kizkalesi
02.06.2004, 08:44 |
genug gelernt:China plant neueTransrapid-Strecken, aber ohne Thyssen und Siemen. Thread gesperrt |
--><font size="4">China plant neue Strecken für den Transrapid </font>
Transrapid-Beauftragter"Commander Wu" will
Züge und Trassen am liebsten ohne Thyssen-Krupp und Siemens bauen
Der Bau einer neuen Transrapidstrecke in China würde immer wahrscheinlicher,gestern aus chinesischen Industriekreisen bestätigt wurde. Die Vergabe eines Bauauftrages für eine Transrapidtrasse zwischen Shanghai und der 180 Kilometer entfernten Stadt Hangzhou stünde bevor.
Die China Business Post (Caijing Shibao) meldete, dass die Magnetbahn bereits in die vorläufige Planung der beiden Städte aufgenommen worden sei. Beide Städte wollten die Betonbahn vor dem Beginn der Shanghaier Weltausstellung 2010 bauen. Zu Expo erwarte Shanghai 70 Millionen Besucher, die meisten aus dem chinesischen Inland.
Ausschlaggebend für den Planungsbeginn seien neue günstige Kalkulationen für den Bau der Strecke nach Hangzhou. Danach könne diese mit 40 Prozent niedrigeren Kosten erstellt werden, als die 31 Kilometer lange Transrapid-Anbindung an den Flughafen Shanghai.
Die renommierte Wochenzeitung berufe sich auf Berechnungen der Shanghaier Maglev-Betreibergesellschaft, die auch die Patente für den Bau der Magnetschienen besässe. Diese offeriere einen Kilometerpreis für das gesamte System von 202 Mio. Yuan (umgerechnet nur rund 20 Mio. Euro).
Grund für die Verbilligung seien aber nicht nur Spareffekte durch den Bau einer längeren Strecke. Chinas Betreiber seien sicher, genug gelernt zu haben, um große Teile der bisherigen deutschen Technik- und Ingenieurleistungen selbst und damit günstiger erbringen zu können. Sie bestehen zudem auf einem höheren Anteil lokaler Fertigung der bisher von Thyssen-Krupp und Siemens gelieferten Systeme.
Für die deutschen Firmen habe sich der Bau in China bislang nicht ausgezahlt.
Shanghais Betreibergesellschaft habe nach der offiziellen Abnahme der Flughafen-Magnetbahn Ende April erstmals eine Abrechnung der Kosten vorgelegt, berichtete die China Business Post. Für alle Parteien wurde es teurer, als sie erwartet hätten.
Die chinesischen Gesamtinvestitionen für den Shanghai Transrapid summierten sich bis Ende April auf 9 943 Mrd. Yuan (994 Mio. Euro). Ein Kilometer Transrapid-Trasse kostete angeblich 330 Mio. Yuan (33 Mio. Euro).
Thyssen-Krupp verlor vor allem Geld auf Grund teurer Nachrüstungen.
Designprobleme bei den Kabeln hätten eine teure und komplizierte Nachbesserung der Motorwicklungen nötig gemacht. Fachleute schätzen den Verlust des Unternehmens einschließlich der noch zu leistenden Garantielieferungen und Ersatzteile, auf mehr als 50 Mio. Euro. Siemens, für die Leittechnik zuständig, sei mit einem blauen Auge davon gekommen, hieß es in Industriekreisen.
China hat zur weiteren Nutzung der Transrapidtechnik ein Nationales Forschungs- und Entwicklungszentrum für Magnetbahntechnologie und Engineering (NMTDC) gegründet. Daran beteiligt ist auch das Wissenschaftsministerium (Most). Der 67jährige bisherige Bauleiter und"Commander" des Shanghaier Transrapidsprojekts, Wu Xiangming ist Leiter des neuen Zentrums. Es soll als eine Art technische Aufsichtsbehörde nicht nur Normen und Sicherheitsstandards für weitere Magnetbahnbauten überprüfen und festsetzen, aber auch Unternehmensbefugnisse erhalten, um die Lokalisierung voranzutreiben.
Die Magnetbahn bleibe damit für den Ausbau des chinesischen Hochgeschwindigkeitsverkehrs weiter im Rennen. Nachdem der Transrapid in Shanghai seit Anfang 2003 mehr als 770 000 Fahrtkilometer hinter sich gebracht und 790 000 Fahrgäste befördert habe und offiziell abgenommen wurde, gälte für Pekinger Planer die Technologie als hinreichend erprobt. Nun solle die Magnetbahn als potenzieller Verkehrsträger für Neubauten im Bahnverkehr im 11. Fünfjahresplan (2005 bis 2009) aufgenommen werden.
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Tofir
02.06.2004, 08:48
@ kizkalesi
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Soll nur einer sagen, dass dies nicht vorhersehbar war...! |
-->...und es geht in der Art sicher weiter!
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MI
02.06.2004, 09:06
@ Tofir
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Oh mann ja, das Gejammer geht ja auch zuverlässig immer weiter... (o.Text) |
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Yak
02.06.2004, 09:17
@ kizkalesi
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Der gewohnte Lauf der Dinge |
-->>Grund für die Verbilligung seien aber nicht nur Spareffekte durch den Bau einer längeren Strecke. Chinas Betreiber seien sicher, genug gelernt zu haben, um große Teile der bisherigen deutschen Technik- und Ingenieurleistungen selbst und damit günstiger erbringen zu können. Sie bestehen zudem auf einem höheren Anteil lokaler Fertigung der bisher von Thyssen-Krupp und Siemens gelieferten Systeme.
