d. h. diejenigen, welche mit Zustimmung sämtlicher Lehnsinteressenten auf das. Lehnsaut gelegt werden.
Die Abfindung eines an sich Lehnssolgeberechtigten und die Verpachtung zur Zahlung einer Absindungssumme begründen ebenfalls eine Lehnsschuld, welche allerdings nur diejenigen belastet, die durch jene Abfindung gewonnen haben (sogen. respektive Lehnsschuld). Die Abfindungssumme selbst ist aber an und für sich durchaus allodialer Natur; doch wird nicht selten verabredet, dass dieselbe als sogen. Lehnsstamm (constitutum feudale) auf dem Gut haften und in Ansehung der erbrechtlichen Verhältnisse nach Lehnrecht behandelt werden soll.
Beendigung des Lehensverhältnisses
Eine Beendigung des Lehnsverhältnisses wird durch den Untergang der Sache, durch gültige Veräußerung derselben zum Allod und durch Ersitzung des Eigentums an dieser Sache durch einen Dritten herbeigeführt.
Außerdem wird der Lehnsnexus zwischen zwei Personen durch den Heimfall (Inkorporation, Inkameration, Konsolidation) des Lehens ausgehoben, d. h. dadurch, dass das nutzbare Eigentum des Vasallen wieder mit dem Obereigentum des Lehnsherrn vereinigt wird, dieser also wieder volles Eigentumsrecht erhält.
Die Veranlassung dazu kann eine Felonie des Vasallen oder eine sogen. Quasi-Felonie, d. h. ein schweres Verbrechen desselben, sein. Auch wird eine solche Konsolidation durch das Absterben aller Deszendenten des ersten Vasallen und der etwaigen Mitbelehnten, durch die Auflösung einer beliehenen juristischen Person, durch Ersitzung des nutzbaren Eigentums durch den Lehnsherrn, durch Verzicht (Refutation) des Vasallen auf das Lehen und durch Veräußerung des Lehens seitens des Vasallen an den Lehnsherrn bewirkt.
Geht dagegen das Obereigentum des Lehnsherrn auf den Vasallen über, so dass dieser nunmehr das volle Eigentum erwirbt, so spricht man von einer Appropriation des Lehens, welch letztere bei einer Felonie des Lehnsherrn und infolge einer Ersitzung des Eigentums durch den Vasallen, hauptsächlich aber durch Allodifikation, d. h. durch Übertragung des vollen Eigentums auf den Vasallen, eintritt.
http://www.google.de/search?q=cache:lvdPchO2JMcJ:de.wikipedia.org/wiki/Lehnswesen+felonie&hl=de&lr=lang_de&ie=UTF-8
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Loki
07.03.2004, 19:39
@ dottore
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Re: Nur mal so ne dumme Frage. Seit wann ist Citigroup eine deutsche Firma??? |
-->Denn die Aussage war die DeuBa ist die reichste Firma unseres Landes!
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RK
07.03.2004, 20:00
@ dottore
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Irgendwie geht das an dem Kernanliegen Hochhuths massiv vorbei, nicht wahr? |
-->Daher nochmals dieses Fundstück hier:
F: Frage an den Dramatiker Rolf Hochhuth: Der Staat sollte also Ihrer Meinung nach eingreifen?
A: Selbstverständlich. Aber da dies nicht geschieht, wird es zum Umsturz kommen müssen. Wir stehen zum ersten Mal in der Geschichte vor der Gewissheit, dass niemals mehr Arbeit genug für alle Menschen da sein kann und dass deshalb eine Revolution nötig sein muss. Wer die Geschichte kennt, weiß, wie selten es eine unblutige gegeben hat. Die Jungen werden noch erleben, dass Arbeit[b], die heute schon wertvoller ist als Geld, [b]rationiert wird. Man wird dem Amtsrichter und dem Redakteur, dem Schornsteinfeger und dem Fernfahrer nicht mehr erlauben, acht Stunden zu arbeiten. Man wird gesetzlich dafür sorgen müssen, dass auch die anderen mal drankommen müssen, wenn ein blutiges Tohuwabohu verhindert werden soll.
F: Haben Sie nicht Angst, als"Brandstifter" denunziert zu werden?
A: Das ist mir vollkommen gleichgültig. Ich nehme die Notwendigkeit, so etwas zu schreiben aus den Tatsachen. Herr Ackermann ist Schweizer, hat also wahrscheinlich schon als Kind von Wilhelm Tell gehört. Der Kulturhistoriker Jakob Burckhardt, der über"Mord als Hilfsmittel bei Abwesenheit aller legalen Rechtsmittel" geschrieben hat, ist der bedeutendste Schweizer, den es überhaupt je gegeben hat.
F: Was verstehen Sie unter"Mord als Hilfsmittel"?
