-->Schrempp wollte mit Mitsubishi Motors zunächst weiter verhandeln, wurdfe aber zurückgepfiffen
Daimler-Chrysler-Vorstandschef Jürgen Schrempp hat eingeräumt, sich im Vorstand zunächst nicht für den Ausstieg aus der Finanzierung des japanischen Autobauers Mitsubishi Motors ausgesprochen zu haben."Wir haben im Vorstand zwei Alternativen besprochen: weiter verhandeln - das war zunächst mein Petitum - oder sofortiger Stopp der Kapitalzufuhr durch Daimler-Chrysler.
Am Ende setzte sich die Sichtweise durch, die ich dann dem Aufsichtsrat vorgeschlagen habe", sagte Schrempp dem"Manager Magazin". In Medienberichten hatte es geheißen, der Vorstand habe Schrempp mit acht zu drei überstimmt.
Schrempp wies die Verantwortung für den Ausstieg erneut dem Management des Mitsubishi-Konglomerats zu. Sie seien nicht zu einem von ihm geforderten Schuldenerlass für Mitsubishi Motors bereit gewesen, sagte er. Ausschlaggebend für die Entscheidung gegen Mitsubishi Motors sei das Risiko für den Konzern gewesen. Die japanischen Anteilseigner arbeiten seit dem Ausstieg von Daimler-Chrysler an einem neuen Sanierungsplan, der am Freitag vorgestellt werden soll. Teil des 3,3 Mrd. Euro schweren Plans ist offenbar auch ein Schuldenverzicht. Schrempp schloss aus, dass die Aktionäre Mitsubishi fallen lassen:"Die Mitsubishi-Gruppe ist eines der größten Konglomerate der Welt. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass Mitsubishi Motors bankrott geht?", sagte er.
Der Daimler-Chrysler-Chef verteidigte die turbulente Entscheidung im Vorstand:"Wir brauchen konstruktive und kontroverse Diskussionen, keine Harmoniesauce", betonte er."Der Vorgang war in den Details sicher ungewöhnlich, aber er war auch ein Beispiel guter Corporate Governance." Neu sei freilich gewesen, dass die Kontroverse in die Ã-ffentlichkeit getragen worden sei. Gerüchte, einige Vorstände wollten ihn stürzen, seien"Unsinn".
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