Popeye
18.04.2004, 13:31 |
Eigentlich finde ich es bedauerlich, dass der Beitrag von @R.Deutsch... Thread gesperrt |
-->
dottore und Alle - Grundsatzfrage zur Inflation so wenig Diskussionsteilnehmer fand und gleich wieder in den Abgründen des Forums verschwand. Hier nochmals der Versuch das Thema zu beleben.
@Cosas schöne Graphik ist ja nun wirklich einen Interpretations-Versuch wert.
<center>[img][/img] </center>
@R.Deutsch hat dies mit folgender Bemerkung versucht:
„Was sofort auffällt ist, dass ab 1933 (Beginn der Lösung vom Gold) die Unterlängen sehr schwach werden und ab etwa 1956 ganz ausbleiben. Dass heißt, wir haben nur noch eine Folge von immer stärkeren Preissteigerungen, ohne anschliesende Korrekturen. So etwas wie eine Deflation gibt es nicht mehr. Sie wird nur immer wieder mal als Drohgespenst hervorgeholt um eine neue Inflation zu rechtfertigen. Offenbar ist mit dramatischen Preisrückgängen (Papier wird immer wertvoller) nicht mehr zu rechnen, es sei denn, etwa 70 Jahre zurückliegender Inflation würde mit einem riesigen deflationären Spike bereinigt.“
Nun zeigt die Grafik nur die Verhältnisse in den USA. Dort ist tatsächlich keine deflationäre Korrektur seit 1971 erfolgt. In Japan war es anders, dort sind die Konsumentenpreise bis Mitte 2002 deutlich gesunken - wie auf diesem pdf-Link der BoJ auf Seite 1 zu besichtigen ist.
Die Aussage, dass es in einem Fiat-Money-System keine Deflation mehr gäbe ist also offenbar in ihrer Allgemeinheit nicht zu halten.
Aber ist die Analyse von @R.Deutsch deshalb völlig falsch - zumindest für das Land dessen Währungen einen Reservestatus hat?
Und warum gab es in Japan trotz gewaltiger Haushaltsdefizite eine deflationäre Entwicklung?
Die Antworten auf diese Fragen sind wichtig! In Japan und China türmen sich in USD denominierte Versprechen. Wer bezahlt die potentiellen Kursverluste? Welchen Einfluss haben diese Kursverluste auf die dortige Konjunktur? Gibt es dort dann neue deflationäre Schübe? Exportieren die USA die Deflation?
Grübel, grübel
Popeye
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R.Deutsch
18.04.2004, 15:05
@ Popeye
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Re: Gesetzliches Zahlungsmittel (GZ) - ist immer Betrug |
-->Hi,
den folgenden Beitrag hatte ich noch im Speicher. Ehe ich ihn wegwerfe, setze ich ihn mal hier dazu. Passt ja:-)
Dottore schreibt:
GZ wird es immer geben. In irgendetwas muss der Staat rechnen.
Ein Staat ohne GZ ist ebensowenig zu definieren wie ein GZ ohne Staat.
Woraus GZ physisch besteht, ist völlig wurscht. Das Material (Materialmix) muss nur monopolisierbar sein. Sonst kann jeder GZ privat herstellen, was genau das Geheimnis aller Silber- und Goldstandards war - und diese auch so lange hatte halten können.
In der Analyse der aktuellen realen Situation stimmen wir völlig überein. Dissens besteht (soweit ich sehe) in zwei Punkten:
1. Kann der Staat technisch beliebig GZ erzeugen?
2. Müssen wir den Betrug mit GZ einfach akzeptieren und als gegeben hinnehmen wie dottore offenbar glaubt oder besteht eine Chance durch Aufklärung und eigenes Verhalten dem Betrug auszuweichen?
Zur Beantwortung beider Fragen zunächst ein kurzer Blick in die Geschichte. Mit Gründung der Bank von England (1694) wurde das Grundmuster des GZ - Betruges festgeschrieben. Die Bank gab Banknoten gegen Gold heraus, wie andere Banken auch, aber - und nun kommt der Trick - die Bank von England erhielt das Recht, zusätzliche Banknoten (die sie aus dem Nichts erzeugte) herauszugeben, in genau der Höhe, in der sie dem Staat Kredit gewährt. Zusätzlich wurde verfügt, dass diese Noten (der Bank von England) auch zu Steuerzahlungen verwendet werden durften (im Gegensatz zu anderen privaten Banknoten). Damit war der Zaubertrick entwickelt, der nun in der Praxis immer mehr verfeinert und mit Zentralbanken über die ganze Welt verbreitet wurde.
