nereus
25.11.2000, 21:21 |
Der Tod des kleinen Joseph Thread gesperrt |
Hallo dottore!
Innerhalb weniger Minuten wieder alles beantwort und scharfzüngig wie immer.
Gratulation!!
Zur Debatte über den Rechtsextremismus kann eine sachliche Erörterung der Fakten aber sicher nicht schaden.
Der Fall des kleinen Joseph ist eine Tragödie, ohne Zweifel.
Das Schubladendenken dabei aber auch.
Heute hat sich der Vater des kleinen Jungen zu dem Fall geäußert. Er vermutet ganz andere Hintergründe. Hier der Inhalt:
"Nun drei Jahre später ist die Aufgabe komplizierter denn je. Der Fall könnte eine Dimension annehmen, die bisher kaum beachtet wurde und die Saad Abdulla, der irakische Vater des Jungen, am Freitag im Gespräch mit Biedenkopf selbst andeutete: Ausländerfeindliche Hintergründe halte er mittlerweile"für sekundär"."Primär" seien wirtschaftliche Hintergründe,"riesige Zusammenhänge", in denen es um"Korruption zwischen Ärzten und Apothekern" gehe. Der Vater berichtete, wie er aufgefordert wurde, dabei mitzumachen, wie er sich weigerte und danach"kriminalisiert werden sollte". Abdullas Vorwürfe betreffen Vorgänge vor dem Tod seines Sohnes, die teilweise ebenfalls schon Staatsanwaltschaft
und Polizei beschäftigten. Ohne Ergebnis, wohl weil sie so ungeheuerlich waren. Wer glaubt schon an eine Verschwörung der weißen Kittel? Denn betroffen sind Ärzte des Sebnitzer Kreiskrankenhauses, die nicht zum ersten Mal wegen fragwürdiger Machenschaften in Verdacht gerieten. Es geht um Rezeptbetrug, möglicherweise in großem Stil. In einer eidesstattlichen Versicherung beschreibt Saad Abdulla zwei Fälle, in denen leitende Klinikärzte Rezepte für Personen ausstellten, die die teuren Medikamente offenbar gar nicht benötigten. Die Arzneimittel sollen dann anderen zugute gekommen sein, unter anderem Familienangehörigen eines Sebnitzer Arztes im Ausland. Schon im August 1997, wenige Wochen nach dem Tod des Jungen, wandte sich der SPD-Landtagsabgeordnete Joachim Richter mit dem schweren Verdacht"persönlich/vertraulich" an Sachsens Innenminister Klaus Hardraht. Ein Jahr später wurden die Vorwürfe in einer nicht öffentlichen Sitzung des Kreistages Sächsische Schweiz erörtert. Zur gleichen Zeit wollte der Landkreis die Klinik an eine private Gesellschaft verkaufen, an der auch die in Verdacht geratenen Ärzte beteiligt sind. Von"böser Intrige" und persönlicher Rache war in der Kreistagssitzung die Rede. Dennoch gelangten Unterlagen mit den Vorwürfen zum Rezeptbetrug zur Staatsanwaltschaft."
Also es kann sehr viele Hintergründe für diese schreckliche Tat geben.
Das man den Fall nicht gründlich untersucht hat ist ein Skandal.
Aber immer nur die braune Brille aufzusetzen, ohne die Tatumstände nach allen Seiten auszuleuchten, ist auch einer.
Baldur hat manchmal eine sehr drastische Ausdrucksweise.
Aber im Fall der Düsseldorfer Rohrbombe hat man ein gewaltiges Geschrei gegen Rechts erhoben. Sicher war der Anfangsverdacht durchaus begründet.
Aber inzwischen ermittelt man im Millieu der Organisierten Kriminalität.
Nach dieser Information mußte man aber tatsächlich sehr lange suchen bzw. ich habe sie per Zufall endeckt.
