Nachtigel
09.07.2004, 08:40 |
Das war mir neu: Zumutbarkeit für Betroffene - nicht mehr als 10% Verlust Thread gesperrt |
-->LexisNexis - Beitrag Nr. 50148 vom 05.07.2004
Arbeitslose müssen auf Lebensversicherungen zurückgreifen
Viele Arbeitslose sind im Zuge der Neuregelungen der Hartz-Reformen dazu gezwungen, ihre Lebensversicherung zu künden. Für die betroffenen Versicherten bedeutet dies, dass sie ihre bisher geleistete Altersvorsorge aufbrauchen müssen - oftmals unter Verlusten. Die Lebensversicherer sehen darin einen möglichen Grund für den Rückgang neuer Vertragsabschlüsse.
Nach Schätzungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind im vergangenen Jahr rund 50.000 Versicherungspolicen aus der Arbeitslosigkeit heraus gekündigt worden. Diese Zahl ergibt sich aus den Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA), wonach die Behörde 2003 knapp 75.000 Anträge auf Arbeitslosenhilfe abgelehnt hat, weil die Antragsteller über anrechnungsfähiges Vermögen verfügten. Da der Anteil der Arbeitnehmer, die eine Lebensversicherung abgeschlossen haben, bei ca. 70 Prozent liegt, könnte die tatsächliche Zahl der Kündigungen auf Grund von Erwerbslosigkeit sogar über 50.000 liegen. Der GDV beziffert das Gesamtvolumen der betroffenen Versicherungssumme auf etwa 1,05 Milliarden Euro. Nach Ansicht von Experten ist dieser Umstand mit verantwortlich dafür, dass die Stornoquote bei Lebensversicherungen im letzten Jahr mit 5,5 Prozent einen neuen Höchststand erreicht hat.
Hintergrund dieses Entwicklung ist die Herabsetzung der Grenze des so genannten Schonvermögens von 520 auf 200 Euro pro Lebensalter des Langzeitarbeitslosen und seines Partners. Dieser Betrag, höchstens jedoch 13.000 Euro pro Person, bleibt unberücksichtigt, wenn über die Gewährung von Arbeitslosenhilfe entschieden wird. Liegt der Wert einer abgeschlossenen Lebensversicherung darüber, muss die Versicherung gekündigt und der Mehrbetrag eingebracht werden. Voraussetzung ist allerdings, dass eine Kündigung dem Betroffenen zugemutet werden kann, d. h., er nicht mehr als zehn Prozent Verlust macht.
Die Versicherer sehen in dieser Praxis ein falsches Signal:"Es wäre fatal, wenn der Eindruck entstünde, dass Eigenvorsorge sich nicht lohnt", äußerte sich der Sozialpolitik-Experte des GDV, Thomas Lueg, gegenüber dem"Handelsblatt". Der Verband begrüßt die Anhebung des Freibetrages um 200 Euro pro Person und Lebensjahr ab dem kommenden Jahr, hält aber einen Bezugswert von 800 Euro für notwendig. Eine andere Alternative, für die der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BKV) plädiert, bestünde in der Freistellung Arbeitsloser von den Beitragszahlungen zur Lebensversicherung.
Der Versicherungsschutz bliebe dann auf dem bis dahin erreichten Niveau erhalten und könnte.....
<ul> ~ als">http://www.lexisnexis.de/aktuelles]als Altersrente eingesetzt werden.</ul>
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stocksorcerer
09.07.2004, 09:00
@ Nachtigel
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"Es wäre fatal, wenn der Eindruck entstünde, dass Eigenvorsorge sich nicht lohnt |
-->Es lohnt am Ende bloß, sofern die Eigenvorsorge nicht sichtbar ist oder sichtbar gemacht werden kann. So einfach ist das.
Es handelt sich ansonsten doch - wie immer - um das beliebte Spielchen.
1. Erst einmal die Leutchen auf Vermögenswerte abklopfen.
2. Dann Anreize schaffen, das Vermögen SICHTBAR zu platzieren. *
3. Von legislativer Seite Notlagen erklären, die Neuerungen nötig machen.
4. Diese Neuerungen mittels diverser Strategien im Volk hoffähig machen, wobei Gruppen der Bevölkerung gegenseitig ausgespielt werden.
5. Abgreifen.
Es ist wie das Auspressen einer Zitrone. Für die gequetschte Schale interessiert sich der Macher nicht die Bohne.
* siehe derzeit den Run auf Versicherungen wie Altersvorsorge, deren Erträge nicht versteuert werden sollen, sofern der Abschluß vor dem 01.01.2005 zustande kommt....
winkääää
stocksorcerer
PS: Wenn der Eindruck entstünde, dass Eigenvorsorge nicht lohnt, wäre das wirklich ganz furchtbar schlimm..... [img][/img]
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pecunia
09.07.2004, 10:09
@ Nachtigel
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ArbeitslosenVERSICHERUNG??? |
-->Hi all,
ich dachte immer, dass ich durch das Abdruecken der nicht unerheblichen Arbeitslosenversicherungsbeitraege gegen Arbeitslosigkeit versichert waere
pecunia
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Sorrento
09.07.2004, 10:26
@ pecunia
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Du verwechselst gerade AL-Geld mit AL-Hilfe |
-->Hallo pecunia,
>Mit anderen Worten ist auch der Arbeitslosenversicherungsbeitrag eine weitere, verkappte Zwangssteuer, ebenso wie die Rentenversicherungsbeitraege, von denen wir juengere Generation sicher nichts mehr sehen werden.
mit den ALV-Beiträgen erwirbst du ein Anrecht auf AL-Geld, max. bis 12 Monate (bzw. in einer Übergangsfrist für ältere AN max. 18 Monate). Das ist die Versicherungsleistung.
