rocca
09.03.2004, 13:28 |
Nochmal Venezuela - und noch ein paar Hintergründe Thread gesperrt |
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In der dokumentierten Erklärung des"Aktionsbündnisses Venezuela" wird zu recht darauf verwiesen, daß auch die SPD an der Einmischung in die inneren Angelegenheiten Venezuelas beteiligt ist. Das ist nicht verwunderlich, denn damit knüpft die SPD an jahrzehntelange Traditionen an. Unter Schumacher und Ollenhauer bestand der halbe SPD-Vorstand aus alten Mitarbeitern des OSS und des britischen Geheimdienstes, deren Verbindungen sicherlich nicht am 8. Mai 1945 endeten. SPD und DGB wurden bis weit in die fünfziger Jahre mit CIA-Geldern versorgt (z. T. auf dem Umweg über die amerikanischen Gewerkschaften). Willy Brandt, in den fünfziger Jahren ein aufstrebender Politiker und Verfechter einer hundertprozentig proamerikanischen Linie, war ebenfalls Geldempfänger der CIA, ungeklärt ist dabei nur, ob er das Geld direkt von der CIA oder über Tarnorganisationen wie den"Kongreß für kulturelle Freiheit" bekam. Das Ostbüro der SPD hatte beste Verbindungen zu alliierten und deutschen Geheimdiensten. In der kommunistischen Propaganda im kalten Krieg wurde öfter auf diese Dinge hingewiesen, und sie mußte in dieser Beziehung nicht viel hinzuerfinden. Nach der"Nelkenrevolution" in Portugal unterstützten alle Bonner Parteien über ihre Stiftungen die portugiesischen Schwesterparteien; diese Gelder waren zum großen Teil Bonner Staatsgelder, die in den Stiftungen"gewaschen" wurden. Die venezolanische"Accion Democratica", eine völlig korrupte Partei, die sich bis zur Wahl von Chávez mit den Christdemokraten in der Regierung abwechselte, und am reaktionären Putsch von 2002 beteiligt war, sitzt zusammen mit der SPD in der Sozialistischen Internationale
aus rbi-aktuell.de
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Tempranillo
09.03.2004, 14:30
@ rocca
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Re:"Ick bin ne kleene Nutte in Balin." Was Brandt und Axel Springer verbindet |
-->Hallo Rocca,
besten Dank für das, was Du gerade geschrieben hast, weil es alle, die die SPD für die fünfte Kolonne Moskaus gehalten haben, aus den Schuhen hauen müßte.
In Wahrheit sind die Sozis wie die Schwarzen, Gelben und Grünen der verlängerte Arm der westlichen Siegermächte. Blockparteien halt, wie - mit anderen Vorzeichen - auch in der alten DDR oder aktuell im Irak.
>Das ist nicht verwunderlich, denn damit knüpft die SPD an jahrzehntelange Traditionen an. Unter Schumacher und Ollenhauer bestand der halbe SPD-Vorstand aus alten Mitarbeitern des OSS und des britischen Geheimdienstes, deren Verbindungen sicherlich nicht am 8. Mai 1945 endeten.
Andeutungsweise steht das auch bei A. v. Bülow (SPD!).
>SPD und DGB wurden bis weit in die fünfziger Jahre mit CIA-Geldern versorgt (z. T. auf dem Umweg über die amerikanischen Gewerkschaften).
Sogar der DGB-Boss soll in den 50er Jahren in den USA bstimmt worden sein. Die genaue Quelle kann ich im Moment nicht angeben, vermute aber A. v. Bülow.
>Willy Brandt, in den fünfziger Jahren ein aufstrebender Politiker und Verfechter einer hundertprozentig proamerikanischen Linie, war ebenfalls Geldempfänger der CIA, ungeklärt ist dabei nur, ob er das Geld direkt von der CIA oder über Tarnorganisationen wie den"Kongreß für kulturelle Freiheit" bekam.
Jaaahhh!"Auch Willy Brandt war einer von uns", zitiert Andreas von Bülow einen der CIA-Oberen."Ohne unsere Billigung wäre er niemals Regierender Bürgermeister geworden."
Warum wohl haben sich Helmut Kohl und Willy in den letzten Jahren Brandts so gut verstanden? Weil sie beide für ein und den selben Laden anschaffen gegangen sind! Ob die Verachtung Wehners für Brandt ("Der kennt doch nichts als Pferde, Sekt und Weiber") nicht darin ihren Ursprung hat?
In der TV-Dokumentation über Willy gab es eine großartige Szene, einen Dialog zwischen Brandt und Wehner, bei der sich beide in ein Hotelzimmer zurückgezogen haben, um die Bettgeschichten der Guilleaume-Affäre und einen möglichen Rücktritt Brandts zu besprechen.
Brandt und Wehner gehen ins Zimmer, Brandt will das Licht anknipsen - es funktioniert nicht. Willy nimmt den anderen Schalter, und es geht nur die Bettbeleuchtung an, die das ganze Zimmer in Rotlicht taucht.
"Tut mir leid, es geht nicht anders", entschuldigt Willy.
"Macht nichts, ich find´s passend", setzt Wehner dagegen.
Danach entwickelt sich eine Auseinandersetzung, in der Wehner Willy eine Außenpolitik im Stile des französischen Kardinals Richelieu (30jähriger Krieg!) vorwirft. Brandt und Scheel würden versuchen, die DDR hinterrücks zu unterminieren und sollten sich fragen, was wäre, wenn die UdSSR eines Tages die
DDR dem Westen, den USA und der BRD, zum Kauf anbieten würde?
Wenn dieser Handel zustandekäme, so Wehner, wäre alles, was wir an vermeintlicher Demokratie und Sozialstaat erreicht hätten, verloren!
Gibt es eine andere Erklärung für das Verhalten des früheren Bundeskanzlers, als daß er im Sold und Auftrag der USA gehandelt hat?
Gibt es eine andere Erklärung für das Verhalten Willy Brandts und der deutschen Medienlandschaft, als die Vermutung, daß sie allesamt gekauft sind und bestochen?
Wollte Axel Springer nicht mal Operettentenor werden? Seinen Hang zum Schmierentheater mit Unterleibshistörchen und bewegungsanimiertem Tittengeschaukel hat er dann in der BILD-Zeitung ausgelebt.
"Heut geh´ ich ins Maxim, dort bin ich sehr intim, ich kenne alle Damen, nenn´ sie beim Kosenamen...", singt Graf Danilo in Franz Lehars Lustiger Witwe.
Wie schade, daß Axel Cäsar es nicht geschafft hat, mit Zylinder, Stöckchen und seidenem Schal seinen Auftritt auf einer schmierigen Provinzbühne zu erleben. Statt dessen hat er uns die BILD-Zeitung als fleckige Hinterlassenschaft seiner feuchten Träume beschert.
Seine Nachfolger geben sich jetzt alle Mühe, den Unterschied zwischen BILD und den St. Pauli Nachrichten weiter zu verwischen.
Feine Hanseaten, wie sie zwischen Hamburg und Lübeck prachtvoll gedeihen!
Tempranillo
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Tassie Devil
10.03.2004, 05:27
@ Tempranillo
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Re: Einmal mehr zu kurz gesprungen |
-->>Hallo Rocca,
>besten Dank für das, was Du gerade geschrieben hast, weil es alle, die die SPD für die fünfte Kolonne Moskaus gehalten haben, aus den Schuhen hauen müßte.
Hi tempranillo,
ich gehe davon aus, das Du noch in Deinen Stiefeln stehst. ;-)
Aber leider leider hat Dich Dein Schuhwerk einmal mehr viel zu kurz getragen.
Zugegeben, sehr oft passiert so etwas nicht, wie ich vergnueglich in der Vergangenheit hier im Forum feststellen durfte, jedoch in diesem besonderen Falle...
Selbstverstaendlich war die SPD schon immer die fuenfte Kolonne Moskaus.
Allerdings war auch deren Heimatkaserne eben nicht dort im Umkreis zu finden, ihr Anmarschweg war viel weiter entfernt, mehr als der Umfang einer halben Erdkugel in oestlicher Richtung.
Wer sich mit der Operette Zar und Zimmermann und anderen folgenden Buehnenwerken gerade auch aus anglosaechsischen Federn beschaeftigt, kann unmoeglich uebersehen, dass der fuenften Kolonne fremdlegionaere Aufgaben uebertragen waren.
Dank meines Grossvaters muetterlicherseits, der als gebuertiger Deutscher noch im kernigen Alter von 45 Jahren und noch vor der sozialistischen Grundsteinlegung des 1000-jaehrigen Reiches rechtzeitig zum US-amerikanischen Staatsbuergertum konvertierte, war es mir bereits zu gymnasialen Zeiten der 60-ger Jahre vergoennt, die Drehbuecher solch grossartiger Inszenierungen intensiv zu studieren, was auch meinem englischen Sprachwortschatz erheblich foerderlich war.
Aus strategischen Ueberlegungen heraus habe ich zu damaligen Zeiten auf solche Drehbuecher in deutscher Sprache verzichtet, der Begriff"Umerziehung nach dem Modell amerikanischer Demokratie", der zu diesen Zeiten keiner Zensur zum Opfer fiel, ganz im Gegenteil, liess mir dieses Vorgehen als angeraten erscheinen.
Wer die Finanzierungbausteine zum Umsturz der zaristischen Machtplattform wissend in den Haenden haelt, der kann fast muehelos den roten Faden in den Kreml abspulen, dieses sowohl im Weg wie auch in der Zeit.
>In Wahrheit sind die Sozis wie die Schwarzen, Gelben und Grünen der verlängerte Arm der westlichen Siegermächte.
Ja was denn sonst!?
Was sollen die denn jemals anderes gewesen sein als das!?
Glaubst Du denn allen Ernstes, dass die BRDDR als US-Vasall auch heute noch ohne jeden Friedensvertrag, inzwischen jedoch seit etwas mehr als 1 Dekade lediglich mit dubiosen x+y-Papieren, adaptiertem GG und ggf. modifizierten Staatsvertraegen ausgestattet, jemals nach 1919 ein"freies" Land mit echter"Demokratie" in auch nur annaehernd diesem Sinne gewesen war?
Ich hatte niemals, auch nicht nur eine Sekunde meines Lebens, daran geglaubt.
Jedoch, im Gegensatz zu Dir, habe ich nicht alles, was je auch ueber den grossen Teich gekommen ist und war, in Grund und Boden verdammt, und dies aus ehrlicher Ueberzeugung, weil ich ein wenig mehr"Demokratie" nach umerzieherischem Vorbild nicht als schaedlich zu erachten vermochte, unbesehen dessen, was zuvor an allseitigem Unrecht geschehen war, wobei ich keinen der weltkriegsfuehrenden Staaten des 20. Jahrhunderts weder uebergewichtet noch ausgenommen sehen moechte.
Die Menge macht immer das Gift, tempranillo, die Menge!
Die Menge der mehr gewagten Demokratie Anfang der 70-ger Jahre war die sprichwoertliche Prise zu viel, der viele weitere noch folgen sollten.
>Blockparteien halt, wie - mit anderen Vorzeichen - auch in der alten DDR oder aktuell im Irak.
Logisch.
>>Das ist nicht verwunderlich, denn damit knüpft die SPD an jahrzehntelange Traditionen an. Unter Schumacher und Ollenhauer bestand der halbe SPD-Vorstand aus alten Mitarbeitern des OSS und des britischen Geheimdienstes, deren Verbindungen sicherlich nicht am 8. Mai 1945 endeten.
>Andeutungsweise steht das auch bei A. v. Bülow (SPD!).
>>SPD und DGB wurden bis weit in die fünfziger Jahre mit CIA-Geldern versorgt (z. T. auf dem Umweg über die amerikanischen Gewerkschaften).
>Sogar der DGB-Boss soll in den 50er Jahren in den USA bstimmt worden sein. Die genaue Quelle kann ich im Moment nicht angeben, vermute aber A. v. Bülow.
>>Willy Brandt, in den fünfziger Jahren ein aufstrebender Politiker und Verfechter einer hundertprozentig proamerikanischen Linie, war ebenfalls Geldempfänger der CIA, ungeklärt ist dabei nur, ob er das Geld direkt von der CIA oder über Tarnorganisationen wie den"Kongreß für kulturelle Freiheit" bekam.
>Jaaahhh!"Auch Willy Brandt war einer von uns", zitiert Andreas von Bülow einen der CIA-Oberen."Ohne unsere Billigung wäre er niemals Regierender Bürgermeister geworden."
Wer je etwas anderes auch nur ansatzweise gedacht hat, als dass die US-Administration gerade auch in dieser Stadt massivst ihre Finger in der Gemengelage souveraen mit drinne hatte, der muss ein hoffnungsloser Traeumer gewesen sein.
Aber war das denn so schlecht, das bisschen mehr"Demokratie" der 50-ger und
60-ger Jahre, verglichen mit den etwa 4 Jahrzehnten zuvor, gerade auch was diese Stadt betraf!?
>Warum wohl haben sich Helmut Kohl und Willy in den letzten Jahren Brandts so gut verstanden? Weil sie beide für ein und den selben Laden anschaffen gegangen sind!
Ja klar doch, was denn sonst!?
Beim roten Cognac-Willy dem Frauenschwarm und seinem Restgepaeck der fuenften Kolonne habe ich ob deren wiederlichsten Luegnerei und Heuchelei stets nur starken Brechreiz verspuert.
Erst als ich diesem Fettsack Kohl 1991 u.a. hinter die Schliche kam, dass er von der zwischen 1983 und 1985 zweifellos bekaempften Multikultiproblematik ab 1986 wieder ablies und der roten fuenften Kolonne freies Spielfeld einraeumte, wusste ich, dass der BRDDR die Feierabendglocken laeuteten.
Und ich schreibe Dir hier und heute: es ist die wie vorliegend praktizierte Multikulti-Strategie der fuenften Kolonne Moskaus, die Euch allen, soweit ihr in der BRDDR lebt und diese nicht verlassen koennt, das Genick brechen wird.