Es ist nicht viel Neues hinzugekommen. Alle Geldmodelle bauen heute auf diesem Trick auf. Dafür, dass sie dem Staat Geld leihen, erhalten die Banken das Privileg, Geld aus dem Nichts zu erzeugen, das sie dann beliebig (gegen Zins und Sicherheiten) verleihen können. Das Privileg wird dadurch abgesichert, dass der Staat diese Banknoten zum gesetzlichen Zahlungsmittel (G.Z.) erklärt.
Es war also von Anfang an das ordentliche Bankgeschäft (gedeckte Noten gegen Gold) mit dem Betrug (ungedeckte Noten gegen Staatsversprechen) innig vermischt, denn es war und ist immer noch wichtig, dass der Betrug verschleiert und für das Publikum nicht erkennbar wird.
In Frankreich ging das Modell nach kurzer Zeit erst einmal in die Hose, weil John Law es einfach übertrieben hat. Das ist wie mit dem Frosch, der sofort herausspringt, wenn man ihn in heißes Wasser wirft, der aber geduldig sitzen bleibt, wenn er langsam gar gekocht wird.
Heute ist der Trick so selbstverständlich, dass dottore sich schon gar nichts anderes mehr vorstellen kann und Jürgen zu der Behauptung, Geld würde aus dem Nichts erzeugt, anmerkt: Das ist „völliger Quatsch. Dann zeig doch mal, wie das geschehen soll“.
Die atemraubende, weltweite Geldexplosion wird einfach ignoriert. Wie ist dieses Geld wohl entstanden, wenn nicht aus dem Nichts? Natürlich stehen dem Geld gleich hohe Schulden gegenüber, aber zur Tarnung eben gemischt - so wie bei der Bank von England 1694 - die Hälfte ehrliche Schulden von Leuten, die dafür Pfänder geben und arbeiten müssen und die andere Hälfte Betrug (leere Staatsversprechen).
Es sieht nun so aus - und dottore selbst trägt dies ja vor - als ob dieses Modell ein Auslaufmodell ist. Was könnte danach folgen?
Dottores Modell - das Gewaltmodell nach dem Muster der englischen Z.B. (also Verleih von Falschgeld (G.Z.) durch Banken und Zentralbanken - ist nur eines von drei Modellen, die dabei in Erwägung kommen.
Ein Alternativmodell ist es, die Banken und Zentralbanken als Nutznieser und Zwischenglied ganz abzuschaffen, also die Geldhoheit direkt auf den Staat zu übertragen. Warum soll sich der Staat von Banken und Zentralbanken fiat money (Falschgeld) gegen Zins leihen, wenn er es genau so gut selbst erzeugen kann (Monopoly-Geld). Es gibt zunehmend starke Befürworter dieses Modells, das übrigens auch bei den Gesellfritzen die gedankliche Grundlage bildet, also der Staat (irgendein Amt oder auch der Bürgermeister) gibt zinsloses Geld als Umlaufmittel aus, das evtl. noch mit einem Verfallsmechanismus versehen wird.
Es gibt eine Reihe ernsthafter Wissenschaftler (Chartalisten), die dieses Modell propagieren und die Japaner liebäugeln offenbar damit. Es wäre ja auch nur dottores Gewaltmodell (G.Z. - der Staat bestimmt was Geld ist) folgerichtig zu Ende gedacht. Durchaus denkbar, dass in der kommenden Geldkrise dieses Kaninchen als „Lösung“ aus dem Hut gezaubert wird. Bei großer lang anhaltender Arbeitslosigkeit funktioniert so etwas ja auch (Wunderwirkung des Falschgeldes). Jedenfalls kann der Staat dieses Geld nun wirklich in beliebiger Menge erzeugen.
Wenn also die Gesellfritzen jetzt überall mit „Regiogeld“ den alten Trick der englischen Z.B. kopieren und mit eigenen zusätzlichem Falschgeld (Chiemgauer, Gogo, Justus Roland etc.) das staatliche Falschgeld noch mal verdoppeln, können sie durchaus regional vorübergehend einen gewissen zusätzlichen Beschäftigungseffekt erzielen. Erst recht ist ein gewisser Effekt denkbar, wenn der Trick in großem Stil von staatlicher Seite als Rettung installiert wird. Man kann das Spiel mit reinem Monopoly-Geld eine ganze Weile am laufen halten, wie Rubel, DDR-Mark und viele andere „Währungen“ ja gezeigt haben.
