R.Deutsch
25.11.2000, 15:51 |
Was ist ein Dollar - Citrus-Alle Thread gesperrt |
Lieber Citrus,
Du schreibst:"Ich weiß leider nicht mehr worauf Du hinaus willst". Ich will versuchen es zu erklären, anhand eines sehr schönen Satzes, den Du selbst zitiert hast. (übrigens Dank nochmals für den Hinweis auf sharelynx.net - das ist ja eine unglaubliche Fundgrube- kann nur jedem empfehlen, da mal eine Woche zu lesen- http://www.sharelynx.net )
Der Satz, den ich meine, lautet:" The price of anything is its value in exchange
for a commodity of wide acceptability (money): the price of an automobile may be some 50 ounces of gold or 25 pieces of paper bearing the picture of an eminent statesman."
In diesem harmlosen kleinen Satz ist der Betrügertrick, den zu erkennen offenbar soviel Schwierigkeiten bereitet, wunderschön klar enthalten. Lies Dir den Satz erst nochmal genau durch, ehe Du die Lösung des Rätsels weiter unten liest. Vielleicht kommst Du ja selbst drauf, wie der Trick funktioniert.
Ehe die Lösung kommt, hier erst nochmal eine Frage zuvor: würdest Du einen Geldschein als Ware bezeichnen, ist der Zettel eine Ware??
Und hier nun der intelektuelle Trick - er ist wirklich verblüffend simpel. The price of anything is its value in exchange for a commodity of wide acceptability(money): the price of an automobile may be some 50 ounces of gold (was zweifellos eine Ware, ein commodity ist) or 25 pieces of paper......(was nun zweifellos keine Ware mehr ist, sondern allenfalls stellvertretend für eine Ware stehen könnte, aber für welche?) Merkst Du den Twist - erst sagt man, daß Geld eine Ware ist und dann plötzlich ist es ein Papierzettel.
Genau so hat sich der Trick auch historisch entwickelt. Erst stand der Papierzettel stellvertretend für die Ware(Gold), das eigentliche Geld war also die Ware, genauso wie oben beschrieben und dann hat man einfach die Ware weggenommen und gesagt, nur der Zettel sei das Geld und das führt dazu, daß wir heute nicht mehr sagen können, was ein Dollar ist.
Dieser simple Trick ist die Grundlage des größten Geldbetruges, der je gelaufen ist. Auf der Grundlage dieses Trickes war es möglich ein weltweites Falschgeldsystem zu installieren, das uns jetzt um die Ohren fliegt - darauf will ich hinaus.
Gruß
RD
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jacques
25.11.2000, 16:07
@ R.Deutsch
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Re: Was ist ein Dollar - Citrus-Alle |
>Lieber Citrus,
>Du schreibst:"Ich weiß leider nicht mehr worauf Du hinaus willst". Ich will versuchen es zu erklären, anhand eines sehr schönen Satzes, den Du selbst zitiert hast. (übrigens Dank nochmals für den Hinweis auf sharelynx.net - das ist ja eine unglaubliche Fundgrube- kann nur jedem empfehlen, da mal eine Woche zu lesen- http://www.sharelynx.net )
>Der Satz, den ich meine, lautet:" The price of anything is its value in exchange > for a commodity of wide acceptability (money): the price of an automobile may be some 50 ounces of gold or 25 pieces of paper bearing the picture of an eminent statesman."
>In diesem harmlosen kleinen Satz ist der Betrügertrick, den zu erkennen offenbar soviel Schwierigkeiten bereitet, wunderschön klar enthalten. Lies Dir den Satz erst nochmal genau durch, ehe Du die Lösung des Rätsels weiter unten liest. Vielleicht kommst Du ja selbst drauf, wie der Trick funktioniert.
>Ehe die Lösung kommt, hier erst nochmal eine Frage zuvor: würdest Du einen Geldschein als Ware bezeichnen, ist der Zettel eine Ware??
>Und hier nun der intelektuelle Trick - er ist wirklich verblüffend simpel. The price of anything is its value in exchange for a commodity of wide acceptability(money): the price of an automobile may be some 50 ounces of gold (was zweifellos eine Ware, ein commodity ist) or 25 pieces of paper......(was nun zweifellos keine Ware mehr ist, sondern allenfalls stellvertretend für eine Ware stehen könnte, aber für welche?) Merkst Du den Twist - erst sagt man, daß Geld eine Ware ist und dann plötzlich ist es ein Papierzettel.
>Genau so hat sich der Trick auch historisch entwickelt. Erst stand der Papierzettel stellvertretend für die Ware(Gold), das eigentliche Geld war also die Ware, genauso wie oben beschrieben und dann hat man einfach die Ware weggenommen und gesagt, nur der Zettel sei das Geld und das führt dazu, daß wir heute nicht mehr sagen können, was ein Dollar ist.
