stocksorcerer
03.07.2004, 14:35 |
Mit Riesenschritten zurück ins 19. Jahrhundert Thread gesperrt |
-->Hallo zusammen,
Mit Riesenschritten zurück ins 19. Jh.?
Das war das erste, das mir nach der Lektüre des Spiegel-Artikels in den Sinn gekommen ist.
Zitat:
"Eine Woche weniger Urlaub bringt keinen um, schafft aber neue Jobs", sagte der Präsident des Bundesverbands des Deutschen Groß- und Außenhandels, Anton Börner, gegenüber der"Bild"-Zeitung."
Es ist wirklich wahr!
Dies sind goldene Zeiten für Unternehmer, die derzeit alles fordern können, was sie wollen.
Solidarischer Lohnverzicht, höhere Wochenarbeitszeit, Zurückschrauben der Urlaubstage. Am Ende steht doppelt so viel Arbeit für weniger Geld."Das bringt doch keinen um."
Steht ganz hinten am Ende der 14-Std.-Tag unter Billiglohnbeschäftigung?
Ich bin nahezu sicher, dass das so ist. Ich bin auch nahezu sicher, dass die Binnenwirtschaft sich dabei selber aushöhlt und sich Dtld. am Ende in eine Reihe von Entwicklungshilfeländern einreihen kann, was eine große Masse an Bedürftigen angeht, die in Armut leben werden bzw. es schon tun. Harz IV wird seiniges dazutun. Und die Kommunen werden zusammenbrechen unter der Arbeitslosen-/Sozialhilfelast, während sich Dtld. immer mehr in einen Polizeistaat verwandelt, in dem Arbeitslose in den Medien kriminalisiert werden.
In diesem Board findet man viel. Blinde, Sehende und Ohnmächtige. Menschen, die den Vektor fortschreiben und SEHEN, wie sich die Bedingungen für die Menschen verschlechtern. Europa inklusive Osterweiterung ist dann der Sargnagel. Auch hiervon werden wieder lediglich einige wenige verdienen, die es längst aufgegeben haben, sich in den engen Grenzen eines Nationalstaates zu definieren und natürlich die Speichellecker, die von Seiten der Politik und anderen Institutionen die Plätze der Steigbügelhalter oder Erfüllungsgehilfen ausfüllen. Die Welt von heute ist ein Paradies für Unternehmen, die sich der Infrastruktur einer Volkswirtschaft bedienen, ohne ihr etwas zurückgeben zu wollen. Dazu zähle ich den unten aufgeführten Fall, aber unter anderem beispielsweise auch die von Vodaphone geforderte Steuerbefreiung für Mannesmann-Verluste... Ein Witz! Feiern wir stattdessen 100 Jahre Beyer 04 Leverkusen mit einem Violin-Streichkonzert und trinken genüßlich einen Chablis.... (aus dem Niederburgund)
Immer wieder einmal liest man, dass alles nur schwarzgemalt wird. Immer wieder entdeckt jemand einen Einzelfall und hebt diesen Fall - schwupps - auf eine höhere Abstraktionsebene und macht daraus ein Gesetz. Geht nach München ins Paradies! Wer arbeiten will, der findet auch Arbeit. Superklasse. Aber findet man auch ein Auskommen oder gar seinen Frieden? Gleichzeitig sieht man leider,
... siehe den Monitor-Beitrag"Neue Schattenwirtschaft: Biete Praktikum, zahle nichts" www.wdr.de/tv/monitor/beitragsübersicht.phtml....
wie in Deutschland Ingenieure per Praktikaplatz ausgenutzt werden."Strengen Sie sich nur genügend an, dann haben Sie eine Chance, übernommen zu werden." Daraus werden dann vier oder fünf Praktika, bei denen die kostenlosen Ingenieure aufgrund eines leeren Versprechens für die Firma unter dem Strich zigtausend Euro Gewinn generieren, selbst davon aber rein gar nichts haben. Supercool. Oder?
Gleichzeitig habe ich jetzt auch mal wieder einen"Einzelfall" aus dem Bekanntenkreis:
Dabei geht es um zwei junge Menschen, die über eine Zeitarbeitsfirma bei einem Unternehmen beschäftigt waren. Einem der beiden wurde vor knapp zweieinhalb Monaten ein Vertrag bei derselben Firma zugesagt. Der andere wurde durch eine gezielte Erwähnung dieses"Sachverhalts", in diesem Betrieb nach zufriedenstellender Arbeit womöglich ebenfalls einen Vertrag angeboten zu bekommen, zu Höchstleistungen angespornt. Beide haben nach eigenen Angaben reingeklotzt wie irre. Dann zog das Unternehmen in größere Räumlichkeiten um. Dabei halfen auch die beiden Fachkräfte"auf bezahltem Helfer-Niveau" mit ihren jeweiligen Spezialausbildungen mit, Geräte und Maschinen zu montieren, aufzustellen und auszurichten, was das Unternehmen per Auftrag an eine Expertenfirma eine große Stange Geld gekostet hätte. Kaum war der Umzug unter Dach und Fach, da hörten die beiden Jungs am Wochenende bei einem"Routinebesuch" ihrer Leihfirma, dass sie am kommenden Montag anderweitig eingesetzt werden würden. Sie wurden nicht einmal von der Geschäftsleitung oder irgendwem in der eingesetzten Firma benachrichtigt, dass a) aus dem Vertrag für Person A nichts wird und sie b) beide am kommenden Montag dort gar nicht mehr arbeiten würden. Richtig klasse muß es gewesen sein, als die beiden sich mit"Schönes Wochenende - bis Montag" bei den Chefs verabschiedeten und daraufhin lediglich ein"Schönes Wochenende" vernahmen, ohne zu ahnen, was sich dahinter verbarg.
Das - meine lieben Freunde - ist mal ein anderes Beispiel aus einer nicht ganz heilen Welt. Und wenn ich in die Zypresse (Freiburg) schaue..... huhu TESLA..... dann sehe ich eine Schwemme von Inseraten, die von Leiharbeits-Firmen geschaltet werden.
