Theo Stuss
18.03.2004, 09:43 |
Israelischer Terrorexperte sagt wörtlich: DEUTSCHLAND ERWACHE! Thread gesperrt |
--><font color=#FF0000>© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. 13/04 19. März 2004</font>
„Größter Sieg des islamistischen Terrors“
Der israelische Anti-Terror-Experte Mirza David über Terrorismus und das Versagen der europäischen Politiker
Moritz Schwarz
Herr David, die neue spanische Regierung hat unter dem Eindruck der Attentate von Madrid eine radikale Kursänderung in der Außenpolitik angekündigt. Für alle, die den US-Feldzug gegen den Irak ablehnen, scheint das politisch die richtige Entscheidung zu sein. Wie sieht es aber aus sicherheitstechnischer Perspektive aus?
David: Aus sicherheitstechnischer Perspektive ist die Entscheidung der Spanier eine Katastrophe. Sie haben damit die Attentate von Madrid zum größten Sieg in der Geschichte des islamischen Terrorismus gemacht. Ist den Europäern eigentlich klar, daß al-Qaida damit quasi ein „regime change“ - also ein Regimewechsel - gelungen ist? Bisher glaubte man, nur die USA seien mächtig genug für so etwas.
Also ein strategischer Fehler?
David: Den Europäern mag gar nicht bewußt sein, was für einen moralischen Sieg sie al-Qaida verschafft haben! Dabei glaube ich nicht, daß die Terroristen wirklich einen Plan hatten, um die öffentliche Meinung derart umzusteuern. Dieser Erfolg ist ihnen unverhofft in den Schoß gefallen.
Sie betrachten die Europäer als die Achillesferse im Kampf gegen den Terror?
David: Kein Zweifel, sogar einige islamische Länder gehen entschlossener gegen den islamistischen Terror vor als die Europäer.
Europa will sich eben nicht in die Schußlinie bringen. Das ist aus europäischer Sicht doch vernünftig.
David: Die europäischen Politiker halten diese Strategie für schlau, aber sie irren sich. Denn für die Terroristen ist das nur ein Zeichen der Schwäche.
Spanien hat den Irak-Krieg unterstützt, Deutschland nicht. Spanien wurde getroffen, Deutschland nicht. Sollte Deutschland daraus nicht den Schluß ziehen, auch seine Soldaten aus Afghanistan und Afrika zurückzuziehen, um nicht als nächstes Opfer eines Großattentats zu werden?
David: Ich sage Ihnen, das ist ein großer Irrtum. Wer glaubt, er könne durch Wohlverhalten dem Terror entgehen, erwirkt vielleicht einen Aufschub, aber früher oder später trifft es auch ihn. Die Europäer leben in einer Welt aus Milch und Honig - schön und gut. Aber fatalerweise glauben sie, das sei der Normalzustand. Wer es aber vorzieht, aus der Realität in Traumwelten zu flüchten, dem steht ein um so schlimmeres Erwachen bevor.
Bislang haben die spanischen Behörden drei Marokkaner verhaftet. Können Sie näheres über die Hintermänner des Attentats sagen?
David: Nein, tut mir leid, darüber habe ich auch keine näheren Informationen.
Halten Sie eine Zusammenarbeit mit der ETA für möglich, wie von einigen Experten als Möglichkeit in Erwägung gezogen wird?
David: Unmöglich ist das nicht. Falls ja, gehe ich aber eher von einer „unbewußten“ Zusammenarbeit der ETA aus. Das heißt, ETA mag die Attentäter etwa mit Sprengstoff versorgt haben, ohne aber darüber im Bilde zu sein, was die damit genau vorhatten.
Woraus schließen Sie das?
David: Der Anschlag zeigt absolut nicht den Modus Operandi der ETA. Die ETA zielt eher auf individuelle Ziele, sie hat kein Interesse daran, eventuell die eigenen Sympathisanten gegen sich aufzubringen, was unweigerlich die Folge solch eines blindwütigen Attentats ist.
Das heißt, es droht keine strategische Allianz des europäischen Regionalisten-Terrors mit dem globalen islamistischen Terror?
