---Elli---
08.07.2004, 11:26 |
Meldungen am Morgen Thread gesperrt |
--> ~ Die deutschen Auftragseingänge verzeichneten im Mai ein Plus von 1,6% gg. Vm. Dieses Ergebnis lag
über der Erwartung des Marktes (0,5%).
Ein gewisser Wehrmutstropfen im Auftragsbild ist allerdings, dass der Zuwachs nach wie vor von der
Auslandsnachfrage (4,1% gg. Vm.) generiert wurde, während die Auftragseingänge aus dem Inland leicht
zurückgingen (-0,6% gg. Vm.).
~ Die Europäische Zentralbank sieht nach den Worten von Bundesbankpräsident Axel Weber derzeit
keine Notwendigkeit für eine Zinserhöhung, beobachtet den etwas stärkeren Inflationsdruck aber mit
großer Wachsamkeit."Wir haben keinen 'bias' und streben absehbar keine Zinsänderung an", sagte Weber
am Dienstag am Rande einer Konferenz in Frankfurt. Der EZB-Rat halte die Zinsen nach wie vor für
angemessen und habe zur Zeit keine Informationen, die eine Änderung des derzeitigen Kurses in
absehbarer Zeit nahelegten. Die zuletzt etwas höhere Inflation und die leicht gestiegenen
Inflationserwartungen erforderten aber Wachsamkeit,"insbesondere für die Aufwärtsrisiken bei der
Inflation". Mit Blick auf die Konjunktur sagte EZB-Ratsmitglied Weber, alle Signale bestätigten das Szenario
einer graduellen Erholung.
~ Die Rating Agentur Standard & Poor.s (S&P) hat das Länderrating für Italien von AA auf AA-
herabgesetzt. Das ist die erste Herabstufung für ein EU-Land seit Einführung des Euros. Der Grund ist die
Entwicklung der öffentlichen Haushalte. In den Augen von S&P ist die Gefahr groß, dass die Defizite weiter
wachsen könnte, wenn die geplante Steuerreform nächstes Jahr in Kraft tritt, und die Regierung nicht
gleichzeitig auf die Ausgabenbremse tritt. Bei einem Ausbleiben von Gegenmaßnahmen erwartet S&P eine
Ausweitung des öffentlichen Defizits im nächsten Jahr auf 4%. Nachdem die Änderung des Ratings von den
Märkten seit geraumer Zeit erwartet worden war, gab es keine nennenswerten Marktreaktionen auf die
Ankündigung. So blieb der Spread zwischen deutschen und italienischen öffentlichen Anleihen mit einer
Restlaufzeit von rd. 10 Jahren gestern unverändert bei 19 Bp.
~ Die Schweizer Arbeitslosenquote ist im Juni auf 3,7% (nach 3,8% im Mai)
und damit im Rahmen der Erwartungen zurückgegangen.
~ Die Produktion im norwegischen verarbeitenden Gewerbe fiel im Mai schwächer aus als erwartet.
Die Erzeugung stagnierte lediglich auf dem Vormonatsniveau. Dank der Produktionssteigerungen
bei Ã-l und Elektrizität stieg der Index für die gesamte Industrieproduktion allerdings um fast 4% gg. Vm. an.
Dies deutet darauf hin, dass die Festlandswirtschaft in Q2 erneut unterproportional zum BIP-Wachstum
beitragen dürfte.
~ Fed-Gouverneur Ferguson bezeichnet es als eindeutig, dass sich die US-
Output-Lücke schließt, aber es noch immer eine Flaute am Arbeitmarkt ge-
be. Es sei unwahrscheinlich, dass sich das Produktivitätswachstum der ver-
gangenen Quartal im gleichen Umfang fortsetzen lassen werde. Ferguson
geht davon aus, dass der Inflationsanstieg der vergangenen Monate größ-
tenteils nur vorübergehend sei. Andernfalls werde die Fed den Begriff mo-
derat („measured“) zur Charakterisierung weiterer Zinsschritte überdenken.
Die Schlüsselfrage sei, mit welcher Geschwindigkeit man die Zinsen auf
neutral zurückfahren soll.
~ Der ehemalige Fed-Gouverneur Meyer rechnet im weiteren Jahresverlauf
2004 mit drei weiteren US-Zinserhöhungen um jeweils 25 Punkte.
