Baldur der Ketzer
19.06.2004, 05:08 |
EU-Verfassung - darauf einen Kübel Erbrochenes......Thread gesperrt |
-->Hallo,
Eine Verfassung muß vom Volk verabschiedet werden, oder es muß eine gewählte verfassunggebende Versammlung dies im Auftrag tun - sagt die herrschende Meinung. Das Grundgeschwätz war eine Notlösung wegen Besatzung.
Jetzt bestimmt Art. 10 der EU-Verarschung, äh, Verprassung, nein, wieder nicht, äh, jetzt aber: Verfassung,
1) die Verfassung.....(hat) Vorrang vor dem Recht der Mitgliedsstaaten. usw.
Deutschland bekommt also ungefragt eine Überfassung drübergestülpt, die das *gg*, nein, GG, überlagert. Ein kalter Staatsstreich nach dem Kommentar von Dr.Bandulet im aktuellen Deutschlandbrief.
Der Knaller: der allseits so geschätzte geistig-mimosengleiche Bruder der trampeligen Angela, nämlich Pfarrer Hinze , oder Ex-Pfarrer, oder wie auch immer. Man kommt sich ja bei diesen außergewöhnlichen (Möchtegern-) Staatslenkern geradezu vor wie im Ramsch-Ausverkauf eines drittklassigen Gruselladens mit angegliederter Scherzartikelabteilung, der seine Restposten irgendwie loskriegen will, bevor er sie ganz wegschmeißen muß....Abteilung Ladenhüter und Geschmackloses.....meist beides zugleich......und wo hats das illustre Material hingeschwemmt?........ich sag nix mehr.....
In der Debatte am 28.5. lehnte der Ex-Pfarrer und Ex-Generalsekretär eine Volksabstimmung ab, weil ein Referendum vortäuschte, es gäbe eine Wahl zwischen ja und nein, weil es nämlich nur ein ja gäbe, basta.
Hört, hört, Völker, die Signahhaale.......
Westerwelle trat für eine Volksabstimmung betreffend EU-Verfassung ein, legte sich aber nicht mehr fest, als die Frage lautete, ob dies auch für einen EU-Türkei-Beitritt gelte......
Hört, hört, Völker, die Poohhoohhooosauuune.....
Teil III der Verfassung mischt sich übrigens in die EZB-Arbeit ein.......hüstel.
Nebensatz am Rande: der mitunter in seinem Antlitz auf mich geradezu gnomenhaft wirkende Wolfgang Schäuble, ungefragter Ratschlagsgeber und Urteilsfäller der Nation, sprach sich Ende Mai für die Entsendung der Bundeswehr in den Irak aus. Da drauf einen großen [img][/img].
Noch ein Nebensatz am Rande: Köhler wurde mit einer einzigen Stimme über Mehrheit im ersten Wahlgang gewählt, und einer über Mehrheit mag Martin Hohmann gewesen sein, der der trampeligen Tusse ihren ihm gegenüber dargebrachten Wunsch erfüllt haben mag......(mein Verstand fährt Achterbahn).......was ist Po-Litik nur für eine verschissene Veranstaltung.......
Noch ein Nebensatz (Buchtip? Kenne es nicht: über die Geheimgeschichte der USA, Geheimbünde, Bürgerkrieg, Wilson/Lousitania, Bolschewismusfinanzierung und Adolf ebenfalls, kalter krieg, Iran-Contra, Echolon, bis zum Irak: Konrad Löw, Wolfgang Effenberger, PAX AMERICANA - die Geschichte einer Weltmacht von Ihren angelsächsichen Wurzeln bis heute, München 2004)
Ein schönes Wochenende wünscht Baldur
von der gestrigen 7.Etappe der Tour-de-Suisse
stark bewölkt
noch trocken - aber nicht mehr lange
im Morgengrau
die Amseln singen
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stocksorcerer
19.06.2004, 09:22
@ Baldur der Ketzer
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Re: EU-Verfassung |
-->Moin Baldur,
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Sorrento
19.06.2004, 09:44
@ stocksorcerer
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Re: EU-Verfassung |
-->Servus stockersorcerer,
>Wir werden lediglich regelmäßig von genau diesen Politikern, die uns sonst nichts zutrauen und uns regieren, AUFGEFORERT zur Wahl zu gehen, um dieser Pseudo-Demokratie eine gewisse Legitimität zu bescheinigen. Das ärgert. Ich hätte mir eine Wahlbescheinigung von unter 33% gewünscht. Wäre machbar gewesen, wenn die"Anderen" gar nicht zur Wahl gegangen wären.
Und da die Damen und Herren Politiker dem Stimmvieh nicht so recht trauen, werden sogar bei Live-Sendungen wie Berlin-Mitte und Sabine Christiansen die Zuschauer vom BKA darauf untersucht, ob diese bereits einmal"wegen Drohungen oder Handgreiflichkeiten aufgefallen seien"- wohl aus Gründen der politischen Korrektness bei diesen Sendungen.
Man stelle sich mal vor, ein Wähler würde sich live bei Herrn Eichel oder Schäuble über dessen Politik empören und einige wahre Worte aussprechen- das darf doch nicht sein, sowas, wo kämen wir denn da hin?[img][/img]
Gruß,
Sorrento
<ul> ~ Guckste hier</ul>
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marsch
19.06.2004, 09:48
@ Baldur der Ketzer
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Re: EU-Verfassung/Teil III der Verfassung mischt sich übrigens in die EZB-Arbeit |
--><table><table border="0" width="600"><tr><td><font face="Arial"><font size=5> </font></font><div align="Justify">
Teil III der Verfassung mischt sich übrigens in die EZB-Arbeit ein.......hüstel.
Zur Währungsverfassung nach dem Entwurf einer Verfassung für die Europäische Union
.....
Dem Appell, an der Währungsverfassung von Maastricht keine materiellen Änderungen vorzunehmen, ist der Konvent nicht durchgehend gefolgt. Hierauf hat bereits die EZB aufmerksam gemacht.
Preisstabilität als Ziel der Union
Während der EG-Vertrag in Artikel 2 bisher ausdrücklich „nichtinflationäres Wachstum“ als Ziel der Union festschreibt und in Artikel 4 das Ziel der Preisstabilität in einer offenen Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb als Ziel der Gemeinschaft und der Mitgliedstaaten vorgibt, spricht der Konventsentwurf in seinem Zielkatalog für die Union (Art. 3) nur von „ausgewogenem Wirtschaftswachstum“; was „ausgewogen“ im Einzelnen bedeutet, ist offen.
Die Verpflichtung, das Preisniveau stabil zu halten, war in Maastricht als Fundament der Währungsverfassung nicht nur für das ESZB, sondern für die Gemeinschaft und alle Mitgliedstaaten verankert worden. Im ersten Teil des Verfassungsentwurfs findet sich demgegenüber nur eine Verpflichtung des ESZB auf die Preisstabilität (Art. I-29 Abs. 2). Der Verfassungsentwurf lässt somit befürchten, dass Preisstabilität in Zukunft nachrangig zu anderen Zielen der Union wird und das Stabilitätsziel dadurch aufgeweicht wird.