Das hat mit objektiver Berichterstattung auch nicht mehr viel zu tun.
mfg
nereus
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Rumpelstilzchen
25.11.2000, 21:46
@ nereus
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Re: Der Tod des kleinen Joseph |
Es fällt mir schwer zu glauben, dass eine Ärzte/Apotheker-Mafia einen dreijährigen Jungen ertränkt.
Dieses Ausmass an moralischer Verkommenheit ist in diesen Jahrhundert nur von den Rechtsradikalen erreicht worden.
Unabhängig davon, welcher Verbrecherverbindung die Mörder angehören, ist mein Bedürfnis den hunderten Mitwissern und damit Mittätern die Meinung zu sagen, noch nicht gestillt.
Leider hat die Verbrecherbande ihr Gästebuch (www.seibnitz.de) mittlerweile abgestellt.
Mein Bedürfnis, meine Empörung zu äussern, ist aber noch lange nicht gestillt.
Wen kann man anrufen?
Wem mailen?
Welchen Protesten kann man sich anschliessen?
Grüße
R.
Sorry Juekue, dass ist mir gerade wichtiger als Wellen
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dottore
25.11.2000, 21:51
@ nereus
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Re: Der Tod des kleinen Joseph |
>Heute hat sich der Vater des kleinen Jungen zu dem Fall geäußert. Er vermutet ganz andere Hintergründe. Hier der Inhalt:
>"Nun drei Jahre später ist die Aufgabe komplizierter denn je. Der Fall könnte eine Dimension annehmen, die bisher kaum beachtet wurde und die Saad Abdulla, der irakische Vater des Jungen, am Freitag im Gespräch mit Biedenkopf selbst andeutete: Ausländerfeindliche Hintergründe halte er mittlerweile"für sekundär"."Primär" seien wirtschaftliche Hintergründe,"riesige Zusammenhänge", in denen es um"Korruption zwischen Ärzten und Apothekern" gehe. Der Vater berichtete, wie er aufgefordert wurde, dabei mitzumachen, wie er sich weigerte und danach"kriminalisiert werden sollte". Abdullas Vorwürfe betreffen Vorgänge vor dem Tod seines Sohnes, die teilweise ebenfalls schon Staatsanwaltschaft
>und Polizei beschäftigten. Ohne Ergebnis, wohl weil sie so ungeheuerlich waren. Wer glaubt schon an eine Verschwörung der weißen Kittel? Denn betroffen sind Ärzte des Sebnitzer Kreiskrankenhauses, die nicht zum ersten Mal wegen fragwürdiger Machenschaften in Verdacht gerieten. Es geht um Rezeptbetrug, möglicherweise in großem Stil. In einer eidesstattlichen Versicherung beschreibt Saad Abdulla zwei Fälle, in denen leitende Klinikärzte Rezepte für Personen ausstellten, die die teuren Medikamente offenbar gar nicht benötigten. Die Arzneimittel sollen dann anderen zugute gekommen sein, unter anderem Familienangehörigen eines Sebnitzer Arztes im Ausland. Schon im August 1997, wenige Wochen nach dem Tod des Jungen, wandte sich der SPD-Landtagsabgeordnete Joachim Richter mit dem schweren Verdacht"persönlich/vertraulich" an Sachsens Innenminister Klaus Hardraht. Ein Jahr später wurden die Vorwürfe in einer nicht öffentlichen Sitzung des Kreistages Sächsische Schweiz erörtert. Zur gleichen Zeit wollte der Landkreis die Klinik an eine private Gesellschaft verkaufen, an der auch die in Verdacht geratenen Ärzte beteiligt sind. Von"böser Intrige" und persönlicher Rache war in der Kreistagssitzung die Rede. Dennoch gelangten Unterlagen mit den Vorwürfen zum Rezeptbetrug zur Staatsanwaltschaft."
>Also es kann sehr viele Hintergründe für diese schreckliche Tat geben.
