Aleph
27.03.2004, 16:26 |
@Euklid: Grundwasserpegel Thread gesperrt |
-->Hallo Euklid,
da Du Fachmann im Bereich Bauten bist wende ich mich dich und andere. Das Haus (Reihenendhaus) hat einen Keller mit Ã-lheizung. Bei der Besichtigung habe ich festgestellt, dass heute das Grundwasser circa 10 cm unter der Kellerbodenplatte steht. Vorgesehen ist ein im Kellerboden angelegter Pumpensumpf, bei dem die Tauchpumpe allerdings fehlte.
Was ist davon zu halten. Ich habe fast den Eindruck, die Pumpe wurde entfernt, um die Problematik mit dem Grundwasser nicht zu augenfällig werden zu lassen.
Gruß Aleph
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Euklid
27.03.2004, 16:50
@ Aleph
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Re: @Aleph: Grundwasserpegel |
-->Hallo Aleph
einen Pumpensumpf zu installieren um Grundwasser abzusaugen ist schlicht und einfach unerträglich.
Wichtig ist die Maximalhöhe des Grundwassers und nicht der Momentanzustand.
Geht der Wasserspiegel über die OK der Bodenplatte müßte eine weiße Wanne ausgeführt werden.
Dazu ist es erforderlich daß entweder eine Isolierung oder wasserdichter Beton zu verwenden ist.
Da nicht mehr ordentlich ausgeschrieben wird im Einfamilienhausbau verwenden die Bauunternehmer einfach wasserdichten Beton (sog.WU-Beton) und schenken sich den Rest weil sie oft nicht die erforderliche Qualifikation besitzen.
Zu dem wasserundurchlässigen Beton muß nämlich eine sog Rißbreitensteuerung durchgeführt werden.
Der schöne wasserdichte WU-Beton nützt nämlich sonst gar nichts.
Die Rißbreitenbeschränkung erreicht man nur durch zusätzliche Stahleinlagen die über den reinen Tragfähigkeitsnachweis hinausgehen müssen und sowohl in der tragenden Bodenplatte und in den durch Wasser benetzten Wänden einzulegen ist.
Das muß schon vorher durch einen qualifizierten Statiker berechnet werden.
Zusätzlich müssen wasserdichte Fugen zwischen aufgehender Wand und Bodenplatte angeordnet werden.
Eine nachträgliche Reparatur dieser Dinge ist mit hohen kosten verbunden,unter Umständen gänzlich unmöglich.
Allerdings gibt es heute Gegenden bei denen das Grundwasser steigend ist weil immer mehr Leute das Regenwasser versickern lassen und nicht mehr in die Kanalisation einleiten.
Dadurch werden Gebühren für die Abwasserbeseitigung eingespart.
Normalerweise hat man Pumpensümpfe nur um mit dem Wasserstrahl mal den Keller zu säubern damit man das zum Putzen verwendete Wasser einfach abpumpen kann.
Die Frage wäre ob von unten Wasser in den Sumpf eintritt.
Ist er trocken?
Normalerweise müßte der dicht sein.
Beziehen sich die 10 cm des Wasserspiegels auf Unterkante des Sumpfes oder auf die Unterkante des Kellerbodens?
Der Sumpf hat ja auch noch eine gewisse Höhe.
Sollte lediglich in den Sumpf von unten Wasser eindringen kann man mit Injektionspackern von innen abdichten sofern er betoniert ist.
Das wäre keine große Affäre,sollte aber äußerst gewissenhaft verpreßt werden.
Abstand und Drücke der Packer erfordert große Erfahrung sodaß man damit die Probleme in den Griff bekommt.
Normalerweise müßte man an gewissen Dingen im Keller erkennen ob schon mal Wasser eingedrungen ist.
Es würden sich Schlieren an den Wänden abzeichnen.
Zuerst mal keine Panik auf der Titanic
Gruß EUKLID
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Aleph
27.03.2004, 16:54
@ Euklid
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Re: @Aleph: Grundwasserpegel |
-->Herzlichen Dank für die reichhaltige Antwort.
Aleph
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Aleph
27.03.2004, 17:05
@ Euklid
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Re: @Aleph: Grundwasserpegel |
-->Hallo Euklid,
1) Das Wasser ist klar und füllt den Pumpensumpf. Die Wasserpegelmessung bezieht sich auf den Wasserstand im Pumpensumpf bis an die Bodenplatte des Kellers. Ich gehe davon aus, dass der Grundwasserstand mit dem Stand im Pumpensumpf übereinstimmt.
Interessanterweise sind in der Hausversicherung (Feuer, Sturm, Wasser) Schäden durch Überschwemmung nicht eingeschlossen.
Gruß Aleph
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Euklid
27.03.2004, 17:06
@ Aleph
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Re: @Aleph: Grundwasserpegel |
-->Ist das ein bestehendes Haus oder wird das gerade gebaut?
Gruß EUKLID
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Aleph
27.03.2004, 17:21
@ Euklid
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Re: @Aleph: Grundwasserpegel |
-->>Ist das ein bestehendes Haus oder wird das gerade gebaut?
>Gruß EUKLID
Es handelt sich um ein bestehendes Haus (1980) als Reihenendhaus.
Gruß Aleph
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Euklid
27.03.2004, 17:47
@ Aleph
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Re: @Aleph: Grundwasserpegel |
-->Füllt sich der Sumpf tatsächlich von unten?