A: Tell hat einen Mann ermordet, den Geßler, der den Zehnten für seinen Herrn, den Habsburger, eingefordert hat. Was muss man dann für einen Mann wie Ackermann fürchten, der im Ausland, in Frankfurt am Main, ein solches Verbrechen begeht? Die Alten nannten so was"Felonie". Felonie bedeutet Untreue des Herrn gegenüber dem Knecht und galt noch einem Otto von Bismarck als eines der verächtlichsten Verbrechen.
F: Ist das vergleichbar?
A: Uns heute wird schon gar nicht mehr bewusst, welches Verbrechen das eigentlich ist, wenn ein Arbeitgeber nach einem Rekordgewinn seine"Knechte" wegschmeißt. Wenn man sich über solche ewigen Gesetze hinwegsetzt und das Verbrechen der Felonie begeht, dann kann man nur gewarnt sein. Warum sollen diese meist intellektuellen Banker, die von diesem Herrn gekündigt wurden, warum sollte da nicht einer schießen? Die Geschichte lehrt, es kann dazu kommen! Ich habe mein Gedicht im Stück, das Schleyer, Herrhausen und Ponto nennt, mit"Warnung" überschrieben. Es ist eine Warnung.
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RK
07.03.2004, 20:16
@ rodex
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Ja, das klingt schlüssig - leider. Aber ich war z.B. sehr angenehm überrascht |
-->über die Umfrage vom 30.4.03 über 9/11 und ob die US-Regierung diese Anschläge"in Auftrag gegeben" haben könnte.
Das hatten 31% der bis zu 30-jährigen Befragten in D-Land BEJAHT!
Und das trotz der Medieneinheitsfront der TOTALEN VERARSCHUNG (es war der Bärtige aus einer Hindukusch-Höhle bla bla bla).
Dieser Aufklärungsstatus ist m.E. AUSSCHLIESSLICH dem Internet zu verdanken.
Die Bücher von v. Bülow, Bröckers/Hauß und Wisnewski waren da ja gerade erst am Erscheinen. Danach begannen die etablierten Medien ja denn auch mit einer nie dagewesenen Hetzkampagne gegen diese Autoren.
Spiegel, Leyendecker, Panorama usw. usf.
Seither hat man diese Befragung sicherlich wiederholt, doch die Ergebnisse behält Papa Staat für sich. Ist wohl zu brisant...
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- Elli -
07.03.2004, 21:20
@ RK
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Re: Na bitte, dann: / Was sollen denn diese 24 KB Text? (o.Text) |
-->
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Firmian
07.03.2004, 21:48
@ RK
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Re: welch ein Mißverständnis... |
-->... wenn ein gewisses Gefühl des Verfolgtwerdens dazu führt Freunde anzugreifen...
mal so rein klinisch gesehen...
Danke für Deine Recherchen.
Ich wünsche mir von Dir mehr Nachrichten und weniger Auslegungen.
Gruß Firmian
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- Elli -
07.03.2004, 22:08
@ Firmian
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Re: welch ein Mißverständnis... /scheint so... |
-->>... wenn ein gewisses Gefühl des Verfolgtwerdens dazu führt Freunde anzugreifen...
Ich bin weder sein Freund noch sein Feind, auch wenn ich ihn manchmal"verteidigt" habe. Oder es zumindest so aussah, weil ich un-sach-liche Reaktionen kritisiert habe.
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Turon
08.03.2004, 04:02
@ Tobias
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@Tobias: Kreditgeschäft |
-->Du schreibst:
***Ich halte das für einen unzulässigen Generalverdacht. Ich zumindest fühle mich als Mitarbeiter einer solchen nicht als Bürgerfeind - im Gegenteil: Ich darf daran mitarbeiten, nicht nur dort wo es schön ist, Kredit zu gewähren, sondern auch dort wo es klemmt. Und zwar - soweit ich dies kann - in der Verantwortung für den Kreditgeber (ein Unternehmen, dass Mitarbeiter bezahlen muss und Verbindlichkeiten bedienen muss) und Kreditnehmer (dito; Private).***
Ich habe neuerdings mit einem Fachmann für Immobilienfinanzierungen seitens der Allianz gesprochen, generell ging es mir darum, zu erfragen, nach welchen Kriterien die Kreditvergabe eigentlich in Bankenwesen erfolgt. Ich erhielt folgende Antwort: bei den meisten Banken wird heutzutage die Kreditvergabe-richtlinie so umgesetzt, daß man eine ganze Reihe von Daten in ein Computerprogramm eingibt, und am Ende entweder ein ROT oder ein GRÜN rauskommt.
Es hängt von Bank zu Bank ab, inwiefern das Programm öfters ROT oder GRÜN zeigt. Bei Citibank zum Beispiel wird man prozentuell wesentlich öfter ein GRÜN vorfinden, als bei Raiffeisen, da die Citibank sich ohnehin ihre Dienstleistungen sehr teuer bezahlen läßt und wesentlich lieber zur Umschulderei
greift, als bei normaler Bank.
