dottore
28.06.2004, 17:22 |
Wartburgfest mal andersrum: Thread gesperrt |
-->Hi,
konnte ich mir nicht verkneifen (aus einem Landesdienst):
Schwere Verluste für SPD im Wartburgkreis
Die SPD hat bei der Kommunalwahl im Wartburgkreis am Sonntag schwere Verluste erlitten. Sie verlor 15,5 Prozentpunkte der Stimmen und landete mit 14,0 Prozent auf Platz 4.
Ergebnis: CDU 42,1 Prozent (22 Sitze), SPD 14,0 Prozent (8 Sitze), PDS 21,2 Prozent (11 Sitze), FW WAK 16,6 Prozent, 9 Sitze, FDP 3,6 Prozen (0 Sitze), Grüne 2,5 Prozent (0 Sitze) Wahlbeteiligung 55,6 Prozent.
Na ja, 1817 gab's die SPD noch nicht in Ansätzen. Vielleicht 2017 auch nicht mehr?
Gruß!
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ottoasta
28.06.2004, 18:32
@ dottore
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Re: Wartburgfest mal andersrum, was treibt die Leute um? |
-->hallo,
ich verfolge nun schon seit längerem die immer schlechteren Wahlergebnisse der SPD. Auch in meinem weiten Umkreis rede ich mit vielen Menschen. Die schimpfen alle auf die SPD mit Kanzler. Wobei mir auffällt, dass da sehr vereinfacht wird! An allem ist die SPD schuld! Und der Kanzler sowieso. Nur die Schwarzen werden alles wieder ins Lot bringen. Das sagen Leute, die Lohnempfänger sind, also früher durchwegs SPD gewählt haben.
Wenn ich denen dann erkläre, dass das, was die SPD jetzt macht, nur ein klitzekleines Etwas ist gegenüber dem, was die CDU-FDP mal an der Regierung machen werden, ja dann gibt es ungläubiges Staunen!
Ich denke, die Leute, die jetzt auf die Roten schimpfen, werden sich noch wundern was erst die Schwarz-Gelben machen werden. Da wird der sprichwörtliche 'kleine Mann' ausgequetscht wie eine Zitrone.
Wobei ich hier nicht urteilen möchte, ob zu Recht, also die Reformen noch härter sein müssen!
Ich weiss nur eines:
Unser Herr Stoiber macht sicher alle Monate eine Fusswallfahrt nach Altötting als Dank, dass er nicht zum Kanzler gewählt wurde!
Gruss
Otto
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eesti
28.06.2004, 19:02
@ ottoasta
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"Die Leute" gibt es nicht. |
-->Wenn man so in verschiedenen Kreisen verkehrt bekommt man eben auch diverse Meinungen. Oft konträr.
In der Unterschicht herrscht größtenteils völliges Desinteresse an Politik. Zum Leben hat man genug, wenn man Arbeit hat, und die brennenden Fragen gehen eher dahin, ob man die oder die Breitreifen anbaut oder den Auspuff etwas verändert.
Oder ob Schumi in der 1. oder 2. Reihe starten wird.
Für ihre Zukunft interessieren sie sich mangels bisheriger Erfahrung nicht. Es ist eh alles immer abgesichert gewesen. Man redet nicht über Politik, außer dass die da oben eh alles falsch machen.
Nichtmal im Traum können sie sich einen Systemzusammenbruch in der Dimension 1929 vorstellen. Nur die Wahlergebnisse zeigen, dass viele doch erste Anzeichen sehen und Protest wählen, so sie überhaupt noch den Weg an die Urnen finden. Aber Lösungen wissen weder die Wähler, noch die Politikerkaste.
Geht man eine Stufe höher, dann wird die Brisanz der derzeitigen Probleme erkannt und auch das Bestreben der Politikerkaste, die Probleme eher zu verschleiern, denn nur dann können sie eine Wiederwahl erreichen.
Schon immer wurde der Überbringer der schlechten Nachricht geköpft.
Also wurstelt man irgendwie bis zur nächsten Wahl und verschlimmbessert, wo man muß und kann.
Die Wahlergebnisse tendieren langsam in die Richtung der Endphase der Weimarer Republik. Wie schnell es dann zum vorher völig unmöglich scheinenden Systemwechsel kommen kann, das hat die Geschichte nicht nur in DE gezeigt und ich gebe mir Mühe deshalb eine 2. Staatsbürgerschaft zu erhalten. Man weiß ja nie. Sollte dieses verwöhnte deutsche Volk (oder was davon noch übrig ist) sehr ungehalten werden kann es besser sein, wenn man einige Jahre außerhalb der Unruhegebiete verbringen kann.
Konfiszierbares Vermögen hat man dann besser schon etwas aufgesplittet. Immobilien sind ja auch unendlich besteuerbar. Gerade Albaubesitzer, die von ihren Mieteinnahmen bisher gut leben konnten (was für Parasiten- kann man die nicht schröpfen?) kann man mit einigen netten neuen Verordnungen an der Wirtschaftsankurbelung ganz schnell und sehr stark beteiligen.
Nur so ein paar Gedanken.
Gruß
LR
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Kaliakra
29.06.2004, 01:03
@ eesti
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Re:"Die Leute" gibt es nicht. |
-->>Wenn man so in verschiedenen Kreisen verkehrt bekommt man eben auch diverse Meinungen. Oft konträr.