Die Frage ist also, welches Modell wird sich durchsetzen, wenn die Krise (in Form von Zinserhöhung) kommt. Ich denke, wir sind uns einig, dass die Zinserhöhung jetzt, den Todesstoß für das System bedeutet. Nur zur Erinnerung, wenn der Zins von 2 % auf 4 % (um 100 %) steigt, fällt das Kapital (Kurs der Anleihen und Aktien, Wert des Hauses etc,) um 50 % (von 100 auf 50).
Also, welches Modell können wir als „Lösung“ erwarten, wenn man mit dottore davon ausgeht, dass es nur G.Z. geben kann? Fortsetzung des bisherigen Modells, wobei die ZB mindestens so schnell neues Geld erzeugen und (vowiegend an den Staat) verleihen muss, wie altes durch Konkurs vernichtet wird, oder Währungsreform mit zinslosem Staatsgeld (GZ) als nagelneuem Betrugsmodell?
Es gibt natürlich auch noch das dritte Modell, nämlich das ehrliche Privatgeld (Gold und Silber), das sich über Jahrtausende bewährt hat. Zwar hat der Staat immer wieder versucht, auch mit diesem Geld zu betrügen, indem er es zum G.Z. erklärt und dann verfälscht hat. Aber die Menschen konnten sich immer wehren, indem sie einfach wieder privat Gold und Silber nutzten statt G.Z. und so den Staat immer wieder gezwungen haben, selbst zu Gold und Silber zurückzukehren. Diese Möglichkeit steht den Menschen auch heute (noch) offen - sie müssen sie nur ergreifen. Freilich, wenn die Menschen sich einreden, G.Z. wird es immer geben, ein Staat ohne G.Z. sei nicht möglich, dann heißt das ja nichts anderes als „Betrug wird es immer geben, ein Leben ohne Staatsbetrug ist nicht möglich“.
Dann muss man sich halt mit der Realität abfinden und auf die Früchte seiner Lebensarbeit verzichten und stillvergnügt von vorn anfangen, oder beim Staat oder sonst wo betteln gehen.
Think positive
R.Deutsch
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- Elli -
18.04.2004, 15:13
@ R.Deutsch
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Re: Gesetzliches Zahlungsmittel (GZ) - ist immer Betrug / Halt... |
-->>... und Jürgen zu der Behauptung, Geld würde aus dem Nichts erzeugt, anmerkt: Das ist"völliger Quatsch. Dann zeig doch mal, wie das geschehen soll".
Der Quatsch bezog sich klar auf die Notenbanken! Geld aus dem Nichts macht der Staat! Staatsschulden sind die Wurzel des Betrugs.
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R.Deutsch
18.04.2004, 15:16
@ - Elli -
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Re: Donnerwetter... bist Du schnell:-) (o.Text) |
-->
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- Elli -
18.04.2004, 15:21
@ R.Deutsch
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Re: Donnerwetter... bist Du schnell:-) /... und habe Recht ;-) (o.Text) |
-->
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fridolin
18.04.2004, 15:25
@ R.Deutsch
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Rechnung? |
-->Ich denke, wir sind uns einig, dass die Zinserhöhung jetzt, den Todesstoß für das System bedeutet. Nur zur Erinnerung, wenn der Zins von 2 % auf 4 % (um 100 %) steigt, fällt das Kapital (Kurs der Anleihen und Aktien, Wert des Hauses etc,) um 50 % (von 100 auf 50).
<font color=#0000FF>Was ist denn das für eine Rechnung?
Mal ganz überschlägig und ohne die genauen Renditeformeln: Irgendeine Anleihe mit 10jährige Laufzeit habe bei einer Marktrendite von 2 % auch einen Nominalzins von 2 %, damit marktgerechter Kurs 100 %.
Steigt morgen der Marktzins auf 4 %, muß die Renditedifferenz von 2 % p.a. durch eine entsprechenden Kursabschlag wettgemacht werden, also ganz überschlägig 2 % p.a. x 10 Jahre = 20 %. Damit kommen wir auf einem marktgerechten Kurs der Anleihe von 80.
Wie gesagt, nur überschlägig, aber in dieser Weise funktioniert es. Finanzmathematisch exakt berechnet (gibt unterschiedliche Methoden) wären es 83,78. Wer sich dafür interessiert: http://www2.boerse-stuttgart.de/rendite_rechner/rendite_rechner.phtml
</font>
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R.Deutsch
18.04.2004, 15:32
@ Popeye
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Re: Frage an Popeye |
-->Lieber Popeye,
wenn der CPI um 1% p.a. steigt, spricht man von Preisstabilität (Inflation ist besiegt).