David: Was heißt „droht“? Die Zusammenarbeit läuft doch schon seit langem! Allerdings trifft zu, daß die islamistischen und die europäischen Gruppen durch ihre Zielsetzungen und ihr Vorgehen getrennt bleiben. Viele der europäischen Terroristen sind Idealisten, sie akzeptieren den al-Qaida-Stil des Terrorismus nicht. Die Europäer sind Christen, sie würden niemals auf die Idee kommen, sogar ihre eigenen Kinder in den Terrortod zu schicken.
Was verstehen Sie unter al-Qaida-Stil?
David: Zum einen die Tendenz, die Zahl der Opfer der Anschläge zu maximieren, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Das ist aber nur die vordergründige Seite der islamistischen Strategie. Tatsächlich enthält jeder Anschlag auch noch eine hintergründige Botschaft: Es geht auch darum, zu kommunizieren, daß man im Prinzip überall präsent ist, wie mächtig man ist, ja daß man immer mächtiger wird. Die Attentate bestehen nicht nur deshalb nicht mehr nur aus nur einer Bombe, weil sich so die Opferzahl erhöht, sondern um zeigen, daß man zu komplexen koordinierten Aktionen in der Lage ist. Denn Koordination stellt unter Beweis, daß man nicht allein ist, es sich nicht nur um einige Versprengte, sondern um viele handelt, die eine Gemeinschaft bilden, die wächst und wächst. Das strategische Signal ist, daß aus dieser Minderheit eines Tages auch mal eine Mehrheit werden kann.
„Den Deutschen steckt der Schock von 1945 noch in den Knochen“
Großattentate wie in Madrid sind also nicht nur politisch zu „lesen“, sondern auch psychologisch?
David: So ist es, und zu dieser psychologischen Seite gehört auch, zu zeigen, daß al-Qaida auch die Fähigkeit hat, zu bestrafen. Leider haben die Spanier diesen Aspekt überhaupt nicht berücksichtigt und tatkräftig dazu beigetragen, daß die Demonstration perfekt gelungen ist. Die Europäer haben eben wie gesagt eine naive Vorstellung vom islamistischen Terror. Dazu gehört übrigens auch die Haltung zur Einwanderung aus islamischen Ländern. Man stellt sich in Europa vor, wenn man nur recht freundlich ist, läuft das problemlos ab. In Wirklichkeit jedoch züchten sich die Europäer so nur eine zweite Quelle terroristischer Gefahr heran. Zum ortlosen, globalen al-Qaida-Terror kommen immer weiter zunehmende Aktivitäten lokaler Islamisten in Europa.
Stichwort: Kalif von Köln?
David: Die Europäer machen treuherzig Gesetze in ihren Hauptstädten, sehen aber nicht, daß in immer mehr ihrer Straßen inzwischen ganz andere herrschen.
Wie beurteilen Sie die deutschen Sicherheitskräfte? Sind sie der Herausforderung gewachsen?
David: Die Sicherheitskräfte in Deutschland oder Spanien sind durchaus effektiv organisiert, das Problem ist der mangelnde politische Wille, der Herausforderung rechtzeitig zu begegnen. Ich weiß, daß viele in den deutschen Sicherheitskräfte selbst unzufrieden sind mit dem Kurs der Politik. Die Politiker üben sich oft in Zurückhaltung gegenüber ausländischen Straftätern und deklarieren das als „Humanität“. Wenn Sie ihren Politikern das tatsächlich glauben, dann sind Sie naiv. Tatsache ist, daß sie einfach nur Angst haben, eine härtere Gangart einzulegen. Dabei ist Deutschland in Europa natürlich noch einmal ein besonderer Fall.
Inwiefern?
David: Den Deutschen ist anzumerken, daß ihnen immer noch der Schock der Niederlage von 1945 in den Knochen steckt. Seitdem lassen sie sich vorschreiben, was sie in ihrem eigenen Land zu tun und zu lassen haben. Ich frage mich, warum? - <font color=#FF0000>Das ist doch Euer Land. Deutschland sollte endlich aufwachen - das sollten Sie übrigens als Überschrift verwenden.</font>
Steckt hinter Ihren Worten vielleicht das Kalkül, die Deutschen als Bundesgenossen zu gewinnen?
