R.Deutsch
30.04.2004, 18:10 |
Kleine monetäre Kopfnuss zum Wochenende Thread gesperrt |
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Bei www.goldseiten.de steht ein Artikel von Heinz Brestel mit der Überschrift:
„Kann Gold wieder Geld werden“ Darin schreibt er:
Eine Rückkehr zum Gold als Geld würde den Inflationsprozeß schlagartig beenden. Aber. das ist nicht möglich. Die Versorgung der Weltbevölkerung mit Gold würde an der beschränkten Goldmenge scheitern. Wenn in Amerika, in der Schweiz und im ganzen Euroraum alles Papiergeld gegen Gold getauscht werden würde, müßte - mangels Goldmasse - eine Goldunze 2.716 Dollar kosten (heute 400 Dollar.) Das wäre der"rechnerische Gleichgewichtspreis" zwischen Papiergeldmenge und Goldangebot. Würde die ganze Welt wieder in Goldgeld rechnen, müßte die Feinunze sogar 15.000 Dollar kosten. Der größte Teil der Weltbevölkerung aber würde dann schlicht verhungern mangels Vermögen. Goldgeld zu einem so hohen Preis verdienen zu können. Das zeigt, wie unsinnig es ist. überhaupt darüber nachzudenken, wieder Goldgeld einzuführen. Wir sind - ob uns das nun gefällt oder nicht - dazu verurteilt, mit Papiergeld zu leben.
Was ist daran falsch - wo steckt der Denkfehler?
Grübel, grübel
R.Deutsch
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Silberfuchs
30.04.2004, 18:25
@ R.Deutsch
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Es wird eben ein einmaliges Aufwachen geben... Ein Aufwachen was überfällig ist! |
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Vor ein paar Jahren (ca. 90), da war Gold noch viel Billiger
Gruß
Silberfuchs
PS: Kennt jemand Goldfüchse[img][/img]
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ufi
30.04.2004, 18:26
@ R.Deutsch
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Es gibt auch noch andere tauschbare Sachen... |
-->allem voran Silber.
Aber alles, was Wert hat und getauscht werden kann würde
Dein Problem verringern. ( Zigaretten, Schnaps..... )
Gruss
ufi
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H.P.
30.04.2004, 18:38
@ R.Deutsch
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Re: Kleine monetäre Kopfnuss zum Wochenende |
-->>
Hallo!
Also ich denke mal,entscheidend ist nicht ob ich als Land Dollars,Kauri Muscheln
oder sonstwas..Gold besitze, sondern entscheidend wird sein, welche Fähigkeiten, Rohstoffe etc. ich besitze gegen die ich mir dann eben Dollars,
Euros oder Gold tauschen kann.
M.f.G.
H.P.
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Fürst Luschi
30.04.2004, 20:33
@ R.Deutsch
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Re: Kleine monetäre Kopfnuss zum Wochenende |
-->>Was ist daran falsch - wo steckt der Denkfehler?
>
>Grübel, grübel
>R.Deutsch
Der Denkfehler steckt hier: Metalle sind kein Geld. Metalle sind Metalle. Nutzlose Metalle streben langfristig immer ihrem"inneren Wert" entgegen. Der Denkfehler führt dann immer wieder zum Abgleiten von lustigen Kobolden in eine Traumzeit, in der es eine erzwungene Nachfrage nach dem gelbem Mist gibt. Und alle die auf dem Trip hängen bleiben, kneifen zeitlebens immer feste die Backen zusammen. Kleine Ursache, grosse Wirkung.[img][/img] </img>
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Easy
30.04.2004, 20:59
@ R.Deutsch
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Re: Kleine monetäre Kopfnuss zum Wochenende |
-->Ein Umlaufgeld aus reinem Gold ist tatsächlich Unfug, rein aus praktischen Gründen, selbst wenn es genug davon gäbe weil:
es ist viel zu weich. Es müßte dauernd eingeschmolzen und neu geprägt werden. (Meine GoldMünzen brauche ich nur einmal schief angucken und schon ist da ein Kratzer drin)
Man schaue sich doch einmal die rel. harten Münzen an: das spricht doch schon eine deutliche Sprache.
Selbst ich als Laie und mit wohlwollender Einstellung dem Gold gegenüber, würde nicht auf die absurde Idee kommen, [b]reines</> Gold als tägliches Zahlungsmittel verwenden zu wollen.
Schönen Abend
Easy
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R.Deutsch
30.04.2004, 21:27
@ R.Deutsch
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Re: Kleine monetäre Kopfnuss zum Wochenende |
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Die Wirtschaft kann prinzipiell mit jeder beliebigen Geldmenge abgewickelt werden. Auch wenn wir nur 70.000 Tonnen statt 140.000 Tonnen Gold verfügbar hätten, wäre mehr als genug Gold da, um ein Geldsystem auf Gold aufzubauen (natürlich laufen da keine Goldmünzen um). Wichtig ist nur, dass die Geldmenge nicht beliebig verändert (vermehrt) werden kann.
