-->Hallo André,
das ist wahrscheinlich die politische Zementierung der Zuwanderung von Sinti und Roma."Ihr Kinderlein kommet,..."
Immer nach dem gleichen Schema. Damit sich die Völker gegen das, was ihnen zugemutet wird, nicht wehren und artikulieren können, werden sie entrechtet und mundtot gemacht.
Um das Schmierenspektakel noch weiter gegen Kritik und Veränderung abzuschotten, werden gerne Frauen als Animiertussies in die politische Arena geschickt; ich kenne Inquisitoren nicht mit Hosen, sondern nur in Röcken und Kleidern.
Wenn wir schon so weit sind, daß selbst Walter Benjamin der Zensur unterworfen wird, war meine Spekulation vielleicht gar nicht so übertrieben, als ich gemeint habe, daß wir abwarten müßten, ob alte Opernschinken demnächst noch in ihrer ursprünglichen Fassung auf die Bühne kommen werden.
Was werden die obersten Hüterinnen von Schicklichkeit und Anstand sagen, wenn ein verpäteter Latzhosenträger ihnen ein Textbuch zur Beurteilung vorlegt, in dem auf deutsche und sonstige Befindlichkeiten keine Rücksicht genommen wird.
Darin wirft eine rachsüchtige Zigeunerin ein Kind ins Feuer (Oh, schon wieder Ho-Ho-Holocaust) und auch sonst wird die Dame"mit buntem Rock und ohne festen Wohnsitz" als wenig sympathisch beschrieben: es fallen Wörter wie"widerwärtige Zugeunerin, alt und mit schwarzem Gesicht", oder,"Zeit wär´ es wahrlich, sie zur Mutter in die Hölle zu schicken."
Na, was ist, Frau Beck und Martini, möchten Sie nicht einschreiten, und endlich das Werk aus dem Verkehr ziehen?
Überhaupt sollte man an diesem Autoren, der schon damals für seine Renitenz den Obrigkeiten gegenüber bekannt war, post mortem ein Exempel statuieren. Das darf man einfach nicht durchgehen lassen, Rassismus und Frauenfeindlichkeit auf offener Bühne.
Eine Wahrsagerin als"vom schmutzigen Blute der Neger" stammend hinzustellen, was sich der gleiche Herr erlaubt hat, und am Ende gar einen Königsmord zu bringen, ist ein Ausmaß an Menschenverachtung, das zu überwinden wir unserer deutschen Vergangenheit schuldig sind, oder nicht?
Es kann uns darin auch nicht irre machen, daß der Autor seine rassistische Frauenverachtung dadurch zu kaschieren sucht, indem er sagt, wenn er in dem Werk mit dem verbrannten Kind eine Lieblingsrolle hätte, dann wäre es die Zigeunerin, was angesichts gewisser Grundgegebenheiten leider nicht möglich wäre.
Hat sich nicht auch Martin Hohmann auf eine ähnlich durchsichtigen Art und Weise aus seiner von vorneherein erwiesenen Schuldhaftigkeit herauszuwinden gesucht?
Das alles ist so sicher, klar und für alle Ewigkeit erwiesen, wie der Satz widerlegt ist, daß"alles, was Röcke trägt, in der Politik nichts zu suchen hat: Weiber, Pfaffen, Richter."
Tempranillo
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