dottore
27.04.2004, 10:24 |
Falsche Statistiken auch in GB? Thread gesperrt |
-->Hi,
aus dem DT heute:
CBI survey casts doubt on 'official' statistics
By Edmund Conway (Filed: 27/04/2004)
City economists yesterday sounded an alarm over the state of the UK's official statistics, as independent assessments of the manufacturing sector diverged further from Government figures.
Business lobby group the CBI said total orders in the sector rose by their fastest rate for nine years this quarter.
[img][/img]
[Balken = ONS Manufactoring production 3/3 months, rote Linie = CBI Expected output, 3 months moving average]
Economists said the CBI Industrial Trends survey's results would, in usual circumstances, help persuade the Bank of England to raise interest rates next month but there was now a disparity between independent surveys and data from the Office for National Statistics.
In its most recent look at the sector earlier this month, the ONS said industrial output had contracted by 0.6pc in February, with almost every sub-sector of industry registering a decline.
The sector's apparent ill-health fed into the estimates of the UK's gross domestic product in the year's first quarter, leaving analysts fretting about imbalances within the economy.
Yesterday's survey from the CBI was the latest well-respected release to underline that, in fact, the sector had been growing quickly over the past six months. Two weeks ago the British Chambers of Commerce said the sector grew strongly in the year's first quarter. This message is also borne out by figures from the Chartered Institute of Purchasing and Supply and the manufacturing lobby group EEF.
Although manufacturing output as a whole is relatively small, its growth and contraction provides a key indication of the wider health of the economy.
Economists yesterday warned that this inexplicable [!] discrepancy was preventing the monetary policy committee from making a well-informed decision about interest rates, which it will discuss next week.
The minutes of the last MPC meeting, released last week, show this has already become a concern.
(...)
However, George Buckley, UK economist at Deutsche Bank, pointed out that the ONS figures had been diverging from the CBI numbers - and indeed most independent data - for the past year.
"It's pretty obvious that the Bank of England is very uncertain as to which of these figures are correct," he said."I think they will probably err on the side of the unofficial data rather than those from the ONS, particularly since even their own agents are saying that the outlook for manufacturers is improving.
Der Statistik-Morast wird immer tiefer...
Gruß!
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Popeye
27.04.2004, 10:36
@ dottore
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Re: Falsche Statistiken auch in GB? |
-->Hi, @dottore
die Logik dieser Manipulationen geht mir nicht so richtig ein. Ist die Diagnose falsch kann die Therapie nur zufällig richtig sein.
Oder es wird mit zwei verschiedenen Datensätzen gearbeiten - dem falschen für die Ã-ffentlichkeit und dem richtigen für die Machthaber!??
Grübelnde Grüße
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Amanito
27.04.2004, 10:38
@ dottore
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Re: Falsche Statistiken auch in GB? |
-->Dottore,
sehr interessant; in GB ist der Polizeistaat noch nicht so weit gediehen wie in den USA, die offiziellen Stellen wehren sich anscheinend - noch? - erfolgreich dagegen, die gewünschten Ergebnisse zu produzieren, bei Privaten ist das naturgemäß leichter.
Diese Daten werden u.a. deswegen gebraucht, um den unausweichlichen Zinsanstieg mit Schein-Argumenten zu hinterlegen ("wir müssen doch die Wirtschaft vor der Überhitzung schützen"), um die wahre Situation zu verbergen.
Manfred
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Euklid
27.04.2004, 10:52
@ Popeye
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Re: Falsche Statistiken auch in GB? |
-->Jetzt doch Mißtrauen in die amtlichen Zahlen?
Die Sache muß mindestens soweit angeheizt werden bis jeder merkt daß die Kohle immer weniger wert wird damit er sie auch wirklich auf den Kopf haut.
Das ist noch lange nicht soweit aber die Konturen werden schärfer.
Komisch daß man hier auch fallende Löhne fortschreiben will.
Die Leute können eben nur mehr zahlen wenn sier auch mehr verdienen.
Der Mehrlohn fließt als Mehrzins in die Taschen derjenigen die indexierte Anleihen haben.
Dazu dient nun mal die Inflation,ob man sie mag oder nicht.
Langfristig kann man nur investieren wenn man sicher ist daß die Investition nachher nicht weniger wert ist.
Und an diesem Szenario arbeitet man scheinbar heftig.
Gruß EUKLID
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kingsolomon
27.04.2004, 11:53
@ dottore
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anders als in USA |
-->dort herrscht im Grunde eine stillschweigende Vereinbarung zwischen FED, Administration und wallstreet, diesen Plot zum jeweils eigenen Wohl quasi
auf die Spitze zu treiben.
Kritik an offiziellen Statistiken kommt de facto nur von Seiten des 'lunatic fringe'.
Ist allerdings nur wieder so ne private"Verschwörungstheorie" ;-)
im Anhang Aufschlussreiches auf der Website von Michael Hodges zum neuerdings wieder vielgepriesenen(Greenspan)
amerikanischen Produktivitätswunder, die von der"seriösen" Presse(FT, Economist) für die Endneunziger als Fata Morgana entlarvt worden war.
<ul> ~ Economic Productivity Report</ul>
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dottore
27.04.2004, 11:53
@ Popeye
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Re:"Erwartungs-Statistiken" |
-->>Hi, @dottore
>die Logik dieser Manipulationen geht mir nicht so richtig ein.
Ich weiß nicht, ob man von"Manipulation" sprechen soll, denn diese wäre zielgerichtet. Wie wär's mit simplen Unvermögen?
Gerade bei"Erwartungs-Umfragen" gibt's zudem zwei Möglichkeiten (angenommen die Industrie will"vorwärts kommen":
- Sie sagt, man erwarte eine Besserung (obwohl das nicht stimmt), die Erwartungen steigen und es endet in einer"self-fulfilling prophecy". So etwas schwant mir bei"Geschäftsklima"-Indizes.
- Sie sagt, alles sei ganz schlecht und zwingt damit, die"Rahmengeber" zu Handlungen, die zu pass kommen, z.B."Zinssenkungen","Ankurbelungen", usw.
>Ist die Diagnose falsch kann die Therapie nur zufällig richtig sein.
Klar. Nur derjenige (dasjenige), was diagnostiziert wird, kann eine ihm genehme Therapie erzwingen.
>Oder es wird mit zwei verschiedenen Datensätzen gearbeiten - dem falschen für die Ã-ffentlichkeit und dem richtigen für die Machthaber!??
Wird auf Dauer nicht helfen. Der Spread wird irgendwann zu groß. Es gibt zu viele cross-check-Möglichkeiten (z.B. Aufträge, Umsätze usw. rauf und Arbeitslosenzahlen ebenfalls und Preisverfall auf breiter Front). Aber die Geflechte sind inzwischen so verwoben, dass es selbst nüchternsten Betrachtern kaum noch möglich ist, sich ein"objektives Bild der Lage" zu verschaffen.