.....
Institutionelle Einordnung der EZB
Bei der Festlegung der institutionellen Struktur des ESZB, wurde in Maastricht bewusst auf die Einordnung der EZB als Organ der Gemeinschaft verzichtet und EZB und ESZB als Einrichtungen „eigener Art“ behandelt. Sie sind Einrichtungen der Gemeinschaft, aber eben nicht Organe im eigentlichen Sinne, um von vornherein den Eindruck einer Einbindung der EZB in die allgemeinen Regeln für Gemeinschaftsorgane zu vermeiden. Diese Sonderstellung ist bisher eine zusätzliche Absicherung der Unabhängigkeit der EZB. Demgegenüber enthält der Konventsentwurf die Neuerung, dass die EZB explizit als Organ der EU eingestuft wird (Art. I-29 Abs. 3). Damit wird die im Vertrag von Maastricht verankerte Sonderstellung von EZB und mittelbar auch des ESZB aufgegeben.
.....
Aus einer Organstellung der EZB folgt, dass sie der Pflicht zur „loyalen Zusammenarbeit“ (Art. I-18 Abs. 3) mit den anderen Organen unterliegt. Welche Auswirkungen dies haben wird, bleibt abzuwarten. So ist etwa die Frage, ob die Pflicht zur loyalen Zusammenarbeit zur Forderung nach einer Ex-ante- Koordinierung der Geldpolitik mit anderen Politikbereichen, etwa der Finanzpolitik, führt, von besonderer Brisanz.
.....
Unabhängigkeit der nationalen Zentralbanken
.....
Die grundlegenden Zentralbankaufgaben, insbesondere die Geldpolitik, sind demnach in Artikel I-29 Absatz 1 und 2 des Entwurfs dem gesamten System _bertragen worden; Artikel I-29 Absatz 3 spricht demgegen _ber nur von der Unabhängigkeit der EZB, nicht jedoch in gleicher Weise von der Unabhängigkeit der nationalen Zentralbanken. Dies irritiert: Denn nach der Währungsverfassung von Maastricht werden das ESZB und die EZB gleichgeordnet geregelt (Art. 8 EGVertrag). Ein Auseinanderziehen der Regelungen zur EZB in Teil I und zum ESZB in Teil III könnte als Änderung des bislang zwischen EZB und nationalen Zentralbanken bestehenden engen Beziehungsgeflechts und als (weitere) Änderung des Maastricht-Vertrages verstanden werden. Die EZB teilt offensichtlich diese Bedenken und hat in ihrer Stellungnahme vom 19. September 2003 die gleichgewichtige Sicherung der Unabhängigkeit von EZB und nationalen Mitgliedsnotenbanken gefordert.
Schlussfolgerungen
Vorsicht ist geboten, wenn durch vermeintlich technische Anpassungen Veränderungen am Vertrag vorgenommen werden, die weit reichende Implikationen für die europäische Währungsverfassung haben können.
.....
Aus: <a target=_blank href=http://www.bundesbank.de/download/volkswirtschaft/mba/2003/200311mba_waehrverfass.pdf> Monatsbericht der BuBA vom November 2003</a>
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Weiß jemand was daraus geworden ist und was für konkrete Auswirkungen das haben könnte?
</div></td></tr></table>
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stocksorcerer
19.06.2004, 10:05
@ Sorrento
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Heile Welt vorspielen mit"gecastetem" Klatschvieh |
-->Hallo sorrento,
genau: überlege mal, was das für eine Außenwirkung hätte, wenn 08/15-Gäste durch"Interaktion" per Medium Fernsehen und gewisser Sehbeteiligung - sprich Quote - aufzeigen könnten, was sich hinter diesen Biedermeier-Kulissen der vorgespielten Demokratie tatsächlich befindet.
Ab und an - Stichwort Finkelstein - torpedieren die Macher ihre"Heile-Welt"- und"gerechte Zorn" -"Sendungen" selbst, weil sie ihre Gesprächspartner"nicht sorgfältig genug" beleuchten und nachher am Ende tatsächlich in apokalyptischem Ausmaß Tabus berührt werden.
winkääää
stocksorcerer
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Diogenes
19.06.2004, 11:00
@ Baldur der Ketzer
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Beruhige dich Baldur |
-->Der Bürger hat zwar nichts zu melden, aber wenigstens darf er das Parlament in Schwätzburg wählen.
Was die EZB-Arbeit betrifft, so war in der Tiroler Tageszeitung eine Annonce der Ã-sterr. NB. Sie wollen ab 1.1. 2005, daß die Unternehmen ihren Auslandszahlungsverkehr melden, weil durch die Angleichung des inländischen und inner-Eu Zahlungsverkehrs das erstellen der Zahlungsbilanz nicht mehr funktioniert.
Mehr Arbeit für den Unternehmer, der im Zahlungsverkehr richten soll, was die Banken nicht können. Alles nur, damit ein paar Bürokraten nicht arbeitslos werden. Eine ZB, die nicht weiß, was ein und aus geht, aber eine Währung managen soll.
Dann wäre da noch der Vorschlag der Kommission nur noch ein unverbindliches"Empfehlungsrecht" in Sachen Staatsdefizite zuzugestehen....[Kommentar überflüssig]
Was soll ich mich da aufregen? Es ist und bleibt ein hoffungsoser Fall.
Wegen einer Diktatur mach dir mal keine Sorgen, die schaffen es jetzt schon nicht - kein Wolf, nur ein Papiertieger.
Gruß
Diogenes
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Tempranillo
19.06.2004, 11:07
@ stocksorcerer
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Re: EU, die Sickergrube für Geld und Freiheit |
-->Einen Wochenendgruß ins grüne Freiburg, Stocki,
>Aber manchmal denke ich auch - wie Gundel - dass weniger mehr ist.
Aha, Du meinst, ich hätte zu viele Bibelstellen gebracht?
Zu Baldurs Eimer in der Betreffzeile finde ich, daß unser Sprachgenie eher zu behutsam formuliert hat als zu drastisch. Ich stelle mir die EU mittlerweile als gigantische Sickergrube vor ("Versitzgruam" sagt man in Bayern), in der neben unserem Geld auch der Rest aller bürgerlichen Freiheiten verschwindet. Sei bloß froh, daß es dafür keinen Smiley gibt, weil er vor einiger Zeit den Bannstrahl der Boardleitung auf sich gezogen hat.
Tempranillo
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Tassie Devil
19.06.2004, 11:43
@ stocksorcerer
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Re: Grosse Klasse |
-->Und das Medien-Bordell hat´s"nicht gesehen" und nicht thematisiert.
Medien-Bordell ist ja schon grosse Klasse, aber wie waere es mit einem Springer-Palais-d'Amour oder dem Bild-Salambo?