~ Eine Umfrage des Conference Board unter US-Geschäftsführern zeigt im
zweiten Quartal einen leicht nachlassenden Optimismus. Der Vertrauensin-
dex ist um drei Punkte auf 70 Zähler gefallen.
Der Ausblick für die nächsten sechs Monate hat sich von 72 auf
68 Punkte verringert.
~ Notenbankgouverneur Greenspan wird am 20. Juli seinen halbjährlichen
Konjunkturbericht (ehemals Humphrey-Hawkins-Anhörung) vor dem Ban-
kenausschuss des Senats vorstellen.
~ Die Maschinenbauaufträge in Japan sanken im Mai um 2,1% gg. Vm. Der Markt war von
einem stärkeren Rückgang ausgegangen (Konsensus: -3,8% gg. Vm.).
|
Euklid
08.07.2004, 11:34
@ ---Elli---
|
3 Zinserhöhungen noch in diesem Jahr vorgesehen? |
-->Da muß aber die Inflationslunte der USA schon mächtig brennen.
Na ja solange es noch keine 3 Zinserhöhungen im Monat sind ists ja gut.;-))
Am Ende sind es dann wohl 3 am Tag;-))
Gruß EUKLID
|
Amanito
08.07.2004, 11:51
@ Euklid
|
Re: 3 Zinserhöhungen noch in diesem Jahr vorgesehen? |
-->>Da muß aber die Inflationslunte der USA schon mächtig brennen.
ach geh, die Fed muß einfach das machen, was der Markt vorgibt. in den letzten Monaten stieg die Verzinsung der 3-monatigen T-Bills gewaltig an, also hatten sie keine Wahl mehr. Nur zur Erinnerung: auch in der Defla rund um 1932 sind die Zinsen gewaltig gestiegen
|
MC Muffin
08.07.2004, 12:02
@ Amanito
|
Re: 3 Zinserhöhungen noch in diesem Jahr vorgesehen? |
-->>>Da muß aber die Inflationslunte der USA schon mächtig brennen.
>ach geh, die Fed muß einfach das machen, was der Markt vorgibt. in den letzten Monaten stieg die Verzinsung der 3-monatigen T-Bills gewaltig an, also hatten sie keine Wahl mehr. Nur zur Erinnerung: auch in der Defla rund um 1932 sind die Zinsen gewaltig gestiegen
Die Zinsen steigen ja auch in der Deflation, das ist voll normal.
Den Inflationisten wird bald die Puste ausgehen, überall Lohnkürzungen. Auch längere Arbeitszeiten sind nichts als Lohnkürzungen weniger Urlaub Feiertage weg jeden Jobs annehmen.
Irgend wann weden sie schon merken das mit weniger Geld nicht mehr bezahlt werden kann. Gott sei dank gibt es Naturgesetze die man nicht brechen kann. Und die Neuverschuldungshöhe orientiert sich leider auch an das künftige Einkommen.
MFG ole ole
|
LenzHannover
08.07.2004, 19:35
@ ---Elli---
|
Nehme keine S-Scheine (= Italia) mehr:-) (o.Text) |
-->
|
JLL
08.07.2004, 19:43
@ LenzHannover
|
Re: Bei mir sind es die ersten, die ich wieder ausgebe.:-) |
-->Ein schönes Beispiel, wie schlechtes Geld das gute im Umlauf verdrängt.
Schönen Abend
JLL
|
dottore
08.07.2004, 19:45
@ LenzHannover
|
Re: Superb! |
-->Hi,
denn darauf wird's hinaus laufen: Es werden nur noch Noten erster Adressen akzeptiert.
Verlass' Dich drauf, dass eine große Zeitung mit der Nummer starten wird!
Dann ist der Euro geplatzt. Die schlechten Buchstaben kriegen Diskont und das war's.
Gruß!
Übrigens: Jeder einzelne kann hier was bewirken. Einfach die Scheine mit den Buchstaben der Minusländer nicht mehr zur Zahlung akzeptieren. Deutschland schon per se.
"Nee, deutsche Scheine nehme ich nicht. Nicht als Wechselgeld. Dann kaufe ich lieber woanders!"