Der Grund ist allein darin zu suchen, dass Euch die Homogenitaet fuer ein effizientes wirtschaftliches Handeln verschleudernd genommen wurde, das unabdingbare Vorrausetzung fuer ein wirtschaftliches Ueberleben in schwierigen oder sogar Notzeiten ist.
>Gibt es eine andere Erklärung für das Verhalten Willy Brandts und der deutschen Medienlandschaft, als die Vermutung, daß sie allesamt gekauft sind und bestochen?
Ich kann mit Deiner Frage Deinen tief verzweifelt anmutenden Versuch gut verstehen, wenigstens doch noch ein Quaentchen Deiner ehemaligen Vorstellungen von Demokratie der Marke BRDDR wie aufgefuehrt zu finden.
Du wirst es nicht finden, so leid es mir tut.
Der Grund, warum ich den schwarzen Sprachrohren des BRDDR Vasallentums langjaehrig den Vorzug gab, war ausschliesslich darin begruendet, dass ich mich dazu in der Lage sah mit diesen Leuten ggf. Tacheles zu reden, denn sie waren es, und nicht die roten Socken, denen durchweg die weitaus groesseren Verluste ihres teilweise sehr muehsam erschaffenen Realkapitales drohten.
>Wollte Axel Springer nicht mal Operettentenor werden? Seinen Hang zum Schmierentheater mit Unterleibshistörchen und bewegungsanimiertem Tittengeschaukel hat er dann in der BILD-Zeitung ausgelebt.
>"Heut geh´ ich ins Maxim, dort bin ich sehr intim, ich kenne alle Damen, nenn´ sie beim Kosenamen...", singt Graf Danilo in Franz Lehars Lustiger Witwe.
>Wie schade, daß Axel Cäsar es nicht geschafft hat, mit Zylinder, Stöckchen und seidenem Schal seinen Auftritt auf einer schmierigen Provinzbühne zu erleben. Statt dessen hat er uns die BILD-Zeitung als fleckige Hinterlassenschaft seiner feuchten Träume beschert.
Nuja, Herr Springer hat mit seinem populaeren Massenflaggschiff nach meinen Begriffen sehr professionell als Doppelagent agiert, sowohl ueber den direkten wie auch den indirekten Weg, hie via grosser Teich, da via Moskau, er konnte dabei eigentlich nichts falsch machen.
Dass er seiner begeisterten Kundschaft dabei das Denken abgenommen hat, weil solches halt doch zumindest gelegentlich aeusserst anstrengend und schwierig ist, in dieser Angelegenheit steht er als leuchtendes Vorbild absolut nicht allein auf weiter Flur.
>Seine Nachfolger geben sich jetzt alle Mühe, den Unterschied zwischen BILD und den St. Pauli Nachrichten weiter zu verwischen.
>Feine Hanseaten, wie sie zwischen Hamburg und Lübeck prachtvoll gedeihen!
In diesen Gegenden waren traditionell die Dependancen der fuenften Kolone schoen immer groesser dimensioniert, tempranillo, oder irre ich mich in dieser Beziehung etwa?
>Tempranillo
Gruss
TD
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Tempranillo
10.03.2004, 11:47
@ Tassie Devil
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Re: Tassie, Deine Einwände tragen heute eine Tarnkappe ;-))) |
-->Hallo Tassie,
vielleicht habe ich einen Knick in der Optik, aber zwei Argumentationsstränge scheinen mir diesmal nicht recht zusammenzupassen.
Wir sind uns einig, daß die BRD von Anfang an ein glasklarer US-Vasall gewesen ist, so wie die DDR der Schildknappe der Soffjetts war?
>Glaubst Du denn allen Ernstes, dass die BRDDR als US-Vasall auch heute noch ohne jeden Friedensvertrag, inzwischen jedoch seit etwas mehr als 1 Dekade lediglich mit dubiosen x+y-Papieren, adaptiertem GG und ggf. modifizierten Staatsvertraegen ausgestattet, jemals nach 1919 ein"freies" Land mit echter"Demokratie" in auch nur annaehernd diesem Sinne gewesen war?
Und in einem Land, in dem der lange Arm der US-Besatzer noch bis in den letzten Winkel reicht, hätte die SPD die fünfte Kolonne des Kreml sein sollen?
Tut mir leid, aber das paßt nicht zusammen! Die SPD als Steigbügelhalter Russlands wäre nur in der DDR möglich gewesen. Es hat sich halt jede Besatzungmacht das ihr genehme System von Blockparteien geschaffen, und ich habe mir nicht vorstellen können/wollen, daß es bei uns genauso gewesen ist.
Ich will die Sozis doch gar nicht in Schutz nehmen. Ich finde ja, daß die Chrakterlosigkeit eines in CIA-Diensten stehenden Willy Brandts viel schlimmer zu bewerten ist, als wenn er ein U-Boot Moskaus gewesen wäre. So wie es jetzt aussieht, muß man ihn als doppelten Täuscher, Fälscher und Betrüger betrachten.
>Selbstverstaendlich war die SPD schon immer die fuenfte Kolonne Moskaus.
>Allerdings war auch deren Heimatkaserne eben nicht dort im Umkreis zu finden, ihr Anmarschweg war viel weiter entfernt, mehr als der Umfang einer halben Erdkugel in oestlicher Richtung.
So weit habe ich es nicht herholen wollen. Aber diesen Gesichtspunkt zugrundegelegt bieten meine Ausführungen ja noch weniger Angriffsfläche für Kritik als ich beim Schreiben gedacht habe.
>Wer sich mit der Operette Zar und Zimmermann und anderen folgenden Buehnenwerken gerade auch aus anglosaechsischen Federn beschaeftigt, kann unmoeglich uebersehen, dass der fuenften Kolonne fremdlegionaere Aufgaben uebertragen waren.
Darin kann ich im Moment keinen Einwand erkennen, was vielleicht an meinen Augen liegt.
>Aus strategischen Ueberlegungen heraus habe ich zu damaligen Zeiten auf solche Drehbuecher in deutscher Sprache verzichtet, der Begriff"Umerziehung nach dem Modell amerikanischer Demokratie", der zu diesen Zeiten keiner Zensur zum Opfer fiel, ganz im Gegenteil, liess mir dieses Vorgehen als angeraten erscheinen.
Mir auch, ich habe aber übersehen, daß die mehrfache Zerstörung deutscher demokratischer Ansätze auf das Konto der USA geht. Das gibt der"Reeducation" etwas abstoßend Pharisäerhaftes; analog zu dem, was wir im Irak beobachten können. Erst Diktatoren pampern, zwei Kriege vom Zaun brechen, das Land zerstören und sich danach als moralisierende Befreier aufspielen. Du mußt zugeben, das nimmt dem"demokratischen" Sendungsbewußtsein einiges von seinem ursprünglichen Glanz.
>Wer die Finanzierungbausteine zum Umsturz der zaristischen Machtplattform wissend in den Haenden haelt, der kann fast muehelos den roten Faden in den Kreml abspulen, dieses sowohl im Weg wie auch in der Zeit.
Kann es unter diesen Voraussetzungen überhaupt eine fünfte Kolonne Moskaus geben? Ein weiteres Mal verstehe deine Einwände nichts so ganz. Du hältst wie so oft ein sehr interessantes Plädoyer, ich glaube nur, Du richtest es ausnahmsweise an die falsche Adresse.
>>In Wahrheit sind die Sozis wie die Schwarzen, Gelben und Grünen der verlängerte Arm der westlichen Siegermächte.
>Ja was denn sonst!?
>Was sollen die denn jemals anderes gewesen sein als das!?
Wie kannst Du dann die SPD als im Solde Moskaus stehend bezeichnen, wenn Du gerade - und zwar zutreffend - das genaue Gegenteil davon aussprichst? Etwas anderes habe ich auch nicht gesagt.
Im Moment sehe ich einen Beitrag, der einen Einwand nach dem anderen ankündigt, die sich jedoch bei genauerem Hinsehen als Varianten meiner vorherigen Ausführungen entpuppen.
Du behauptest eine Meinungsdifferenz, die eine Tarnkappe zu tragen scheint. Sie schreit immer"hier bin ich, hier bin ich", aber ich kann sie nirgendwo entdecken.
>Ich hatte niemals, auch nicht nur eine Sekunde meines Lebens, daran geglaubt.
>Jedoch, im Gegensatz zu Dir, habe ich nicht alles, was je auch ueber den grossen Teich gekommen ist und war, in Grund und Boden verdammt,...
... ich auch nicht, weil mir die Zusammenhänge lange nicht klar waren.
>... und dies aus ehrlicher Ueberzeugung, weil ich ein wenig mehr"Demokratie" nach umerzieherischem Vorbild nicht als schaedlich zu erachten vermochte...
... ich auch nicht, mich stört es nur, wenn mir Wölfe vegetarische Kost empfehlen wollen.
>... unbesehen dessen, was zuvor an allseitigem Unrecht geschehen war, wobei ich keinen der weltkriegsfuehrenden Staaten des 20. Jahrhunderts weder uebergewichtet noch ausgenommen sehen moechte.
Wieder Zustimmung. Schade nur, daß die umerziehenden, Demokratie predigenden und Diktatur praktizierenden USA nicht aufhören wollen, die Welt nach ihrer Fasson selig machen zu wollen.
>Die Menge macht immer das Gift, tempranillo, die Menge!
>Die Menge der mehr gewagten Demokratie Anfang der 70-ger Jahre war die sprichwoertliche Prise zu viel, der viele weitere noch folgen sollten.
Endlich mal eine wirkliche Meinungsdifferenz. Das"Mehr an Demokratie" halte ich rückblickend für Lametta und Klimbim. Demokratie ohne wirkliche Volkssouveränität ist eine glatte Verhöhnung der Völker.
Warum fällst Du immer noch auf Willys Riesenschwindel herein?
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nereus
10.03.2004, 13:34
@ Tempranillo
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Re: Tassie, Deine Einwände tragen heute eine Tarnkappe - Tempranillo |
-->Hallo Tempranillo!
Ich pflichte Dir bei.
So ganz schlau werde ich aus dem tasmanischen Teufel diesmal auch nicht.
Wollte er Dir vielleicht sagen, daß das Weiße Haus von Moskau aus"betreut" wird?
Spielt er womöglich auf die Kulissenschieber an, welche mit beiden Systemen ganz gut können, Hauptsache ihre Macht wird gesichert?
Dienen Doppelagenten wohlmöglich einer dritten Partei?
Er sollte sich mal ein wenig deutlicher erklären. [img][/img]
mfG
nereus
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Tempranillo
10.03.2004, 14:25
@ Tempranillo
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Re: Was man auf´m Boulevard so alles findet: Friede Springer und ihre Schmierer |
-->Hallo,
"J´aime flaner sur les grands boulevards", hat Ives Montand einst die großen Pariser Prachtstraßen besungen.
Vielleicht hat er noch eine Erinnerung daran gehabt, was man früher im Pariser Opernviertel, auf dem Bolevard des Italiens, so alles antreffen konnte. Nicht nur Dandys, die ihre Lackschuhe, den neuen Zylinderhut, den nach dem allerletzten Schrei gebundenen Krawattenknoten zur Schau tragen, vielleicht auch gewisse Damen der Demi Monde, die von Alexandre Dumas, Guy de Maupassant und Emile Zola in die Kunstewigkeit hinübergerettet wurden wie die Fliege im Bernstein.
Ja, der Boulevard, der hat schon was! Das ist der Duft der großen weiten Welt, erst recht, wenn einem Friede Springer täschchenschwingend entgegenkommt und ins Ohr flötet:"Kommst Du mit auf eine schnelle Nummer? Im Kabuff bei der BILD, da werd ich´s Dir besorgen, daß Du die Englein singen hörst."
"Du brauchst Dir auch nix denken, von wegen Knechtung der Frauen und so. Bei uns ist alles andersrum. In Wahrheit gehe nicht ich auf den Strich, ich mache mir daraus ein pikantes Vergnügen. Die einzigen, die bei uns ihren Arsch verhökern, sind meine Zeilenknechte. Frag mal Pepe Boenisch, Peter Bartels, Hans-Hermann Tiedje, Udo Röbel und Kai Dieckmann. Wenn man denen nicht eine Zaunlatte hinten rein schiebt, werden sie nicht mehr glücklich."
"J´aime baiser sur les grands boulevards..."
Wem´s gefällt, bitte sehr. Manchem graust´s vor nix!
Tempranillo
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Tempranillo
10.03.2004, 14:48
@ Tempranillo
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Re: (Be-) Springer-Presse = Rammler-Presse (o.Text) |
-->
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Tassie Devil
11.03.2004, 15:09
@ Tempranillo
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Re: @Tempranillo @Nereus: Tarnkappe geliftet ;-) |
-->>Hallo Tassie,
Hi Tempranillo,
>vielleicht habe ich einen Knick in der Optik, aber zwei Argumentationsstränge scheinen mir diesmal nicht recht zusammenzupassen.
>Wir sind uns einig, daß die BRD von Anfang an ein glasklarer US-Vasall gewesen ist, so wie die DDR der Schildknappe der Soffjetts war?
Voellig einverstanden.
>>Glaubst Du denn allen Ernstes, dass die BRDDR als US-Vasall auch heute noch ohne jeden Friedensvertrag, inzwischen jedoch seit etwas mehr als 1 Dekade lediglich mit dubiosen x+y-Papieren, adaptiertem GG und ggf. modifizierten Staatsvertraegen ausgestattet, jemals nach 1919 ein"freies" Land mit echter"Demokratie" in auch nur annaehernd diesem Sinne gewesen war?
>Und in einem Land, in dem der lange Arm der US-Besatzer noch bis in den letzten Winkel reicht, hätte die SPD die fünfte Kolonne des Kreml sein sollen?
Ja.
>Tut mir leid, aber das paßt nicht zusammen!
Doch, selbstverstaendlich.
