-->http://www.aryabhata.de/illig/

Gruß EUKLID

-->nicht, wer will nochmal?)

Wenn ich so etwas lese wie:

"Vielen Dank für die Briefe an den Neo-Velikovskyisten. Sie haben natürlich Recht auf der ganzen Linie, aber das spielt eben gar keine Rolle. Fakten zählen nicht bei 'Heilbringern' wie Velikovsky, von Däniken, Illig und ihresgleichen: Glaube ist gefragt, keine Argumente....

Da brauche ich dann nicht weiterlesen und das ist gut so.


Bye
MattB

-->Hi,

vielleicht hast Du Däniken falsch verortet? Was die Merowinger-Urkunden betrifft sitzt er bei den Historikern, die an ihre gesamthafte Echtheit geglaubt und entsprechend"Geschichte" geschrieben haben.

Nehmen wir deren Edition von Theo Kölzer (MA-Professor, Bonn) 2001 in den unverdächtigen MGH, also der deutschen Geschichtsquellen-Edition schlechthin. Er hat 196 Urkunden gefunden, davon sind 129 gefälscht, interpoliert oder zweifelhaft, die"mit Abstand höchste Fälschungsquote unter den mittelalterlichen Herrscherurkunden".

Zu den 38"Originalen": Das erste (Nr. 22, die 21 davor sind"unecht") wird von Kölzer, nicht der Urkunde, großzügig datiert (28. 9. 584 bis 30. 9. 628 - aha, man darf's sich raussuchen) und ist von Chlothar II. (der eine testamentarische Schenkung an St. Denis"bestätigt" - wozu eigentlich?) nirgends unterschrieben.

Das letzte (Nr. 187) spricht wiederum St. Denis in einem Placitum Theuderichs IV. eine private Villa zu. Kölzer, nicht die Urkunde datiert 3. März [726] (Urkunde:"annum VI regni nostri" - im sechsten Jahr unserer Herrschaft), auch nicht vom Herrscher unterschrieben.

Die zwischendrin darf ich mir sparen.

Nun zu den"Zehntausenden von Dokumenten". Sie existieren in der Phantasie bzw. in Hochrechnungen. Prof. Kölzer zitiert dazu (es geht um die"dunkle Zeit" 625 bis 717) die MA-Forscher Ganz/Goffart, die den erhaltenen Bestand auf weniger als 0,001 % (Zahl stimmt so!) des insgesamt ausgefertigten angeben.

Nehmen wir die"unechten" Urkunden als"aus der Zeit stammend" hinzu, kommen wir auf ca. 5 Millionen Urkunden, die in den knapp 200 Jahren ausgefertigt wurden. Da sich das beurkundbare Gebiet bis ins 9. Jh. laufend vergrößert hat, und ununterbrochen irgendjemand"beschenkt" wurde (Kirchen, Klöster) ist mit ca. 10 Millionen Urkunden zu rechnen. Da das"Karolingerreich" ca. das Achtfache des der Merowinger umfasste, sind sogar 40 bis 50 Millionen Urkunden nicht auszuschließen, schließlich waren die Karolinger bekanntlich besonders eifrige Schenker. Fast jedes Kloster wurde, wenn nicht schon von Karl selbst (6 Schenkungen, obwohl es ca. 500 Klöster zu seiner Zeit gegeben haben soll, nanu?), dann wenigstens von Ludwig"dem Frommen" (aha!) bedacht.

Dummerweise entpuppen sich gelegentlich die Schenkungsurkunden als Fake, so das weltberühmte"Gründungsprivileg" Karls für Werden, Hauptkloster in NRW (datiert 26. April 802). Der Schwindel flog schon in einem Prozess vor ca. 700 Jahren auf.

Sanctus Daenicus - er wird noch zum Schutzpatron der Mittelalter-Forschung.

Gruß!

-->hallo dottore,


Geschrieben von dottore:
>..vielleicht hast Du Däniken falsch verortet?..

Soweit ich sehe habe ich nur von EUKLIDS kritischer Webseite zitiert.

Von EUKLID stammt der Illig kritische Link:
http://www.aryabhata.de/illig/


Dort steht zu lesen:"...Fakten zählen nicht bei 'Heilbringern' wie Velikovsky, von Däniken, Illig und ihresgleichen: Glaube ist gefragt, keine Argumente...."

Also DORT wird Illig in eine Reihe mit von Däniken etc. gestellt. Das fand ich vorsichtig gesagt merkwürdig und tätigte dann die Aussage, dass (für mich) die ganze Webseite nix taugt ("...da brauche ich nicht weiterlesen...").


Bye
MattB


PS: Ich glaube, diesmal bin ich auf Ihrer Seite ;-)