Allerdings hat er mir die Frage damit nicht entsprechend beantworten können, wieso ein Haffa/Kirch Gespann mit großzügigerer Kreditrichtlinie bedacht worden ist, als einfacher Marktteilnehmer mit bester Bonität.
Ich glaube das dies viel zu häufig davon abhängt, wie der persönliche Kontakt, eines Bankkunden mit seiner Bank denn so ist - und um was für welchen Kunden es sich handelt.
Im Falle der breiter Masse der Banken dürften doch etliche Kleinkunden bei weitem als sicherer Hafen angesehen werden, also die jenigen die zum Ausgleich für faule Großkredite mitunter herhalten - diese bekommen eine ganz strenge Richtlinie. Bei Großkunden dagegen, wird man eine derartige Richtlinie gar nicht erst anwenden, da sie entweder schon Großkunden sind, und angeblich auch was vor haben. Das erinnert irgendwie an die Peanuts und dem Spruch: Vertrauen ist der Angang von Allem.
Ich meine immer noch: ich würde als Bänker bestens damit bestellt sein, den Mittelstand zu fördern, als einem Großunternehmen, das mit Altlasten etc., daher kommt und großmäulig Restrukturisierung ankündigt, die zu einem besseren EBIT führen. Aber erst braucht man hierzu ein Kredit. Kriegt man diesen kredit nicht, sind auch die Altschulden in Gefahr.
Es kann doch kein Zufall sein, daß im Jahre 2000 mich ein Mitarbeiter der Bank
anrief und mir angeboten hat einen günstigen Kredit in Anspruch zu nehmen, ich könnte dies für Aktienkäufe verwenden. Exakt ein Jahr später brauchte ich aber ganz kurzfristig einen Kredit - und dieser war 1/5 von der Summe, die er mir damals angeboten hat - und da wurde an jeder Ecke geschaut, ob meine Bonität ausreichend ist.
Am Ende des Jahres 2001 rief mich aber der Fachmann erneut an, und bat mir von sich selbst aus einen Kredit an. Mir ist allerdings auch bekannt, daß dies bei Schuldnern eventuell die gängige Praxis ist, insofern damit entsprechende Bilanzierung ermöglicht wird - da wird noch kurz vor Schließung der Bücher versucht das Ergebniss schön zu rechnen (so jedenfalls mein Eindruck).
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Also wie Du schon richtig schreibst: Ja die Bank kann ja fast alles - manchmal hilft sie und manchmal tut sie das nicht. Daß grottenschlechte Firmen aber tatsächlich immer noch finanziert werden, halte ich dann wiederum für ein Gerücht. Mir sind deutsche Unternehmen bekannt, die nach 2000 Betreibserweiterung gemacht haben, und ausgerechnet für die letzte Stufe, hat man ihnen die notwendige Kreditzusage verweigert. So konnten entsprechende Erweiterungen höchstens nur noch als Lagerhalle genutzt werden, obwohl dies nun mal keine Lagerhalle gewesen sein sollte, sondern eine Betriebserweiterung in Fertigungsbereich.
Ich meine irgendwie ist das doch ironisch: die Bank vergibt ein Kredit in Höhe von 100.000 Euro für Betriebserweiterung, der Unternehmer zahlt daraus die Halle etc. - und am Schluß wird ihm verweigert entsprechende Maschinen einzukaufen, weil er im Jahr 2001 einen Zahlunsausfall erlitten hat, so daß sein alter EBIT nicht mehr erreicht wurde.
Das erinnert mich dann doch irgendwie an diesen komischen Programm, bei dem einmal rot und einmal grün rauskommen kann. De facto ist die Lage des Unternehmens dann im Moment drastisch verschlechtert, denn das Unternehmen hat
dann a)in Gewinn eingebüßt, und der Rest des Gewinns geht dann für Zinsen auf, ohne das die beabsichtigte Betriebserweiterung stattgefunden hat.
Ich jedenfalls kann so etwas nicht nicht verstehen und würde eher davon sprechen, daß so manche Bankfiliale sich an einem Computerprogramm mehr aufgeilt, als es notwendig ist, vergißt dabei aber auch, daß die Kredite die man vergibt, in Gefahr sind, wenn man die Endstufe ebenfalls nicht finanzieren
wird.
Also kurz und bündig: Banken die solche Spinnereien machen, sind nicht gerade
"ganz bei der Sache". Das nennt man dann wohl Coitus Interuptus - da wo es am schönsten wird, unterbricht man den Verkehr, weil man womöglich schon einen anderen Geschlechtspartner im Visier hat.
Gruß
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Tassie Devil
08.03.2004, 08:49
@ ocjm
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Re: Fuehrer? |
-->>Dieser nette Herr aus der Schweiz der neben seinen juristischen Inanspruch-nahmen und Planungen zu einer Übernahme auch noch nebenbei die Deutsche Bank führt, könnte der Stein des Anstoßes werden, wenn die DEUBA geschluckt werden sollte und ein erheblicher Arbeitsplatzabbau hierdurch stattfinden wird.