Du musst nur mal an Onkel Herbert denken, der ja auch eine hoehere Hausnummer bei den Sozen hatte. Wie Dir sicherlich bekannt ist, war er Kommunist, auch lebte er zeitweilig in Moskau, bevor er diesem allem"abschwor" und der BRDDR incl. SPD eintrat. Dieses Abschwoeren Onkel Herberts von Moskau hat bei mir immer ein sehr mildes laecheln hervorgerufen.
Die SPD als fuenfte Kolonne passt in dem Augenblick, wenn man Moskau ebenfalls als US-Vasall begreift, denen man halt einen groesseren"Spielgarten" eingeraeumt hatte, dennoch war der eingezaeunt.
>Die SPD als Steigbügelhalter Russlands wäre nur in der DDR möglich gewesen.
Fuer die Oeffentlichkeit der BRDDR ja. Bedenke auch bitte, dass die BRDDR nach dem WK II mit einer Menge an nationalsozialistisch trainierten Leuten wiederaufzubauen und zu verwalten hatte, sowohl in den oberen wie auch in den unteren Etagen, und das war die Oeffentlichkeit. Die oberste Etage wusste natuerlich Bescheid was los war, die haben das aber fuer sich behalten.
>Es hat sich halt jede Besatzungmacht das ihr genehme System von Blockparteien geschaffen, und ich habe mir nicht vorstellen können/wollen, daß es bei uns genauso gewesen ist.
JEDE dieser Besatzungsmaechte war letztlich vom US-Dollar gesteuert.
>Ich will die Sozis doch gar nicht in Schutz nehmen. Ich finde ja, daß die Chrakterlosigkeit eines in CIA-Diensten stehenden Willy Brandts viel schlimmer zu bewerten ist, als wenn er ein U-Boot Moskaus gewesen wäre. So wie es jetzt aussieht, muß man ihn als doppelten Täuscher, Fälscher und Betrüger betrachten.
Willy war halt direkt an den US-Dollar angekoppelt, das musste strukturmaessig so sein, weil Westberlin direkt der US-Administration unterstand.
Onkel Herbert war ein U-Boot Moskaus, das auf weststandard getrimmt war.
Tempranillo, beide Ideologien, Ost wie West, waren vom US-Dollar gesteuert.
>>Selbstverstaendlich war die SPD schon immer die fuenfte Kolonne Moskaus.
>>Allerdings war auch deren Heimatkaserne eben nicht dort im Umkreis zu finden, ihr Anmarschweg war viel weiter entfernt, mehr als der Umfang einer halben Erdkugel in oestlicher Richtung.
>So weit habe ich es nicht herholen wollen. Aber diesen Gesichtspunkt zugrundegelegt bieten meine Ausführungen ja noch weniger Angriffsfläche für Kritik als ich beim Schreiben gedacht habe.
Ja.
Gell do glotsch! ;-)
>>Wer sich mit der Operette Zar und Zimmermann und anderen folgenden Buehnenwerken gerade auch aus anglosaechsischen Federn beschaeftigt, kann unmoeglich uebersehen, dass der fuenften Kolonne fremdlegionaere Aufgaben uebertragen waren.
>Darin kann ich im Moment keinen Einwand erkennen, was vielleicht an meinen Augen liegt.
Das soll auch direkt kein Einwand sein, indirekt schon, naemlich insofern, dass es durchaus eine fuenfte Kolonne Moskaus gab, die aber ueber diesen Stuetzpunkt ganz genauso vom US-Dollar gesteuert wurde.
Tempranillo, um letztendlich diese gesamte Kreditfaehigkeit mittels der Ost-West Polarisierung und ihren Ideologien glaubhaft darzustellen, die dann in Folge noch viel groessere Mengen an US-Dollars und andere westlich orientierte Waehrungen erzeugten, dabei gleichzeitig schon manchmal unglaublich anmutende Wirtschaftsleistungen und"Fortschritt" stimulierend hervorbrachten, dazu brauchte es u.a. auch eine ideologische Gegensaetzlichkeit innerhalb der BRDDR.
Aus diesem Grunde durfte die SPD einerseits den USA nicht zu nahe stehen, aber andererseits auch nicht Moskau, um politischer Machtfaktor innerhalb der BRDDR zu sein.
Onkel Herbert wusste wahrscheinlich ueberhaupt nichts davon, dass auch er als fuenfter Kolonnenteilnehmer US-Dollar basiert war.
>>Aus strategischen Ueberlegungen heraus habe ich zu damaligen Zeiten auf solche Drehbuecher in deutscher Sprache verzichtet, der Begriff"Umerziehung nach dem Modell amerikanischer Demokratie", der zu diesen Zeiten keiner Zensur zum Opfer fiel, ganz im Gegenteil, liess mir dieses Vorgehen als angeraten erscheinen.
>Mir auch, ich habe aber übersehen, daß die mehrfache Zerstörung deutscher demokratischer Ansätze auf das Konto der USA geht. Das gibt der"Reeducation" etwas abstoßend Pharisäerhaftes; analog zu dem, was wir im Irak beobachten können. Erst Diktatoren pampern, zwei Kriege vom Zaun brechen, das Land zerstören und sich danach als moralisierende Befreier aufspielen. Du mußt zugeben, das nimmt dem"demokratischen" Sendungsbewußtsein einiges von seinem ursprünglichen Glanz.
Ich muss garnichts zugeben, denn an dieses ganze"demokratische" Hully-Gully habe ich nie in groesserem Umfang geglaubt, deswegen sah ich den Glanz immer milchig scheinend.
>>Wer die Finanzierungbausteine zum Umsturz der zaristischen Machtplattform wissend in den Haenden haelt, der kann fast muehelos den roten Faden in den Kreml abspulen, dieses sowohl im Weg wie auch in der Zeit.
>Kann es unter diesen Voraussetzungen überhaupt eine fünfte Kolonne Moskaus geben? Ein weiteres Mal verstehe deine Einwände nichts so ganz. Du hältst wie so oft ein sehr interessantes Plädoyer, ich glaube nur, Du richtest es ausnahmsweise an die falsche Adresse.
Nein, Du bist da schon die richtige Hausnummer.
Mit Deinem Beitrag wolltest Du doch all jenen die Augen oeffnen, dass die SPD viel staerker US-hoerig war und ist, wie Du und sicherlich auch viele andere wahrgenommen hast/habt, weil sie stets auch den Anschein dazu vermied, und unter diesen Umstaenden und Gegebenheiten schliesst Du aus, dass die SPD eine langjaehrig vermutete Rolle als fuenfte Kolonne Moskaus ueberhaupt gewesen sein koenne.
Gegen letzteres zielte mein Beitrag, das"sowohl- als auch" eines Willy Brandtstifters ist auf die SPD bezogen ein viel breiterer Spagat, wie Du das Dir vielleicht vorstellen moechtest und Dir bis dato vorstellen konntest.
>>>In Wahrheit sind die Sozis wie die Schwarzen, Gelben und Grünen der verlängerte Arm der westlichen Siegermächte.
>>Ja was denn sonst!?
>>Was sollen die denn jemals anderes gewesen sein als das!?
>Wie kannst Du dann die SPD als im Solde Moskaus stehend bezeichnen, wenn Du gerade - und zwar zutreffend - das genaue Gegenteil davon aussprichst? Etwas anderes habe ich auch nicht gesagt.
Moskau bezahlte seine Soeldner mit US-Dollar, glaubst Du denn, die haben die Bucks selbst gedruckt?
Tempranillo, die Lieferung des Umsturzes mit der Beseitigung der Zarenmacht 1917 ff. war US-Dollar gebackt, seit diesem Ereignis haengt Moskau am US-Dollar, weil sie ihn liefern muessen aber nicht selbst drucken duerfen.
>Im Moment sehe ich einen Beitrag, der einen Einwand nach dem anderen ankündigt, die sich jedoch bei genauerem Hinsehen als Varianten meiner vorherigen Ausführungen entpuppen.
>Du behauptest eine Meinungsdifferenz, die eine Tarnkappe zu tragen scheint. Sie schreit immer"hier bin ich, hier bin ich", aber ich kann sie nirgendwo entdecken.
Die Meinungsdifferenz besteht darin, dass Du die Position und Rolle der SPD viel zu einseitig, zu eng gerahmt, auffasst, wie das tatsaechlich langjaehrig der Fall war. Deshalb begehst Du z.B. jetzt den Fehler, ihre Funktion als fuenfte Kolonne Moskaus deshalb auszuschliessen, weil Dich ihre viel staerkere US-Bindung, wie Du sie jemals zuvor traeumend vermutest haettest,ueberrascht.
>>Ich hatte niemals, auch nicht nur eine Sekunde meines Lebens, daran geglaubt.
>>Jedoch, im Gegensatz zu Dir, habe ich nicht alles, was je auch ueber den grossen Teich gekommen ist und war, in Grund und Boden verdammt,...
>... ich auch nicht, weil mir die Zusammenhänge lange nicht klar waren.
>>... und dies aus ehrlicher Ueberzeugung, weil ich ein wenig mehr"Demokratie" nach umerzieherischem Vorbild nicht als schaedlich zu erachten vermochte...
>... ich auch nicht, mich stört es nur, wenn mir Wölfe vegetarische Kost empfehlen wollen.
Waere Dir die Rohkost oestlicher Bauart, von Loewen angeboten, lieber gewesen?
>>... unbesehen dessen, was zuvor an allseitigem Unrecht geschehen war, wobei ich keinen der weltkriegsfuehrenden Staaten des 20. Jahrhunderts weder uebergewichtet noch ausgenommen sehen moechte.
>Wieder Zustimmung. Schade nur, daß die umerziehenden, Demokratie predigenden und Diktatur praktizierenden USA nicht aufhören wollen, die Welt nach ihrer Fasson selig machen zu wollen.
Lieber tempranillo, auch die beste aller denkbaren Demokratien, die dann umgesetzt in der Realitaet ablaeuft, ist leider leider auch nur eine Diktatur, zwar in milder Form, aber sie ist unverkennbar eine Diktatur.
>>Die Menge macht immer das Gift, tempranillo, die Menge!
>>Die Menge der mehr gewagten Demokratie Anfang der 70-ger Jahre war die sprichwoertliche Prise zu viel, der viele weitere noch folgen sollten.
>Endlich mal eine wirkliche Meinungsdifferenz. Das"Mehr an Demokratie" halte ich rückblickend für Lametta und Klimbim. Demokratie ohne wirkliche Volkssouveränität ist eine glatte Verhöhnung der Völker.
>Warum fällst Du immer noch auf Willys Riesenschwindel herein?
;-))
Gruss
TD
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Tempranillo
11.03.2004, 16:14
@ Tassie Devil
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Re: Tassie, Du verwechselst Ã-sterreich mit D-Land |
-->Tassie,
Du hast mir wieder einen riesengroßen Knochen hingeworfen, den ich erstmal abnagen muß. Prima Vista würde ich sagen, daß Du österreichische Verhältnisse mir nichts dir nichts auf D-Land überträgst. Der"Dritte Mann" spielt in Wien nicht in Berlin. Graham Greene hat sich überlegt, in welcher Stadt er die soffjettische Einflußnahme spielen läß.
>Tut mir leid, aber das paßt nicht zusammen!
>Doch, selbstverstaendlich.
>Du musst nur mal an Onkel Herbert denken, der ja auch eine hoehere Hausnummer bei den Sozen hatte. Wie Dir sicherlich bekannt ist, war er Kommunist, auch lebte er zeitweilig in Moskau, bevor er diesem allem"abschwor" und der BRDDR incl. SPD eintrat. Dieses Abschwoeren Onkel Herberts von Moskau hat bei mir immer ein sehr mildes Laecheln hervorgerufen.
Herbert hat Willy abgesägt, und seine Verachtung für Brandt ist von Deiner Einstellung nicht so arg weit entfernt; von meiner übrigens auch nicht.
>Die SPD als fuenfte Kolonne passt in dem Augenblick, wenn man Moskau ebenfalls als US-Vasall begreift, denen man halt einen groesseren"Spielgarten" eingeraeumt hatte, dennoch war der eingezaeunt.
Tassie, ich bitte Dich. Das habe ich doch dezent andeuten wollen, daß auch das nach-zaristische Moskau eine Filiale von Kuhn, Loeb und Co. ist. Wenn Du auf dieser Schiene argumentierst, haben sich doch alle Deine Einwände von vorneherein in Luft aufgelöst. Etwas anderes sage ich doch auch nicht.
>JEDE dieser Besatzungsmaechte war letztlich vom US-Dollar gesteuert.
Aber dann sind die Puppenspieler und Drahtzieher doch in Washington und New York zu suchen, und nicht in Moskau. Ich verstehe nicht, warum Du Dich damit so schwer tust?
>Willy war halt direkt an den US-Dollar angekoppelt, das musste strukturmaessig so sein, weil Westberlin direkt der US-Administration unterstand.
Aber im Solde der Soffjetts stand er nicht, wie Du selber schreibst.
>Onkel Herbert war ein U-Boot Moskaus, das auf weststandard getrimmt war.
Entweder oder, würde ich sagen. Was Du schreibst, wäre ein kapitalistischer Kommunist, ein atheistischer Katholik, ein ausschweifender Asket, trockenes Wasser, hölzernes Eisen, kaltes Feuer usw., usf.
>Tempranillo, beide Ideologien, Ost wie West, waren vom US-Dollar gesteuert.
Folglich kann es kein russisches U-Boot gegeben haben. Wenn, dann ein amerikanisches. Das habe ich doch versucht, klar zu machen.
>Das soll auch direkt kein Einwand sein, indirekt schon, naemlich insofern, dass es durchaus eine fuenfte Kolonne Moskaus gab, die aber ueber diesen Stuetzpunkt ganz genauso vom US-Dollar gesteuert wurde.
Über zwei Ecken landest Du dort, was ich auf direktem Wege angesteuert habe.
>Onkel Herbert wusste wahrscheinlich ueberhaupt nichts davon, dass auch er als fuenfter Kolonnenteilnehmer US-Dollar basiert war.
Wie auch immer, die Weltpest dürfte nicht in Moskau ihren Ursprung haben. Sie geht eher vom Pentagon aus als von der Lubjanka.