David: Wieso? Deutschland unterstützt Israel doch jetzt schon kräftig. Deshalb mag ich Deutschland. Es gefällt mir hier, und ich habe hier viele Freunde, zum Beispiel General Ulrich Wegener, den „Helden von Mogadischu“ und Gründer der GSG 9. Ich finde, man sollte nicht dauernd auf der deutschen Geschichte herumreiten, nur wegen eines Fehlers in der Vergangenheit. Das ist doch stupide. Wenn Sie das nur für Schmeichelei halten, bitte. Dann träumen Sie weiter, machen Sie sich aber auf eine bitteres Erwachen gefaßt.
Mirza David ist Leiter der privaten Internatio-nalen Sicherheitsakademie in Herzeliya/Israel und der Internationalen Sicherheitsschule Iberica in Spanien. Er sei über fünfzig, in Israel geboren und war in leitender Position im israelischen Sicherheitswesen tätig - mehr ist er er „aus Sicherheitsgründen“ nicht bereit mitzuteilen.
<font color=#0000FF>Meine Meinung: Es sind zwei Dinge, ob Deutschland einen Krieg gegen den Terror im eigenen Land betreibt, ober ob man Strucks Phraseologie, Deutschland werde am Hindukusch verteidigt, zustimmt. Statt sich bei den Amerikanern als Söldnertruppe anzudienen, sollte man hier tatsächlich einmal aufräumen. Aber dazu fehlt der politische Wille.
Theo </font>
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Euklid
18.03.2004, 09:53
@ Theo Stuss
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Hört sich an |
-->wie ein Zeuge Jehovas;
Das steht auch immer drauf:
<font color=#FF0000>Erwachet</font>
Die Scheinheiligkeit des Vorschreibens ist gigantisch.
Wer hat denn immer die moralinsauren Vorschriften für Deutschland rausgegeben?
War das nicht ein Herr Friedman?
Wer macht denn hier die Vorschriften,und zwar ganz laustark was political correctness ist?
Ich habe den Eindruck daß man uns dazu bringen will verschiedene Maßeinheiten zu verwenden für die gleichen Dinge.
Ein Islam ist scheinbar grundsätzlich schlecht.
Das ist Rassenhaß und Verdrehung von Tatsachen und nichts anderes.
Gruß EUKLID
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Worldwatcher
18.03.2004, 09:59
@ Theo Stuss
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Re: Israelischer Terrorexperte sagt wörtlich: DEUTSCHLAND ERWACHE! |
-->Theo's Meinung: Es sind zwei Dinge, ob Deutschland einen Krieg gegen den Terror im eigenen Land betreibt, oder ob man Strucks Phraseologie, Deutschland werde am Hindukusch verteidigt, zustimmt. Statt sich bei den Amerikanern als Söldnertruppe anzudienen, <font color=#0000FF>sollte man hier tatsächlich einmal aufräumen</font>[img][/img]. Aber dazu fehlt der politische Wille.
Uhi: das klingt nach einem Konjunkturprogramm der Kofferindustrie, oder hab ich da was falsch verstanden weils in den Ladenketten ALDI und Lidl plötzlich billig Koffer zu kaufen gibt?
Mal sehen wer demnächst die Koffer packt.
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Theo Stuss
18.03.2004, 10:45
@ Worldwatcher
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Re: Ich habe längst selbst die Koffer gepackt! (o.Text) |
-->
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CRASH_GURU
18.03.2004, 11:30
@ Theo Stuss
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Re: Israelischer Terrorexperte sagt wörtlich: DEUTSCHLAND ERWACHE! |
-->Die israelische alttestamentarische"Auge um Auge" Politik ist ja auch so unglaublich erfolgreich - die Jungs sind so frustriert weil ihr Plan die Europäer in ihren besch... Krieg zu ziehen bisher nicht funtioniert hat.
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nereus
18.03.2004, 13:36
@ Euklid
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Re: Hört sich an - sehr schön gesagt, Euklid |
-->Hallo Euklid!
An Dir spalten sich die Meinungen der Forumsleser genauso wie an Ralph.
