Mr. Smith
21.04.2004, 15:39 |
@bonjour Thread gesperrt |
-->>Kurz gesagt war ich schon immer und bin auch noch der Ansicht, daß es doch so etwas wie eine Wahrheit gibt bzw. man zur Suche einer solchen verpflichtet ist und wenn man damit anfängt, ist es wie ein Puzzlespiel, ein Teil fügt sich zum anderen.
>Was mich mal interessieren würde, ist, was mit der Militärtaktik, von der Du schreibst, los war.
>Gruß bonjour
Hallo bonjour,
ich vergaß mein Fazit unter den Text zu schreiben. Deswegen kamst Du auch logischerweise auf die Relativierung, denke ich mal. Meine Meinung und mein Fazit lautet: So einen verdammten Krieg, mit soviel Schmerz und Leid, darf es nie wieder geben. Das Erstaunlichste an der ganzen Sache ist, auch heute noch, für mich die extreme Vergötterung Adolfs durch große Teile der deutschen Bevölkerung. Nur so ist es ja zu erklären, daß die Soldaten der Wehrmacht völlig begeistert in den Krieg zogen und mit Stalingrad ihr Waterloo erleben sollten. Wobei wir auch gleich bei der Frage der Militärtaktik sind.
Hitler hat die Russen bei Stalingrad völlig unterschätzt. Nie im Leben wäre er auf den Gedanken gekommen, daß Stalin einen Angriff aus der Tiefe des Raumes hätte starten können. Nun, es kam natürlich so. 6 Armeen, 2 Panzerarmeen, 1 Luftarmee schloßen die 6.Armee ein. Es gibt eine gute Zusammenfassung der Ereignisse: Klick!
Gruß,
Mr.Smith
|
Euklid
21.04.2004, 16:40
@ Mr. Smith
|
Re: @bonjour |
-->Vergötterung von Adolf durch die deutsche Bevölkerung?
Welche deutsche Bevölkerung?
Die nach 1930 geborenen haben doch Adolf gar nicht gekannt und waren noch Lausbuben beim Kriegsende.
Und wieviele Lebende gibts noch die älter als 74 sind?
Warum sind sie in den Krieg gezogen?
Eine gute Frage wie ich finde.
Alle diejenigen die nach 1910 geboren waren,und das dürfte wohl die Hauptmasse der WK II Teilnehmer gewesen sein haben bewußt Steckrübenwinter nach WK I miterlebt,Hungerblockaden,Inflation,Wirtschaftskrise 1929,Deflation bis 1932.
Ist es dann ein Wunder wenn anschließend 6,5 Millionen Arbeitslose plötzlich wieder eine Arbeit hatten?
Mußte er nicht wie ein Heiland aus der fernen Welt erscheinen?
Warum verehrt man heute Napoleon?
Hat der nicht auch in der Völkerschlacht von Leipzig auf den sack bekommen?
Fragen über Fragen.
Hitler war ein Verbrecher.
So wie jeder ein Verbrecher ist der Kriege anzettelt.
Aber nur mit Hitler allein beim WK II dürften wir wohl die Verbrecherliste nicht genügend geöffnet haben.
Es gab da noch eine ganze Menge mehr an Verbrechern.
Es gab da noch Mussolinis,Francos,Churchills usw.
Das waren doch bestimmt alles die reinsten Seelen
Gruß EUKLID
|
Mr. Smith
21.04.2004, 16:58
@ Euklid
|
Re: Erst lesen, dann schreiben! |
-->...die extreme Vergötterung Adolfs durch große Teile der deutschen Bevölkerung...
|
Baldur der Ketzer
21.04.2004, 17:16
@ Mr. Smith
|
Re: @Herrn Schmidt ;-) völlig themenfremd |
-->>>So einen verdammten Krieg, mit soviel Schmerz und Leid, darf es nie wieder geben.
Hallo, Herr Schmidt ;-),
klar wäre das die Wunschvorstellung, aber der Brävste kann doch nicht in Frieden leben, wenns dem bösen Nachbarn nicht gefallen tut.
Wer mit einem Fünferl Hirn wünscht sich denn Krieg?
Nur zeigt ja die jüngste deutsche GeChichte, daß das Grundgeschwätz nicht mal das Altpapier wert ist, auf dem es gedruckt ist. Von wegen nix Angriffskrieg von deutschem Boden aus und so weiter (Belgrad etc.).
>>Das Erstaunlichste an der ganzen Sache ist, auch heute noch, für mich die extreme Vergötterung Adolfs durch große Teile der deutschen Bevölkerung.
Das ist für mich nicht erstaunlich. Man muß nur die ganze Zeit in fünf Perioden einteilen:
1) vor Jan. 33
2) 33-35
3) 35-38
4) 39-42
5) 42-45
Aus meinen ererbten Unterlagen meiner Familienchronik kann ich schlüssig nachvollziehen, was der Machtwechsel (Nr.1) den Leuten an materiellem und ideellen Verbesserungen gebracht hat (da niemand zur verfolgten Gruppen gehörte).
Zumindest aus deren Sicht war es also damals völlig schlüssig, in Adolf berechtigte Hoffnungen für eine Steigerung des persönlichen Wohlergehens zu setzen.
Wenn Du so willst, kannst Du das ruhig Günstlingsdenken nennen, oder Egoismus, ich würde es die einzig sichtbare Alternative und pure Not-wendigkeit nennen.
Wir sollten nicht die desolate Lage der Arbeitslosen vergessen, nicht die grenzenlose Demütigung der Deutschen durch Versailles, die Rheinlandfrage, die Danzigfrage, die widerliche Laberei in der Weimarer Schwatzbude, die an heutige Zeiten erinnert, die Weltwirtschaftskrise als Vorspiel, und die Bedrohung durch, den Zweikampf mit dem Kommunismus, usw.
Daß diese Hoffnungen (nicht nur ) für meinen Opa später in Stalingrad tödlich endeten, ist eine Sache, die fast zehn Jahre nach (1) unter zuvor nicht vorhersehbaren Umständen und nach einer Vielzahl von einflußnehmenden Ereignissen zwischen (2) und (4) keinesfalls zwingend so laufen mußte, aus der Sicht von (1).
Deswegen sollte man immer, wie es normalerweise in allen zivilisierten Gerichten der Welt so stattfindet, immer vom Wissens- und Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Ereignisse ausgehen, und nicht aus dem warmen schicken Wohnzimmer des Jahres 2004 heraus.
Außerdem möge immer auch die Gegenseite gehört werden, was ja bei uns verboten oder zumindest extrem unterdrückt ist.
>>Nur so ist es ja zu erklären, daß die Soldaten der Wehrmacht völlig begeistert in den Krieg zogen
dem muß ich widersprechen, aus meinem Familien- und Bekanntenkreis war niemand *völlig begeistert* im 2. WK. verwechselst Du da nicht was mit 1914???
>>und mit Stalingrad ihr Waterloo erleben sollten. Wobei wir auch gleich bei der Frage der Militärtaktik sind.
