Euklid
14.03.2004, 10:01 |
Muß man die Außenpolitik Amerikas so sehen? Thread gesperrt |
-->Meiner Meinung nach zielt die Politik Amerikas darauf ab sich mit der dümpelnden Wirtschaft in Amerika abzufinden (man weiß längst daß sie nicht mehr mit normalen Mitteln anzuschieben ist) und als Lösung das Anzünden von Konflikten außerhalb Amerikas zu forcieren.
Das verspricht Stabilisierung der Wirtschaft mit Exporten aus den Waffenschmieden die helfen das wirtschaftliche Gleichgewicht langsam wieder zu erreichen.
Die Konflikte müssen außerhalb Amerikas ausgetragen werden damit die Waffenschmieden auch liefern können.
Daher tut man außenpolitisch was man kann um die Europäer gegeneinander aufzuhetzen und zu spalten.
Geht das Konzept wieder einmal auf wird Europa zum Trümmerhaufen während Amerika die Hände in Unschuld wäscht.
Wir sollten eine neutrale Politik fahren und uns nicht zum Spielball und Narren der US-Administration machen.
Dazu gehört Aufrüstung die sogar wichtiger als ein stabiler Euro wäre.
Da aber England das trojanische Pferd in Europa weiterhin spielt kann eine Einigung Europas erst zustande kommen wenn man England vor die Frage stellt ob es ja oder nein zu Europa sagt.
Anhand der Beantwortung dieser Frage muß man entscheiden ob England in der EU bleiben kann oder nicht.
Momentan exportiert Amerika die Deflation in andere Länder und verhindert mit seinem Währungsmonopol die Gesundung vieler Volkswirtschaften.
Eine Abstimmung unter dem Rest der Welt nicht mehr in US-Dollar zu fakturieren könnte die US-Amerikaner auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
Dies müßte man organisieren und dann könnte man für Amerika die Lieferung von Waren gegen Gold in Aussicht stellen.
Damit würde der Export der Deflation (was der Abminderung der Auslandsschulden Amerikas entspricht) unterbunden.
Die Abgehobenheit Amerikas wäre ganz schnell am Ende.
Momentan läuft die Politik Europas ganz im Sinne Amerikas.
Die Zuwendung zur Politik de Gaulles ist zwingend notwendig.
Gruß EUKLID
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politico
14.03.2004, 11:49
@ Euklid
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Waffenschmieden? |
-->Hallo Euklid!
Deine Achtung vor Amerikas"Waffenschmieden" ist immer noch gross, zu gross.
Warum denn hat das DoD diese gestrige Rennen autonomer Fahrzeuge veranstaltet? Weil es die"Waffenschmieden" nicht zusammenbringen.
Diese formal industriellen Kolosse bestehen wie der Rest der US-Wirtschaft fast nur mehr aus MBAs und Lawyers. Und sie produzieren primär Papier.
Politico.
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Euklid
14.03.2004, 12:04
@ politico
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Re: Waffenschmieden? |
-->Hallo politico
aufgrund der Datenlage ist das Potential der USA groß genug um genügend Unheil zu entfachen.
Ich möchte es wahrlich weder probieren noch auskosten.
Die Situation in der sich die Welt befindet kann man mit einem Bauernhof vergleichen,auf dem man einen Kampfhund hält bei dem selbst der Besitzer nicht weiß wann er sich gegen den Besitzer wendet.
Und wie kriegt man wieder Ruhe auf dem Bauernhof?
Es ist sehr klug und weise sich vor dem Kampfhund in Acht zu nehmen und den notwendigen Respekt und Umgang mit dem Tier an den Tag zu legen.
Aber ohne Pistole würde ich ihn wohl nicht mehr aus dem Zwinger lassen.
Wer dies ohne durchgeladene Pistole tut ist tollkühn.
Es könnte den Kopf kosten.
Das ist nichts anderes als eine nüchterne Betrachtung während Struck und Co der Meinung sind daß man keine Aufrüstung braucht sondern Abrüstung.
