off-shore-trader
26.05.2004, 21:10 |
28 Euro - und nicht mehr (Postbank IPO) Thread gesperrt |
-->Auszug:
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Wegen des relativ risikoarmen Geschäfts gesteht Peter der Postbank das 1,13fachedes für 2005 erwarteten Buchwerts zu und kommt so auf einen fairen Wert von 5,4 Milliarden Euro - 32,90 Euro je Aktie. Diese Bewertung werde die Postbank aber nicht erreichen: „Hier fehlt ein Abschlag von zehn Prozent für Börsenneulinge.“ Zieht man den ab, wäre das Unternehmen mit 4,9 Milliarden Euro bewertet, und die Aktie müsste 29,60 Euro kosten.
Ist das zu geizig gerechnet? Wohl nicht. Selbst die Konsortialbanken kalkulierten die Postbank früher mit noch spitzerem Bleistift. So bewertete die Commerzbank das Institut im Juni 2003 mit nur 3,7 Milliarden Euro (22,60 je Aktie), die HypoVereinsbank notierte im April 2003 gar nur 3,5 Milliarden Euro (20,70). Alles weit unter den kolportierten 38 Euro pro Anteil.
Das wissen auch die Banken, die Deutschlands Börsengang des Jahres betreuen. Konsortialführerin Morgan Stanley setzte laut Fondsmanagern bei einer Investoren- a präsentation am Montag den fairen Wert der Postbank bei 4,8 Milliarden Euro (29,30) an, basierend auf einem geschätzten Jahresüberschuss von 500 Millionen Euro 2005 und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) vergleichbarer Banken von 9,6.
KGV - diese Kennzahl ist für Profiinvestoren ohnehin die beliebtere Richtgröße. „Am Ende entscheidet das KGV“, sagt Thomas Körfgen, Leiter Aktienfondsmanagement bei SEB Invest. Berechnen Anleger den Wert der Postbank nach deren Gewinnen, müsste die Aktie noch billiger an den Start gehen. Die Deutsche Bank hat für die Neuner-Vergleichsgruppe, erweitert um die relativ teuren Aktien von HypoVereinsbank und Commerzbank, auf Basis 2004 ein durchschnittliches KGV von 12,4 und für 2005 von 9,9 errechnet.
Das erscheint fair, denn die Gewinne der Vergleichsgruppe wachsen etwas stärker als die der Postbank. Multipliziert man diese KGV mit dem von der Deutschen Bank für 2004 und 2005 geschätzten Gewinn je Aktie (2,39/2,87 Euro), so ergibt sich ein Unternehmenswert von 4,6 Milliarden bis 4,9 Milliarden Euro - 28 bis 30 Euro je Aktie. Abzüglich eines Debütabschlags von zehn Prozent wären dies etwa 25 Euro als Untergrenze der Preisspanne. Zu diesem Preis hätten Anleger eine gute Chance auf Kurssteigerungen.
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<ul> ~ wiwo</ul>
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nasowas
26.05.2004, 21:49
@ off-shore-trader
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Re: 28 Euro - und nicht mehr (Postbank IPO) |
-->Die Postbank ist doch nur in Filialen der Post vertreten (oder ist dies in anderen Gegenden anders als hier bei uns?)
Wenn man diese Aktie kaufen würde, wäre man dann an einer großen „Direktbank“ beteiligt, die zusätzlich über fremde Filialen Geschäfte betreibt (mit allen Vor- und Nachteilen). NeeNee, wenn man erwarten würde, dass diese Bank langfristig besser laufen würde, als die Mutter-Post, dann würde man das Teil doch niemals dem einfachen Publikum anbieten.
Ob es kurzfristig gut läuft, ist freilich nicht ausgeschlossen, schließlich ist Siemens langjähriger Verlustbringer Infineon kurzfristig auch gut gelaufen. Aber langfristig wäre man mit der Muttergesellschaft besser bedient gewesen.
-und warum wollte die Deutsche Bank am Ende nicht mehr einsteigen? Scheinbar waren auch die der Meinung, dass ihnen ein Einstieg kein großen Nutzen bringen wird.
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EM-financial
27.05.2004, 00:18
@ nasowas
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ich sehe es durchaus positiver - Kursziel 33 Euro? |
-->>Die Postbank ist doch nur in Filialen der Post vertreten (oder ist dies in anderen Gegenden anders als hier bei uns?)
>Wenn man diese Aktie kaufen würde, wäre man dann an einer großen „Direktbank“ beteiligt, die zusätzlich über fremde Filialen Geschäfte betreibt (mit allen Vor- und Nachteilen).