>Nein, Du bist da schon die richtige Hausnummer.
>Mit Deinem Beitrag wolltest Du doch all jenen die Augen oeffnen, dass die SPD viel staerker US-hoerig war und ist, wie Du und sicherlich auch viele andere wahrgenommen hast/habt, weil sie stets auch den Anschein dazu vermied, und unter diesen Umstaenden und Gegebenheiten schliesst Du aus, dass die SPD eine langjaehrig vermutete Rolle als fuenfte Kolonne Moskaus ueberhaupt gewesen sein koenne.
Ja.
>Gegen letzteres zielte mein Beitrag, das"sowohl- als auch" eines Willy Brandtstifters ist auf die SPD bezogen ein viel breiterer Spagat, wie Du das Dir vielleicht vorstellen moechtest und Dir bis dato vorstellen konntest.
Für diesen Spagat wäre vielleicht das Wien des"Dritten Manns" der richtige Ort gewesen, aber kaum das Berlin nach 1945. Auch fehlen dafür - halbwegs - verwertbare Belege.
>Moskau bezahlte seine Soeldner mit US-Dollar, glaubst Du denn, die haben die Bucks selbst gedruckt?
Wo liegt dann der Hund begraben? In Russland oder anderswo?
>Tempranillo, die Lieferung des Umsturzes mit der Beseitigung der Zarenmacht 1917 ff. war US-Dollar gebackt, seit diesem Ereignis haengt Moskau am US-Dollar, weil sie ihn liefern muessen aber nicht selbst drucken duerfen.
Sag ich doch. Damit ist der Gegensatz Washington-Moskau nichts anderes als fauler Kulissenzauber. Und wer die Fäden in der Hand hält, weißt Du selbst doch am besten.
>Die Meinungsdifferenz besteht darin, dass Du die Position und Rolle der SPD viel zu einseitig, zu eng gerahmt, auffasst, wie das tatsaechlich langjaehrig der Fall war. Deshalb begehst Du z.B. jetzt den Fehler, ihre Funktion als fuenfte Kolonne Moskaus deshalb auszuschliessen, weil Dich ihre viel staerkere
US-Bindung, wie Du sie jemals zuvor traeumend vermutest haettest,ueberrascht.
Wer hätte die Kohle gehabt, die SPD zu sponsern? Frag´ Dich mal, in wessen Interesse die SPD langristig agiert hat? Denk mal an die Ausdehung von EU und NATO? Dafür sollen die Russkis Geld hingeblättert haben? So blöd können nur die Deutschen sein, ihre Gegner und Feinde zu pampern.
>Waere Dir die Rohkost oestlicher Bauart, von Loewen angeboten, lieber gewesen?
Nein! Aber die reihern mich auch nicht mit ihrem Demokratiegedöns voll, und die unendliche Auschwitz-Kacke kommt auch aus dem Westen, wo seit eh und je unsere Todfeinde sitzen.
>Lieber tempranillo, auch die beste aller denkbaren Demokratien, die dann umgesetzt in der Realitaet ablaeuft, ist leider leider auch nur eine Diktatur, zwar in milder Form, aber sie ist unverkennbar eine Diktatur.
In ihrer jetzigen Form, ja! Im Falle wirklichen Machtwechsels und der Möglichkeit von Referenden, nein.
>Dabei sah es ab ca. 1875 ff. immer besser fuer die Deutschen aus.
Oh la, la. Deshalb wurden zwei Weltkriege angezettelt, um ein vermeintlich übermächtiges Deutschland auf immer zu pulverisieren. Wo der Hund begraben liegt, wird in einem glänzenden Kommentar von Doris Neujahr (Junge Freiheit)
dezent angedeutet: 1871, bei OvB und seiner FRIEDENSPOLITIK!
>>Wieso immer Moskau? Die Ursache kann doch nur in den USA zu suchen sein, dem gepriesenen Vorbild einer multikulturellen Gesellschaft. Der Sprachgebrauch -"Vereinigte Staaten von Europa" - ist doch mehr als verräterisch.
>Aus Moskau kommt der sozialistisch/kommunistische Touch der SPD, aus den USA das fuer die BRDDR gut befundene MultiKulti, fuer das Gegenteil der Eugenik gab es bereits 1922 einen Lehrstuhl an einer US-Uni, die US-Boys wussten und wissen auch in dieser Beziehung was sie machen, das darfst Du mir aber glauben.
Und wer hat den Russen die rote Revolution auf´s Auge gedrückt? Wer hat Trotzki eine Riesenladung Gold mit auf die Reise gegeben? Mit wem war Trotzki verwandt und verschwägert (Jivotowski, Schiff)?
>Nur: die Amerikaner als langjaehrig trainierte Imperialisten haben allemal die Eier, innerhalb ihrer eigenen Grenzen mit den Nachteilen des MuKi ruckzuck aufzuraeumen und der Leitkultur stromlinienfoermig anzupassen, bei den vereinigten korrupten Weicheiern Germanias ist das so lange voellig undenkbar, wie kein heisser Krieg stattgefunden hat.
Klar; warum, glaubst Du, bin ich dafür, die USA bei Gelegengeit so zu behandeln, wie von ihnen andere Länder traktiert worden sind?
Tempranillo
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Tempranillo
11.03.2004, 21:45
@ Tempranillo
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Re: Nach dem Dritten Mann die zweite Antwort |
-->Hallo Tassie,
wie Du Brandt für ein soffjettisches U-Boot halten kannst, will mir nicht in den Schädel. Es gibt dafür nicht einen verwertbaren Beleg, ganz im Gegensatz zu einer Verpflichtung in US-Diensten, was von Parteigenosse (!) Bülow bestätigt wird.
Die Resultate der von Brandt und Bahr eingeleiteten Ostpolitik (Unterminierung der DDR à la Richelieu, H. Wehner) sprechen Bände. Wer hat denn davon profitiert? Wir, die Deutschen, Russland oder doch in erster Linie USA, EU und NATO?
Sag´ jetzt bitte nicht, das sei alles Zufall! Dann komm´ ich Dir mit einer Bemerkung Roosevelts.
Die Regierung eines unter Besatzungsregime stehenden Landes treibt eine Politik, die längerfristig nur einem nützt, dem Okkupanten."Wunder ob Wunder nun bieten sich dar."
>Aus Moskau kommt der sozialistisch/kommunistische Touch der SPD...
Willst Du den Sozis überhaupt keine eigenen Ansichten zugestehen, mögen sie falsch sein oder richtig? Der sozialistische Touch geht zurück auf die deutsche Arbeiterbewegung, auf Karl Marx, Ferdinand Lassalle und August Bebel (s.a. T. Fontane, Der Stechlin).
Welcher Politiker des 19. Jahrhunderts voll des Lobes war über die Originalität und Intelligenz Lassalles, von der er sich in wiederholten, auf eigene Initiative (!) zustandegekommenen Begegnungen - Einladungsschreiben müßte ich schnell heraussuchen - überzeugen konnte, brauche ich Dir wohl nicht zu sagen.
Dieser Staatsmann war so anständig, der sozialistischen/kommunistischen Arbeiterbewegung in einer Parlamentsrede zu konzedieren, daß sie sich eines drängenden gesellschaftlichen Problems annehmen würde, des Arbeiterelends. Dieser Not Abhilfe zu schaffen sei für ihn"angewandtes Christentum".
Hast Du gestern Scholl-Latour gesehen? Für mich war es ein Schluck Chateau Latour als er sich zum Gaullismus bekannte, weil ich erstens ein großer Freund der nationalen Souveränität bin und zweitens finde, wer Gaullist ist, ist damit unvermeidlich auch ein Befürworter OvBs.
So einer wie der Karl von Gallien fehlt uns! Einer der vom Ausland aus, oder woher auch immer, zum Widerstand gegen die Besatzer aufruft!
Tempranillo
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nereus
11.03.2004, 22:15
@ Tassie Devil
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Re:.. Tarnkappe geliftet - Tassie |
-->Hallo Tassie!
Dein Schreiben ist einfach zu gewaltig, um es einigermaßen adäquat zu bearbeiten.
Das hast Du doch sicher wieder mit Absicht gemacht.
Onkel Herbert war ein U-Boot Moskaus, das auf weststandard getrimmt war.
Da halte ich doch glatt gegen.
Onkel Herbert wusste wahrscheinlich ueberhaupt nichts davon, dass auch er als fuenfter Kolonnenteilnehmer US-Dollar basiert war.
Nun, im allgemeinen weiß man ob man zu Diensten ist oder nicht.
Die Abschöpfung mag es wohl geben, doch das dürfte in aller erster Linie die berühmte Verteidigung der aufgeflogenen Spitzel sein.
Dies erinnert mich ein wenig an den Hochleistungssport.
Also willentlich was eingeworfen habe ich nicht. Da hat mir sicher jemand etwas in den Tee gerührt oder war gar mit einer Kanüle unterwegs zu meiner Zahnpasta. [img][/img]
mfG
nereus
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Tassie Devil
12.03.2004, 11:57
@ Tempranillo
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Re: @Tempranillo: Wir spielen hier keinen Skat! |
-->>Tassie,
>Du hast mir wieder einen riesengroßen Knochen hingeworfen, den ich erstmal abnagen muß.
Hi Tempranillo,
nur zu, frisch gewocht is halb gewonne!
>Prima Vista würde ich sagen, daß Du österreichische Verhältnisse mir nichts dir nichts auf D-Land überträgst. Der"Dritte Mann" spielt in Wien nicht in Berlin. Graham Greene hat sich überlegt, in welcher Stadt er die soffjettische Einflußnahme spielen läß.
Nee, ich habe nicht beabsichtigt, eine echte"dritte Mann"-Sache daraus zu machen.
Krutzituerken, warum immer gleich sooo extrem und Bomben auf Monte Carlo schmeissen?
>>Tut mir leid, aber das paßt nicht zusammen!
>>Doch, selbstverstaendlich.
>>Du musst nur mal an Onkel Herbert denken, der ja auch eine hoehere Hausnummer bei den Sozen hatte. Wie Dir sicherlich bekannt ist, war er Kommunist, auch lebte er zeitweilig in Moskau, bevor er diesem allem"abschwor" und der BRDDR incl. SPD eintrat. Dieses Abschwoeren Onkel Herberts von Moskau hat bei mir immer ein sehr mildes Laecheln hervorgerufen.
>Herbert hat Willy abgesägt, und seine Verachtung für Brandt ist von Deiner Einstellung nicht so arg weit entfernt; von meiner übrigens auch nicht.
Ja, Onkel Herbert war vom Charakter Willys dezent gesagt angekozt, dies allein deshalb, so moechte ich mal behaupten, weil Onkel Herbert fest zu seiner Ideologie stand und dies auch in der Oeffentlichkeit der BRDDR, ggf. etwas passend fuer diese aufbereitet, wogegen Willy diese Ideologie oeffentlich nur simulierte.
>>Die SPD als fuenfte Kolonne passt in dem Augenblick, wenn man Moskau ebenfalls als US-Vasall begreift, denen man halt einen groesseren"Spielgarten" eingeraeumt hatte, dennoch war der eingezaeunt.
>Tassie, ich bitte Dich. Das habe ich doch dezent andeuten wollen, daß auch das nach-zaristische Moskau eine Filiale von Kuhn, Loeb und Co. ist. Wenn Du auf dieser Schiene argumentierst, haben sich doch alle Deine Einwände von vorneherein in Luft aufgelöst. Etwas anderes sage ich doch auch nicht.
Ja, nur mit der von Dir dargelegten Struktur stimme ich nicht ueberein, hie die Ideologie der"Demokratie" nach US-Vorbild und da die Ideologie des"Kommunismus" nach SU-Vorbild, zwei miteinander und gegeneinander konkurrierende Systeme, beide hatten die gleichen obersten Kassenwaerter.
>>JEDE dieser Besatzungsmaechte war letztlich vom US-Dollar gesteuert.
>Aber dann sind die Puppenspieler und Drahtzieher doch in Washington und New York zu suchen, und nicht in Moskau. Ich verstehe nicht, warum Du Dich damit so schwer tust?
Die vereinfachte Darstellung Deiner Struktur schmeckt mir nicht.
Der Hauptsitz der Finanzierer ist die USA mit Achse UK, daran herrscht kein Zweifel, und von dort enden die Straenge der Hauptdraehte, jedoch in Washington/NY und Moskau sind jeweils eigene ideologischen Buehnen mit Puppenspielern und Drahtziehern installiert. Ohne diese Struktur waere in gesamtwirtschaftlicher Hinsicht alles viel flacher ge-/ver-laufen.
>>Willy war halt direkt an den US-Dollar angekoppelt, das musste strukturmaessig so sein, weil Westberlin direkt der US-Administration unterstand.
>Aber im Solde der Soffjetts stand er nicht, wie Du selber schreibst.
Ja, Willy war nicht in Moskau auf der Payroll, das haette auch ideologisch nicht zu ihm gepasst. Willy war viel zu stark auf Cognac, Rotlicht und Frischfleisch fixiert, als dass das zu sozialistischer/kommunistischer Ideologie und Lebensweise nach den Vorstellungen der Oeffentlichkeit in der BRDDR gepasst haette. Willy war ein Lebemann.
>>Onkel Herbert war ein U-Boot Moskaus, das auf weststandard getrimmt war.
>Entweder oder, würde ich sagen. Was Du schreibst, wäre ein kapitalistischer Kommunist, ein atheistischer Katholik, ein ausschweifender Asket, trockenes Wasser, hölzernes Eisen, kaltes Feuer usw., usf.
Ok, U-Boot Moskaus war jetzt vielleicht etwas zu dick aufgetragen, aber Onkel Herbert stand der Moskauer Ideologie wesentlich naeher als der Ideologie in Washington/NY.
>>Tempranillo, beide Ideologien, Ost wie West, waren vom US-Dollar gesteuert.
>Folglich kann es kein russisches U-Boot gegeben haben. Wenn, dann ein amerikanisches. Das habe ich doch versucht, klar zu machen.
Deine Schlussfolgerung ist falsch.