Oh, doch nicht nur dort, es gab unzählige Waterloos. Aus mannigfaltigen Gründen, die dem betroffenen Landser immer egal sein konnten, wenn er die Sache auszubaden hatte.
>Hitler hat die Russen bei Stalingrad völlig unterschätzt.
Er hat die Russen generell total falsch eingeschätzt, sowohl Führung als auch Volk. Als auch deren Rüstung (T-34, Scharfschützen, etc.) und deren Motivation, ob sie nun aus purer Verzweiflung erfolgte, oder weil die Politkommissare hinter der Front alle umkehrenden niedermetzelten, oder weil der Vodka den Verstand gnädigerweise ausschaltete, als sie ohne persönliche Bewaffnung gegen dt. Maschinengewehre anrennen sollten und halt die Gewehre der tot herumliegenden Kameraden aufheben sollten.
Er hat vor allem die Rolle Englands völlig falsch eingeschätzt, wie wir heute wissen. Und die Rolle der USA.
Als Lesetipp, exemplarisch:
Hamilton Fish, der zerbrochene Mythos, F.D.Roosevelts Kriegspolitik 33-45.
Emil Maier-Dorn (Obacht, der gilt als nicht kosher, seine Bücher sind aber sehr sehr aussagefähig), Alleinkriegsschuld, sowie, die Welt der Täuschung und Lüge
Ludwig A. Fritsch, Amerikas Verantwortung für das Verbrechen am deutschen Volk
Ulrich Stern, die wahren Schuldigen am zweiten weltkrieg
Viktor Suworow, der Tag M, bzw. Stalins verhinderter Erstschlag
Fritz Hesse, Das Vorspiel zum Kriege
Max Klüver, Die Kriegstreiber - Englands Politik gegen Deutschland 1937-1939
sowie David L. Hoggan, u.a. Das blinde Jahrhundert, meien Anmerkungen zu Deutschland, u.a.
Joachim Nolywaika, Entlastung für Deutschland
und viele andere mehr, wie z.B. auch der ebenso als unkosher geltende Otto-Ernst Remer, der viel interessantes zu Papier brachte, oder auch die Bücher der Witwe von Joachim von Ribbentrop. (sehr interssant, die geradezu dubiose Rolle der von Weizsäckers)
Dann schauts schon etwas anders aus mit Euphorie und so.
Ein Bekannter von mir war (Rüstungs-)Techniker, er hatte Zugang nach sehr weit oben, Rüstungsministerium und Co.
Er war nie politisch angefressen, aber ein nüchterner Forscher. Sein Urteil bedeutet mir viel. Und seine Beurteilung der Dinge steht ziemlich deckungsgleich bei Maier-Dorn.
Daß später die berühmten Auswüchse, wie Goldfasane, Etappenhengste, Günstlinge, Parteischmarotzer, psychopathische Lageraufseher, politische Justiz, Unterdrückung der meinungsfreiheit, Entrechtung, Verfolgung und Ermordung unliebsamer Gruppen, natürlich stattfanden, hat mit der Einschätzung der von Dir zitierten mehrheit in den Jahren 1930-1935 nichts zu tun.
So wenig, wie die Idee der Demokartie mit den heutigen verwahrosten Zuständen dieser real existierenden Farce zu tun hat.
Oder so.
Meine rein persönliche Meinung: als 1938 sich abzeichnete, daß man das deutsche Reich unter allen Umständen plattmachen wollte, war ein automatischer Mechanismus in Gang gesetzt, der sich von selbst entwickelte und eigentlich nur noch eine Reaktion auf vorhergehende Ereignisse war.
Eine geniale Strategie, etwa des GröFaz´, erscheint mir aus heutiger Sicht als bloßes Wunschdenken.
Das Hauptindiz für die Unstimmigkeit zwischen Realität und geCHichtsschreibung ist für mich, daß die Rüstung 39 noch völlig unzureichend und teils völlig unterlegen war, und sie erst Ende 44 ihren höchsten Ausstoß erreichte, als schon alles knapp oder gar aus war.
Also, nix Planung, sondern eher kopflose Reaktion auf Vorgaben von außen?
Beste Grüße vom Baldur
|
ufi
21.04.2004, 17:24
@ Baldur der Ketzer
|
Aber Baldur! |
-->Solche Meinungen darf man in Affengistan doch gar nicht haben!
Oder ist das in Lichtenfels anders? [img][/img]
Gruss
ufi
|
Euklid
21.04.2004, 17:26
@ Euklid
|
Steht doch klar im Posting warum |
-->
>Eine gute Frage wie ich finde.
>Alle diejenigen die nach 1910 geboren waren,und das dürfte wohl die Hauptmasse der WK II Teilnehmer gewesen sein haben bewußt Steckrübenwinter nach WK I miterlebt,Hungerblockaden,Inflation,Wirtschaftskrise 1929,Deflation bis 1932.
>Ist es dann ein Wunder wenn anschließend 6,5 Millionen Arbeitslose plötzlich wieder eine Arbeit hatten?
>Mußte er nicht wie ein Heiland aus der fernen Welt erscheinen?
Kann man nachvollziehen ohne daß man die Zeit unbedingt erlebt haben muß.
Gruß EUKLID
|
Baldur der Ketzer
21.04.2004, 17:35
@ ufi
|
Re: Nix für ungut, Ufi! |
-->>Solche Meinungen darf man in Affengistan doch gar nicht haben!
>Oder ist das in Lichtenfels anders?
Hallo, Ufi,
immerhin brachte man in diesem Lichtenfels es fertig, eine im Frühjahr 45 über die Grenze eingedrungene (=geflüchtete) Einheit von russichen Soldaten, die in der Wehrmacht dienten, NICHT in den sicheren Tod auszuliefern. Man gewährte ihnen Asyl.
Einige davon kehrten später mehr oder weniger freiwillig (durch Druck auf deren Verwandte in der Sowjetunion) zurück und waren von da ab verschwunden - jeder kann sich denken, was ihnen zustieß.
Nein, hier gibts sogar noch eine funktionierende Demokratie, so daß die Stimmbürger die beschlossene Erweiterung eines Verwaltungsgebäudes kippten. Wo wäre dies sonst denkbar?
Und diese täglich geübte Vernunft sorgt dafür, daß ein reger Verstand sich durchaus noch flexibel und allseitig bilden darf. Und sogar Schlüsse daraus ziehen. Nur laut sagen darf man manches nicht. Das ist denn überall so. Siehe Rechtsanwälte wie Ed Fagan, oder Witti, oder Stewart Eisenstadt, oder den Wachmann Meili, die ziemliche Narrenfreiheit genießen, weil sich niemand laut zu sagen traut, was still gedacht wird.
Beste Grüße vom Baldur
|
Mr. Smith
21.04.2004, 17:58
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Ok... |
-->>>>So einen verdammten Krieg, mit soviel Schmerz und Leid, darf es nie wieder geben.