Das wird wohl das Schicksal von"unbequemen" Zeitgenossen sein.
nereus
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Euklid
18.03.2004, 13:59
@ nereus
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Re: Hört sich an - sehr schön gesagt, Euklid |
-->es macht mir nichts wenn man sich an mir reibt.
Ich versuche immer die Sachen so zu sehen wie ich sie eben sehe.
Und zwar ohne diese medialen Einpeitscher und Volksaufklärer.
Man hat mich in meiner Erziehung gelehrt daß es Grenzen gibt.
Diese Grenzen gelten aber selbstverständlich auch für die vielen Muslimhasser.
Ich hatte am Dienstag früh ein Gespräch mit einem mir lange bekannten Muslimen den ich sehr schätze.
Kein durchgeknallter Muslim wohlgemerkt.
Er hat schon klare Grenzen wie weit Religion geht.
Der Mann hat inzwischen Angst und spürt instinktiv daß die andere hetzerische Fraktion hier langsam an Boden gewinnt.
Warum man ein Kopftuch verbietet und gleichzeitig andere religiöse Kopfbeckungen zuläßt will nicht in meinen Querkopf.
Der Vorwand der Religion wird jetzt benutzt um Ressentiments gegen Muslime zu schaffen.
Wir müssen uns vom Zentralrat nicht diktieren lassen welche religiösen Anschauungen wir hier zu dulden haben,denn schließlich lassen wir den Kalifen in Köln auch nicht den Islam ausrufen.
Gruß EUKLID
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André
18.03.2004, 14:49
@ Theo Stuss
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Re: Appeasement oder Mitmischen? |
-->Appeasement oder Rechtsstaatlichkeit
17.03.2004
Die Stimmen sowohl im deutschsprachigen Raum als auch im Ausland werfen der neuen spanischen Regierung zunehmend eine Appeasement-Politik, also eine Politik der Beschwichtigung vor.
"Appeasement" ist vor allem im englischsprachigen Raum mit den Erinnerungen an die europäische Politik in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts verknüpft, als die anderen europäischen Staaten versuchten, Nazideutschland durch Zugeständnisse zu besänftigen.
Dieser Vergleich betreibt gleich auf mehrere Arten eine Verfälschung der Geschichte.
Die USA haben durch einen völkerrechtlich illegalen Angriffskrieg den Irak erobert und besetzt. Spanien nun ein Appeasement vorzuwerfen, da es sich"dem Druck der Terroristen" beugt, seine Truppen aus dem Irak abzuziehen, ignoriert hier vollständig die Tatsachen.
Außerdem hat der nun gewählte José Luis RodrÃguez Zapatero schon während des Wahlkampfes - also lange vor den Anschlägen in Madrid - gesagt, daß er im Falle eines Wahlsiegs die spanischen Truppen aus dem Irak abziehen würde.
Darüberhinaus hatte sich schon vor Beginn der Entsendung von spanischen Truppen in den Irak Umfragen zufolge eine Mehrheit der Bevölkerung gegen diese Beteiligung an der Besetzung des Iraks ausgesprochen.
Die Entschluß Zapateros, sich nicht weiterhin an dieser illegalen Besetzung eines Staates beteiligen zu wollen, als"Appeasement" zu bezeichnen, kann also nur als Verleumdung bezeichnet werden. Hier stellt sich ein weiteres Mal die Frage, inwieweit die Medien, die diese Anschuldigungen wiedergeben, tatsächlich als"unabhängig" zu bezeichnen sind.
Mittlerweile wurde nicht nur bewiesen, daß der Irak keine"unmittelbare Bedrohung" - was dem internationalen Völkerrecht zufolge eine Bedingung für einen"Präventivkrieg" ist - für die USA darstellte, es wird sogar immer offensichtlicher, daß dies den am Krieg beteiligten Staaten schon vor Kriegsbeginn bekannt war.
Die offensichtlich feststehende Entscheidung Zapateros - eine von ihm andernfalls geforderte UN-Resolution scheint derzeit sehr unwahrscheinlich - ist nicht nur als demokratisch zu bezeichnen, da sie den Willen der Mehrheit der spanischen Bevölkerung umsetzt, sondern auch als rechtsstaatlich.