Das ist die Zukunft Deutschlands, die von unseren Institutionen nicht thematisiert wird. Hire and fire auf höchstem Niveau und das ohne einen Anspruch auf ein halbwegs anständiges planbares Leben. Die beiden Jungs wissen nicht, was sie am Montag erwartet. Frühschicht, Spätschicht, Nachtschicht... und eine Woche später geht womöglich ein neues Rätselraten los. Akkord für ein Trinkgeld ohne Perspektive.
Wenn ich auf diesem Hintergrund so saudumme Sprüche höre wie die des Präsidenten des Bundesverbands des Deutschen Groß- und Außenhandels, Anton Börner, dass das NEUE ARBEITSPLÄTZE mit sich bringe, wenn die Angestellten ein paar kleine Abstriche in Kauf nehmen würden, dann wißt Ihr, welches Smiley ich bevorzuge in diesem Zusammenhang......
Ich nehme dennoch ein anderes.... [img][/img]
winkäääää
stocksorcerer
<ul> ~ http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,307080,00.html</ul>
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Nachfrager
03.07.2004, 14:42
@ stocksorcerer
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...und in den Schnüffel- und Blockwart-Staat - die DDR lässt grüßen |
-->Beim"Arbeitslosengeld 2" wird es künftig Hausbesuche geben, um die Vermögensverhältnisse persönlich zu überprüfen, na was denn auch sonst.
Irgendwie muss das überschüssige Volk in den Arbeitsämtern ja beschäftigt werden.
Mir schwant, dass es da zu hässlichen Zwischenfällen und Übergriffen kommen wird.
Gruß
Nachfrager
<ul> ~ Denunzianten freut Euch, es warten goldene Zeiten auf Euch</ul>
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Albrecht
03.07.2004, 15:12
@ stocksorcerer
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Wenn kein Generalstreik kommt, ist der Prozeß erst zu Ende, wenn wir den |
-->Wenn kein Generalstreik kommt, ist der Prozeß erst zu Ende, wenn wir den niedrigsten Wohlstand der EU haben, aber am längsten von allen Ländern arbeiten müssen. Das habe ich vor Jahren schon hier geschrieben, als die Strukturen noch nicht so deutlich zu sehen waren.
DEUTSCHLAND IST OFFEN FÜR ZUWANDERUNG UND OFFEN FÜR ABFLUß VON WOHLSTAND UND FRIEDEN.
Wenn die Deutschen erst begriffen haben, welchen Preis sie für die Intrige"EUROPA" und Globalisierung zahlen müssen, wird es ein böses Erwachen geben.
Die EU wird enden wie Jugoslawien und die Sovietunion, im Chaos mit völlig zerstritten Völkern, die sich auf Jahrzehnte kein Vertrauen mehr entgegen bringen werden, weil sie in den Strukturen der EU gelernt haben, daß es nur darum geht, durch Umverteilung und Einrichtung von Strukturfonds, auf Kosten der relativ Wohlhabenderen zu leben!
Ein Land das die Früchte seiner Arbeit nie ernten darf, wird verkümmern!!
Gruß
Albrecht
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Sushicat
03.07.2004, 15:15
@ Nachfrager
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Die wenigsten ahnen, was das alles bedeutet...... |
-->>Beim"Arbeitslosengeld 2" wird es künftig Hausbesuche geben, um die Vermögensverhältnisse persönlich zu überprüfen, na was denn auch sonst.
Und dabei hat man unter Umständen jahrzehntelang in eine"Versicherung" einbezahlt, deren Leistung einem Mitglied im Bedarfsfall zustehen müßte.
Eigentlich...
Daß Arbeitslosigkeit in der Tat den totalen finanziellen Ruin bedeutet, hat man im Vorfeld niemals für möglich gehalten, denn einen Vertrag, der höflichst um Unterschrift bittet, mit AGBs u.ä., hat man nie vorgelegt bekommen.
Andererseits habe ich noch nie etwas von Versicherungen gehalten, egal welcher Art. Aber hier handelt es sich wohl in Wahrheit nur um eine weitere, getarnte Abgabe.
Und aufgrund medialer Kriminalisierung anhand aberwitziger Ausnahmefälle (die faulen Schweine, die auch ihre Ansprüche nicht zurückschrauben wollen, leben doch in Saus und Braus!) sowie Hausbesuchen, die unter Umständen an die Rasterfahndung zur Terrorismusbekämpfung erinnern, wird so manchem braven Bundesbürger bald Hören und Sehen vergehen.
Schönes Wochenende
A.
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stocksorcerer
03.07.2004, 15:19
@ Albrecht
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Applaus, besser ist es nicht auf den Punkt zu bringen ;-) (owt) |
-->>DEUTSCHLAND IST OFFEN FÜR ZUWANDERUNG UND OFFEN FÜR ABFLUß VON WOHLSTAND UND FRIEDEN.
>Wenn die Deutschen erst begriffen haben, welchen Preis sie für die Intrige"EUROPA" und Globalisierung zahlen müssen, wird es ein böses Erwachen geben.
>Die EU wird enden wie Jugoslawien und die Sovietunion, im Chaos mit völlig zerstritten Völkern, die sich auf Jahrzehnte kein Vertrauen mehr entgegen bringen werden, weil sie in den Strukturen der EU gelernt haben, daß es nur darum geht, durch Umverteilung und Einrichtung von Strukturfonds, auf Kosten der relativ Wohlhabenderen zu leben!
>Ein Land das die Früchte seiner Arbeit nie ernten darf, wird verkümmern!!
>Gruß
>Albrecht
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alberich
03.07.2004, 15:59
@ Sushicat
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hier scheint eine Begriffsverwirrung Platz zu greifen zwischen Arbeitslosengeld |
-->und Arbeitslosenhilfe.