Man denke nur an das UBS-Beispiel ("Inflation"), das chiron gestern (rätselnd) gebracht hatte. Vielleicht will die UBS nur das Geschäftsfeld"Index-Anleihen" promoten?
Grüble auch + Gruß!
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dottore
27.04.2004, 12:32
@ Euklid
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Re: Umsatzsteuerstatistik auch gefälscht? |
-->>Jetzt doch Mißtrauen in die amtlichen Zahlen?
Lieber EUKLID,
bitte lass' doch endlich mal diese subkutanen Einlassungen. Selbstverständlich misstraue auch ich grundsätzlich den sog."amtlichen" Statistiken.
>Die Sache muß mindestens soweit angeheizt werden bis jeder merkt daß die Kohle immer weniger wert wird damit er sie auch wirklich auf den Kopf haut.
Dass ich das mit dem"immer weniger wert" bestreite, muss ich nicht wiederholen. Die sog."Inflation" ist vor allem a) eine administrierte und b) eine, sich auf angebotene und nicht realisierte Preise beziehende und nicht (oder nur partiell, also spezielle Märkte in diversen Ländern betreffend) die klassische kreditgetriebene"breite", schon gar nicht die per money"printing".
Wäre es anders, müssten die Umsatzsteuereinnahmen, speziell in D, geradezu sprudeln und nicht seit Jahren rückläufig sein (00 = 141, 03 = 137 Mrd.). Jan 03 = 11,5, 04 = 10,9, Feb 03 = 13,0, 04 = 12,8 (obwohl ein Tag zusätzlich im Kalender). Und nun? Auch gefälschte Zahlen?
>Das ist noch lange nicht soweit aber die Konturen werden schärfer.
>Komisch daß man hier auch fallende Löhne fortschreiben will.
Dazu gerade von der Bundesregierung eine Aufstellung (35 Seiten!) über deutsche Bruttolöhne, die sämtlich unter 6 Euro/Std. liegen: Erntehelfer Sachen-Anhalt 3,95, Floristin Brandenburg 5,15, Friseurmeister Sachsen 5,56, usw.
Man kann natürlich einwenden, dass diese Zahlen dazu dienen sollen, großartige"Programme" aufzulegen...
>Die Leute können eben nur mehr zahlen wenn sier auch mehr verdienen.
Und wie? Es ist doch wohl jedem klar, dass die Deutschen mitten in einer Lohndeflationierung stecken (länger arbeiten fürs gleiche Geld, Drohung mit Abwanderung, usw.).
>Der Mehrlohn fließt als Mehrzins in die Taschen derjenigen die indexierte Anleihen haben.
Wie soll denn das funktionieren? Entweder es ist mehr Lohn, dann muss er ja zunächst an die Lohnbezieher ausgezahlt werden. Oder es ist keiner, dann kann es mangels"Nachfrage" (die per Zusatzkreditnahmen mal außen vor) auch zu keinem Index-Anstieg kommen.
Ist die Inflation administriert (Steuererhöhung, Gebühren rauf, usw.), bleibt nichts beim Anleiheschuldner, was er als"Mehrzins" weiterleiten könnte. Dann geht es zu Lasten seines Gewinns und damit der Arbeitsplätze.
>Dazu dient nun mal die Inflation,ob man sie mag oder nicht.
Wird die"Inflation" nicht"amtlich" - wie sollen dann Halter von Index-Anleihen zu mehr Geld kommen? Indem sie mitteilen"Ich spüre aber deutlich, dass alles teurer geworden ist"? So geht's nicht.
Gruß!
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dottore
27.04.2004, 12:39
@ Amanito
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Re: Die BoE rasiert die Gläubiger? |
-->>Dottore,
>sehr interessant; in GB ist der Polizeistaat noch nicht so weit gediehen wie in den USA, die offiziellen Stellen wehren sich anscheinend - noch? - erfolgreich dagegen, die gewünschten Ergebnisse zu produzieren, bei Privaten ist das naturgemäß leichter.
Hi Manfred,
wer wehrt sich? Lt. Artikel offenbar die privaten und nicht die offiziellen.
>Diese Daten werden u.a. deswegen gebraucht, um den unausweichlichen Zinsanstieg mit Schein-Argumenten zu hinterlegen ("wir müssen doch die Wirtschaft vor der Überhitzung schützen"), um die wahre Situation zu verbergen.
Dass die BoE ausgerechnet die Gläuberfraktion (und die ist ziemlich stark in GB) rasieren will (immense Kursverluste bei"Leitzinserhöhungen", usw.), halte ich für unwahrscheinlich. Aber wir werden ja sehen, was die BoE zur"Begründung" anführt, falls sie denn überhaupt anhebt.
Gruß!
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Euklid
27.04.2004, 13:14
@ dottore
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Nein natürlich nicht. |
-->>>Jetzt doch Mißtrauen in die amtlichen Zahlen?
>Lieber EUKLID,
>bitte lass' doch endlich mal diese subkutanen Einlassungen. Selbstverständlich misstraue auch ich grundsätzlich den sog."amtlichen" Statistiken.
>>Die Sache muß mindestens soweit angeheizt werden bis jeder merkt daß die Kohle immer weniger wert wird damit er sie auch wirklich auf den Kopf haut.
>Dass ich das mit dem"immer weniger wert" bestreite, muss ich nicht wiederholen. Die sog."Inflation" ist vor allem a) eine administrierte und b) eine, sich auf angebotene und nicht realisierte Preise beziehende und nicht (oder nur partiell, also spezielle Märkte in diversen Ländern betreffend) die klassische kreditgetriebene"breite", schon gar nicht die per money"printing".
>Wäre es anders, müssten die Umsatzsteuereinnahmen, speziell in D, geradezu sprudeln und nicht seit Jahren rückläufig sein (00 = 141, 03 = 137 Mrd.). Jan 03 = 11,5, 04 = 10,9, Feb 03 = 13,0, 04 = 12,8 (obwohl ein Tag zusätzlich im Kalender). Und nun? Auch gefälschte Zahlen?
## Dazu kann ich ihnen ein paar Worte sagen.
Mein Büro hat im letzten Jahr zum Beispiel für Projekte in Luxemburg gearbeitet.
Dann stellte sich die Frage des Honorars mit oder ohne Mehrwertsteuer.
Da ich mich absichern mußte habe ich meinen Steuerberater eingeschaltet der mit demjenigen des Auftraggebers die steuerlichen Bedingungen abzuklopfen hatte weil ich die Mehrwertsteuer am Ende ja nicht aus meiner Tasche zahlen wollte.
Es stellte sich heraus daß der Grundstücksbesitzer gleich Auftraggeber in Luxemburg der Leistungsempfänger war.
Das ist nur mal ein ganz kleiner Ausschnitt wenn sie die Mehrwertsteuern suchen die aus unerfindlichen Gründen ausbleiben.