Willst Du einen Rückgang von 1% p.a. als Deflation bezeichnen, insbesondere nach vorangegangenen starken Preissteigerungen?
Gruß
R
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Popeye
18.04.2004, 15:39
@ R.Deutsch
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Re: Frage an Popeye |
-->>Lieber Popeye,
>wenn der CPI um 1% p.a. steigt, spricht man von Preisstabilität (Inflation ist besiegt).
>Willst Du einen Rückgang von 1% p.a. als Deflation bezeichnen, insbesondere nach vorangegangenen starken Preissteigerungen?
>
>Gruß
>R
Möchtest Du Dich um des Kaisers Bart streiten?
Es ist schade, dass außer dem 'Falschgeld'-Thema - so wichtig es ist, wenig erhellendes kommt. Vielleicht findest Du ja noch eine Grafik, die den gesamten Zeitraum 1992-2002 umfasst.
Gruß
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R.Deutsch
18.04.2004, 15:44
@ fridolin
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Re: Kleiner Irrtum? |
-->Lieber Fridolin,
die Anleihe fällt von 100 auf 50, weil erst dann der Zahlungsstrom aus der Anleihe (2 p.a.) mit dem neuen Marktzins (4 aus 100) konkurrieren kann.
Das ist erstes Semester Finanzmathematik, wird aber von den Meisten nicht berücksichtigt. Dieser Effekt ist natürlich umso verheerender, je niedriger das Ausgangsniveau bei den Zinsen ist, wie eben gerade jetzt.
Auf den Goldseiten.de oder auch bei gold-eagle.com findest Du einen Aufsatz zu dem Thema von mir unter dem Titel: Wert und Preis von Aktien etc.
Gruß
R.D.
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fridolin
18.04.2004, 15:51
@ R.Deutsch
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Re: Kleiner Irrtum? |
-->die Anleihe fällt von 100 auf 50, weil erst dann der Zahlungsstrom aus der Anleihe (2 p.a.) mit dem neuen Marktzins (4 aus 100) konkurrieren kann.
>Das ist erstes Semester Finanzmathematik, wird aber von den Meisten nicht berücksichtigt.
<font color=#0000FF>Der reine Zahlungsstrom (laufende Zinserträge) schon, aber nicht die Gesamtrendite, welche auch Tilgungsgewinne/verluste einschließt. Würde die Anleihe - wie üblich gleichbleibende Verhältnisse vorausgesetzt - vorzeitig verkauft oder zum Laufzeitende zu pari eingelöst, könnte ein höherer Ertrag als beim Kauf erzielt werden. Dieser Tilgungsgewinn geht eben (auch) in die Rendite ein.</font>
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R.Deutsch
18.04.2004, 15:52
@ Popeye
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Re: Warum so dünnhäutig:-) |
-->der Punkt ist doch, dass wir bis zum Ende der Goldwährung praktisch stabiles Preisniveau hatten (Preise wurden immer wieder nach Kriegen etc. entprechend korrrigiert) - und dass wir seit Aufhebung der Goldbindung nur noch ein steigendes Preisniveau haben (Preise kehren nicht mehr auf altes Niveau zurück)
Gruß
R
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R.Deutsch
18.04.2004, 15:54
@ fridolin
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Re: Ja - klar einverstanden |
-->nimm einfach zwei ewige Anleihen, oder zwei Häuser
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Euklid
18.04.2004, 16:17
@ R.Deutsch
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Warum macht man das heute noch so? |
-->Sehe ich prinzipiell genau so.
Wie ist es sonst zu erklären daß man Schätzungen von Immobilien in Deutschland noch immer auf Goldmark von 1914 aufbaut?
Dort liegen die Indizes auf 100.
Oder sind die alle nur zu trottelig die Umrechnung nicht vornehmen zu können? [img][/img]
Das hat schon seinen Grund weil diese Preisbasis noch unverzerrt war.
Gruß EUKLID
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R.Deutsch
18.04.2004, 16:34
@ Euklid
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Re: Warum macht man das heute noch so? Ist ja interessant! |
-->Hallo Euklid,
ist das so - Basis 1914?? Erzähl mal
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André
18.04.2004, 16:43
@ R.Deutsch
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Re: Ja, das ist der sog. Feuerversicherungswert Basis 1914 |
-->>Hallo Euklid,
>ist das so - Basis 1914?? Erzähl mal
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R.Deutsch
18.04.2004, 16:57
@ Popeye
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Re: Mal was Erhellendes (von Anderen:-) |
-->The Daily Reckoning PRESENTS: Despite rumors to the contrary, the Fed tells us, inflation is no threat, and deflation is no problem."And yet," Bill Bonner points out below,"there must be some kind of 'flation somewhere..."