BINGO!
|
dottore
08.07.2004, 19:49
@ JLL
|
Re: Bei mir sind es die ersten, die ich wieder ausgebe.:-) |
-->>Ein schönes Beispiel, wie schlechtes Geld das gute im Umlauf verdrängt.
Genau umgekehrt!
Die Lire-Euro haben dann als erste ausgedient, weil nur noch mit Diskont loszuschlagen.
Häng in Dein Geschäft (sellers market): Akzeptieren nur finnische Euro! Dann kriegst Du eine Schlagzeile!
Gruß!
|
JLL
08.07.2004, 20:04
@ dottore
|
Re: Moment, sind nicht auch italienische Euros hier GZ? |
-->Folglich kann ich deren Annahme doch aktuell garnicht verweigern, oder? Mensch dottore, Du bist doch hier der größte GZ-Anhänger"on board".
Also sind die Italiener, wenn ich deren Annahme schon nicht verweigern kann, für mich diejenigen, die ich als erste wieder ausgebe. Ich gebe schlechtes Geld wieder in den Umlauf und behalte das bessere. Im Umlauf ersetzt schlechtes Geld das gute, das ist der Ist-Zustand - alles andere, insbesondere Discounts sind Zukunftsmusik. Wie soll das überhaupt gehen? Ein Euro ist ein Euro war doch auch eine deiner Aussagen. Tja, dann wäre(!) ein Deutscher Euro nicht gleich ein finnischer Euro, nicht gleich ein italienischer. Dann hat der Euro aber fertig.
Und welche große Zeitung würde sich wohl so offen antieuropäisch verhalten, wenn ich mal nachhaken darf? Die Bild-Zeitung aus dem Hause Springer etwa?
Bin gespannt.
Schönen Abend
JLL
|
DividendenJaeger
08.07.2004, 22:57
@ MC Muffin
|
Höchstens noch eine. |
-->>>>Da muß aber die Inflationslunte der USA schon mächtig brennen.
>>ach geh, die Fed muß einfach das machen, was der Markt vorgibt. in den letzten Monaten stieg die Verzinsung der 3-monatigen T-Bills gewaltig an, also hatten sie keine Wahl mehr. Nur zur Erinnerung: auch in der Defla rund um 1932 sind die Zinsen gewaltig gestiegen
>Die Zinsen steigen ja auch in der Deflation, das ist voll normal.
>Den Inflationisten wird bald die Puste ausgehen, überall Lohnkürzungen. Auch längere Arbeitszeiten sind nichts als Lohnkürzungen weniger Urlaub Feiertage weg jeden Jobs annehmen.
>Irgend wann weden sie schon merken das mit weniger Geld nicht mehr bezahlt werden kann. Gott sei dank gibt es Naturgesetze die man nicht brechen kann. Und die Neuverschuldungshöhe orientiert sich leider auch an das künftige Einkommen.
>
>MFG ole ole
Und dann kommt der Punkt, wo sich immer weniger Investments lohnen. Die Zinsen die aus dem BSP bedient werden müssen, fressen immer grössere Teile davon. Wenn das Wachstum ausfällt, wird über Zins und Zinseszins der Markt regelrecht leer gepumpt. Die Preise fallen und man wartet doch noch lieber bis morgen mit einer Anschaffung. Da gibt es ja alles billiger und eine Deflaspirale setzt ein, wenn Staat und Notenbank nicht massiv gegensteuern, durch Steuergeschenke die über Aufschuldung finanziert werden, Notenbanken die den Aktienmarkt manipulieren und Zinsen unter die Realzinsen setzen.
Für wie lange solche Massnahmen gut sind, who knows.
DividendenJaeger
|
dottore
09.07.2004, 12:19
@ JLL
|
Re: Moment, sind nicht auch italienische Euros hier GZ? |
-->>Folglich kann ich deren Annahme doch aktuell garnicht verweigern, oder? Mensch dottore, Du bist doch hier der größte GZ-Anhänger"on board".