Und da gibt es noch eine ganze Menge mehr.#
>>Das ist noch lange nicht soweit aber die Konturen werden schärfer.
>>Komisch daß man hier auch fallende Löhne fortschreiben will.
>Dazu gerade von der Bundesregierung eine Aufstellung (35 Seiten!) über deutsche Bruttolöhne, die sämtlich unter 6 Euro/Std. liegen: Erntehelfer Sachen-Anhalt 3,95, Floristin Brandenburg 5,15, Friseurmeister Sachsen 5,56, usw.
>Man kann natürlich einwenden, dass diese Zahlen dazu dienen sollen, großartige"Programme" aufzulegen...
# Ja dottore das ist ja alles gut und schön,aber jeder Bericht enthält Vergangenheit.Ich sprach aber von Fortschreiben der Entwicklung.
Fortschreiben ist aber Zukunft.Auch die Börse beurteilt nur Zukunft.
Siehe Daimlers Sprung nach oben nur weil scheinbar die Hoffnung bestand daß Schrimpp kapituliert.
Ich nehme doch aber an daß die Unternehmer wenigstens so vernünftig sind und mit klarem Blick nicht einfach den Lohn weiter nach unten fortschreiben um ihre Renditen in Gedanken zu erhöhen.
Das wäre zwar machbar aber leider kann man Autos nicht gleichzeitig verteuern wenn man das Lohnniveau senkt.So kann das ja auch nichts werden.Wie denn?
Aber Rentenniveaus kann man gezielt senken wenn man keinen Inflationsausgleich bezahlt.Das Gesetz dazu steht ja bereits.
Nominal wird nicht gesenkt aber real.(schleichend)#
>>Die Leute können eben nur mehr zahlen wenn sier auch mehr verdienen.
>Und wie? Es ist doch wohl jedem klar, dass die Deutschen mitten in einer Lohndeflationierung stecken (länger arbeiten fürs gleiche Geld, Drohung mit Abwanderung, usw.).
#Widerspruch
Natürlich muß länger gearbeitet werden aber das muß keine Lohnsenkung bedeuten.
Wer am Monatsende den gleichen Lohn hat,aber nur weil er länger gearbeitet hat,verdient ja nicht weniger.
Die Gewerkschaften sagen natürlich daß dies eine Senkung je Arbeitsstunde bedeutet.
Die Arbeitgeber argumentieren halt mit dem Gesamtlohn und wollen den Stundenlohn nicht sehen.Auf dieser Basis auch richtig.
Und nun haben halt beide Recht auf ihre eigene originelle Art.
Richtiger ist aber doch das Arbeitgeberargument weil nur so die Kaufkraft gehalten werden kann.#
>>Der Mehrlohn fließt als Mehrzins in die Taschen derjenigen die indexierte Anleihen haben.
>Wie soll denn das funktionieren?
#So schwierig ist das doch auch wieder nicht dottore.
Sie wissen doch genau so gut wie ich daß da eine Unstetigkeitsstelle (genannt Hedonie) existiert.
Nimmt man sie wieder zurück wird doch die Inflationsrate wieder höher werden.
Ja auch Volkswirtschaftler haben inzwischen gelernt mit Singulärstellen gezinkte Kartenspiele auf den Markt zu bringen.
Spätestens wenn diese Hedonie wegfällt klingelts auf den indexierten Anleihen von ganz alleine.Dazu brauch ich nichts zu tun.
Entweder es ist mehr Lohn, dann muss er ja zunächst an die Lohnbezieher ausgezahlt werden. Oder es ist keiner, dann kann es mangels"Nachfrage" (die per Zusatzkreditnahmen mal außen vor) auch zu keinem Index-Anstieg kommen.
>Ist die Inflation administriert (Steuererhöhung, Gebühren rauf, usw.), bleibt nichts beim Anleiheschuldner, was er als"Mehrzins" weiterleiten könnte. Dann geht es zu Lasten seines Gewinns und damit der Arbeitsplätze.
#Bezeichnen sie Versicherungserhöhungen von 30% auch als administriert?
Inzwischen greift doch auch der Rohstoffmarkt schon über und das ist keine administrierte Erhöhung.
Es gibt in der näheren Zukunft aber eine andere Art von Administration.
Gesetze die der Gesetzgeber auf den Weg bringt um Investitionen einfach zu verlangen die aber andere zahlen müssen.
Die Behauptung daß man die Deflation nicht bekämpfen könnte ist irrig.
So bekämpft der Staat die Deflation indem er Aufträge vorschreibt die andere zu bezahlen haben.Nennen sie es von mir aus Zwangskonjunktur.#
>>Dazu dient nun mal die Inflation,ob man sie mag oder nicht.
>Wird die"Inflation" nicht"amtlich" - wie sollen dann Halter von Index-Anleihen zu mehr Geld kommen?
Wie das geht steht oben.(Singulärstelle)
Gruß EUKLID
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Amanito
27.04.2004, 13:15
@ dottore
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Re: Die BoE rasiert die Gläubiger? |
-->>Dass die BoE ausgerechnet die Gläuberfraktion (und die ist ziemlich stark in GB) rasieren will (immense Kursverluste bei"Leitzinserhöhungen", usw.), halte ich für unwahrscheinlich. Aber wir werden ja sehen, was die BoE zur"Begründung" anführt, falls sie denn überhaupt anhebt.
glaube nicht, daß das irgendeine Relevanz hat, wer geschont werden soll oder nicht. Wir haben an jeder Ecke gewaltige Blasen ohne Ende, u.a. auch Liquidität/ niedrige Zinsen, und wie es so ist mit Blasen, platzen sie alle irgendwann, und dann werden Buchwerte und Liquidität in großem Stil vernichtet, was die Zinsen in die Höhe treibt, ob den Zentralbanken das gefällt oder nicht (z.B. Größenwahn a la Bernanke). Da ein Zyklus von 220 Jahren korrigiert wird, dauert das Platzen der Blase sehr viel länger, es ist aber zweifellos im Gange, und irgendwann in diesem Prozeß *** müssen *** die Zinsen erhöht werden. Maximale Schadensbegrenzung versucht wenigstens am Anfang die Gründe zu verschleiern (so lange es geht).
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kizkalesi
27.04.2004, 13:48
@ Euklid
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Re: Nein natürlich nicht. |
-->>So bekämpft der Staat die Deflation indem er Aufträge vorschreibt die andere zu bezahlen haben. Nennen sie es von mir aus Zwangskonjunktur.#
>Gruß EUKLID
hallo,
ja - das kennt man doch zur Genüge - die altbekannte Leier:
Geld kommt aus der Steckdose, von anderen bezahlt - halt von den nächsten Generationen.
aws.
kiz
DGB und Hickel fordern Konjunkturprogramm
Um die Binnenkonjunktur anzukurbeln, verlangt der DGB von der Bundesregierung, noch 2004 zehn Mrd. Euro zur Förderung privater und öffentlicher Investitionen auszugeben.