Falls es das nicht mehr auf dem Kiez geben sollte, waere obiges doch eine geeignete Nachfolge, oder?
>Schönes Wochenende & winkääää
Yup, likewise.
>stocksorcerer
TD
>Freiburg, knallgrün, durchwachsen, [img][/img]
Tassie Island, winter seasonly, not too cold but some moisture and some rain.
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stocksorcerer
19.06.2004, 13:33
@ Tassie Devil
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Kann man Dich als Rhetorik-Trainer buchen?:-) |
-->Springer-Palais-d'Amour hat was [img][/img]
winkäää
stocksorcerer
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Baldur der Ketzer
19.06.2004, 14:54
@ stocksorcerer
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Re: Heile Welt vorspielen, Stimmvieh, Ausdrucksgrad, Systementwicklung DDR |
-->Hallo, stocksorcerer,
die Antwort paßt hier, so denke ich, am besten dran.
Ich kann verstehen, daß man gewisse Dinge nicht unbedingt immer hören möchte. Es ist halt nur die Frage, ob die sprachliche Ausdrucksweise dem Sachverhalt annähernd gerecht werden soll, oder ob man verbaldiätische Rücksichten nimmt, die dazu führen, daß sich das Thema vom dazugehörigen Sprachgebrauch entfremdet.
Nehmen wir mal an, eine Ehefrau weiß, daß sie *betrogen* wird. Jeden Morgen, wenn sie am Frühstückstisch ihren Gatterich ansehen muß, kommt ihr notgedrungen dieser Gedanke des Wissens in den Sinn. Und das Frühstück ist ihr versaut. Verständlich.
Nun muß es nicht sein, daß man außer der Kränkung durch den untreuen Ehepartner auch noch dadurch krank wird, weil man nichts mehr essen mag/kann. Und deshalb kann es tatsächlich ein Schutzmechanismus sein, Dinge auszublenden. Oder zu verharmlosen.
Nehmen wir die tollen Wieselwortschöpfungen wie *negatives Wachstum* statt Schrumpfung oder Einbruch, nehmen wir *Herausforderung* statt Problem, nehmen wir *Bereicherung* statt Durchsetzung, und irgendwann haben wir us-amerikanische Verhältnisse, wonach ein Zwergwüchsiger dann *vertikal herausgefordert* ist.
Ich weiß nicht, ob dies der Sachlage, um die es geht, angemessen ist.
Wenn es irgendwo glimmt und ein Brand auszubrechen droht, sollte man auch durchaus die Feuerwehr rufen, daß sie kommen sollen, und nicht mal sich in der Nachbarschaft erkundigen, wo ein Feuerwehrmann wohnt, ob der nicht mal am nächsten Wochenende vorbeigucken könnte, um sich ein Bild von der Lage zu machen.
Wenn man eine heftige Gallenkolik hat, hat es wenig Sinn, dem erstaufnehmender Arzt gar damenhaft ziemlich und kühl-distanziert zu sagen, Herr Doktor, ich hab da so eine leichte Unpäßlichkeit, es zwickt ein bißchen, aber eigentlich ist es ja gar nicht so schlimm, ich lebe ja noch.
Oder, vielleicht besser, wenn die oben angesprochene, fiktive betrogene Ehefrau weiß, daß ihr Gatterich abends tagtäglich besoffen das Familieneinkommen in übelsten gegenden und mit übelsten Gespielinnen verhurt, wäre es vielleicht angebracht, sich von ihm zu trennen, statt beim Frühstück an Blümchen im Garten und Omis Geburtstag zu denken, und zu sagen, Du, Schatz, es wäre schön, wenn Du heute abend mal daheimbleiben könntest , statt........heqhk 2ohodiölojerpghxh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Die EU ist ein undemokratischer Laden voll real existierendem Irrsinn.
Deutschland ist auch nicht mehr wiederzuerkennen.
Etliches, was man uns damals in der Schule beigebracht hat, was absolut pfui sei, findet heute ganz selbstverständlich statt.
Fast alle Befürchtungen, die man um 1980 herum hatte, betreffend *1984*, sind eingetreten, allerdings in einem zeitlich weitaus gestreckteren, überdehnten Rahmen, als man das für möglich hielt. Dafür kam die Kulmination um so schneller, quasi über Nacht, die jahrelang undurchführbaren Brutalo- Gesetzesvorlagen von Kanther (wir erinnern uns, der IM-Sherriff, Spendengeld-CDU-Affaire mit schwarzen Kassen in Steueroase) und Beckenstein kamen dann mit Chily in einem einzigen Aufwasch und unwidersprochen.
Wir nähern uns mit Riesenschritten der Sowjet-EU, wie sie von Bandulet und anderen schon vor mehr als einem Jahrzehnt beschrieben wurde, und auch auf nationaler Ebene erinnert immer mehr (wenn auch erst ansatzweise) an die alte DDR (das beziehe ich ausdrücklich auf vergleichende Aussagen von Leuten, die in der DDR gelebt haben und dies beurteilen können, mit denen ich sprach - es ist nicht nur mein eigener Eindruck).
Das ist nichts anderes als ein Staatstreich, mit dem perfiden juristischen Problem im Hintergrund, daß er nicht gewaltsam ablief - und somit durch Rechtsmittel schildbürgertypisch unangreifbar ist.
Jetzt kann man auch sagen, ja, warum lassen sich denn die Leut das alles so bieten? Warum machen sie gute Miene oder ein doofes Dumpffrisurengesicht zum bösen Spiel?
ich denke, weil vielen der Ernst der Entwicklung nicht vorstellbar ist, mangels Informationen.
Und, wer würde ernstlich einen Beitrag anklicken, der die Überschrift hat,
<center> EU-Verfassung - eine kritische Würdigung der jüngsten Entwicklung
unter Berücksichtigung des demokratischen und republikanischen Rechtsstaatsprinzips ?</center>
Ich wage zu behaupten, niemand.
Die BILD ist ja nicht umsonst dadurch erfolgreich, daß sie wesentliches in kürzesten Ausdrücken zu bringen vermag.
Nicht jeder ist politischen Abläufen gegenüber gleichermaßen empfindsam. Ich sehe es halt aus der vergleichenden betrachtungsweise zu einem Treuhänder und dessen Auflagen, dessen Haftung usw.
Und deswegen ist für mich manches derart himmelschreiend, daß eine hochwissenschaftlich-intellektuelle, abstrakt-wertungslose Ausdrucksweise der Thematik aus meiner Sicht heraus maximal inadäquat wäre.
Dennoch werde ich versuchen, meine Pferde etwas stärker im Zaum zu halten und danke Dir für Deinen diesbezüglichen Hinweis.
Noch ein Wort zu den gefürchteten Störungen bei Live-Sendungen betreffend ungefragte Volkes-Stimme: ich erinnere mich an eine Wahlkampfveranstaltung des ehemaligen Bund Freier Bürger in Nürnberg anfanags der neunziger Jahre, bei dem ich als Zuschauer zugegen war. Ich habe sogar noch ein Video davon. Schauderhaft und unglaublich, sag ich Dir.
