Cosa
18.07.2004, 10:05 |
KID - Konjunkturindikator Deutschland, Juli-Ausgabe Thread gesperrt |
-->Hallo,
die Juli-Ausgabe des KID - Konjunkturindikator Deutschland habe ich gerade frisch auf die HP gestellt.
Wohl in Erwartung der Olympischen Spiele geht es sportlich zur Sache die aktuelle Ausgabe
und der Link zum Hintergrundwissen
jetzt hoffe ich, dass ich dieses Mal alles richtig verlinkt habe und Helmut nicht wieder aushelfen muss [img]" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" />
einen schönen Sonntag wünscht
Cosa
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André
18.07.2004, 11:46
@ Cosa
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Re: KID - Konjunkturindikator Deutschland - Sehr schön und interessant, Danke (o.Text) |
-->
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SALOMON
18.07.2004, 13:33
@ Cosa
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Super gemacht, Cosa! (o.Text) |
-->
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Amanito
18.07.2004, 13:36
@ Cosa
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Re: KID - Konjunkturindikator Deutschland, Juli-Ausgabe |
-->Cosa,
das mit der Vorwahlrallye ist ein ziemlicher Hoax
Manfred
Over the six months prior to the past 16 elections (1940's through 2000's), for example, the stock market rose 11 times. The Dow Jones Industrial's ($INDU: news, chart, profile) average six-month gain in all 16 instances was 3.2 percent.
But this apparently impressive historical foundation erodes fairly quickly upon further scrutiny. After all, the stock market rises the majority of the time anyway. When viewed from the perspective of equities' long-term uptrend, going up 11 out of 16 times isn't particularly impressive.
Nor is a 3.2 percent return over a six-month period worth getting all that worked up about. That's equivalent on an annualized basis to a 6.5 percent return, which is less than equities' long-term historical yearly average of between 10 and 11 percent.
In other words, even though the stock market has tended to go up during the six months prior to the past 16 elections, it nevertheless has been a sub-par performer over those periods.
<ul> ~ http://cbs.marketwatch.com/news/story.asp?guid={79F26808-2A8B-42EA-B28D-73DFA4CB</ul>
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Cosa
18.07.2004, 15:20
@ SALOMON
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Re: Missverständnis.... |
-->Hi SALOMON,
den Text hab ich nicht selbst verfasst, nur auf meine HP gestellt. Der Autor ist Thomas A. Spörer; dachte, dass wäre deutlich.
Aber ich freue mich, dass ich den KID regelmässig an Land gezogen habe [img][/img]
viele Grüsse
Cosa
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Cosa
18.07.2004, 15:45
@ Amanito
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Re: Wahljahre |
-->>Cosa,
>das mit der Vorwahlrallye ist ein ziemlicher Hoax
>Manfred
**************>
Hi Manfred,
ist wohl alles eine Frage des Betrachtungszeitraumes und der Bewertung.
Nimmst du z.B. den Zeitraum ab 1888 und dann jeweils das ganze Wahljahr, so ergibt sich ein Mittelwert von +8,4%.
im Einzelnen:<pre>
Harrison 1888 -2,5
Cleveland 1892 1,8
McKinley 1896 -2,3
McKinley 1900 14,1
T.Roosevelt 1904 25,6
Taft 1908 37,4
Wilson 1912 3,0
Wilson 1916 3,4
Harding 1920 -24,5
Coolidge 1924 18,7
Hoover 1928 37,9
F.Roosevelt 1932 -15,1
F.Roosevelt 1936 27,9
F.Roosevelt 1940 -15,3
F.Roosevelt 1944 13,8
Truman 1948 -0,7
Eisenhower 1952 11,8
Eisenhower 1956 2,6
Kennedy 1960 -3,0
Johnson 1964 13,0
Nixon 1968 7,7
Nixon 1972 15,6
Carter 1976 19,1
Reagan 1980 25,8
Reagan 1984 1,4
Bush 1988 12,4
Clinton 1992 4,5
Clinton 1996 20,3
Bush 2000 -10,1</pre>
trotz der +8,4% im Mittel, gibt das keinen Aufschluss für 2004, nur eine gewisse Wahrscheinlichkeit, aber wir können ebenso noch -24,5% hinlegen [img][/img]
Gruss
Cosa
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Amanito
18.07.2004, 21:49
@ Cosa
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Re: Wahljahre |
-->Cosa,
8% ist nett aber ziemlich sicher UNTER dem Langjahresschnitt von >10%! Also immer noch Unterperformance.