Hi,
schon richtig. Aber in den entsprechenden Runderlassen der Bundesländer dazu lesen wir:
"1. Zahlungsverkehr
1.1 Gesetzliches Zahlungsmittel
Ab 1.1.2002 ersetzt der Euro die Deutsche Mark als gesetzliches Zahlungsmittel in der Bundesrepublik Deutschland. Auf"Deutsche Mark" und"Pfennig" lautendes Bargeld verliert seine Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel zum Ende des Jahres 2001.*
1.2 Euro-Banknoten und -Münzen
Die Euro-Banknoten werden von der Europäischen Zentralbank und den nationalen Notenbanken ausgegeben. Die neue Banknotenserie umfasst sieben Werte zu 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro und weist keine nationalen Merkmale auf."
Die gefetteten Stellen entsprechen bekanntlich nicht der Wirklichkeit:
1. Die EZB gibt keine Euro-Banknoten aus. [Sie werden ihr nur in Höhe von 7 % der von den NZBs ausgegebenen Noten"zugebucht").
2. Die Banknoten weisen nationale Merkmale auf. [Tatsächlich weisen sie nationale Merkmale auf, wie allgemein bekannt; sie heißen"Ländercodes", was zweifellos ein nationales Merkmal ist, zumal in der Tabelle die Rede von"nationalen Zentralbanken" ist. Die Ländercodes, Belgien Z, Griechenland Y, Deutschland X, usw. sind Staaten zugeordet, die als"Nationen" Sobjekte des Völkerrechts sind].
Es bedarf also nur eines kleinen Musterprozesses, um den Schwindel auffliegen zu lassen.
>Also sind die Italiener, wenn ich deren Annahme schon nicht verweigern kann, für mich diejenigen, die ich als erste wieder ausgebe.
Warum nicht verweigern? Ein Frage der viel zitierten Zivilcourage.
>Ich gebe schlechtes Geld wieder in den Umlauf und behalte das bessere. Im Umlauf ersetzt schlechtes Geld das gute, das ist der Ist-Zustand - alles andere, insbesondere Discounts sind Zukunftsmusik. Wie soll das überhaupt gehen? Ein Euro ist ein Euro war doch auch eine deiner Aussagen. Tja, dann wäre(!) ein Deutscher Euro nicht gleich ein finnischer Euro, nicht gleich ein italienischer. Dann hat der Euro aber fertig.
Das geht ganz fix mit dem Hinweis auf die"Deckung". Noten, deren Deckung nicht in AAA-Papieren besteht, werden zurückgewiesen.
>Und welche große Zeitung würde sich wohl so offen antieuropäisch verhalten, wenn ich mal nachhaken darf? Die Bild-Zeitung aus dem Hause Springer etwa?
Das ist nicht antieuropäisch, wenn mit Hilfe der Verweigerung dieser Noten darauf hingewiesen wird, dass sich die betreffenden Ländern bzw. ihre ZBs selbst nicht europäisch verhalten. Das Problem kommt so oder so hoch. Sobald die ersten Noten repudiiert werden, ist die Presse voll davon. Schlagzeilen-Vorschlag:"Bankkunde verweigert die Annahme italienischer Euro-Noten!"
Gruß!
|
JLL
09.07.2004, 13:50
@ dottore
|
Re: @dottore: Bitte noch mal ganz konkret auf den Punkt: |
-->Sind die derzeit umlaufenden Euro-Noten nach Deiner Einschätzung Gesetzliche Zahlungsmittel oder sind sie es, da ihre Ausstattungsmerkmale nicht den in den zitierten Runderlassen festgelegten ensprechen, nicht?
Ich meine hier wurde auch schon mal vor ein bis zwei Jahren über diese Frage diskutiert, wobei das als akademische Spielerei abgetan wurde.
Vielen Dank für Deine Einschätzung.
JLL
P.S.: Stelle mich selbstverständlich gerne als S-Schein-Verweigerer am Bankschalter zur Verfügung.
|
LenzHannover
09.07.2004, 13:56
@ dottore
|
Damit könnte man bestimmt mal hübsch ein Amtsgericht aufmischen, |
-->wenn man als Gläubiger bei einer Zwangsversteigerung bei den 10% Sicherheit auf X-Scheine fixiert ist und andere ablehnt.
Da würde der Rechtspfleger bestimmt mächtig ins schwitzen kommen [img][/img]
|
dottore
09.07.2004, 14:51
@ JLL
|
Re: @dottore: Bitte noch mal ganz konkret auf den Punkt: |
-->>Sind die derzeit umlaufenden Euro-Noten nach Deiner Einschätzung Gesetzliche Zahlungsmittel oder sind sie es, da ihre Ausstattungsmerkmale nicht den in den zitierten Runderlassen festgelegten ensprechen, nicht?
