Euklid
08.07.2004, 08:39 |
Eine solch unintelligente Begründung eines Arbeitgeberpräsidenten Thread gesperrt |
-->hätte ich niemals erwartet.
Die Beschäftigten hätten Probleme ihren Urlaub zu nehmen war seine Aussage.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,307692,00.html
Man kann ja darüber reden ob Urlaub von 6 Wochen angemessen ist.
Aber es kommt darauf an wie man es begründet.
Vorschlag an Rogowski:Den Arbeitsdruck noch mehr erhöhen damit überhaupt kein Urlaub mehr genommen werden kann und anschließend kühn behaupten die Arbeitskräfte bräuchten keinen Urlaub da sie ja noch immer leben [img][/img]
Eine solche Begründung kann man nur Vollidioten verkaufen.
Ein erbärmlicher Beweis für die hohe Intelligenz unserer Führungskaste.
Gruß EUKLID
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Baldur der Ketzer
08.07.2004, 09:04
@ Euklid
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Re: es schlägt doch bloß das Pendel zurück |
-->Hallo, Euklid,
man darf nicht vergessen, was sich die Gewerkschaften und ihre komm, äh, ihre Arbeitnehmer-Interessentreter vor Ort, die BetriebsRÄTE (sic! wie Räte-Republik) in den vergangenen zwanzig Jahren vor Ort in den Betrieben für Sauereien erlaubt haben.
Machtspiele, Balzgehabe, rotzfreche Anmaßung, unverschämte Herausforderung und noch viel mehr, was jeder Arbeitgeber kennen dürfte, der solcherlei *Personal* im Betrieb hat(te).
Das war doch Klassenkampf draußmm im Lammde.
Und natürlich hat das die Arbeitgeberschaft nicht vergessen. Sie braucht bloß ins Archiv gucken unter dem Stichwort *Arbeitsgerichtsprozesse*, um abermals das kalte Kotzen zu kriegen.
Also, auch wenn es im Einzelfall zu ins Gegenteil verkehrten Extrema kommt - ich kann die Arbeitgeber verstehen.
Daß es dabei wieder die trifft, die nix dafür können, die gewerkschaftlich ungebunden und fleißig sind, liegt in der miesen Natur dieser schmutzigen Sache.
Nur - da können die Arbeitgeber nix dafür, daß ist Arbeits- und Sozialrecht eines frechheitlichen demokrattischen Sozial(isten)staats.
Und jetzt kommt das alles halt hoch an die Oberfläche. Wie ein reinigendes Gewitter.
Und vielleicht wird sich jetzt so manches Proleten-Großmaul überlegen, ob er es nicht doch mal zu bunt getrieben und den Bogen überspannt hat - und sein Chef und sein Arbeitsplatz vielleicht doch nicht sooooo schlecht war - als er ihn noch hatte.......
Merke: Hochmut kommt vor dem Fall.
Und die Gewerkschaft mit Hochmut zu betiteln, liegt weit hinter der Realität zurück.........da kommt noch mehr. Und das ist gut so. Sagt Wowereit. Wenn auch in anderem Zusammenhang.
Beste Grüße vom Baldur
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JLL
08.07.2004, 09:13
@ Baldur der Ketzer
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Re: Zustimmung, ich hatte lang genug mit so einer Beton-Fraktion zu tun. (o.Text) |
-->
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Nachtigel
08.07.2004, 09:44
@ Euklid
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Irgendwie hat das Charme, wie wär`s damit |
-->mein Vorschlag zur Güte
Rechtsanspruch für „alle“ (auch Bolideger!) auf einen Grundurlaub von 10 Werktagen.
Darüber hinaus die Option auf 30 Werktage, für die die mehr Urlaub wollen oder brauchen.
Aber, und das ist kein Scherz, generell gilt: unbezahlt.
Das gleiche gilt für die gesetzlichen Feiertage. Sollen erhalten bleiben, aber unbezahlt.
Krankentagegeld wird generell nicht mehr von den Betrieben finanziert.
Ein Unternehmer hat auch die Freiheit, dies selbst zu entscheiden, ob und wie lange dies versichert wird. Warum nicht der Arbeitnehmer auch?
Dafür kein Dumpinglohn, sondern transparente, leistungsdifferenzierte Entlohnung.
Das hilft den Betrieben von den enormen Lohnkosten runter zu kommen.
Beispiel aus der Praxis: „Die verschrieenen, teuren Handwerker“
Ein Arbeitnehmer eines Drei-Mann-Betriebes ist im letzten Jahr auf Grund eines Freizeitunfalls (Tatbestand eigentlich unerheblich) das gesamte Jahr arbeitsunfähig gewesen, und will seinen zustehenden Jahresurlaub in bar ausbezahlt bekommen.
