Karl
23.04.2004, 09:20 |
Ende der US-Tiefzinspolitik in Sicht Thread gesperrt |
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21. April 2004, 21:37, NZZ Online
Ende der US-Tiefzinspolitik in Sicht
Greenspan stimmt die Märkte auf höhere Leitzinsen ein
Alan Greenspan, amerikanischer Notenbankchef, hat am Mittwoch auf ein mögliches Ende der historisch tiefen Leitzinsen hingewiesen. Noch gebe es keinen breit angelegten Inflationsdruck, sagte Greenspan in Washington. Die Notenbank werde aber reagieren, um bei anhaltendem Wachstum Preisstabilität garantieren zu können.
Sna. Washington, 21. April
Der Vorsitzende der amerikanischen Notenbank (Fed), Alan Greenspan, hat vor dem Hintergrund des sich verstetigenden Konjunkturaufschwungs einmal mehr auf die sich abzeichnende Notwendigkeit einer entsprechenden Anpassung der Leitzinsen verwiesen. In einer Anhörung vor dem gemeinsamen Wirtschaftsausschuss von Senat und Repräsentantenhaus wiederholte dabei Greenspan am Mittwoch seine schon am Vortag vor Mitgliedern des Bankenausschusses dargelegte Botschaft. Demnach sei es ab einem gewissen Zeitpunkt unumgänglich, dass man den Leitzinssatz zur Verhinderung eines Wiederaufflammens der Inflation erhöhe. Allerdings liess es der Fed-Chef erneut weitgehend offen, wann und allenfalls auf welche Art (bezüglich etwa des Ausmasses oder der Sequenz dieser Zinserhöhungen) mit einem solchen Schritt zu rechnen sei. Wie schon am Dienstag quittierten die zuletzt mit wachsender Nervosität den möglichen Zeitpunkt einer Änderung der sehr lockeren US-Geldpolitik abwägenden Finanzmärkte die Aussagen Greenspans mehrheitlich mit Kurseinbussen.
Robuster Wirtschaftsaufschwung
Der Fed-Vorsitzende stellte seiner Bemerkung zur Notwendigkeit höherer Leitzinsen die Feststellung voran, dass die US-Wirtschaft in eine neue Phase kräftigeren Wachstums eingetreten sei. Jüngste Angaben zur Wirtschaftsentwicklung machten deutlich, dass sich sowohl die Konsum- als auch Investitionsnachfrage im bisherigen Jahresverlauf weiter verstärkt habe. Der Produktionsausstoss in der Industrie habe auf breiter Front zugelegt, was sich neuerdings auch in der Anstellungspraxis der Unternehmen niederzuschlagen beginne. Als Folge davon nehme gerade auch in Unternehmerkreisen der Glaube an die Dauerhaftigkeit des Wirtschaftsaufschwungs zu. Allerdings unterliess es Greenspan nicht, auch auf gewisse Anzeichen einer sich haltenden Skepsis hinzuweisen. So bewege sich der Zuwachs bei den Firmeninvestitionen noch immer deutlich unter der Cashflow-Entwicklung, während dem Konsumenten in seiner Eigenschaft als Arbeitnehmer die andauernde Unsicherheit am Arbeitsplatz nach wie vor stark aufs Gemüt drückt.
Eile mit Weile
Beides spiegelt im Urteil des Fed-Chefs das andauernde Vorhandensein unausgelasteter Produktionskapazitäten. Diesem Umstand ist es laut Greenspan mitunter auch zu verdanken, dass zurzeit weder ein breit wirkender Inflationsdruck auf der US-Wirtschaft lastet noch dass ein solcher in absehbarer Zeit zu erwarten ist. Gleichzeitig versicherte Greenspan, wohl nicht ohne Seitenblick auf die Bondmärkte, dass die Geldbehörden der Bewahrung der Preisstabilität nach wie vor grösste Priorität einräumten und man nicht zögern werde, entsprechend zu reagieren, sollte diese als gefährdet erscheinen. Analytiker interpretierten derweil die Aussagen Greenspans dahingehend, dass das Fed noch in diesem Jahr die Leitzinsen erhöhen wird, es damit aber noch nicht sonderlich eilig zu haben scheint.