>Hallo, Herr Schmidt ;-),
>klar wäre das die Wunschvorstellung, aber der Brävste kann doch nicht in Frieden leben, wenns dem bösen Nachbarn nicht gefallen tut.
>Wer mit einem Fünferl Hirn wünscht sich denn Krieg?
>Nur zeigt ja die jüngste deutsche GeChichte, daß das Grundgeschwätz nicht mal das Altpapier wert ist, auf dem es gedruckt ist. Von wegen nix Angriffskrieg von deutschem Boden aus und so weiter (Belgrad etc.).
>
>>>Das Erstaunlichste an der ganzen Sache ist, auch heute noch, für mich die extreme Vergötterung Adolfs durch große Teile der deutschen Bevölkerung.
>Das ist für mich nicht erstaunlich. Man muß nur die ganze Zeit in fünf Perioden einteilen:
>1) vor Jan. 33
>2) 33-35
>3) 35-38
>4) 39-42
>5) 42-45
>Aus meinen ererbten Unterlagen meiner Familienchronik kann ich schlüssig nachvollziehen, was der Machtwechsel (Nr.1) den Leuten an materiellem und ideellen Verbesserungen gebracht hat (da niemand zur verfolgten Gruppen gehörte).
>Zumindest aus deren Sicht war es also damals völlig schlüssig, in Adolf berechtigte Hoffnungen für eine Steigerung des persönlichen Wohlergehens zu setzen.
>Wenn Du so willst, kannst Du das ruhig Günstlingsdenken nennen, oder Egoismus, ich würde es die einzig sichtbare Alternative und pure Not-wendigkeit nennen.
>Wir sollten nicht die desolate Lage der Arbeitslosen vergessen, nicht die grenzenlose Demütigung der Deutschen durch Versailles, die Rheinlandfrage, die Danzigfrage, die widerliche Laberei in der Weimarer Schwatzbude, die an heutige Zeiten erinnert, die Weltwirtschaftskrise als Vorspiel, und die Bedrohung durch, den Zweikampf mit dem Kommunismus, usw.
>Daß diese Hoffnungen (nicht nur ) für meinen Opa später in Stalingrad tödlich endeten, ist eine Sache, die fast zehn Jahre nach (1) unter zuvor nicht vorhersehbaren Umständen und nach einer Vielzahl von einflußnehmenden Ereignissen zwischen (2) und (4) keinesfalls zwingend so laufen mußte, aus der Sicht von (1).
>Deswegen sollte man immer, wie es normalerweise in allen zivilisierten Gerichten der Welt so stattfindet, immer vom Wissens- und Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Ereignisse ausgehen, und nicht aus dem warmen schicken Wohnzimmer des Jahres 2004 heraus.
>Außerdem möge immer auch die Gegenseite gehört werden, was ja bei uns verboten oder zumindest extrem unterdrückt ist.
>>>Nur so ist es ja zu erklären, daß die Soldaten der Wehrmacht völlig begeistert in den Krieg zogen
>dem muß ich widersprechen, aus meinem Familien- und Bekanntenkreis war niemand *völlig begeistert* im 2. WK. verwechselst Du da nicht was mit 1914???
>>>und mit Stalingrad ihr Waterloo erleben sollten. Wobei wir auch gleich bei der Frage der Militärtaktik sind.
>Oh, doch nicht nur dort, es gab unzählige Waterloos. Aus mannigfaltigen Gründen, die dem betroffenen Landser immer egal sein konnten, wenn er die Sache auszubaden hatte.
>
>>Hitler hat die Russen bei Stalingrad völlig unterschätzt.
>Er hat die Russen generell total falsch eingeschätzt, sowohl Führung als auch Volk. Als auch deren Rüstung (T-34, Scharfschützen, etc.) und deren Motivation, ob sie nun aus purer Verzweiflung erfolgte, oder weil die Politkommissare hinter der Front alle umkehrenden niedermetzelten, oder weil der Vodka den Verstand gnädigerweise ausschaltete, als sie ohne persönliche Bewaffnung gegen dt. Maschinengewehre anrennen sollten und halt die Gewehre der tot herumliegenden Kameraden aufheben sollten.
>Er hat vor allem die Rolle Englands völlig falsch eingeschätzt, wie wir heute wissen. Und die Rolle der USA.
>Als Lesetipp, exemplarisch:
>Hamilton Fish, der zerbrochene Mythos, F.D.Roosevelts Kriegspolitik 33-45.
>Emil Maier-Dorn (Obacht, der gilt als nicht kosher, seine Bücher sind aber sehr sehr aussagefähig), Alleinkriegsschuld, sowie, die Welt der Täuschung und Lüge
>Ludwig A. Fritsch, Amerikas Verantwortung für das Verbrechen am deutschen Volk
>Ulrich Stern, die wahren Schuldigen am zweiten weltkrieg
>Viktor Suworow, der Tag M, bzw. Stalins verhinderter Erstschlag
>Fritz Hesse, Das Vorspiel zum Kriege
>Max Klüver, Die Kriegstreiber - Englands Politik gegen Deutschland 1937-1939
>sowie David L. Hoggan, u.a. Das blinde Jahrhundert, meien Anmerkungen zu Deutschland, u.a.
>Joachim Nolywaika, Entlastung für Deutschland
>und viele andere mehr, wie z.B. auch der ebenso als unkosher geltende Otto-Ernst Remer, der viel interessantes zu Papier brachte, oder auch die Bücher der Witwe von Joachim von Ribbentrop. (sehr interssant, die geradezu dubiose Rolle der von Weizsäckers)
>Dann schauts schon etwas anders aus mit Euphorie und so.
>Ein Bekannter von mir war (Rüstungs-)Techniker, er hatte Zugang nach sehr weit oben, Rüstungsministerium und Co.
>Er war nie politisch angefressen, aber ein nüchterner Forscher. Sein Urteil bedeutet mir viel. Und seine Beurteilung der Dinge steht ziemlich deckungsgleich bei Maier-Dorn.
>Daß später die berühmten Auswüchse, wie Goldfasane, Etappenhengste, Günstlinge, Parteischmarotzer, psychopathische Lageraufseher, politische Justiz, Unterdrückung der meinungsfreiheit, Entrechtung, Verfolgung und Ermordung unliebsamer Gruppen, natürlich stattfanden, hat mit der Einschätzung der von Dir zitierten mehrheit in den Jahren 1930-1935 nichts zu tun.
>So wenig, wie die Idee der Demokartie mit den heutigen verwahrosten Zuständen dieser real existierenden Farce zu tun hat.
>Oder so.
>Meine rein persönliche Meinung: als 1938 sich abzeichnete, daß man das deutsche Reich unter allen Umständen plattmachen wollte, war ein automatischer Mechanismus in Gang gesetzt, der sich von selbst entwickelte und eigentlich nur noch eine Reaktion auf vorhergehende Ereignisse war.
>Eine geniale Strategie, etwa des GröFaz´, erscheint mir aus heutiger Sicht als bloßes Wunschdenken.