Quelle Freace
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Tempranillo
18.03.2004, 15:14
@ Euklid
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Re: Sollten wir den Islam nicht mal aus einer anderen Warte betrachten? |
-->>Der Vorwand der Religion wird jetzt benutzt um Ressentiments gegen Muslime zu schaffen.
Du sagst es, Euklid!
Wäre es nicht klüger, mal zu sondieren, ob wir in der muslimischen Welt nicht Verbündete finden könnten, fast möchte ich schreiben, unsere natürlichen?
Wie gelegentlich durch die Schweigemauern der Systempresse hindurchsickert, haben Deutsche in der arabischen Welt einen außerordentlich guten Ruf. Die Afghanen sollen, so war vor Monaten mal im ZDF zu sehen, an den Deutschen einen regelrechten Affen gefressen haben.
Die Menschen dort haben eine intuitive Ahnung, wo ihre wahren Feinde zu suchen sind; etwas, das bei uns trotz, oder viel mehr wegen der gefühlsfeuchten Dauerberieselung längst abhanden gekommen ist.
Wenn wir uns aus der gegenwärtigen Misere herausstrampeln wollen, müssen wir neue Wege erkunden. Ein Zerwürfnis mit der moslemischen Welt wäre der größte Gefallen, den wir unseren Todfeinden tun könnten.
Irgendwo in den Weiten des Internets meine ich mal gelesen zu haben, daß aus Sicht der amerikanischen Neokonservativen eine deutsch-moslemisch-russische Allianz über kurz oder lang Krieg bedeuten würde; wobei die Anstifter der Auseinandersetzung, das hat der Autor offen eingeräumt, nicht in D-Land sitzen werden.
Tempranillo
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monopoly
18.03.2004, 15:16
@ Tempranillo
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Re: Die natürlichen Freunde.... meinst du die A....? |
-->Die Bundeswehr wurde ja in Afghanistan mit: Wir sind auch Arier begrüßt. Meinste die?
>>Der Vorwand der Religion wird jetzt benutzt um Ressentiments gegen Muslime zu schaffen.
>Du sagst es, Euklid!
>Wäre es nicht klüger, mal zu sondieren, ob wir in der muslimischen Welt nicht Verbündete finden könnten, fast möchte ich schreiben, unsere natürlichen?
>Wie gelegentlich durch die Schweigemauern der Systempresse hindurchsickert, haben Deutsche in der arabischen Welt einen außerordentlich guten Ruf. Die Afghanen sollen, so war vor Monaten mal im ZDF zu sehen, an den Deutschen einen regelrechten Affen gefressen haben.
>Die Menschen dort haben eine intuitive Ahnung, wo ihre wahren Feinde zu suchen sind; etwas, das bei uns trotz, oder viel mehr wegen der gefühlsfeuchten Dauerberieselung längst abhanden gekommen ist.
>Wenn wir uns aus der gegenwärtigen Misere herausstrampeln wollen, müssen wir neue Wege erkunden. Ein Zerwürfnis mit der moslemischen Welt wäre der größte Gefallen, den wir unseren Todfeinden tun könnten.
>Irgendwo in den Weiten des Internets meine ich mal gelesen zu haben, daß aus Sicht der amerikanischen Neokonservativen eine deutsch-moslemisch-russische Allianz über kurz oder lang Krieg bedeuten würde; wobei die Anstifter der Auseinandersetzung, das hat der Autor offen eingeräumt, nicht in D-Land sitzen werden.
>Tempranillo
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Tempranillo
18.03.2004, 15:38
@ monopoly
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Re: Die natürlichen Freunde.... meinst du die A....? |
-->>Die Bundeswehr wurde ja in Afghanistan mit: Wir sind auch Arier begrüßt. Meinste die?
Nein.
Die eingefleischten Feinde der arabischen, also größtenteils semitischen Welt sind die alten und neuen Kolonialmächte, wozu D-Land ganz sicher nicht zu zählen ist.
Ich halte überhaupt nichts davon, die poltischen Gegensätze durch Abstammungsfaktoren erklären zu wollen, weil es erstens sofort in die Sümpfe des Rassismus führt, und zweitens in keinster Weise die Auseinandersetzungen von Gegenwart und Vergangenheit erklären kann.