Bekommt er auch: 4000,00€.
Kosten, die eine Firma erst mal aufbringen, erarbeiten - wie auch immer - muss, ohne das eine Gegenleistung dahinter steht. In Zeiten knapper Kassen ein Fiasko.
Und das Ringelspiel geht weiter. Die am Leben gehalten wollenen Vampire: Berufsgenossenschaften, Kammern, Innungen (HWK, IHK etc.) berechnen ihre Umlagen, Beiträge etc. auch nach der Lohnsumme, die ja - durch nichts untersetzt - aufgebläht ist.
Im Gegenzug sollte aber auch jeder seine Krankenversicherung und Konditionen selbst aussuchen können. Nicht das einige „Windhunde“ auf den Dreh kommen der Urlaub könnte von der Krankenkasse bezahlt werden. angekommen war)sogar ohne.
Und jetzt ran ans zerfleischen, oder nachbessern.
Darüber Nachdenken lohnt sich allemal. [img][/img]
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Zet
08.07.2004, 09:49
@ Euklid
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Re: Eine solch unintelligente Begründung eines Arbeitgeberpräsidenten |
-->Hallo!
>Eine solche Begründung kann man nur Vollidioten verkaufen.
Wer sind diese Vollidioten? Sind es die, die jahrzehntelang
den Bogen überspannt haben? Ich muß dem Baldur 100% zustimmen.
Als ich 1963 meine Lehre anfing, arbeitete man noch 44 Stunden
die Woche, hab' 73,00 DM"Lohn" erhalten, es gab 18 Tage Jahres-
urlaub (der Samstag zählte noch als Urlaubstag, obwohl da schon
nicht mehr gearbeitet wurde). Meine Gesellen damals zu mir:
"Junge, hast Du's schön, wir mußten noch 48 Stunden in der Woche
arbeiten, dabei samstags noch den halben Tag".
Händewaschen während der Arbeitszeit? Wehe dem, der nur daran
gedacht hat. Aufräumen während der Arbeitszeit? Daß ich nich lache.
Ich als Lehrling mußte die Bude kehren, natürlich NACH Feierabend.
Vesperholen für die Gesellen, jeden Schei., zudem die Gesellen sich
zu schade waren, mußte ich als Lehrling machen, solange wenigstens,
bis ich dann"Oberlehrling" geworden bin und selbst einen"unter mir"
hatte.
Das war zu Zeiten übrigens, wo man sich seine Lehrstelle noch aussuchen
konnte und jederzeit eine andere Lehrstelle im gleichen Gewerbe bekommen
hätte. In dieser Lehrzeit bin ich nicht"gebrochen" sondern habe etwas
gelernt, sehr viel sogar. Entweder von den Gesellen selbst oder von meinem
Lehrmeister (Chef), weil der wußte, je mehr er sich für mich Zeit nahm,
desto besser wurde ich und desto früher konnte er an mir verdienen.
Beiden hat es somit gut getan.
Schau' doch einmal heute unsere"Elite-Kid's" an.
Also, mir fällt da nichts mehr ein. Die Lehrkräfte kippen einer nach dem
anderen aus den Latschen und müssen ärtzlich versorgt werden.
Den Rest kennt man ja.
Meiner Meinung nach wird es allerhöchste Zeit, daß hier etwas getan
wird und die Deutschen wieder dorthin zurückgeführt werden, wo's
wieder NORMAL ist.
Ob die Aussagen nur für Vollidioten sind oder nicht ist mir völlig egal.
Gruß
Z
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Yak
08.07.2004, 10:04
@ Euklid
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Wozu dieses ganze Gedöns mit Urlaub |
-->und gar noch 13. Monatgehalt etc.
Jeder Arbeitsstunde (entsprechend höher) nach Leistung bezahlen und alles mit Urlaub etc. streichen. Wenns dann geht, macht man Urlaub, bekommt dann aber keinen Lohn.
Ich habe es jahrelang so als freier Mitarbeiter gemacht. Da muss man halt seine Interessen mal durchsetzen, aber auch mal Zugeständnisse für den Betrieb machen. Es ist immer ein Geben und Nehmen. Wer nur nehmen will, bekommt dann halt keine Arbeitsaufträge mehr.
Ok, Ausbeuter gibt es immer, aber für die muss man ja nicht arbeiten, wenn man gut ist. Da muss man dann konsequent sein und sich lieber bei der Suppenküche anstellen, als für so einen zu arbeiten.
