Baldur der Ketzer
20.11.2000, 17:12 |
Raketenangriff auf Arafats Amtssitz in Gaza lt. ZDF owTThread gesperrt |
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Sascha
20.11.2000, 17:28
@ Baldur der Ketzer
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Raketenangriff auf Arafats Amtssitz in Gaza lt. ZDF / mT |
Hi Baldur!
Danke für das Posting! Meine Meinung will ich besser nicht nochmal gesondert nennen. Aber ich verweise auf mein Posting Nr. 25629 worin ich alles über diese Sauerei gesagt habe.
Viele Grüße
<font color="#0000FF"> Sascha </font>
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mond73
20.11.2000, 17:31
@ Sascha
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Israelischer Scharfschütze bestätigt «Kopfschuss-Mentalität» (dpa) (mT) |
Israelischer Scharfschütze bestätigt «Kopfschuss-Mentalität»
Tel Aviv (dpa) - Ein israelischer Scharfschütze hat in einem Zeitungsinterview bestätigt, dass israelische Soldaten palästinensischen Demonstranten gezielt in den Kopf schießen.
«Wenn man einem Scharfschützen sagt, er solle schießen, dann ist das Bestreben, den Kopf zu treffen», sagte der namentlich nicht genannte Schütze in einem Interview der israelischen Zeitung «Haaretz» vom Montag. «Denn wenn ein Scharfschütze feuert, will er mit Sicherheit töten.» Geschossen werde auf jeden Palästinenser, der eine Waffe trage oder dabei sei, einen Brandsatz zu werfen.
Die Scharfschützen hätten Anweisungen, nicht auf Kinder zu schießen, betonte der Mann im Gespräch mit der angesehenen Reporterin Amira Hass. Er definierte Kinder allerdings als «Menschen unter zwölf (Jahren)». «Über zwölf ist es erlaubt, das ist kein Kind mehr», sagte der Scharfschütze. Man habe etwa zehn Sekunden, um das Alter des Palästinensers im Fadenkreuz zu schätzen. Es komme vor, dass Kinder durch «dumme Fehler» eines israelischen Soldaten getötet würden.
Es gebe keine durchgängigen Anweisungen über das Eröffnen des Feuers. «Die Anweisungen ändern sich jeden Tag, manchmal mehrmals an einem Tag.» Wenn es auf der israelischen Seite Verluste gegeben habe, «dann darf man mehr schießen». Man bemühe sich, die Zahl der Toten auf der palästinensischen Seite zu begrenzen. «Sechs Tote, das ist normal, es könnten viel mehr sein.» Seiner Ansicht nach wäre es jedoch falsch, nur zu verletzten statt zu töten. «Wenn man entscheidet, die Leute nur zu verletzen, dann wird es insgesamt mehr Verletzte geben, und die Frage ist, ob das gut ist. Verletzungen fachen den Zorn viel mehr an.»
Nach offizieller Anweisung der israelischen Armee dürfen Soldaten nur töten, wenn ihr eigenes Leben in Gefahr ist. Der Armee-Sprecher wirft der palästinensischen Autonomiebehörde vor, zynisch Kinder im Kampf gegen Israel einzusetzen: «Wer nicht will, dass seine Kinder zu Schaden kommen, darf sie nicht an eine Front schicken, an der ein Krieg geführt wird.»
Kommentar spare ich mir.
Warum ich das hier poste? Ist wohl börsenrelevant. Ein politisch korrekter
mond
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Baldur der Ketzer
20.11.2000, 17:37
@ mond73
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klar ist ein Nahost-Konflikt börsenrelevant - weitere Fundsache, andere Sicht: |
Israelische Professorin sagt, es
ist Zeit für Sanktionen gegen
Israel
[ Jo Conrad Forum ]
Geschrieben von!!WICHTIG!! am 14. November 2000 23:12:51:
Sagen Sie nicht, Sie hätten es nicht gewußt
von Tanya Reinhart*
In den ganzen sechs Jahren der letzten Intifada (87-93) gab es 18.000
palestinensische Verletzte. Jetzt, in einem Monat, sind wir bereits bei
7000. Eine alarmierende Anzahl von ihnen sind am Kopf oder an den
Beinen (Knieen) verletzt, mit sorgfältig gezielten Schüssen, und, in
verstärktem Maß, mit scharfer Munition. Viele werden sich nicht mehr
erholen, oder für den Rest ihres Lebens behindert sein.
Während die Medien uns mit Berichten über Waffenstillstand,
Friedensinitiativen, und 'Eindämmung der Gewalt' beschäftigen, gehen die
israelischen Verbrechen in den besetzten Gebieten ungestört weiter. Um
das Ausmaßder täglichen Verbrechen zu verstehen, sollten wir auf die
Verletzungen schauen, nicht nur auf die rasch wachsende Zahl von Toten.
Am 3. November berichtete CNN von einer 'relativen Ruhe' in den
(besetzten) Gebieten. Gegen Nachmittag desselben Tages waren 276
Menschen verletzt (LAW Bericht, 3. Nov), und schließlich:"Bis zu 452
Palestinenser wurden am Freitag in den Gebieten verletzt, nach Angaben
des Roten Kreuz" ('ha'aretz', 5. Nov). Am Samstag, dem 4. Oktober, als
die Medien in großer Länge von Barak's"Aufruf an Palestinenser-Führer
Arafat Yasser Arafat, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und das
palestinensisch-israelische Blutvergießen um des Friedens willen zu
beenden" (AP), berichteten,"wurden weitere 153 wegen Verletzungen
behandelt, die sie von Auseinandersetzungen mit Israelischen Truppen
erlitten hatten" ('ha'aretz', ebendort), darunter"5 Schüler von Sa'ir (nahe
Hebron), die in sehr kritischem Zustand sind" (Addameer - Prisoners'
Support and Human Rights Association, Report, 4. Nov).
Mehr als 7000 Palestinenser wurden Berichten zufolge bisher
verletzt. Mehrere palestinensische Quellen berichten, daßeine alarmierende
Anzahl von Ihnen am Kopf oder an den Beinen (Knieen) verletzt wurden,
mit sorgfältig gezielten Schüssen, und, in verstärkt= em Maß,
mit scharfer Munition. (Dr. Jumana Odeh, Director, Palestinian Happy
Child Center, Bericht 24. Oktober; LAW, Bericht 2. November.) Viele
werden sich nicht mehr erholen, oder für den Rest ihres Lebens behindert
sein.
Dieses Muster der Verletzungen kann nicht zufällig sein. Dan Ephron,
Boston Globe Korrespondent in Jerusalem, berichtet (4. November) über
die Ergebnisse der Delegation der Mediziner für Menschenrechte:
"Amerikanische Ärzte, die die israelische Gewaltanwendung auf der West
Bank und im Gaza-Streifen untersuchten, sind zu dem Schlußgekommen,
daßisraelische Soldaten anscheinend absichtlich auf Köpfe und Beine der
palestinensischen Protestierer zielten, sogar in
nicht-lebensbedrohenden Situationen." Ärzte der Delegation erklärten,
daßPolizeikräfte (law enforcement officials) weltweit ausgebildet werden,
in gefährlichen Situationen auf die Brust zu zielen (da dies das größte Ziel
ist), und die Tatsache, daßPalestinenser in den Kopf und die Beine
getroffen wurden, läßt darauf schließen, daßes keine lebensbedrohende
Situation gab; Soldaten hatten ausreichend Zeit, und versuchten mit
Absicht, unbewaffnete Leute zu verletzen.
Tatsächlich, die Israelis versuchen noch nicht einmal, ihre
Schieß-Strategien zu verschleiern. Interviews wie das folgende können
leicht in den israelischen Medien gefunden werden:
Nahshon Battalion bereit für innerstädtische Kriegführung Von Arieh
O'Sullivan
JERUSALEM (27. Oktober) -"Ich schoßauf 2 Leute... in ihre Kniee. Es
soll ihre Knochen brechen und sie neutralisieren, sie aber nicht töten," sagt
Sgt. Raz, ein Scharfschütze des Nahshon Battalions.