Fuehrt?
Fuehrt?
Mein lieber Schwan, seit wann sind denn Verwalter"Fuehrer", engl. Leader!?
Das ist doch noch nicht einmal ein Guide!
>ocjm
Gruss
TD
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Tassie Devil
08.03.2004, 09:55
@ ocjm
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Re: No Experience |
-->>>- rodex
>Ohne Dir zu nahe treten zu wollen.
>Hast Du die Geschichte der letzten 200 Jahre nich annähernd verstanden?
Hat er nicht.
Wahrscheinlich hat er groessere Teile daraus ueberhaupt nicht gelesen.
>1. wenn der Damm gebrochen ist und die Arbeitnehmer sich überfordert fühlen, wird nicht mehr gedacht sondern gehandelt.
Statt ueberfordert haettest Du besser beschissen/betrogen schreiben sollen.
Rodex unterstellt der Masse Rationalitaet, ein Irrsinn so etwas.
>2. hast Du schon mal gehört, dass der freie Kapitalverkehr eingeschränkt werden kann?
Der glaubt an so etwas erst, wenn schon Monate alles dicht ist.
>3. hast Du schon mal darüber nachgedacht, warum es zur Reichskristallnacht kommen konnte?
Wasn dat? ;-)
>Aus den NAchrichtenmedien der letzten 6 Monate:
>USA:
>Mindestens 5 Amokläufe wegen Kündigung. Der gekündigte Arbeitnehmer (angeblich geistig verwirrt) hat nach oder wegen angedrohter Kündigung in"seiner" Firma ein Blutbad angerichtet.
>Ich unterstelle eine Dunkelziffer von einigen 1000 %.
Das koennte hinkommen.
>ocjm
Gruss
TD
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dottore
08.03.2004, 12:02
@ RK
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Re: Was heißt hier"Kernanliegen"? Suppenkaspar H. |
-->Hi,
wenn er sich über Entlassungen aufregt, kann er das gern formulieren.
Mit Felonie hat das nicht das Mindeste zu tun. Angestellte Mitarbeiter sind keine Vasallen.
Der Arbeitsvertrag wird freiwillig geschlossen und sieht Leistung und Gegenleistung vor. Ist beides erbracht, ist die Sache beendet.
Wenn überhaupt an so etwas wie"Felonie" zu denken wäre, dann wohl eher an die Tatsache, dass der Staat als"Lehnsherr" seine Bürger ("Vasallen") betrügt, sobald diese in Rente gehen und die ursprünglich abgegebenen Renten-"Eide" vom Lehnsherrn Staat gebrochen werden, was nun wirklich niemand bestreiten kann.
Auch in der Zeit des Feudalismus gab's normale Arbeitsverhältnisse und niemand wäre auf die Idee gekommen, bei deren Beendigung (z.B. Taglöhner wird nach Entlohnung nicht weiter beschäftigt) diese als"Felonie" zu bezeichnen.
Wenn Herr H. schon vor Mord und Totschlag"warnt", dann sollte er sich nicht an private, sondern an öffentlich-rechtliche Gestalten wenden.
Wie wär's mit einem öffentlich-rechtlichen"Dienstherrn", der seinen Beamten die Pensionen kürzt?
>Daher nochmals dieses Fundstück hier:
Was heißt hier"Fundstück"? Die Causa ist schon längst rauf- und runter diskutiert, sogar im TV.
>
>F: Frage an den Dramatiker Rolf Hochhuth: Der Staat sollte also Ihrer Meinung nach eingreifen?
>A: Selbstverständlich. Aber da dies nicht geschieht, wird es zum Umsturz kommen müssen.
Der Staat greift doch ein - massiv (oder liest Du keine Zeitungen?). ER ist es, der mit Kürzungen usw. aufwartet bzw. Beamtenanwärter nicht ins versprochene Dienstverhältnis übernimmt.
>Wir stehen zum ersten Mal in der Geschichte vor der Gewissheit, dass niemals mehr Arbeit genug für alle Menschen da sein kann und dass deshalb eine Revolution nötig sein muss.
Erstens: Die Leute legen in Staatspapieren und nicht in Unternehmen an, was die Hauptquelle der Arbeitslosigkeit ist. Die Parallelen zwischen Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung liegen deutlich sichtbar vor uns. Zweitens:"Arbeit" als"solche" gibt es nicht, sondern immer nur zu den konkret geforderten Löhnen (vgl. Ludwig von Mises). Für 3 bis 5 Euro/Stde sollte die Vollbeschäftigung nicht mehr weit sein.
Außerdem zeigt die Schwarzarbeit (keine Steuerkosten usw.), dass jede Menge Arbeit vorhanden ist. Der Arbeitsmarkt funktioniert bestens. Lt. Spiegel sind 17,1 % des BIP heute Schwarzarbeit, 1975 waren es 5,8. Werden die Staatsfahnder die Schwararbeit ausmerzen, na dann haben wir noch mehr Leute ohne Arbeit.