Nicht nur das, man muß auch die Ergebnisse auf statistische Konsistenz und Robustheit prüfen, wann teilt z.B. in willkürliche Hälften und schaut, ob es immer ungefähr dasselbe ist. Im konkreten Fall sieht man z.B., daß die Ergebnisse vor etlichen Jahrzehnten viel stärker waren als heute, und daß sie ion den letzten Jahrzehnten nochmals schwächer als diese 8% waren.
Die aktuelleren Muster sind klarerweise immer wichtiger als die weiter zurückliegenden, sodaß der Effekt nochmals abgeschwächt wird. Erhebliche Bedeutung hat bes. der letzte Vorfall, weil hier ev. eine mögliche Musteränderung sichtbar wird - kann dann natürlich nur vermutet werden ohne statistische Beweiskraft. Beispiel: wenn ein Indikator 9 Mal funktioniert und ausgerechnet das letzte Mal versagt hat, ist das wesentlich gravierender als wenn der Indikator einmal z.B. beim 5. Vorfall ausgesetzt hat und nachher wieder etliche Male funktioniert. 2000, der letzte Vorfall, war 10% in den Miesen, das schwächt nochmals die Prediktivpower dieser Perspektive.
Manfred
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- Elli -
18.07.2004, 21:57
@ Amanito
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Re: Wahljahre / Einspruch |
-->>Beispiel: wenn ein Indikator 9 Mal funktioniert und ausgerechnet das letzte Mal versagt hat, ist das wesentlich gravierender als wenn der Indikator einmal z.B. beim 5. Vorfall ausgesetzt hat und nachher wieder etliche Male funktioniert.
Das ist eine willkürliche Aussage, daher nutzlos, behaupte ich.
Was"das zehnte Mal" oder"das fünfte Mal" ist, ist eine Frage, wo man anfängt zu zählen."Ausgerechnet" ist ebenfalls absolut subjektiv. Igendeinen trifft´s halt statistisch.
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Cosa
18.07.2004, 22:18
@ Amanito
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Re: Wahljahre |
-->Hi Manfred,
berühmt sind die +8,4% wirklich nicht; wie gesagt es können ja auch noch die -24,5% werden [img][/img]
Jedes Jahr ist ein Einzelfall und ich verlass mich lieber auf die jeweiligen Muster.
Aber wie kommst du zu >10% im Längsschnitt; seit wann?
Hab gerade nochmal nachgeschaut, für die Jahre 1900-2003 komme ich im Mittel für den DJIA nur auf +7,63%.
Gruss
Cosa
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Dimi
18.07.2004, 22:25
@ Amanito
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Re: Wahljahre |
-->
<center>[img][/img]
</center>
<ul> ~ www.seasonalcharts.de</ul>
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Amanito
19.07.2004, 12:56
@ - Elli -
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Re: Wahljahre / Einspruch abgewiesen ;-) |
-->das ist überhaupt nicht subjektiv, sondern im Sinne der höheren Wahrscheinlichkeiten, vor allem im Hinblick auf eine mögliche Muster- bzw. Charakteränderung!
Zur Demonstration: etliche Indikatoren, die in der Baisse 2000-2 in Serie gut funktioniert haben, setzten dann aber 2003 plötzlich das erste Mal aus. Das war ein echter Warnhinweis und hatte Gehalt - zu Recht wie sich herausstellte. Z.B. gab es einige Sentimentindikatoren, die jedes Mal 2000-2 beim Erreichen eines gewissen Triggers den Markt wieder nach unten drehten, im Mai 2003 aber versagten - typisch für den Characterwechsel des Marktes von Baisse zu (zyklischer) Hausse. Diese Marken waren dann eine Zeit lang bedeutungslos.