Und dazu sage ich,daß dies nur dann funktioniert,wenn man sich willenlos dem Tier ausliefern will.
Also muß man alles abnicken was das Tier fordert.
Wenn er die Zähne fletscht kann man ihm auch rohes Fleisch hinwerfen.
Aber wehe er wird nicht satt.
Dann wäre die Investition in die Pistole die bessere Lösung gewesen.
Leider wird man dies bei den vorhandenen Gutmenschen zu spät bemerken.
Gruß EUKLID
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politico
14.03.2004, 12:42
@ Euklid
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Overrated |
-->Hallo Euklid!
Natürlich hast Du recht, dass das militärische Potential der USA immer noch sehr gross ist und sie überall"kraftvoll zubeissen" können. Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit dem US-Militär. In Zusammenhang mit den Wirtschaftsdaten muss ich trotzdem sagen, das sie eindeutig"overrated" sind:
- Soldaten, die im Irak waren, laufen scharenweise davon
- Das Material der Army ist abgenützt (der Sand sorgt schon dafür)
- Die Moral im Pentagon und der CIA ist mies, seit dort die Neocons ihren Terror aufführen -"Faith based Intelligence", etc.
- den Irak bekommen sie nicht in den Griff wie man sieht
- unter anderem versagt der Wiederaufbau im Iraq an der US-Bürokratie
- die Soldaten im Irak müssten verschiedene Ausrüstung selbst kaufen, dafür steckt man Haliburton das Geld überall hinein
- man entlässt 10000 aktive Soldaten der Navy, dafür zieht man Reservisten unendlich lange ein - um Geld zu sparen
- neue Waffensysteme kommen kaum mehr zu Einsatz, erstickt durch die Bürokratie, das letzte Opfer war de Comanche Helicopter
- jede Beschaffung für das Militär kostet mindestens 25% mehr als in der Wirtschaft - Folge der riesigen Bürokratie
- Neocon-Intellektuelle und Lawyers geben den Ton an, nicht mehr Offiziere
- das ganze US-Militär hängt im Moment an der Finanzierung durch die Asiaten, speziell der Japaner.
Bis 2000 waren die Amerikaner noch wirklich stark und auch flexibel. Inzwischen erstaunt es mich, wie tief diese Militär-Maschinerie gefallen ist. Der Abstieg ging viel schneller vor sich als im Vietnamkrieg.
Wenn jemand glaubt, die Bush-Regierung"terrorisiert" mit ihrem Machtgehabe die Welt, dann irrt er. Der wahre Terror findet im US-Militär und den Nachrichtendiensten statt. Dort herrscht die nackte Existenzangst.
Alles kann passieren.
Politico.
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change
14.03.2004, 13:00
@ politico
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US Militär überschätzt - Quellen? |
-->Hallo politico,
interessanter Beitrag, danke. Wo gibts denn gute, glaubwürdige Quellen zu dem Thema?
Gruß
change
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politico
14.03.2004, 13:20
@ change
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Quellen! |
-->>Hallo politico,
>interessanter Beitrag, danke. Wo gibts denn gute, glaubwürdige Quellen zu dem Thema?
>Gruß
>change
Hi Change!
Es gibt viele Quellen, nur muss man sich alles zusammenklauben.
Im Stern war vor Kurzem ein guter Bericht über die Kriegslüge Irak.
Hier: www.interventionmag.com gibt es interessante Berichte über den Alltag im Iraq. Auch in www.prudentbear.com und 321gold.com gibt es einige Berichte.
Zum Vergleich dazu, wie es"früher" war empfehle ich die Bücher von Tom Clancy.
Als allgemeine Einschätzung muss ich sagen, dass die USA im Moment logistisch nicht in der Lage sind, einen grösseren Krieg zu führen und die eroberten Länder auch zu besetzen. Dazu müsste sich vieles ändern: Wehrpflicht mit 1-2 Jahren Vorbereitungszeit für die Ausbildung der Soldaten, Erneuerung des Materials, andere Finanzierung mit drastischer Einschränkung des Konsums, etc.
Politico.
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