Für das Arbeitslosengeld werden Beiträge entrichtet (6,5 %). Die Einzahlung berechtigt im Falle des Falles zum Bezug von Arbeitslosengeld für i.d.R. maximal 12 Monate.
Für die Arbeitslosenhilfe, zukünftig Arbeitslosengeld II genannt, wurden niemals Beiträge gezahlt. Es kann daher auch kein wie auch immer gearteter Rechtsanspruch über gezahlte Beiträge hergeleitet werden.
Dieses ist eine freiwillige Leistung des Staates. Genauso freiwillig wie die Sozialhilfe.
1. Keiner muß die Hosen runterlassen, wenn er nicht will. Niemand muß ALG II beantragen.
2. Wer Geld haben will, muß sich schon die Fragen der Steuerzahler gefallen lassen, ob er denn nicht über eigene Möglichkeiten verfügt.
3. Ich kann das Geschrei hier nicht nachvollziehen. Eigentlich müßte doch Freude herrschen hier an Board. Endlich kriegt der Staat die Kurve und kommt dem Subsidiaritätsprinzip wieder etwas näher, und dann ist's auch nicht recht.
alberich
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Dreiherrenstein
03.07.2004, 16:03
@ stocksorcerer
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Der Zorn |
-->entlade sich an der Basis - vor dem Rathaus, im Rathaus. Denn die Bürger müßten zahlen oder auf kommunale Leistungen verzichten.
So steht es heute in der hiesigen Zeitung.
Die Kreisbürgermeister geben die Dinge öffentlich zu: Bund, Länder und Gemeinden stehen am Rand der Insolvenz. Der Landkreis hat ein Defizit von 8,5 Millionen Euro, ausschließlich wegen den Soziallasten aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit. Alle Ausgaben-Sparmöglichkeiten seinen erschöpft.
Dann sind wir mal gespannt, wann die ultimative Sparmöglichkeit, die Zahlungseinstellung, kommt.
Der Verfall der Sitten führt auch bei den hiesigen Südländern zur Desorientierung. (siehe Link)
Es paßt alles zusammen, so wie es Dottore in seinen Büchern beschrieben hat.
Oder nach Ortega y Gasset:
Die kulturelle Erstickungsgefahr führt zum Aufstand. Und der Aufstand ist, wie jeder Aufstand, zunächst Verwilderung.
<ul> ~ http://www.giessener-allgemeine.de/redaktion/giessen_az.php?ART=art2</ul>
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CaptainB
03.07.2004, 16:08
@ stocksorcerer
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Mit Riesenschritten zurück ins 19. Jahrhundert und dann gleich nach INDIEN... |
-->und dort treffen wir auf die ehemalige Kolonialmacht, die sich zwischenzeitlich zum willfährigen Handlanger einer ordensmäßig geführten Welteroberungs-Clicke gemacht hat!
Wie kommt der Bogen bis Indien???
Nun, wer (freiberuflich) im wissens-sensitiven IT-Bereich arbeitet hat vielleicht auch schon Projektmitarbeit angeboten bekommen die mit den Worten enden.
"Stundenhonorar max. 20,-€ p.h. all incl. Spesen".
Und dann in Wien! (Sind für mich immerhin ca. 800km Enfernung) Das ist bereits absolut indisches Niveau. Indische Softwarefirmen, die hier Ihre Programmierdienste in Bangalore feilbieten sind z.T. sogar deutlich teurer.
Zugegeben, bisher einer der wenigen Einzelfälle aber anscheinend gibt die Marktsituation das her und wird immer mehr Nachahmer auf der Anbieterseite finden.
Das ist doch Wasser auf die Mühlen der DEFLATIONISTEN - oder? Sehe ich übrigens auch so: monetäre Inflation politisch gewollt unter dem Deckmantel der rohstoff-indizierten Inflation gekehrt, aber Deflation für den Produktionsfaktor Arbeit und Dienste.
Ach ja, wir stehen an der Schwelle, Information und Wissen als vierten - neben den drei klassischen - Produktionfaktor zu etablieren. Da fällt mir unsere Gesetzgebung insbesondere Steuergesetze ein, da gibts viel zu wissen. Wer kann da noch von Produktivität sprechen, nur die, die Wissen wie man sich schadlos hält. So sieht's nämlich aus. Der Rest kommt unter die Räder! Und damit sind wir da, wo Grund/Boden, Kapital vor 250Jahren Ihren Siegeszug begannen.
Gruß CaptainB
Gleichzeitig sieht man leider,
>... siehe den Monitor-Beitrag"Neue Schattenwirtschaft: Biete Praktikum, zahle nichts" www.wdr.de/tv/monitor/beitragsübersicht.phtml....
>wie in Deutschland Ingenieure per Praktikaplatz ausgenutzt werden."Strengen Sie sich nur genügend an, dann haben Sie eine Chance, übernommen zu werden." Daraus werden dann vier oder fünf Praktika, bei denen die kostenlosen Ingenieure aufgrund eines leeren Versprechens für die Firma unter dem Strich zigtausend Euro Gewinn generieren, selbst davon aber rein gar nichts haben. Supercool. Oder?
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CaptainB
03.07.2004, 16:12
@ CaptainB
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ok ich hab im Duden nachgeschaut |
-->es ist die
Welteroberungs-Clique gemeint!
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---Elli---
03.07.2004, 16:18
@ Dreiherrenstein
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Re: Der Zorn / Weil es so gut dazu passt... |
-->>Es paßt alles zusammen, so wie es Dottore in seinen Büchern beschrieben hat.
>Oder nach Ortega y Gasset:
>Die kulturelle Erstickungsgefahr führt zum Aufstand. Und der Aufstand ist, wie jeder Aufstand, zunächst Verwilderung.
Dazu evtl. nochmal den Vortrag"Zeitenwende" lesen:
http://www.elliott-waves.com/dr-martin.htm
Auszug (nur ein kleiner):
<font color=#0000FF>Welche Art Zeitenwende, wenn überhaupt, erleben wir hier und heute?