Das geht (ginge) alles, wenn man frei vom ALG ist. Da ich eh von dieser Seite nichts bekomme, kann ich mir auch frei meine Auftraggeber aussuchen.
Grüsse,
Yak
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eesti
08.07.2004, 10:40
@ Yak
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Re: Wozu dieses ganze Gedöns mit Urlaub |
-->>und gar noch 13. Monatgehalt etc.
>Jeder Arbeitsstunde (entsprechend höher) nach Leistung bezahlen und alles mit Urlaub etc. streichen. Wenns dann geht, macht man Urlaub, bekommt dann aber keinen Lohn.
13.Monatsgehalt gibt's doch nur als 60% und auch nur, wenn der Gewinn am Jahresende entsprechend war.
Der Lohn ist doch nicht weniger, wenn ich ihn um den bezahlten Urlaub anteilmäßig erhöht und dafür für Urlaubszeiten keinen Lohn zahle.
Dadurch wird auch nicht mehr Arbeit geschaffen, nur ein Klima von"Was? Du willst schon wieder Urlaub? Schmidt arbeitet schon ohne Urlaubswunsch 5 Jahre bei uns! Bist Du etwa arbeitsscheu? Dann kannst Du gleich die Kündigung haben!"
>Ich habe es jahrelang so als freier Mitarbeiter gemacht. Da muss man halt seine Interessen mal durchsetzen, aber auch mal Zugeständnisse für den Betrieb machen. Es ist immer ein Geben und Nehmen. Wer nur nehmen will, bekommt dann halt keine Arbeitsaufträge mehr.
Freier Mitarbeiter ist doch was ganz anderes, als eine Massenbelegschaft.
>Ok, Ausbeuter gibt es immer, aber für die muss man ja nicht arbeiten, wenn man gut ist. Da muss man dann konsequent sein und sich lieber bei der Suppenküche anstellen, als für so einen zu arbeiten.
Da stehen doch jetzt schon Millionen, nur heißt das jetzt Sozialamt. Endphase dieser Vorstellung wären global gleiche Löhne, wie in China. Mit den verbräuchen, wie in China, mit dann folgenden Produktionsnachfragen, die gegen"Null" rauschen. Oder anders gesagt ganz schnell Verhältnisse, wie 1929. Aber vielleicht kommt das auch so ganz schnell.
Aus Einzelbeispielen ein Szenario für die ganze Gesellschaft zu konzipieren ist nicht angebracht.
>Das geht (ginge) alles, wenn man frei vom ALG ist. Da ich eh von dieser Seite nichts bekomme, kann ich mir auch frei meine Auftraggeber aussuchen.
Genau gegen diesen täglichen Kampf sind Gewerkschaften 100 Jahre kämpfen gegangen (und in den letzten Jahren sind sie von der Basis völlig abgehoben). Die Lösung sieht anders aus. Aber Einschnitte muß es geben. Wer billige asiatische Produkte kauft und dadurch für sein Geld mehr Waren bekommt, muß es irgendwann mit seinem verfügbaren Einkommen bezahlen, denn die Arbeitsproduktivität schafft einzig dauerhaft höheren Wohlstand. Alles andere ist nur eine kurze aber dann um so schmerzlichere Illusion. Leider haben sich die oberen Kasten auch an dieses große Löffeln aus dem Topf gewöhnt und können es sich nicht mehr abgewöhnen. Und wenn die da unten, die nicht mehr kochen können, aber auch essen müssen, immer mehr werden, dann gibt es bald Reibereien um die letzten Happen. Es ist weniger zum verteilen da. Mal sehen, wer die Macht hat, sich die gleichbleibende Versorgung zu sichern. Der normale arbeitende Mensch wird es nicht sein. Soviel haben wir aus der Geschichte ja schon gelernt.
Gruß
LR
>Grüsse,
>Yak
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Euklid
08.07.2004, 10:50
@ Baldur der Ketzer
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Re: es schlägt doch bloß das Pendel zurück |
-->Hallo Baldur
>Daß es dabei wieder die trifft, die nix dafür können, die gewerkschaftlich ungebunden und fleißig sind, liegt in der miesen Natur dieser schmutzigen Sache.
Das obige wollte ich eigentlich damit ausdrücken.
Beim Rest sind wir völlig einig.
Wenn ich diese miesen Gewerkschaftsfratzen von Bisimirske und Co sehe dann geht mir ebenfalls der Hut hoch.
Hoffentlich sparen sich die Leute bald die Beiträge dieser ranzig faulen Truppe ein.
Auch für Engelein -Keifer hätte ich ein nettes Präsent.