"Wie fühlte ich mich?...Gut wirklich, I war sehr zufrieden mit mir," gesteht
der 20-jährige Soldat."Ich fühlte ich könnte das tut, wofür ich ausgebildet
wurde, und es gab mir viel Selbstvertrauen zu denken, daß, wenn wir in
eine echte Kriegssituation kämen, ich in der Lage wäre, meine Kameraden
und mich zu verteidigen."
Eine allgemeine Praxis ist es, eine gummibemäntelte Metallkugel genau in
das Auge zu schießen - ein kleines Spiel gut trainierter Soldaten, die
höchste Präzision verlangt. Berichte über Augenverletzungen kommen
weiterhin täglich. Am 11. Oktober, berichtete das El Mizan
diagnostische Krankenhaus in Hebron, 11 Palestinenser wegen
Augenverletzungen zu behandeln. El Nasir Ophthalmic Hospital in Gaza
hat 16 Leute wegen Augenverletzungen behandelt, darunter 13
Kinder. Neun von ihnen verloren eines ihrer Augen". (LAW Bericht, 19
Oktober)."Vom 29 September bis zum 25 Oktober 2000, hat
Jerusalem's St. John Augenklinik 50 Patienten wegen Augenverletzungen
behandelt". (LAW, 2. November, '...Eye Injuries').
Entgegen den Standardberichten von 'Zusammenstößen' sind die Opfer
nicht nur Demonstranten. Hier ist nur eine Geschichte, untersucht von
LAW (ebendort): Maha Awad, eine 36-jährige Frau lebt mit ihrer Familie
in Al Bireh (nahe Ramallah) in einer Wohnung gegenüber der jüdischen
Siedlung von Psagot."Mittwoch Nacht, am 4. Oktober 2000, war sie
zuhause... Sie erinnert sich, daß: 'Um ungefähr 9 Uhr abends hörten wir
Schüsse in unserer Nachbarschaft; es war intensives, ungezieltes Schießen.
Wir wußten nicht, was passierte, aber wir waren sehr in Angst. Ich
schloßmein Zimmer und ging auf den Balkon, um die Tür zu schließen. In
dem Moment wurde ich von einer Kugel ins rechte Auge getroffen, die
durch die Glastür des Balkons eindrang'.""Maha war jedoch nicht die
einzige Person der Familie, die in dieser Nacht schwer verletzt wurde.
Nachdem er sie ins Krankenhaus gebracht hatte, ging ihr 54-jähriger
Bruder, der zu Besuch aus den USA war, zurück zu ihrem Haus, um
Kleidung für Maha zu holen. Als er sich die Stelle, wo Maha angeschoßen
wurde, ansehen wollte, wurde er selbst in den Bauch geschoßen." Man
wird das Gefühl nicht los, daßes sich hier um ein Jagdspiel handelt,
kaltblütig gespielt von gut ausgebildeten
Scharfschützen mit High-tech Ausrüstung.
Streukugeln treffen nicht so viele Leute präzise in den Augapfel, oder das
Knie. Die israelische Armee bereitete sich sorgfältig für die momentanen
Ereignisse vor:"Erst vor etwas mehr als einem Jahr eingerichtet, um mit
Unruhen in der West Bank fertig zu werden... hat das IDF vier Battalione
für Konflikte mit geringer Intensität ausgebildet, und Nahshon ist die, die
auf innerstädtische Kriegführung spezialisiert ist. Ihre Truppen trainieren in
künstlichen
Palestinenserdörfern, die an 2 IDF-Basen errichtet wurden." (Jerusalem
Post, Arieh O'Sullivan, 27 Oktober 2000). Speziell ausgebildete
israelische Einheiten, zielen, schießen und treffen das Ziel in kalkulierter
Art: Verkrüpple, aber halte die Statistik der Toten gering. Dies wird offen
berichtet (und recht stolz) in den
israelischen Medien. Derselbe Artikel der Jerusalem Post erklärt, daß"es
die übergeordnete IDF-Strategie ist, den Palestinensern keine massive
Anzahl von Todesfällen zuzugestehen, die die Palestinenser nach Ansicht
der Armee wollen, um weltweite Unterstützung zu gewinnen und ihren
Kampf für Unabhängigkeit zu konsolidieren. 'Wir versuchen sehr, sie nicht
zu töten...' sagt Lt.-Col. Yoram Loredo, Kommandant und Gründer des
Nahshon Battalions."
Der Grund ist klar genug: Massive Anzahl von toten Palestinensern
tagtäglich können selbst von den kooperativsten westlichen Medien nicht
unbeachtet gelassen werden. Barak drückte dies explizit
aus."Der Premierminister sagte, daß, wären da keine 140
palestinensischen Toten zu diesem Zeitpunkt, sondern eher 400 oder
1000, so würde dies... Israel vielleicht großen Schaden zufügen."
(Jerusalem Post, 30 Oktober). Mit einem stabilen Durchschnitt von 5
Toten pro Tag kann Israel, so glauben sie, 'ohne Schaden' viele weitere
Monate so weitermachen. In einer an Schrecken gewöhnten Welt, denken
viele, daß180 Tote in einem Monat traurig und beunruhigend sind, aber
dies ist noch keine Grausamkeit, die die Welt gemeinsam stoppen sollte.
Über die 'Verletzten' wird kaum berichtet; sie zählen nicht in der
nüchternen Statistik der Tragödie. Wer wird ihrem Schicksal nach ihrer
Verletzung Aufmerksamkeit schenken, in überfüllten und schlecht
ausgerüsteten Krankenhäusern? Wer wird aufhören, darüber
nachzudenk= en,
wieviele von ihnen langsam sterben werden, von ihren Verletzungen, oder
für immer behindert, blind oder verstümmelt bleiben werden? Oder über
ihre Chancen nachzudenken, die Belagerung und den Hunger zu
überleben, die ihrem Volk angetan wurde?
Niemals hat sich Israel getraut, täglich mit solch brutaler, massiver Gewalt
auf steinewerfende Demonstranten zu reagieren. In den ganzen sechs
Jahren der letzten Intifada (87-93), gab es 18000
palestinensische Verletzte. Jetzt, in einem Monat, sind wir bereits bei
7000. Wir werden Zeuge einer neuen Phase. Israel hat den
Startschußgegeben für eine systematische und vorgeplante Zerstörung der
palestinensischen Infrastruktur, der Städte und des Lebens.
Die israelische Armee provozierte und vergrößerte die Eskalation hin zu
Feuerwaffen, durch ihre massive Offensive gegen verärgerte
Demonstranten. Unter Umständen von Feuer (und oft überhaupt ohne
Feuervorwand), werden Wohngebiete fast jede Nacht bombardiert von
Helikoptern und Panzern, unter Gebrauch von Raketen,
Machinengewehren und 'Präzisions'waffen, während die Armee die
Bewohner 'zu ihrer eigenen Sicherheit' zur Evakuierung aufruft. Den
Siedlern wird freie Hand zum Angriff gegeben, Leute zu erschießen und
Eigentum zu
zerstören. In Hebron ist ein besonders massiver israelischer Angriff
gestartet worden, in einem - wie es aussieht - Versuch, die jüdischen
Viertel zu vergrößern. Alles zusammengenommen gibt es einen enormen
Druck auf Bewohner vieler Gebiete, die an israelische Siedlungen
angrenzen, zu evakuieren, um die Vergrößerung des bereits von Israel
besetzten Lands zu ermöglichen. In der Tat, Zuweisung von Land findet
jeden Tag statt, Stück für Stück (siehe Katriel, Indymedia/Israel 30.
Oktober). Verzweifelte Palestinenser berichten von all dem und viel mehr
kommt jeden Tag. Es ist an uns zu wählen, dies zu wissen.