>In der Unterschicht herrscht größtenteils völliges Desinteresse an Politik. Zum Leben hat man genug, wenn man Arbeit hat, und die brennenden Fragen gehen eher dahin, ob man die oder die Breitreifen anbaut oder den Auspuff etwas verändert.
>Oder ob Schumi in der 1. oder 2. Reihe starten wird.
>Für ihre Zukunft interessieren sie sich mangels bisheriger Erfahrung nicht. Es ist eh alles immer abgesichert gewesen. Man redet nicht über Politik, außer dass die da oben eh alles falsch machen.
>Nichtmal im Traum können sie sich einen Systemzusammenbruch in der Dimension 1929 vorstellen. Nur die Wahlergebnisse zeigen, dass viele doch erste Anzeichen sehen und Protest wählen, so sie überhaupt noch den Weg an die Urnen finden. Aber Lösungen wissen weder die Wähler, noch die Politikerkaste.
>Geht man eine Stufe höher, dann wird die Brisanz der derzeitigen Probleme erkannt und auch das Bestreben der Politikerkaste, die Probleme eher zu verschleiern, denn nur dann können sie eine Wiederwahl erreichen.
>Schon immer wurde der Überbringer der schlechten Nachricht geköpft.
>Also wurstelt man irgendwie bis zur nächsten Wahl und verschlimmbessert, wo man muß und kann.
>Die Wahlergebnisse tendieren langsam in die Richtung der Endphase der Weimarer Republik. Wie schnell es dann zum vorher völig unmöglich scheinenden Systemwechsel kommen kann, das hat die Geschichte nicht nur in DE gezeigt und ich gebe mir Mühe deshalb eine 2. Staatsbürgerschaft zu erhalten. Man weiß ja nie. Sollte dieses verwöhnte deutsche Volk (oder was davon noch übrig ist) sehr ungehalten werden kann es besser sein, wenn man einige Jahre außerhalb der Unruhegebiete verbringen kann.
>Konfiszierbares Vermögen hat man dann besser schon etwas aufgesplittet. Immobilien sind ja auch unendlich besteuerbar. Gerade Albaubesitzer, die von ihren Mieteinnahmen bisher gut leben konnten (was für Parasiten- kann man die nicht schröpfen?) kann man mit einigen netten neuen Verordnungen an der Wirtschaftsankurbelung ganz schnell und sehr stark beteiligen.
>Nur so ein paar Gedanken.
>Gruß
>LR
Die DDR ist der beste Beweis dass es ohne Kapitalisten besser geht.
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LenzHannover
29.06.2004, 01:26
@ Kaliakra
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Re: Die DDR ist der beste Beweis dass es ohne Kapitalisten besser geht *LOL* (o.Text) |
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Tassie Devil
29.06.2004, 05:48
@ LenzHannover
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Re: Besser ROFL |
-->"Die DDR ist der beste Beweis dass es ohne Kapitalisten besser geht".
Der Poster dieser Zeile hat offensichtlich noch niemals etwas vom Swing (Ueberziehungskredit des Arbeiter- und Bauernparadieses DDR bei den Kapitalisten BRD i.H.v. DM 800 Mio) gehoert, noch scheint ihm der durch das Gespann FJS und Alexander Schalck-Golodkowski in den Jahren 1983/84 eingefaedelte DM-Mia-Kredit ein Begriff zu sein.
Unglaublich, solche wie ganz oben zitierten debilen Statements.
Gruss
TD
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Euklid
29.06.2004, 08:04
@ Tassie Devil
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Haha die Unverbesserlichen;-)) |
-->Hallo Tassie
er ist bestimmt auch ganz fest davon überzeugt daß Honecker die Räääände für die Ostdeutschen auf der Schatzinsel abgelegt und gespart hat;-))
Gruß EUKLID
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Dieter
29.06.2004, 11:07
@ ottoasta
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zur letzten Wahl |
-->Hallo Otto,
Die wirtschaftliche und politische Kompetenz liegt mit Sicherheit nicht bei der SPD und den Grünen (zu Kapitalorientiert und zu wenig Menschen orientiert) aber aufgrund besserer Akzeptanz bei Arbeitnehmern und Gewerkschaften (im Unterschied zu gelb-schwarz) müssen sie notwendige Einschnitte einleiten.
Jeder weiß, daß schwarz-gelb aufgrund von Massenprotesten kein ähnliches Ergebnis hervorgebracht hätte. Erst durch eine zu vermutende zukünftige sehr starke politische Stellung im Bundesrat/tag könnte die CDU den Mut aufbringen die Reformen weiter zu führen.
- und der Mohr hat seine Schuldigkeit getan -
Gruß Dieter
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Tassie Devil
29.06.2004, 12:42
@ Euklid
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Re: Ja, genau! LOL - Gruss! (o.Text) |
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Mr. Smith
29.06.2004, 16:15
@ Kaliakra
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'n bisschen ungenau... |
-->>Die DDR ist der beste Beweis dass es ohne Kapitalisten besser geht.
Ähm, was genau ging denn besser?
Gruß,
Mr.Smith
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Kaliakra
12.07.2004, 23:28
@ Mr. Smith
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Re: 'n bisschen ungenau... |
-->>>Die DDR ist der beste Beweis dass es ohne Kapitalisten besser geht.
>Ähm, was genau ging denn besser?
>Gruß,
>Mr.Smith
Der Satz war unscharf gemeint, halb im Spaß, halb ernst gemeint.
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