Danach kommt die AL-Hilfe, die keine Versicherungsleistung darstellt, sondern einen Teil der sozialen Absicherung, diese ist also vollkommen steuerfinanziert. Bisher richtete sich der Anspruch prozentual nach deinem letzten Gehalt, mit HARTZ IV wird diese ja mit der Sozialhilfe zusammengeworfen und daher als Pauschale ausbezahlt. Hierfür werden also keine Beiträge aus der ALV verwendet!
Gruss,
Sorrento
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Euklid
09.07.2004, 10:28
@ Nachtigel
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Re: Das war mir neu: Zumutbarkeit für Betroffene - nicht mehr als 10% Verlust |
-->Das ganze Problem besteht darin wie man den Verlust von 10% darstellt.
Eine korrekte Berechnung wird wohl bei allen Lebensversicherungen einen Verlust ergeben der größer als 10% ist [img][/img]
Wer macht sich schon die Mühe exakt zu errechnen wie das ganze unter Berücksichtigung der Inflationsrate (bzw Kaufkraft ) aussieht?
Wer kündigen muß dürfte in den ersten 5 Jahren einen größeren Verlust als 10% erleiden.
Der Versicherungsvertreter dürfte der Gewinner sein;-))
Man sucht jetzt krampfhaft Wege wie man die Lebensversicherungen vor dem Kollaps bewahren kann,da der Staat diese Gelder der Lebensversicherten ja verrotzt hat.
Also müßten die Lebensversicherer den Papa Staat um Rückzahlungen ersuchen.
Der hat aber leider keine Kohle zum Rückzahlen sondern er macht ja weiter zusätzliche Schulden.
Die einzige Gasse wird daher sein daß man den Lebensversicherern die Zwangskunden über eine Zwangsversicherung zuführt.
Ob sich das Kind dann Zwangs- Riester-Rente oder Bürgerversicherung oder wie auch immer nennt ist zweitrangig.
Jeder wird hier quasi über Zwang (das ist das Gegenteil von Freiheit) veranlaßt den Schuldenturm zu stützen um eines Tages vor dem eingestürzten Turm zu stehen bei dem seine Zwangszahlungen mit weggespült wurden.
Vermutlich werden die Zwangszahlungen einen Nullanspruch auslösen.(Konkursabwertungsquote 100%)
Gruß EUKLID
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pecunia
09.07.2004, 10:32
@ Sorrento
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Re: Du verwechselst gerade AL-Geld mit AL-Hilfe |
-->
>Du verwechselst gerade AL-Geld mit AL-Hilfe
Uuuuupppps, hab ich glatt ueberlesen (schaem)
Trotzdem stellt sich die Frage, wann die Schmerzgrenze erreicht sein wird und was dann geschieht.
MfG
pecunia
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Euklid
09.07.2004, 11:25
@ stocksorcerer
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Große Klasse! Exakt erfaßt. |
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>* siehe derzeit den Run auf Versicherungen wie Altersvorsorge, deren Erträge nicht versteuert werden sollen, sofern der Abschluß vor dem 01.01.2005 zustande kommt...
Dafür daß sie nicht versteuert werden,können sie aber voll gegengerechnet werden.
Steuerquote Null.
Du darfst aber deine Ersparnisse zu 100% aufbrauchen,sodaß wir (der Schurkenstaat) damit die heimliche Konfiskationsgegenrechnungsaufrechnungssteuer auf 100% gesetzt haben.
Damit Steuerquote Null mit Transformationsgleichung auf anderes Bezugssystem auf 100% gesetzt;-))
Gruß EUKLID
PS Ja so schlau wie unsere Politiker sind wir schon lange.
Die müssen wohl erst noch lernen früher aufzustehen;-))
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stocksorcerer
09.07.2004, 12:23
@ pecunia
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Die Zukunft ist rabenschwarz |
-->Die eigentliche Sauerei ist doch, dass das Geld der Arbeitslosenversicherung, das so manche Arbeiter, Angestellte 30 Jahre lang und länger Monat für Monat eingezahlt haben, am Ende nur den Anspruch auf Hilfe für ein einziges Jahr abdeckt. Und danach kommt gnadenlos das Arbeitslosengeld2, das einen in den sozialen Sumpf zieht, wenn man es nicht binnen des vorangegangenen Jahres zurück in den Arbeitsmarkt schafft......
Wenn man sich in diesem Zusammenhang in Erinnerung ruft, wie sich der"nationale" Arbeitsmarkt im Zuge der Globalisierung nach Unternehmer-Interessen zunehmend gestalten wird, und sich auf der vermuteten Grundlage dann die eigenen Perspektiven anschaut.......
Bezüglich der saublöden Berlin-Mitte-Diskussion von gestern abend zum gleichen Thema, hier noch ein Beitrag von HUGINN aus einem anderen Forum..... (Seite zwei ca. Mitte)
winkäääää
stocksorcerer
<ul> ~ http://www.politikforum.de/forum/showthread.php?s=&threadid=68401&perpage=&pagenumber=2</ul>
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