Vor noch nicht langer Zeit war der Westen schockiert and verärgert über
die Milosevic-Greuel gegen die Kosovo Albaner, die als ethnische
Säuberungen beschrieben wurden. Aber was Israel begonnen hat
auszuführen ist unvergleichlich schlimmer.. Konfrontiert mit
Terroristenangriffen (durch die KLA) auf serbische Institutionen und
Zivilisten im Kosovo, schlug Milosevic brutal zurück, unter Anwendung
von zweifellos 'exzessiver Gewalt'. Seine Taten waren kriminell. Aber er
(Milosevic) sendete keine Apache Helikopter, um Wohngebiete zu
bombardieren. Er stellte keine Städte im Kosovo unter Belagerung; er
benutzte keine Raketen aus Panzern, und er schickte keine Unzahl
Scharfschützen, um zu verwunden und zu töten."
Es sollten Sanktionen gegen Israel verhängt werden.
*Tanya Reinhart ist Professorin für Linguistik und kulturelle Studien an der
Tel Aviv Universität und der Universität Utrecht. Sie kann unter
Tanya@MiddleEast.Org erreicht werden.
=3D=3D=3D=3D=3D
(Attribution: MiD-EasT RealitieS - www.MiddleEast.Org
Phone: 202 362-5266 Fax: 815 366-0800
Email: MER@MiddleEast.Org
=3D=3D=3D=3D=3D
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ufi
20.11.2000, 18:07
@ Baldur der Ketzer
|
2 Seiten.... |
Was würdest Du in Deutschland unternehmen, wenn unsere ausländischen Mitmenschen den Heiligen Krieg ausrufen würden?
Jeden Tag Terror und Anarchie.
Bist Du sicher, daß die Palästinenser wirklich wissen was sie wollen?
In Afghanistan haben sich die Milizen gegenseitig fertiggemacht, nachdem die Russen abgezogen sind. In einigen Ecken dieser Welt ( interessanterweise meist verbunden mit einer ganz bestimmten Religion ) gibt es eben militante Völker, die nicht fähig sind sich zivilisiert zu benehmen. Tiefstes Mittelalter.
( Die Juden sind hier bestimmt nicht gemeint. )
Was meist Du, wie das weitergeht, wenn die Israeli die Gegenwehr einstellen? Friede Freude Eierkuchen?
Dafür sind doch eher die Christen da! Rechte und linke Backe und so. ( Siehe Beirut, wo man die Christen 1985 nach fast 2000 Jahren erledigt hat! )
Dottore, sag auch mal was!
Gruß
ufi
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Baldur der Ketzer
20.11.2000, 18:20
@ ufi
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Re: das geht jetzt wieder zu weit offtopic mT |
Hallo, Ufi,
vielleicht muß man schon unterscheiden, wer wo was macht, warum, in welcher Reihenfolge, Ursache und Wirkung usw.
Damit es sich nicht wieder hier zuspitzt, ich antworte Dir gerne. Per Mail.
baldur@hkmail.net
Schönen Gruß vom Baldur
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dottore
20.11.2000, 18:24
@ ufi
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Re: 2 Seiten.... Geschichte treibt dahon, ob wir wollen oder nicht! |
>Was würdest Du in Deutschland unternehmen, wenn unsere ausländischen Mitmenschen den Heiligen Krieg ausrufen würden?
>Jeden Tag Terror und Anarchie.
>Bist Du sicher, daß die Palästinenser wirklich wissen was sie wollen?
>In Afghanistan haben sich die Milizen gegenseitig fertiggemacht, nachdem die Russen abgezogen sind. In einigen Ecken dieser Welt ( interessanterweise meist verbunden mit einer ganz bestimmten Religion ) gibt es eben militante Völker, die nicht fähig sind sich zivilisiert zu benehmen. Tiefstes Mittelalter.
>( Die Juden sind hier bestimmt nicht gemeint. )
>Was meist Du, wie das weitergeht, wenn die Israeli die Gegenwehr einstellen? Friede Freude Eierkuchen?
>Dafür sind doch eher die Christen da! Rechte und linke Backe und so. ( Siehe Beirut, wo man die Christen 1985 nach fast 2000 Jahren erledigt hat! )
>Dottore, sag auch mal was!
>Gruß
>ufi
Hi ufi -
verfolge das alles mit großem Interesse, das aber immer wieder in Trauer und ohnmächtiger Wut mündet. Ich möchte das nicht kommentieren. Bei diesen Konflikten ist es immer so, dass vor dem Konflikt schon einer war, davor auch einer, davor wieder einer - man kommt ans Ende.
Seien wir froh, dass wir Deutschen und Franzosen es wenigstens hinter uns haben. 2. WK - 1. WK - 1870er Krieg - Napoleon - Ludwig XIV. - Auflösung Burgunds, usw., usw. Jeder glaubt sich im Recht und am Ende gibt's die nächste Blutspur.
Man kann auch fragen: Warum holt sich die Christenheit nicht Jerusalem zurück, Konstantinopel? Was ist mit Nordafrika, da kam immerhin Augustinus her, usw. usw.
Warum kriegt Portugal nicht Brasilien zurück? Warum Belgien nicht den Kongo? Warum wird Köln nicht italienisch ("Colonia Agrippensis")? Warum fechten die Holländer nicht den Vertrag über New York an (damals gegen eine lächerliche Molukkeninsel getauscht)? Was ist mit dem Kirchenstaat? Der Republik Venedig?
Solange diese"Altansprüche" und Ideologien, vor allem aber die religiösen Eiferer nicht stoppen - hat es keinen Sinn. Die UNO ist doch schon an über 100 Plätzen im Einsatz. Und? Zwecklos. Denn es werden noch viel mehr Einsätze kommen.
Die Geschichte kennt kein Recht oder Unrecht, sie treibt nur dahin. Und wir müssen lernen damit umzugehen.
Und die größte aller Schweinereien: Von den Entschädigungszahlungen an ehemalige Zwangsarbeiter wird selbstverständlich auch in diesem Jahr nichts erfolgen. Und wenn dann endlich alle tot sind, sagen die Anwälte: DANKE!
d.
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dottore
20.11.2000, 18:26
@ Baldur der Ketzer
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Re: das geht jetzt wieder zu weit offtopic mT |
>Hallo, Ufi,
>vielleicht muß man schon unterscheiden, wer wo was macht, warum, in welcher Reihenfolge, Ursache und Wirkung usw.
>Damit es sich nicht wieder hier zuspitzt, ich antworte Dir gerne. Per Mail.
>baldur@hkmail.net
>Schönen Gruß vom Baldur
Siehste ufi -
geht schon wieder los:
Reihenfolge, Ursache, Wirkung.
Baldur, den ich sehr schätze, soll hier Mal einen Konflikt beschreiben, der als"Erstkonflikt" zu bezeichnen ist. Und ich werde ihm zeigen, dass es nicht der Erstkonflikt war.
Geschichte heisst"schichten". Und auf eine Schicht folgt immer einer frühere und noch frühere, usw. usw.
Gruß (auch an Baldur, klaro)
d.
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ufi
20.11.2000, 18:29
@ dottore
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Danke, lassen wir's damit bewenden! Schönen Abend noch und Gruß (owT) |
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Baldur der Ketzer
20.11.2000, 18:44
@ dottore
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Re: Erstkonflikt |
Hallo, dottore,
Erstkonflikt, hm.
ich gebe wieder, was ich von palästinensichen Freunden weiß:
sie wurden aus Ihren Häusern geschmissen und vertrieben, weil es neue Machthaber in ihrer bis dahin angestammten Heimat gab, die sich des Gebietes bemächtigten.
Und sie wurden"Fremde", wenigstens aber Bürger niederer Stufe am bisherigen Territorium.
Ihr Besitz enteignet.
Sie flohen nach Deutschland, wurden gottlob hier aufgenommen, und sind mittlerweile deutsche Staatsbürger. Sie sprechen Deutsch wie jeder hier, sind voll integriert. Dennoch hängen sie an Ihrer ursprünglichen heimat.
Die Frage eines evtl. angestammten Heimatrechts der semitischen Juden und deren prozentualen Anteil war ja einer der Aufhänger für das Verfahren gegen Jan Udo Holey, so daß ich dieses Thema nicht am Server ausbreiten möchte, aber per mail gerne meinen Info-Stand weitergebe.