Den Satz: Wenn alles Papiergeld gegen Gold getauscht werden würde, müßte - mangels Goldmasse - eine Goldunze 2.716 Dollar kosten kann man genauso gut umdrehen und sagen, wegen der extremen Papiergeldschwemme kommen heute 2.716 Dollar auf eine Unze. Wahrscheinlich kommen, wegen der Hyperinflation, sogar eine Million oder vielleicht 5 Milliarden Dollar auf eine Unze, aber das ist nur ein einmaliger Umstellungsprozess (Währungsreform).
Der Satz schließlich: Der größte Teil der Weltbevölkerung aber würde dann schlicht verhungern mangels Vermögen, Goldgeld zu einem so hohen Preis verdienen zu können. macht den Denkfehler offenbar.
Die Weltbevölkerung müsste genauso lange für ein Brot arbeiten, wie bisher. Die Recheneinheit spielt beim Austausch Arbeit gegen Brot keine Rolle.
Gruß
R.Deutsch
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bernor
30.04.2004, 22:17
@ R.Deutsch
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Re: Kleine monetäre Kopfnuss zum Wochenende |
-->Bei www.goldseiten.de steht ein Artikel von Heinz Brestel mit der Überschrift:
„Kann Gold wieder Geld werden“ Darin schreibt er:
Eine Rückkehr zum Gold als Geld würde den Inflationsprozeß schlagartig beenden. Aber. das ist nicht möglich. Die Versorgung der Weltbevölkerung mit Gold würde an der beschränkten Goldmenge scheitern. Wenn in Amerika, in der Schweiz und im ganzen Euroraum alles Papiergeld gegen Gold getauscht werden würde, müßte - mangels Goldmasse - eine Goldunze 2.716 Dollar kosten (heute 400 Dollar.) Das wäre der"rechnerische Gleichgewichtspreis" zwischen Papiergeldmenge und Goldangebot. Würde die ganze Welt wieder in Goldgeld rechnen, müßte die Feinunze sogar 15.000 Dollar kosten. Der größte Teil der Weltbevölkerung aber würde dann schlicht verhungern mangels Vermögen. Goldgeld zu einem so hohen Preis verdienen zu können. Das zeigt, wie unsinnig es ist. überhaupt darüber nachzudenken, wieder Goldgeld einzuführen. Wir sind - ob uns das nun gefällt oder nicht - dazu verurteilt, mit Papiergeld zu leben.
Was ist daran falsch - wo steckt der Denkfehler?
Hi,
der"Tauscher" Brestel hat's nicht so mit passenden Relationen, eher mit Äpfel und Birnen...
Nicht die"Geldmenge" muß dem Gold gegenübergestellt werden, sondern die zu einem gegebenen Zeitpunkt noch offenen Forderungen - die wollen/sollen ja (hier beim Goldmanöver in einem einmaligen Akt) beglichen werden!
Daß man dann mit der bescheidenen Relation 1 Feinunze Gold = 15.000 € oder so nicht hinkäme, ist klar - nicht zuletzt deswegen würde dann auch nicht direkt Gold als Zahlungsmittel fungieren, sondern goldgedecktes GZ, also wieder"Papiergeld".
Und neues Geld käme dann, bei weiterbestehender Kreditwirtschaft, ebenso wie heute in"Umlauf" - auf der Basis von anderen Sicherheiten außer Gold.
Denk' ich mir jetzt mal so.
Gruß bernor
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Ricardo
01.05.2004, 19:59
@ R.Deutsch
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du hast einen Denkfehler vergessen |
-->>Die Wirtschaft kann prinzipiell mit jeder beliebigen Geldmenge abgewickelt werden. Auch wenn wir nur 70.000 Tonnen statt 140.000 Tonnen Gold verfügbar hätten, wäre mehr als genug Gold da, um ein Geldsystem auf Gold aufzubauen (natürlich laufen da keine Goldmünzen um). Wichtig ist nur, dass die Geldmenge nicht beliebig verändert (vermehrt) werden kann.
>Den Satz: Wenn alles Papiergeld gegen Gold getauscht werden würde, müßte - mangels Goldmasse - eine Goldunze 2.716 Dollar kosten kann man genauso gut umdrehen und sagen, wegen der extremen Papiergeldschwemme kommen heute 2.716 Dollar auf eine Unze. Wahrscheinlich kommen, wegen der Hyperinflation, sogar eine Million oder vielleicht 5 Milliarden Dollar auf eine Unze, aber das ist nur ein einmaliger Umstellungsprozess (Währungsreform).
>Der Satz schließlich: Der größte Teil der Weltbevölkerung aber würde dann schlicht verhungern mangels Vermögen, Goldgeld zu einem so hohen Preis verdienen zu können. macht den Denkfehler offenbar.
>Die Weltbevölkerung müsste genauso lange für ein Brot arbeiten, wie bisher. Die Recheneinheit spielt beim Austausch Arbeit gegen Brot keine Rolle.
>Gruß
>R.Deutsch
...vollkommen richtig deine Ausführungen, sehen ich auch so. Aber warum soll dann die Rückkehr zum Gold als Geld den Inflationsprozess schlagartig beenden?
Wirtschaften vollzieht sich in Relationen, du hast es selbst erwähnt, und der Anstieg eines Preisindikators sagt noch nichts über Inflation bzw. Deflation aus. Erst wenn sich die Relationen ändern, ergibt sich ein anderes Bild, mit oder ohne Gold.
Grüsse
Ricardo
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