Detto mit simplen Indikatoren wie Stochastik, in einem Abwärtstrend wird eine stark überkaufte Stochastik stets mit einem Hoch zusammenfallen (z.B. 5 Mal hintereinander), wenn aber der Markt trotz überkaufter Stochastik weitersteigt, ist das ein starkes Indiz, daß der Trend in nach oben gedreht hat, in diesem Falle wird bis zum erneuten Drehen des Trends dieses Signal nicht mehr funktionieren.
Darum hat der letzte Vorfall immer große Bedeutung, viel höher als bloß 1/N, weit zurückliegende Fälle sollten <1/N gewichtet werden.
Manfred
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Amanito
19.07.2004, 12:57
@ Dimi
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Re: Wahljahre |
-->Ich habe das mit Ralf Flierl von Smart Investor diskutiert, der auch diesen trügerischen Chart gezeigt hat - er unterschlägt die Underperformance.
Manfred
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Amanito
19.07.2004, 12:58
@ Cosa
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Re: Wahljahre |
-->Cosa,
laut Mark Hulbert
Manfred
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- Elli -
19.07.2004, 13:17
@ Amanito
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Re: Wahljahre / Einspruch abgewiesen ;-) / nicht überzeugend, trotzdem danke (o.Text) |
-->
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Amanito
19.07.2004, 14:21
@ - Elli -
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Re: Wahljahre / Einspruch abgewiesen ;-) / nicht überzeugend, trotzdem danke (o.Text) |
-->Die ungeheure Bedeutung dieser Regel ist mir auch erst im Jahr 2003 gedämmert - deren Nichtbeachtung einer der wichtigsten Fehler der technischen Analyse ist!!! Sollte eigentlich in jedem Buch dazu auf Seite 1 stehen, tut es aber nicht, und ist auch sonst ziemlich unterbelichtet. Ike Iossif aus den USA hat mir da wertvolle Anregungen gegeben.
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Amanito
19.07.2004, 14:34
@ - Elli -
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Add |
-->in diesem Fall ist das Versagen im Jahr 2000 nicht von so zentraler Bedeutung, weil dieses Muster auch schon vorher versagt hat - ein Hinweis bzw. Argument ist es jedoch trotzdem
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Dimi
19.07.2004, 15:21
@ Amanito
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Re: Wahljahre |
-->>der auch diesen trügerischen Chart gezeigt hat - er unterschlägt die Underperformance.
Wie dem Chart zu entnehmen ist, beträgt die durchschnittliche Performance 25% im gesamten Vierjahreszyklus, also 5,7% p.a. (=1,25^(1/4)).
Der Dow Jones stand am Beginn des Betrachtungszeitraums, am 31.12.1896, bei 40,45, und am Ende, am 2.1.2004, bei 10410. Die Performance über 107 Jahre beträgt somit 25.635% oder 5,3% p.a. - weit entfernt von Deinen">10%" (die die Dividendenzahlungen mit umfassen?). Auch Cosa hatte ja einen niedrigeren Wert herausbekommen (wobei sie mehr ausweist; ihre Zeitreihe weicht vor dem 14.12.1914 ab, möglicherweise wegen der damaligen Indexanpassung).
Für den Chart mußte 1914 wegen der langen kriegsbedingten Lücke unberücksichtigt bleiben. Es handelt sich somit um 106 Jahre. Außerdem bleibt mit dem Jahr auch dessen Performance von -30,5% unberücksichtigt. Somit ergibt sich ((10410*(1/(1-0,305)))/40,45)^(1/106) entsprechend 5,7% p.a.
Der Chart ist also exakt.
Darüberhinaus zeigt der Chart sehr wohl Underperformance, aber freilich nur dort, wo es eine solche gibt, etwa bei der ersten Hälfte des Wahljahrs.
Gruß, Dimi
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Dimi
19.07.2004, 15:47
@ Dimi
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Re: Wahljahre - Korrektur (Umlaute) |
-->>der auch diesen trügerischen Chart gezeigt hat - er unterschlägt die Underperformance.
Wie dem Chart zu entnehmen ist, beträgt die durchschnittliche Performance 25% im gesamten Vierjahreszyklus, also 5,7% p.a. (=1,25^(1/4)).