Wir beginnen wieder mit einer Untersuchung des EIGENTUMS bzw. der Frage, ob es sich mehrt oder mindert (wertmäßig).
1. Beispiel Börse: Nachgerade panische Angst vor einem Kollaps, obwohl sich dabei zunächst nichts zu ändern scheint als die Tatsache, dass aus nicht realisierten Gewinnen evtl. nicht realisierte Verluste werden könnten. Aber: Der Wealth effect ist aufgetreten. Die Inhaber (Eigentümer) von Titeln oder Fondsanteilen haben ihre Papiere beliehen (margins) und kommen in Probleme, wenn die Kurse fallen. Außerdem ist eine schlechte Börse schlecht für die Stimmung und da die Konsumausgaben immer stärker stimmungsabhängig sind, würde der Konsum entsprechend leiden, so die Konjunktur immer tiefer ziehen und die Börse vica versa mit. Außerdem bedeutet schwache Börse höhere Kapitalentstehungskosten (Aktien stehen zu tief). Take-overs à la Vodafone (Kurs halbiert!) heute nicht mehr so einfach möglich.
2. Neue Ideen führen nicht automatisch zu neuem oder höher bewertetem Eigentum, sondern im Gegenteil: Nach einer Euphorie-Phase (siehe Neue Märkte) setzt der Mahlstrom fallender Kurse, Preise und vor allem Margen ein. Dies wird durch das Internet multipliziert, das - wie ein großer Marktplatz - auf Dauer alle Preise sich angleichen lässt bzw. den jeweils am stärksten unter Druck stehenden Anbieter zu einer weiteren Preisrunde nach unten animiert. Auch minimiert sich die Zeit des Anpassens an neue Preisniveaus, ganz abgesehen davon, dass klasssiche Arbitragen (Nutzen von verschiedenen Preisen) wegfallen - und damit auch entsprechende Möglichkeiten, Differenzeinkommen zu erzielen.
3. Der „Kreislauf der Eliten“ (Pareto) wird unterbrochen. Die Generation der „Breaker“ in den neuen Technologien (Computer bis Biotech) neigt sich der Erschöpfungsphase zu. Es ist kaum zu erkennen, welche neuen „revolutionären“ Techniken noch möglich sind, um Initiativgewinne abzuschöpfen, ganz abgesehen davon, dass sie (siehe Internet) den beschleunigten Drang zur Nivellierung haben. Die letzten „Breaker“ versuchen, sich ins Rentnerleben zu verabschieden (Verkauf eigener Aktien usw. - von Paul Allen über die Holy-Brüder - BOSS - bis zu den Haffa-Brüdern).
4. Auch aus demographischen Gründen fehlt die „neue Generation“ der Have-nots, die hungrig ist und Neues zu wagen sich erkühnt. Bei einer tendenziell stagnierenden Bevölkerung in den reichen Staaten verlagert sich das Interesse immer stärker auf die Bewahrung („Generation der Erben“). Die immer noch zu beobachtende weltweite Bevölkerungsvermehrung findet überdies am falschen Ort statt: Die armen Länder werden subventioniert (womit die Führungselite in die Korruption abdriftet) statt sie auf den „harten Weg“ zu schicken. Russland macht dagegen ein wenig Hoffnung.
5. Überdies verteidigen die reichen Länder mit allen Mitteln ihre Arbeitsmarktmonopole statt sich Ein- und Zuwanderung zu öffnen. Diese würden zusätzliche verschuldungsbereite Teilnehmer am Wirtschaften schaffen (vgl. den Wirtschaftsfaktor „Türken“ in Deutschland - es wäre vermutlich ökonomisch erheblich negativer, die Türken auszuweisen als z.B. die USA als Absatzmarkt zu verlieren). So wird außerdem ein Verrentungseffekt exportiert: Wer in Deutschland sein Glück gemacht hat, geht im Alter in die Heimat zurück, um dort sein Vermögen zu genießen, nicht um neue Geschäfte auf zu machen.
6. Der Staat hat sich jahrzehntelang als Schuldner der besonderen Art präsentiert (Besicherung durch künftige Steuereinnahmen) und damit, dass er ausschließlich Konsumschulden gemacht hat, das Zinsniveau in Höhen katapultiert, die es in der Weltgeschichte so lange dauernd nie gegeben hat. Damit existiert in der privaten Wirtschaft ein latentes Überschuldungsrisiko, das schon bei kleinen Krisen mit Wucht aufbrechen kann.
7. Wenn sich der Staat als Schuldenmacher zurückzuziehen versucht, wie derzeit zu beobachten, entfällt nicht nur ein alteingefahrener Nettoneuschuldner, sondern der Ersatz von nicht von zusätzlichem Leistungsdruck begleiteten Schulden (Staat) durch solche, die diesem Druck unterliegen (vgl. Ersatz von Staats- durch Privatverschuldung durch UMTS-Auktion), wird schwieriger, zumal wegen des vorgegebenen hohen Zinsniveaus.
8. Neues Eigentum im Sinne wie es historisch immer wieder erfahren wurde, ist nicht in Sicht (Kolonien, Edelmetallfunde). Die Erde ist verteilt und das Geldsystem basiert nicht mehr auf Metall, sondern auf Staatstiteln; dazu siehe oben. Da neue Nachfrage („fresh money“) aber immer nur durch zusätzliche Nettoneuverschuldung in die Welt kommen kann, ist die Frage zu stellen: Wo sind die neuen Schuldner und vor allem: Wo ist das neue (oder höher bewertete) Eigentum, mit dem sich Kredite besichern ließen?
9. Gerade die Höherbewertung von Eigentum scheint auszulaufen, deflationäre Trends sind allenthalben zu spüren, zumal auf den Immobilienmärkten. Setzt sich dieser Trend fort (dazu siehe die Deflationsmaschine Internet), erscheint eine längerfristige deflationäre Depression als das wahrscheinlichste Szenario. Das Beispiel Japans ist ein sehr Ernst zu nehmender Hinweis.
