Euklid
31.03.2004, 14:52 |
Nicht nur die Baufirmen sind in der Klemme Thread gesperrt |
-->Da bei Bauprojekten ja auch von den Lieferanten die Preise des Baustahls mit festen Konditionen an die Baufirmen gegeben wurden müssen die Lieferanten die Preise halten.
Wenn die Erzeuger den Lieferanten der Baufirmen aber die Preise hochsetzen müssen die Lieferanten bei Neuaufträgen den sich abzeichnenden Verlust aus den Altverträgen die sie mit Baufirmen geschlossen haben versuchen mit Neuverträgen zu kompensieren.
Das heißt sie müssen den Preis jetzt noch zusätzlich übnersetzen um zu überleben.
Jetzt kommt die Zeit wo man sich Gedanken machen muß wie man viele Altverträge noch halbwegs mit beiden blauen Augen abwickeln kann.
Am liebsten würde man natürlich bei diesen Projekten aussteigen,was aber gar nicht so einfach ist.
Aber vielleicht liefern manche Kunden einen verwertbaren Steilpaß.
Das ist dann bares Geld.
Zum Beispiel wer nicht anständig zahlt braucht auf keine Milde mehr hoffen.
Die neuen Aufträge müssen entweder eine Preisgleitklausel erhalten oder einen ordentlichen Risikozuschlag.
Das Zeitalter der Kunde ist König neigt sich dem Ende zu.
Der Erzeuger oder Erschaffer ist bald wieder König.
Gruß EUKLID
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Karl52
31.03.2004, 17:37
@ Euklid
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Re: Nicht nur die Baufirmen sind in der Klemme |
-->Mal 'ne dumme Frage, wenn ich irgendwo 'ne paar Meter Kabel kaufe, gibt's 'nen Grundpreis und 'nen Kupferzuschlag, tagesaktuell nach DIL-Notierung. Ganz analog bei Dachrinnen und Regenfallrohren (war mal in der Branche).
Wieso ist das bei Baustahl anders?
Gruß Karl
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Euklid
31.03.2004, 17:56
@ Karl52
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Re: Nicht nur die Baufirmen sind in der Klemme |
-->Hallo Karl
die großen Baufirmen wurden in der Vergangenheit gezwungen fast nur Pauschalangebote an die Bauherren zu geben.
Es wurden keine Ausschreibungen mehr gemacht,sondern es wurden halbfertige Pläne eines Großobjekts auf den Tisch geschmissen und um Preisangabe gebeten.
Und dann gings zur Sache.
Jeder konnte es besser und wollte da ran.
Im Gefolge der großen Firmen wurden auch die Betonstahlhändler bis auf die Hosen ausgezogen was Konkurse über Konkurse auslöste.
Die Betonstahlhändler mußten zu Festpreisen weit über 12 Monate anbieten und zwar ohne Preisgleitklausel.
Auch die Massen eines Objektes wurden durch die Baufirmen selbst festgestellt.
Wer also einen fetten Rechenfehler irgendwo hatte bekam den Auftrag;-))
Anstatt man einen beauftragt hätte die Massen zu ermitteln haben 15 Firmen die gleiche Arbeit mit unterschiedlichen Ergebnissen getan.
Ist doch gesamtwirtschaftlich ein wunderbarer Produktivitätsfortschritt wenn man 15 mal die gleiche Arbeit machen läßt oder?
Ja auch diese Blüten gibts im kapitalistischen Wettbewerb.
Und zur Strafe hatte meistens der den Auftrag der den dicksten Fehler irgendwo in der Berechnung hatte.
Die Preisabweichungen sind natürlich viel kleiner wenn alle Bieter die gleiche Massenbasis hatten.
Und jetzt ist die Bauwirtschaft unten auf den Hund gekommen.
Aber die anstehenden Kraftwerkserweiterungen und Umstellungen werden einen neuen Push bringen.
Ich glaube wir haben inzwischen geschafft was anderen noch bevorsteht.
Der Bau war immer der Vorreiter wenn investiert wird.
Es gibt einen unglaublichen Baustau.
Verrottete Schulen und Kindergärten,verlotterte Autobahnen (man hat viel in Umgehungen gesteckt),verlotterte Entwässerungsanlagen in den Innenstädten,katastrophale Schhienenwege,katastrophalste Immobilien gerade der öffentlichen Hände in Bezug auf Wärmedämmung usw,usw.
Was fehlt ist nur die Kohle.
Der Aderlaß Ostdeutschland hat hier im Westen vieles verzögert.
Im Rhein-Main -Gebiet nur noch Dauerstau weil der Autobahnausbau schon mehrmals verschoben wurde weil der Weltmeister aller Klassen Stolpe das Geld wieder einmal versenkt hat.
Gruß EUKLID
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Karl52
31.03.2004, 18:02
@ Euklid
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Danke für die Infos (owt), war mir in der Form neu (o.Text) |
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Baldur der Ketzer
31.03.2004, 18:51
@ Euklid
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Re: am Nordpol täten Zitronen wachsen - wenns nur nicht so kalt wäre / Bau |
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>Es gibt einen unglaublichen Baustau.
>Was fehlt ist nur die Kohle.
Hallo, Euklid,
es ist mau am Bau.
Weil die überwiegend öffentlichen Auftraggeber restlos fertig haben.
Freilich fehlt die Kohle, aber ich sehe nirgends, daß die von irgendwo her welche zusätzlich herbekämen.
Bis zum Zustand öffentlicher Infrasturkur zum Level *Leipzig 1989*) können die noch jahre, jahrzehntelang alles runterwirtschaften - und so lange tut sich am Bau nix weltbewegendes mehr.
Einen Minibagger, Anschaffungswert 20.000, kannste heute schon für 30 Eurotzer für einen ganzen Tag mieten - noch irrer gehts doch nicht mehr. Das gleicht einem Organismus, der sich jetzt selbst verdaut, weil er nix mehr zu beißen kriegt.
Ich meine, wer braucht denn schon Autobahnen und intakte Kanalisationen? Hauptsache, es gibt genug Knete für Mahnmahle und Guido Knorpel und die Diäten der im Schwatzodrom hockenden. Außerdem fliegen die meistens, die kriegen die Schlaglöcher gar nicht mit. Und was die nicht stört, hat niemanden zu stören.
Beste Grüße vom Baldur
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