Es war u.a. Manfred Brunner als Redner gekommen, und Jörg Haider war ebenfalls als Gast dort. Und es war ein verwahrloster Haufen, annähernd eine Hundertschaft, pöbelnder Antis in den bekannten schwarzen Klamtotten (nanu, wer war denn noch schwarz gekleidet im historischen Zusammenhang? Inquisition und SS......), mit Trillerpfeifen und Co. die die gesamte Veranstaltung niederbrüllten und niedertrillerten, ohne, daß die anwesende Polizei dagegen eingeschritten wäre.
Ich hatte, rein persönlich, den Eindruck, so viel Wirksamkeit roch nach *Bestellung*.
Man stelle sich vor, ein paar alte Omis wollen eine Gartenparty veranstalten, und draußen gröhlen zwei Besoffene - schwupps, sind die wech vom Platze, wegen Ruhestörung und dingens. Nicht so in der Politik, wenn es darum geht, bestimmte Meinungen oder auch nur Personen (Nestbeschmutzer, Querdenker, Unabhängige, Eigensinnige) mundtot zu machen.
Daß es manchmal nicht beim mundtot machen bleibt, zeigt nicht nur Frankreich betreffend Atomtests und Greenpeace, sondern auch ein Barschel, ein Mölli, und ähnliches fällt einem dazu ein.
Die Diskrepanz zwischen Schein und Sein ist derart anwidernd geworden, daß ich mich wohl treffender vom Ketzer in Oskar Schnitzler vom schwarzen Kanal umbenennen lassen sollte - um damit die systematische, dreiste Verdrehung von fühlbaren und erlebbaren Tatsachen, das bewußte Verleugnen von Sachverhalten, und andere Sauereien demonstrativ schon im Spitznamen zu thematisieren.
Oder auch nicht - weil die Weichen längst gestellt und der Zug längst durch ist.
Die seit 1968 laufende Steinbrucharbeit am ehemaligen Erfolgsgebäude war gründlich und nachhaltig.
Und jetzt sieht man langsam das neue Gebäude unter den Planen hervorblicken: und es wird nicht mehr lange dauern, bis man die Gitter dranmacht und es gelb anstreicht.
Und dann möchte ich nicht in der Nachbarschaft zugegen sein, geschweige denn, drin.
Beste Grüße vom Baldur
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nasowas
19.06.2004, 15:29
@ Baldur der Ketzer
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Re:"Und, wer würde ernstlich einen Beitrag anklicken, der die Überschrift hat, |
-->EU-Verfassung - eine kritische Würdigung der jüngsten Entwicklung
unter Berücksichtigung des demokratischen und republikanischen Rechtsstaatsprinzips?
Ich wage zu behaupten, niemand."
<font color=#0000FF>
Hallo Baldur,
ich wage mal zu behaupten, dass da ähnlich viele draufklicken würden, wie bei der anderen Überschrift. Wenn man in diesem Forum liest, weiß man doch mit der Zeit, dass der Baldur eine hohe Meinung von den uns so vorbildlich Regierenden und in den Ämtern sitzenden hat. [img][/img]
Nichts für ungut, ich würde jedenfalls draufklicken. Ich habe aber auch keine Problem mit der anderen Überschrift.
Gruß
</font>
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Stephan
19.06.2004, 15:56
@ Baldur der Ketzer
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Re: EU-Verfassung - darauf eine kritische Erwiderung (Flugblatt) |
-->Vielleicht verschwinden nach dieser Lektüre die Nebelschwaden um die Verfassung für Europa. Auch das augenblickliche Gezänk um den Präsidenten der Kommission lässt sich IMHO besser deuten. Doch nun viel Spaß beim Lesen.
<h3>Die EU-Verfassung beinhaltet eine weitreichende Entsolidarisierung und Entmenschlichung unserer Gesellschaft </h3>
Von einer Verfassung erwarten die meisten Menschen, dass sie sowohl elementare als auch visionäre, allen Menschen dienende Grundregeln fixiert und die Grundzüge des politischen Systems festlegt. Die EU-Verfassung wird jedoch mindestens der ersten Erwartung nicht gerecht - sie besitzt sogar die Unverschämtheit eine Wirtschaftsideologie über den Menschen zu stellen. So besitzen Wirtschaftswachstum und der Kampf um die Spitze im internationalen Wettbewerb Verfassungsrang! (A.I-3) Imperialismusgehabe ist der Verfassung auch an anderen Stellen nicht fremd: „Um die Stellung des Euro im internationalen Währungssystem sicherzustellen,...“ (A.III-90) Als Gegenleistung für die Aufopferung im internationalen Prestigekampf bekommt der Bürger „einen Raum [...] ohne Binnengrenzen und einen Binnenmarkt mit freiem und unverfälschtem Wettbewerb.“ (A.I-3) In zahlreichen anderen Paragraphen wird der freie Binnenmarkt zum höchsten zu schützenden Gut erhoben, welches hoch über den Bedürfnissen des Menschen steht und so ist es nicht verwunderlich, dass es schon im vierten Artikel heißt: „Der freie Personen-, Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr sowie die Niederlassungsfreiheit werden innerhalb der Union [...] gewährleistet.“ Alle Beihilfen (z.B. für die öffentlichen Medien, Bildungseinrichtungen, soziale Träger) welche den Wettbewerb verfälschen könnten, sind mit dem Binnenmarkt und damit der Verfassung unvereinbar. Selbst „Beihilfen zur Förderung der Kultur und der Erhaltung des kulturellen Erbes“ sind nur erlaubt, „soweit sie die Handels- und Wettbewerbsbedingungen in der Union nicht [...] beeinträchtigen.“ (A.III-56) Einen Gottesbezug hat diese Verfassung weder verdient noch nötig, da dieser Kampf jeder gegen jeden so unreguliert wie möglich sicherzustellen der wahre Gott dieser Verfassung ist. Beschränkungen des Kapital- und Zahlungsverkehrs sind verboten (A.III-45) und „Parlament und der Ministerrat [bemühen sich] um eine möglichst weit gehende Verwirklichung des Zieles eines freien Kapitalverkehrs zwischen den Mitgliedstaaten und dritten Ländern,“ (A.III-46) obwohl der freie Kapitalverkehr Auslöser der Asienkrise war und in vielen Ländern, darunter Argentinien, schwere volkswirtschaftliche Schäden angerichtet hat.