10. Vor allem die Aushöhlung des „geistigen Eigentums“ durch die neuen Techniken (Napster usw.) ist beachtlich. Dies führt in einer ersten Phase zur Verweigerung der Schaffung neuen solchen Eigentums, bevor dann erst in einer späteren Phase, wenn der Existenzdruck allumfassend geworden ist, wieder neue Kreativität entsteht (vgl. das Copyright an der „Oper“, die Beispiele Rossini und Verdi).
11. Sollten sich Verschuldungsbasen bzw. ihre Derivate mehr und mehr verflüchtigen, ist mit einer verstärkten Auseinandersetzung zwischen Haves und Havenots zu rechnen. Die Gefahr, dass sich entsprechende Missstimmungen (Davos) in prärevolutionären oder gar revolutionären Erscheinungen entladen, ist real gegeben. Eine Deflation (Zeit steigenden Geldwerts und damit obendrein einer Bevorzugung der Gläubiger) endete in der Geschichte grundsätzlich im Umsturz.
12. Da dem Umsturz aber konkrete Ideologien voraus gehen müssen („Schuldenerlass“ zu fordern, reicht allein nicht), ist zu fragen, ob sich solche abzeichnen? Die Antwort scheint zunächst Nein zu lauten, da die althergebrachten Ideologien (contra Zins und Eigentum) in den alten Gewändern abgewirtschaftet haben. Was aus der Umweltschutzbewegung zu erwarten ist, bleibt offen. Jedenfalls würde eine Rückkehr zu „eleusischen“ Zuständen den Abwärtstrend beschleunigen. Ein grüner Debitismus mag zwar funktionieren, nicht aber, nachdem erst über lange Zeit hin ein „normaler“ Debitismus gelaufen ist. Der Bauer kann mit artgerechter Haltung niemals die Schulden abbezahlen, die noch auf seinem Hof lasten und ein Kernkraftwerk ist zwar durch Sonnen-, Wasser- oder Windenergie zu ersetzen, aber nur physisch, nicht in Bezug auf die Finanzierungskosten, die auf dem Kraftwerk lasten und die entsprechend nicht abzuarbeiten sind. Nicht umsonst wird die Windkraft subventioniert (Stromeinspeisungsgesetz), was dann allerdings auf ein Modell hinausliefe, dass der Steuerzahler bzw. Staatstitelzeichner die Rechnung bezahlt.
Wir haben also drei negative Trends: Eigentum wird tendenziell weniger bzw. entwertet; Entstehung oder Schaffung von neuem Privateigentum wird retardiert bzw. sinnlos; endende Phase extrem hoher Zinsen bei noch längst nicht bedienten Schulden. Dazu kommt das völlige Missverständnis des Phänomens „Geld“.
Positive Trends: Auslaufen der aktuellen und immer mehr kritisierten Welt- und Wertverständnisse; Rückbesinnung auf „alte“ Werte (die aber u.U. kontraktiv sein können); immer noch ungebrochener Systemoptimismus mit tendenziell entsprechender Bereitschaft zu weiterer Nettoneuverschuldung.
Vielleicht wird’s nur eine Delle. Vielleicht ist es aber bereits der Beginn des langen Abstiegs.
</font>
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Zardoz
03.07.2004, 16:27
@ alberich
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Zur Begriffsverwirrung... |
-->>Für die Arbeitslosenhilfe, zukünftig Arbeitslosengeld II genannt, wurden niemals Beiträge gezahlt. Es kann daher auch kein wie auch immer gearteter Rechtsanspruch über gezahlte Beiträge hergeleitet werden.
Die Beiträge nennen sich Steuern und daraus ergibt sich selbstverständlich auch ein Rechtsanspruch auf Leistungen.
>Dieses ist eine freiwillige Leistung des Staates. Genauso freiwillig wie die Sozialhilfe.
"Freiwillig" gibt's beim Staat garnix. Alles ist in Leistungsgesetzen festgelegt - ebenso die Prozeduren zur Änderung dieser Gesetze.
>1. Keiner muß die Hosen runterlassen, wenn er nicht will. Niemand muß ALG II beantragen.
Das ist so auch nicht ganz richtig. Sobald der potentielle Leistungsbezieher selbst wiederum jemand anderem gegenüber verpflichtet ist (Kinder, Eltern, Partner,...) muss er - ober will oder nicht.
>2. Wer Geld haben will, muß sich schon die Fragen der Steuerzahler gefallen lassen, ob er denn nicht über eigene Möglichkeiten verfügt.
Wiederum nur im Rahmen der geltenden Gesetze.
>3. Ich kann das Geschrei hier nicht nachvollziehen. Eigentlich müßte doch Freude herrschen hier an Board. Endlich kriegt der Staat die Kurve und kommt dem Subsidiaritätsprinzip wieder etwas näher, und dann ist's auch nicht recht.
So nach dem Motto: Welch ein Glück, jetzt behalten die Plünderer alles für sich - endlich sind wir frei?
Nice weekend,
Zardoz
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Euklid
03.07.2004, 16:29
@ alberich
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Re: hier scheint eine Begriffsverwirrung Platz zu greifen zwischen Arbeitslosengeld |
-->Im Prinzip hast du Recht.
Aber nur im Prinzip.
Die Arbeitslosenhilfe wurde aus den Geldern der Arbeitslosenversicherung bezahlt.
Ich möchte wissen wer die Entlastung wieder auffrißt?
Kürzt der Staat eine Leistung könnten sich die Bürger normalerweise freuen weil die Steuern fallen müßten.
Die Gesamtabgaben fallen aber nicht.Das Gegenteil ist der Fall.
Das gleiche Problem tritt bei den Krankenkassenbeiträgen auf.
Wo ist die Entlastung.?