>Das Hauptindiz für die Unstimmigkeit zwischen Realität und geCHichtsschreibung ist für mich, daß die Rüstung 39 noch völlig unzureichend und teils völlig unterlegen war, und sie erst Ende 44 ihren höchsten Ausstoß erreichte, als schon alles knapp oder gar aus war.
>Also, nix Planung, sondern eher kopflose Reaktion auf Vorgaben von außen?
>Beste Grüße vom Baldur
Hallo Baldur,
Danke für Deine Antwort! Und wieder habe ich ein Puzzleteil zum Gesamtbild dazu bekommen ;-).
Zur Sache der Begeisterung: Da fiel mir exemplarisch eine Fernsehdokumentation ein. Es ging um ehemalige Napola-Schüler, die von ihrer Begeisterung zum Krieg sprachen und wie toll sie diese Zeit fanden. Lief, glaube ich, auf'm Phoenix.
Meine Großeltern kann ich zu diesem Aspekt leider nicht mehr befragen:-(.
Danke für die Buchempfehlungen!
Ebenfalls beste Grüße,
Mr.Smith
|
Tassie Devil
21.04.2004, 18:05
@ Mr. Smith
|
Re: Stuka |
-->Das Erstaunlichste an der ganzen Sache ist, auch heute noch, für mich die extreme Vergötterung Adolfs durch große Teile der deutschen Bevölkerung. Nur so ist es ja zu erklären, daß die Soldaten der Wehrmacht völlig begeistert in den Krieg zogen und mit Stalingrad ihr Waterloo erleben sollten.
Unglaublich so etwas, unglaublich.
Liest man so etwas heutzutage in der Gutmenschenliteratur der BRDDR, Mr. Smith?
Wobei wir auch gleich bei der Frage der Militärtaktik sind.
>Hitler hat die Russen bei Stalingrad völlig unterschätzt. Nie im Leben wäre er auf den Gedanken gekommen, daß Stalin einen Angriff aus der Tiefe des Raumes hätte starten können. Nun, es kam natürlich so. 6 Armeen, 2 Panzerarmeen, 1 Luftarmee schloßen die 6.Armee ein. Es gibt eine gute Zusammenfassung der Ereignisse: Klick!
Hitler hat die Russen bei Stalingrad garantiert nicht unterschaetzt. Derjenige, der im deutschen OKW Stalingrad versiebt hat, das war das Grossmaul Hermann Goering.
Konzepte seiner Luftwaffe, wie z.B. schwere 4-motorige Maschinen als Sturzkampfbomber einzusetzten, das ist Schwachsinn hoch 12, das kann nicht funktionieren. Die Maschinen loessten sich noch in der Luft auf, weil sie dafuer nicht konstruiert waren.
Die von Goering Hitler grossmaeulig zugesagte Unterstuetzung seitens der Luftwaffe, die, waere sie wie zugesagt eingehalten worden, haette mit Sicherheit einen anderen Verlauf in Stalingrad erzeugt, so aber verlief Stalingrad wie dokumentiert, die mangelhafte Unterstuetzung des Heeres durch die Luftwaffe hat eindeutig Stalingrad entschieden.
>Gruß,
>Mr.Smith
Gruss
TD
|
Baldur der Ketzer
21.04.2004, 18:09
@ Mr. Smith
|
Re: Ok...sogenannte Fernseh*dokumentationen* |
-->
>Zur Sache der Begeisterung: Da fiel mir exemplarisch eine Fernsehdokumentation ein. Es ging um ehemalige Napola-Schüler, die von ihrer Begeisterung zum Krieg sprachen und wie toll sie diese Zeit fanden. Lief, glaube ich, auf'm Phoenix.
Hallo, mr. Smith,
bei allen solchen Sendungen gibt es immer eine Zielvorstellung, warum man das dreht, welche Aussage man damit in die Zuschauer einpflanzen will.
Achte mal auf die stets meinungsgefärbten Texte. Subtile Sprachwahl. Propaganda erste Unterrichtsstunde.
Aus deren Sicht gut gemacht, aber dabei ein völlig verzerrtes Bild von der Wirklichkeit abgebend.
Sie hierzu extra das unten stehende Interview mit Günzel zum Thema, wie solche öff.-aff. (und die privaten nicht anders) Sender das Worte im Munde rumdrehen......
>Danke für die Buchempfehlungen!
ist nur ein kleiner Ausschnitt.
Beste Grüße vom Baldur
|
Mr. Smith
21.04.2004, 18:25
@ Tassie Devil
|
Re: Njet! |
-->>Hitler hat die Russen bei Stalingrad garantiert nicht unterschaetzt. Derjenige, der im deutschen OKW Stalingrad versiebt hat, das war das Grossmaul Hermann Goering.
>Konzepte seiner Luftwaffe, wie z.B. schwere 4-motorige Maschinen als Sturzkampfbomber einzusetzten, das ist Schwachsinn hoch 12, das kann nicht funktionieren. Die Maschinen loessten sich noch in der Luft auf, weil sie dafuer nicht konstruiert waren.
>Die von Goering Hitler grossmaeulig zugesagte Unterstuetzung seitens der Luftwaffe, die, waere sie wie zugesagt eingehalten worden, haette mit Sicherheit einen anderen Verlauf in Stalingrad erzeugt, so aber verlief Stalingrad wie dokumentiert, die mangelhafte Unterstuetzung des Heeres durch die Luftwaffe hat eindeutig Stalingrad entschieden.
>>Gruß,
>>Mr.Smith
>Gruss
>TD
Hallo Tassie,
das stimmt nur zum Teil. Hitler hatte Stalingrad zur Stillung seiner Eitelkeit als oberste Ziel auserkoren. Stalingrad mußte auf jeden Fall gehalten werden. Deshalb kam es ja erst zum Befehl dort eine Festung zu erschaffen. Der frühzeitige Ausbruch südöstlich des Kessels, als der Ring noch nicht fest geschlossen war, hätte zur entscheidenden Wende führen können. Selbst beim späteren Entsatzversuch durch Manstein hatte die 6.Armee noch genügend Kampfkraft. Aber nein, Stalingrad mußte ja unbedingt gehalten werden.
Aber"hätte","wäre","wenn"...
Gruß,
Mr.Smith
|
Mr. Smith
21.04.2004, 18:34
@ Tassie Devil
|
Re: Noch eins... |
-->>Liest man so etwas heutzutage in der Gutmenschenliteratur der BRDDR, Mr. Smith?
Hätte ich doch beinahe übersehen ;-)
Lieber Tassie,
Du willst mir also ernsthaft erzählen, daß nur ein verschwindend geringer Teil der Bevölkerung begeistert war und der Rest nur widerwillig mitmachte? Auf Deine Antwort bin ich wirklich gespannt.
Gruß,
Mr.Smith
PS: Kann morgen erst wieder antworten.
|
Dr.Thrax
21.04.2004, 18:35
@ Mr. Smith
|
Re: Ok... |
-->
Hallo Mr.Smith
1. genau dies, nämlich erst mal Oma und Opa zu fragen oder gefragt zu haben, würde ich dir dringend empfehlen damit man nicht solche Thesen aufstellt wie
"für mich die extreme Vergötterung Adolfs durch große Teile der deutschen Bevölkerung"
was natürlich absoluter Unfug ist.