Ich denke mal, daß es immer einen relevanten Zeitbezug braucht.
Den beziffere ich mal frei heraus und willkürlich mit dem eigenen Erleben und dem der Vorgeneration.
Will heißen, daß die Folgegeneration sicher noch Bindungen übernimmt an frühere Heimat (heimatvertriebene), daß es aber bei der Enkelgeneration stark nachlassen dürfte, und daß man in Jahrhunderten gerechnet wohl keine Ansprüche mehr herleiten kann und auch nicht sollte.
Wer fordert Namibia zurück? Ich kenne keinen.
Wer überlegt sich Reparationsforderungen gegen Schweden aufgrund der verheerungen 1618-48? Wohl auch niemand.
Der erste Weltkrieg? ist auch lange her.
Der zweite Weltkrieg? Den haben viele noch erlebt oder bekommen jeden Tag die Auswirkungen ab.
Diese Zeit ist noch lebendig.
Mit Verlaub, ich halte es sehr wohl für einen Unterschied, ob jemand Steine wirft auf"eigenem" Territorium, oder ob er das in einer Gastnation tut, die mit dem Ursprungskonflikt nichts zu tun hat.
Beides wird keine Lösung bringen.
Aber die Flüchtlingslagerinsassen, die noch heute dort sitzen, haben auch nichts zur Lösung beigetragen.
meint der Baldur und ist gespannt.
>geht schon wieder los:
>Reihenfolge, Ursache, Wirkung.
>Baldur, den ich sehr schätze, soll hier Mal einen Konflikt beschreiben, der als"Erstkonflikt" zu bezeichnen ist. Und ich werde ihm zeigen, dass es nicht der Erstkonflikt war.
>Geschichte heisst"schichten". Und auf eine Schicht folgt immer einer frühere und noch frühere, usw. usw.
>Gruß (auch an Baldur, klaro)
>d.
Mit besten Grüßen
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Hardy
20.11.2000, 18:45
@ dottore
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Geschichte treibt dahin, ob wir wollen oder nicht! Ein wenig Senf noch dazu.... |
>Hi ufi -
>verfolge das alles mit großem Interesse, das aber immer wieder in Trauer und ohnmächtiger Wut mündet. Ich möchte das nicht kommentieren. Bei diesen Konflikten ist es immer so, dass vor dem Konflikt schon einer war, davor auch einer, davor wieder einer - man kommt ans Ende.
>Seien wir froh, dass wir Deutschen und Franzosen es wenigstens hinter uns haben.
Hoffen wir, dass es so bleibt. Wenn ich an Herrn LePen denke, solchen Leuten ist jederzeit jeder Schwachsinn zuzutrauen...
>Man kann auch fragen: Warum holt sich die Christenheit nicht Jerusalem zurück, Konstantinopel? Was ist mit Nordafrika, da kam immerhin Augustinus her,
Hat Frankreich versucht. Von der Bevölkerungszahl her lebten Mitte bis Ende des 19.Jahrhunderts in weiten Teilen des algerischen Küstenlandes mehr Franzosen als Afrikaner.
Wie es ausging, ist bekannt. Die Demographie entschied anders...
>Warum kriegt Portugal nicht Brasilien zurück?
warum sollte es? die Unabhängigkeit Brasiliens erfolgte durch einen exilierten portugiesischen Prinzen auf friedlichem Weg...
> Warum Belgien nicht den Kongo?
Nein, nicht Belgien! Portugal! die Portugiesen waren die einzigen, die die Congolesen jemals respektiert hatten. Portugal hatte - nachdem sich König Nzinga Nkuwu auf den christlichen Namen Pedro hatte taufen lassen - Congo als gleichberechtigtes Königreich anerkannt & sogar Botschafter ausgetauscht. Die Sache ging in dem Moment schief, als Portugal selbst von Spanien erorbert wurde und Philipp II. an Afrika kein Interesse mehr zeigte.
>Warum wird Köln nicht italienisch ("Colonia Agrippensis")?
Nein. Sudanesisch. Soviel ich weiß, waren die in Colonia Agrippensis stationierten römischen Soldaten meroitische und kuschitische Söldner (Mann, was müssen die sich einen abgebibbert haben...)
>Warum fechten die Holländer nicht den Vertrag über New York an (damals gegen eine lächerliche Molukkeninsel getauscht)?
Das interessiert mich - wann waren die Engländer auf den Molukken?
>Die UNO ist doch schon an über 100 Plätzen im Einsatz. Und? Zwecklos.
Kann sie nicht oder will sie nicht? Was die UNO in Rwanda angestellt hat oder vielmehr nicht anstellen durfte, was in Srebenica passiert ist, in Ost-Timor - die Geschichte der Blauhelme ist ein Dolchstoß aus NewYork ohne Legende.
>Denn es werden noch viel mehr Einsätze kommen.
>Die Geschichte kennt kein Recht oder Unrecht, sie treibt nur dahin. Und wir müssen lernen damit umzugehen.
>Und die größte aller Schweinereien: Von den Entschädigungszahlungen an ehemalige Zwangsarbeiter wird selbstverständlich auch in diesem Jahr nichts erfolgen. Und wenn dann endlich alle tot sind, sagen die Anwälte: DANKE!
Ja. Wo du recht hast, hast du recht!
>d.
& während der Hardy das geschrieben hat, geht sein heissgeliebter NDX wieder Richtung Rio Grande...
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mond73
20.11.2000, 18:48
@ dottore
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Hätte ich ja nicht gedacht, dass ich einem Bildzeitungsreporter.... |
....ein gewisses Maß an Weisheit bescheinigen muss/kann/darf....
>Hi ufi -
>verfolge das alles mit großem Interesse, das aber immer wieder in Trauer und ohnmächtiger Wut mündet. Ich möchte das nicht kommentieren. Bei diesen Konflikten ist es immer so, dass vor dem Konflikt schon einer war, davor auch einer, davor wieder einer - man kommt ans Ende.
>Seien wir froh, dass wir Deutschen und Franzosen es wenigstens hinter uns haben. 2. WK - 1. WK - 1870er Krieg - Napoleon - Ludwig XIV. - Auflösung Burgunds, usw., usw. Jeder glaubt sich im Recht und am Ende gibt's die nächste Blutspur.
>Man kann auch fragen: Warum holt sich die Christenheit nicht Jerusalem zurück, Konstantinopel? Was ist mit Nordafrika, da kam immerhin Augustinus her, usw. usw.
>Warum kriegt Portugal nicht Brasilien zurück? Warum Belgien nicht den Kongo? Warum wird Köln nicht italienisch ("Colonia Agrippensis")? Warum fechten die Holländer nicht den Vertrag über New York an (damals gegen eine lächerliche Molukkeninsel getauscht)? Was ist mit dem Kirchenstaat? Der Republik Venedig?
>Solange diese"Altansprüche" und Ideologien, vor allem aber die religiösen Eiferer nicht stoppen - hat es keinen Sinn. Die UNO ist doch schon an über 100 Plätzen im Einsatz. Und? Zwecklos. Denn es werden noch viel mehr Einsätze kommen.
>Die Geschichte kennt kein Recht oder Unrecht, sie treibt nur dahin. Und wir müssen lernen damit umzugehen.
>Und die größte aller Schweinereien: Von den Entschädigungszahlungen an ehemalige Zwangsarbeiter wird selbstverständlich auch in diesem Jahr nichts erfolgen. Und wenn dann endlich alle tot sind, sagen die Anwälte: DANKE!
>d.
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Hardy
20.11.2000, 18:55
@ dottore
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Ich hätte auch Erstkonflikte anzubieten... |
>Baldur, den ich sehr schätze, soll hier Mal einen Konflikt beschreiben, der als"Erstkonflikt" zu bezeichnen ist. Und ich werde ihm zeigen, dass es nicht der Erstkonflikt war.