"Die Regierung muss umgehend Geld in die Hand nehmen", sagte DGB-Vorstandsmitglied Heinz Putzhammer. Das Konjunkturprogramm könne über den Verkauf von Goldreserven und durch eine höhere Neuverschuldung finanziert werden.
Dies sei die"letzte Chance", den Aufschwung noch zu retten, meinte der Gewerkschafter. Statt zu handeln nehme die Regierung aber die Entwicklung"Gott gegeben" hin.
Der DGB hofft auf Unterstützung aus der SPD.
Putzhammer sagte, es sei aber zu befürchten,"dass das wieder zu lange dauert". Für ein Gegensteuern sei bereits viel Zeit verschenkt worden.
Auch die"Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik" um den Ã-konomen Rudolf Hickel fordert ein Konjunkturprogramm. In den nächsten zehn Jahren müssten pro Jahr 75 Mrd. Euro in öffentliche Investitionen gesteckt werden.
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- Elli -
27.04.2004, 13:54
@ Euklid
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Re: Nein natürlich nicht. / ach ja? |
-->>Die Behauptung daß man die Deflation nicht bekämpfen könnte ist irrig.
Ja ja, siehe Japan. Ist ja sooo einfach, trotz 17 Billionen-Ankurbelungen.
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Euklid
27.04.2004, 14:02
@ - Elli -
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Re: Nein natürlich nicht. / ach ja? |
-->Bis dato habe ich noch keine einzige fundierte Gegendarstellung meines Einwandes zu den riesigen Erdbebenschäden gelesen.
So etwas ruiniert fast jede Volkswirtschaft,vor allem dann wenn man vorher exorbitante IMMO-Werte in der Bilanz hatte.
Ja irgendjemand gab mal schnell eine Hilfspunkt.
Ein Stiefel = ein Schuh.
Genau diese Qualität hat der vorgebrachte Beweis mit Japan.
Das ist weder ein Beweis noch ein Gegenbeweis.
Gruß EUKLID
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chiron
27.04.2004, 14:58
@ Euklid
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Leider falsch, Euklid |
-->>Ich nehme doch aber an daß die Unternehmer wenigstens so vernünftig sind und mit klarem Blick nicht einfach den Lohn weiter nach unten fortschreiben um ihre Renditen in Gedanken zu erhöhen.
Leider komplett falsch, Euklid, oder gelinde gesagt völlig naiv! Genug Beispiele wurden durch die Presse dokumentiert, die das Gegenteil beweisen und es waren ohne Ausnahme Grossunternehmen mit Zehntausenden von Beschäftigen.
Sorry for that!
Gruss chiron
P.S. Das Streichen von Vergünstigungen an die Arbeitnehmer ist de facto nichts anderes als eine Lohnsenkung und dies wir jetzt und heute überall praktiziert.
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dottore
27.04.2004, 15:04
@ Euklid
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Re: Wie inflationiert die Ingenieurskunst? |
-->Hi EUKLID,
mal grundsätzlich: Wie kann im Reich der Ingenieurskunst"inflationiert" werden? Falls"nur" mit Geld, muss dieses irgendwoher kommen - wie kommt es"irgendwo" her, sofern wir nicht mit dem Hubschrauber-Modell arbeiten?
Falls mit Kredit - was passiert, wenn der Kredit fällig wird und nicht mit einem weiteren Kredit prolongiert werden kann (der die Fälligkeit bekanntlich nur verschieben würde, um dann später in noch größerer Summe fällig zu werden)?
Dann dazu:
>## Dazu kann ich ihnen ein paar Worte sagen.
>Mein Büro hat im letzten Jahr zum Beispiel für Projekte in Luxemburg gearbeitet.
(...)
>Das ist nur mal ein ganz kleiner Ausschnitt wenn sie die Mehrwertsteuern suchen die aus unerfindlichen Gründen ausbleiben.
>Und da gibt es noch eine ganze Menge mehr.#
ENDLICH geschnallt, danke, LUX hat die MWSt. kassiert (im Budget 02/03 plus 170 Mio Plus bei allen seinen indirekten Steuern), die dem deutschen Fiskus entgangen ist. Irgendwie laufen alle Exporte ohne MWSt. - und nun?
>>Dazu gerade von der Bundesregierung eine Aufstellung (35 Seiten!) über deutsche Bruttolöhne, die sämtlich unter 6 Euro/Std. liegen: Erntehelfer Sachen-Anhalt 3,95, Floristin Brandenburg 5,15, Friseurmeister Sachsen 5,56, usw.
>
># Ja dottore das ist ja alles gut und schön,aber jeder Bericht enthält Vergangenheit.Ich sprach aber von Fortschreiben der Entwicklung.
Somit demnächst Erntehelfer 4,95, dann 5,95, usw.? Wie sozial!
>Fortschreiben ist aber Zukunft.Auch die Börse beurteilt nur Zukunft.
Wie gut!
>Siehe Daimlers Sprung nach oben nur weil scheinbar die Hoffnung bestand daß Schrimpp kapituliert.
Das war nicht vor dem Sprung schon abzusehen? Hat kein Börsianer Mitsubishi-Bilanz gelesen? 8 Mrd. Euro Schulden sind ja nicht nix. Plus Absatzrückgang, den jeder unschwer verfolgen konnte.
>Ich nehme doch aber an daß die Unternehmer wenigstens so vernünftig sind und mit klarem Blick nicht einfach den Lohn weiter nach unten fortschreiben um ihre Renditen in Gedanken zu erhöhen.
Vernünftig? Die Unternehmer sind bekanntlich nicht Herr Hickel oder der DGB.
>Das wäre zwar machbar aber leider kann man Autos nicht gleichzeitig verteuern wenn man das Lohnniveau senkt.So kann das ja auch nichts werden.Wie denn?
Da der Unternehmer das Geld für höhere Löhne nicht in seiner Geheimtruhe im Keller hat, sondern sich beschaffen muss, bevor auch nur ein Euro wieder an ihn zurückfließt, scheut er die Lohnzahlungs-Beschaffungskosten. Das ist vernünftig.
>Aber Rentenniveaus kann man gezielt senken wenn man keinen Inflationsausgleich bezahlt.Das Gesetz dazu steht ja bereits.
Damit bleiben die Renten nominal gleich hoch.
>Nominal wird nicht gesenkt aber real.(schleichend)
Wer da schleicht, ist Meister Staat, der den Rentnern Steuern und höhere Abgaben (Pflege usw.) aufzwingt.
>>Und wie? Es ist doch wohl jedem klar, dass die Deutschen mitten in einer Lohndeflationierung stecken (länger arbeiten fürs gleiche Geld, Drohung mit Abwanderung, usw.).