WHOLE LOT OF 'FLATION GOING ON...
Bill Bonner
Something awful is afoot, we think. But what?
In almost every direction we look, we see people going about their business as if nothing were wrong. And yet, they say and do such strange things.
One of the things that makes us feel like a very minor character in a very bad movie is the Fed's"emergency" 1% lending rate. Fed governors admit to no emergency. There is nothing to worry about, they say so often it makes us wonder. Inflation is no threat. Deflation is no problem. And yet, there must be some kind of 'flation somewhere. Why else would the Fed allow the money supply (M3) to increase at the astounding rate of $1 trillion per year?
And why else would it lend money at less than the quoted rate at which it loses value? The CPI rose 1.7% last year - even by the government's own, fishy way of calculating it. Even in the best of circumstances, the Fed could not hope to get its money back...that is, unless things went really bad...and inflation sunk below zero.
But this week brought news that inflation was headed in the opposite direction. Last month saw a.5% increase in consumer prices. Annualized, inflation is running at about 6 times the fed funds rate.
"Specter of inflation reappears in the U.S.," warned the International Herald Tribune yesterday:
"'We are nearing the end of a benign, unusual period of faster growth and lower inflation and moving into a period of slower growth and higher inflation,' said John Makin, resident scholar at the American Enterprise Institute in Washington."
How Mr. Makin knows these things is anyone's guess. After repeated, embarrassing efforts here at the Daily Reckoning, we have given up pretending that we know anything at all, let alone anything about the future. But the folks at the American Enterprise Institute have flated out their opinions as if they were facts; in the gassy world of 2004, they think they know everything - or everything they need to know.
Mr. Makin might be right about the direction of inflation. Then again, he might not. One guess is as good as another. There's nothing unusual about people claiming to know what they cannot. The editorial pages are full of such pretenders. What is extraordinary is that they are so confident about their claims. On the basis of a guess, they are willing to do things that in the past have almost always turned out to be ruinous.
The Fed's 1% lending rate is a curiosity. It is extremely rare; a normal, sentient homo sapiens sapiens would consider it a mistake to bet the farm on it.
But that is what people do. On the advice of the nation's leading mortgage advisor, Alan 'Bubbles' Greenspan, they refinance their homes at adjustable rates. Maybe rates will go up...maybe they won't. Our only point is that 1% is extraordinary, and it takes an extraordinarily confident investor to believe that extraordinary circumstances will last forever.
A chart of short-term rates in Grant's Interest Rate Observer shows how extraordinary 1% is. Looking back to 1831, a 1% rate has been reached only two times - first in the 1930s...and again now. There is something unnatural about it, we conclude; it only happens when there is a crisis on the scale of the Great Depression. Surely, some crisis must be at hand, or afoot. But what?
Looking casually at the chart, one sees that that short-term rates are usually around 5% - except in periods of crisis or inflation, when they can spike up as high as 35%, as they did in the Panic of 1837.
Another thing you notice is that the pattern of short rates after the establishment of the Federal Reserve in 1913 is very different from the pattern pre-Fed. Before the Fed came into being, lenders must have expected to get back money of about the same value as the money they lent. There was no upward slope to the yield curve. In fact, rates more often tended to go down as the length of the loan increased.
Investors who lent long-term during and after the depression...and right up to 1981...lost money. They lost much more money than stock market investors in the crash of '29 or, relatively, in the still-unfinished bear market of 2000-2002. Anyone who had offered a 30-year mortgage, for example, in the early '70s at 6% was practically wiped out a few years later by inflation. By 1981, short rates had risen to 16.3%. Long bonds and long mortgages, bought a few years earlier, were the subject of ridicule.
Money was made by investors who lent at 16% in 1981. That too, was an extraordinary year...and hasn't been repeated since. Instead, rates went down for the next 22 years. At 16%, lenders had a lot to look forward to - high yields and capital gains, too. At 1%, there is little room on the downside for rates and little upside left for lenders.
At today's rates, a person lending for 30 years is making an extraordinary gamble. The lending rate is lower than last month's inflation figure, annualized. If nothing changes, the reward he will get for letting out his money until 2034 will be substantially less than nothing. Who would take such a bet? Who would make a guess about something so far in the future and then stake his money on it? Only someone whose judgment has been flated by the heady vapors of the present.
Still, the wicked thing coming our way could take rates lower...as happened in America in the '30s...and as happened in Japan in the '90s...and leave them there for a long time.