Der Staat will doch nicht, dass die Leute Arbeit haben, er will sie zwingen besteuerte Arbeit aufzunehmen. Lass' Lohnsteuern und Sozialabgaben weg - hast Du ein Beschäftigungswunder.
>Wer die Geschichte kennt, weiß, wie selten es eine unblutige gegeben hat. Die Jungen werden noch erleben, dass Arbeit, die heute schon wertvoller ist als Geld, rationiert wird. Man wird dem Amtsrichter und dem Redakteur, dem Schornsteinfeger und dem Fernfahrer nicht mehr erlauben, acht Stunden zu arbeiten. Man wird gesetzlich dafür sorgen müssen, dass auch die anderen mal drankommen müssen, wenn ein blutiges Tohuwabohu verhindert werden soll.
Es gibt kein Gefäß, in dem eine bestimmte"Menge" Arbeit vohanden ist und nur"besser" verteilt werden sollte. Das sind Vorstellungen eines Suppenkapsras.
>F: Haben Sie nicht Angst, als"Brandstifter" denunziert zu werden?
Der Frage ist dem Begriff"Denunziation" offenbar nicht gewachsen.
>A: Das ist mir vollkommen gleichgültig. Ich nehme die Notwendigkeit, so etwas zu schreiben aus den Tatsachen. Herr Ackermann ist Schweizer, hat also wahrscheinlich schon als Kind von Wilhelm Tell gehört. Der Kulturhistoriker Jakob Burckhardt, der über"Mord als Hilfsmittel bei Abwesenheit aller legalen Rechtsmittel" geschrieben hat, ist der bedeutendste Schweizer, den es überhaupt je gegeben hat.
Rechtsmittel gegen wen? Außerdem sind Rechtsmittel per definitionem legal, was wohl sonst?
>F: Was verstehen Sie unter"Mord als Hilfsmittel"?
>A: Tell hat einen Mann ermordet, den Geßler, der den Zehnten für seinen Herrn, den Habsburger, eingefordert hat.
Das war der Steuervogt und nicht der Inhaber oder CEO einer Geßler AG.
>Was muss man dann für einen Mann wie Ackermann fürchten, der im Ausland, in Frankfurt am Main, ein solches Verbrechen begeht?
Steuereintreiben als Verbrechen? Aha.
>Die Alten nannten so was"Felonie". Felonie bedeutet Untreue des Herrn gegenüber dem Knecht und galt noch einem Otto von Bismarck als eines der verächtlichsten Verbrechen.
Nichts als Unfug. Bismarck hat sich per"Bismarckspende" sein wg. Bankrott verkauftes Familiengut Schönhausen, wo der Feudalismus Urstände feierte, als es noch keine Bauernbefreiung gab, wieder beschaffen können. Der H. hat selbst von Bismarck keine Ahnung.
>F: Ist das vergleichbar?
>A: Uns heute wird schon gar nicht mehr bewusst, welches Verbrechen das eigentlich ist, wenn ein Arbeitgeber nach einem Rekordgewinn seine"Knechte" wegschmeißt.
Herr A. ist von den Aktionären via AR und ergo HV eingesetzt und hat deren Interessen zu vertreten. Dass sich die Manager gern selbst bedienen, steht auf einem anderen Blatt und wird gerade in Düsseldorf verhandelt.
>Wenn man sich über solche ewigen Gesetze hinwegsetzt
"Ewige Gesetze" - ich glaube mein Schein pfeift. Seit wann leben wir in einem Feudalsystem? GG lesen, Herr H.!
>und das Verbrechen der Felonie begeht, dann kann man nur gewarnt sein.
Felonie war ein feudales Herrschaftsinstrument, wie bereits geschrieben, vgl. England 16. Jh. usw.
Warum sollen diese meist intellektuellen Banker, die von diesem Herrn gekündigt wurden, warum sollte da nicht einer schießen?
Intellektuell sollte man nicht mit"intelligent" verwechseln. Banker als"Intellektuelle" - es darf gelacht werden.
>Die Geschichte lehrt, es kann dazu kommen! Ich habe mein Gedicht im Stück, das Schleyer, Herrhausen und Ponto nennt, mit"Warnung" überschrieben. Es ist eine Warnung.
Es ist in der Felonie-Kausalkette nichts als dummes Zeug. Schleyer, Herrhausen und Ponot hatten überdies niemanden à la H. entlassen, sondern die Beschäftigungen in ihren Unternehmen ausgebaut.
Gruß!
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dottore
08.03.2004, 12:59
@ Loki
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Re: Es gibt nur dumme Behauptungen wie die von Herrn H. |
-->>Denn die Aussage war die DeuBa ist die reichste Firma unseres Landes!