>#Widerspruch
>Natürlich muß länger gearbeitet werden aber das muß keine Lohnsenkung bedeuten.
>Wer am Monatsende den gleichen Lohn hat,aber nur weil er länger gearbeitet hat,verdient ja nicht weniger.
Richtig. Und die Waren oder Dienste, die er in den 2 Stunden (oder so) zusätzlich erstellt hat, gehen zum gleichen Preis weg, obwohl die Nachfrage ex entsprechend höheren Nominallöhnen fehlt?
>>>Der Mehrlohn fließt als Mehrzins in die Taschen derjenigen die indexierte Anleihen haben.
>>Wie soll denn das funktionieren?
>#So schwierig ist das doch auch wieder nicht dottore.
>Sie wissen doch genau so gut wie ich daß da eine Unstetigkeitsstelle (genannt Hedonie) existiert.
Ja, Hedonie habe ich verinnerlicht.
>Nimmt man sie wieder zurück wird doch die Inflationsrate wieder höher werden.
Wie kann man sie "zurücknehmen"? Indexiert (deshalb heißen die Titel ja so) wird mit Hilfe des Indexes. 100 - 100,1 - 100,2, usw.
Nach 5 Jahren haben wir meinetwegen"hedoniert" 110. Tatsächlich (weil sie so schön"geschlichen" ist) liegt die Infla bei 120. Und die 10 Prozentpunkte werden dann von einem Monat auf den anderen wieder"amtlich" eingerechnet - sozusagen eine"Überfall"-Inflation?
>Ja auch Volkswirtschaftler haben inzwischen gelernt mit Singulärstellen gezinkte Kartenspiele auf den Markt zu bringen.
>Spätestens wenn diese Hedonie wegfällt klingelts auf den indexierten Anleihen von ganz alleine.Dazu brauch ich nichts zu tun.
Wann und wie fällt die Hedonie weg?
>>Ist die Inflation administriert (Steuererhöhung, Gebühren rauf, usw.), bleibt nichts beim Anleiheschuldner, was er als"Mehrzins" weiterleiten könnte. Dann geht es zu Lasten seines Gewinns und damit der Arbeitsplätze.
>
>#Bezeichnen sie Versicherungserhöhungen von 30% auch als administriert?
Wer hat sie denn als Angebot genehmigt? Der Markt?
>Inzwischen greift doch auch der Rohstoffmarkt schon über und das ist keine administrierte Erhöhung.
Ã-l ex OPEC ist ein freier Preis? Die über den Yuan-Kurs verbilligten Importe haben nichts mit staatlich festgesetztem WK zu tun? Die US-Landwirtschaft wird nicht über Flächenstillegungsprämien subventioniert? Die EU hält nicht die landwirtschaftlichen Preise hoch?
Freie Preise am Rohstoffmarkt? Ja, Kartoffeln aus Schneverdingen.
>Es gibt in der näheren Zukunft aber eine andere Art von Administration.
>Gesetze die der Gesetzgeber auf den Weg bringt um Investitionen einfach zu verlangen die aber andere zahlen müssen.
>Die Behauptung daß man die Deflation nicht bekämpfen könnte ist irrig.
Jede Bekämpfung ist nur mit zusätzlichen Krediten möglich (egal, wer sie nimmt - Staat, Unternehmer, Private). Und wenn die Kredite fällig werden? Oh Wunder, dann greift jeder Schuldner in die Hosentasche und - schau, staun! - das Geld ist da.
Gruß!
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Euklid
27.04.2004, 15:09
@ chiron
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Re: Leider falsch, Euklid |
-->Du schreibst das also fort bis die Arbeitnehmer noch Geld mitbringen müssen,damit sie arbeiten dürfen?
Das wird aber nicht funktionieren können lieber chiron.
Das nenne ich dann Gier.
Und daran ersticken manchmal auch Unternehmer.
Das Verschieben und Streichen hat Grenzen.
Einen Vorgeschmack davon wird der 1.Mai werden.
Mal sehen ob das plötzlich nicht wieder ein Selbstläufer wird.
Und dann werden doch wieder einige starke Unternehmer einen verzagten Arsch bekommen.
Denn auch sie haben nicht wenig zu verlieren.
Es ist ja nicht so daß nichts verdient wird.
Das weinen gehört doch auch zum Geschäft eines jeden Unternehmers.
Habe noch nie einen getroffen dem es ganz gut ging;-))
Nein die wissen auch sehr genau wo die Grenzen liegen.Das hat mit Naivität nichts zu tun.Unternehmer sind gewohnt nur soweit zu gehen daß die Sache auch noch Sinn macht.Keiner setzt doch seinen Laden aufs Spiel wenn die wilden Streiks los gehen.
In der Regel sind Unternehmer doch keine Masochisten.
Gruß EUKLID
Gruß EUKLID
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Euklid
27.04.2004, 16:55
@ dottore
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Re: Wie inflationiert die Ingenieurskunst? |
-->
>ENDLICH geschnallt, danke, LUX hat die MWSt. kassiert (im Budget 02/03 plus 170 Mio Plus bei allen seinen indirekten Steuern), die dem deutschen Fiskus entgangen ist. Irgendwie laufen alle Exporte ohne MWSt. - und nun?
#Ich habe nie behauptet daß dies einzig und allein Luxemburg beträfe.
Das trifft genauso für Polen zu.
Vielleicht merken die Volldeppen bald daß es an ihren Gesetzen liegt.
Ich habe das nicht zu vertreten und kann das nur feststellen.
Wahrscheinlich gibts da noch eine ganze Menge mehr an Ländern in denen dieses möglich ist.Bei den zweien weiß ichs definitiv#
>>Ich nehme doch aber an daß die Unternehmer wenigstens so vernünftig sind und mit klarem Blick nicht einfach den Lohn weiter nach unten fortschreiben um ihre Renditen in Gedanken zu erhöhen.
>Vernünftig? Die Unternehmer sind bekanntlich nicht Herr Hickel oder der DGB.
# Sie haben aber keine gute Meinung von unseren Unternehmern;-))
Man muß nicht gleich Hickels Meinung übernehmen als Unternehmer.
Und gegen das Spargelstechen für Ingenieure oder Juristen zu 4,95 gibts doch genügend Möglichkeiten woanders zu arbeiten.
Wer sagt denn daß man dies in Deutschland tun muß?
Man kann doch auch woanders arbeiten.
Meinen sie denn im Ernst ein Ingenieur könnte nicht differenzieren zwischen einem Land indem das Glas Bier zu 20 Cent ausgeschüttet wird bei einem Stundenlohn von 3 Euro und einem Land indem das Glas Bier zu 2 Euro angeboten wird und er beim Spargelstechen mit 4,95 Euro abgefunden wird?
Gerade diese Leute sind doch viel flexibler als mancher auch nur ahnt.
>Damit bleiben die Renten nominal gleich hoch.