The inflation people think they see coming could dally a long time before showing up.
"Inflation looks to be next import from China," the International Herald Tribune follows up its inflation story today. China, growing at 9% per year, is gobbling up the world's resources and primary products - steel and oil, notably.
The people who think they know what direction inflation will take also think they know what direction China's economy will take. They could be right. Or, they could be wrong.
A letter to a colleague suggests that China's booming growth could come to a halt tomorrow:
"I have been a resident of Tokyo since 1989 and although I'm not personally involved in business here, I teach at a college, I think you may be interested in my experiences as I lived through the tail end of Japan's bubble economy and of course through the prolonged decline.
"Firstly I'd like to compare Tokyo in '89 with Shanghai in '03. On a visit to Shanghai last year the atmosphere felt curiously similar to how Tokyo felt in its bubble. This is a purely subjective opinion I hasten to add, but the air of optimism bordering on invincibility is almost exactly the same. I noticed a similar feeling in Thailand in '96-'97, where previously helpful people treated the passing tourist with disdain.
"To return to Shanghai the trip from the airport to downtown has to be seen to be believed. The levels of construction projects are truly outrageous. To reiterate, this is purely a subjective opinion, but I sold all my Chinese investments shortly after returning, as the parallels to what I had witnessed in Tokyo were to me ominous."
Now, we have nearly come back to where we began in the 1930s - with short rates near zero. If we were guessing, we would guess that the downwards trend still has a way to go.
Today's ebullient world could collapse in a heap. China could blow up. The shortage of primary commodities could quickly turn into a glut. The Fed could cut rates, rather than hike them.
We don't know. But at least we know it.
Bill Bonner
The Daily Reckoning
www.dailyreckoning.com
P.S. The American Enterprise Institute must aspire to divinity. Its scholars claim to know things that mortals never could know before. Not merely the future of inflation rates...but the future of the entire world. The 'think tank' thinkers think they can read not only tomorrow's headlines, but those a half-century ahead. In a remarkable work, Charles Krauthammer tells us:
"At the dawn of the twenty-first century, we can see clearly the two great geopolitical challenges on the horizon: the inexorable rise of China and the coming demographic collapse of Europe, both of which will irrevocably disequilibrate the international system. But those problems come later. They are for mid-century. They are for the next generation. And that generation will not even get to these problems unless we first deal with our problem. And our problem is 9/11 and the roots of Arab-Islamic nihilism."
Mr. Krauthammer may have views on the fed funds rate in 2054, too. We don't know. He is entitled to believe any goofy thing he wants. And if he wants to bet his own money on his guesswork, so much the better. But what is really remarkable about today's 'flationary period is that people not only believe they can look into the future, but they are also so sure they can get what they expect, they are perfectly willing to kill people to make sure.
18 April 2004
Editor's note: Bill Bonner is the founder and editor of The Daily Reckoning. He is also the author, with Addison Wiggin, of the international bestseller: Financial Reckoning Day: Surviving The Soft Depression of The 21st Century (John Wiley & Sons).
See: 'The Best Investment Book I Ever Read...'
http://www.agora-inc.com/reports/RCKN/FDR/
Also...don't miss Bill Bonner's special address,"Doom, Gloom, and Other Delights" at the Money Show in Las Vegas on May 13. For details and free admission, see:
The Money Show
http://inet.intershow.com/Main/agora.asp?scode=002809
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Euklid
18.04.2004, 17:19
@ R.Deutsch
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Re: Warum macht man das heute noch so? Ist ja interessant! |
-->Schau mal nach wie hoch der prozentuale Aufschlag war der sofort nach der Währungsreform 1948 kam (zurückgestaute Inflation).
Mit einer Arschbacke hat man den Lastenausgleich beim Beginn der Währungsreform abgetragen weil man dieses Geld sofort durch die Werterhöhung der Immo bei der Währungsreform schon im Sack hatte.
Der Lastenausgleich war korrekt berechnet noch nicht mal der Zins des vorher bei der Währungsreform geschenkten Geldes durch die Aufwertung der Immobilie.
Gruß EUKLID
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CRASH_GURU
18.04.2004, 17:28
@ Popeye
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Re: Eigentlich finde ich es bedauerlich, dass der Beitrag von @R.Deutsch... |
-->"Wer bezahlt die potentiellen Kursverluste?"