Genau das ist sie nicht.
Wir können uns unschwer an die Börsenkapitalisierung halten (wie sonst messen?):
Weit vor der DeuBa liegen Telekom und Siemens.
Ziemlich gleichauf: SAP, E.ON, Allianz und DCX.
Gruß!
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dottore
08.03.2004, 13:22
@ dottore
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Re: Außerdem feuert die Felonie-Bank |
-->... gerade 50 ihrer Aktienhändler in London und Frankfurt (= 10 % der Abteilung), vgl. HB S. 25.
Was dagegen, wenn Berufszocker feloniert werden, wenn das Geschäft, das sie so superb gestaltet hatten, nicht mehr läuft?
Gruß!
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Tassie Devil
08.03.2004, 15:06
@ dottore
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Re: Suppenkaspar Hochhuth |
-->>Hi,
Hi dottore,
>wenn er sich über Entlassungen aufregt, kann er das gern formulieren.
>Mit Felonie hat das nicht das Mindeste zu tun.
Jawoll.
>Angestellte Mitarbeiter sind keine Vasallen.
Wer sich als angestellter Mitarbeiter in einen Vasallenstatus bringen laesst, oder sich selbst diesen Status auferlegt, der ist selbst dran schuld.
>Der Arbeitsvertrag wird freiwillig geschlossen und sieht Leistung und Gegenleistung vor. Ist beides erbracht, ist die Sache beendet.
So und nicht anders isses.
Und wenn bei Leistung oder Gegenleistung etwas nicht stimmt, dann liegt es bei demjenigen, dessen vertraglich zugesicherte Leistung verkuerzt wird, die Sache ggf. fristlos zu beenden.
>Wenn überhaupt an so etwas wie"Felonie" zu denken wäre, dann wohl eher an die Tatsache, dass der Staat als"Lehnsherr" seine Bürger ("Vasallen") betrügt, sobald diese in Rente gehen und die ursprünglich abgegebenen Renten-"Eide" vom Lehnsherrn Staat gebrochen werden, was nun wirklich niemand bestreiten kann.
Sooo isses, der BRDDR Mafiastaat ist es, der Felonie und Mobbing begeht!
Aber ich kann nicht sehen, dass der BRDDR Mafiastaat die Betruegereien an seinen Vasallen erst zu deren Rentenzeiten begeht, ach was!
Der BRDDR Mafiastaat beginnt seine Betruegereien zu Lasten seiner Vasallen schon viel frueher, in dem er bei anderen Sozialversicherungen gegen staendig ansteigende Versicherungspraemien staendig ansteigenden Leistungsbetrug begeht oder begehen laesst.
Und indem er Steuern und Abgaben von seinen Vasallen erhebt, deren Verwendungszweck sich teilweise gegen sie selbst richten!
>Auch in der Zeit des Feudalismus gab's normale Arbeitsverhältnisse und niemand wäre auf die Idee gekommen, bei deren Beendigung (z.B. Taglöhner wird nach Entlohnung nicht weiter beschäftigt) diese als"Felonie" zu bezeichnen.
...
>Wenn Herr H. schon vor Mord und Totschlag"warnt", dann sollte er sich nicht an private, sondern an öffentlich-rechtliche Gestalten wenden.
So ganz falsch liegt in dieser Beziehung der Suppenkaspar Hochhuth nicht, wenn Ackermann, Breuer, Hundt, Henkel und andere Konsorten dieser Liega die Position der Hehler und Nutzniesser einnehmen, was generell auf einen miserablen Charakter auch dieser Herren schliessen laesst.
>Wie wär's mit einem öffentlich-rechtlichen"Dienstherrn", der seinen Beamten die Pensionen kürzt?
...und ist er nicht willig, dann braucht es Gewalt.
>>Daher nochmals dieses Fundstück hier:
>Was heißt hier"Fundstück"? Die Causa ist schon längst rauf- und runter diskutiert, sogar im TV.
>>
>>F: Frage an den Dramatiker Rolf Hochhuth: Der Staat sollte also Ihrer Meinung nach eingreifen?
>>A: Selbstverständlich. Aber da dies nicht geschieht, wird es zum Umsturz kommen müssen.
>Der Staat greift doch ein - massiv (oder liest Du keine Zeitungen?). ER ist es, der mit Kürzungen usw. aufwartet bzw. Beamtenanwärter nicht ins versprochene Dienstverhältnis übernimmt.
...und obige Betruegereien mit steigender Qualitaet und Quantitaet inszeniert.
>>Wir stehen zum ersten Mal in der Geschichte vor der Gewissheit, dass niemals mehr Arbeit genug für alle Menschen da sein kann und dass deshalb eine Revolution nötig sein muss.
