Toby0909
02.04.2004, 17:05 |
mal ne SAUDUMME Frage.... Thread gesperrt |
-->es ist ja nahezu täglich das gleiche.
Kommen gute Daten, gehts rauf, kommen schlechte, gehts runter.
ABER:
Hier im Board sind ein paar Waver, ein paar Techniker, ein paar langfristig denkende....
Die Leute die ich so kenne handeln entweder technisch oder sie handeln fundamental Einzeltitel oder sie betreiben reines Benchmarking.
WER HANDELT EIGENTLICH AUF SOLCHE DATEN???
Ich kenne absolut niemanden.
Ich kanns mir auch schlecht vorstellen.
Zum Beispiel heute mittag.
Sitzen da milliardenschwere Fondsmanager (die aber eigentlich sowieso alle nur Benchmarking betreiben) die den ganzen Tag auf 14.30 oder 16 h warten und massenhaft Kauf- oder Verkaufsorders vorbereitet haben und dann wenn die Daten gut oder schlecht ausfallen eben in diese Richtung handeln? Um vielleicht am nächsten Tag wieder alles rückgängig zu machen????
Oder sind das nur die Futures-Leute, die dann mit Contracten um sich werfen?
Aber auch da kenne ich keinen einzigen, der jemals gesagt hätte, daß er solche Daten als Trigger benutzt??????
Danke für mehr Infos.
Toby
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Toby0909
02.04.2004, 17:07
@ Toby0909
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Re: mal ne SAUDUMME Frage.... noch was dazu |
-->Was auch wundert, ist die Geschwindigkeit.
Die Daten kommen und schon wird wild agiert.
So schnell kann mir keiner weis machen, daß er die einzelnen Komponenten jeweils geprüft hätte - und das müsste man doch machen, wenn man nach solchen Daten handelt??
Oder sind das wirklich alles nur Verrückte da draussen??
Toby
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Toby0909
02.04.2004, 17:15
@ Toby0909
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nichtmal unser Volkswirt würde auf so eine Idee kommen owT |
-->>Was auch wundert, ist die Geschwindigkeit.
>Die Daten kommen und schon wird wild agiert.
>So schnell kann mir keiner weis machen, daß er die einzelnen Komponenten jeweils geprüft hätte - und das müsste man doch machen, wenn man nach solchen Daten handelt??
>Oder sind das wirklich alles nur Verrückte da draussen??
>Toby
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kingsolomon
02.04.2004, 17:17
@ Toby0909
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I schoo |
-->Volatilität ist das Paradies für Devisenzocker; und wenn so'n"unerwarteter"
Bericht kommt, macht das ordentlich"Wellen"; wäre verschenktes Geld, die nicht abzusurfen, oder?!!
Warum die Aktienmeute in Aufruhr gerät, noch dazu heute in die"verkehrte" Richtung, ist mir allerdings ein Rätsel. Bin gespannt, wann die Furcht vor
der FED die Oberhand gewinnt. Vermutlich nach 1800 Uhr *gg*
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off-shore-trader
02.04.2004, 17:21
@ Toby0909
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Re: mal ne SAUDUMME Frage.... noch was dazu |
-->zum Beispiel:
Kurz vor der Veröffentlichung der Daten ein Buy Stop ein paar Ticks über dem aktuellen Marktpreis und ein Sell Stop ein paar Ticks unter dem aktuellen Marktpreis. OCO (One order cancels the other order)
Oder im Optionsbereich eine Volastrategie, die marktneutral ist, jedoch auf dem Anstieg der Vola abstellt.
Greets
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philliecht
02.04.2004, 17:21
@ Toby0909
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Re: mal ne SAUDUMME Frage.... noch was dazu |
-->Ein bisschen von allem.
- Verrückt sein
- Sehr schnell interpretieren
- Sehr schnell handeln
- Sehr schnell den Instinkt einschalten
- Sehr schnell die Position zumachen
Ich kann nur vom Devisenhandel - Kassahandel sprechen. In der Tat sitze ich vor dem Schirm, wenn die Zahlen rauskommen und hab die Finger auf dem Keyboard.