Nach meine Meinung nicht. Ich kann nicht etwas zu GZ erklären, wenn die Beschreibung (die jedes GZ ja bis in Detail haben muss) nicht dem entspricht, was angegeben wurde.
>Ich meine hier wurde auch schon mal vor ein bis zwei Jahren über diese Frage diskutiert, wobei das als akademische Spielerei abgetan wurde.
So akademisch ist das nicht. Die Legaldefinition des GZ stimmt nicht mit dem überein, was es darstellt. Weder gibt es die EZB aus noch hat es KEINE nationalen Merkmale.
>Vielen Dank für Deine Einschätzung.
>JLL
>P.S.: Stelle mich selbstverständlich gerne als S-Schein-Verweigerer am Bankschalter zur Verfügung.
Ich habe schon längst damit angefangen. Die Bank war immer zuvorkommend und hat das Gewünschte (hier BRD mit X) bereitgestellt. Umgekehrt ist es ihr (noch) wurscht.
Gruß!
|
off-shore-trader
09.07.2004, 15:14
@ LenzHannover
|
Die nachstehende Übersicht zeigt die verschiedenen Ländercodes |
-->Nationale Zentralbank - Kennbuchstabe
* Neue, von der Banque centrale du Luxembourg ausgegebene Banknoten tragen derzeit die Kennziffer der Nationalen Zentralbanken jener Länder, in denen die Banknoten für Luxemburg hergestellt werden.
Belgien Z
Griechenland Y
Deutschland X
Spanien V
Frankreich U
Irland T
Italien S
Luxemburg * (siehe Hinweis)
Niederlande P
Ã-sterreich N
Portugal M
Finnland L
<ul> ~ http://www.bundesbank.de/bargeld/bargeld_faq_eurobanknoten.php</ul>
|
JLL
09.07.2004, 16:02
@ dottore
|
Re: Vielen Dank, das ist eine sensationelle Aussage. |
-->Ich werde jetzt mal in den verschiedenen Archiven ein wenig dazu nachforschen und melde mich dann nochmal.
Viele Grüße
JLL
|
Popeye
09.07.2004, 18:07
@ dottore
|
Re: @dottore: Bitte noch mal ganz konkret auf den Punkt: |
-->Hallo,
I beg to differ...:
tatsächlich unterscheiden sich EURO-Scheine so, dass schon über die Serien-Nr. jeder einzelne Schein individuell (also nicht nur über die ausgebende ZB) identifizierbar ist. Darüber hinaus erhält man nun bereits Euro-Scheine mit der Unterschrift von JEAN-CLAUDE TRICHET statt der von Wim Duisenberg. Dies wäre ein weiteres Unterscheidungsmerkmal. Last not least gibt es unterschiedliche Ausgabejahre. Absolute Identität ist somit gar nicht realisierbar.
Wer der nachstehenden Beschluss der EZB vom Dez. 2001 aufmerksam liest, kann unschwer erkennen, dass die Herren diesen Braten rechtzeitig gerochen haben!
So heißt es dort u.a.:
- Euro-Banknoten sind Ausdruck der gleichen und einheitlichen Währung
und unterliegen einem einheitlichen Rechtssystem.
- Als Folge hiervon besitzen alle Euro-Banknoten
das gleiche Erscheinungsbild und Qualitätsniveau und es
ist kein Unterschied zwischen Banknoten der gleichen
Stückelung zu machen.
- Für alle Euro-Banknoten sollten die gleichen Anforderungen
der Mitglieder des Eurosystems im Hinblick auf
Annahme und Verarbeitung gelten, unabhängig davon
wer sie in Umlauf gebracht hat.
Die für auf nationale Währungseinheiten lautende Banknoten gängige Praxis
einer Repatriierung an die ausgebende Zentralbank wird
daher für Euro-Banknoten nicht gelten. Die Ausgabe von
Euro-Banknoten erfolgt nach dem Grundsatz, dass keine
Repatriierung der Euro-Banknoten vorgenommen wird.