Diesen Artikel finden Sie auf NZZ Online unter: http://www.nzz.ch/2004/04/21/wi/page-newzzDTBKVIBZ-12.html
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philliecht
23.04.2004, 09:43
@ Karl
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Einige Fragen zum nachdenken: |
-->Was passiert eigentlich, wenn die Zinsen in den USA steigen und die Verbraucher ihre Schulden nicht mehr bezahlen konnen, weil die Teilzahlungsraten steigen und steigen (Eigenheime, Kreditkarten usw.)
Was passiert mit den Unternehmen, die vollig kamikaze-artig Abzahlungs-Strategien anbieten,z.B. Kaufe heute ein neues Auto und beginne in 6 Monaten oder später mit den Rückzahlungen und das bis auf 10 Jahre hinaus, oder: Das erste Jahr (manchmal sogar länger) Teilzahlungen ihrer Produkte auf der Basis von z.T. 0% Zins berechnen?
Ja was passiert dann?????
En Gruess vom
Philliecht
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ufi
23.04.2004, 10:37
@ philliecht
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Und was passiert erst, wenn |
-->auch die Staaten mehr Zins für Ihre Schulden
zahlen"dürfen"?
Bei rd. 40 Mrd. Oiro Zinsen per Anno für unseren Finanzminister macht ein Prozent mehr eine ganze Menge aus.
And die Städte, Kommunen und Gemeinden mag ich gar nicht denken.
Und wie mag das erst im"grossen Land der unbegrenzten Möglichkeiten" aussehen?
Meiner Meinung nach, können die Zinsen überhaupt nicht mehr signifikant steigen,
da sonst ein Staatskollaps nach dem anderen ansteht.
Oder sieht das jemand anders? [img][/img]
Niedrige Zinsen bei steigender Inflation ->"goldige Zeiten".
Gruss
ufi
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TESLA
23.04.2004, 11:03
@ philliecht
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Re: Einige Fragen zum nachdenken: |
-->Worst Case: Wurde ja hier schon 100mal besprochen...
Best Case: Löhne steigen, Vermögenswerte steigen (z.B. steigende Börsenkurse/Immo's bleiben stabil)und gleichen die teurere Refinanzierung der Verbraucher aus...
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philliecht
23.04.2004, 12:07
@ TESLA
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Ist mir schon klar.... |
-->.... dass das hier schon x-mal besprochen wurde.
Leider gibt es immer wieder Menschen, die hier irgend ein Beitrag von jemand anderem posten, ohne einen Kommentar hinzuzufügen. Ich gehe dann davon aus, dass sie die Meinung 1 zu 1 übernehmen in Bezug auf das was drinsteht.
Ich verbringe den ganzen Tag damit, irgendwelche Berichte zu lesen um das herauszufiltern was ich für meine Arbeit brauche.
Schade, dass die Menschen sich hinter den Aussagen anderer verstecken anstatt an der Diskussion teilzunehmen.
Wenns im Leben so einfach wäre......
.... aber eben der Eitel Sonnenschein wird den Meisten in wenigen Monaten sowieso vergehen. Dann sind wirkliche Meinungspositionen gefragt.
En Gruess vom
Philliecht
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- Elli -
23.04.2004, 12:18
@ philliecht
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Re: Einige Fragen zum nachdenken: |
-->>Was passiert eigentlich, wenn die Zinsen in den USA steigen und die Verbraucher ihre Schulden nicht mehr bezahlen konnen, weil die Teilzahlungsraten steigen und steigen (Eigenheime, Kreditkarten usw.)
Was passiert wohl, wenn ein Schuldner nicht zahlen kann? Pleite, und der Gläubiger geht leer aus, Schulden verdampfen. Klassische Deflation.
>Was passiert mit den Unternehmen, die vollig kamikaze-artig Abzahlungs-Strategien anbieten,z.B. Kaufe heute ein neues Auto und beginne in 6 Monaten oder später mit den Rückzahlungen und das bis auf 10 Jahre hinaus, oder: Das erste Jahr (manchmal sogar länger) Teilzahlungen ihrer Produkte auf der Basis von z.T. 0% Zins berechnen?