Du musst auch hier zwischen Eigentum und Besitz unterscheiden.
Zwischen der ideologischen Buehne in Washington/NY und der in Moskau sind/waren schon gewaltige Unterschiede, zumindest zeitweilig in den letzten 100 Jahren, und das lag/liegt an den Buehnenbesitzern, die wiederum zumindest teilweise an die Ideologie glaubten, auf deren Buehne sie spielten bzw. spielen durften.
Die Eigentuemer beider Buehnen jedoch sind die gleichen, und die glauben nicht an die Ideologie ihrer Buehnenspiele sondern ziehen den Nuzten daraus, den cash, den US-Dollar.
>>Das soll auch direkt kein Einwand sein, indirekt schon, naemlich insofern, dass es durchaus eine fuenfte Kolonne Moskaus gab, die aber ueber diesen Stuetzpunkt ganz genauso vom US-Dollar gesteuert wurde.
>Über zwei Ecken landest Du dort, was ich auf direktem Wege angesteuert habe.
Ja, im Grunde genommen richtig, nur ist Dein direkter Weg eben doch nicht so ganz gerade, wie Du das meinst und darstellst, oder glaubst Du denn, dass die 100 Mio Toten des Kommunismus im letzten Jahrhundert durch direkte Anweisung der Buehneneigentuemer an die Buehnenbesitzer in Moskau zustande kamen?
Genau das glaube ich naemlich nicht, die Buehnenbesitzer beider Ideologien waren, zumindest zu gewissen Zeiten, relativ autonom, autark jedoch waren sie nie.
>>Onkel Herbert wusste wahrscheinlich ueberhaupt nichts davon, dass auch er als fuenfter Kolonnenteilnehmer US-Dollar basiert war.
>Wie auch immer, die Weltpest dürfte nicht in Moskau ihren Ursprung haben. Sie geht eher vom Pentagon aus als von der Lubjanka.
Das mag sein, fuer die Weltcholera ist dann aber eher Moskau zustaendig, oder willst Du die 100 Mio Toten im Keller verstecken?
>>Nein, Du bist da schon die richtige Hausnummer.
>>Mit Deinem Beitrag wolltest Du doch all jenen die Augen oeffnen, dass die SPD viel staerker US-hoerig war und ist, wie Du und sicherlich auch viele andere wahrgenommen hast/habt, weil sie stets auch den Anschein dazu vermied, und unter diesen Umstaenden und Gegebenheiten schliesst Du aus, dass die SPD eine langjaehrig vermutete Rolle als fuenfte Kolonne Moskaus ueberhaupt gewesen sein koenne.
>Ja.
>>Gegen letzteres zielte mein Beitrag, das"sowohl- als auch" eines Willy Brandtstifters ist auf die SPD bezogen ein viel breiterer Spagat, wie Du das Dir vielleicht vorstellen moechtest und Dir bis dato vorstellen konntest.
>Für diesen Spagat wäre vielleicht das Wien des"Dritten Manns" der richtige Ort gewesen, aber kaum das Berlin nach 1945. Auch fehlen dafür - halbwegs - verwertbare Belege.
Aber nein doch, tempranillo, hier zwei bestens verwertbare Belege: Guenther Guillaume und das Ergebnis der Bundestagswahl 1976, beides hat den deutschen Steuerzahler eine grosse Stange Geld gekostet.
Du glaubst doch nicht etwa, dass Guillaume vom CIA gegen Willy platziert wurde!?
Dieses Ereignis war nur moeglich, weil ein Teil der SPD Moskaus fuenfter Kolonne angehoerte.
Ueber den Einfluss Moskaus auf das Ergebnis der Bundestagswahl 1976 habe ich vor kurzem hier im Forum geschrieben.
>>Moskau bezahlte seine Soeldner mit US-Dollar, glaubst Du denn, die haben die Bucks selbst gedruckt?
>Wo liegt dann der Hund begraben? In Russland oder anderswo?
>>Tempranillo, die Lieferung des Umsturzes mit der Beseitigung der Zarenmacht 1917 ff. war US-Dollar gebackt, seit diesem Ereignis haengt Moskau am US-Dollar, weil sie ihn liefern muessen aber nicht selbst drucken duerfen.
>Sag ich doch. Damit ist der Gegensatz Washington-Moskau nichts anderes als fauler Kulissenzauber. Und wer die Fäden in der Hand hält, weißt Du selbst doch am besten.
Der ideologische Gegensatz Washington-Moskau und seine Auswirkungen auf die Menschen darunter ist keinesfalls fauler Zauber, mein lieber tempranillo, und es soll nicht nur Leute gegeben haben und heute noch geben, deren Glaube an Moskau immer noch unerschuetterlich ist, es soll auch Leute gegeben haben und heute noch geben, die an die Ideologie der"Demokratie" glauben.
>>Die Meinungsdifferenz besteht darin, dass Du die Position und Rolle der SPD viel zu einseitig, zu eng gerahmt, auffasst, wie das tatsaechlich langjaehrig der Fall war. Deshalb begehst Du z.B. jetzt den Fehler, ihre Funktion als fuenfte Kolonne Moskaus deshalb auszuschliessen, weil Dich ihre viel staerkere
>US-Bindung, wie Du sie jemals zuvor traeumend vermutest haettest,ueberrascht.
>Wer hätte die Kohle gehabt, die SPD zu sponsern?
Die SPD war im wesentlichen vom deutschen Steuerzahler und den Parteimitgliedern und Parteispendern finanziert, was jedoch nicht heissen soll, dass in allen Faellen der Befehl zum Bezahlen letztendlich auch tatsaechlich in der BRDDR generiert worden war.
>Frag´ Dich mal, in wessen Interesse die SPD langristig agiert hat?
Genau bei dieser Frage stossen wir direkt auf die EIGENTUEMER beider Ideologiebuehnen.
>Denk mal an die Ausdehung von EU und NATO? Dafür sollen die Russkis Geld hingeblättert haben?
Das habe und haette ich nie behauptet.
Nur, der Einfluss der SU auf die SPD war m.E. wesentlich groesser als der cash, der dabei geflossen ist, und dies lag ganz einfach daran, dass Moskau eine nicht zu unterschaetzende Menge an preisguenstigen Ueberzeugungsmitarbeitern unter Vertrag hatte.
>So blöd können nur die Deutschen sein, ihre Gegner und Feinde zu pampern.
Ich kann nicht umhin, ich muss Dir in dieser Beziehung Recht geben, die deutsche Dummheit ist nicht zu selten sprichwoertlich.
>>Waere Dir die Rohkost oestlicher Bauart, von Loewen angeboten, lieber gewesen?
>Nein! Aber die reihern mich auch nicht mit ihrem Demokratiegedöns voll, und die unendliche Auschwitz-Kacke kommt auch aus dem Westen, wo seit eh und je unsere Todfeinde sitzen.
Das mit dem eh und je wuerde ich jetzt nicht ganz sooo eng sehen wollen, und was das Demokratiegedoens und das Ausschwitzthema betrifft, dabei wuerde ich eher dazu neigen, die Mehrheit der Todfeinde in der BRDDR selbst zu suchen.
>>Lieber tempranillo, auch die beste aller denkbaren Demokratien, die dann umgesetzt in der Realitaet ablaeuft, ist leider leider auch nur eine Diktatur, zwar in milder Form, aber sie ist unverkennbar eine Diktatur.
>In ihrer jetzigen Form, ja! Im Falle wirklichen Machtwechsels und der Möglichkeit von Referenden, nein.
Du irrst leider, weil Du dottores Urschuld, seine Machttheorie und die daraus entstehenden Konsequenzen und Folgen nicht voll im Griff hast.
>>Dabei sah es ab ca. 1875 ff. immer besser fuer die Deutschen aus.
>Oh la, la. Deshalb wurden zwei Weltkriege angezettelt, um ein vermeintlich übermächtiges Deutschland auf immer zu pulverisieren. Wo der Hund begraben liegt, wird in einem glänzenden Kommentar von Doris Neujahr (Junge Freiheit)
>dezent angedeutet: 1871, bei OvB und seiner FRIEDENSPOLITIK!
Tja, die Dame versteht nur leider nicht allzu viel von Wirtschaft, wie es den Anschein hat, denn die Hundgruft war tatsaechlich in der deutschen ZB und deren Politik eingebaut.
>>>Wieso immer Moskau? Die Ursache kann doch nur in den USA zu suchen sein, dem gepriesenen Vorbild einer multikulturellen Gesellschaft. Der Sprachgebrauch -"Vereinigte Staaten von Europa" - ist doch mehr als verräterisch.
>>Aus Moskau kommt der sozialistisch/kommunistische Touch der SPD, aus den USA das fuer die BRDDR gut befundene MultiKulti, fuer das Gegenteil der Eugenik gab es bereits 1922 einen Lehrstuhl an einer US-Uni, die US-Boys wussten und wissen auch in dieser Beziehung was sie machen, das darfst Du mir aber glauben.
>Und wer hat den Russen die rote Revolution auf´s Auge gedrückt? Wer hat Trotzki eine Riesenladung Gold mit auf die Reise gegeben? Mit wem war Trotzki verwandt und verschwägert (Jivotowski, Schiff)?
Ja, keine Frage, das war die Initialzuendung der Finanzierung dessen, was dann zum sog. Ostblock aufgeblasen wurde.
>>Nur: die Amerikaner als langjaehrig trainierte Imperialisten haben allemal die Eier, innerhalb ihrer eigenen Grenzen mit den Nachteilen des MuKi ruckzuck aufzuraeumen und der Leitkultur stromlinienfoermig anzupassen, bei den vereinigten korrupten Weicheiern Germanias ist das so lange voellig undenkbar, wie kein heisser Krieg stattgefunden hat.
>Klar; warum, glaubst Du, bin ich dafür, die USA bei Gelegengeit so zu behandeln, wie von ihnen andere Länder traktiert worden sind?
Du bist nicht fuer andere Laender zustaendig, tempranillo, sondern nur fuer das eigene Land, dessen Sohn Du bist, und das ist doch die BRDDR, oder taeusche ich mich da versehentlich?
Und Du solltest vor allem diejenigen, die tatsaechlich die Todfeinde im eigenen Haus sind, pruegeln bis sie umfallen, und das sind die Sozen aller Couleur, die um etliches mehr den Buehneneigentuemern letztendlich in die Haende gespielt haben, wie alle anderen.
>Tempranillo
Gruss
TD
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Tassie Devil
12.03.2004, 12:29
@ Tempranillo
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Re: Nach dem Dritten Mann die zweite Antwort |
-->>Hallo Tassie,
>wie Du Brandt für ein soffjettisches U-Boot halten kannst, will mir nicht in den Schädel. Es gibt dafür nicht einen verwertbaren Beleg, ganz im Gegensatz zu einer Verpflichtung in US-Diensten, was von Parteigenosse (!) Bülow bestätigt wird.
Nein, tempranillo, den Brandtstifter doch nicht, siehe auch mein anderes Posting.
>Die Resultate der von Brandt und Bahr eingeleiteten Ostpolitik (Unterminierung der DDR à la Richelieu, H. Wehner) sprechen Bände. Wer hat denn davon profitiert? Wir, die Deutschen, Russland oder doch in erster Linie USA, EU und NATO?
>Sag´ jetzt bitte nicht, das sei alles Zufall! Dann komm´ ich Dir mit einer Bemerkung Roosevelts.
Nein, es gibt keinen Zufall auf dieser Ebene.
Die Profite der Ostpolitik gingen vor allem in die Taschen der Buehneneigentuemer aus meinem Vorbeitrag, die Ostpolitik als solche war die Fortsetzung des Raketenwettlaufes und das Wettrennen zum Mond.
Moeglicher Weise waere der Kapitalismus des Westens ohne die Oeffnung nach Osten in der zweiten Haelfte der 70-ger Jahre gekippt, ich weiss es nicht.
>Die Regierung eines unter Besatzungsregime stehenden Landes treibt eine Politik, die längerfristig nur einem nützt, dem Okkupanten."Wunder ob Wunder nun bieten sich dar."
>>Aus Moskau kommt der sozialistisch/kommunistische Touch der SPD...
>Willst Du den Sozis überhaupt keine eigenen Ansichten zugestehen, mögen sie falsch sein oder richtig? Der sozialistische Touch geht zurück auf die deutsche Arbeiterbewegung, auf Karl Marx, Ferdinand Lassalle und August Bebel (s.a. T. Fontane, Der Stechlin).
Ich meinte deren fortentwickelten Touch.
>Welcher Politiker des 19. Jahrhunderts voll des Lobes war über die Originalität und Intelligenz Lassalles, von der er sich in wiederholten, auf eigene Initiative (!) zustandegekommenen Begegnungen - Einladungsschreiben müßte ich schnell heraussuchen - überzeugen konnte, brauche ich Dir wohl nicht zu sagen.
>Dieser Staatsmann war so anständig, der sozialistischen/kommunistischen Arbeiterbewegung in einer Parlamentsrede zu konzedieren, daß sie sich eines drängenden gesellschaftlichen Problems annehmen würde, des Arbeiterelends. Dieser Not Abhilfe zu schaffen sei für ihn"angewandtes Christentum".
Ich meine, dass weder Bebel noch Lasalle noch Marx in alphafolge es je fuer moeglich gehalten haetten, dass man mit Dummheit so weit kommen kann, haetten sie die letzten 3 Dekaden in ihren Visieren.
>Hast Du gestern Scholl-Latour gesehen?
Nein, den kann ich hier nicht sehen.
>Für mich war es ein Schluck Chateau Latour als er sich zum Gaullismus bekannte, weil ich erstens ein großer Freund der nationalen Souveränität bin und zweitens finde, wer Gaullist ist, ist damit unvermeidlich auch ein Befürworter OvBs.
Ja, das spricht schon etwas viel fuer sich.
>So einer wie der Karl von Gallien fehlt uns! Einer der vom Ausland aus, oder woher auch immer, zum Widerstand gegen die Besatzer aufruft!
Wem wuerdest Du eine solche Rolle am ehesten zutrauen?