Dann kommen die Zahlen raus und 1 2 3 schaue ich, dass ich nen Deal machen kann. Es ist eine Frage des Risikos genau in dem Moment den Magen zu haben und hineinzugreifen. Die Zahlen heute waren nun mal viel besser als erwartet, ob getürkt oder nicht. Leider muss da was um 15.28 Uhr schon durchgesickert sein, weil die Märkte dann schon zu reagieren begannen. Aber trotzdem, wenn einer kann, sollte er schon auf den nächst möglichen Preis handeln, ohne allerdings auf die Bluffs reinzufallen. Wenn die Zahl nicht allzu weit von der Erwartung entfernt ist, gibt es durchaus grosse Player, die zuerst eine Seite antäuschen (z.B. verkaufen) und dann erst die richtige Seite machen (z.B. erst jetzt richtig kaufen). Allerdings ist die Liquidität in den Minuten um die Zahlen rum auch sehr gering, somit kann jemand mit wenig Einsatz viel bewegen.
Zur Frage Komponenten prüfen: ja eine Prüfung findet statt, aber nur im ruck-zuck-Verfahren. Gute Zahlen = Dollar rauf und alles andere runter, schlechte Zahlen = das Umgekehrte. Das hat auch schon mal zu Fehlentwicklungen geführt.
Alles in allem wird nicht so viel überlegt, sondern reagiert. Ob's dann stimmt ist die zweite Frage. Es kommt immer wieder auf das gleiche raus: So schnell wie möglich die besten Informationen bekommmen und umsetzen - sonst macht es ein anderer und der Preis ist futsch.
En Gruess vom
Philliecht
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XERXES
02.04.2004, 17:30
@ philliecht
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Offensichtlich wusste Lehman bescheid, haben groß EUR/USD gegeben.... |
-->>Ein bisschen von allem.
>- Verrückt sein
>- Sehr schnell interpretieren
>- Sehr schnell handeln
>- Sehr schnell den Instinkt einschalten
>- Sehr schnell die Position zumachen
>Ich kann nur vom Devisenhandel - Kassahandel sprechen. In der Tat sitze ich vor dem Schirm, wenn die Zahlen rauskommen und hab die Finger auf dem Keyboard.
>Dann kommen die Zahlen raus und 1 2 3 schaue ich, dass ich nen Deal machen kann. Es ist eine Frage des Risikos genau in dem Moment den Magen zu haben und hineinzugreifen. Die Zahlen heute waren nun mal viel besser als erwartet, ob getürkt oder nicht. Leider muss da was um 15.28 Uhr schon durchgesickert sein, weil die Märkte dann schon zu reagieren begannen. Aber trotzdem, wenn einer kann, sollte er schon auf den nächst möglichen Preis handeln, ohne allerdings auf die Bluffs reinzufallen. Wenn die Zahl nicht allzu weit von der Erwartung entfernt ist, gibt es durchaus grosse Player, die zuerst eine Seite antäuschen (z.B. verkaufen) und dann erst die richtige Seite machen (z.B. erst jetzt richtig kaufen). Allerdings ist die Liquidität in den Minuten um die Zahlen rum auch sehr gering, somit kann jemand mit wenig Einsatz viel bewegen.
>Zur Frage Komponenten prüfen: ja eine Prüfung findet statt, aber nur im ruck-zuck-Verfahren. Gute Zahlen = Dollar rauf und alles andere runter, schlechte Zahlen = das Umgekehrte. Das hat auch schon mal zu Fehlentwicklungen geführt.
>Alles in allem wird nicht so viel überlegt, sondern reagiert. Ob's dann stimmt ist die zweite Frage. Es kommt immer wieder auf das gleiche raus: So schnell wie möglich die besten Informationen bekommmen und umsetzen - sonst macht es ein anderer und der Preis ist futsch.