>>Nominal wird nicht gesenkt aber real.(schleichend)
>Wer da schleicht, ist Meister Staat, der den Rentnern Steuern und höhere Abgaben (Pflege usw.) aufzwingt.
>>#Widerspruch
>>Natürlich muß länger gearbeitet werden aber das muß keine Lohnsenkung bedeuten.
>>Wer am Monatsende den gleichen Lohn hat,aber nur weil er länger gearbeitet hat,verdient ja nicht weniger.
>Richtig. Und die Waren oder Dienste, die er in den 2 Stunden (oder so) zusätzlich erstellt hat, gehen zum gleichen Preis weg, obwohl die Nachfrage ex entsprechend höheren Nominallöhnen fehlt?
# Da gehe ich mal wieder von dem aus was meine Augen sehen.
Ist ihnen schon aufgefallen daß der Schritt und die Hektik in Deutschland vielö größer ist als z.B in Spanien,oder in Slowenien,oder in Polen?
Meinen sie wirklich daß der Ausstoß prozentual zur Arbeitszeit zunimmt?
Am Fließband ja,aber auf dem Papier kann vielleicht genauer gearbeitet werden.
Da wäre vielleicht ein Qualitätszuwachs möglich.
Und sie setzen voraus daß das Mehrprodukt nur in Deutschland abgesetzt werden muß.
Aber aber dottore damit wollten sie mich doch nicht veralbern oder?
Lieber dottore das Mehrprodukt muß man doch nicht nur in Deutschland auf dem deflationären Markt versilbern.
Ein Unternehmer verkauft doch dort wo er die besten Preise bekommt wenn er sichs denn aussuchen kann.
Es gibt doch Länder wie die Schweiz oder Norwegen wo man noch nicht Spargel sticht aber tatsächlich noch einen Mercedes kaufen will.
>Wann und wie fällt die Hedonie weg?
Sie fragen wie sie wegfällt?
Ich frage sie warum hat man sie eingeführt? [img][/img]
So wie man sie mal einführte kann man sie doch aus denselben konträren Punkten wieder herausnehmen.Wo soll da das Problem sein?
Wer einführt kanns doch auch wieder revidieren.
Gruß EUKLID
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dottore
27.04.2004, 17:34
@ Euklid
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Re: Darf Frage wiederholen: Wie inflationiert die Ingenieurskunst? |
-->Hi EUKLID,
meine Fragen vielleicht bitte noch. Danke.
Zu den anderen Punkten:
1. Lux und Polen außen vor: Wird hier der Standpunkt vertreten, dass sich eine Inflation, die am Markt (und tatsächlich von den Menschen täglich bemerkt) stattfindet und nur in der Statistik"weghedoniert" wird, in sinkenden Umsatzsteuer-Einnahmen niederschlägt?
2. Lohnsteigerungen oder gar Lohninfla: Ist die irgendwo zu bemerken? Ich setze voraus, dass die Lohnstatistiken nicht so zu fälschen sind wie die Preisstatistik.
3. Sollen die Ausführungen zur Hektik heißen, dass eine um 5 % erhöhte Arbeitszeit (40 auf 42 Stunden) nicht zu einem zusätzlichen Output führt, sondern in der Steigerung der Output-Qualität verdampft?
4. Darf die Frage wiederholgen: Wann und wie kann ein hedonisch verzerrter Index auf den wirklichen umgestellt werden? [Frage zielt also nicht darauf, ob eine solche Umstellung überhaupt geht].
>Wer einführt kanns doch auch wieder revidieren.
Ja. Und genau da interessiert mich, wie der"Wer" es revidieren kann!
Nochmals (und bitte bei der Naht bleiben):
Wirklicher Index steigt (Beispiel, Jahre): 100 - 105 - 110 - 118 - 127 - 140
Hedonischer (amtlich veröffentlicht, dto): 100 - 102 - 105 - 108 - 112 - 115
Wie wird die inzwischen erreichte Differenz von 25 Index-Prozentpunkten"revidiert" von dem ders auch wieder revidieren kann?
Besten Dank im Voraus + Gruß!
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Euklid
27.04.2004, 18:14
@ dottore
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Re: Darf Frage wiederholen: Wie inflationiert die Ingenieurskunst? |
-->>Hi EUKLID,
>meine Fragen vielleicht bitte noch. Danke.
>Zu den anderen Punkten:
>1. Lux und Polen außen vor: Wird hier der Standpunkt vertreten, dass sich eine Inflation, die am Markt (und tatsächlich von den Menschen täglich bemerkt) stattfindet und nur in der Statistik"weghedoniert" wird, in sinkenden Umsatzsteuer-Einnahmen niederschlägt?
#Man kann Luxemburg und Polen und andere Randbedingungen und Verschiebungen nicht außer Acht lassen wenn man mit fallenden Umsatzsteuereinnahmen in Deutschland argumentieren will und damit die Deflation begründen will.
Dann ist eben die Zahlenbasis zuerst um diese Effekte zu bereinigen.
>2. Lohnsteigerungen oder gar Lohninfla: Ist die irgendwo zu bemerken? Ich setze voraus, dass die Lohnstatistiken nicht so zu fälschen sind wie die Preisstatistik.
Da kommt es zuerst drauf an ob die gesamte Lohnsumme aller Arbeitenden gemeint ist oder der spezifische Lohn je Stunde.
Aufgrund der Demographie könnte die Gesamtlohnsumme fallen während der spezifische Stundenlohn steigt.
Hier gibt es eine große Verzerrung.
Wenn sie mir auf Heller und Pfennig die Schattenwirtschaft benennen könnten wäre ich in der Lage sowohl die Gesamtlohnsumme als auch die Kaufkraft zu beurteilen.
Also sind auch diese Zahlen von der Basis nicht unangreifbar.
Das hat nichts mit Manipulation sondern mit Bewertung zu tun.
Keiner weiß wirklich Bescheid.
Es existieren die abenteuerlichsten Zahlen.
Was wirklich genannt wird sind ja nur die normalen Arbeitsverhältnisse die der Sozialversicherung und Besteuerung unterworfen wird.
>3. Sollen die Ausführungen zur Hektik heißen, dass eine um 5 % erhöhte Arbeitszeit (40 auf 42 Stunden) nicht zu einem zusätzlichen Output führt, sondern in der Steigerung der Output-Qualität verdampft?
Bei Fließband-Arbeit sicher fast proportionale Erhöhung.
Bei Geistesarbeit kann man auch mit Arbeitszeitverlängerung eine Lösung nicht erzwingen.Das kann vielleicht Schrempp durch Beschwörung der Geister.
Aber man kann in längerer Arbeitszeit durchaus zusätzliche Varianten finden die man sonst aus Zeitnot unterlassen hätte.
Das kann leicht zu höheren Gewinnen und besserer Qualität führen.
Geistesarbeit und Fließbandarbeit kann man nicht auf eine Stufe stellen.