>Tempranillo
Gruss
TD
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Tassie Devil
12.03.2004, 13:29
@ nereus
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Re:.. Tarnkappe geliftet - Nereus |
-->>Hallo Tassie!
Hi Nereus,
>Dein Schreiben ist einfach zu gewaltig, um es einigermaßen adäquat zu bearbeiten.
>Das hast Du doch sicher wieder mit Absicht gemacht.
>Daher picke ich mir mal ne Rosine heraus.
Yup.
>Du schreibst: Du musst nur mal an Onkel Herbert denken, der ja auch eine hoehere Hausnummer bei den Sozen hatte. Wie Dir sicherlich bekannt ist, war er Kommunist, auch lebte er zeitweilig in Moskau, bevor er diesem allem"abschwor" und der BRDDR incl. SPD eintrat. Dieses Abschwoeren Onkel Herberts von Moskau hat bei mir immer ein sehr mildes Laecheln hervorgerufen.
>Ja, Wehner war sogar in Moskau mit Ulbricht zusammen.
>Inwieweit später wirklich abgeschworen wurde, wissen wir wohl beide nicht.
>Allerdings sprechen ein paar Indizien gegen Deine Annahme.
>Im Buch"Die unterwanderte Republik" von Hubertus Knabe wird klar und deutlich geschildert, daß Herbert Wehner permanent im Visier des STASI war.
> S. 28/29, Im Juni 1961 referierte Markus Wolf ein weiteres Mal über die Lage in der SPD, von der er behauptete, daß sie keine andere Politik als Adenauer wollte... Das alternative Regierungsprogramm von Willy Brandt und die konkrete Zusammenarbeit von Wehner mit den Ultras sollten entlarvt.. werden.
>S.33 In Wahrheit hielten er (M.Wolf) und der Staatssicherheitsdienst die Ostpolitik in dieser Zeit für einen besonders gefährlichen Weg des Gegners die DDR und das sozialistische Lager aufzuweichen. Bedeutende Vorstellungen der SPD-Führer, besonders Wehners und Brandts, zum Kampf gegen die DDR, so erklärte Mielke im Februar 1967 vor der Parteiorganisation der HVA, seien nun zu einem festen Bestandteil der offiziellen Bonner Regierungspolitik und Feindtätigkeit gegen die DDR geworden.
>Auf den Seiten 153 bis 181 widmet sich das Buch dann ausgiebig der Akte Wehner.
>Was dort zu lesen ist, klingt einigermaßen glaubhaft.
>Die Story mit dem angebliche Genossenverrat stammt von Wolf selbst und erschien im Juni 1997 in seinem Buch Erinnerungen.
>Knabe schreibt jedoch: Die Unterlagen, die SED und Staatssicherheitsdienst über Herbert Wehner hinterlassen haben, deuten in eine gänzlich andere Richtung, als Wolf sie in der Ã-ffentlichkeit nahelegte. Nicht Wehner war ein Verräter.., sondern die Stasi selbst versuchte ihm im Auftrag der SED-Spitze jahrelang das Stigma des Verrates anzuhängen. Vor allem in den sechziger Jahren.. forschte sie mit unglaublichen Aufwand nach Belastungsmaterial gegen Herbert Wehner.
>An der Spitze der Beschaffung und Lancierung.. stand niemand anders als Markus Wolf.
>Das soll genügen.
>Das Micha Wolf, als Spitzenspion in Rußland trainiert, jahrzehntelang einem Doppelagenten auf den Leim gegangen sein soll, halte ich schlichtweg für ausgeschlossen.
>Wehner war knorrig und kauzig, denkbar schlechte Eigenschaften für einen Spion.
>Da fallen in mir in der altbundesrepublikanischen Zeit viel geschmeidigere Typen ein.
>Außerdem werden die Verräter immer im Umfeld"wichtiger" Leute plaziert und niemals direkt.
>Die Gefahr einer Enttarnung wäre enorm und welchen Sinn soll das denn machen.
>Die Quelle soll schließlich dauerhaft sprudeln.
>Meine Hand lege ich dafür aber nicht in's Feuer.
Ok, dann will ich hierzu mal ein paar Takte schreiben.
Ich wollte mit meinem milden Laecheln bzgl. des Abschwoerens Herbert Wehners von Moskau zum Ausdruck bringen, dass er, ueber die Zeit gereift, spaetestens Ende der 60-ger Jahre auch nicht mehr dazu bereit gewesen waere, fuer einen Kommunismus nach Moskauer Praegung, wie dieser sich zu diesem Zeitpunkt entwickelt hatte, kerzengerade zu stehen.
So sehr wie er seinen Parteigenossen Willy Brandtstifter wegen dessen US-Eingebundenheit mit diesbezueglichem persoenlichen Lebenstil verachtete und ueberhaupt der gesamten US-Ausrichtung der BRDDR nicht sehr zugetan war, dennoch, so hatte ich damals den Eindruck, war er auch Moskau keinesfalls mehr sehr verbunden, denn der dort praktizierte Kommunismus hatte nichts mehr mit seinen Idealen und Vorstellungen dieser Ideologie, der er m.E. ueber Jahrzehnte fast unveraendert treu geblieben war, zu tun.
Um Dir das zu verdeutlichen ziehe ich jetzt mal einen Vergleich, bei dem ich sage, dass der praktizierte Kommunismus der UDSSR des Jahres 1970 soviel mit dem Kommunismus der reinen Lehre zu tun hatte wie heutzutage die BRDDR mit der Demokratie. ;-)
>Vor allem bei Außenministern dürfte die Kontaktaufnahme erheblich einfacher zu gestalten sein. Kleiner Scherz am Rande.
Ja, so ungefaehr.
>mfG
>nereus
Gruss
TD
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Tempranillo
12.03.2004, 15:34
@ Tassie Devil
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Re: OvB:"Mein höchstes Ideal ist Unvoreingenommenheit" |
-->Einen herzlichen Wochenendgruß in die tasmanische Hölle,
und gleich hinterher die Ankündigung, daß ich versuchen werde, unsere Meinungsunterschiede möglichst trennscharf herauszuarbeiten. Nachdem ich ein paar Tage auf Deinen Postings und meinen Dejà -Vu-Erlebnissen herumgekaut habe, finde ich, daß Du eine in dieser Form nicht wirklich stichhaltige Russphobie an den Tag legst, was in mir die leidenschaftlichen Auseinandersetzungen früherer Jahrzehnte auferstehen läßt.
Mir, Tassie, wirst Du wahrscheinlich eine unbegründete Amerikanophobie zur Last legen, die ich natürlich abstreiten werde - im Vertrauen darauf, daß sich zwischen diesen beiden Polen eine sehr, sehr interessante Diskussion entspinnen kann.
Warum Du auf eine, im übrigen äußerst unwahrscheinliche, Moskau-Abhängigkeit der Sozen so abweisend reagierst, ist mir nicht ganz nachvollziehbar. Steigbügelhalter der Besatzer sind doch alle Parteien, und ich meine, es gibt wenig Gründe, auf Moskau allergischer zu reagieren als auf Washington.
Wenn wir uns OvBs Ideal der außenpolitischen Unvoreingenommenheit zu eigen machen, erhalten wir höchst überraschende Ergebnisse.
Darin, daß die größten Verbrechen des 20. Jahrhunderts durch US-Strippenzieherei zustandegekommen sind, sind wir uns, glaube ich, einig. Einige der maßgeblichen Namen sind bereits genannt worden.
Als ich vorgestern eine Sendung über Vladimir Putin gesehen habe, sind meine antiamerikanischen Vorbehalte schlagartig wieder in mir hochgestiegen.
Kannst Du Dir vorstellen, daß ein hochrangiger Funktionsträger der CIA bei einer Dresdner Oma an der Tür klingelt, und als"Finderlohn" für einen wiedergefundenen Schlüsselbund einen selbsgebackenen Kuchen (Pirogen) seiner Frau überreicht?
Kennst Du ein US-Gespons, das wie Frau Putina sagt,"die schönsten Jahre meines Lebens habe ich in Dresden verbracht"? Weißt Du, daß es in Russland, anders als bei den transatlantischen Hurensöhnen, eine nennenswerte germanophile Tradition gibt, z.B. Turgenjew, über dessen Deutschfreundlichkeit sich Dostojewski mokiert, von Lew Kopelew ganz zu schweigen? Das Gegenteil, einen Ilja Ehrenburg, gibt es auch, leider.
Hast Du noch in Erinnerung, daß Putin bei seinem Deutschland-Besuch im Bundestag (!) gesagt haben soll,"kein Volk soll für seine Sünden ewig büßen"? Und daß dieser Satz, wie üblich, von der deutschen Systempresse totgeschwiegen wurde?
Das russische Angebot, die Ostgebiete wieder zurückzugeben, habe ich in einem früheren Beitrag bereits erwähnt.
So werden wir von unseren Klassenfeinden behandelt!
Colin Powell dagegen entblödet sich nicht, demnächst einem Berliner Antisemidinsgbums-Kongress seine Aufwartung zu machen.
>Du musst nur mal an Onkel Herbert denken, der ja auch eine hoehere Hausnummer bei den Sozen hatte. Wie Dir sicherlich bekannt ist, war er Kommunist, auch lebte er zeitweilig in Moskau, bevor er diesem allem"abschwor" und der BRDDR incl. SPD eintrat. Dieses Abschwoeren Onkel Herberts von Moskau hat bei mir immer ein sehr mildes Laecheln hervorgerufen.
Das Lächeln sei Dir unbenommen, aber ich könnte Dir jetzt einen Politiker nennen, der genau die gegenteilige Entwicklung hinter sich gebracht hat: Vom reaktionären Haudrauf ("Nur zu gebrauchen, wo das Bajonett schrankenlos waltet") zum europäischen Friedensarchitekten und Begründer des Sozialstaats.
>Ja, nur mit der von Dir dargelegten Struktur stimme ich nicht ueberein, hie die Ideologie der"Demokratie" nach US-Vorbild und da die Ideologie des"Kommunismus" nach SU-Vorbild, zwei miteinander und gegeneinander konkurrierende Systeme, beide hatten die gleichen obersten Kassenwaerter.
Vermute ich doch auch. Ich meine nur, daß es sinnvoller ist, sich an das Nachweisbare zu halten, und erst dann, wenn man damit nicht mehr weiterkommt, die abseitigen Wege zu erkunden.
>Ja, Willy war nicht in Moskau auf der Payroll, das haette auch ideologisch nicht zu ihm gepasst. Willy war viel zu stark auf Cognac, Rotlicht und Frischfleisch fixiert, als dass das zu sozialistischer/kommunistischer Ideologie und Lebensweise nach den Vorstellungen der Oeffentlichkeit in der BRDDR gepasst haette. Willy war ein Lebemann.
Genau das meine ich!
>Ok, U-Boot Moskaus war jetzt vielleicht etwas zu dick aufgetragen, aber Onkel Herbert stand der Moskauer Ideologie wesentlich naeher als der Ideologie in Washington/NY.
Und weil er so Moskau-treu war, hat der das Godesberger Programm durchgeboxt und später die Galionsfigur der Linken, Willy, abgesägt?
>Deine Schlussfolgerung ist falsch.
>Du musst auch hier zwischen Eigentum und Besitz unterscheiden.
>Zwischen der ideologischen Buehne in Washington/NY und der in Moskau sind/waren schon gewaltige Unterschiede, zumindest zeitweilig in den letzten 100 Jahren, und das lag/liegt an den Buehnenbesitzern, die wiederum zumindest teilweise an die Ideologie glaubten, auf deren Buehne sie spielten bzw. spielen durften.
>Die Eigentuemer beider Buehnen jedoch sind die gleichen, und die glauben nicht an die Ideologie ihrer Buehnenspiele sondern ziehen den Nuzten daraus, den cash, den US-Dollar.
Was wirfst Du den Sozen dann vor, konkret? Dein Moskau-Vorwurf löst sich ein ums andere Mal in Nichts auf!
>Das mag sein, fuer die Weltcholera ist dann aber eher Moskau zustaendig, oder willst Du die 100 Mio Toten im Keller verstecken?
Du bist in Deinen eigen Widersprüchen gefangen. Erst schreibst Du, daß die Bühnen Washingtons und Moskaus von den gleichen Eigentümern betrieben werden, und jetzt willst Du die 100 Mio Toten den Roten, und zwar ausschließlich ihnen, zur Last legen. Das paßt nicht zusammen.
Welche Macht ist denn militärisch die mit Abstand aggressivste, und das nicht erst seit den beiden Angriffskriegen gegen den Irak?
>Aber nein doch, tempranillo, hier zwei bestens verwertbare Belege: Guenther Guillaume und das Ergebnis der Bundestagswahl 1976, beides hat den deutschen Steuerzahler eine grosse Stange Geld gekostet.
Und Willy den Kopf! Demnach hätten Moskau und Pankow ihren eigenen Erfüllungsgehilfen abgeschossen.
>Du glaubst doch nicht etwa, dass Guillaume vom CIA gegen Willy platziert wurde!?
Natürlich nicht. Ich sage doch dauernd, daß die Gegner Willys in Moskau/Ostberlin eher zu suchen sind als in Washington. Du bestätigst genau das, worauf ich immer hinaus will, und wogegen Du Dich hartnäckig sträubst! Willy war ein US-U-Boot, wie Adenauer, Kohl und Tutti Quanti. Anderes wäre doch angesichts der Machtverhältnisse gar nicht möglich gewesen.
Im Grunde ist es doch kindisch simpel: Die Regierenden der DDR waren die Vasallen Moskaus, die der BRD die Sklaven Washingtons. Die parteipolitischen Eiketten sind Zirkus und Klimbim, um das Volk bei Laune zu halten.
>Der ideologische Gegensatz Washington-Moskau und seine Auswirkungen auf die Menschen darunter ist keinesfalls fauler Zauber, mein lieber tempranillo, und es soll nicht nur Leute gegeben haben und heute noch geben, deren Glaube an Moskau immer noch unerschuetterlich ist, es soll auch Leute gegeben haben und heute noch geben, die an die Ideologie der"Demokratie" glauben.