2. Taktik
Wie und wo ist hier irgendwo Taktik zu erkennen, wenn die deutschen Soldaten mit Sommerausrüstung gegen Rußland geschickt werden?..Es wurde keine Fehler ausgelassen.
Gruß
|
Euklid
21.04.2004, 18:59
@ Dr.Thrax
|
Strickmuster |
-->Warum schlagen sie immer ihre Frau?
Nein nicht Heiland oder Gott,sondern ein extremer Gott
Kann ein Gott überhaupt extrem sein?
Diejenigen die in Lumpen im Winter in Stalingrad gelegen haben müssen Adolf bestimmt abgöttisch geliebt haben.
Begründung:Sonst hätten sie afrikanische Breitschwänze als Pelze angezogen.
Die waren nämlich so verliebt in Adolfs Erziehungsmaßnahmen daß sie ja hart wie Kruppstahl sein mußten. [img][/img]
Mit einem aus der Verwandschaft konnte ich nicht mehr reden,da er über England nach Alabama in Kriegsgefangenschaft verschifft worden ist.
Leider ist er nicht mehr zurückgekehrt sondern dort verstorben.
Alter beim Tod 20 Jahre.
Beide Großväter hatte ich auch nie zu Gesicht bekommen.Verendet im Krieg
Mit zweien in der Verwandschaft konnte ich noch reden.
Der eine war an der Normandie,der andere kam 1956 aus Sibirien nach Hause.
Die Begeisterung äußerte sich so daß der LKW vorfuhr und beide auf die Pritsche mußten zur Musterung.
Der eine Jahrgang 1925 (Normandie),der andere 1927 gefangen in St.Pölten bei Wien und ab in russische Gefangenschaft nachdem er versucht hatte sich zu den Amerikanern durchzuschlagen nachdem sich die Fronten aufeinander zubewegten.
Die Amerikaner waren aber so freundlich keine Asylanten mehr aufzunehmen und drohten ihm mit der Knarre zu den Russen umzukehren.
Wahrscheinlich wurde das Futter auch bei den Amerikanern knapp.
Das alles hat mir gereicht mit 3 Toten und 2 nach Hause gekommenen.
Es hat mich wahrscheinlich geprägt bis heute umd ich würde immer versuchen meine Kinder nicht für diese Kriegshetzer zur Verfügung zu stellen.
Das gilt für alle Armeen der Welt,auch für die eigene.
Lieber soll der Russe oder sonstwer hier morgen früh alles kassieren.
Ist mir Wurscht.
Ich erinnere mich immer wieder an den Film Dr.Schiwago als der General sagte:Leute ihr verteidigt euer Land!!!
Worauf der Schütze Arsch rief:Ihr Land Herr General.
Plötzlich landete der General von einem Schuß getroffen im Wasserfaß und der Deckel ging zu.
Gruß EUKLID
|
bernor
21.04.2004, 19:51
@ Mr. Smith
|
Noch ein Aspekt |
-->Hi,
das stimmt nur zum Teil. Hitler hatte Stalingrad zur Stillung seiner Eitelkeit als oberste Ziel auserkoren. Stalingrad mußte auf jeden Fall gehalten werden. Deshalb kam es ja erst zum Befehl dort eine Festung zu erschaffen. Der frühzeitige Ausbruch südöstlich des Kessels, als der Ring noch nicht fest geschlossen war, hätte zur entscheidenden Wende führen können. Selbst beim späteren Entsatzversuch durch Manstein hatte die 6.Armee noch genügend Kampfkraft. Aber nein, Stalingrad mußte ja unbedingt gehalten werden.
Und dies ganz sicher (auch) deshalb, weil zu jener Zeit die deutsche Heeresgruppe, die im Kaukasusgebiet mangels ausreichender Versorgung (vor allem mit Sprit) nicht mehr weiterkam (so kurz vor Baku... Pech halt), evakuiert werden mußte.
Und das ging nur, solange die Russen, die die deutsche Front im Großraum Stalingrad ja bereits durchbrochen hatten, sich an der 6. Armee in Stalingrad festbissen.
Was wäre gewesen, wenn die Russen ("Stalingrad" nur umschließend und aushungernd) einfach nach Süden, Richtung Rostow, vorgestoßen wären - vermutlich ganz schnell Feierabend nicht nur für die deutsche Kaukasus-Heeresgruppe, sondern generell für Manstein & Co.!
Der Grund, weshalb dies nicht geschah, kann man bei Viktor Suworows"Marschall Schukow - Lebenweg über Leichen" nachlesen: "Stalingrad" war, ursprünglich, nur eine zweitrangige Operation - die Hauptmusik spielte an der russischen Westfront (bei Sytschewka, Rschew u. a.), wo der Oberbefehlshaber Schukow, den Suworow in seinem Buch übrigens als absolut unfähig enttarnt hat, ebenfalls weilte (in Stalingrad ist Schukow währenddessen nie gewesen).
Nachdem dieser gigantische Durchbruchsversuch (3300 Panzer, über 1000 Kampfflieger, 24000 Geschütze/Minenwerfer) gescheitert war (u. a. fast 2000 Panzer verloren), nicht zuletzt wegen des Geländes (z. B. wenig panzerfreundliche Schluchten), wurde schließlich"Stalingrad" zur wichtigsten Operation erkoren - die dann auch, nach sovielen Opfern, mit einem"grandiosen Sieg" endete.
Tja, wirkungsvolle Propaganda ist schon toll...
Gruß bernor
|
Helmut
21.04.2004, 21:06
@ bernor
|
Die Bücher von Suworow werden auch im Internet herum gereicht |
-->Vielleicht für jene interessant, die überlegen, die hier angesprochenen Bücher von Suworow zu kaufen: Angeblich gibt es diese auch als PDF-Dateien an den üblichen Stellen im Netz. Da kann man mal kurz rein gucken, ob einem das lesenswert erscheint.
Zur Beruhigung für die Rächer der Urheberschaftsentrechteten: Niemand hat die Absicht diese über 1000 Seiten am Monitor zu lesen. [img][/img]
|
bonjour
21.04.2004, 21:16
@ Mr. Smith
|
Re: @Mr.Smith u.a.- total interessanter Thread hier |
-->Hi Mr.Smith,
na, auf die Relativierung bin ich eher gekommen, weil es meistens so ist, wenn es um die deutsche Vergangenheit geht...
den Älteren glaubt man nichts
die Jüngeren wissen nichts
die entsprechenden Bücher, die zur Erhellung beitragen, sind verboten
(nach 45 sind Tausende von Büchern indiziert worden, da war die Bücherverbrennung ein Witz dagegen..)
Aber das haben die Forumsteilnehmer hier bereits schon viel besser beschrieben.