>Erstens: Die Leute legen in Staatspapieren und nicht in Unternehmen an, was die Hauptquelle der Arbeitslosigkeit ist. Die Parallelen zwischen Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung liegen deutlich sichtbar vor uns. Zweitens:"Arbeit" als"solche" gibt es nicht, sondern immer nur zu den konkret geforderten Löhnen (vgl. Ludwig von Mises). Für 3 bis 5 Euro/Stde sollte die Vollbeschäftigung nicht mehr weit sein.
Da waere ich mir nicht so sicher.
Leider hat der BRDDR Mafiastaat in den zurueckliegenden Jahren eine weiterhin staendig wachsende Menge an PISA-Qualifizierten erzeugt, die noch nicht mal fuer 3 - 5 Euro ein einziges Mal einen geraden Strahl zu pissen vermoegen.
>Außerdem zeigt die Schwarzarbeit (keine Steuerkosten usw.), dass jede Menge Arbeit vorhanden ist. Der Arbeitsmarkt funktioniert bestens. Lt. Spiegel sind 17,1 % des BIP heute Schwarzarbeit, 1975 waren es 5,8. Werden die Staatsfahnder die Schwararbeit ausmerzen, na dann haben wir noch mehr Leute ohne Arbeit.
Die werden dann zu Kunden der Sozial- und Arbeitslosenaemter.
>Der Staat will doch nicht, dass die Leute Arbeit haben, er will sie zwingen besteuerte Arbeit aufzunehmen. Lass' Lohnsteuern und Sozialabgaben weg - hast Du ein Beschäftigungswunder.
Ich bin mir nicht so sicher, ob das die Gewerkschaften tatsaechlich gern sehen, allen voran dieser Knorkske oder Bsirkske oder wie auch immer dieser Paradiesvogel sich feiern laesst.
>>Wer die Geschichte kennt, weiß, wie selten es eine unblutige gegeben hat. Die Jungen werden noch erleben, dass Arbeit, die heute schon wertvoller ist als Geld, rationiert wird. Man wird dem Amtsrichter und dem Redakteur, dem Schornsteinfeger und dem Fernfahrer nicht mehr erlauben, acht Stunden zu arbeiten. Man wird gesetzlich dafür sorgen müssen, dass auch die anderen mal drankommen müssen, wenn ein blutiges Tohuwabohu verhindert werden soll.
>Es gibt kein Gefäß, in dem eine bestimmte"Menge" Arbeit vohanden ist und nur"besser" verteilt werden sollte. Das sind Vorstellungen eines Suppenkapsras.
Ich wuerde es mir auch verbitten, waere ich noch in der BRDDR zu Gange, vertraglich zu vereinbarende Leistungen nach deren sozialistisch-kommunistischen Zeitschaltuhren auszurichten.
>>F: Haben Sie nicht Angst, als"Brandstifter" denunziert zu werden?
>Der Frage ist dem Begriff"Denunziation" offenbar nicht gewachsen.
>>A: Das ist mir vollkommen gleichgültig. Ich nehme die Notwendigkeit, so etwas zu schreiben aus den Tatsachen. Herr Ackermann ist Schweizer, hat also wahrscheinlich schon als Kind von Wilhelm Tell gehört. Der Kulturhistoriker Jakob Burckhardt, der über"Mord als Hilfsmittel bei Abwesenheit aller legalen Rechtsmittel" geschrieben hat, ist der bedeutendste Schweizer, den es überhaupt je gegeben hat.
>Rechtsmittel gegen wen? Außerdem sind Rechtsmittel per definitionem legal, was wohl sonst?
Das wuerde ich nicht unbedingt so sehen, zumindest nicht in ganz so engem Rahmen.
>>F: Was verstehen Sie unter"Mord als Hilfsmittel"?
>>A: Tell hat einen Mann ermordet, den Geßler, der den Zehnten für seinen Herrn, den Habsburger, eingefordert hat.
>Das war der Steuervogt und nicht der Inhaber oder CEO einer Geßler AG.
Naja, damals war die Macht der Staatsmafia noch nicht ganz so fortschrittlich organisiert und ausgerichtet, wie das seit relativ wenigen Jahren u.a. auch in der BRDDR zu bestaunen ist.
>>Was muss man dann für einen Mann wie Ackermann fürchten, der im Ausland, in Frankfurt am Main, ein solches Verbrechen begeht?
>Steuereintreiben als Verbrechen? Aha.
...
>>Die Alten nannten so was"Felonie".
Das ganz sicher nicht, und selbst dann, wenn sich Herr Ackermann als Hehler und Nutzniesser der von der BRDDR Staatsmafia selbst geschaffenen Verhaeltnisse betaetigt, ist dieses charakterlose Agieren keine Felonie.
>Felonie bedeutet Untreue des Herrn gegenüber dem Knecht und galt noch einem Otto von Bismarck als eines der verächtlichsten Verbrechen.
>Nichts als Unfug. Bismarck hat sich per"Bismarckspende" sein wg. Bankrott verkauftes Familiengut Schönhausen, wo der Feudalismus Urstände feierte, als es noch keine Bauernbefreiung gab, wieder beschaffen können. Der H. hat selbst von Bismarck keine Ahnung.