Bereits als ich 1982 in Peking war, war das ganze abzusehen: Horden von frustrierten, deutschen Managern ("nur kleine Stückzahlen, alles wird abgekupfert und später selber produziert"), ein zwar noch unterschwelliges, aber deutlich spürbares Motivationspotenzial, Stimmung wie bei uns in den frühen 60ern. Aber auch ein völlig unbewusster Umgang mit der Umwelt.
Dagegen Deutschland heute:
- Verwöhnt und fett nach 40 Jahren Wohlstand. Allgemeine Sorgen und Befindlichkeiten, Besitzstandsbewahrungsdenken statt Risiko und Begeisterung.
- sehr wenig Bodenschätze
- Die Ressourcen bestehen (bestanden) alleine im technologischen Vorsprung und im Knowhow
- Überbordende Bürokratie, Standards und Gesetze
- Umweltschützer haben nichts besseres zu tun, als den Verordnungswahnsinn auf die Spitze zu treiben und sich mangels Erfolgen bei den eigentlichen Problemen an schwächeren Lobbys auszutoben.
Deutschland hat deshalb in den nächsten zwanzig Jahren denkbar schlechte Voraussetzungen, seinen Wohlstand auch nur annähernd zu halten. Die einzige Chance wäre m.E., so zynisch es auch klingt, eine baldige, bewusst verstärkte Wirtschaftskrise, die die persönlichen Ansprücke und die allgemeine Einstellung zum Leben wieder auf ein normales Maß zurückstutzt. So wie die Ã-lkrise in den 70ern lange vor dem Peak-Oil ein Segen für die Gesamtentwicklung war, so wäre eine vorgezogene, tatsächliche Wirtschaftskrise sehr positiv für die langfristige Entwicklung, da Ungleichgewichte vorzeitig reduziert werden.
Insofern vollbringt unsere Regierung vielleicht Großtaten, ohne dass wir es bemerken? [img][/img]
Grüsse,
Yak
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sensortimecom
02.06.2004, 11:04
@ kizkalesi
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Re: genug gelernt:China plant neueTransrapid-Strecken, aber ohne Thyssen und Siemen. |
-->><font size="4">China plant neue Strecken für den Transrapid </font>
>Transrapid-Beauftragter"Commander Wu" will
>Züge und Trassen am liebsten ohne Thyssen-Krupp und Siemens bauen
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>Grund für die Verbilligung seien aber nicht nur Spareffekte durch den Bau einer längeren Strecke. Chinas Betreiber seien sicher, genug gelernt zu haben, um große Teile der bisherigen deutschen Technik- und Ingenieurleistungen selbst und damit günstiger erbringen zu können. Sie bestehen zudem auf einem höheren Anteil lokaler Fertigung der bisher von Thyssen-Krupp und Siemens gelieferten Systeme.
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[b]Hallo.
Ein geradezu archetypischer Fall, wie das Totalversagen des westlichen Patentwesens (nicht nur des deutschen!!) von Billiglohn-Ländern zu ihren Gunsten ausgenützt wird... Diese Länder begnügen sich nicht damit, Projekte nur zur Verwendung innerhalb ihres eigenen Staatsgebietes abzukupfern. Nein. Sobald sie genügend Know-How erarbeitet haben, beginnen sie selber mit dem Billig-Export in andere Länder.
Auf der Strecke bleiben Millionen von verarschten Ingenieuren und Technikern im Westen. Die hatten und haben nicht nur keinerlei Rechte an ihren seinerzeitigen Erfindungen und Entwicklungen (die fielen ja unter das Arbeitnehmer-Erfindungsgesetz) sondern verlieren jetzt auch massenhaft ihre Jobs.
Die Verantwortlichen waren trotz dringender Warnungen NICHT imstande, rechtzeitig gegenzusteuern. Sie glaubten felsenfest daran, dass Wissenschaft und Forschung absolut UNERSCHÃ-PFLICH seien, und dass jene Patentrechte, die in den 70er/80er-Jahren erworben worden sind, fortgesetzt durch patentierfähige NEUE Erfindungen und Entdeckungen wettgemacht werden könnten. Diese Witzbolde glaubten im Ernst daran, dass der Westen auf DAUER(!) zu einer hochpreislichen Know-How-Schmiede und unerschöpflichen IPR-Quelle werden würde; die Billiglohnländer gleichzeitig auf unabsehbare Zeit zu einer verlängerten Werkbank, einschließlich Absatzmarkt auf Ewigkeit.
In anderen Bereichen wie z.B. in der IT-Industrie ist das noch viel ärger.
mfg Erich B.
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Rene
02.06.2004, 16:25
@ kizkalesi
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Stand vor ca. 1 Jahr im"Euklid" |
-->da gings darum, dass an den chin. Unis die Betonstruktur der Stützpfleiler untersucht wird, um den Transrapid mal selber zu bauen.
Daher nichts Überaschendes.
Gruss
Rene
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LenzHannover
03.06.2004, 13:59
@ Yak
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Der Lauf der Dinge: Anzahl der Ings. / Anzahl der Anwälte, wenn wundert es? |
-->Wenn ich mir die Zahlen der neuen Ings. (zuwenig) und der neuen Anwälte (viel zu viel) ansehe, wundert mich nix. Und dann schützen einen die Rechtsverdreher nicht einmal vor Ideenklau [img][/img].
Nett war im Artikel das:"Designprobleme bei den Kabeln"
Sind die Dinger weggegammelt oder was?
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