So einen verdammten Krieg, mit soviel Schmerz und Leid, darf es nie wieder geben
Also guck Dich doch bitte mal um...darf es nie wieder geben...und was passiert gerade? Und wer hats angezettelt? Ohne Worte.
Und das Beste: Wer leistet Wiedergutmachung, entschädigt die"Kollateralschäden", wer liest denn da öffentlich drei Stunden lang die Namen vor...dafür würden wahrscheinlich nicht mal drei Wochen reichen!
Zu meiner Erfahrung mit der Vergangenheit hatte ich kürzlich was gepostet, siehe link.
Was Stalingrad betrifft und die Militärtaktik, so habe ich jetzt leider nicht die Quellen parat, aber es gibt ein Buch"Der Wortbruch" über so eine Art Vertrag, den Hitler mit Stalin hatte, sich nicht gegenseitig anzugreifen. Stalin soll wohl selbst vorgehabt haben, anzugreifen.
Es war auch erstaunlich, woher plötzlich das russische Waffenarsenal kam...Aber hinsichtlich dieser Dinge bin ich noch am Forschen und kann gar nicht so schnell lesen, wie es mich interessiert.
gruß bonjour
>>Kurz gesagt war ich schon immer und bin auch noch der Ansicht, daß es doch so etwas wie eine Wahrheit gibt bzw. man zur Suche einer solchen verpflichtet ist und wenn man damit anfängt, ist es wie ein Puzzlespiel, ein Teil fügt sich zum anderen.
>>Was mich mal interessieren würde, ist, was mit der Militärtaktik, von der Du schreibst, los war.
>>Gruß bonjour
>Hallo bonjour,
>ich vergaß mein Fazit unter den Text zu schreiben. Deswegen kamst Du auch logischerweise auf die Relativierung, denke ich mal. Meine Meinung und mein Fazit lautet: So einen verdammten Krieg, mit soviel Schmerz und Leid, darf es nie wieder geben. Das Erstaunlichste an der ganzen Sache ist, auch heute noch, für mich die extreme Vergötterung Adolfs durch große Teile der deutschen Bevölkerung. Nur so ist es ja zu erklären, daß die Soldaten der Wehrmacht völlig begeistert in den Krieg zogen und mit Stalingrad ihr Waterloo erleben sollten. Wobei wir auch gleich bei der Frage der Militärtaktik sind.
>Hitler hat die Russen bei Stalingrad völlig unterschätzt. Nie im Leben wäre er auf den Gedanken gekommen, daß Stalin einen Angriff aus der Tiefe des Raumes hätte starten können. Nun, es kam natürlich so. 6 Armeen, 2 Panzerarmeen, 1 Luftarmee schloßen die 6.Armee ein. Es gibt eine gute Zusammenfassung der Ereignisse: Klick!
>Gruß,
>Mr.Smith
<ul> ~ http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/267526.htm</ul>
|
Mr. Smith
21.04.2004, 23:42
@ bernor
|
Re: Und noch einer.... |
-->Hi,
>Und dies ganz sicher (auch) deshalb, weil zu jener Zeit die deutsche Heeresgruppe, die im Kaukasusgebiet mangels ausreichender Versorgung (vor allem mit Sprit) nicht mehr weiterkam (so kurz vor Baku... Pech halt), evakuiert werden mußte.
Da war die Sache doch schon längst gelaufen. Hoths 4.Panzerarmee, die übrigens die volle Stärke aufwies, wäre doch fast der Entsatz gelungen. Erklärung weiter unten...
>Und das ging nur, solange die Russen, die die deutsche Front im Großraum Stalingrad ja bereits durchbrochen hatten, sich an der 6. Armee in Stalingrad festbissen.
Es handelte sich hier doch lediglich nur um Ablenkungsmanöver. Das übergeordnete Ziel war die Einkesselung der 6.Armee.
>Was wäre gewesen, wenn die Russen ("Stalingrad" nur umschließend und aushungernd) einfach nach Süden, Richtung Rostow, vorgestoßen wären - vermutlich ganz schnell Feierabend nicht nur für die deutsche Kaukasus-Heeresgruppe, sondern generell für Manstein & Co.!
Aber nur vermutlich. Im Rahmen der o.g. Operation stieß die russische 6.Armee, die 1. und 3.Gardearmee ja gerade durch die Reihen der italienischen 8.Armee, die sich, entgegen landläufiger Meinungen, zäh verteidigte, Richtung Flugplatz Skassirskaja (nördlich von Tazinskaja) vor. Ein kleines Panzerkorps traf überraschend die Versorgungsader der 6.Armee. Tja, und dann nahmen die Dinge ihren Lauf.
>Der Grund, weshalb dies nicht geschah, kann man bei Viktor Suworows"Marschall Schukow - Lebenweg über Leichen" nachlesen: "Stalingrad" war, ursprünglich, nur eine zweitrangige Operation - die Hauptmusik spielte an der russischen Westfront (bei Sytschewka, Rschew u. a.), wo der Oberbefehlshaber Schukow, den Suworow in seinem Buch übrigens als absolut unfähig enttarnt hat, ebenfalls weilte (in Stalingrad ist Schukow währenddessen nie gewesen).
Das Buch muß ich mir mal kommen lassen. Der Titel hört sich schon vielversprechend an. Übrigens, der Panzerkorpskommandeur, der den Flughafen von Skassirskaja bei einer Art Schießübung einnahm, bekam später den Suworow-Orden.
Gruß,
Mr.Smith
|
Mr. Smith
21.04.2004, 23:50
@ Dr.Thrax
|
Re: Tststs.. |
-->>Hallo Mr.Smith
Hallo Herr Doktor,
>1. genau dies, nämlich erst mal Oma und Opa zu fragen oder gefragt zu haben, würde ich dir dringend empfehlen damit man nicht solche Thesen aufstellt wie
>"für mich die extreme Vergötterung Adolfs durch große Teile der deutschen Bevölkerung"
>was natürlich absoluter Unfug ist.
Wir kommst Du darauf? Bitte erst alle Threads zum Thema durchlesen und danach erst den Müll absondern.
>2. Taktik > Wie und wo ist hier irgendwo Taktik zu erkennen, wenn die deutschen Soldaten mit Sommerausrüstung gegen Rußland geschickt werden?..Es wurde keine Fehler ausgelassen.
>Gruß
Genau das ist ja das Thema! Falsche Taktik! Gut erkannt! Bitte mehr von diesen weisen Ratschlägen.
Herzliche Grüße,
Mr.Smith
|
Mr. Smith
21.04.2004, 23:58
@ Euklid
|
Re: Da ist die Tür! |
-->>Warum schlagen sie immer ihre Frau?
>Nein nicht Heiland oder Gott,sondern ein extremer Gott
>Kann ein Gott überhaupt extrem sein?
>Diejenigen die in Lumpen im Winter in Stalingrad gelegen haben müssen Adolf bestimmt abgöttisch geliebt haben.
>Begründung:Sonst hätten sie afrikanische Breitschwänze als Pelze angezogen.
