Mr. Smith
13.07.2004, 14:17 |
Lieschen Müller ihr Auto Thread gesperrt |
-->Dienstag, 13. Juli 2004, 7.09 Uhr
Immer mehr Bundesbürger zahlen ihre Kfz-Steuer nicht! Laut Bundesfinanzministerium sind ingesamt 1,3 Millionen Autohalter mit der Zahlung in Verzug.
Nach Angaben von Staatssekretärin Barbara Hendricks (SPD) beliefen sich die Rückstände zu Beginn des Jahres 2003 schon auf 271,6 Millionen Euro. Viele Bundesländer lassen Autos inzwischen nur noch zu, wenn der Halter eine Einzugsermächtigung unterschreibt.
Quelle: Bild-Newsticker
1,3 Millionen Autofahrer! Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Selbst bei Androhung der Zwangsabmeldung wird kein Geld überwiesen? Mein lieber Schwan! Die administrierten Preise können noch so stark steigen, irgendwann ist Sense. Scheint so, als ob die Deflationisten im Forum langsam Recht bekämen.
Meint Mr.Smith
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nasowas
13.07.2004, 15:03
@ Mr. Smith
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Die Leute haben da scheinbar irgendwas falsch verstanden |
-->Schließlich hat man doch einen „Autokanzler“ gewählt, da sollte doch das Autofahren billiger werden.
Zu „Deiner“ Deflation: Deflation würde bedeuten, wenn auch alle die zahlen würden, die kaum zum überleben haben und dann lieber auf andere Güter verzichten. Aber scheinbar geht die Rechnung nicht auf. Die Leute sind so „böse“ und zahlen die Kfz-Steuer einfach nicht. Das Geld geben Sie lieber anderweitig aus.
Ich ziehe meinen Hut (symbolisch gesehen) vor jedem, der so handelt. Persönlich fehlt mir dazu derzeit der Mut, seit dem das Finanzamt bei mir eine Kontopfändung durchführte, wegen nicht rechtzeitig gezahlter Grundsteuern. (Ich war vor ca. 1 Jahr halt noch der Meinung, dass die erst mal abmahnen würden etc.)
Wenn man das übrigens hört, kann man sich gut vorstellen, warum auf einmal die Abschaffung der Kfz-Steuer und eine höhere Mineralölsteuer in Gespräch ist. Da werden wohl die Staatssekretäre ausgerechnet haben, dass bei „gleichem Verbrauch“ eine höhere Mineralölsteuer die sichere Einnahmequelle ist.
[img][/img]
P.S.
Wenn man bedenkt wieviel hunderte Millionen an Steuergeldern für Parteistiftungen und Parteifinanzierungen drauf gehen, die locker eingespart werden könnten und außer ein paar schmierigen parasitären Elementen würd´s bestimmt kaum einem weh tun. Aber lieber presst man es aus den einfachen Leuten raus.
Man möge mir mein Lob an die Steuersünder verzeihen, aber wenn ich sehe, wie die parasitären Elemente an der Spitze mit Steuergeldern umgehen und die Gutmenschen spielen, dann ist eine privat beschlossene Steuersenkung genau das richtige.
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nEUROtiker
13.07.2004, 15:26
@ Mr. Smith
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Keine Strassen - Keine Steuern. |
-->Schaut euch doch mal die Strassen im Ruhrgebiet an.
Da werden Steuern fürs ganze Jahr im Voraus verlangt und dann passiert nix mehr.
Die Kohle versandet irgendwo.
gruss
Klaus.
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BB
13.07.2004, 15:29
@ Mr. Smith
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Re: Lieschen Müller ihr Auto |
-->vielleicht vergessen es viele auch nur, weil kein Steuerbescheid mehr kommt?
Aber der Gedanke leichter Deflation wäre mir auch lieber...
Grüße
BB
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Karl52
13.07.2004, 17:26
@ nEUROtiker
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Re: Keine Strassen - Keine Steuern. |
-->>Schaut euch doch mal die Strassen im Ruhrgebiet an.
>Da werden Steuern fürs ganze Jahr im Voraus verlangt und dann passiert nix mehr.
>Die Kohle versandet irgendwo.
>gruss
>Klaus.
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Moin Klaus,
soweit mir bekannt, ist die Mineralölsteuer für die Instandhaltung resp. den Neubau von Straßen vorgesehen. Die Kfz-Steuer fließt ohne weitere Kontrolle in die Länderhaushalte.
Aber sowas hatten wir schonmal unterm Willi II. Der wollte bekanntlich Deutschlands Zukunft auf's Wasser verlegen (Flottenbau) und hat deswegen die Steuer auf Schampus eingeführt. Nachdem dann Deutschlands Zukunft 1918 ins Wasser gefallen war und die deutsche Kriegsflotte bei Scapa Flow als Brutstätte für Fische diente, wurde der Schampus trotzdem weiter besteuert.
Formal ist auch die Ã-ko-Steuer"nur" für die Bezuschussung der Rentenkasse vorgesehen; ein Schelm, wer dabei Böses denkt.
Solange im öffentlichen Haushaltsrecht das kameralistische Prinzip gilt, also alles in einen Pott kommt, aus dem dann nach Gusto verteilt wird, wird sich an der Misere nix ändern.
Gruß Karl
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dottore
13.07.2004, 18:23
@ Karl52
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Re: Kameralistik |
-->Hi,
>Solange im öffentlichen Haushaltsrecht das kameralistische Prinzip gilt, also alles in einen Pott kommt, aus dem dann nach Gusto verteilt wird, wird sich an der Misere nix ändern.
Wenn's das nur wäre...
Kameralistik ist reine Einnahmen/Ausgaben-Rechnung (im voraus) und Einzahlungs-/Auszahlungs-Rechnung post festum.
Da keine Bilanz erstellt wird, hat der"Kameralist" keinerlei Vorstellung von seiner wirklichen Lage. Davon wie hoch seine"camera" tatsächlich belastet ist, weiß er nichts.
Deshalb hatte der"Kameralismus" (Becher, Schröder, Hoernigk, Justi, usw., usw.) schon was: Die Kammer möglichst randvoll füllen, denn meistens kommt es schlimmer als man denkt (Murphy).
Gruß!
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Karl52
15.07.2004, 07:49
@ dottore
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Re: Kameralistik |
-->>Hi,
>>Solange im öffentlichen Haushaltsrecht das kameralistische Prinzip gilt, also alles in einen Pott kommt, aus dem dann nach Gusto verteilt wird, wird sich an der Misere nix ändern.
>Wenn's das nur wäre...
>Kameralistik ist reine Einnahmen/Ausgaben-Rechnung (im voraus) und Einzahlungs-/Auszahlungs-Rechnung post festum.
>Da keine Bilanz erstellt wird, hat der"Kameralist" keinerlei Vorstellung von seiner wirklichen Lage. Davon wie hoch seine"camera" tatsächlich belastet ist, weiß er nichts.
>Deshalb hatte der"Kameralismus" (Becher, Schröder, Hoernigk, Justi, usw., usw.) schon was: Die Kammer möglichst randvoll füllen, denn meistens kommt es schlimmer als man denkt (Murphy).
>Gruß!
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Genau in den Zustand sind die öffentlichen Haushalte doch, dottore.
Die Renate Schmidt verteilt das Fell des Bären (Kinderkrippen) schon, bevor der Bär erlegt ist (Zusammenlegung von ALH und Sozi), ohne daß irgendwer weiß, ob der Schnellschuß nicht vielleicht doch nach hinten losgeht.
Gruß Karl
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