Zwar anerkennt und achtet die Union das Recht auf Zugang zu den Leistungen der sozialen Sicherheit - wohlgemerkt das Recht auf den Zugang nicht auf die Leistungen selbst! - jedoch ist dies nicht einklagbar, denn es erfolgt „nach Maßgabe des Unionsrechts und der einzelstaatlichen Rechtsvorschriften und Gepflogenheiten,“ (A.II-34) Unter einer Modernisierung der Systeme des sozialen Schutzes wird implizit auch ein Abbau der Sozialsysteme verstanden. (Vergleiche hierzu A.III-104 Buchstabe c) und k).) Wenn überhaupt wird die EU in der Sozialpolitik fast ausschließlich auf den Gebieten tätig, welche die Verwertbarkeit der Arbeitnehmer betreffen. (Teil III, Kap. III, Abschnitt 2) Diese Beschränkung der Sozialpolitik auf die Arbeitswelt folgt einem perversen Verständnis von ‚sozial’, in welchem die soziale Gemeinschaft einer Verwertungslogik untergeordnet wird. Dies wird auch am Sozialfond deutlich, „dessen Ziel es ist, innerhalb der Union die berufliche Verwendbarkeit und die örtliche und berufliche Mobilität der Arbeitnehmer zu fördern sowie die Anpassung an die industriellen Wandlungsprozesse und an Veränderungen der Produktionssysteme insbesondere durch berufliche Bildung und Umschulung zu erleichtern.“ (A.III-113) Der Mensch und seine Bedürfnisse werden damit von der Verfassung vollkommen der Wertschöpfungsmaschinerie untergeordnet!
Eigentum verpflichtet nicht mehr, sondern wird durch die Verfassung umfangreich geschützt. Das umstrittene Geistige Eigentum wird sogar bedingungslos geschützt (A.II-17). Damit bekommen die TRIPS-Abkommen der WTO. mit ihren verheerenden Folgen für die Grundversorgung der Völker, z.B. mit Saatgut und Medikamenten, in Europa Verfassungsrang!. Das bedeutet auch, dass Patente auf Software und Leben quasi durch die Hintertür eingeführt werden, womit eine Enteignung der (Wissens-)Ressourcen des Volkes in nie da gewesenem Ausmaß eingeleitet wird. Nicht nur tausende kleine und mittlere Softwareunternehmen sind dadurch in ihrer Existenz bedroht, auch das Wertschöpfungsmodell der Open Source, welches u.a. das bekannte Linux hervorgebracht hat, wird komplett in Frage gestellt und Europa im Bereich der Softwareprogrammierung der Hegemonie durch amerikanische Großkonzerne schutzlos ausgeliefert. Darüber hinaus schließen Patente auf Leben Millionen von Menschen von der Nutzung biologischem „Know-hows“ aus, welches in jahrmillionenlanger Evolution entstandenen ist. Der sensible Bereich der Nahrungsmittelproduktion kann so komplett von Großkonzernen kontrolliert werden. Die zusätzlichen volkswirtschaftlichen Kosten durch den künstlich aufgeblähten Juristereibereich und die katalysierte Monopolisierung sind nicht absehbar.[1]
Verbraucher- und Umweltschutz kommen in der Verfassung nur kurz und hauptsächlich in Form von Absichtserklärungen vor. Sie müssen jedoch mit den Bestimmungen der Verfassung vereinbar sein, sind also den Bedürfnissen des Binnenmarktes unterzuordnen. (A.III-129 bis 132) Die Verfassung setzt sich sogar für eine Ausweitung des Verbrauchs (A.III-40), sowie für eine Förderung des Warenverkehrs (A.III-32) und damit des Umweltverbrauchs ein!
Damit achtet die Verfassung weder Mensch noch Schöpfung, sondern inszeniert einen Tanz um das goldene Kalb, wie es mit der christlichen Tradition und den Werten der europäischen Völker unvereinbar ist!
Die EU-Verfassung fordert und fördert eine Militarisierung und Aufrüstung der Europäischen Union
„Die Mitgliedstaaten verpflichten sich, ihre militärischen Fähigkeiten schrittweise zu verbessern,“ heißt es in Artikel 40 des ersten Teils. Doch damit nicht genug. Militäreinsätze auf fremdem Hoheitsgebiet werden klar befürwortet, wobei eine bedenkliche Vermischung zwischen militärischen und polizeilichen Aufgaben stattfindet. (A.III-210) Das vom Volk gewählte Parlament wird weder an den „grundlegenden Weichenstellungen“ der Militärpolitik noch an der konkreten Beschlussfassung beteiligt. Es ist lediglich regelmäßig auf dem Laufenden zu halten und anzuhören. (A.I-39/40/III-205) Durch die Möglichkeit einer „strukturierten Zusammenarbeit“ werden durch die Verfassung indirekt Koalitionen der (Kriegs-)Willigen gefördert, welche eine gemeinsame, gleichberechtigte Friedenspolitik gefährden oder sogar verhindern werden. (A.I-40/43/III-213) Damit wird der Grundstein für eine aggressive (sogenannte) Verteidigungspolitik nach amerikanischem Vorbild gelegt.[2].
Die EU-Verfassung beinhaltet eine Abkehr vom Föderalismus hin zu einem zentralistischen Großstaat.
Das Subsidiaritätsprinzip - nach dem die größere politische Ebene nur tätig wird, wenn ein Problem auf einer bürgernäheren, kleineren Ebene nicht lösbar ist - wird bis zur Unkenntlichkeit ausgehöhlt (A.I-9) und selbst die staatliche Souveränität bei der Unterzeichnung internationalen Abkommen wird in Frage gestellt. (A.I-12) Die Europäische Kommission bestimmt darüber, ob ein Gesetz dem Subsidiaritätsprinzip genüge tut oder nicht. (Protokoll über die Anwendung der Grundsätze der Subsidiarität und der Verhältnismäßigkeit.) Liegt nach Ansicht der Kommission kein Verstoß gegen das Subsidiaritätsprinzip vor, können von der EU auch auf Gebieten, die nicht direkt in ihre Zuständigkeit fallen, Gesetze erlassen werden. (A.I-9) Eine Klage ist nur für zwei Monate möglich, ab dem Zeitpunkt, ab dem die Verletzung der Subsidiarität bemerkt werden konnte! (A.III-270) Damit sind die Einzelstaaten auf den guten Willen der EU angewiesen, wenn sie nicht alle Zuständigkeiten (mit Ausnahmen bei Rechts- und Verwaltungsvorschriften) verlieren wollen. Damit ist die EU kein föderalistisches Projekt mehr, sondern eine Huldigung an den Zentralismus.