>Die waren nämlich so verliebt in Adolfs Erziehungsmaßnahmen daß sie ja hart wie Kruppstahl sein mußten. [img][/img]
>Mit einem aus der Verwandschaft konnte ich nicht mehr reden,da er über England nach Alabama in Kriegsgefangenschaft verschifft worden ist.
>Leider ist er nicht mehr zurückgekehrt sondern dort verstorben.
>Alter beim Tod 20 Jahre.
>Beide Großväter hatte ich auch nie zu Gesicht bekommen.Verendet im Krieg
>Mit zweien in der Verwandschaft konnte ich noch reden.
>Der eine war an der Normandie,der andere kam 1956 aus Sibirien nach Hause.
>Die Begeisterung äußerte sich so daß der LKW vorfuhr und beide auf die Pritsche mußten zur Musterung.
>Der eine Jahrgang 1925 (Normandie),der andere 1927 gefangen in St.Pölten bei Wien und ab in russische Gefangenschaft nachdem er versucht hatte sich zu den Amerikanern durchzuschlagen nachdem sich die Fronten aufeinander zubewegten.
>Die Amerikaner waren aber so freundlich keine Asylanten mehr aufzunehmen und drohten ihm mit der Knarre zu den Russen umzukehren.
>Wahrscheinlich wurde das Futter auch bei den Amerikanern knapp.
>Das alles hat mir gereicht mit 3 Toten und 2 nach Hause gekommenen.
>Es hat mich wahrscheinlich geprägt bis heute umd ich würde immer versuchen meine Kinder nicht für diese Kriegshetzer zur Verfügung zu stellen.
>Das gilt für alle Armeen der Welt,auch für die eigene.
>Lieber soll der Russe oder sonstwer hier morgen früh alles kassieren.
>Ist mir Wurscht.
>Ich erinnere mich immer wieder an den Film Dr.Schiwago als der General sagte:Leute ihr verteidigt euer Land!!!
>Worauf der Schütze Arsch rief:Ihr Land Herr General.
>Plötzlich landete der General von einem Schuß getroffen im Wasserfaß und der Deckel ging zu.
>Gruß EUKLID
Meine Güte, Euklid! Du rennst doch bei mir, wie Du es immer so schön formulierst, offene Türen ein! Der Landser mußte es ausbaden. Wenn man sich mal die Mühe macht und Briefe von der Front liest, dann kommt man nicht umhin, festzustellen, daß anfangs große Begeisterung herrschte. Der Glaube an die Sache war das alles entscheidende Kriterium! Bis die Läuse in Traubenform von unrasierten Gesichtern hingen und ein Arm oder Bein fehlte; im günstigsten Fall.
Gruß,
Mr.Smith
|
Mr. Smith
22.04.2004, 00:11
@ bonjour
|
Re: @Mr.Smith u.a.- total interessanter Thread hier |
-->Hi bonjour,
>So einen verdammten Krieg, mit soviel Schmerz und Leid, darf es nie wieder geben
>Also guck Dich doch bitte mal um...darf es nie wieder geben...und was passiert gerade? Und wer hats angezettelt? Ohne Worte.
Ja, ich sehe das alles! Mir rollen sich bei den täglichen Horrormeldungen auch die Fußnägel hoch. Ich möchte diese Menschenverachtung, die täglich in einer Harribo-Nachrichtentüte zum konsumieren angeboten wird, einfach nicht schlucken. Es gibt also nur die Chance, die richtigen Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Zu Forschen und der Objektivität ein Stückchen näher zu kommen. So gehe ich jedenfalls an die Sache ran.
>Aber hinsichtlich dieser Dinge bin ich noch am Forschen und kann gar nicht so schnell lesen, wie es mich interessiert.
>gruß bonjour
Da kenne ich noch einen. ;-)
Grüße und gute Nacht!
Mr.Smith
|
bernor
22.04.2004, 01:24
@ Mr. Smith
|
Kurze Anmerkung dazu |
-->Ich habe nicht gemeint, daß die deutschen Truppen im Kaukasus gar nicht mehr kampffähig gewesen seien; tatsächlich waren sie es noch (die Gebirgsjäger sicherten bereits die Übergänge im Kaukasusgebirge Richtung Baku).
Aber die Versorgung lief immer schleppender, je weiter man vorstieß, das heißt, die Operationen beanspruchten mehr Zeit - die man nicht mehr hatte, nachdem die Russen im Raum Stalingrad (wo die Deutschen sich dummerweise auf die Eroberung der Stadt eingelassen hatten, anstatt das Gebiet an sich zu sichern) vorgestoßen waren.
Ab dem Zeitpunkt wäre jeder weitere Vorstoß nach Baku ein Abenteuer gewesen - weil man eben (noch) nicht wußte, ob die Russen sich auf Stalingrad konzentrieren oder sich weiter nach Süden, zum Schwarzen bzw. Asowschen Meer vorkämpfen würden. Im letzteren Fall drohte die Kaukasus-Operation, auch bei zunächst erfolgreichem Abschluß (Einnahme Bakus), letztendlich zu scheitern, weil das Ã-l dann nicht mehr sicher bzw. gar nicht mehr nach Mitteleuropa hätte transportiert werden können.
Es wurde also die Entscheidung getroffen, die Heeresgruppe im Kaukasusgebiet zu evakuieren, während die 6. Armee in Stalingrad"aushalten", die Russen dort binden sollte. Daher wurde erst nach Abschluß der"Frontbegradigung" versucht, die 6. Armee zu entsetzen und bei deren Ausbruchsversuch aus dem Kessel zu unterstützen (Hoths Panzer).
Es war, trotz aller"Beschönigung" der späteren Niederlage durch die Nazi-Propaganda ("Opfergang" und so), ein nachvollziehbares und damit prinzipiell"zulässiges" militärisches Kalkül gewesen, der 6. Armee zunächst den Stellung-halten-Befehl zu geben, um sie anschließend, nachdem der Zweck erfüllt war, doch noch zu retten.
Der Fehler der Russen war (was die Deutschen aber zunächst nicht wußten), zuwenig Truppen im Süden eingesetzt zu haben (der größere Rest war ja, wie bereits geschrieben, woanders im Einsatz).
"Stalingrad" ist also ein Dokument strategischer Fehlentscheidungen - hüben wie drüben (kleine bei den Deutschen, große bei den Russen).
Gruß bernor
|
Euklid
22.04.2004, 07:26
@ Mr. Smith
|
Re: Da ist die Tür! |
-->Schön daß wir uns einig sind.
Natürlich können Anfangserfolge dann auch die Soldaten berauschen,wie der schnelle Feldzug in Frankreich ja bewiesen hat.
Es ist manchmal auch gefährlich zu schnell zu gewinnen.
Wer weiß wie die Sache überhaupt abgelaufen wäre wenn man sich in Frankreich festgebissen hätte.
