-->US-Billigflieger ATA will deutschen Kunden Langstreckenflüge für 99 Euro anbieten
Noch bevor eine der so genannten Billigfluggesellschaften günstige Flugverbindungen auf der Langstrecke anbietet, hat der Wettbewerb um preiswerte Interkontinentalverbindungen begonnen."Ab Sommer 2005 werden wir zwei bis drei Flugverbindungen nach Europa anbieten", kündigte Doug Yakola, Vizepräsident des US-amerikanischen Billigfliegers American Transair (ATA) an."Deutschland steht ganz oben auf unserer Wunschliste". Der Einstiegspreis soll bei 99 Euro liegen, sagte Yakola bei einer Diskussionsveranstaltung auf dem Flughafen Köln Bonn.
"Das würden wir als Angriff werten und massiv mit unserer Qualität und Preisen dagegen halten, die der Markt hergibt.", sagte LTU-Geschäftführer Jürgen Marbach. LTU ist führend bei Urlaubs- und Touristikflügen auf der Langstrecke und schreibt laut Marbach mit günstigen Langstreckenverbindungen"gerade eine schwarze Null".
Der Erfolg, den die Billigflieger in Europa auf Kurz- und Mittelstrecke hätten, sei nicht auf den Interkontinentalverkehr zu übertragen, glaubt Achim Lameyer, zuständig für Strategieplanung bei der Fluggesellschaft Condor. Marbach wirft den Billig-Anbietern gar"Quersubventionierung" vor:"Die Deckungs-Beitragsrechnung stimmt nicht, weil die wenigen billigen Plätze durch die entsprechend teureren Plätze subventioniert werden."
"Ich gehe davon aus, dass der Billigflugmarkt bis 2010 um die 40 Prozent des deutschen Luftverkehrsaufkommens ausmachen wird", sagte Michael Garvens, der als Chef des Flughafens Köln Bonn auf die Low Cost-Carrier als neues Marktsegment mit enormen Wachstumspotenzialen setzt. Mindestens zwei amerikanische Billigflieger sollen ab Mai 2005 von Köln Bonn verkehren. Garvens geht es dabei um"den Versuch, das europäische Low-Cost-Netzwerk mit dem amerikanischen zu verbinden." Yakola:"Unser Ziel ist die Verbindung von Luftfahrtdrehkreuzen, in deren Einzugsgebiet von rund 250 Kilometern zahlreiche Passagiere generiert werden können."
Condor bietet inzwischen Langstreckenverbindungen zu günstigen Einstiegspreisen ab Frankfurt an und prüft eine Erweiterung des Streckenangebotes. Aber, so Condor-Stratege Lameyer,"insgesamt sind Billigflugangebote auf der Langstrecke doch lediglich ein Marketing-Instrument wegen einiger weniger günstiger Tickets." Genau das, meint Germanwings-Chef Joachim Klein, stimuliere den Markt und führe zu einer Umorientierung."So war das auch, als die ersten Billigflieger abhoben."
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