Meine Vorschläge, auch wenn ich nicht Baldur heiße:
- die Eroberung Irlands durch die Engländer unter Heinrich II. (mit Billung des Papstes Hadrian IV. - gebürtiger Engländer - durch die Bulle"Laudabiliter")
- die arabische Expansion unter Mohammed (Allah segne ihn und spende ihm Heil) und die Vier Rechtgeleiteten Kalifen (Segen ihrem Andenken)
- die Kriege der weißen Amerikaner (Spanier, Engländer) gegen die amerikanischen Ureinwohner
- die Eroberung Tibets durch China
Hardy
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mond73
20.11.2000, 18:56
@ mond73
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Sorry, dottore.... |
ist mir so rausgerutscht.....
Noch was, Deutschland müsste dann auch an Indien fallen.
Sind wir nicht alle Indogermanen?
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nereus
20.11.2000, 18:56
@ dottore
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Re: das geht jetzt wieder zu weit offtopic mT |
Hallo dottore!
Sie schreiben:"...Reihenfolge, Ursache, Wirkung.
Baldur, den ich sehr schätze, soll hier Mal einen Konflikt beschreiben, der als"Erstkonflikt" zu bezeichnen ist. Und ich werde ihm zeigen, dass es nicht der Erstkonflikt war. Geschichte heisst"schichten". Und auf eine Schicht folgt immer einer frühere und noch frühere, usw. usw."
Da haben Sie zweifellos recht. Nur in einer Ihrer vorherigen Antworten haben Sie die Problematik sehr schön beschrieben. Warum holen sich die Italiener nicht Köln zurück oder die Holländer Manhattan?
Das heißt ja wohl im Klartext, irgendwann muß die Endloskette in die Vergangenheit abgeschnitten werden, sonst kommt man nie auf einen grünen Zweig und jeder schlägt sich mit jedem.
Die Uno hat sich 1947, oder war es schon vorher, meiner Meinung nach ziemlich klar ausgedrückt. 57 % von Palästina an den neu zu gründenden Staat Israel. Da blieben nach Adam Riese noch 43 % für die ehemaligen Bewohner übrig, die in der Mehrheit eindeutig Palästinänser bzw. Araber waren.
Wenn ich mir den heutigen Flickenteppich anschaue der von diesen 43 % noch verblieben ist, also ich weiß nicht.
Es wird gesiedelt auf Teufel komm raus und man kümmert sich nicht die Bohne um irgendwelche Abmachungen.
Falls diese Ansicht gegen die herrschende political correctness verstößt
kann der Beitrag ja flugs gelöscht werden.
mfG
nereus
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<HR>
</center> |
Hardy
20.11.2000, 19:01
@ mond73
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Ach du lieber Mann im Mond!!! Jetzt kapiere ich die GeChichte... |
mit der Greencard für die Inder...
Hardy
>Noch was, Deutschland müsste dann auch an Indien fallen.
>Sind wir nicht alle Indogermanen?
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<HR>
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mond73
20.11.2000, 19:04
@ Hardy
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Das ist Familienzusammenführung!!! Und die"türkische" Bevölkerungsgruppe... |
...ist eigentlich ne"bayrische" (oder andersrum). Jedenfalls sind die Bayern eingewanderte Osmanen. Die sollten wir mal"rückführen".....
Spass beiseite, ich glaub, jetzt ist gut.
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dottore
20.11.2000, 20:33
@ Baldur der Ketzer
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Re: Erstkonflikt |
>Hallo, dottore,
>Erstkonflikt, hm.
>ich gebe wieder, was ich von palästinensichen Freunden weiß:
>sie wurden aus Ihren Häusern geschmissen und vertrieben, weil es neue Machthaber in ihrer bis dahin angestammten Heimat gab, die sich des Gebietes bemächtigten.
>Und sie wurden"Fremde", wenigstens aber Bürger niederer Stufe am bisherigen Territorium.
>Ihr Besitz enteignet.
Es geht um die Palestinenser in den von Israel im Sechs-Tage-Krieg eroberten Gebieten.
Nun gibt es im Krieg das berühmte ius expropriatonis, d.h. der Sieger kann mit dem Eigentum des Unterlegenen mache, was er will (geltendes Völkerrecht, siehe auch die Enteignungen 1945 ff. in der damaligen SBZ).
Überdies wurde der 6-Tage-Krieg nicht von Israel begonnen, sondern war eindeutig ein Angriffskrieg der Araber (Syrien, Jordanien, Ägypten).
Die Gebiete, in denen heute die Palestinenser leben, wurden nach Kriegsrecht Jordanien abgenommen. Es könnte z.B. an Jordanien zurückgegeben werden. Was wäre dann?
Gut, die Gründung des Staates Israel, war auch keine so einwandfreie Sache, wie überhaupt kaum eine Staatsgründung jemals eine einwandfreie Sache war. Davor gab es ein britisches Protektorat und dagegen operierten die Juden mit Terror (Sprengung des King David Hotels durch den späteren MP Begin usw.).
Aber was hatten die Briten dort zu suchen? Es war eine Folge des - auch vom Osmanischen Reich - vergeigten WK 1. Denn davor war Palestina ganz eindeutig und unbezweifelbar türkisches Territorium.
Aber wie sind denn die Türken dahin gekommen? Und so weiter und so weiter. Schließlich bin ich beim Königreich Jerusalem angekommen, das unbezweifelbar von Christen beherrscht wurde. Und so weiter und so weiter...
Was haben die Palestinenser für ein Recht, im Westjordanland einen Staat zu haben, denn der letzte Staat vor der israelischen Okkupation (Kriegsrecht), der dort herrschte, war Jordanien (früher auch mal"Transjordanien")? Keines!
Was haben die Juden für ein Recht, das Westjordanland okkupiert zu halten? Das Kriegs- und das Kriegsfolgerecht?
Was aber haben die Juden für ein Recht, überhaupt über Israel zu herrschen? Ein aus der Macht des Faktischen (Staatsausrufung) hergeleitetes Recht. Israel war ja lange nicht von anderen Staaten anerkannt.
Kurzum: Es gibt kein Recht, das sich nicht mit einem zeitlich früheren kreuzen würde. Die ganze Geschichte besteht darin, Gewalt (ausgeübte oder angedrohte) in Recht (= Ruhezustand, keine Gefährdung) zu verwandeln.
Deshalb kannst Du mit allen diskutieren, bis Du schwarz bist. SINNLOS!
>Sie flohen nach Deutschland, wurden gottlob hier aufgenommen, und sind mittlerweile deutsche Staatsbürger. Sie sprechen Deutsch wie jeder hier, sind voll integriert. Dennoch hängen sie an Ihrer ursprünglichen heimat.
Wer hängt nicht an seiner Heimat? Das ist nun wirklich schwach als Argument.
>Die Frage eines evtl. angestammten Heimatrechts der semitischen Juden und deren prozentualen Anteil war ja einer der Aufhänger für das Verfahren gegen Jan Udo Holey, so daß ich dieses Thema nicht am Server ausbreiten möchte, aber per mail gerne meinen Info-Stand weitergebe.
"Heimatrecht" - wenn ich das schon höre! Ich bin 50 Jahre lang um meine Heimat beschissen worden, na und? Aber da es offenbar ein Recht ist, kann ich es ja einklagen. Und da es in der Vergangenheit liegt, muss ich Schadensersatz für nicht gewährtes Heimatrecht fordern. Das tue ich als erstes gegen die US-Armee, weil sie nicht im Stande war (oder willens), meine Heimat aus den Fängen des Sowjetkommunismus zu befreien.
Ja spinnen hier denn alle? Oder spinne ich?"Heimatrecht" ist genauso bullshit wie"Leitkultur" oder das Verbot, jeden nach Deutschland einreisen und dort um Arbeit nachfragen zu lassen, der möchte. HIER beginnt wieder einmal der gute, altbewährte Faschismus sein Haupt zu heben. Na dann: Gute Reise!
>Ich denke mal, daß es immer einen relevanten Zeitbezug braucht.
>Den beziffere ich mal frei heraus und willkürlich mit dem eigenen Erleben und dem der Vorgeneration.
>Will heißen, daß die Folgegeneration sicher noch Bindungen übernimmt an frühere Heimat (heimatvertriebene), daß es aber bei der Enkelgeneration stark nachlassen dürfte, und daß man in Jahrhunderten gerechnet wohl keine Ansprüche mehr herleiten kann und auch nicht sollte.