Gruß EUKLID
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Aleph
27.03.2004, 18:05
@ Euklid
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Re: @Aleph: Grundwasserpegel |
-->>Füllt sich der Sumpf tatsächlich von unten?
>Gruß EUKLID
Ich bin mir ziemlich sicher, da es sich nicht um den Waschkeller handelt. Ein kleiner Gitterrost, der vor der Ausgangstür zum Garten liegt, (vor Außentreppe nach oben), ist stark ankorrodiert. Der Kellerraum mit dem Pumpensumpf muss also feucht gewesen sein. Andere Spuren im Keller konnte ich nicht ausmachen, doch ist es ein Leichtes, die Wände zum Boden hin zu weißen. Der Kellerboden ist mit Ausnahme des Heizraumes gefliest. Im Heizraum sind Spuren von Wasser auf dem Boden zu sehen. Der Eigentümer behauptet, hier wäre das Wasser der Heizung ausgelaufen, denn die neue Heizung mit Warmwasserspeicher existiert seit einem halben Jahr.
Was ist davon zu halten, wenn im Kaufvertrag aufgenommen wird, dass in den letzten 10 Jahren kein Waser (verursacht durch Grundwasser oder Kanlisation) im Keller gestanden hat? Ist diese Absicherung ausreichend?
Gruß Aleph
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Euklid
27.03.2004, 20:03
@ Aleph
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OT:Grundwasserproblem |
-->Bin zwar kein Jurist, halte aber die Formulierung so zu schwammig.
Ich glaube daß hier Lomitas als Jurist bessere Ratschläge geben kann.
Würde vorschlagen daß du dich dort vor Ort mit einem tüchtigen Bauingenieur zusammensetzen sollst der die statische Ausarbeitung im Hinblick auf die Dichtigkeit des Bauwerkes durch Sichtung der statischen Unterlagen beurteilen kann.
Vielleicht gibt es da auch ein Bodengutachten das normalerweise die höchsten Grundwasserstände ausweisen könnte.
Kommt das Wasser tatsächlich nur aus dem Sumpf nach oben und nicht durch den höher liegenden Boden ist die Problematik eigentlich relativ leicht lösbar.
Es gibt auch Verpreßmaterial das unter fliesenden Druckwässern abdichtet.
Besser ist jedoch,wenn es die Schwankung des Grundwasserspiegels zuläßt,den Sommer abzuwarten und dann im Trockenen zu verpressen.
Ist es dann dicht (1 Jahr warten) und beobachten,anschließend die inneren Flächen mit einem Dichtanstrich anstreichen.
Dazu kann man das gleiche Material verwenden mit dem man normalerweise die Böden und Wände des Ã-lraumes streicht.
Doppelt genäht hält dann besser.
Vorgeschrieben ist 3 facher Anstrich.
Wenn ich das selbst mache streiche ich solange bis die Farbe alle ist.
Dann muß man die Chemie nicht entsorgen.
Aber immer abwarten und nicht auf einmal zu dick auftragen und immer jede Schicht austrocknen lassen.
Ich hoffe daß nicht der Anschluß zwischen den Wänden und des oberen Kellerbodens pinkelt.
Das würde schwierig und teuer werden.
Gruß EUKLID
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Dr.Thrax
27.03.2004, 20:47
@ Aleph
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Re: @Euklid: Grundwasserpegel |
-->>Hallo Euklid,
>da Du Fachmann im Bereich Bauten bist wende ich mich dich und andere. Das Haus (Reihenendhaus) hat einen Keller mit Ã-lheizung. Bei der Besichtigung habe ich festgestellt, dass heute das Grundwasser circa 10 cm unter der Kellerbodenplatte steht. Vorgesehen ist ein im Kellerboden angelegter Pumpensumpf, bei dem die Tauchpumpe allerdings fehlte.
>Was ist davon zu halten. Ich habe fast den Eindruck, die Pumpe wurde entfernt, um die Problematik mit dem Grundwasser nicht zu augenfällig werden zu lassen.
>Gruß Aleph
Hallo Aleph
schau die einfach die älteren Häuser in der Gegend an, haben die den Keller hoch rausgezogen und dadurch eine hohe Treppen zum Hauseingang? Wenn ja dann habt ihr allgemein sehr hohes Grundwasser und ohne weiße Wanne keine Chance. Pumpensumpf ist sowieso Pflicht.
Ist nämlich in meinem Heimatort so.
Dann kam Rheinbraun und hat Wasser ohne Ende abgepumpt. 25 Jahre lang, und die neuen Bauherren haben uns ausgelacht." Wie kann man nur so hoch rausbauen?" Also hat man die Keller wieder tief gebaut, der Hauseingang wurde also ebenerdig, natürlich ohne Wanne.
Jetzt zieht Rheinbraun weiter und hat natürlich aufgehört zu pumpen. Die meisten der seit 1970 gebauten Häuser haben jetzt Wasser im Keller. Spezialfirmen aus Holland heben hier ganze Häuser an ( hoffentlich hält die Bodenplatte!). Oder man läßt sich Spezialbeton in die Bodenplatte spritzen. Für das Geld kann man sich aber auch ne Eigentumswohnung kaufen.
Ob die Gegend allgemein mal Sumpfgebiet war läßt sich auch am Ortsnamen erkennen.
Gruß
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Kallewirsch
28.03.2004, 09:04
@ Aleph
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10 cm unter der Bodenplatte ist zu wenig - der Kapillareffekt reicht bis zu 50cm |
-->nach meinen Infos
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