Die EU-Verfassung besitzt ein riesiges Demokratiedefizit
Eine saubere Trennung zwischen Exekutive, Legislative und Verwaltung, wie in herkömmlichen Demokratien üblich, findet nicht statt. Im Gegenteil! In Form der Europäischen Kommission wird durch die Europäische Verfassung ein Gremium legitimiert, welches in allen drei Bereichen weitreichende Kompetenzen besitzt und (mit Ausnahme der Sicherheits- und Außenpolitik) die EU nach Außen vertritt. (A.I-25) Es gibt kaum einen Bereich innerhalb der Union in der die Kommission nichts zu sagen hat. Trotzdem, dass sie das bei weitem mächtigste Organ der EU ist, erhält die Kommission ihre Legitimation nicht durch das europäische Volk, sondern durch ihren Präsidenten, der die dreizehn Europäischen Kommissare sowie die restlichen Kommissare ohne Stimmrecht benennt. (A.I-25/26) Jeder Kommissar und jeder Europäische Kommissar, der vom Präsident dazu aufgefordert wird, muss sein Amt niederlegen. (A.I-26/III-252) Damit hat der Präsident der Europäischen Kommission de facto uneingeschränkte Macht über die Kommission, welche wiederum Einfluss auf alle europäischen politischen Prozesse hat. Wer den Präsidenten kontrolliert, kontrolliert damit die EU. Solch eine Struktur ist eher einer Diktatur würdig als einer angeblichen Demokratie!
Ebenso bedenklich ist, dass „soweit in der Verfassung nichts anderes festgelegt ist, [...] ein Gesetzgebungsakt der Union nur auf Vorschlag der Kommission erlassen werden [kann].“ (A.I-25) „Wird der Ministerrat kraft der Verfassung auf Vorschlag der Kommission tätig, so kann er [...] Änderungen dieses Vorschlags nur einstimmig beschließen.“ (A.I-301) „Über Abänderungen, zu denen die Kommission eine ablehnende Stellungnahme abgegeben hat, beschließt der Ministerrat einstimmig.“ (A.III-302) Das Parlament, die einzige vom Volk gewählte politische Kraft, hat gerade einmal soviel Einfluss im Gesetzgebungsprozess wie der Ministerrat mit dem es sich einigen muss. (A.III-302) Dadurch, dass die Kommission den Daumen auf dem Ministerrat hat (s.o.), kann sie den Gesetzgebungsprozess als Ganzes kontrollieren. Parlament und Ministerrat werden in den meisten Fällen nur den Daumen heben oder senken können. Der eigentliche Gesetzgeber ist somit die Kommission!
Wird in Betracht gezogen, dass sich ähnliche, ebenso undemokratische Strukturen als Einfallstor für Lobbyisten in den Gesetzgebungsprozess bewährt haben,[3] wird klar, dass die geistigen Väter dieser Verfassung Europa keine die Völker Europas verbindende Demokratie schenken, sondern die Plutokratie voranbringen wollten. Nicht das Volk wird Europa regieren, sondern die Wirtschafts- und Machtelite!
Diese Verfassung darf niemals ratifiziert werden, sonst können durch das beachtliche Demokratiedefizit, die Entsolidarisierung und Entmenschlichung, die Militarisierung und die Machtkonzentration auf den Präsidenten der Kommission in der EU ähnliche Prozesse in Gang kommen, die in Deutschland das Ende der Weimarer Republik eingeläutet haben und zum Ausbruch des 2. Weltkrieges führten! Helfen Sie mit dies zu verhindern. Setzen Sie bei der kommenden Europawahl am 13. Juni ein Zeichen und wählen Sie keine Partei, die diesem Vertrag zustimmen würde.
[1] vgl. zur volkswirtschaftlichen Kosten-/Nutzenanalyse von Patenten: Thomas Koudela"Utopia - Marktwirtschaft und Demokratie jenseits des Kapitalismus" (http://www.koudela.de/utopia/download/10.Kapitel.pdf).
[2] vgl. hierzu auch die Analyse von Pax Christi: „Eine neue Supermacht? - Der EU-Verfassungsentwurf stellt die Weichen für globale Kriegsführung, Sozialabbau und Entdemokratisierung“ (www.paxchristi.de <http://www.paxchristi.de/> )
[3] So ist beispielsweise bekannt, dass von der Kommission in der Vergangenheit für Gesetzestexte ganze Abschnitte von Vorlagen übernommen wurden, welche von im Dunklen agierenden Lobbyorganisationen wie dem ERT stammen! (vgl. hierzu http://www.europa-digital.de/aktuell/dossier/lobby/ert.shtml)
Dies ist eine Aktion von:
~ Attac (Regionalgruppe Kaiserslautern)
~ Demokratische Plattform
Eine Liste, auf der alle uns bekannten, verfassungskritischen Parteien aufgelistet sind, sowie Verweise zu weiteren kritischen Texten bzgl. der EU-Verfassung finden Sie unter www.demokratische-plattform.de">http://www.demokratische-plattform....emokratische-plattform.de[/link] Dort findet sich auch eine elektronische Form dieses Flugblattes, damit Sie ihre Freunde und Bekannte bequem per eMail von der Bedrohung des Friedens und der öffentlichen Ordnung durch die EU-Verfassung in Kenntnis setzen können.
Im Zeitfragenforum finden sich weitere Antworten auf die Europäische Verfassung.
grüsse - Stephan
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bonjour
19.06.2004, 20:42
@ Baldur der Ketzer
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Re: weil vielen der Ernst der Entwicklung nicht vorstellbar ist, mangels Inform. |
-->das kann ich nur bestätigen. man braucht sehr viel freie Zeit dafür, sich in das alles einzulesen, wer hat die schon?
was mir noch auffällt im Gespräch mit anderen ist, daß immer und immer wieder, nahezu quälend notorisch und ohne irgendeine Chance das durch reihenweises Aufzählen von wirklich stichhaltigen Argumenten, Belegen mit Chefunterschrift, seriösen und anerkannten Quellen usw.usw.usw.usw. ändern zu können, der Einwand auftaucht...
............man könne ja nicht wissen, ob es wirklich stimmt............
bin ich jetzt bescheuert, oder was? also wenn ich DAS nicht mehr beurteilen kann, ob irgendetwas wenigstens aus meiner bescheidenen Sicht betrachtet, nun stimmt oder zumindest sehr wahrscheinlich ist, dann kann ich doch einpacken. sag ich dann auch immer....
............na, dann kannst du ja einpacken...................
oder weiß jemand was besseres?
gruß b.
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Tassie Devil
20.06.2004, 03:20
@ stocksorcerer
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Re: Rhetorik-Labor GmbH ;-) |
-->>Springer-Palais-d'Amour hat was [img][/img]
>Kann man Dich als Rhetorik-Trainer buchen?:-)
Nein, aber Du kannst meine kundenspezifisch hergestellten Produkte kaufen. ;-)
Noch ein kostenloses Schmankerl frisch aus dem Labor fuer Dich persoenlich zum goutieren:
Springer-Pariser, sie verhueten springersafe jegliches Denken. ;-)
Bild-Gummis fuer den springerschen Massen-Konsumenten-Markt erschien mir zu ordinaer, aber de gustibus...
>winkäää
>stocksorcerer
Gruss
TD
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stocksorcerer
20.06.2004, 11:26
@ Baldur der Ketzer
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Okay, kapiert,...aber nicht unwidersprochen ;-) |
-->Huhu Baldur,
mit einer solchen (in Wissenschaft üblichen) Überschrift holt man wirklich niemanden hinter dem Ofen hervor.