Forschungsarbeit heißt forschen und manchmal hilft die rote Ampel beim Geistesblitz und manchmal auch Kollege Zufall.
Ein einziger autoritärer Schrimpp kann ganze Forschungsabteilungen demotivieren.
Der Saustall Daimler muß aufgeräumt werden odet TILT.
Im Hause Daimler muß die blanke Angst vor der Übermacht dieses Clowns regieren.
Am besten die ganze Crew austauschen.
>4. Darf die Frage wiederholgen: Wann und wie kann ein hedonisch verzerrter Index auf den wirklichen umgestellt werden?
Dazu müßte man die Unterlagen der Statistiker die den hedonischen Faktor eingeführt haben überprüfen ob sie diesen gleitend oder sprunghaft berücksichtigt haben.
Sie operieren hier aber mit zwei Zahlen die es nach meiner Kenntnis nicht mehr gibt.
Es gibt doch heute nur noch den einen mit Hedonie oder nicht?
Die Differenz zu erfahren würde nämlich das gezinkte Kartenspiel auflegen.
Das ist doch das schöne an eurer Wissenschaft daß ihr die Justage verändern könnt.
Wir können das leider nicht, denn bei uns gefriert Wasser halt immer bei 0 Grad.
Es sei denn wir definieren um und ändern die Skala.
Und schreiben einfach wo 0 draufsteht halt 4 hin.
Und heilix Blechle jetzt gefriert das Wasser doch tatsächlich bei 4 Grad obwohl es draußen mit Sicherheit 0 Grad haben muß.
Nur würde das bei uns sofort erkannt werden daß gefälscht wurde weil jeder weiß daß dies nicht sein kann.
Gruß EUKLID
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Euklid
27.04.2004, 18:28
@ Euklid
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Re: Darf Frage wiederholen: Wie inflationiert die Ingenieurskunst? Zusatz |
-->>>Hi EUKLID,
>>meine Fragen vielleicht bitte noch. Danke.
>>Zu den anderen Punkten:
>>1. Lux und Polen außen vor: Wird hier der Standpunkt vertreten, dass sich eine Inflation, die am Markt (und tatsächlich von den Menschen täglich bemerkt) stattfindet und nur in der Statistik"weghedoniert" wird, in sinkenden Umsatzsteuer-Einnahmen niederschlägt?
>#Man kann Luxemburg und Polen und andere Randbedingungen und Verschiebungen nicht außer Acht lassen wenn man mit fallenden Umsatzsteuereinnahmen in Deutschland argumentieren will und damit die Deflation begründen will.
Die Begründung der Deflation bei sinkenden Umsatzsteuern kam von ihnen.
Ich habe nie begründet daß sinkende Umsatzsteuern zur Inflation führen.
Das wäre albern,sondern ich habe gesucht und festgestellt daß auf Umsätze heute teilweise MWST anfallen die nicht mehr dem deutschen Staat anheimfallen obwohl der Umsatz von einer deutschen Firma erbracht wurde.
Und das hat mit Deflation nichts zu tun sondern mit einem Einnahmeausfall aufgrund geänderter Gesetzeslage.
>Dann ist eben die Zahlenbasis zuerst um diese Effekte zu bereinigen.
>>2. Lohnsteigerungen oder gar Lohninfla: Ist die irgendwo zu bemerken? Ich setze voraus, dass die Lohnstatistiken nicht so zu fälschen sind wie die Preisstatistik.
>Da kommt es zuerst drauf an ob die gesamte Lohnsumme aller Arbeitenden gemeint ist oder der spezifische Lohn je Stunde.
>Aufgrund der Demographie könnte die Gesamtlohnsumme fallen während der spezifische Stundenlohn steigt.
>Hier gibt es eine große Verzerrung.
>Wenn sie mir auf Heller und Pfennig die Schattenwirtschaft benennen könnten wäre ich in der Lage sowohl die Gesamtlohnsumme als auch die Kaufkraft zu beurteilen.
>Also sind auch diese Zahlen von der Basis nicht unangreifbar.
>Das hat nichts mit Manipulation sondern mit Bewertung zu tun.
>Keiner weiß wirklich Bescheid.
>Es existieren die abenteuerlichsten Zahlen.
>Was wirklich genannt wird sind ja nur die normalen Arbeitsverhältnisse die der Sozialversicherung und Besteuerung unterworfen wird.
>
>>3. Sollen die Ausführungen zur Hektik heißen, dass eine um 5 % erhöhte Arbeitszeit (40 auf 42 Stunden) nicht zu einem zusätzlichen Output führt, sondern in der Steigerung der Output-Qualität verdampft?
>Bei Fließband-Arbeit sicher fast proportionale Erhöhung.
>Bei Geistesarbeit kann man auch mit Arbeitszeitverlängerung eine Lösung nicht erzwingen.Das kann vielleicht Schrempp durch Beschwörung der Geister.
>Aber man kann in längerer Arbeitszeit durchaus zusätzliche Varianten finden die man sonst aus Zeitnot unterlassen hätte.
>Das kann leicht zu höheren Gewinnen und besserer Qualität führen.
>Geistesarbeit und Fließbandarbeit kann man nicht auf eine Stufe stellen.
>Forschungsarbeit heißt forschen und manchmal hilft die rote Ampel beim Geistesblitz und manchmal auch Kollege Zufall.
>Ein einziger autoritärer Schrimpp kann ganze Forschungsabteilungen demotivieren.
>Der Saustall Daimler muß aufgeräumt werden odet TILT.
>Im Hause Daimler muß die blanke Angst vor der Übermacht dieses Clowns regieren.
>Am besten die ganze Crew austauschen.
>
>>4. Darf die Frage wiederholgen: Wann und wie kann ein hedonisch verzerrter Index auf den wirklichen umgestellt werden?
>Dazu müßte man die Unterlagen der Statistiker die den hedonischen Faktor eingeführt haben überprüfen ob sie diesen gleitend oder sprunghaft berücksichtigt haben.
>Sie operieren hier aber mit zwei Zahlen die es nach meiner Kenntnis nicht mehr gibt.
>Es gibt doch heute nur noch den einen mit Hedonie oder nicht?
>Die Differenz zu erfahren würde nämlich das gezinkte Kartenspiel auflegen.
>Das ist doch das schöne an eurer Wissenschaft daß ihr die Justage verändern könnt.
>Wir können das leider nicht, denn bei uns gefriert Wasser halt immer bei 0 Grad.
>Es sei denn wir definieren um und ändern die Skala.
>Und schreiben einfach wo 0 draufsteht halt 4 hin.
>Und heilix Blechle jetzt gefriert das Wasser doch tatsächlich bei 4 Grad obwohl es draußen mit Sicherheit 0 Grad haben muß.
>Nur würde das bei uns sofort erkannt werden daß gefälscht wurde weil jeder weiß daß dies nicht sein kann.
