-->Trotz Einsatz von Erntehelfern aus Billiglohnländern ist der heimische Gemüsebau weit von befriedigenden Gewinnen entfernt.
Aus einer Info der Volksbanken/Raiffeisenbanken entnehme ich, daß 41% des Gemüses hier deutscher Herkunft ist. Die Bilanzen, sowie G+Vs der Betriebe haben folgendes Mittel (für das Geschäftsjahr 2002/03):
Umsatzrentabilität = minus 6,9 %
Gesamtkapitalrentabilität = minus 3,3 %
Eigenkapitalrentabilität = minus 9,5 %
Der Durchschnittsgewinn je Betrieb (incl. Arbeitsvergütung für den/die Unternehmer) lag in 2002/03
kleiner Betrieb bei 19.800 Euro
mittlere Betriebe bei 28.000 Euro
Großbetriebe bei 61.000 Euro.
Zu bedenken ist dabei, daß der Gewinn bei gärtnerischen Strukturen oftmals der Familiengewinn ist, da mehrere Personen dafür arbeiten und zwar eher Richtung 55 Std. Woche.
Ich habe mal gerechnet:
Der Großbetrieb mit einem Ehepaar als gärtn. Betriebseigentümer verdienen lt. Erhebung im Mittel 61.000 Euro. Geschätze Arbeitszeit (so wie ich die Betriebe kenne) Mann ca. 60 Std., Frau neben Familie ca. 40 Std. = 100 Std./Woche bei ca. 2 Wochen Jahresurlaub. Es werden also 50x100 Std. effektiv gearbeitet für 61.000 ohen daß damit schon Risiko oder Eigenkapital oder Altersvorsoge/Krankenkasse bezahlt wäre. Das wäre also ein Unternehmerlohn von ca. 12 Euro pro gearbeiteter Stunde, ziehe ich davon noch Eigenkapital-Verzinsung ab würde es natürlich noch deutlich weniger.
Im Vergleich dazu mal die Entlohnung eines angestellen Facharbeiters im Gartenbau, der üblicherweise im Stundenlohn bezahlt wird:
Hier muß natürlich erst mal von der zu bezahlenden Arbeitszeit auf die tatsächliche Arbeitszeit hochgerechnet werden, schließlich sind ca. 11 Feiertage, 6 Wochen Urlaubsanspruch und im Mittel 1 Woche zu bezahlende Krankstunden einzurechnen = 48 Tage a 8 Std. = 384 Std. Der angestellte Gärtner hat eine 38 Std.-Woche, das bedeutet daß er einen Lohnanspruch von 1976 Stunden hat und dafür 1976-384 Std. = 1592 Std. arbeiten muß. Bei einem Stundenlohn lt. Tarif von 12 Euro liegt damit sein Lohn für die effektiv gearbeitete Stunde bei 12 x 1976/1592 = 14,9 Euro. Damit liegt der Durchschnittslohn eine Facharbeiters im Gartenbau im Mittel 25% über dem des Unternehmers, wobei ich hier den Großbetrieb gerechnet habe, und außerdem beim Unternehmer noch viel höhere Beiträge für Krankenkasse und Alterssicherung abgehen.
Den Kleinbetrieb wollte ich nicht rechnen - denn der liegt eindeutig unter Sozialhilfeniveau.
Gruß Dieter
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