Hoffentlich entzieht man ihr bald die Millionen -Tröge ihrer Umschulungsmission.
Gruß EUKLID
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Euklid
08.07.2004, 11:03
@ Nachtigel
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Re: Irgendwie hat das Charme, wie wär`s damit |
-->Der Vorschlag hat Charme.
Wäre sofort damit einverstanden,denn dann könnte man ja selbst entscheiden.
Aber die Krake wäre höchst unerfreut darüber denn Eichel verdient am bezahlten Urlaub eine Menge Kohle;-))
z.B die ganzen Soz-Versicherungsanteile plus Lohnsteuer.
Wird der Urlaub nicht mehr bezahlt könnten wir uns sicher mehr Urlaub leisten weil die Freizeitsteuer niedriger ausfällt ;-))
Gruß EUKLID
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Nachtigel
08.07.2004, 11:08
@ Euklid
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Das wäre ja meine erwünschte Nebenwirkung: Blutegel kriegen weniger Futter!! (o.Text) |
-->
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Easy
08.07.2004, 11:47
@ Yak
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Re: Wozu dieses ganze Gedöns mit Urlaub |
-->>und gar noch 13. Monatgehalt etc.
Mann Yak,
wem erzählst du das alles eigentlich? Hier in diesem Forum gibt es so gut wie keine Arbeitslosen denen du das alles vorbeten müßstest.
Die meisten sind Selbstständig -auch Euklid den du ansprichst-, Unternehmer, Ausbeuter und leitende Angestellte und Manager.
Mir brauchst du über deine vielen Berufsqualifikationen nix zu erzählen aber in den entsprechenden Foren wo Millionen von unqualifizierungsbedürftige Deutsche und Zugewanderte rumzänkern da hast du ne Menge Aufklärungsarbeit zu leisten.
Gruß
Easy
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Easy
08.07.2004, 11:53
@ Zet
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Völlig falsch |
-->In den 60er Jahren, als es eine 48 Stunden Woche gab, gab es fast keine Arbeitslosen. Man konnte in den Häfen mal ebenso wenn man Hunger hatte ein paar Sack Kaffee stemmen. Es war soviel Arbeit da daß man noch Gastarbeiter auf dem Bau holen mußte.
Also erzähl und vergleiche nix mit den 60ern.
Gruß Easy
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Dieter
08.07.2004, 15:04
@ Easy
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Re: Völlig falsch |
-->Vielleicht gab es keine Arbeitslosigkeit nicht trotz der 48-Std. Woche sondern wegen der 48Std.-Woche, wobei natürlich viele auch deutlich mehr arbeiteten, außerdem brauchte man auch nicht joggen oder so, da man abends noch ein wenig für die Eigenproduktion an Lebensmitteln sorgte und somit den Körper `artgerecht´gehalten hat, somit auch die Menschen deutlich gesünder waren, als heute mit 38-Std.- Woche.
Man könnte auch sagen, je weniger wir arbeiten um so schlechter funktioniert unser Körper. Wer gesund leben möchte muß viel arbeiten.
Gruß Dieter
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Zet
08.07.2004, 17:49
@ Easy
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Re: Völlig falsch |
-->Hallo!
>Also erzähl und vergleiche nix mit den 60ern.
Möglicherweise wurde mein Bericht etwas mißverstanden.
Natürlich, wenn keine Arbeit da ist, nützt eine
40-Stunden-Woche auch nix. Das hast Du recht.
Damals wurde auch noch alles per Hand erledigt
(in unserem Gewerbe - graph. Gewerbe). Heute erledigt
man alles ratz-fatz am PC.
Mein Bericht galt eigentlich beiden Seiten:
der Industrie und den Gewerkschaften, die uns diesen
Bockmist eingebrockt haben.
Zähle doch einmal 1+1 zusammen:
Um die höheren Löhne, die kürzere Arbeitszeit, das Urlaubs-
und Weihnachtsgeld und sonstige Vergünstigungen überhaupt
finanzieren zu können, mußte"immer mehr,und mehr, schneller"
produziert werden mit immer schnelleren und besseren Maschinen.
Das funktioniert heute aber nicht mehr überall.
Man sollte auch nicht den Fehler begehen, den Charakter eines
Unternehmers in den 50ern und 60ern mit den Unternehmern (und Managern)
von heute zu vergleichen. Da liegen Welten dazwischen.
Es müssen neue Lösungen her ABER woher nehmen?
Ich weiß als Selbständiger nur: WO keine Arbeit, ICH kein Lohn.
BASTA.
Weißt Du 'was beseres?
Gruß
Z
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