Meine damalige Magisterarbeit mit dem Titel:
"Inhaltsanalyse der Berichterstattung überregionaler bundesdeutscher Tageszeitungen zur Hauptstadt- und Regierungssitzfrage der Bundesrepublik Deutschland" hätte sicher auch einen plakativeren Titel verdient gehabt.
Meines Wissens liegt auch heute noch lediglich ein einziges zugängliches Exemplar in der Publizistik/Pädagogik-Bibliothek der Ruhr-Universität und vermutlich auch ohne Ausleih-Stempel im Einband. Ein weiteres verstaubt in irgendwelchen Katakomben, weil das eben so vorgeschrieben ist in unserem perfide durchbürokratisierten Lande.
Ich kann also Deine Liebe zum"Aufmacher" ganz gut verstehen.
Andererseits eröffnet man sich selbst durch die gewisse Wortwahl, die wenig wissenschaftlich oder auch wenig stilvoll wirkt, eine zweite Front, an der man zu kämpfen hat. Da hat´s nämlich gleich was von"Rotzlümmel" und es ist gar nicht gesagt, ob der folgende Text auch wirklich gelesen wird, oder ob man sich schon dort festbeißt und den eigenen Text damit diskreditiert. Wir alten Recken hier, wir kennen Dich und lesen Dich auch. Mit gewisser Vorliebe.
Man kann das ja mal testen. Mal sehen, ob man wegen"Beleidigung in der Überschrift" - unter der man lediglich einen Link findet - pauschal eine (gelbe?) Karte angedroht bekommt, oder ob der Link wirklich angeklickt wird, um den Dingen auf die Spur zu kommen. Probieren? Nicht böse sein....
Ich denke, die EU-Verfassung ist mit Absicht"lanciert" worden. Europa auf Gedeih und Verderb. Ein irgendwas, dass sich aus dem kleinsten gemeinsamsten Nenner der mitspielenden Nationen ergibt."CUI BONO?" Man erhält am Ende einen zentralistischen Staat föderaler Anmutung, der in der Gestalt des Präsidenten eine gewaltige Machtfülle in sich vereinigt, aber ansonsten für nationale Interessen heftige Einschnürungen bedeutet. Man erhält ein weitgehend gelähmtes Europa, statt flexibel reagierende nationale Einzelstaaten.
Man erhält ein Europa, in dem es über Leben und Tod entscheidet, ob der Präsident ein Mensch ist, für den Ethik einen höheren Stellenwert besitzt als sein Bankkonto. Ich jedenfalls sehe da schwarz.
Die EU ist somit - für beispielsweise die Amerikaner - eine weitere Zankbude entstanden, wie die UN, mit der man spielen kann, wenn man die Regeln beherrscht.
In Wirklichkeit entscheiden am Ende die Vorstände diverser Wirtschaftsunternehmen (inklusive ein paar Parteifuzzies), was dem einzelnen Bürger zugemutet werden kann. Wow. Der Arbeitgeber alias der Gesetzgeber in persona diktiert den Lohn, den Urlaub, die Art des Anstellungsverhältnisses. In Zukunft bitte alles über Personal-Service-Agenturen... damit man über eine Dienstleistungs-Drehscheibe für eine breite Billig-Beschäftigung sorgt und sich Firmen keine Gedanken mehr über Kündigungen und Abfindungen sorgen müssen. Optimierter Unternehmensgewinn durch perfekte Interessenvertretung. Hire und fire auf optimalem Niveau.
Wieso kommt eigentlich immer nur Scheiße aus Amiland?
winkäääää
stocksorcerer
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Baldur der Ketzer
20.06.2004, 15:08
@ stocksorcerer
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Re: was kommt schon von drüben Gutes, und: weiß es echt keiner? |
-->Hallo, stocksorcerer,
es fällt mir zuminest etwas ein, von dem ich denke, daß es seine Entstehung defacto in den VSA hatte, und von dem ich total begeistert bin: der V8-Motor mit adäquatem Sound und Leistung.
Obgleich ich aus prinzipiellen Gründen natürlich nie eine Inchmaßschüssel von dort fahren würde und daher auf die zivileren, aber technisch ohnehin überlegenen wenigen deutschen Produkte angewiesen bin (die wiederum den Sound vermissen lassen, sofern es sich um erschwingliche Baujahre handelt).
Na ja - Kein Problem, an dem eine Lebenskrise ausbrechen würde.
Das mit dem allgemeinen Wissen um die Dinge ist so eine Sache, bei der ich mir nicht 100%ig sicher bin.
Als des bei der vorvorletzten Europawahl darum ging, eine Partei der Mitte gegen den Euro zu etablieren, brauchte es hierfür Unterstützungsunterschriften, wonach man dafür sei als Bürger mit Wahlrecht, diese Partei zuzulassen. Es hieß nicht, daß man sie auch wählen müßte. Man brauchte Adresse und Unterschrift.
Also gings ans mühsame Sammeln. Und argumentieren. Praktisch niemand, bis auf vielleicht eine Handvoll Vielreisender, waren für die Einführung der Affenwährung. Eigentlich alle hatten sie Bedenken.
Dennoch war es eine nicht für möglich zu haltende, schwierige Aufgabe, die nötigen Stimmen zusammenzubekommen, um den BFB zur Wahl antreten zu lassen.
Wo landet dann dieser Zettel, werde ich ausgewertet, krieg ich dann Probleme vom Staat, weil der doch dafür ist, usw....ich hab Angst, mich dafür zu bekennen, usw......Stasi-Gefühle also
Hernach ging die Veranstaltung mit fliegenden Fahnen unter. Bundesweit lag der BFB bei 1,1%, nur knapp etwas mehr, was aktuell die NPD erzielte (0,9%), und sogar weniger, als die Frauenliste erreichte (1,3 oder so?).
Nun ja. Woher kommts?
Leider muß ich wieder tief in die unziemliche Wortschatzkiste greifen, denn so hat es sich nun mal zugetragen: bei einem gutnachbarschaftlichen Gläschen Wein mit Leuten von gegenüber kam das gespräch irgendwie auf Frankreich, und auf Paris, und darauf, daß die hoteltechnischen Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis so ziemlich fragwürdig sind, usw.
Und während des Gesprächs kam auch ein Etablissement namens Madame Arthur´in die Diskussion, welches vor ewig langer Zeit einmal eine Sehenswürdigkeit war ähnlich dem Crazy Horse oder dem Moulin Rouge.
Und kannst Du Dir vorstellen, daß unser Nachbar, damals zweifacher Familienvater, aus dem Druckereigeschäft, Mitte 60, noch nie vom Vorhandensein von Travestiekunst, geschweige denn, von Transsexuellen gehört hatte, etwas vulgärer ausgedrückt, also von Schw___ladies?
Nein, das gibts doch nicht...nee......ihr macht jetzt aber Spaß.....oder nicht?????......das kann es doch gar nicht geben.......das glaub ich nicht.......