Tempranillo
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silvereagle
18.03.2004, 17:10
@ André
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Re: ein schöner Beitrag mit kleinem Wehrmutstropfen |
-->Hallo André,
eine schöne, wohltuende Abwechslung, dieser Artikel!
Die Appeasement-Policy von Chamberlain gegenüber dem aggressiven"Hitler-Deutschland" in einem Atemzug mit der völkerrechtlich zumindest fragwürdigen Besetzung des Irak durch die USA zu vergleichen, wirkt in der Tat hölzern und durchsichtig.
> Außerdem hat der nun gewählte José Luis RodrÃguez Zapatero schon während des Wahlkampfes - also lange vor den Anschlägen in Madrid - gesagt, daß er im Falle eines Wahlsiegs die spanischen Truppen aus dem Irak abziehen würde.
Wie schön, das auch mal aus der Feder eines anderen zu lesen - als ob der Wahlsieg Zapateros diesen nun verpflichten würde, seine Wahlversprechen rückgängig zu machen. Wahlversprechen, die ohne jeden zeitlichen Konnex zu den Anschlägen stehen...
> Die Entschluß Zapateros, sich nicht weiterhin an dieser illegalen Besetzung eines Staates beteiligen zu wollen, als"Appeasement" zu bezeichnen, kann also nur als Verleumdung bezeichnet werden.
Nun ja, ein bisschen zu hart in dieser Pauschalität, für meine Begriffe, aber gut...
> Hier stellt sich ein weiteres Mal die Frage, inwieweit die Medien, die diese Anschuldigungen wiedergeben, tatsächlich als"unabhängig" zu bezeichnen sind.
Das ist der Wehrmutstropfen: Nur weil manche Journalisten nicht das schreiben, was man selbst gerne hören würde, ist es meines Erachtens weit überzogen und ebenso durchsichtig, gleich wieder von der ominösen"Gleichschaltung" oder"Systempresse" auszugehen. Und"unabhängig" ist obendrein ein unglücklicher Begriff...
> Mittlerweile wurde nicht nur bewiesen, daß der Irak keine"unmittelbare Bedrohung" - was dem internationalen Völkerrecht zufolge eine Bedingung für einen"Präventivkrieg" ist - für die USA darstellte, es wird sogar immer offensichtlicher, daß dies den am Krieg beteiligten Staaten schon vor Kriegsbeginn bekannt war.
Tja, wobei aber noch nichts darüber gesagt ist, wie die tatsächlichen Informationen innerhalb der Organisationswerke der bezeichneten Staaten (falsch) gelaufen sind... Wenn man nicht in der Lage ist, Schuld konkreten Personen zuzuordnen, dann sollte man sich (mE) mit entsprechenden Schlussfolgerungen und Reaktionen auch etwas zurückhalten... Man würde in den meisten Fällen der Sache keinen guten Dienst erweisen.
Gruß, silvereagle
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Euklid
18.03.2004, 17:29
@ silvereagle
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Re: ein schöner Beitrag mit kleinem Wehrmutstropfen |
-->Scharon ist der Prototyp des Appeasement-Politikers
Er läßt extra eine Mauer errichten damit er diese Appeasement - Politik auch durchbringt.
Daraus folgt daß er den Friedens-Nobelpreis erhalten muß.
Der zweite Appeasement-Politiker ist George Bush
Sie haben sich immer für den Ausgleich eingesetzt
In den Geschichtsbüchern wird nur Erstes stehen.
Gruß EUKLID
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Tempranillo
18.03.2004, 17:41
@ André
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Re: Appeasement? Ja, was denn sonst, und Aznar als neuer Chamberlain |
-->Hallo Andre und Silberadler,
>Die Stimmen sowohl im deutschsprachigen Raum als auch im Ausland werfen der neuen spanischen Regierung zunehmend eine Appeasement-Politik, also eine Politik der Beschwichtigung vor.
Der Satz ist enorm verräterrisch. Irgendwie ahnt man, daß das böse Wort vom Appeasement nicht so ganz unpassend ist. Fragt sich nur, inwiefern?