Wer verfrißt die Millarden die aaaangeblich aus der Gesundheitsreform den Beitragszahlern zugute kommen sollen?
Das ist das Problem was die Bürger inzwischen auf die Palme bringt.
Ich möchte mal den Steuersatz wissen wenn der Staat überhaupt nichts mehr für seine Bürger leistet.Der ist dann noch immer größer als bei den schlimmsten Schutzgelderpressern.Die kommen nämlich auch nur zum Kassieren.Wieviel muß wohl dann noch immer gezahlt werden?
Gruß EUKLID
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sensortimecom
03.07.2004, 16:47
@ alberich
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Re: hier scheint eine Begriffsverwirrung Platz zu greifen zwischen Arbeitslosengeld |
-->
>Für das Arbeitslosengeld werden Beiträge entrichtet (6,5 %). Die Einzahlung berechtigt im Falle des Falles zum Bezug von Arbeitslosengeld für i.d.R. maximal 12 Monate.
>Für die Arbeitslosenhilfe, zukünftig Arbeitslosengeld II genannt, wurden niemals Beiträge gezahlt. Es kann daher auch kein wie auch immer gearteter Rechtsanspruch über gezahlte Beiträge hergeleitet werden.
>Dieses ist eine freiwillige Leistung des Staates. Genauso freiwillig wie die Sozialhilfe.
>1. Keiner muß die Hosen runterlassen, wenn er nicht will. Niemand muß ALG II beantragen.
>2. Wer Geld haben will, muß sich schon die Fragen der Steuerzahler gefallen lassen, ob er denn nicht über eigene Möglichkeiten verfügt.
>3. Ich kann das Geschrei hier nicht nachvollziehen. Eigentlich müßte doch Freude herrschen hier an Board. Endlich kriegt der Staat die Kurve und kommt dem Subsidiaritätsprinzip wieder etwas näher, und dann ist's auch nicht recht.
>alberich
[b]Hallo.
Im Prinzip hast du Recht. Nur muss dann der Grundsatz gelten, dass vor dem Gesetz alle gleich sind. Das ist es leider so nicht.
Im Klartext. Was meine ich damit:
1) Die VERANTWORTLICHEN für das Desaster gehören zunächst mal mit wissenschaftlicher Gründlichkeit und Genauigkeit AUSGEFORSCHT und vor Gericht gestellt. Und zwar alle, ausnahmslos. Es gehören spezielle Gesetze gemacht, die den Erfordernissen der Ereignisse Rechnung tragen (ev. Ausrufung eines Staats-Notstandes).
2) Die Verantwortlichen für das Desaster leben in Saus und Braus und OHNE Existenzangst weiter. Zu ihnen kommt keiner nachfragen, in welcher Ecke der Karibik sie ihr Geld versteckt haben für den Fall dass alles den Bach runter geht. Das muss sich ändern.
3) Man muss sich überlegen, ob nicht ein polit-neutraler Notstands-Rat aus hochrangigen Wissenschaftlern gebildet werden soll, der VORÜBERGEHEND anstelle der Parteien DIE MACHT ÜBERNIMMT, und dem alle Vollmachten übertragen werden.
4) Man muss verlangen können, dass die WAHRHEIT über den ZUSTAND der WELT, der WIRTSCHAFT und der künftigen Prosperitätsmöglichkeiten der Ã-FFENTLICHKEIT vollkommem KLAR und TRANSPARENT gemacht wird. Auch dem Dümmsten! DIE WAHRHEIT MUSS DEM MENSCHEN ZUMUTBAR SEIN (Bachmann).
E. B.
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FOX-NEWS
03.07.2004, 16:51
@ stocksorcerer
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Keine Panik... Leute! |
-->2006 Gibts ne Wahl
2010 Gibts ne Wahl
2010 könnte eine Partei an die Macht kommen, die"gute alte Rezepte" aus den Zeiten des Deutschen Zollvereins wieder aufleben lässt. Dann wird deutsche Kleidung wieder konkurrenzfähig und der Schuster von nebenan kommt zu neuen Ehren. Das schafft alles Arbeit... garantiert. Und auf WTO und Konsorten ein fröhlicher
Gruss
sam
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Clarius
03.07.2004, 17:02
@ stocksorcerer
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Danke für diesen Beitrag, aber... |
-->...die Eulen sind schon in Athen.:-(
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alberich
03.07.2004, 17:12
@ Euklid
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Arbeitslosenhilfe wird definitiv aus dem Bundeshaushalt bezahlt |
-->zwischen 11 und 15 Mrd EUR pro Jahr in den letzten Jahren.
Die Verringerungen der Kosten erzeugt keine Entlastung (sprich: Geld das anderweitig ausgegeben werden könnte) sondern verringert die zusätzliche Kreditaufnahme.
alberich
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alberich
03.07.2004, 17:31
@ Zardoz
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Re: Zur Begriffsverwirrung... |
-->>"Freiwillig" gibt's beim Staat garnix. Alles ist in Leistungsgesetzen festgelegt - ebenso die Prozeduren zur Änderung dieser Gesetze.
Freiwillig hießt in diesem Zusammenhang, daß keine Zahlung vorliegt, aus der direkt ein Anspruch entsteht (zweckegebunden wie beim Arbeitslosengeld).
>>1. Keiner muß die Hosen runterlassen, wenn er nicht will. Niemand muß ALG II beantragen.
>Das ist so auch nicht ganz richtig. Sobald der potentielle Leistungsbezieher selbst wiederum jemand anderem gegenüber verpflichtet ist (Kinder, Eltern, Partner,...) muss er - ober will oder nicht.
>>2. Wer Geld haben will, muß sich schon die Fragen der Steuerzahler gefallen lassen, ob er denn nicht über eigene Möglichkeiten verfügt.
>Wiederum nur im Rahmen der geltenden Gesetze.
In welchem Rahmen denn sonst? Ich wiederhole nochmals: wer von der Allgemeinheit Unterstützung bekommen will, muß sich gefallen lassen, daß er nach seinem Vermögen befragt wird. Außerdem muß er sich im Rahmen der eigenen Möglichkeiten selbst behelfen.