>Das man den Fall nicht gründlich untersucht hat ist ein Skandal.
Das wird alles genau so berichtet, wie Du es vorgetragen hast.
>Aber immer nur die braune Brille aufzusetzen, ohne die Tatumstände nach allen Seiten auszuleuchten, ist auch einer.
Die brauen Brille war keine braune, sondern einen"ausländerfeindliche". Der Apotheker war als Ausländer in einem mit Apotheken überstezten Ort verhasst. Daran besteht kein Zweifel.
>Baldur hat manchmal eine sehr drastische Ausdrucksweise.
>Aber im Fall der Düsseldorfer Rohrbombe hat man ein gewaltiges Geschrei gegen Rechts erhoben. Sicher war der Anfangsverdacht durchaus begründet.
Die große Zeitung hat ausdrücklich (!) nicht gegen Rechts gebrüllt. Ich weiß es. Das waren Friedman & Co.
>Aber inzwischen ermittelt man im Millieu der Organisierten Kriminalität.
>Nach dieser Information mußte man aber tatsächlich sehr lange suchen bzw. ich habe sie per Zufall endeckt.
>Das hat mit objektiver Berichterstattung auch nicht mehr viel zu tun.
Hier wurde objektiv berichtet. Sonst erbitte ich Gegenbeispiele. Denn just in diesem Fall waren wir extrem vorsichtig!
Gruß
d.
>mfg
>nereus
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dottore
25.11.2000, 22:04
@ Rumpelstilzchen
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Re: Der Tod des kleinen Joseph |
>Es fällt mir schwer zu glauben, dass eine Ärzte/Apotheker-Mafia einen dreijährigen Jungen ertränkt.
>Dieses Ausmass an moralischer Verkommenheit ist in diesen Jahrhundert nur von den Rechtsradikalen erreicht worden.
>Unabhängig davon, welcher Verbrecherverbindung die Mörder angehören, ist mein Bedürfnis den hunderten Mitwissern und damit Mittätern die Meinung zu sagen, noch nicht gestillt.
>Leider hat die Verbrecherbande ihr Gästebuch (www.seibnitz.de) mittlerweile abgestellt.
>Mein Bedürfnis, meine Empörung zu äussern, ist aber noch lange nicht gestillt.
>Wen kann man anrufen?
>Wem mailen?
>Welchen Protesten kann man sich anschliessen?
Staatskanzlei, Dresden; BKA, zieht das Verfahren wohl an sich (Bildung einer kriminellen Vereinigung); evtl. kommt's zu einer Demo.
Das Städtchen sieht nicht gut aus.
Bin nicht wieder im Nachrichtenstoff, bitte um etwas Geduld.
SPIEGEL und FOCUS abwarten und die Sonntagspresse.
Gruß
d. (finde Dein Engagement einfach toll; wird dürfen solche Sachen niemals auf sich berugen lassen!).
>Grüße
>R.
>Sorry Juekue, dass ist mir gerade wichtiger als Wellen
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JüKü
25.11.2000, 22:24
@ Rumpelstilzchen
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Re: Der Tod des kleinen Joseph |
>Sorry Juekue, dass ist mir gerade wichtiger als Wellen
Das kommt vor.
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nereus
25.11.2000, 23:47
@ dottore
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Re: Der Tod des kleinen Joseph |
Hallo dottore!
Sie schreiben:"Die große Zeitung hat ausdrücklich (!) nicht gegen Rechts gebrüllt. Ich weiß es. Das waren Friedman & Co.
und
Hier wurde objektiv berichtet. Sonst erbitte ich Gegenbeispiele. Denn just in diesem Fall waren wir extrem vorsichtig!"
Meine Kritik war nicht gegen irgendeine bestimmte Zeitung gerichtet, sondern gegen die Berichterstattug in den Medien allgemein.
Damit möchte ich dieses Thema meinerseits beenden.
mfG
nereus
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