Hi,
wahrscheinlich ist das wieder mal eine naive Feststellung bzw. Frage:
Die BoJ hat letztlich aus dem Nichts und zu 0,0 Kosten Yen geschaffen und damit USD bzw Treasury Anleihen gekauft. Diese T. können doch jetzt im Preis auf 0,0 fallen und den Japanern sind immer noch keine Verluste entstanden, sondern sie verdienen an den T-bills mindestens 1%. Sie haben aber jede Menge neue Yen in Umlauf gebracht und damit den Grundstein für die nächste Inflationsrunde gelegt! Zumindest sieht das der kleine Ingeneur so... Warum sollte also das Einbrechen der T Bonds/Bills Deflation in Japan verursachen?
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Euklid
18.04.2004, 17:31
@ CRASH_GURU
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Re: Eigentlich finde ich es bedauerlich, dass der Beitrag von @R.Deutsch... |
-->Ja korrekt.
Das war eine äußerste Anstrengung das Papier mit Yen-Aufschrift zu bedrucken [img][/img]
Gruß EUKLID
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Popeye
18.04.2004, 17:46
@ CRASH_GURU
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Re: Eigentlich finde ich es bedauerlich, dass der Beitrag von @R.Deutsch... |
-->>"Wer bezahlt die potentiellen Kursverluste?"
>Hi,
>wahrscheinlich ist das wieder mal eine naive Feststellung bzw. Frage:
>Die BoJ hat letztlich aus dem Nichts und zu 0,0 Kosten Yen geschaffen und damit USD bzw Treasury Anleihen gekauft. Diese T. können doch jetzt im Preis auf 0,0 fallen und den Japanern sind immer noch keine Verluste entstanden, sondern sie verdienen an den T-bills mindestens 1%. Sie haben aber jede Menge neue Yen in Umlauf gebracht und damit den Grundstein für die nächste Inflationsrunde gelegt! Zumindest sieht das der kleine Ingeneur so... Warum sollte also das Einbrechen der T Bonds/Bills Deflation in Japan verursachen?
>
Hallo, @CG,
wir hatten dies schon mal diskutiert. Die Bank of Japan (BoJ) ist nur ausführendes Organ. Die Mittel für die Interventionen werden vom Finanzmisterium (MoF) via Yen-Anleihen aufgenommen und sind Teil des offiziellen Haushaltes. Diese Mittel werden in zwei Interventions-Töpfen geparkt und zur laufenden Intervention eingesetzt (durch die BoJ ausgeführt für Rechnung des MoF). Fallen Kursverluste an erhöhen diese das Haushalts-Defizit.
Im Detail bitte hier nochmals Outline of the Bank of Japan's Foreign Exchange Intervention Operations unter IV nachlesen.
Grüße
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---Elli---
18.04.2004, 17:46
@ Euklid
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Re: derr Beitrag von @R.Deutsch.../ ihr lieben Ingenieure. |
-->Eure Vorstellungen von Wirtschaft und Geld sind was für Sandburgen.
Wie viele Jahre muss das noch erklärt werden? Lest ihr hier nicht?
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/260352.htm
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CRASH_GURU
18.04.2004, 17:53
@ R.Deutsch
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Re: Gesetzliches Zahlungsmittel (GZ) - ist immer Betrug |
-->"Nur zur Erinnerung, wenn der Zins von 2 % auf 4 % (um 100 %) steigt, fällt das Kapital (Kurs der Anleihen und Aktien, Wert des Hauses etc,) um 50 % (von 100 auf 50)."
Hi!
Da ist natürlich so nicht richtig, die FED hat die Zinsen um 125 BP angehoben und der Nasdaq hat sich in der gleichen Zeit verdoppelt.
Hauspreise sind natürlich auch nicht fest mit der Zinshöhe verzahnt. Die werden locker 100 BP überstehen.
Im übrigen: Wie ich ja hier auch schon sarkastisch vorgeschlagen hatte, wird wohl das direkte drucken und gleichzeitig Einkommenssteuern abschaffen, (es hat ja was für sich
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Euklid
18.04.2004, 18:31
@ ---Elli---
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Zauberhaft;-)) |
-->Und woher kommen wohl diese Gelder?
Und gibt es für diese auch Titelhinterlegungen?
http://aktuell.focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=1608
Vielleicht erzeugt Mussolini II jetzt Geld mit Söldnerhinterlegung.
Aber ernst gemeint.
Willst du ernsthaft glauben machen daß Staaten die sich in Kriegen befinden sich noch an irgend ein Gesetz halten?
Hält sich Mussolini II dran?
Hält sich Scharon dran?
Hält sich Bush dran?
Sag mir mal einen Politiker dem du zutraust daß er alles nach Gesetz regelt ausgehebelt.