Ein wesentlicher Vorteil wäre doch, dass Post und Bankgeschäft wesentlich besser am Schalter betrieben werden können, als nur das Bankgeschäft. Zumal die Filialschließungen bei den Banken noch wichtiger sind, als bei der Post. Die Gewinnmargen der Postbank sollten also vergleichsweise gut sein. Was mich beim Postbank IPO aber am meisten interessiert, sind die Verbindungen zur Post in Bezug auf Gewinnbeteiligungen und Filalmieten usw.
Der Wiwo Artikel, der eine Bewertung anhand des KGV's festmacht und die Postbank mit der Deutschen Bank vergleicht ist aber sehr schlecht ausgearbeitet. Als Indikation ist es ja OK aber ich kann keine Universalbank mit Investmentbanking mit der Postbank vergleichen, die hauptsächlich das Girogeschäft abwickelt oder als Cheque- und Wechselbank agieren kann. Darüber hinaus dürfte die Postbank weniger stark in Großkrediten an die Industrie involviert sein und darüber hinaus kaum Syndicated Loan Geschäfte tätigen.
Sollte der Prospekt in Ordnung und die Verbindungen zu den anderen Anteilseignern nicht zu unvorteilhaft sein, so könnte ich mir bei der Postbank durchaus einen Aufschlag vorstellen. So mit dem 1,5-fachen Buchwert, was einer Bewertung von 33 Euro entsprechen würde...
Allerdings dürfte die Postbank bei schlechter Konjunktur ebenfalls leiden und mit den anderen Banken zusammen unter Druck kommen. Deshalb spekuliere ich nach eventuellen Zeichnungsgewinnen von max. 5-10 %, auf einen Kursrückgang unter den IPO-Preis. Wenn dann die Gewinnschätzungen bei den deutschen Banken purzeln, wird man den Wert der Postbank vielleicht erkennen ;-)
Also kaufen bei 20-22 Euro???
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nasowas
27.05.2004, 01:00
@ EM-financial
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Re:"Verbindungen zur Post in Bezug auf Gewinnbeteiligungen und Filalmieten usw" |
-->So etwas wie die Mieten und andere Verträge meine ich.
Dazu stellt sich bei mir die Frage mit dem Personal. Bisher kannte ich es nur so, dass lediglich in sehr großen Postfilialen wie z.B."Hauptpost einer Großstadt" eine Trennung zwischen Postbankmitarbeitern und Postmitarbeitern vorhanden ist. In den Vorstadtfilialen oder auf dem Land machen die Postmitarbeiter doch alles, vom Paket über Briefmarken hin zum Postsparbuch. Wie werden solche Dienstleistungen der Postbank in Rechnung gestellt?
Und zum Thema Filialschließungen. Auch bei der Post ist es üblich überall (in Orten/Stadtteilen mit ein paar tausend Einwohnern und weniger) die Filialen zu schließen. Dafür gibt es dann solche kleinen Postecken in Supermärkten. Sollen dort etwa auch Bankgeschäfte getätigt werden? Also mir ist hier zu viel unklar.
Meine Meinung:
Wenn die Postbank wirklich ein Erfolg wird, dann ist die Muttergesellschaft langfristig bestimmt besser.
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JoBar
28.05.2004, 10:48
@ off-shore-trader
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Re: zum Postbank IPO: DBK meint die Spanne von 26 bis 32,30 sei angemessen |
-->Das kam gerade als Kurzmeldung im Radio. Un das auch noch:
Die Postbank meint: Man kann es auch bleiben lassen
2004 scheint kein gutes Jahr für IPOs zu sein [img][/img]
J
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JoBar
28.05.2004, 10:58
@ JoBar
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Re: ausfürlicher |
-->Freitag, 28. Mai 2004
Internes Memo zur Postbank
Deutsche Bank sorgt für Ärger
Die Deutsche Bank schätzt den Wert der vor ihrem Börsendebüt stehenden Postbank niedriger ein als bislang angenommen. Sie ordnet den Marktwert nach einem internen Memo an institutionelle Investoren auf lediglich 4,4 Mrd. bis 5,3 Mrd. Euro ein.
Diese Bewertung, die die Abteilung Aktien-Sales der Deutschen Bank in ihrer Funktion als Konsortialführer vorgenommen hat, entspricht einer Preisspanne von 26,83 bis 32,32 Euro pro Aktie. Die niedrige Bewertung dürfte bei der Deutschen Post, die für die Hälfte ihrer Tochter drei Mrd. Euro erlösen will, für Aufregung sorgen.
Verstoß gegen die Sperrfrist
Zweifelhaft ist, ob diese Bewertung überhaupt nach außen dringen durfte. Die Weitergabe könnte ein Verstoß gegen die so genannte Blackout-Periode sein, in der die Konsortialbanken Research-Daten des Unternehmens veröffentlichen oder öffentlich kommentieren dürfen. Die Blackout-Period dient dem Schutz der Anleger vor den Eigeninteressen des Emittenten und der Emissionsbank.
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Rest hier http://www.n-tv.de/5248960.html
J
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