Wer dazu nicht in der Lage ist, soll auch Unterstützung bekommen.
Mir ist vollkommen klar, daß hier das klassische Problem des Wohlfahrtsstaates in Reinkultur zutage tritt: auf der einen Seite der Verschwender, der darauf vertraut, daß ihm geholfen wird, auf der anderen Seite der Umsichtige, der spart. Und der sich zurecht 'verarscht' vorkommt, wenn er das vom 'Munde abgesparte' jetzt Ãm Fall der Arbeitslosigkeit aufbrauchen soll.
Das ist eben die Krux dabei: der Wohlfahrtsstaat produziert seine Junkies selbst. Es ist ökonomisch sinnvoller, die Hängematte zu benutzen, anstatt selbst Vorsorge zu betreiben.
Quintessenz: alle Sozialleistungen abschaffen??
Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott?
>>3. Ich kann das Geschrei hier nicht nachvollziehen. Eigentlich müßte doch Freude herrschen hier an Board. Endlich kriegt der Staat die Kurve und kommt dem Subsidiaritätsprinzip wieder etwas näher, und dann ist's auch nicht recht.
>So nach dem Motto: Welch ein Glück, jetzt behalten die Plünderer alles für sich - endlich sind wir frei?
>Nice weekend,
>Zardoz
Von Nichts kann man Nichts wegnehmen.
schönes Wochenende
alberich
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sensortimecom
03.07.2004, 18:04
@ sensortimecom
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Re: hier scheint eine Begriffsverwirrung Platz zu greifen zwischen Arbeitslosengeld |
-->>>Für das Arbeitslosengeld werden Beiträge entrichtet (6,5 %). Die Einzahlung berechtigt im Falle des Falles zum Bezug von Arbeitslosengeld für i.d.R. maximal 12 Monate.
>>Für die Arbeitslosenhilfe, zukünftig Arbeitslosengeld II genannt, wurden niemals Beiträge gezahlt. Es kann daher auch kein wie auch immer gearteter Rechtsanspruch über gezahlte Beiträge hergeleitet werden.
>>Dieses ist eine freiwillige Leistung des Staates. Genauso freiwillig wie die Sozialhilfe.
>>1. Keiner muß die Hosen runterlassen, wenn er nicht will. Niemand muß ALG II beantragen.
>>2. Wer Geld haben will, muß sich schon die Fragen der Steuerzahler gefallen lassen, ob er denn nicht über eigene Möglichkeiten verfügt.
>>3. Ich kann das Geschrei hier nicht nachvollziehen. Eigentlich müßte doch Freude herrschen hier an Board. Endlich kriegt der Staat die Kurve und kommt dem Subsidiaritätsprinzip wieder etwas näher, und dann ist's auch nicht recht.
>>alberich
>Hallo.
> Im Prinzip hast du Recht. Nur muss dann der Grundsatz gelten, dass vor dem Gesetz alle gleich sind. Das ist es leider so nicht.
> Im Klartext. Was meine ich damit:
>1) Die VERANTWORTLICHEN für das Desaster gehören zunächst mal mit wissenschaftlicher Gründlichkeit und Genauigkeit AUSGEFORSCHT und vor Gericht gestellt. Und zwar alle, ausnahmslos. Es gehören spezielle Gesetze gemacht, die den Erfordernissen der Ereignisse Rechnung tragen (ev. Ausrufung eines Staats-Notstandes).
>2) Die Verantwortlichen für das Desaster leben in Saus und Braus und OHNE Existenzangst weiter. Zu ihnen kommt keiner nachfragen, in welcher Ecke der Karibik sie ihr Geld versteckt haben für den Fall dass alles den Bach runter geht. Das muss sich ändern.
>3) Man muss sich überlegen, ob nicht ein polit-neutraler Notstands-Rat aus hochrangigen Wissenschaftlern gebildet werden soll, der VORÜBERGEHEND anstelle der Parteien DIE MACHT ÜBERNIMMT, und dem alle Vollmachten übertragen werden. >
>4) Man muss verlangen können, dass die WAHRHEIT über den ZUSTAND der WELT, der WIRTSCHAFT und der künftigen Prosperitätsmöglichkeiten der Ã-FFENTLICHKEIT vollkommem KLAR und TRANSPARENT gemacht wird. Auch dem Dümmsten! DIE WAHRHEIT MUSS DEM MENSCHEN ZUMUTBAR SEIN (Bachmann).
>E. B. > >
[b]Nachtrag:
Vergesst das mit Punkt 3. (Notstands-Rat aus Wissenschaftlern). War ein Kurzschluss-Denken von mir;-(
Funktioniert überhaupt nicht. Es gibt NICHTS was irgendwie polit-neutral sein könnte und von der Bevölkerung akzeptiert würde. Siehe Beispiele im nahen und mittleren Osten...
E. B.
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- Elli -
03.07.2004, 18:23
@ Euklid
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Re: hier scheint eine Begriffsverwirrung Platz zu greifen zwischen Arbeitslosengeld |
-->>Die Gesamtabgaben fallen aber nicht.Das Gegenteil ist der Fall.
>Wo ist die Entlastung.?
Was gibt´s da zu rätseln? Tsatsiki-Effekt.
Gerade wieder zu lesen: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/281078.htm
Zitat:
<font color=#0000FF>Geh zur Bank und nimm einen Kredit über 10.000 Euro. Nach einem Jahr sagst Du: Schreiben Sie die Zinsen (1000 Euro) dazu. Wieviel von den 1000 hast Du dann ausgegeben?
</font>
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Euklid
03.07.2004, 18:33
@ alberich
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Re: Zur Begriffsverwirrung... |
-->Nein so vereinfacht darf man das System des Wohlfahrtsstaates nicht sehen.