"Bindung"? Aha! Und das schreibt jemand, der"Weltbüger" sein will? Und der sicher nicht dort auf die Welt gekommen ist, wo er jetzt wohnt.
>Wer fordert Namibia zurück? Ich kenne keinen.
Völkerrechtlich abgewickelt. Versailler Vertrag.
>Wer überlegt sich Reparationsforderungen gegen Schweden aufgrund der verheerungen 1618-48? Wohl auch niemand.
Völkerrechtlich abgewickelt. 1648, Münster und Osnabrück.
>Der erste Weltkrieg? ist auch lange her.
Noch nicht ganz abgewickelt, aber schon fast.
>Der zweite Weltkrieg? Den haben viele noch erlebt oder bekommen jeden Tag die Auswirkungen ab.
Nicht abgewickelt. Hoffentlich aber bald.
>Diese Zeit ist noch lebendig.
>Mit Verlaub, ich halte es sehr wohl für einen Unterschied, ob jemand Steine wirft auf"eigenem" Territorium, oder ob er das in einer Gastnation tut, die mit dem Ursprungskonflikt nichts zu tun hat.
Schon sehr gut, das mit dem"eigenen" Territorium, dabei"eigenes" in Tütelchen gesetzt! Zeigt doch die ganze Schwäche des Arguments.
>Beides wird keine Lösung bringen.
Lösungen beingen nur Verträge, die beide Seiten binden. Davon sind wir d o r t weiter entfernt denn je.
>Aber die Flüchtlingslagerinsassen, die noch heute dort sitzen, haben auch nichts zur Lösung beigetragen.
Nein, die konnten auch gar nichts dazu beitragen. Frag' doch Mal Herrn Scharon, wie er in den Flüchtlingslagern gehaust hat (oder schon vergessen?).
Gruß
d.
>meint der Baldur und ist gespannt.
>
>>geht schon wieder los:
>>Reihenfolge, Ursache, Wirkung.
>>Baldur, den ich sehr schätze, soll hier Mal einen Konflikt beschreiben, der als"Erstkonflikt" zu bezeichnen ist. Und ich werde ihm zeigen, dass es nicht der Erstkonflikt war.
>>Geschichte heisst"schichten". Und auf eine Schicht folgt immer einer frühere und noch frühere, usw. usw.
>>Gruß (auch an Baldur, klaro)
>>d.
>Mit besten Grüßen
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dottore
20.11.2000, 20:35
@ nereus
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Re: das geht jetzt wieder zu weit offtopic mT - ach, was offtopic! |
>Es wird gesiedelt auf Teufel komm raus und man kümmert sich nicht die Bohne um irgendwelche Abmachungen.
Gesiedelt wird in den ehemals jordanischen Gebieten. Punktum.
>Falls diese Ansicht gegen die herrschende political correctness verstößt
>kann der Beitrag ja flugs gelöscht werden.
Warum? Hier ist ein freies Land mit freier Meinung.
>mfG
>nereus
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dottore
20.11.2000, 20:40
@ Hardy
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Re: Ich hätte auch Erstkonflikte anzubieten... |
>>Baldur, den ich sehr schätze, soll hier Mal einen Konflikt beschreiben, der als"Erstkonflikt" zu bezeichnen ist. Und ich werde ihm zeigen, dass es nicht der Erstkonflikt war.
>Meine Vorschläge, auch wenn ich nicht Baldur heiße:
>- die Eroberung Irlands durch die Engländer unter Heinrich II. (mit Billung des Papstes Hadrian IV. - gebürtiger Engländer - durch die Bulle"Laudabiliter")
Sehr gut, inzwischen bis auf Nordirland wieder restituiert.
>- die arabische Expansion unter Mohammed (Allah segne ihn und spende ihm Heil) und die Vier Rechtgeleiteten Kalifen (Segen ihrem Andenken)
Klassicher Angriffskrieg. Durch Anerkennung der arabischen Staaten vom Maghreb bis ganz weit nach Osten erledigt.
>- die Kriege der weißen Amerikaner (Spanier, Engländer) gegen die amerikanischen Ureinwohner
Das war in puncto Spanier ein Angriffskrieg (erfolgreich, ergo abgeschlossen), die Engländer führten keinen Krieg, weil die Indianer Nordamerikas kein"Territorium" hatte wie die Majas, Azteken usw., in Mittelamerika.
>- die Eroberung Tibets durch China
Klassische Okkupation ohne Erklärung des Kriegszustandes von beiden Seiten. Ergo absolut völkerrechtswidrig und unbedingt zu korrigieren!
>Hardy
Danke Hardy
d.
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Agnosie
20.11.2000, 21:28
@ dottore
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Ach dottore, Sie sind großartig! (owT) |
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black elk
20.11.2000, 21:59
@ dottore
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Re: Erstkonflikt - Sozialdarwinismus? |
>>Hallo, dottore, ebenfalls Hallo
>Nun gibt es im Krieg das berühmte ius expropriatonis, d.h. der Sieger kann mit dem Eigentum des Unterlegenen mache, was er will (geltendes Völkerrecht, siehe auch die Enteignungen 1945 ff. in der damaligen SBZ).
xxx Ich glaube darum geht es im wesentlichen bei dieser Diskussion. Soll man 'Unrecht' wie immer man es auch definiert als naturgegeben hinnehmen, eine natürliche Auslese der Gesellschaft? Kann sich der starke immer das nehmen was er will und ist das Gerecht. Führt das zu einer harmonischen, friedlichen Gesellschaftsform?
>Kurzum: Es gibt kein Recht, das sich nicht mit einem zeitlich früheren kreuzen würde. Die ganze Geschichte besteht darin, Gewalt (ausgeübte oder angedrohte) in Recht (= Ruhezustand, keine Gefährdung) zu verwandeln.
xxx Stimmt, deshalb wird auch eine rein juristische Diskussion im Sand verlaufen.
Dennoch hängen sie an Ihrer ursprünglichen heimat.
>Wer hängt nicht an seiner Heimat? Das ist nun wirklich schwach als Argument.
xxx Den Heimatbegriff halte ich für sehr wichtig, nicht in dem Sinne wie er von den Medien mißverstanden wird. Eher im Sinne von 'zu Hause', 'Wertegemeinschaft'. Wenn man in seinem Umkreis keine Verantwortung übernehmen kann und sich nichts und niemandem verbunden fühlt, wird man es anderswo auch nicht können.
>HIER beginnt wieder einmal der gute, altbewährte Faschismus sein Haupt zu heben. Na dann: Gute Reise!
xxx So kraß würde ich das nicht formulieren. Jedes Lebewesen auf diesem Planeten hat sein Terretorium das es verteidigt, unabhängig von Rasse und Kultur. Ob das nun in der Dimension von Staaten oder auf niederer Ebene täglich im Büro passiert.
Gruß black elk
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Baldur der Ketzer
20.11.2000, 23:14
@ dottore
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Re: Erstkonflikt - wir haben alle Ursachen im Sack, prima Zusammenfassung mT |
Hallo, dottore,
>Es geht um die Palestinenser in den von Israel im Sechs-Tage-Krieg eroberten Gebieten.
beim aktuellen Konflikt vielleicht ja, aber der Konflikt Palästinenser gegen Neuzuwanderer ist doch ein grundsätzlicher, das wurde weiter unten ja extra herausgestellt, und so gesehen ist das Geplänkel in den besetzten Gebieten m.E. nur ein Scheingefecht um die eigentliche Frage, warum sich die in Israel lebenden Palästinenser okkupiert fühlen und keineswegs gut aufgehoben in einem heimatlichen Staatsgebilde, dessen Paß sie vielleicht besitzen.
Von denen, die den Paß nicht haben, nicht im eigentlichen Staatsgebiet wohnen, aber dort arbeiten müssen, nur oft nicht dürfen, gar nicht zu sprechen.
