-->Mit dem Pakt verpflichten sich die Partner, in enger Zusammenarbeit mit den Ländern jedem ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen jungen Menschen ein Ausbildungsangebot zu machen. Dabei bleibt die Vermittlung in das duale Ausbildungssystem vorrangig. Auch Jugendliche mit eingeschränkten Vermittlungschancen sollen Perspektiven für den Einstieg in die berufliche Ausbildung und das Berufsleben erhalten. Der Pakt hat eine Laufzeit von drei Jahren.
aus BMWA Pressemitteilung /Datum: 16.6.2004
Die Bundesregierung und Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft haben heute in Anwesenheit von Bundeskanzler Gerhard Schröder in Berlin einen"Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland" geschlossen. Für die Bundesregierung haben den Pakt der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement, und die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, unterzeichnet, für die Wirtschaft der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Ludwig Georg Braun, der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Dieter Hundt, der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Dieter Philipp, und der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Michael Rogowski.
Mit dem Pakt verpflichten sich die Partner, in enger Zusammenarbeit mit den Ländern jedem ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen jungen Menschen ein Ausbildungsangebot zu machen. Dabei bleibt die Vermittlung in das duale Ausbildungssystem vorrangig. Auch Jugendliche mit eingeschränkten Vermittlungschancen sollen Perspektiven für den Einstieg in die berufliche Ausbildung und das Berufsleben erhalten. Der Pakt hat eine Laufzeit von drei Jahren.
"Wir waren und sind mit einem massiven Einbruch der Zahl der angebotenen betrieblichen Ausbildungsplätze konfrontiert", sagte Clement."Mit dem heute vereinbarten Pakt haben wir belastbare Vereinbarungen getroffen, mit denen wir die vielfältigen Probleme auf dem Ausbildungsmarkt konkret angehen werden. Es geht darum, mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen, in der Wirtschaft, aber auch in den öffentlichen Verwaltungen. Wir wollen die jungen Bewerberinnen und Bewerber zudem besser auf die Ausbildung vorbereiten und die Qualität der Vermittlung erhöhen."
Mit dem Pakt verpflichten sich die Partner insbesondere zu folgenden Maßnahmen:
*Die Wirtschaft setzt sich das verbindliche Ziel, während der dreijährigen Dauer des Paktes im Jahresdurchschnitt 30.000 neue Ausbildungsplätze einzuwerben.
*Die Wirtschaft wird zusätzlich ab dem Jahr 2004 jährlich insgesamt 25.000 Plätze für betrieblich durchgeführte Einstiegsqualifikationen bereitstellen.
*Die Betriebe tragen dabei die Sach- und Personalkosten der Ausbildung. Die Bundesagentur für Arbeit zahlt einen Zuschuss zum Unterhalt der Jugendlichen.
*Die Bundesregierung wird die Zahl der Ausbildungsplätze in der Bundesverwaltung im Jahre 2004 um rund 20 % erhöhen. Daneben stellt die Bundesregierung sicher, dass das Bund-Länder-Ausbildungsprogramm Ost im Jahr 2004 mit 14.000 Plätzen fortgeführt wird.
*Die Bundesagentur für Arbeit setzt ihre ausbildungsfördernden Maßnahmen mindestens auf gleicher Höhe wie im Jahre 2003 fort.
*Zur Verbesserung des Vermittlungsprozesses wird die Bundesagentur für Arbeit ab diesem Jahr durch Callcenter frühzeitig sowohl mit den Jugendlichen als auch mit den Betrieben Kontakt aufnehmen. Damit werden die Vermittlungsbemühungen auf diejenigen Bewerber konzentriert, bei denen der Bewerbungswunsch fortbesteht, und die Aktualität des Angebots freier Ausbildungsplätze gewährleistet.
*Die Kammern und die Agenturen für Arbeit werden gemeinsam jeweils ab September alle bis dahin unvermittelten Jugendlichen einladen und jedem Jugendlichen ein Angebot auf einen Ausbildungsplatz in der dualen Ausbildung oder eine adäquate Qualifizierungsperspektive unterbreiten. Soweit erforderlich werden dabei in einem Kompetenzcheck die vorhandenen Fähigkeiten und Potentiale der Jugendlichen festgestellt und daraus ein Eignungsprofil für ihre berufliche Ausbildung abgeleitet.
*Die Wirtschaft bietet für Bewerber mit eingeschränkten Vermittlungsperspektiven, die auch in den bundesweiten Nachvermittlungsaktionen keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, als Brücke in die Berufsausbildung? erstmals im Ausbildungsjahr 2004? eine neu entwickelte Einstiegsqualifizierung an. Diese sechs- bis zwölfmonatige betriebliche Einstiegsqualifizierung mit Kammerzertifikat kann auf die Dauer einer späteren Berufsausbildung angerechnet werden.
*Die Bundesregierung wird die Fördermittel des Programms STARegio zur Förderung zusätzlicher betrieblicher Ausbildungsplätze im Rahmen von Ausbildungsverbünden um 50% aufstocken.
*DIHK und ZDH werden zusätzliche 800 Ausbildungsplatzwerber zur Ausschöpfung betrieblicher Ausbildungspotentiale einsetzen.
*Die überregionale Vermittlung wird verstärkt. Die Bundesagentur für Arbeit wird die Jugendlichen durch Mobilitätshilfen unterstützen.
ausführlich hier:
http://www.bmwa.bund.de/bmwa/generator/Redaktion/Inhalte/Downloads/nationaler-pakt-fuer-ausbildung,property=pdf.pdf
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