dottore
13.05.2004, 14:21 |
OT: Kirchenjurist (ev.) kritisiert Staatsvertrag mit Zentralrat Thread gesperrt |
-->Hi,
das Folgende macht die Angelegenheit noch delikater als sie eh schon ist (epd-Meldung = Evangelischer Pressedienst, quotable)
"Kirchenjurist: Staatsvertrag mit Zentralrat der Juden „einseitig“
Berlin (epd). Im Streit um die staatliche Förderung von jüdischen
Organisationen in Deutschland hat der Göttinger Kirchenrechtler Axel
von Campenhausen der Bundesregierung Versäumnisse vorgeworfen. Der
Staatsvertrag mit dem Zentralrat der Juden sei „schlecht vorbereitet
und zu schnell gemacht“ worden, sagte der Leiter des
Kirchenrechtlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland
in Göttingen der „Netzeitung“ (Donnerstag-Ausgabe).
Es hätte sichergestellt werden müssen, dass der Zentralrat die
Staatsförderung „gerecht und gleichmäßig und ohne eigene theologische
Urteile oder Vorurteile verteilt“. Es sei deshalb „leichtfertig,
einen solchen Vertrag zu machen“, so Campenhausen weiter. Die
Bundesregierung stehe jetzt „unter Handlungsdruck“.
Im Rahmen eines Staatsvertrages fließen derzeit jährlich drei
Millionen Euro Bundesmittel an den Zentralrat der Juden in
Deutschland.
Die Union Progressiver Juden, ein Zusammenschluss
liberaler Juden, fordert seit langem eine angemessene
Berücksichtigung bei der Verteilung der Fördermittel, was der
Zentralrat mit Verweis auf seinen Alleinvertretungsanspruch ablehnt.
Bei einem Gespräch des Zentralrates mit Bundeskanzler Gerhard
Schröder und Bundesinnenminister Otto Schily (beide SPD) am 21. April
konnte der Streit nicht beigelegt werden.
Der Zentralrat repräsentiert nach eigenen Angaben 100.000 Juden in
Deutschland. Diese Zahl wird von den liberalen Juden als zu hoch
kritisiert. Die Union Progressiver Juden vertritt nach eigener
Darstellung 3.000 Gläubige.
Nach Berechnungen des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ erhalten jüdische Einrichtungen, besonders der Zentralrat, pro Jahr insgesamt 42 Millionen Euro von Bund, Ländern und anderen staatlichen Stellen."
In Zeiten allgemeiner Finanzklemmen könnte dieser epd-Meldung (der epd wird von der ev. Kirche finanziert, die ihrerseits auch nicht gerade im Überschuss badet), zumal mit dem letzten Absatz, der in keinem erkennbaren Zusammenhang mit der Kritik Campenhausens steht, Bedeutung zukommen.
Gruß!
|
Herbi, dem Bremser
13.05.2004, 16:29
@ dottore
|
Re: OT: Kirchenjurist (ev.) kritisiert SZJ ** Ob's jetzt Ärger im Dom gibt? |
-->>..
>"Kirchenjurist: Staatsvertrag mit Zentralrat der Juden „einseitig“
>Nach Berechnungen des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ erhalten jüdische Einrichtungen, besonders der Zentralrat, pro Jahr insgesamt 42 Millionen Euro von Bund, Ländern und anderen staatlichen Stellen."
>In Zeiten allgemeiner Finanzklemmen könnte dieser epd-Meldung (der epd wird von der ev. Kirche finanziert, die ihrerseits auch nicht gerade im Überschuss badet), zumal mit dem letzten Absatz, der in keinem erkennbaren Zusammenhang mit der Kritik Campenhausens steht, Bedeutung zukommen.
Moin,
zur gefl. Erinnerung fragte Martin Hohmann am 3.10.2003:
..
Im Gegenteil. Ich habe drei Anfragen an die Bundesregierung gestellt:
..
3. Ist die Bundesregierung angesichts der Wirtschaftsentwicklung und des Rückgangs der Steuereinnahmen bereit, ihre Entschädigungszahlungen nach dem Bundesentschädigungsgesetz (also an - vor allem jüdische - Opfer des Nationalsozialismus) der gesunkenen Leistungsfähigkeit des deutschen Staates anzupassen?
Die Antwort war: Nein, der Respekt vor dem damaligen Leiden dieser Menschen gebiete, das Entschädigungsniveau uneingeschränkt aufrechtzuerhalten.
..
ex:
http://213.187.75.204/uebersicht/al.../die_hohmann_affaere/?cnt=333883
Und wie gestern schon erwähnt:
Hohmanns weiße Weste:
Staatsanwälte verzichten auf Ermittlungsverfahren
Fulda · 5. Februar · dpa
Dem Fuldaer Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann bleibt ein Strafverfahren wegen seiner als antisemitisch kritisierten Rede zum 3. Oktober erspart,
..
Wie die Staatsanwaltschaft Fulda am Donnerstag mitteilte, wird sie die bei ihr eingegangenen Anzeigen - darunter eine vom Zentralrat der Juden - wegen Volksverhetzung, Beleidigung und übler Nachrede nicht weiter verfolgen.
..
Hohmann habe den Begriff"Tätervolk" im Konjunktiv benutzt, begründete ein Sprecher die Entscheidung. Zudem habe er seine These mit der Aussage relativiert, weder Deutsche noch Juden seien ein"Tätervolk". Die Rede biete auch keinen Grund für die Annahme, er habe sich mit der NS-Rassenideologie identifizieren wollen. Der Holocaust und seine Einzigartigkeit seien nicht geleugnet oder bagatellisiert worden.
ex:
http://213.187.75.204/uebersicht/al...9e991ba7805f61885&cnt=383516
Gruß
Herbi
|
dottore
13.05.2004, 18:58
@ Herbi, dem Bremser
|
Re: Die katholische Nachrichtenagentur KNA |
-->hat auch Campenhausen referiert, allerdings auf den Zusatz ex"Spiegel" verzichtet.
Das zur Information + Gruß!
Dieser Absatz ist gemeint (erschien nur in der epd-Meldung):
>>Nach Berechnungen des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ erhalten jüdische Einrichtungen, besonders der Zentralrat, pro Jahr insgesamt 42 Millionen Euro von Bund, Ländern und anderen staatlichen Stellen."
Warum die epd dies ausdrücklich angefügt hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Vermuten kann, wer will und was er will.
|