Gruß EUKLID
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CRASH_GURU
18.04.2004, 19:48
@ Popeye
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Re: Eigentlich finde ich es bedauerlich, dass der Beitrag von @R.Deutsch... |
-->Hallo Popeye,
vielen Dank. Ich werde mir das nochmal anschauen.
Hier noch ein Beitrag zur Deflation in Japan. Man sollte vielleicht wieder mal genauer definieren was Defaltion ist. Selbst dieser Author kann sie eigentlich mE nicht in den Daten nachweisen, aber ist davon überzeugt, dass wir sie bekommen.
Gruss!
<ul> ~ http://www.cornerstoneri.com/comments/deflation.htm</ul>
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apoll
18.04.2004, 20:03
@ - Elli -
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Re: Donnerwetter... bist Du schnell:-) /... und habe Recht ;-) (o.Text) |
-->...und was ist mit den Konsumenten-,Unternehmens-,Gemeinden-und allen anderen
Schulden,wird da nicht auch Geld aus dem Nichts geschöpft?
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- Elli -
18.04.2004, 20:42
@ apoll
|
Beiträge"o. Text" klicke ich nicht an (o.Text) |
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bernor
18.04.2004, 23:10
@ Euklid
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Frage an den Ingenieur... |
-->Hi Euklid,
Sag mir mal einen Politiker dem du zutraust daß er alles nach Gesetz regelt img src=http://www.elliott-charts.de/smile/smile.gif alt=smile>
Ich finde keinen und deswegen taugen alle Gesetze der Welt nichts mehr.Sie werden Stück für Stück gerade zu unserem Wohl [img][/img] ausgehebelt.
Was passiert, wenn ein riesiger mit Knallgas gefüllter Ballon (durch wen oder wie auch immer) angestochen wird - bleibt da noch Zeit fürs 'geruhsame'"Infla erzeugen & und sich dadurch über Wasser halten"?
'Unkonventionelle' Maßnahmen der FED und der BoJ mögen vielleicht ohne großes politisches Tamtam möglich sein, aber für solche der EZB hat Dottore vor kurzem noch darauf hingewiesen, daß hierfür der Maastricht-Vertrag geändert werden müßte. In manchen EU-Staaten sind dazu Volksabstimmungen nötig - mal so eben 'ne kleine Änderung, vielleicht auch noch in der"27. Richtlinie zur Ermittlung von Toleranzwerten für den Krümmungsgrad von EU-Gurken" versteckt, das läuft nicht.
Auch die"Probleme" der USA und Japans sind (in der Finanzwelt) allgemein bekannt: sobald da irgendwas in Richtung Manipulation/"Inflation" läuft, sind die Profis sofort am Ball bzw. wie die Erdmännchen in ihren Löchern verschwunden und das finale Drama nimmt seinen Lauf - so oder so.
Gruß bernor
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- Elli -
18.04.2004, 23:48
@ bernor
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Re: Frage an den Ingenieur... / Danke + Zusatz |
-->>'Unkonventionelle' Maßnahmen der FED und der BoJ mögen vielleicht ohne großes politisches Tamtam möglich sein, aber für solche der EZB hat Dottore vor kurzem noch darauf hingewiesen, daß hierfür der Maastricht-Vertrag geändert werden müßte. In manchen EU-Staaten sind dazu Volksabstimmungen nötig - mal so eben 'ne kleine Änderung, vielleicht auch noch in der"27. Richtlinie zur Ermittlung von Toleranzwerten für den Krümmungsgrad von EU-Gurken" versteckt, das läuft nicht.
>Auch die"Probleme" der USA und Japans sind (in der Finanzwelt) allgemein bekannt: sobald da irgendwas in Richtung Manipulation/"Inflation" läuft, sind die Profis sofort am Ball bzw. wie die Erdmännchen in ihren Löchern verschwunden und das finale Drama nimmt seinen Lauf - so oder so.
>Gruß bernor
Danke für den Hinweis auf EZB und Maastricht.
Dass die USA längst mit der Inflationierung begonnen haben, haben die Finanzmärkte mit 30 % Verlust beim Dollar in 2 Jahren quittiert. Sie sind immer die ersten, die den Braten riechen und reagieren.
Die EZB wird tatenlos zuschauen müssen, wie die Amis inflationieren und der Dollar verfällt - und ihre"Devisenreserven" = Luft abschreiben.
Gold in Dollar wird steigen, wie in den letzten 2 Jahren auch - aber über den fallenden Dollar haben wir in EUR wenig davon, auch wie bisher.
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