Der Dow Jones stand am Beginn des Betrachtungszeitraums, am 31.12.1896, bei 40,45, und am Ende, am 2.1.2004, bei 10410. Die Performance über 107 Jahre beträgt somit 25.635% oder 5,3% p.a. - weit entfernt von Deinen">10%" (die die Dividendenzahlungen mit umfassen?). Auch Cosa hatte ja einen niedrigeren Wert herausbekommen (wobei sie mehr ausweist; ihre Zeitreihe weicht vor dem 14.12.1914 ab, möglicherweise wegen der damaligen Indexanpassung).
Für den Chart mußte 1914 wegen der langen kriegsbedingten Lücke unberücksichtigt bleiben. Es handelt sich somit um 106 Jahre. Außerdem bleibt mit dem Jahr auch dessen Performance von -30,5% unberücksichtigt. Somit ergibt sich ((10410*(1/(1-0,305)))/40,45)^(1/106) entsprechend 5,7% p.a.
Der Chart ist also exakt.
Darüberhinaus zeigt der Chart sehr wohl Underperformance, aber freilich nur dort, wo es eine solche gibt, etwa bei der ersten Hälfte des Wahljahrs.
Gruß, Dimi
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Amanito
19.07.2004, 15:52
@ Dimi
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Re: Wahljahre |
-->Dimi,
ja, einige Monate gibt es eine schwache Outperformance - diese Effekt werden generell extrem überschätzt, die Prognosekraft ist gering und man sollte solche saisonalen Charts nur in ganz bestimmten Situationen anwenden; an den Aktienmärkten sind einzig handelbaren Effekt die September-Flaute, der Juli (zuerst rauf, dann runter) und der Dezember (Anfang Hoch, dann abwärts, dann wieder stark). Wenn man in irgendeinem 08/15-Monat (z.b. Juni) auf den Chart schaut, stiftet das bloß Verwirrung, weil die Effektgröße minimal ist, man wird nur von wichtigeren Dingen abgelenkt.
In Bezug auf den Wahlzyklus würde ich nur das schwäche 2. Jahr und das starke 3. Jahr als relevant einstufen, das 1. und 4. Jahr haben keine wirklich starken Muster, daher berücksichtige ich Sie nicht (auch nicht die schwache Underperformance dieses Jahr)
Es gibt zudem noch einige wichtige Korrelationen, die man berücksichtigen sollte, wenn man glaubt, das wirklich tun zu müssen: vor allem korrelieren die Position des Inhabers des Präsidentenamts und die Performance im Sommer/Herbst stark:
(1) Inhaber stark bzw. wird wiedergewählt + starke Performance
(2) Inhaber schwach bzw. wird abgewählt + schwache Performance
Mit Bush in den Umfragen hinter Kerry ist (2) wahrscheinlicher (soferne es überhaupt Wahlen gibt) und damit die schwache Performance.
Andere Zyklen erklären viel mehr und die haben derzeit einen anderen Fahrplan.
Manfred
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Dimi
19.07.2004, 17:32
@ Amanito
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Re: Wahljahre |
-->Hallo Manfred,
>[...]In Bezug auf den Wahlzyklus würde ich nur das schwäche 2. Jahr und das starke 3. Jahr als relevant einstufen, das 1. und 4. Jahr haben keine wirklich starken Muster, daher berücksichtige ich Sie nicht (auch nicht die schwache Underperformance dieses Jahr)
Hättest Du aber tun dürfen ;-)
>[...]Andere Zyklen erklären viel mehr und die haben derzeit einen anderen Fahrplan.
Mag sein, und eines nicht zu fernen Tages werden wir's auch wissen.
Gruß, Dimi
<ul> ~ www.seasonalcharts.de</ul>
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Amanito
19.07.2004, 20:34
@ Dimi
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Re: Wahljahre |
-->>Hättest Du aber tun dürfen ;-)
Ums Dürfen gehts nicht, jeder darf der will...
es geht einzig und alleine darum, aussagekräftige von nicht aussagekräftigen Faktoren zu unterscheiden
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