>Dieser simple Trick ist die Grundlage des größten Geldbetruges, der je gelaufen ist. Auf der Grundlage dieses Trickes war es möglich ein weltweites Falschgeldsystem zu installieren, das uns jetzt um die Ohren fliegt - darauf will ich hinaus.
>Gruß
>RD
Das ist die plausibelste Kürzesterklärung die ich jemals zum Thema Falschgeld gelesen habe. Thx.
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Citrus
25.11.2000, 16:35
@ jacques
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Re: Was ist ein Dollar - Citrus-Alle |
>>Lieber Citrus,
>>Du schreibst:"Ich weiß leider nicht mehr worauf Du hinaus willst". Ich will versuchen es zu erklären, anhand eines sehr schönen Satzes, den Du selbst zitiert hast. (übrigens Dank nochmals für den Hinweis auf sharelynx.net - das ist ja eine unglaubliche Fundgrube- kann nur jedem empfehlen, da mal eine Woche zu lesen- http://www.sharelynx.net )
jaja immer diese Gratistips. Willst Du nicht auch dein Buch ins Netz stellen?
>>Der Satz, den ich meine, lautet:" The price of anything is its value in exchange
>> for a commodity of wide acceptability (money): the price of an automobile may be some 50 ounces of gold or 25 pieces of paper bearing the picture of an eminent statesman."
>>In diesem harmlosen kleinen Satz ist der Betrügertrick, den zu erkennen offenbar soviel Schwierigkeiten bereitet, wunderschön klar enthalten. Lies Dir den Satz erst nochmal genau durch, ehe Du die Lösung des Rätsels weiter unten liest. Vielleicht kommst Du ja selbst drauf, wie der Trick funktioniert.
>>Ehe die Lösung kommt, hier erst nochmal eine Frage zuvor: würdest Du einen Geldschein als Ware bezeichnen, ist der Zettel eine Ware??
>>Und hier nun der intelektuelle Trick - er ist wirklich verblüffend simpel. The price of anything is its value in exchange for a commodity of wide acceptability(money): the price of an automobile may be some 50 ounces of gold (was zweifellos eine Ware, ein commodity ist) or 25 pieces of paper......(was nun zweifellos keine Ware mehr ist, sondern allenfalls stellvertretend für eine Ware stehen könnte, aber für welche?) Merkst Du den Twist - erst sagt man, daß Geld eine Ware ist und dann plötzlich ist es ein Papierzettel.
>>Genau so hat sich der Trick auch historisch entwickelt. Erst stand der Papierzettel stellvertretend für die Ware(Gold), das eigentliche Geld war also die Ware, genauso wie oben beschrieben und dann hat man einfach die Ware weggenommen und gesagt, nur der Zettel sei das Geld und das führt dazu, daß wir heute nicht mehr sagen können, was ein Dollar ist.
>>Dieser simple Trick ist die Grundlage des größten Geldbetruges, der je gelaufen ist. Auf der Grundlage dieses Trickes war es möglich ein weltweites Falschgeldsystem zu installieren, das uns jetzt um die Ohren fliegt - darauf will ich hinaus.
Eben, dann sag es doch einfach, oder fehlten Dir die Worte?:-)
>>Gruß
>>RD
>
>Das ist die plausibelste Kürzesterklärung die ich jemals zum Thema Falschgeld gelesen habe. Thx.
Ich bin ja völlig einverstanden:-)) Vielleicht wird irgendwann, wenn der letzte Baum umgeholzt wurde, Papier mal so wertvoll, wie heute Banknoten:-))
Deswegen heisst es ja auch Fiatmoney, oder?
Einen Link noch, der die Geschichte des Geldes versucht zu entmystifizieren.
Es ist wahrscheinlich nämlich falsch anzunehmen, dass Geld zum Handeln"erfunden" wurde, sondern es war von Anfang an für Priester und Könige interessant ein medium zum"Absahnen" zu haben:-)
Selbst die ersten (Gold)münzen, wären wohl 10 Schafe oder so wert gewesen, und im täglichem Umlauf unbrauchbar gewesen, wenn nicht die Zusammenfassung der (Steuer)Abgaben auf"Eintreiber" übertragen worden wäre, und diese mit Zinsen arbeiteten.
Hier ein bisschen klarer formuliert, aber halt auf englisch:-(
http://www.levy.org/docs/wrkpap/pdf/252.pdf
Gruss
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Rudow
25.11.2000, 17:44
@ R.Deutsch
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Re: Was ist ein Dollar - Citrus-Alle |
(...) > for a commodity of wide acceptability (money): the price of an automobile may be some 50 ounces of gold or 25 pieces of paper bearing the picture of an eminent statesman."