Und nicht anders ist es mit den beiden Türmen und den Flugzeugen, mit dem Finanzkräsch, mit der Deflation, mit den Errungenschaften, mit der EU, mit dem Euro, mit der Politik schlechthin....
.....und nachher hat es wie immer keiner kommen sehen.......bis auf ein paar wenige Spinner, die schon immer den Weltuntergang an den Bahngleisen herbeirollen hören wollten und das Gras wachsen zu hören glaubten.........so isses nun mal.
Wenn die übergroße Mehrheit nicht derart uninteressiert, abgestumpft, resigniert, oder ungebildet wäre, wäre das Spiegelbild, die Gesellschaft, nämlich auch ganz anders.
Und deswegen heißt es nicht ohne Grund, des kleinen Mannes Sonnenschein, bumsen und besoffen sein. Wissenschaftlich neutral auch Tittytainment. Und etwas Fußball natürlich. Vorm Fernseher, mit Chips.
Wobei wir wiederum bei den Einflußgrößen darauf wären, mir fallen gerade Spirituosen ein einer dominierenden Marke S., die dem obersten Moralwächter Edgar B. von der Ostküste gehörte, dann dessen Umstieg ins Medien- und Wassergeschäft, und natürlich unser Pro7+Sat1 Retter, seit dessen Einstieg das Programm spürbar I.-verherrlichender wurde - finde ich zumindest, siehe Krimi-Film vorgestern mit Anschlagsplänen von bösen Lybiern und einem Retter aus I.
Tja. Auch das wird irgendwann verfangen, so wie es das schon überm Teich getan hat.
Beste Grüße vom Baldur
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stocksorcerer
20.06.2004, 15:35
@ Baldur der Ketzer
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De facto ist es am Ende also egal, weil eh keiner zuhört..... |
-->Huhu Baldur,
.....und nachher hat es wie immer keiner kommen sehen.......bis auf ein paar wenige Spinner, die schon immer den Weltuntergang an den Bahngleisen herbeirollen hören wollten und das Gras wachsen zu hören glaubten.........so isses nun mal. Wenn die übergroße Mehrheit nicht derart uninteressiert, abgestumpft, resigniert, oder ungebildet wäre, wäre das Spiegelbild, die Gesellschaft, nämlich auch ganz anders. Und deswegen heißt es nicht ohne Grund, des kleinen Mannes Sonnenschein, bumsen und besoffen sein. Wissenschaftlich neutral auch Tittytainment. Und etwas Fußball natürlich. Vorm Fernseher, mit Chips.
Wie anders ist es zu erklären, dass der 08/15-US-Amerikaner noch immer nicht weiß, was eigentlich am 9-11 und danach eigentlich alles passiert ist und was nicht passiert ist. Wie anders kann George W. Bush noch immer mit Nonsens-Äußerungen vor den Kameras überleben?
Weil es den Leuten schlicht egal ist, was in deren Namen passiert, solange sie nicht dafür persönlich zur Rechenschaft gezogen werden. Weil der persönliche Schuh halt woanders drückt als im Irak. Weil man sich in Einzelheiten verliert, statt das große Ganze zu überschauen. Vermutlich sind die Leute, äääh, der Pöbel, der Mob, (Begriffe, die ich heute nicht mehr verabscheue) überall gleich und haben all das verdient, was kommt. Nach dem Motto: Das größte Verbrechen ist Ignoranz.
Was interessiert mich der tägliche Massenmord irgendwo im Irak, wenn ich dafür per ARD ein"Happy End am Wolfgangsee"... haben kann....
winkääää
stocksorcerer
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Tassie Devil
22.06.2004, 05:17
@ stocksorcerer
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Re: Scheisse aus Amiland |
-->>Wieso kommt eigentlich immer nur Scheiße aus Amiland?
Mein lieber Stocki, Du verkennst voellig den Ernst der Lage, und die ist halt mal die, dass die Scheisse, die heutzutage aus allen Fugen und Ritzen der BRDDR trieft und quillt, bereits vor etwas mehr als 30 Jahren als hausgemachtes Produkt angeruehrt wurde.
Der Brandtstifter laesst gruessen, seine Spezialitaet war die hausgemachte Sozenscheisse.
Das Ausloeffeln der Sozen- und Kommunistenbruehe hat schon lange begonnen.
Guten Appetit.
>winkäääää
>stocksorcerer
Gruss
TD
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Tassie Devil
22.06.2004, 06:07
@ stocksorcerer
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Re: De facto ist es am Ende also egal, weil eh keiner zuhört..... |
-->>Wie anders ist es zu erklären, dass der 08/15-US-Amerikaner noch immer nicht weiß, was eigentlich am 9-11 und danach eigentlich alles passiert ist und was nicht passiert ist. Wie anders kann George W. Bush noch immer mit Nonsens-Äußerungen vor den Kameras überleben?
Hi Stocki,
glaubst Du etwa, dass das in der BRDDR wesentlich anders ist, wenn Schroeder seine Sozensosse aus seinem dekadenten Oralium triefen laesst, oder andere grosse und kleine Funktionaere der vereinigten Polit- und Staatsmafia der BRDDR?
>Weil es den Leuten schlicht egal ist, was in deren Namen passiert, solange sie nicht dafür persönlich zur Rechenschaft gezogen werden. Weil der persönliche Schuh halt woanders drückt als im Irak. Weil man sich in Einzelheiten verliert, statt das große Ganze zu überschauen. Vermutlich sind die Leute, äääh, der Pöbel, der Mob, (Begriffe, die ich heute nicht mehr verabscheue)
...dann ist es aber fuer eine Aenderung Deiner Einstellung zu diesem Begriff wirklich allerhoechste Zeit geworden.
Der Oberpoebel und Highclass-Mob sitzt allerdings noch recht komfortabel in seinen Funktionaerssitzen auch vor Ort, gelegentlich mischen dabei sogar sozialistisch eingestimmte Unternehmer seit langer Zeit kraeftig dabei mit.
Mir ist schon klar, dass letztere auf diese Weise ihre Verfuegung ueber ihr Unternehmen zu bewahren gedenken, das sie ggf. noch nicht mal selbst aufgebaut haben, und letztendlich auch ihre eigene Haut, weil sie befuerchten, dass man ihnen auf die raffinierten Schliche kommen koennte.
>...überall gleich und haben all das verdient, was kommt. Nach dem Motto: Das größte Verbrechen ist Ignoranz.
Nenn es besser schadenfreudiges Duckmaeussertum gepaart mit Neid, der bis zum Hass steigerungsfaehig ist, ich schreibe das jetzt hier aus reichlicher Erfahrung.
>Was interessiert mich der tägliche Massenmord irgendwo im Irak, wenn ich dafür per ARD ein"Happy End am Wolfgangsee"... haben kann....
Was interessieren selbstgelegte Eier und flaechig verspritzte Schei..e, wenn andere den Dreck saeubern muessen?
>winkääää
>stocksorcerer
Gruss
TD
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