>Nun gibt es im Krieg das berühmte ius expropriatonis, d.h. der Sieger kann mit dem Eigentum des Unterlegenen mache, was er will (geltendes Völkerrecht, siehe auch die Enteignungen 1945 ff. in der damaligen SBZ).
>Überdies wurde der 6-Tage-Krieg nicht von Israel begonnen, sondern war eindeutig ein Angriffskrieg der Araber (Syrien, Jordanien, Ägypten).
>Die Gebiete, in denen heute die Palestinenser leben, wurden nach Kriegsrecht Jordanien abgenommen. Es könnte z.B. an Jordanien zurückgegeben werden. Was wäre dann?
nicht DIE Palästinenser, sondern auch Palästinenser. Die Bevölkerung Jordaniens soll angeblich mittlerweile aus einem Großteil palästinensischer Flüchtlinge bestehen. So gesehen gibt es also ein gutnachbarschaftliches Verhältnis zwischen beiden. Ich bin mir sicher, die Gewalt würde sich dann (s.o.) nicht fortsetzen.
Im übrigen glaube ich nicht, daß dieses Kriegs-Recht auch beinhaltet, Vergeltungsangriffe in Wohngebiete dort zu unternehmen.
>Gut, die Gründung des Staates Israel, war auch keine so einwandfreie Sache, wie überhaupt kaum eine Staatsgründung jemals eine einwandfreie Sache war. Davor gab es ein britisches Protektorat und dagegen operierten die Juden mit Terror (Sprengung des King David Hotels durch den späteren MP Begin usw.).
Bingo. Das ist der Kasus Knacksus. Wobei nur ein paar wenige gewaltsam operierten, nicht"DIE".
>Aber was hatten die Briten dort zu suchen? Es war eine Folge des - auch vom Osmanischen Reich - vergeigten WK 1. Denn davor war Palestina ganz eindeutig und unbezweifelbar türkisches Territorium.
Aber die Palästinerser wohnten daheim bei sich und mußten nicht fliehen, wie dies nach der Staatsgründung 1947 offenbar in großem Umfang erfolgte.
Es muß also einen maßgeblichen Unterschied geben. Welchen?
>Aber wie sind denn die Türken dahin gekommen? Und so weiter und so weiter. Schließlich bin ich beim Königreich Jerusalem angekommen, das unbezweifelbar von Christen beherrscht wurde. Und so weiter und so weiter...
>Was haben die Palestinenser für ein Recht, im Westjordanland einen Staat zu haben, denn der letzte Staat vor der israelischen Okkupation (Kriegsrecht), der dort herrschte, war Jordanien (früher auch mal"Transjordanien")? Keines!
Zustimmung, aber das Problem geht tiefer, siehe oben.
Es ist nur ein Ansatz, Druck aus dem Kessel zu nehmen, und Perspektiven zu schaffen. Fällt jemandem etwas besseres ein unter den gegebenen Umständen?
>Was haben die Juden für ein Recht, das Westjordanland okkupiert zu halten? Das Kriegs- und das Kriegsfolgerecht?
Die Macht des Stärkeren.
>Was aber haben die Juden für ein Recht, überhaupt über Israel zu herrschen? Ein aus der Macht des Faktischen (Staatsausrufung) hergeleitetes Recht. Israel war ja lange nicht von anderen Staaten anerkannt.
So wird es wohl sein.
>Kurzum: Es gibt kein Recht, das sich nicht mit einem zeitlich früheren kreuzen würde. Die ganze Geschichte besteht darin, Gewalt (ausgeübte oder angedrohte) in Recht (= Ruhezustand, keine Gefährdung) zu verwandeln.
>Deshalb kannst Du mit allen diskutieren, bis Du schwarz bist. SINNLOS!
Radio Eriwan sagt, im Prinzip ja, aber.
Daß Gewalt immer Gegengewalt erzeugt, ist klar wie Kloßbrühe.
Es geht aber darum, ob man Gewalt versucht zu dämpfen oder die Ursachen abzumildern (von beseitigen will ich gar nicht sprechen), wie dies in zivilisierten Regionen üblich ist, oder ob man sich um eine Fülle von UNO-Resolutionen wenig kümmert, vorsichtig formuliert, und einfach das macht, was man meint, sich herausnehmen zu dürfen, meist mit militärischen Mitteln.
Das ist Ã-l ins Feuer, und bei der dortigen strategischen Lage ist das ein Pulverfaß, daß nicht nur Israel und die Nachbarn angeht, sondern einen neuen Weltenbrand nach sich ziehen kann (sofern ich mal Peter Scholl-Latour mit seinem erwachenden Fundamentalismus im Kaukasus/Transkaukasus etc., in arabischen Ländern dazunehme).
Die haben einen Großteil des Ã-ls, sind vielleicht mal wieder solidarisch als Glaubensbrüder von Nordafrika bis Indonesien, und schon trifft es auch uns.
Wenigstens am Hintern (Heizung) und im Geldbeutel (Wirtschaft).
>>Sie flohen nach Deutschland, wurden gottlob hier aufgenommen, und sind mittlerweile deutsche Staatsbürger. Sie sprechen Deutsch wie jeder hier, sind voll integriert. Dennoch hängen sie an Ihrer ursprünglichen heimat.
>Wer hängt nicht an seiner Heimat? Das ist nun wirklich schwach als Argument.
es sollte gar kein Argument sein, war nur Bestandteil der Schilderung.
>>Die Frage eines evtl. angestammten Heimatrechts der semitischen Juden und deren prozentualen Anteil war ja einer der Aufhänger für das Verfahren gegen Jan Udo Holey, so daß ich dieses Thema nicht am Server ausbreiten möchte, aber per mail gerne meinen Info-Stand weitergebe.
>"Heimatrecht" - wenn ich das schon höre! Ich bin 50 Jahre lang um meine Heimat beschissen worden, na und?
Ja, und war das etwa gut so, oder gar vorbildlich für weitere historische Entwicklungen? Was soll jetzt das für einen Aussagewert haben, dottore?
Ohne Fürsprecher mit Knüppel in der Hand im Hintergrund ist halt auch"Recht" nur sehr relativ, und wenn man den Knüppelbruder hinter sich weiß, braucht es kein Recht.......
ebenfalls trivial und offensichtlich.
Sollte das etwa beispielhaft sein?
>Aber da es offenbar ein Recht ist, kann ich es ja einklagen. Und da es in der Vergangenheit liegt, muss ich Schadensersatz für nicht gewährtes Heimatrecht fordern. Das tue ich als erstes gegen die US-Armee, weil sie nicht im Stande war (oder willens), meine Heimat aus den Fängen des Sowjetkommunismus zu befreien.
>Ja spinnen hier denn alle? Oder spinne ich?"Heimatrecht" ist genauso bullshit wie"Leitkultur" oder das Verbot, jeden nach Deutschland einreisen und dort um Arbeit nachfragen zu lassen, der möchte. HIER beginnt wieder einmal der gute, altbewährte Faschismus sein Haupt zu heben. Na dann: Gute Reise!
Das ist mir jetzt zu hoch und zu verworren, und der Schluß ist mir vollends unbegreiflich.......
"Recht ist geronnene Politik", habe ich mal irgendwo gehört, eine blöde Formulierung mit zutreffendem Inhalt, finde ich.
Ideen werden aufgebracht, verschwinden wieder, bleiben am Rande oder werden mehrheitsfähig, und dann gehen die mehrheitsfähigen in die Politik ein und erlangen Gesetzesform - theoretisch jedenfalls.
Die Idee mit der Klage ist doch gar nicht so abwegig, vielleicht paßt nur der Ansatz nicht, ohne subjektives Recht kein Klageweg.
Aber es gibt soviel Völkerrecht, da steht alles drin, man muß nur einen Richter irgendwo finden, der die Klage annimmt.
Man glaubt nicht, wogegen alles geklagt werden kann, sogar gegen Imbißketten, die den Kaffe so heiß kochen, daß sich Willie dran verbrüht, wenn er ihn versehentlich drüberkriegt.
>>Ich denke mal, daß es immer einen relevanten Zeitbezug braucht.