>In diesem harmlosen kleinen Satz ist der Betrügertrick, den zu erkennen offenbar soviel Schwierigkeiten bereitet, wunderschön klar enthalten. Lies Dir den Satz erst nochmal genau durch, ehe Du die Lösung des Rätsels weiter unten liest. Vielleicht kommst Du ja selbst drauf, wie der Trick funktioniert.
>Ehe die Lösung kommt, hier erst nochmal eine Frage zuvor: würdest Du einen Geldschein als Ware bezeichnen, ist der Zettel eine Ware??
>Und hier nun der intelektuelle Trick - er ist wirklich verblüffend simpel. The price of anything is its value in exchange for a commodity of wide acceptability(money): the price of an automobile may be some 50 ounces of gold (was zweifellos eine Ware, ein commodity ist) or 25 pieces of paper......(was nun zweifellos keine Ware mehr ist, sondern allenfalls stellvertretend für eine Ware stehen könnte, aber für welche?) Merkst Du den Twist - erst sagt man, daß Geld eine Ware ist und dann plötzlich ist es ein Papierzettel.
>Genau so hat sich der Trick auch historisch entwickelt. Erst stand der Papierzettel stellvertretend für die Ware(Gold), das eigentliche Geld war also die Ware, genauso wie oben beschrieben und dann hat man einfach die Ware weggenommen und gesagt, nur der Zettel sei das Geld und das führt dazu, daß wir heute nicht mehr sagen können, was ein Dollar ist.
>Dieser simple Trick ist die Grundlage des größten Geldbetruges, der je gelaufen ist. Auf der Grundlage dieses Trickes war es möglich ein weltweites Falschgeldsystem zu installieren, das uns jetzt um die Ohren fliegt - darauf will ich hinaus.
>Gruß
>RD
Lieber RD,
commodities sind nicht dasselbe wie goods und selbstredend kann jeder Zettel eine Ware sein, ja sogar ohne die Ware Geld sind die meisten Waren Zettel (z.B. Wertpapiere, Versicherungspolicen, Lotterielose, Lizenzen, Patente, Zeugnisse usw.)
>. Erst stand der Papierzettel stellvertretend für die Ware(Gold), das eigentliche Geld war also die Ware, genauso wie oben beschrieben und dann hat man einfach die Ware weggenommen und gesagt, nur der Zettel sei das Geld und das führt dazu, daß wir heute nicht mehr sagen können, was ein Dollar ist.<
Wie konnte denn der Zettel die Stellvertreterrolle übernehmen, wenn es auf die Ware selbst ankam? Nein, umgekehrt wird ein Schuh draus: weil das Gut Gold unwichtig für den Handel wurde, deshalb konnte es auf den Zettel reduziert werden. Die goldgedeckte Währung versprach doch nur eines: Wenn der Zettel irgendwo als Zahlungsmittel (Entschuldungsmittel) nicht mehr akzeptiert wird, dann liegt bei der Bank die nötige Menge Gold, mit der dann gezahlt werden kann. In Zeiten der entstehenden Nationalstaaten mit war eben Goldgeld sinnvoll und nötig, weil es in den leistungsfähigen Wirtschaftsgesellschaften als Zahlungsmittel akzeptiert wurde, auch wenn es in einem wirtschaftlich wenig leistungsfähigen Land verdient worden war.
(Nebenbei: Ich kenne kein gewiefteres Geschlecht als die Kaufleute - und denen könnte man über 200 Generationen lang statt Gold einen Zettel andrehen?)
Goldgeld unterscheidet sich von Papiergeld nur in einem wesentlichen Punkt: Goldgeld läßt sich supranational herstellen oder in Umlauf bringen - Papiergeld bedarf zur Herstellung und Emittierung gesetzlicher Vorschriften eines nationalen Souveräns. Da aber auch das Goldgeld nur dann zum Währungsstandard werden kann, wenn der Souverän zustimmt - was ist der Unterschied?
Liebe Grüße
von Rudow
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dottore
25.11.2000, 21:34
@ Rudow
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Re: Was ist ein Dollar - Citrus-Alle |
>Wie konnte denn der Zettel die Stellvertreterrolle übernehmen, wenn es auf die Ware selbst ankam? Nein, umgekehrt wird ein Schuh draus: weil das Gut Gold unwichtig für den Handel wurde, deshalb konnte es auf den Zettel reduziert werden. Die goldgedeckte Währung versprach doch nur eines: Wenn der Zettel irgendwo als Zahlungsmittel (Entschuldungsmittel) nicht mehr akzeptiert wird, dann liegt bei der Bank die nötige Menge Gold, mit der dann gezahlt werden kann. In Zeiten der entstehenden Nationalstaaten mit war eben Goldgeld sinnvoll und nötig, weil es in den leistungsfähigen Wirtschaftsgesellschaften als Zahlungsmittel akzeptiert wurde, auch wenn es in einem wirtschaftlich wenig leistungsfähigen Land verdient worden war.