Es ist und bleibt nämlich abhängig von der Höhe der Lohn und Einkommensteuern die man den Bürgern abnimmt ohne dafür irgendeine Leistung zu garantieren.
Ich kenne eine Unmenge an Leuten denen man zuerst jährlich 3000 Euro an Lohn und Einkomensteuern abpreßt um ihnen anschließend 2998 Euro wieder über Wohngeld und sonstigen Schnickschnack zukommen läßt um den guten Onkel Wohlfahrtsstaat zu suggerieren.
Beschäftigt werden dabei nur die Umverteiler die diese generösen Formulare kreieren,von der Einkommensteuererklärung bis zum Wohngeldantrag bis über Kindergeldzahlungen.
Eigentlich braucht so etwas kein Mensch.
Aber wohin mit denjenigen die tagaus tagein die Umverteilungsformulare in höchsten Künsten zelebrieren und damit auch noch den Bürger vor lauter Formularmist erdrücken?
Da es darauf keine Antwort gibt gaukelt man dem Bürger diese Wohltaten vor die in vielen Fällen nur das Zurückschrauben der gezahlten Steuern bedeutet.
Das System gehört mit dem großen Vorschlagshammer zertrümmert und zwar sofort.
Wer sorgt dafür daß dies nicht geschieht?
Was sollen sie mit den ganzen Schreiberlingen denn tun die jeden Tag diese grausamen Formulare auf dem Tisch hin und herbewegen ohne ein Gramm an Produktion zu erzeugen?
Wohlfahrstsstaat wo denn?
Für wen denn? Für diejenigen die 40000 Euro jährlich an steuerfreien Pauschalen einsacken?
Gruß EUKLID
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Sushicat
03.07.2004, 20:42
@ alberich
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Du hast vollkommen recht,..... |
-->...da habe ich mich böse vergaloppiert.
Neulich habe ich einen Artikel zu diesem Thema gelesen, den ich mir gerade noch einmal vorgenommen habe, und festgestellt, daß ich da etwas mißverstanden habe.
Mia culpa.
Alles wird gut!
Schönen Abend
A.
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Sushicat
03.07.2004, 21:05
@ Sushicat
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....beim Thema Arbeitslosenhilfe..... |
-->....bei allem anderen bleibe ich!
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schlaffi
03.07.2004, 21:25
@ stocksorcerer
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Wenn so weiter geht können wir mit China konkurrieren!:( (o.Text) |
-->
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alberich
03.07.2004, 23:02
@ Sushicat
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Das verstehe ich nicht: es geht doch insgesamt um die ALHilfe |
-->das Problem ist doch: wie kann man verhindern, daß es sich Leute in dieser Alimentierung einrichten und Geld abgreifen, das ihnen nicht zusteht?
Geld, das die arbeitende Bevölkerung erarbeiten und bezahlen muß!
Mir ist kürzlich ein Fall zu Ohren gekommen: Mann im besten Mannesalter sozusagen, Ausbildung in einem Beruf, beidem es nicht sonderlich schwer ist, Arbeit zu bekommen. Entzieht sich der Arbeitsaufnahme durch kurzfristige Erkrankungen, ansonsten kerngesund. Frau verdient sich nebenbei noch was dazu, Wohngeld wird gezahlt. Supi! Da kann man alt bei werden.
alberich
>....bei allem anderen bleibe ich!
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Euklid
04.07.2004, 09:34
@ alberich
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Re: Das verstehe ich nicht: es geht doch insgesamt um die ALHilfe |
-->Wer weiß schon was den Mann umtreibt.
Ich kenne ihn nicht.
Vielleicht hat man ihm eine Stelle angeboten bei der man 35 h Stunden bezahlt bekommt und 50 h abarbeiten muß,während man die Bezahlung der umsonst geleisteten 15 h je Woche in Aussicht gestellt bekommt fürs Jahr 2156
Das soll ja mal ein ordentliches Differenzierungsinstrument für den Fleiß gewesen sein.
Gilt das heute etwa nicht mehr?
Nein man ist daran das Maß zu überziehen.
Man prügelt gerade wieder zum tausendsten Male auf diejenigen ein die noch arbeiten.
Deren Chancen alt zu werden sinken gerade rapide. Ein Staat der sich 5 Bundespräsidenten gleichzeitig mit Bezahlung leisten kann und Sekretärin dazu ist es nicht wert daß man sich den Hintern aufreißt,bzw aufreißen läßt.
Ein Staat der noch Geld für Sprachkurse an Zugewanderte verteilen kann (während er behauptet klamm zu sein) ist das Engagement seiner arbeitenden Menschen nicht mehr Wert.
Ein Staat der nicht mehr auf die Lebensleistungen insgesamt eingeht (es gibt auch Leute die von 14 bis 54 ununterbrochen gearbeitet haben) wird verlieren.
Er verliert gerade die moralische Stütze derjenigen die hart gearbeitet haben.
Das geht inzwischen schon alles viel tiefer.
Es ist an der Zeit den Riemen runter zu werfen und den am fetten Trog sitzenden Umverteilern das Mastfutter zu entziehen.
Das ist genau das wovon Harald damals sprach.
Es ist soweit.
Diese Obrigkeit kann scheinbar verlangen was sie will.
Es wird keiner mehr hinhören und keiner das tun was sie möchte.
Viel zu lange wurde das Volk belogen und betrogen.
Diese Leute reden viel lieber von Rentnerschwemme während sie bei der Asylantenschwemme beide Augen zugekleistert haben.
Wie hieß es damals?: Deutschland hat genug Geld.
Das Boot ist nicht voll.
Nun ist das Boot zwar nicht voll aber die Kasse ist leer.
Sollen sie doch ihr Boot mit Multi-Kulti-Koks-Kultur weiter auffüllen solange sie selbst zahlen.
Vielleicht steht am neuen Werkseingangstor auch bald die Aufschrift:
<font color=#FF0000>ARBEIT MACHT FREI</font>
Gruß EUKLID
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