Oldy kramt manchmal in den Eingeweiden seines Computers und vielleicht
interessiert es euch, was er da vor einem Jahr über den Euro
geschrieben hat. Wenn er gegen den Dollar mit seinen Riesenhandelsdefizit
und den Staatsschulden nicht besser ausschauen kann, wieviel Leichen
sind denn bei ihm im Keller?
Gedanken zum Euro
Bei aller Euphorie über den Euro sollten wir die weltwirtschaftlichen Zusammenhänge nicht vernachlässigen. Europa ist nämlich nicht allein auf der Welt und früher oder später wird George Soros die Schwächen des Euro genau so aufdecken, wie er es jetzt in Asien gemacht hat und früher mit dem englischen Pfund, den französischen Franc und der Lira. Schauen wir uns das etwas näher an:
?Events in Asia over the past year reinforce once more the fact that, while our
burgeoning global system is efficient and makes a substantial contribution to
standards of living worldwide, that same efficiency exposes and punishes underlying economic imprudence swiftly and decisively. These global financial markets, engendered by the rapid proliferation of cross-border financial flows and products, have developed a capability of transmitting mistakes at a far faster pace throughout the financial system in ways that were unknown a generation ago. Today's international financial system is sufficiently different, in so many respects, from its predecessors that it can reasonably be characterized as new, as distinct from being merely a continuing evolution from the past.?
So begann Alan Greenspan im Mai dieses Jahres seine Ansprache, aber er erklärte im weiteren Verlauf seiner Ausführungen nicht inwiefern wir es nun mit neuen Gegebenheiten zu tun haben. Ich will das an dieser Stelle für ihn tun.
Wir haben im Gegensatz zu früheren Zeiten keinen Goldstandard mehr. Wenn früher einmal die Verhältnisse ein Aufgeben des Goldstandards erzwangen, war es immer nur für kürzere Zeit und alle Regierungen versuchten so schnell wie möglich wieder zu ihm zurückzukehren.
Dadurch war ein derart extremes Ausufern von Schulden und Guthaben nicht möglich und das Nachschieben von neuen Geld welches statt in der real nicht mehr rentablen Wirtschaft investiert zu werden nur mehr wie Spielbankenjetons an den Börsen verwendet wird. Dadurch ist dieses ( wie Milton Friedman es bezeichnet)?highpowered money? sehr flexibel und durch Zins und Zinseszins in immer weniger Händen konzentriert.
Dadurch können Leute wie George Soros, wenn sie erst den nötigen Rückhalt haben mit Hilfe von? leverage? gewaltige Summen mobil machen und so konnte er zum Beispiel jetzt die sogenannten asiatischen Tigerstaaten zu Bettvorlegern reduzieren.
Die immer höher werdenden Preise an den Börsen sind ein monetäres Phenomen und sind nur deshalb möglich, weil jetzt sogar schon Dienstmädchen ihr Geld auf die Börse bringen. Die Innenseiter an den Börsen nennen das spöttisch die Dienstmädchenhausse und wissen aus Erfahrung, daß dann der unausbleibliche Krach nicht mehr ferne ist.
Früher verhinderte der Goldstandard manchmal, daß die Nationalbanken das nötige Geld flüssig machen konnten, welches sie für Stützungskäufe hätten verwenden können. Nun brauchen sie solche Skrupel nicht mehr zu haben und so konnte zum Beispiel Alan Greenspan einen völligen Zusammenbruch der Börse 1987 einfach durch die Verlautbarung verhindern, daß die FED bereit sei den Banken zusätzliches Geld zu leihen. Damit war das Vertrauen wieder hergestellt und das zusätzliche Geld wurde nicht einmal gebraucht.
Das war auch besser so. Die FED hätte nämlich das Geld drucken müssen und früher oder später wäre das Geld dann doch in die reale Wirtschaft geflossen und hätte die Inflation angeheizt. Das Lustige daran ist, daß Alan Greenspan eigentlich Goldwährungsanhänger ist und trotzdem nicht das Geringste gegen die Geldmengenausweitung tun kann.
Ich werde seinen Gesichtsausdruck nie vergessen als der damalige U.S. Präsident Bush ihm öffentlich im Fernsehen sagte:? Wenn Herr Greenspan uns das Geld ( gemeint war das Geld für den Golfkrieg) nicht zur Verfügung stellen kann oder will, dann müssen wir uns eben, so leid es uns tut, von Herrn Greenspan trennen.?
Soviel über die sogenannte Unabhängigkeit der Nationalbanken. Sie existiert schon lange nicht mehr, aber Alan Greenspan wird das natürlich nie öffentlich sagen. Er wird ja gut dafür bezahlt, daß er die?unabhängige? FED als Alibi für die staatliche Inflationspolitik leitet.
Allerdings ist gerade diese Loslösung vom Goldstandard etwas, was es einem George Soros manchmal schwer macht den richtigen Zeitpunkt zu finden. Auch er weiß nicht, wie lange die Regierungen mehr und mehr Geld nachschieben werden, wie es gerade jetzt wieder passiert, wenn die U.S.A. mit neu gedruckten Dollars den Yen stützt.
Deshalb wird er wohl vorläufig abwarten bis die Schwächen des Euro so offenkundig werden, daß auch andere Spekulanten sie sehen und dann seinem Beispiel folgen.
Er braucht ja auch einen einigermaßen sicheren Hafen in den er sich zurückziehen kann und das ist auch der Dollar nicht mehr. Na, ja, wir werden es schon noch sehen und da will ich noch ein Zitat Friedmans anfügen:
pge 193
The proximate Cause of Inflation.
Before turning to those questions, it is worth dwelling a while on the proposition that inflation is is a monetary phenomenon. Despite the importance of that proposition, despite the extensive evidence to support it, it is still widely denied - in large part because of the smoke screen with which governments try to conceal their own responsibility for inflation. ( In this, I add, they are aided by their tame economists! Oldy)
Inzwischen wurden aber als Vorsichtsmaßnahme wegen des Y2K schon beträchtliche Mengen (200 Mill ) neues Bargeld bereit gestellt und wenn trotzdem der Euro nun ( Dez.99) nach einem Jahr pari zum Dollar steht, was einen Verlust von fast 20% bedeutet, muß das auch für den weiteren Wert des Euro Bedenken aufkommen lassen.
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