Der natürlich nicht, ich bestreite nur, daß Moskau über Brandt, Wehner oder sonstwen in der BRD nennenswerten Einfluß ausüben konnte. In der DDR war es selbstverständlich andersrum.
>Die SPD war im wesentlichen vom deutschen Steuerzahler und den Parteimitgliedern und Parteispendern finanziert, was jedoch nicht heissen soll, dass in allen Faellen der Befehl zum Bezahlen letztendlich auch tatsaechlich in der BRDDR generiert worden war.
Zustimmung, aber in Washington und nicht anderswo. Du müßtest nur mal durchspielen, in welchem Teil des zerschnittenen D-Lands welche Besatzungsmacht den Ton angegeben hat, dann geht alles andere"wie von selbst"; wie beim HB-Männchen.
>Nur, der Einfluss der SU auf die SPD war m.E. wesentlich groesser als der cash, der dabei geflossen ist, und dies lag ganz einfach daran, dass Moskau eine nicht zu unterschaetzende Menge an preisguenstigen Ueberzeugungsmitarbeitern unter Vertrag hatte.
Aber Willy, Herbert und Helmut gehörten eher nicht dazu. Auch vergißt Du die preisgünstigen Mitarbeiter der CIA, die in ALLEN Redaktionen, so v. Bülow, und wer weiß, wo sonst noch, sitzen sollen. Was meinst Du, wieviele leitende Mitarbeiter - nicht nur - der Springer-Presse ein zweites Gehalt aus CIA-Quellen beziehen?
Wie kämen Leute wie Don Jordan, der seltsame Herrn Gedmin und andere laufend ins Fernsehen, wenn sie nicht die Unterstützung interessierter Kreise (Atlantik-Brücke etc.) hätten?
>Das mit dem eh und je wuerde ich jetzt nicht ganz sooo eng sehen wollen, und was das Demokratiegedoens und das Ausschwitzthema betrifft, dabei wuerde ich eher dazu neigen, die Mehrheit der Todfeinde in der BRDDR selbst zu suchen.
Letzteres ist eine offene Frage, wenn ich mal sehr, sehr wohlwollend sein will. Ziehe ich dagegen heran, wer die Nürnberger Prozesse veranstaltet hat, wer uns laufend in Richtung Entschädigung, Mahnmal, Kriegsbeteiligung, Kriegsfinanzierung erpresst, komme ich schnell zu einem anderen Ergebnis.
Ich glaube eher, es ist so wie allgemein. Die Todfeinde sitzen in Amerika und haben ihre Helfershelfer hier bei uns."Fremden Völkern front dein Sohn als Knecht, tut und läßt, was ihren Sklaven recht."
Seltsame Zeilen, nicht? Fremde Völker hätten hier bei uns ihre Sklaven installiert? So kommt es hin, Tassie!
>Du irrst leider, weil Du dottores Urschuld, seine Machttheorie und die daraus entstehenden Konsequenzen und Folgen nicht voll im Griff hast.
Das ist gut möglich, ich halte aber Deine Schlußfolgerung nicht für wirklich zwingend. Das wäre jetzt eine uferlose Diskussion, ich beschränke mich deshalb darauf, ein Gesellschaftssystem wie in der Schweiz als demokratisch zu bezeichnen, egal, wieviele Schwächen man ihm bei strenger Betrachtung zur Last legen könnte.
>Du bist nicht fuer andere Laender zustaendig, tempranillo, sondern nur fuer das eigene Land, dessen Sohn Du bist, und das ist doch die BRDDR, oder taeusche ich mich da versehentlich?
Noch schöner wäre es, würden sich andere Länder nicht die Zuständigkeit für D-Land anmaßen.
>Und Du solltest vor allem diejenigen, die tatsaechlich die Todfeinde im eigenen Haus sind, pruegeln bis sie umfallen, und das sind die Sozen aller Couleur, die um etliches mehr den Buehneneigentuemern letztendlich in die Haende gespielt haben, wie alle anderen.
Die Fokussierung auf die"Sozen" halte ich für einen schweren, möglicherweise tödlichen Fehler, weil man Gefahr läuft, ins offene amerikanische Messer zu rennen.
Tempranillo
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Tempranillo
12.03.2004, 16:47
@ Tassie Devil
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Re: Der russische Tassie:"Die Deutschen haben Lenin und Stalin verdorben" |
-->Hallo Tassie,
>Die Profite der Ostpolitik gingen vor allem in die Taschen der Buehneneigentuemer aus meinem Vorbeitrag, die Ostpolitik als solche war die Fortsetzung des Raketenwettlaufes und das Wettrennen zum Mond.
Und wo sitzen demzufolge die Impresarii des großen Welttheaters? In New York und Washington oder Petersburg und Moskau?
>>Willst Du den Sozis überhaupt keine eigenen Ansichten zugestehen, mögen sie falsch sein oder richtig? Der sozialistische Touch geht zurück auf die deutsche Arbeiterbewegung, auf Karl Marx, Ferdinand Lassalle und August Bebel (s.a. T. Fontane, Der Stechlin).
>Ich meinte deren fortentwickelten Touch.
Auch dann paßt es nicht. Versetz´ Dich mal in die Lage eines Russen, der in etwas Deine politische Einstellung hätte. Was würde der wohl sagen?
"Unsere Misere haben wir nur den Deutschen zu verdanken. Überall, wo ich hinkomme, glotzen mir Karl Marx und Friedrich Engels entgegen. Der Einfluß der Germanskis hat den guten Charakter von Lenin und Stalin restlos verdorben."
>Wem wuerdest Du eine solche Rolle am ehesten zutrauen?
Ich wüßte keinen, den ich mir in den großen Schuhen De Gaulles vorstellen könnte.
Tempranillo
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Tassie Devil
13.03.2004, 09:06
@ Tempranillo
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Re: Der Aussi Tassie: |
-->>Hallo Tassie,
>>Die Profite der Ostpolitik gingen vor allem in die Taschen der Buehneneigentuemer aus meinem Vorbeitrag, die Ostpolitik als solche war die Fortsetzung des Raketenwettlaufes und das Wettrennen zum Mond.
>Und wo sitzen demzufolge die Impresarii des großen Welttheaters? In New York und Washington oder Petersburg und Moskau?
Hi Tempranillo,
die Finanzierer sind selbstverstaendlich nach wie vor Washington und New York zuzuordnen, was aber nicht heissen soll, dass sie alle in diesen beiden Staedten zumindest weit ueberwiegend praesent sind, das moechte ich sogar auf die gesamte USA ausgedehnt sehen.
Dass nach wie vor Hauptbuehnen in Moskau und an der Ostkueste von USrael betrieben werden, diese Ansicht wirst Du wohl kaum bestreiten. Allerdings sind die heutzutage an beiden Buehnen gespielten Stuecke einander nicht mehr so kontraer, wie das noch vor vielleicht 15 und mehr Jahren zutraf.
>>>Willst Du den Sozis überhaupt keine eigenen Ansichten zugestehen, mögen sie falsch sein oder richtig? Der sozialistische Touch geht zurück auf die deutsche Arbeiterbewegung, auf Karl Marx, Ferdinand Lassalle und August Bebel (s.a. T. Fontane, Der Stechlin).
>>Ich meinte deren fortentwickelten Touch.
>Auch dann paßt es nicht. Versetz´ Dich mal in die Lage eines Russen, der in etwas Deine politische Einstellung hätte. Was würde der wohl sagen?
>"Unsere Misere haben wir nur den Deutschen zu verdanken. Überall, wo ich hinkomme, glotzen mir Karl Marx und Friedrich Engels entgegen. Der Einfluß der Germanskis hat den guten Charakter von Lenin und Stalin restlos verdorben."
Leider sehe ich mich nicht in der Lage, in die Bekleidung eines Russen schluepfen zu koennen.
Jedoch, mit das groesste Uebel der BRDDR seit Jahrzehnten, spaetestens seit 1972 ist eine Partei namens SPD und deren farbvariante Brueder und Schwestern im Geiste, die selbst in den Regierungszeiten des Supergaus namens Kohl ihre zersetzende Wirkung auszuueben vermochten, der Oggersheimer Fettsack konnte sich auf ein laeisser faire beschraenken.
Schau Dich doch auch mal in den Laendern um, in denen die Sozen traditionell fuerchterlich zugeschlagen haben, und das bis zum heutigen Tage.
>>Wem wuerdest Du eine solche Rolle am ehesten zutrauen?
>Ich wüßte keinen, den ich mir in den großen Schuhen De Gaulles vorstellen könnte.
>Tempranillo
Gruss
TD
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Tassie Devil
13.03.2004, 11:58
@ Tempranillo
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Re: OvB:"Mein höchstes Ideal ist Unvoreingenommenheit" |
-->>Einen herzlichen Wochenendgruß in die tasmanische Hölle,
und einen ebensolchen zurueck ins Zentrum der westeuropaeischen Front.
>und gleich hinterher die Ankündigung, daß ich versuchen werde, unsere Meinungsunterschiede möglichst trennscharf herauszuarbeiten. Nachdem ich ein paar Tage auf Deinen Postings und meinen Dejà -Vu-Erlebnissen herumgekaut habe, finde ich, daß Du eine in dieser Form nicht wirklich stichhaltige Russphobie an den Tag legst, was in mir die leidenschaftlichen Auseinandersetzungen früherer Jahrzehnte auferstehen läßt.
Also einmal mehr die weiter entwickelte, oft gespielte und dadurch geuebte sizilianische Variante. ;-)
>Mir, Tassie, wirst Du wahrscheinlich eine unbegründete Amerikanophobie zur Last legen, die ich natürlich abstreiten werde - im Vertrauen darauf, daß sich zwischen diesen beiden Polen eine sehr, sehr interessante Diskussion entspinnen kann.
Vorwerfen oder zur Last legen tue ich garnichts, tempranillo.
Unsere beiden differenten Standpunkte sind m.E. im wesentlichen darauf zurueck zu fuehren, dass mir die Russki-Ideologie des Kommunismus und des artverwandten Sozialismus bis heute viel weniger zusagt als die US-Ideologie-Variante mit Freiheit und Demokratie, nur bin ich letzterer nicht annaehernd so weit auf den Leim gekrochen, wie das Dir passiert ist.
>Warum Du auf eine, im übrigen äußerst unwahrscheinliche, Moskau-Abhängigkeit der Sozen so abweisend reagierst, ist mir nicht ganz nachvollziehbar.
Was wie wo habe ich diesbezueglich abweisend reagiert?
>Steigbügelhalter der Besatzer sind doch alle Parteien, und ich meine, es gibt wenig Gründe, auf Moskau allergischer zu reagieren als auf Washington.
Allergischer bin ich gegen das dortige seit Dekaden fuer Dekaden praktizierte System, ansonsten stehen in Moskau genauso wie Washington/NY Buehnen, deren Machtschauspiele gleicher Massen impressiv sind, dies zumindest fuer mich.
>Wenn wir uns OvBs Ideal der außenpolitischen Unvoreingenommenheit zu eigen machen, erhalten wir höchst überraschende Ergebnisse.
>Darin, daß die größten Verbrechen des 20. Jahrhunderts durch US-Strippenzieherei zustandegekommen sind, sind wir uns, glaube ich, einig. Einige der maßgeblichen Namen sind bereits genannt worden.
Eindeutig ein Ja meinerseits.
>Als ich vorgestern eine Sendung über Vladimir Putin gesehen habe, sind meine antiamerikanischen Vorbehalte schlagartig wieder in mir hochgestiegen.
>Kannst Du Dir vorstellen, daß ein hochrangiger Funktionsträger der CIA bei einer Dresdner Oma an der Tür klingelt, und als"Finderlohn" für einen wiedergefundenen Schlüsselbund einen selbsgebackenen Kuchen (Pirogen) seiner Frau überreicht?
Ja.
Vor etwa fuenfzig Jahren vielleicht.
>Kennst Du ein US-Gespons, das wie Frau Putina sagt,"die schönsten Jahre meines Lebens habe ich in Dresden verbracht"? Weißt Du, daß es in Russland, anders als bei den transatlantischen Hurensöhnen, eine nennenswerte germanophile Tradition gibt, z.B. Turgenjew, über dessen Deutschfreundlichkeit sich Dostojewski mokiert, von Lew Kopelew ganz zu schweigen? Das Gegenteil, einen Ilja Ehrenburg, gibt es auch, leider.
Ja, tempranillo, ich weiss, Russland ist den deutschen Landen nicht nur geographisch naeher wie Nordamerika, ueber die Gruende und Ursachen der kuenstlich geschaffenen Distanzen bin ich mir durchaus bewusst, und dies nicht erst seit gestern, ueber die Motivation der Hauptdrahtzieher auch.
>Hast Du noch in Erinnerung, daß Putin bei seinem Deutschland-Besuch im Bundestag (!) gesagt haben soll,"kein Volk soll für seine Sünden ewig büßen"? Und daß dieser Satz, wie üblich, von der deutschen Systempresse totgeschwiegen wurde?
Ja, diese Aussage Putins habe ich selbstverstaendlich vernommen, mein Gedaechtnis arbeitet besser wie das eines Elefanten. ;-)
>Das russische Angebot, die Ostgebiete wieder zurückzugeben, habe ich in einem früheren Beitrag bereits erwähnt.
Ja.
>So werden wir von unseren Klassenfeinden behandelt!
Ja, so behandeln die Russen aktuell manche ihrer Klassenfeinde.
>Colin Powell dagegen entblödet sich nicht, demnächst einem Berliner Antisemidinsgbums-Kongress seine Aufwartung zu machen.
Siehst Du den Hut dort auf der Stange?
>>Du musst nur mal an Onkel Herbert denken, der ja auch eine hoehere Hausnummer bei den Sozen hatte. Wie Dir sicherlich bekannt ist, war er Kommunist, auch lebte er zeitweilig in Moskau, bevor er diesem allem"abschwor" und der BRDDR incl. SPD eintrat. Dieses Abschwoeren Onkel Herberts von Moskau hat bei mir immer ein sehr mildes Laecheln hervorgerufen.