>>Den beziffere ich mal frei heraus und willkürlich mit dem eigenen Erleben und dem der Vorgeneration.
>>Will heißen, daß die Folgegeneration sicher noch Bindungen übernimmt an frühere Heimat (heimatvertriebene), daß es aber bei der Enkelgeneration stark nachlassen dürfte, und daß man in Jahrhunderten gerechnet wohl keine Ansprüche mehr herleiten kann und auch nicht sollte.
>"Bindung"? Aha! Und das schreibt jemand, der"Weltbüger" sein will? Und der sicher nicht dort auf die Welt gekommen ist, wo er jetzt wohnt.
Nein, Weltbürger will ich gar nicht sein. Wer sagt das?
Ich bin Gast im Ausland, benehme mich entsprechend, zahle hier Steuern (weniger als am Geburtsort, aber mehr als ein örtlicher Durchschnittsbürger), trage zur hiesigen Volkswirtschaft bei, und maße mir nicht an, hiesige örtliche Belange mitbestimmen zu wollen.
Zugespitzt, bin ich meinetwegen im Exil auf eigene Rechnung und Kasse, hochtrabender Begriff, trifft es aber irgendwie.
Die Frage oben ging doch darum, nach welcher Zeit ggf. ein Anspruch auf spezifische Rechte am Heimatort (Eigentumsrechte, Bürgerrechte etc.) obsolet wird, weil überlebt. meinetwegen, wann die Gewährung von theoretisch existierenden oder nur abgeleiteten Rechten nicht mehr vermittelbar ist.
Man könnte das mal anhand der Aussiedlerthematik weiterführen.
freier Zuzug: Werter dottore, obwohl ich mitten in Europa lebe und mich auf EU-Recht berufen kann, theoretisch jedenfalls, fordert man von mir bei jeder Verlängerung der Ausländer-Aufenthaltsbewilligung eine Bankbürgschaft, wonach ich unter allen Umständen meinen Lebensunterhalt aus eigenen Mitteln bestreiten kann - sonst heißt es UND TSCHÜSS....
Nachweis geeigneter Wohnräume, volles Versicherungsspektrum.
Ich respektiere das. Es ist m.E. nämlich sinnvoll. Und das gute Recht der einheimischen Bevölkerung. Wenn es mir nicht paßt, bin ich hier fehl am Platz.
Wo liegt ein Problem?
>>Wer fordert Namibia zurück? Ich kenne keinen.
>Völkerrechtlich abgewickelt. Versailler Vertrag.
>>Wer überlegt sich Reparationsforderungen gegen Schweden aufgrund der verheerungen 1618-48? Wohl auch niemand.
>Völkerrechtlich abgewickelt. 1648, Münster und Osnabrück.
>>Der erste Weltkrieg? ist auch lange her.
>Noch nicht ganz abgewickelt, aber schon fast.
>>Der zweite Weltkrieg? Den haben viele noch erlebt oder bekommen jeden Tag die Auswirkungen ab.
>Nicht abgewickelt. Hoffentlich aber bald.
>>Diese Zeit ist noch lebendig.
>>Mit Verlaub, ich halte es sehr wohl für einen Unterschied, ob jemand Steine wirft auf"eigenem" Territorium, oder ob er das in einer Gastnation tut, die mit dem Ursprungskonflikt nichts zu tun hat.
>Schon sehr gut, das mit dem"eigenen" Territorium, dabei"eigenes" in Tütelchen gesetzt! Zeigt doch die ganze Schwäche des Arguments.
Nein, nicht doch, ich wußte, daß es angegriffen würde.
Oben gab es das Beispiel, daß Konflikte aus den Heimatländern in den Gastländern weitergeführt würden.
Hierzu finde ich es von Belang, ob ein Palästinenser, dessen Urgroßeltern bereits im gleichen Dorf wohnten wie er selbst, einen Stein auf ein Militärfahrzeug der dortigen Besatzungsmacht wirft, welche verantwortlich für die Zerstörung des familieneigenen Wohngebäudes ist, was man ihm schwerlich verdenken kann,
( wie war doch gleich das Argument des dottore zu Notwehr gegen Angriffe unten im Archiv, man müsse unterscheiden, wer angreife und wer angegriffen werde, ich denke, zu Cujos Beitrag)
oder ob ethnische Konflikte zwischen Angehörigen der orthodoxen Glaubensrichtungen A und B meinetwegen oder zwischen Türken und Kurden vielleicht in Oberammergau oder Krefeld-Süd ausgefochten werden, mal als Beispiel: die Autobahnblockaden mit Übergriffen und Körperverletzung von Ploizisten, massiver Sachbeschädigung, Nötigung der dortigen Autofahrer etc.pp..
Ich sehe da einen Unterschied.
>>Beides wird keine Lösung bringen.
>Lösungen beingen nur Verträge, die beide Seiten binden. Davon sind wir d o r t weiter entfernt denn je.
Das ist leider vollkommen zutreffend.
>>Aber die Flüchtlingslagerinsassen, die noch heute dort sitzen, haben auch nichts zur Lösung beigetragen.
>Nein, die konnten auch gar nichts dazu beitragen. Frag' doch Mal Herrn Scharon, wie er in den Flüchtlingslagern gehaust hat (oder schon vergessen?).
Schatilla und das zweite Lager dort? nein, der Baldur hat das nicht vergessen, ein Bekannter von ihm wohnt im Libanon. Wie könnte er.
Von den Milizen, die hierfür verantwortlich gemacht werden, haben ein paar Leute möglicherweise jetzt Aufnahme in Deutschland gefunden, wie ich das unten schon mal postete.
Damit es nicht wieder offtopic ausartet, gerne auch weitere Diskussion über mail:
baldur@hkmail.net
Gruß vom Baldur
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Baldur der Ketzer
20.11.2000, 23:23
@ dottore
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Re: nee, stimmt ja gar nicht, würde Ingo Appelt sagen |
>>Es wird gesiedelt auf Teufel komm raus und man kümmert sich nicht die Bohne um irgendwelche Abmachungen.
>Gesiedelt wird in den ehemals jordanischen Gebieten. Punktum.
und wem gehört der Boden, worauf die Siedlungen stehen?
Onkel Sammy aus Brooklyn? gesiedelt wird auf ehemaligem, dann jedoch enteignetem Privatgrund palästinensischer Dorfbewohner, soweit ich das gehört habe.
>>Falls diese Ansicht gegen die herrschende political correctness verstößt
>>kann der Beitrag ja flugs gelöscht werden.
>Warum? Hier ist ein freies Land mit freier Meinung.
na, ob das wirklich so ist, daran zweifelt der Baldur sehr....
>>mfG
>>nereus
mfG vom Baldur
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Sascha
21.11.2000, 00:40
@ Agnosie
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@Agnosie - betreffend 26.08.2000 |
Hallo Agnosie!
> Ach dottore, Sie sind großartig!
Da gebe ich Dir völlig recht.
Aber um mal zu was anderem zu kommen. Lange lange ist's her. Es war am 26.08.2000 als du das letzte mal hier im Forum gepostet hast (das war vor fast drei Monaten). Wir hatten damals eine glühend heiße Diskussion (mit Maulwurf, le chat, Euklid, Baldur & Co) in der Du mir damals unterstellt hattest und angedeutet hattest, ich würde zur HR (für JüKü erspare ich mir die volle Ausschreibung des Wortes jetzt) gehören. Ich hab Dich in mehreren Postings freundlich dazu aufgefordert mir bitte die Stellen zu nennen woraus Du das gelesen haben willst.
Ich bitte dich daher, diese Unterstellungen von damals heute einfach zurückzunehmen oder mir bitte noch die Stelle oder Stellen zu nennen.
Um Dir die Suche etwas zu erleichtern:
~ Das Ausgangsposting der ganzen 58 Beiträge umfassenden Diskussion
~ Hier forderte ich dich auf, mir die Stellen zu nennen, an welchen du eine rechtslastige Gesinnung in mir gesehen hast.
~ Das damalige Schlußposting meinerseits.
[b] Gruß
<font color="#0000FF"> Sascha </font>
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