>Ja was passiert dann?????
Das selbe, sie gehen leer aus. Wirkt das inflationär?
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chiron
23.04.2004, 13:53
@ philliecht
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Re: Einige Fragen zum nachdenken: |
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Sali Philliecht
Die meisten Kredite in Form von Leasing, Hypos usw. wurden in Form von Anleihen wieder unter die Leute gebracht. Käufer sind Investoren aller Schichten, nicht zu letzt Pensionskassen und Versicherungen. Steigen die Zinsen, werden wir ein Debakel bei den Versicherungsaktien erleben. Bei den Banken schauts besser aus, die leiden dann unter sinkenden Umsätzen, die Risiken wurden aber substantiell ausgelagert.
Au en Gruess
chiron
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Euklid
23.04.2004, 14:23
@ chiron
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Re: Einige Fragen zum nachdenken: |
-->Hallo chiron
du siehst ja nur noch Debakels voraus;-))
Schau mal nach Zürich,da wurde gerade jemand am Herz operiert und ein völlig verkehrtes Herz mit einer falschen Blutgruppe eingesetzt.
Das sind in Zukunft die Probleme und nicht mehr die Dicke der Börse.
Es knirscht an allen Ecken und Enden mit der Qualität.
Was nutzt noch das Geld wenn solche Arbeit abgeliefert wird.?
In Zukunft wohl auch bei allerersten Adressen.
Gruß EUKLID
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philliecht
23.04.2004, 14:28
@ chiron
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So weit so gut |
-->Hoi Chiron
Nur: Wie sieht es dann aus, wenn die Hauseigentümer ihre Hypotheken nicht mehr bedienen können, weil sie die höheren Zinsen bei den Ausständen auf den Kreditkarten nicht mehr tragen können, wenn sie mehr von ihrem Geld für die täglichen Produkte ausgeben müssen? Wie sieht es aus, wenn die Verkäufer teurere Refinanzierungen für ihre Aktionen in Kauf nehmen müssen, ich glaube kaum, dass die Anzahl der Autoverkäufe noch gross ansteigen wird.
Mir ist klar, dass eine Zinssatzerhöhung nicht grad am nächsten Tag die Teuerung hochschnellen lässt, vor allem nicht im Einzelhandel, das dürfte etwa 6 Monate brauchen. Bei den Ausständen bei Kreditkarten allerdings schon.
Die US-Wirtschaft lebt praktisch nur vom Konsum und der muss ja auf Teufel komm raus aufrechterhalten werden. Der Konsum wiederum wird zum grössten Teil über Kreditkarten abgewickelt.Die andrer Tatsache ist, dass der grösste Teil der Amis Hausbesitzer ist. All das zusammen bringt mich nicht grad zum ausflippen vor Freude.
Übrigens an wen oder wohin wurden denn die Risiken substantiell ausgelagert? Irgendwer wird ja am Ende der Kette das Risiko tragen. Irgendeiner wird automatisch der Depp sein.
En Gruess vom
Philliecht
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yatri
23.04.2004, 14:46
@ ufi
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ICh sehe das anders... |
-->Du schreibst:
Meiner Meinung nach, können die Zinsen überhaupt nicht mehr signifikant steigen,
da sonst ein Staatskollaps nach dem anderen ansteht.
Oder sieht das jemand anders?
>ufi
<font color=#0000FF>
ich sehe das anders. Ich denke viele hoffen darauf, das die Zinsen nicht steigen - und so sollte es sein, aber die Marktzwänge halten sie nicht daran - wie"dottore" hier immer wieder so nett erläutert, erklärt, betont.
Und wenn der Markt in diese Richtung dreht, kann es natürlich auch mal (eine kürzere Zeit) FED-Sätze von 1,5% bei Marktsätzen von 6% geben
</font>
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Josef
23.04.2004, 19:22
@ philliecht
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Du begruendest deine Ansichten aber auch nicht, denn warum glaubst du denn, dass |
-->in wenigen Monaten alles anders d.h. soviel schlechter sein soll
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