>(Nebenbei: Ich kenne kein gewiefteres Geschlecht als die Kaufleute - und denen könnte man über 200 Generationen lang statt Gold einen Zettel andrehen?)
Sooo ist es richtig! Ich warte auf die Antwort von R.Deutsch auf die Rechengeldsystem-Fragen der Kaufleute, die es über Jahrtausende hinweg gegeben hat - ohne dass jemand betrogen wurd.
Gruß
d.
>Liebe Grüße
>von Rudow
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dottore
25.11.2000, 21:43
@ R.Deutsch
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Re: Was ist ein Dollar - Citrus-Alle |
>Der Satz, den ich meine, lautet:" The price of anything is its value in exchange > for a commodity of wide acceptability (money): the price of an automobile may be some 50 ounces of gold or 25 pieces of paper bearing the picture of an eminent statesman."
1. Der Preis ist nicht"its value". Preis ist niemals Wert, wie hier nun noch und noch bewiesen. Also komplett falsch.
2."Price of anything" gibts gar nicht. Gibt nur preis of"something".
3."Money" ist keine"commodity". Sondern eine Forderung (wenn durch eine vollstreckbare unterlegt)."Money" als solches gibt's doch gar nicht - außer in den Traumwelten der Freiwirte, die"Money" irgendwie in die Wirtschaft einschleusen wollen, aber sich weigern (siehe Oldy, 27. Aufforderung!) wie.
4. Der"Staatsmann" ist doch nur ein Gag. Wo ist der Staatsmann auf den neuen Euro-Noten?
Gruß
d.
>Ehe die Lösung kommt, hier erst nochmal eine Frage zuvor: würdest Du einen Geldschein als Ware bezeichnen, ist der Zettel eine Ware??
Nein, er ist - sofern durch eine vollstreckbare Forderung unterlegt - eine Forderung auf eine Ware - nach gusto.
Gruß
d.
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Citrus
26.11.2000, 21:30
@ dottore
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Re: Was ist ein Dollar - Citrus-Alle |
>
>>Der Satz, den ich meine, lautet:" The price of anything is its value in exchange
>> for a commodity of wide acceptability (money): the price of an automobile may be some 50 ounces of gold or 25 pieces of paper bearing the picture of an eminent statesman."
>1. Der Preis ist nicht"its value". Preis ist niemals Wert, wie hier nun noch und noch bewiesen. Also komplett falsch.
>2."Price of anything" gibts gar nicht. Gibt nur preis of"something".
>3."Money" ist keine"commodity". Sondern eine Forderung (wenn durch eine vollstreckbare unterlegt)."Money" als solches gibt's doch gar nicht - außer in den Traumwelten der Freiwirte, die"Money" irgendwie in die Wirtschaft einschleusen wollen, aber sich weigern (siehe Oldy, 27. Aufforderung!) wie.
>4. Der"Staatsmann" ist doch nur ein Gag. Wo ist der Staatsmann auf den neuen Euro-Noten?
>Gruß
>d.
>>Ehe die Lösung kommt, hier erst nochmal eine Frage zuvor: würdest Du einen Geldschein als Ware bezeichnen, ist der Zettel eine Ware??
>Nein, er ist - sofern durch eine vollstreckbare Forderung unterlegt - eine Forderung auf eine Ware - nach gusto.
>Gruß
>d.
Darf ich hier mal fragen was wohl die Verfasser der amerikanischen Verfassung veranlasst hat zu schreiben: No State shall... coin Money; emit Bills of Credit; make any Thing but gold and silver Coin a Tender in Payment of Debts; pass any Bill of Attainder, ex post facto Law, or Law impairing the Obligation of Contracts,...
Was hatten sie damit wohl beabsichtigt?
Da dies ja keine Quizzsendung ist meine Meinung: Die USA wurden als Experiment gegründet, und das Hauptziel war es das Volk vor der Unterdrückung und Ausbeutung durch Macht- und raff-gierige Regierungen zu schützen, im konkreten Fall der König von England und dann auch zukünftige Herrscher, wohlwissend dass Demokratie auch ihre Schwächen hat.... das Land der freiheit...!
Und ich vermute, dass sie aus genau diesem Grund WERT darauf legten Gold und Silber als WÃHRUNG (Tender in payment of debts?) zu BESTIMMEN.
Wurde die Ami-Verfassung eigentlich je angepasst in diesem Punkt?
beste Grüsse
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