Insofern muss ich Hochhuth zustimmen, weil er wie formuliert eindeutig die Ebene der Herrschaft des Knechtes benennt, und das ist mit OvB die Staatsebene, nur die kann Felonie begehen, alles andere darunter ist ansonsten gewoehnlicher Betrug oder eine andere illegale strafbewehrte Tat.
Mir ist nicht bekannt, den Begriff der"Felonie" jemals als Straftatbestand gehoert zu haben, aber das mag an meinen Luecken im Hinblick auf die Jurisprudenzia liegen.
>>F: Ist das vergleichbar?
>>A: Uns heute wird schon gar nicht mehr bewusst, welches Verbrechen das eigentlich ist, wenn ein Arbeitgeber nach einem Rekordgewinn seine"Knechte" wegschmeißt.
>Herr A. ist von den Aktionären via AR und ergo HV eingesetzt und hat deren Interessen zu vertreten. Dass sich die Manager gern selbst bedienen, steht auf einem anderen Blatt und wird gerade in Düsseldorf verhandelt.
Das ist doch wurscht, ob und wie H. Ackermann die Interessen von Aktionaeren zu vertreten hat!
Wenn der BRDDR Mafiastaat das"Wegschmeissen" von Knechten zulaesst, weil er dieses gesetzlich nicht unterbindet, dann koennte es fuer H. Ackermann allenfalls und nur dann ungemuetlich werden, insofern er gegen andere gesetzliche oder vertragliche Verpflichtungen und Vereinbarungen verstoesst.
>>Wenn man sich über solche ewigen Gesetze hinwegsetzt
>"Ewige Gesetze" - ich glaube mein Schein pfeift. Seit wann leben wir in einem Feudalsystem? GG lesen, Herr H.!
Eben, genau!
Soll doch der BRDDR Mafiastaat auch diese"ewigen Gesetze" in seine championoese Legislativproduktion aufnehmen, dann wuerden sich die Herren Ackermann, Breuer, Hundt, Henkel und wie sie alle heissen als Hehler und Nutzniesser aktueller Umstaende schwer in die dann illegalen Nesseln setzen.
>>und das Verbrechen der Felonie begeht, dann kann man nur gewarnt sein.
>Felonie war ein feudales Herrschaftsinstrument, wie bereits geschrieben, vgl. England 16. Jh. usw.
>Warum sollen diese meist intellektuellen Banker, die von diesem Herrn gekündigt wurden, warum sollte da nicht einer schießen?
>Intellektuell sollte man nicht mit"intelligent" verwechseln. Banker als"Intellektuelle" - es darf gelacht werden.
Na, ich weiss nicht so recht, ob diese Baenkerhorde in der BRDDR zumindest in etwas groesserem Volumen nicht doch inzwischen Intellekt pflegt, nachdem in dieser Branche mit der menschlichen Intelligenzia nicht mehr viel zu machen ist, weil nicht nur Schachcomputer dieses Geschaeft, insoweit ueberhaupt jemals vorhanden, uebernommen haben.
Vielleicht hatte Hochhuth diesen Aspekt in seiner Zieloptik!?
>>Die Geschichte lehrt, es kann dazu kommen! Ich habe mein Gedicht im Stück, das Schleyer, Herrhausen und Ponto nennt, mit"Warnung" überschrieben. Es ist eine Warnung.
>Es ist in der Felonie-Kausalkette nichts als dummes Zeug. Schleyer, Herrhausen und Ponot hatten überdies niemanden à la H. entlassen, sondern die Beschäftigungen in ihren Unternehmen ausgebaut.
Nuja, das waren aber auch noch ganz andere Zeiten, die dekadente Wut der BRDDR-Staatsmafia hatte damals noch nicht so entschieden zugeschlagen.
Haette Andreas Baader Ende der 60-ger Jahre statt eines Kaufhauses ein Finanzamt in Brand gesteckt, er waere als der deutsche Wilhelm Tell in die GeCHichte dieses Landes unsterblich eingegangen.
Tja, Pech fuer den Jungen, er haette sich damals nicht so stark von Fischern, Bandits und anderem Geschroeder auf die falsche Spur setzen lassen sollen um denen die Fahrbahn frei zu machen.
>Gruß!
Gruss zurueck
TD
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Tassie Devil
08.03.2004, 15:26
@ dottore
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Re: Außerdem feuert die Felonie-Bank |
-->>... gerade 50 ihrer Aktienhändler in London und Frankfurt (= 10 % der Abteilung), vgl. HB S. 25.
>Was dagegen, wenn Berufszocker feloniert werden, wenn das Geschäft, das sie so superb gestaltet hatten, nicht mehr läuft?
Du meinst sicherlich"feloniert".
Aber woher denn, c'est la vie!
>Gruß!
Gruss zurueck
TD
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