>Gruß EUKLID
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dottore
27.04.2004, 18:44
@ Euklid
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Re: Darf Fragen dennoch wiederholen: |
-->Hi EUKLID,
da wir nicht zusammenkommen, darf ich vielleicht nochmals an die beiden Fragen erinnern:
Wie kann im Reich der Ingenieurskunst"inflationiert" werden?
1. Falls"nur" mit Geld, muss dieses irgendwoher kommen - wie kommt es"irgendwo" her, sofern wir nicht mit dem Hubschrauber-Modell arbeiten?
2. Falls"auch" mit Kredit - was passiert, wenn der Kredit fällig wird und nicht mit einem weiteren Kredit prolongiert werden kann (der die Fälligkeit bekanntlich nur verschieben würde, um dann später in noch größerer Summe fällig zu werden)?
Diese hat mit Statistik wenig zu tun und lässt sich vermutlich klären. Ich gehe von dem simplen Tatbestand aus, dass sich Preise nur anhand von Transaktionen, welcher Art auch immer, ergeben können oder etwas subtiler gefragt:
Kann es ohne Geld und Kredit überhaupt zu Preisen kommen (und demnach zu Preisveränderungen, also um sog. inflationäre oder deflationäre Phänomene)?
Falls nicht, muss es etwas geben, das Geld/Kredit und Preise verbindet. Wie stellt sich der Ingenieur dieses"Etwas" vor?
Besten Dank + Gruß!
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CRASH_GURU
27.04.2004, 18:46
@ dottore
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Re: Umsatzsteuerstatistik auch gefälscht? nein aber keiner schreibt Rechnungen (o.Text) |
-->
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dottore
27.04.2004, 19:02
@ CRASH_GURU
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Re: Dann darf ich schließen... |
-->... dass die Deutschen in einer Wirtschaft leben, bei der dieses alles zutrifft:
1. Es werden in einem gewissen Umfang keine Rechnungen geschrieben
2. Wir haben also Schwarz-Umsätze in diesem Umfang
3. Die Schwarz-Umsätze gehen nicht in die USt.-Statistik ein
4. Die Preise bei Schwarz-Umsätzen lassen sich nicht ermitteln. Sie können liegen über und/oder zugleich unter jenen, die bei Weiß-Umsätzen gezahlt werden
5. Die offiziellen Preisstatistiken, die auf Basis von Weiß-Umsätzen ermittelt sind, werden anschließend gefälscht (Hedonik oder anderes)
6. Die Preisstatistiken sind auch im Zeitablauf gefälscht
7. Der Spread zwischen wirklichen und amtlichen Preis-Indices wird immer größer
Kann das sein?
Falls Ja, erbäte ich gelegentliche Erklärung.
Danke und einen schönen Abend noch!
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dottore
27.04.2004, 19:15
@ Euklid
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Re: Zum Zusatz noch |
-->Hi,
>Die Begründung der Deflation bei sinkenden Umsatzsteuern kam von ihnen.
Frage: Wie wirkt sich Deflation auf die Umsatzsteuereinnahmen aus?
>Ich habe nie begründet daß sinkende Umsatzsteuern zur Inflation führen.
Frage: Was sagen sinkende Umsatzsteuereinnahmen aus?
>Das wäre albern,sondern ich habe gesucht und festgestellt daß auf Umsätze heute teilweise MWST anfallen die nicht mehr dem deutschen Staat anheimfallen obwohl der Umsatz von einer deutschen Firma erbracht wurde.
Frage: Wenn alle Waren und Leistungen exportiert werden und demnach keine Umsatzsteuer für den deutschen Fiskus anfällt, wie würden dann inländische Preise, die Umsatzsteuer enthalten (außer es sind Schwarz-Umsätze) ermittelt?
>Und das hat mit Deflation nichts zu tun sondern mit einem Einnahmeausfall aufgrund geänderter Gesetzeslage.
Frage: Wenn wir es demnach einerseits mit einer Korrelation von Export minus Import und Umsatzsteuereinnahmen zu tun haben, aber andererseits Exporte minus Importe das BIP erhöhen, wie ist die Entwicklung des deutschen BIP zu erklären?
Bzw.: Wenn die Umsatzsteuereinnahmen bei stagnierendem BIP sinken, welche der beiden Statistiken ist falsch?
Bei Gelegenheit und im Voraus dankend + nochmals Abendgruß!
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Euklid
27.04.2004, 19:16
@ dottore
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Reicht dies aus? |
-->http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/18/0,1872,2047538,00.html
Reicht dies zur Beantwortung?
Ich kann es nicht ändern.
Ich kann es auch nicht überprüfen ob das wirklich 370 MRD sind.
Eines weiß ich jedoch.
Die Hintermänner der tausenden von illegalen Russen sind die Absahner.
Da geht es nicht mehr um den kleinen Fritz der das Gartenmäuerchen von Tante Ulla ausbessert,sondern dahinter steckt oft mancher aus der ehrenwerten Gesellschaft.
Das sind flächendeckende Vorgehensweisen.
Gruß EUKLID
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Euklid
27.04.2004, 20:14
@ dottore
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Re: Zum Zusatz noch |
-->>Hi,
>>Die Begründung der Deflation bei sinkenden Umsatzsteuern kam von ihnen.
>Frage: Wie wirkt sich Deflation auf die Umsatzsteuereinnahmen aus?
Selbstverständlich sinken die Umsatzsteuern bei Deflation.
Aber es muß in der Umkehrung nicht Deflation die Ursache sein sein wenn die Umsatzsteuern sinken.Man muß dann zuerst mal die Gründe kennen die dazu führen.
Man kann zwar sagen wenns regnet wird die Straße naß,aber nicht die Umkehrung wenn die Straße naß ist muß es geregnet haben.
So funktioniert das nicht dottore.
>Frage: Was sagen sinkende Umsatzsteuereinnahmen aus?
Prinzipiell oben beantwortet.
>Frage: Wenn alle Waren und Leistungen exportiert werden und demnach keine Umsatzsteuer für den deutschen Fiskus anfällt, wie würden dann inländische Preise, die Umsatzsteuer enthalten (außer es sind Schwarz-Umsätze) ermittelt?
>Frage: Wenn wir es demnach einerseits mit einer Korrelation von Export minus Import und Umsatzsteuereinnahmen zu tun haben, aber andererseits Exporte minus Importe das BIP erhöhen, wie ist die Entwicklung des deutschen BIP zu erklären?
>Bzw.: Wenn die Umsatzsteuereinnahmen bei stagnierendem BIP sinken, welche der beiden Statistiken ist falsch?
>Bei Gelegenheit und im Voraus dankend + nochmals Abendgruß!
Die anderen Fragen muß ich mir zuerst mal in Ruhe überlegen.
Mit Schnellschüssen geht da leider nichts.
Gruß EUKLID
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