-->Bei Siemens steht Entscheidung über Stellenverlagerung kurz bevor
Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK),
Ludwig Georg Braun, hat Unternehmen geraten, eine Verlagerung von
Arbeitsplätzen ins Ausland zu überprüfen."Ich empfehle den Unternehmen,
nicht auf eine bessere Politik zu warten, sondern selbst zu handeln und die
Chancen zu nutzen, die in der Osterweiterung liegen", sagte Braun dem
"Tagesspiegel".
Damit würden letztlich auch Arbeitsplätze und Lehrstellen in
Deutschland gesichert. Derzeit werde in Deutschland selbst kaum Geld
verdient, zitierte das Blatt den DIHK-Chef weiter."Der Gewinn kommt
zumeist aus dem Ausland." Der Bundesregierung attestierte Braun ein
offenbar"grundlegend falsches Verständnis von Wirtschaft". Zu
den herausragenden Aufgaben von Politik gehöre es, Vertrauen zu schaffen,
damit die Bürger konsumierten und die Wirtschaft investiere, betonte er.
"Das geht aber nicht, wenn permanent Gesetze und Regelungen verändert
werden."
Nokia will bleiben
Wie die Tageszeitung"Die Welt" berichtet, will der
Siemens-Konzern in Kürze über die Verlagerung weiterer Arbeitsplätze
entscheiden. Über die geplanten Details wollten die Bereichsvorstände den
Gesamtbetriebsrat auf einer Sitzung des konzerninternen
Wirtschaftsausschusses am 30. März informieren. Dem Blatt zufolge könnten
von den Überlegungen vor allem die Netzwerksparte ICM, die Verkehrs-, die
Medizintechnik und die Automatisierungssparte betroffen sein.
Andere Unternehmen trotzen dem Trend: Der Handy-Weltmarktführer Nokia
will auf absehbare Zeit weiter in Deutschland produzieren."Aber wir
müssen ständig die Produktivität steigern, um wettbewerbsfähig zu
bleiben", sagte der Chef des finnischen Mobilfunkherstellers, Jorma
Ollila, der"Welt am Sonntag". Er wies dabei auf deutlich
niedrigeren Arbeitskosten in Ländern wie Ungarn hin. In Deutschland hat
Nokia knapp 3500 Beschäftigte, die größten Standorte sind Bochum,
Düsseldorf und Ulm. Nach Unternehmensangaben wurde im vergangenen Jahr ein
Umsatz von rund 2,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Deutschland sei der
drittgrößte Markt für Nokia, sagte eine Sprecherin.
Das Nachrichtenangebot des ZDF finden Sie unter
http://www.heute.t-online.de
|