>
>En Gruess vom
>Philliecht
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Toby0909
02.04.2004, 17:43
@ philliecht
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@philiecht |
-->Hi Philiecht,
danke für die umfassende Antwort.
Ich hab mal eine"persönliche" Frage. Die ist weder ironisch noch sonst was böses gemeint.
Mich würde einfach interessieren, welchen Ertrag man aufs Jahr gerechnet auf das Eigenkapital damit im SChnitt macht und wieviele Gewinntrades man hat?
Eine reine Volaausbruchsstrategie scheint hier in der Tat sinnvoll...
Ich bin aber nicht der Typ (und habe nicht die Kunden) für irgendwelche Intradaygeschichten - muss also für mindestens 4 Wochen denken.
Daher das Interesse...
Toby
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Burning_Heart
02.04.2004, 17:46
@ Toby0909
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Stops |
-->Die Leute kaufen oder shorten.
Dann platzieren ALLE einen (zu engen) Stop aber nur WENIGE ein Profitziel denn Verluste müssen ja begrenzt werden.
Kommen News, entsteht ein Vakuum durch ein überangebot ausgelöster Stops und ein dünnes Orderbuch. Alles Folge von zuviel Hebel.
Neue Positionen macht bei News kaum einer auf. Ist auch nicht zu empfehlen weil unberechenbar.
Was gut zu funktionieren scheint ist derjenige zu sein, der die Stops auslöst.
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XERXES
02.04.2004, 18:01
@ Toby0909
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Bei 51/49 isser schon gut ;-) |
-->>Hi Philiecht,
>danke für die umfassende Antwort.
>Ich hab mal eine"persönliche" Frage. Die ist weder ironisch noch sonst was böses gemeint.
>Mich würde einfach interessieren, welchen Ertrag man aufs Jahr gerechnet auf das Eigenkapital damit im SChnitt macht und wieviele Gewinntrades man hat?
>Eine reine Volaausbruchsstrategie scheint hier in der Tat sinnvoll...
>Ich bin aber nicht der Typ (und habe nicht die Kunden) für irgendwelche Intradaygeschichten - muss also für mindestens 4 Wochen denken.
>Daher das Interesse...
>Toby
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philliecht
02.04.2004, 19:45
@ Toby0909
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An Toby |
-->Hallo Toby
Kein Problem, solange keiner meine Antworten scheut, kann man mich alles fragen..hahaha
Ok also um ganz klar zu sein: Ich handle Devisen im Kassenmarkt und somit
k e i n e Optionen. Ich habe ein Handelskonto mit grossem Hebel und mache das privat, was ich vorher knapp 15 Jahre für diverse Banken getan habe. (Interbanken-Kassenhandel).
Die Rendite ist im Moment knapp unter 20 %. Das war auch schon besser, aber auch schon schlechter. Allerdings habe ich noch keine langjährige Zahlen, da ich erst seit 2001 selbständig arbeite. Mit der Hebelwirkung ist es tatsächlich möglich, in kurzer Zeit eine grössere Summe zu gewinnen, aber auch zu verlieren.
Das Verhältnis der Gweinn/Verlusttrades schwankt daher genau so. Ich kann locker 10 Deals machen mit jeweils kleinen Verlusten, weil der Markt nicht so will, wie ich es gern hätte. Der 11. Deal allerdings hat es dann in sich. Wichtig ist, dass ich nicht die ganze Limite von anfang an ausschöpfe sondern z.B. in fünftel-Tranchen die Position aufbaue. (Wie beim Gas geben im Auto, ich starte vom Rotlicht auch nicht mit Vollgas.)
Zur Frage der Volaausbruchsstrategie kann ich Dir keine kompetente Antwort geben, ich hab da zuwenig Kentnisse. Es kann gut sein, dass es hier im Forum Leute gibt, die das besser können.
Übrigens ist es auch gut möglich physikalische Positionen strategisch zu halten, sei es über 4 Wochen oder länger. Instrumente zu absichern gibt es genug.
En Gruess vom
Philliecht
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