- Euro-Banknoten sind gesetzliches Zahlungsmittel in
allen teilnehmenden Mitgliedstaaten und werden innerhalb
des Euro-Währungsgebietes frei umlaufen. Sie
werden von den Mitgliedern des Eurosystems wieder
ausgegeben und können außerhalb des Euro-Währungsgebietes
gelagert oder verwendet werden.
- Die NZBen nehmen sämtliche Euro-Banknoten auf Ersuchen
des Besitzers zum Austausch in Euro-Banknoten des gleichen
Wertes bzw. im Fall eines Kontoinhabers zur Gutschrift
auf ein bei der Empfänger-NZB unterhaltenes Konto an.
- Die NZBen transferieren die von ihnen angenommenen
Euro-Banknoten nicht an andere NZBen und halten diese Euro-
Banknoten für eine Wiederausgabe bereit.
usw., usw.
---------
Soviel Papier, dass ein Euro durch einen gleichwertigen anderen ersetzt werden kann, wird es wohl noch einige Zeit geben - und nur dazu ist jede ZB verpflichtet - unabhängig davon, welche ZB den Schein ursprünglich ausgegeben hat.
|
dottore
09.07.2004, 19:16
@ Popeye
|
Re: @dottore: Bitte noch mal ganz konkret auf den Punkt: |
-->>Hallo,
>I beg to differ...:
>tatsächlich unterscheiden sich EURO-Scheine so, dass schon über die Serien-Nr. jeder einzelne Schein individuell (also nicht nur über die ausgebende ZB) identifizierbar ist. Darüber hinaus erhält man nun bereits Euro-Scheine mit der Unterschrift von JEAN-CLAUDE TRICHET statt der von Wim Duisenberg. Dies wäre ein weiteres Unterscheidungsmerkmal. Last not least gibt es unterschiedliche Ausgabejahre. Absolute Identität ist somit gar nicht realisierbar.
Hi,
darum geht' auch nicht. Sondern um die falsche Legaldefinition von GZ (EZB gibt es nicht aus, es hat nationale Merkmale).
Was die EZB schreibt ist belanglos, da nicht sie, sondern die Regierungen definieren, was GZ ist und wie es auszusehen hat.
Die EZB kann nur den NZBs Vorschriften machen (wie dargestellt), aber nicht dem Publikum.
Über die Hereinnahme von andersnationalen Euro-Scheinen hatten Heinsohn & Steiger schon ausführlich geschrieben:
Italien holt sich italienische Euro-Noten und legt dafür schlechte Italo-Titel rein. Mit den Italo-Euro-Noten holt sich Italien (Banken dort) aus der Buba bessere Sicherheiten.
Der Charme der Sache: Man kann so sein Portfolio upgraden und zahlt letztlich weniger Zinsen.
Auch in dieser Sache wird es alsbald zum Showdown kommen.
Um das ganze EZB-Gequake geht's nämlich gar nicht. Sondern darum: Wer hat am Ende die besten Sicherheiten des Systems.
Und weil die so sicher wie das Amen in St. Peter immer weiter differieren werden, fliegt das Euro-System mit selber Sicherheit auseinander:
- Entweder das Publikum nimmt die Scheine gebackend mit schlechten Sicherheit nicht mehr an. Diksont der Scheine.
- Oder die Banken holen sich mit schlechten Sicherheiten bessere. Diskont der Sicherheiten.
Der ganze Euro ist - so wie konstruiert - eine Schnapsidee und der Kater kommt gewiss.
>---------
>Soviel Papier, dass ein Euro durch einen gleichwertigen anderen ersetzt werden kann, wird es wohl noch einige Zeit geben - und nur dazu ist jede ZB verpflichtet - unabhängig davon, welche ZB den Schein ursprünglich ausgegeben hat.
Jaja, nur geht's nicht um den Schein, sondern um die Sicherheiten, die die Banken gegen die Scheine aus einer NZB ihrer Wahl wieder rausholen können.
Stichwort (hatte ich mal als Kolumne geschrieben): Euro aus Palermo!
|
Popeye
09.07.2004, 19:30
@ dottore
|
Re: @dottore: Bitte noch mal ganz konkret auf den Punkt: |
-->... bleibt nur festzustellen: Nur Banknoten (und in bestimmtem Umfang Münzen) sind gesetzliches Zahlungsmittel. Jeder kann eine andere Zahlungsart verweigern!
|