--> Wirtschaft und Börse boomen - Indien vor der Wahl
Regierung Vajpayee bekommt Bestnoten von Investoren -
US-Pensionsfonds Calpers sieht Subkontinent j e t z t als Anlageziel
Meinungsforscher sind sich einig:
Die Bharatiya Janata Partei (BJT) von Premier Vajpayee, die die Nationale Demokratische Allianz aus zwölf Parteien anführt, hat gute Chancen, die anstehenden Parlamentswahlen in Indien zu gewinnen und für weitere fünf Jahre zu regieren. Investoren erwarten, dass unter Premier Vajpayee der Wohlstand weiter wächst und Wirtschaft und Börse unverändert boomen. Der 79-Jährige war vor fünf Jahren mit dem Ziel angetreten, innerhalb eines Jahrzehnts mittels Wirtschaftswachstum die Armut in Indien abzuschaffen.
Das ist ihm noch nicht gelungen, denn zwei Fünftel aller Inder müssen mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen. Das Pro-Kopf-Einkommen in Indien beträgt nach Zahlen der Weltbank 480 Dollar verglichen mit 940 Dollar in China.
Die indische Wirtschaft ist im vergangenen Quartal 10,4 Prozent gewachsen, für das abgelaufene Haushaltsjahr Ende März könnte sich der Zuwachs mit 8,1 Prozent auf das höchste Wirtschaftswachstum seit 15 Jahren summieren. Nehme man die Anzahl der Handys als Maßstab, die in den vergangenen fünf Jahren um das 28-Fache auf 33 Millionen gestiegen sei, dann ginge es den Indern sehr viel besser.
Indien sähe gut aus und die Leute glauben, es würde noch besser werden, meint wohl Avinash Vazirani, Fondsmanager bei BNP Paribas in London, der 75 Mio. Dollar in indischen Aktien investiert hat: Von ihm erhalte die Regierung Vajpayee nur die besten Noten.
Indien hat Beteiligungen im Wert von 3,5 Mrd. Dollar an die Börse gebracht, weitere 3,65 Mrd. Dollar stehen an, darunter eine Beteiligung an Hindustan Petroleum, der zweitgrößten indischen Ã-lraffinerie. Das und die guten Wirtschaftsdaten haben den Sensitive Stock Index der Börse Mumbai in den vergangenen zwölf Monaten 94 Prozent in die Höhe getrieben. Die Marktkapitalisierung stieg von 122 Mrd. Dollar im Oktober 1999, als Vajpayee ins Amt eingeführt wurde, auf 292 Mrd. Dollar heute.
Der Börsenboom lockt auch Investoren aus dem Ausland. Der Kapitalzufluss ist in den vergangenen drei Jahren 16 Prozent auf 4,6 Mrd. Dollar gestiegen. Calpers, der größte US-Pensionsfonds, nahm Indien auf die Liste möglicher Anlageziele auf.
Investoren würden überlegen, Kapital nach Indien fließen zu lassen, bestätigt C. Bernasconi, Fondsmanager bei der Banque Cantonale Vaudoise in Lausanne, der 400 Mio. Dollar verwalte, darunter indische Aktien im Wert von 27 Mio. Dollar.
Die Leute würden Indien zunehmend mit China vergleichen, und das wäre vor einem Jahr noch nicht der Fal gewesen. Es gäbe viele guten Nachrichten aus volkswirtschaftlicher Sicht.
Die Regierung habe angefangen, Märkte zu öffnen. An indischen Versicherungen, Rüstungsunternehmen und Zeitungen seien mittlerweile Unternehmen wie Royal & Sun Alliance Insurance, Lockheed Martin und News Corp. beteiligt.
ich glaube, bei Bloomberg gelesen.
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