Ich bin heilfroh daß der Rußlandfeldzug so gelaufen ist wie er gelaufen ist,denn es könnte ja auch sein daß mich anschließend die 1000 jährige Diktatur nach Wladiwostok zwangsumgesiedelt hätte. [img][/img]
Gruß EUKLID
|
Mr. Smith
22.04.2004, 09:21
@ bernor
|
Re: Kurze Anmerkung dazu |
-->>"Stalingrad" ist also ein Dokument strategischer Fehlentscheidungen - hüben wie drüben (kleine bei den Deutschen, große bei den Russen).
>Gruß bernor
Hi bernor,
dann sind wir also doch einer Meinung ;-).
Gruß,
Mr.Smith
|
Tassie Devil
23.04.2004, 07:01
@ Mr. Smith
|
Re: Mr. Smith: Antwort |
-->>>Liest man so etwas heutzutage in der Gutmenschenliteratur der BRDDR, Mr. Smith?
>Hätte ich doch beinahe übersehen ;-)
>Lieber Tassie,
>Du willst mir also ernsthaft erzählen, daß nur ein verschwindend geringer Teil der Bevölkerung begeistert war und der Rest nur widerwillig mitmachte? Auf Deine Antwort bin ich wirklich gespannt.
>Gruß,
>Mr.Smith
>PS: Kann morgen erst wieder antworten.
Lieber Mr. Smith,
man muss differenzieren zwischen
1. deutscher Propaganda der Fuehrung waehrend des dritten Reiches;
2. US-Vasallen-Propaganda in der BRDDR;
3. den Mitgliedern aller Kampfeinheiten von Heer, Marine und Luftwaffe im Zeitraum September 1939 und Mai 1945 und dem Zeitraum davor;
4. den Reichsfunktionaeren in Stadt und Land vor und waehrend der gleichen Zeitraeume;
5. der stinknormalen Bevoelkerung.
Goebbels Kanonen-oder-Butter-Rede ist natuerlich ein sehr guter Treibstoff fuer oben 1 und 2, Du kannst aber davon ausgehen, dass der normalen Bevoelkerung das Ende des WK I gerade mal 2 Dekaden zuvor, das waere der Zeitabstand von 1983 zu heute, noch in sehr guter Erinnerung war, deshalb ahnten die meisten zumindest, was wieder einmal vor der Tuere stand, von Begeisterung bei der ganz normalen Bevoelkerung kann keine Rede sein. Waehrend des Krieges musste man halt mitmachen, man hat gehofft, man hat gebangt, Begriffe wie"Begeisterung" und"Widerwillen" sind voellig falsch am Platze.
Voellig different zur normalen Bevoelkerung sind die Motivationen, das Agieren und Reagieren der Gruppen unter oben 3 und 4 auszuleuchten, aber danach hast Du ja nicht gefragt, denn ich gehe davon aus, dass Du mit dem Begriff"Bevoelkerung" eben weder Soldaten aller Waffengattungen noch Staats- und Parteifunktionaere des Reichsgebietes meinst.
Gruss
TD
|
Mr. Smith
23.04.2004, 10:04
@ Tassie Devil
|
Re: Du kannst Gedanken lesen ;-). |
-->>Lieber Mr. Smith,
>man muss differenzieren zwischen
>1. deutscher Propaganda der Fuehrung waehrend des dritten Reiches;
>2. US-Vasallen-Propaganda in der BRDDR;
>3. den Mitgliedern aller Kampfeinheiten von Heer, Marine und Luftwaffe im Zeitraum September 1939 und Mai 1945 und dem Zeitraum davor;
>4. den Reichsfunktionaeren in Stadt und Land vor und waehrend der gleichen Zeitraeume;
>5. der stinknormalen Bevoelkerung.
>Goebbels Kanonen-oder-Butter-Rede ist natuerlich ein sehr guter Treibstoff fuer oben 1 und 2....
Tja, Tassie,
da hast Du mich jetzt voll bei den Ei.... Genau an die Goebbels-Rede habe ich gedacht. Das wäre dann auch meine nächste Frage gewesen. Aber Du hast gleich alles beantwortet. Dafür danke ich Dir.
Hast Du evtl. einen interessanten Buchtipp?
Viele Grüße,
Mr.Smith
|
LenzHannover
23.04.2004, 16:37
@ Mr. Smith
|
Bei jener Goebbels-Rede sollen 50% Parteimitglieder anwesend gewesen sein |
-->mit entsprechendem Befehl zum Jubel; irgendwo in der Glotze aufgeschnappt - wohl nicht bei Knop.
Somit ist dieser quasi"Parteitagsjubel" sicher nicht repräsentativ - was mir so eigentlich schon immer klar war.
|
Tassie Devil
23.04.2004, 20:49
@ Mr. Smith
|
Re: Bratengeruch |
-->>>Lieber Mr. Smith,
>>man muss differenzieren zwischen
>>1. deutscher Propaganda der Fuehrung waehrend des dritten Reiches;
>>2. US-Vasallen-Propaganda in der BRDDR;
>>3. den Mitgliedern aller Kampfeinheiten von Heer, Marine und Luftwaffe im Zeitraum September 1939 und Mai 1945 und dem Zeitraum davor;
>>4. den Reichsfunktionaeren in Stadt und Land vor und waehrend der gleichen Zeitraeume;
>>5. der stinknormalen Bevoelkerung.
>>Goebbels Kanonen-oder-Butter-Rede ist natuerlich ein sehr guter Treibstoff fuer oben 1 und 2....
>Tja, Tassie,
>da hast Du mich jetzt voll bei den Ei.... Genau an die Goebbels-Rede habe ich gedacht. Das wäre dann auch meine nächste Frage gewesen. Aber Du hast gleich alles beantwortet. Dafür danke ich Dir.
>Hast Du evtl. einen interessanten Buchtipp?
Leider nein, Mr. Smith.
Mein Wissen und meine Impressionen gerade auch in Bezug auf die normale Zivilbevoelkerung habe ich noch in den 60-er Jahren direkt aus Gespraechen mit nicht wenigen der Betroffenen selbst gewonnen, darunter meine eigenen Eltern, Eltern von Freunden, aelteren Erwachsenen aus meiner weiteren Verwandschaft und Bekanntschaften meiner Elternfamilie, Lehrern und weiteren Erziehern. Ich habe nie Zweifel an deren stets uebereinstimmenden plausiblen Berichten haben muessen, zumal ich als Kind die Truemmer und Ruinen meiner ausgebombten Geburts-und Heimatstadt mit meinen eigenen Augen gesehen hatte, ich hatte deshalb nie eine Veranlassung, mir Buecher auch zu diesem Themenkreis zu besorgen.
Es ist schon so wie ich schrieb, Mr. Smith, dass die infolge des nicht allzulange zuvor liegenden WK I nicht kriegsunerfahrene Zivilbevoelkerung den Braten im September 1939 roch, der ihnen dann mit WK II und seinem Auskommen serviert wurde, sodass weder um den Zeitraum des Kriegsbeginnes noch im gesamten Zeitraum danach jemals Begeisterung geherrscht hat.
>Viele Grüße,
>Mr.Smith
Gruss
TD
|