>Das Lächeln sei Dir unbenommen, aber ich könnte Dir jetzt einen Politiker nennen, der genau die gegenteilige Entwicklung hinter sich gebracht hat: Vom reaktionären Haudrauf ("Nur zu gebrauchen, wo das Bajonett schrankenlos waltet") zum europäischen Friedensarchitekten und Begründer des Sozialstaats.
>>Ja, nur mit der von Dir dargelegten Struktur stimme ich nicht ueberein, hie die Ideologie der"Demokratie" nach US-Vorbild und da die Ideologie des"Kommunismus" nach SU-Vorbild, zwei miteinander und gegeneinander konkurrierende Systeme, beide hatten die gleichen obersten Kassenwaerter.
>Vermute ich doch auch. Ich meine nur, daß es sinnvoller ist, sich an das Nachweisbare zu halten, und erst dann, wenn man damit nicht mehr weiterkommt, die abseitigen Wege zu erkunden.
Da gibt es nichts zu vermuten, denn hierzu gibt es eine eindeutige Aussage des amtierenden Israelischen Ministerpraesidenten, wer die US-Ostkueste"rult".
Beginnend mit Ende 1911 ff. wurde die Machtbasis step by step verbreitert.
>>Ja, Willy war nicht in Moskau auf der Payroll, das haette auch ideologisch nicht zu ihm gepasst. Willy war viel zu stark auf Cognac, Rotlicht und Frischfleisch fixiert, als dass das zu sozialistischer/kommunistischer Ideologie und Lebensweise nach den Vorstellungen der Oeffentlichkeit in der BRDDR gepasst haette. Willy war ein Lebemann.
>Genau das meine ich!
>>Ok, U-Boot Moskaus war jetzt vielleicht etwas zu dick aufgetragen, aber Onkel Herbert stand der Moskauer Ideologie wesentlich naeher als der Ideologie in Washington/NY.
>Und weil er so Moskau-treu war, hat der das Godesberger Programm durchgeboxt und später die Galionsfigur der Linken, Willy, abgesägt?
Bitte uebertreibe jetzt wieder nicht mit der Treue Onkel Herberts zu Moskau. Das Godesberger Programm in 1959 traegt in ganz erheblichem Masse eindeutig die Handschrift Herbert Wehners, und wie ich meine hatte er sich selbst in dieses Programm im wesentlichen eingebracht und realisiert.
>>Deine Schlussfolgerung ist falsch.
>>Du musst auch hier zwischen Eigentum und Besitz unterscheiden.
>>Zwischen der ideologischen Buehne in Washington/NY und der in Moskau sind/waren schon gewaltige Unterschiede, zumindest zeitweilig in den letzten 100 Jahren, und das lag/liegt an den Buehnenbesitzern, die wiederum zumindest teilweise an die Ideologie glaubten, auf deren Buehne sie spielten bzw. spielen durften.
>>Die Eigentuemer beider Buehnen jedoch sind die gleichen, und die glauben nicht an die Ideologie ihrer Buehnenspiele sondern ziehen den Nuzten daraus, den cash, den US-Dollar.
>Was wirfst Du den Sozen dann vor, konkret? Dein Moskau-Vorwurf löst sich ein ums andere Mal in Nichts auf!
Lassen wir mal den Supergau Kohl und seine bis heute anhaltenden Nachwirkungen beiseite.
Abgesehen von der weitaus groesseren Faehigkeit der multicolorierten Sozen zu Luege und Heuchelei, was ja an sich kein Vorwurf ist sondern ihre Befaehigung zum effizienteren und voluminoeseren Betrug an ihren schutzbefohlenen Abhaengigen aufzeigt, mein Hauptvorwurf ist ihre bewusste und gewollte Beihilfe zum Voelkermord am deutschen Volk in derem eigenen Zuhause, die Perfektion einer multiplen Felonie.
Alles andere ist aus diesem Hauptvorwurf herzuleiten.
>>Das mag sein, fuer die Weltcholera ist dann aber eher Moskau zustaendig, oder willst Du die 100 Mio Toten im Keller verstecken?
>Du bist in Deinen eigen Widersprüchen gefangen. Erst schreibst Du, daß die Bühnen Washingtons und Moskaus von den gleichen Eigentümern betrieben werden, und jetzt willst Du die 100 Mio Toten den Roten, und zwar ausschließlich ihnen, zur Last legen. Das paßt nicht zusammen.
Nein, Du missinterpretierst mich, dies infolge Deiner Probleme bzgl. der Unterscheidung zwischen Eigentum und Besitz.
Die Eigentuemer der Buehnen ziehen den Nutzen aus dem Betreiben beider Buehnen,
sie selbst sind jedoch nicht die Betreiber, dieses wiederum sind andere, die die Buehnen in vorgegebenem Nutzungsrahmen betreiben und den Eigentuemern miet- und tributpflichtig sind.
>Welche Macht ist denn militärisch die mit Abstand aggressivste, und das nicht erst seit den beiden Angriffskriegen gegen den Irak?
Also hoer mal, mein Lieber, Cuba und Afghanistan waren auch nicht gerade von Pappe, um mal spontan zwei Ereignisse zu nennen.
>>Aber nein doch, tempranillo, hier zwei bestens verwertbare Belege: Guenther Guillaume und das Ergebnis der Bundestagswahl 1976, beides hat den deutschen Steuerzahler eine grosse Stange Geld gekostet.
>Und Willy den Kopf! Demnach hätten Moskau und Pankow ihren eigenen Erfüllungsgehilfen abgeschossen.
Der Mohr hatte seine Schuldigkeit getan, der Mohr durfte gehen, etwas voellig exorbitantes ist so etwas nicht.
>>Du glaubst doch nicht etwa, dass Guillaume vom CIA gegen Willy platziert wurde!?
>Natürlich nicht. Ich sage doch dauernd, daß die Gegner Willys in Moskau/Ostberlin eher zu suchen sind als in Washington. Du bestätigst genau das, worauf ich immer hinaus will, und wogegen Du Dich hartnäckig sträubst!
Nein, ich habe doch ausdruecklich in einem Vorbeitrag in diesem Thread vom wesentlich breiteren Spagat der SPD geschrieben, hie Washington da Moskau, wie diese Partei in der Oeffentlichkeit stets insinuierte und zuzugeben bereit war.
Genau das hat doch diesen"wahren" Demokratie-Effekt erzeugt, dem viele auf den Leim gekrochen sind, weil sie den aktuellen Status der BRDDR einfach verdraengten oder vergasen!
>Willy war ein US-U-Boot, wie Adenauer, Kohl und Tutti Quanti. Anderes wäre doch angesichts der Machtverhältnisse gar nicht möglich gewesen.
>Im Grunde ist es doch kindisch simpel: Die Regierenden der DDR waren die Vasallen Moskaus, die der BRD die Sklaven Washingtons. Die parteipolitischen Eiketten sind Zirkus und Klimbim, um das Volk bei Laune zu halten.
Richtig, und diese Struktur diente erfolgreich vor allem dazu, die Westdeutschen zunehmend einzulullen, zunehmend zu verdummen und ihnen die Kohlen progressiv aus den Taschen zu ziehen.
>>Der ideologische Gegensatz Washington-Moskau und seine Auswirkungen auf die Menschen darunter ist keinesfalls fauler Zauber, mein lieber tempranillo, und es soll nicht nur Leute gegeben haben und heute noch geben, deren Glaube an Moskau immer noch unerschuetterlich ist, es soll auch Leute gegeben haben und heute noch geben, die an die Ideologie der"Demokratie" glauben.
>Der natürlich nicht, ich bestreite nur, daß Moskau über Brandt, Wehner oder sonstwen in der BRD nennenswerten Einfluß ausüben konnte. In der DDR war es selbstverständlich andersrum.
Nein, ich denke schon, dass Moskau in gewissem Umfang in die SPD einzustrahlen vermochte, was wiederum Auswirkungen auf die BRD hatte, allerdings keinesfalls direkt ueber Brandt oder Wehner, das waere viel zu gefaehrlich gewesen. Jedoch war Guillaume eindeutig ein Werkzeug von Moskau, sogar ein Top-Werkzeug, und sicherlich nicht das einzigste Werkzeug innerhalb der SPD, dies waere zu unwahrscheinlich gewesen.
>>Die SPD war im wesentlichen vom deutschen Steuerzahler und den Parteimitgliedern und Parteispendern finanziert, was jedoch nicht heissen soll, dass in allen Faellen der Befehl zum Bezahlen letztendlich auch tatsaechlich in der BRDDR generiert worden war.
>Zustimmung, aber in Washington und nicht anderswo.
Der Hauptzahlungsbefehl kam von dort, richtig.
>Du müßtest nur mal durchspielen, in welchem Teil des zerschnittenen D-Lands welche Besatzungsmacht den Ton angegeben hat, dann geht alles andere"wie von selbst"; wie beim HB-Männchen.
Wieso durchspielen? Seit dem 13.8.1961 war doch sowieso alles klar, die US-Besatzer waren fuer die BRD zustaendig, die SU-Besatzer fuer die DDR.
>>Nur, der Einfluss der SU auf die SPD war m.E. wesentlich groesser als der cash, der dabei geflossen ist, und dies lag ganz einfach daran, dass Moskau eine nicht zu unterschaetzende Menge an preisguenstigen Ueberzeugungsmitarbeitern unter Vertrag hatte.
>Aber Willy, Herbert und Helmut gehörten eher nicht dazu.
Das ist keine Frage, das waere auch viel zu explosiv fuer die SPD gewesen.
>Auch vergißt Du die preisgünstigen Mitarbeiter der CIA, die in ALLEN Redaktionen, so v. Bülow, und wer weiß, wo sonst noch, sitzen sollen. Was meinst Du, wieviele leitende Mitarbeiter - nicht nur - der Springer-Presse ein zweites Gehalt aus CIA-Quellen beziehen?
Das vermag ich nicht abzuschaetzen, aber mit Sicherheit werden es nicht nur absolute Einzelfaelle sein.
>Wie kämen Leute wie Don Jordan, der seltsame Herrn Gedmin und andere laufend ins Fernsehen, wenn sie nicht die Unterstützung interessierter Kreise (Atlantik-Brücke etc.) hätten?
Ja sicher, aber das ist halt mal so, dass die BRD nach dem WK II zum US-Vasallentum umgebaut wurde, und dass sie keinen mir bekannten Versuch jemals unternahmen, aus diesem Zustand herauszukommen, auch das ist mit Sicherheit den im Bundestag vertretenen Parteien zuzuschreiben.
>>Das mit dem eh und je wuerde ich jetzt nicht ganz sooo eng sehen wollen, und was das Demokratiegedoens und das Ausschwitzthema betrifft, dabei wuerde ich eher dazu neigen, die Mehrheit der Todfeinde in der BRDDR selbst zu suchen.
>Letzteres ist eine offene Frage, wenn ich mal sehr, sehr wohlwollend sein will.
Das sehe ich nicht so.
Die Deutschen sind auch weltweit dafuer bekannt, Naegel mit Koepfen machen zu koennen, und wenn es um das Zerschiessen der eigenen Kniescheiben geht, dann sind auch sie die World-Champions beim akribisch preussischen Selbstbeschiessen.
>Ziehe ich dagegen heran, wer die Nürnberger Prozesse veranstaltet hat, wer uns laufend in Richtung Entschädigung, Mahnmal, Kriegsbeteiligung, Kriegsfinanzierung erpresst, komme ich schnell zu einem anderen Ergebnis.
Nuernberg ausgenommen, bei allen anderen Stichworten sitzen mit Sicherheit ebenfalls Todfeinde in der BRDDR, nutzniessen und tragen einen deutschen Pass.
>Ich glaube eher, es ist so wie allgemein. Die Todfeinde sitzen in Amerika und haben ihre Helfershelfer hier bei uns."Fremden Völkern front dein Sohn als Knecht, tut und läßt, was ihren Sklaven recht."
Ich zaehlte die Helfershelfer auch zu der Gruppe der Todfeinde.
>Seltsame Zeilen, nicht? Fremde Völker hätten hier bei uns ihre Sklaven installiert? So kommt es hin, Tassie!
Multiple Felonie im eigenen Zuhause, richtig.
>>Du irrst leider, weil Du dottores Urschuld, seine Machttheorie und die daraus entstehenden Konsequenzen und Folgen nicht voll im Griff hast.
>Das ist gut möglich, ich halte aber Deine Schlußfolgerung nicht für wirklich zwingend. Das wäre jetzt eine uferlose Diskussion, ich beschränke mich deshalb darauf, ein Gesellschaftssystem wie in der Schweiz als demokratisch zu bezeichnen, egal, wieviele Schwächen man ihm bei strenger Betrachtung zur Last legen könnte.
Wieviel Gramm Demokratie duerfens denn sein? ;-)
>>Du bist nicht fuer andere Laender zustaendig, tempranillo, sondern nur fuer das eigene Land, dessen Sohn Du bist, und das ist doch die BRDDR, oder taeusche ich mich da versehentlich?
>Noch schöner wäre es, würden sich andere Länder nicht die Zuständigkeit für D-Land anmaßen.
Das musst Du der BRDDR Polit- und Staatsmafia E-mailen.
>>Und Du solltest vor allem diejenigen, die tatsaechlich die Todfeinde im eigenen Haus sind, pruegeln bis sie umfallen, und das sind die Sozen aller Couleur, die um etliches mehr den Buehneneigentuemern letztendlich in die Haende gespielt haben, wie alle anderen.
>Die Fokussierung auf die"Sozen" halte ich für einen schweren, möglicherweise tödlichen Fehler, weil man Gefahr läuft, ins offene amerikanische Messer zu rennen.
Schau beim Adolf rein, der geeignete Zeitraum ist auf alle Faelle die zweite Haelfte der 30-ger Jahre.
Und komm mir bitte bloss nicht mit dem Argument, das seien keine Sozen gewesen!
>Tempranillo
Gruss
TD
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