Wie man auf den Begriff der Beschwichtigungspolitik so allergisch reagieren kann, ist mir ein Schleier. Vielleicht ist er das Vehikel, mit dem wir der Wirklichkeit näher kommen können?
Zunächst müssen wir den Eingangssatz ein ganz klein wenig modifizieren, und"neue spanische Regierung", das Kabinett Zapatero, durch die"alte spanische" (Aznar) ersetzen.
Und siehe da, Abrakadabra, Simsalabim, die Bemerkung paßt wie ein paar handgefertigter englische Schuhe, und die Politik Aznars zeigt sich als das, was sie war: die Neuauflage der Praktiken Neville Chamberlains gegenüber dem neuen Hitler-Reich, den USA.
Wieder ein Fall, in dem unter Anwendung der Methode"Haltet-den-Dieb" von den tatsächlichen Verhältnissen abgelenkt werden soll.
Tempranillo
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Tassie Devil
19.03.2004, 05:53
@ Euklid
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Re: Deutsche Eichen |
-->>es macht mir nichts wenn man sich an mir reibt.
Was kuemmert es eine deutsche Eiche... ;-)
Hi Euklid,
>Ich versuche immer die Sachen so zu sehen wie ich sie eben sehe.
Das mache ich auch so, dies schon seit gaaanz langer Zeit, dabei interessiert nur, was meine Augen sehen, und nicht, was andere Hirne meinen, was meine Augen sehen muessen oder muessten.
>Und zwar ohne diese medialen Einpeitscher und Volksaufklärer.
Einverstanden.
>Man hat mich in meiner Erziehung gelehrt daß es Grenzen gibt.
Du machst diesbezueglich keine Ausnahme, aber manche haben auch bei diesen Lehrstunden im Unterricht gefehlt, vielleicht diesen sogar willentlich geschwaenzt.
>Diese Grenzen gelten aber selbstverständlich auch für die vielen Muslimhasser.
Jeder hat seine Grenzen, im Falle von Ueberdehnung muss dies ggf. ganz deutlich aufgezeigt werden, notfalls und als ultima ratio mit Gewalt.
>Ich hatte am Dienstag früh ein Gespräch mit einem mir lange bekannten Muslimen den ich sehr schätze.
Ja, so etwas gibt es in der BRDDR, auch ich hatte einen solchen Mann gekannt, es war ein wenig aelterer Kollege als ich es damals war, ein sehr besonnener Mann.
>Kein durchgeknallter Muslim wohlgemerkt.
Das gibt es auch in der BRDDR, und nach meinen Erfahrungen leider zu viele.
>Er hat schon klare Grenzen wie weit Religion geht.
Das ist ueberhaupt keine Frage, dass solche besonnenen Leute vollkommen klar sehen, voellig unbesehen ihres Glaubens.
>Der Mann hat inzwischen Angst und spürt instinktiv daß die andere hetzerische Fraktion hier langsam an Boden gewinnt.
Das ist verstaendlich, und er weiss auch, dass die Unbesonnenheit vieler seiner Glaubensbrueder und -schwestern dem Giessen von Oel ins Feuer gleichkommt.
>Warum man ein Kopftuch verbietet und gleichzeitig andere religiöse Kopfbeckungen zuläßt will nicht in meinen Querkopf.
Das liegt ganz einfach daran, dass die erst in neurer Zeit erblickten Massen-Kopftucherscheinungen die glimmende Lunte am Pulverfass ist.
>Der Vorwand der Religion wird jetzt benutzt um Ressentiments gegen Muslime zu schaffen.
Das ist richtig, allerdings kommt das nur on top auf die Ressentiments, die viele in der Bevoelkerung der BRDDR schon seit langem aus pragmatisch wirtschaftlichen Gruenden zumindest manchmal nicht voellig zu Unrecht gegen deren Praktizieren von Kultur und Tradition hegen.
>Wir müssen uns vom Zentralrat nicht diktieren lassen welche religiösen Anschauungen wir hier zu dulden haben,denn schließlich lassen wir den Kalifen in Köln auch nicht den Islam ausrufen.
Waere die BRDDR weitgehend frei von MultiKulti, dann wuerde dieses strategisch schwergewichtige Agitationsmittel fehlen.
>Gruß EUKLID
Gruss
TD
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