Immo
20.07.2004, 08:55 |
GESUCHT: der Stein der Weisen Thread gesperrt |
-->was alles schlecht ist und schief läuft, wissen wir alle zur Genüge...
Da Politiker nun einmal nicht unbedingt die hellsten und innovatisten Köpfe sind, ist der Bürger gefragt. Hier schlummert wesentlich mehr Potential als gemeinhin angenommen wird.
Mich würde interessieren WAS"der Bürger" machen würde, wäre er Bundeskanzler oder ein sonstiger einflussreicher"Lenker". Bürgerbeteiligung einmal anders, nicht immer nur bekunden was wir nicht wollen, sondern konstruktive Vorschläge sind gefragt.
Vorschläge zur Behebung der Misere, zur allgemeinen Anhebung der Kaufkraft inklusive der Erreichung der Vollbeschäftigung - zumindest einer sinnvollen"Verwendung" und Beschäftigung der Arbeitssuchenden, zum Abbau (Vernichtung?) der Staatsschuld und den damit verbundenen Zinsleistungen welche sinnvoller eingesetzt werden könnten usw.
Bitte um zahlreiche praktikable und durchführbare Vorschläge welche beiden Seiten gerecht wird.
|
R.Deutsch
20.07.2004, 09:08
@ Immo
|
Re: Wieder Gold und Silber als Geld verwenden |
-->dies steht in unsrer Macht und genau dies entwickelt sich derzeit vor unseren Augen - wir müssen nur hinsehen und es auch tun:-)
|
fridolin
20.07.2004, 09:22
@ R.Deutsch
|
Frage - Umstellung? |
-->dies steht in unsrer Macht und genau dies entwickelt sich derzeit vor unseren Augen - wir müssen nur hinsehen und es auch tun:-)
<font color=#0000FF>Das schreibt sich ja so leicht. Ich hab die ganze zurückliegende Debatte nicht im einzelnen verfolgt, aber der wesentliche Punkt ist doch nicht der Entwurf von einer hypothetischen"Stunde Null" aus, sondern vielmehr: wie stellst Du Dir den Übergang vom derzeitigen System in das neue System im Detail vor, wie soll die Umstellung im einzelnen ablaufen, was wird aus den derzeit bestehenden Schulden und Guthaben, usw.?</font>
|
Euklid
20.07.2004, 09:23
@ Immo
|
Re: GESUCHT: der Stein der Weisen |
-->Na dann probieren wirs doch mal:
Zuerst muß zur Gesundung der Staatsfinanzen das Arbeitslosenproblem gelöst werden.
Es bietet sich an daß Gastarberiter auf den Baustellen durch deutsche Facharbeiter ersetzt werden.
Das ist eine leichte Übung die aber von den Baufirmen scheinbar nicht gewollt ist da sie immer wieder Ausländerkontingente nachfragt.
Dieses müßte der Gesetzgeber rigide unterbinden.
Der Arbeitsmarkt gibt genügend her.
Das Geld an die Gastarbeiter läuft dann nicht ins Ausland sondern bleibt zum Konsum hier im Lande.
Kurzfristig innerhalb eines Jahres wären mindestens 500 000 Arbeitslose in Beschäftigung zu bringen.
Ich glaube nicht daß die Deutschen sich noch zu fein sein können um die Arbeit auf dem Bau abzulehnen.
Mit Sozialversicherungsausfällen wird sich ein Arbeitsloser weniger pro Jahr mit mindestens 20 000 Euro püositiv in der Staatskasse bemerkbar machen.
500 000 mal 20 000 ergibt ca 10 Mrd Euro an erster
<font color=#FF0000>dauerhafter Entlastung</font>
Zusätzlich fließt dieses Geld nicht mehr ins Ausland ab und es ergibt sich eine weitere Entlastung da die jetzt Arbeitenden anstatt zu kassieren dann selbst Beiträge zur SV zahlen und den Konsum im Inland anregen können.
Den Effekt daraus schätze ich über Rückflüsse mit mindestens nochmal 5 MRD Euro ein.
Aber hier muß man natürlich Durchsetzungskraft der Regierung gegenüber der Bau-Unternehmerlobby haben.
Die Baulobby hat lieber Ausländerkolonnen zu 4 Euro Stundenlohn.
Warum darf sich jeder selbst ausmalen.
Und weil ich weiß daß diese ReGIERenden eh keine Durchsetzungsktaft mehr haben höre ich auch gleich mit den gut gemeinten und Ratschlägen auf.
Wie das hier läuft zeigt exemplarisch der Fall Gerster.
Höheres Gehalt als sein Vorgänger,fette Abfindung und sofortige neue Stelle innerhalb des Systems.
Ich gönne ihm allerdings seine Abfindung da er anständig von Presse und Gewerkschaften gemobbt wurde.
Man sollte es als Schmerzensgeld betrachten.
Man kann mir aber nicht beibringen daß man die neue Aufgabe von Gerster nicht im Voraus gewußt hat.
Deswegen war die Abfindung von Gerster ein reiner Mitnahmeeffekt,sodaß sie im Endeffekt einer fetten Gehaltserhöhung entsprach.
Und solange Geld in diesen Kanälen in rauhen Mengen weiter verplempert wird sieht der Michel wohl nicht mehr ein sich für dieses Raubgemeinwesen auch noch weiter übermäßig zu engagieren.
Da gäbe es noch viele Ansätze aber die Politik hat die letzte Glaubwürdigkeit verloren und diese ist auch nicht mehr wieder herstellbar.
Je weiter die Gurgel der Leute zugedreht wird desto weniger werden sie insgesamt zu leisten bereit sein.
Die ganzen Lügen der gesenkten Steuern läßt sich an der Staatsquote beweisen.
Und sie wird weiter ansteigen weil die nächsten Gierigen in Brüssel schon darauf warten neue Zaubersteuern zu erheben.
Nein so wird man den Taschengeldstaat nicht mehr auf die Beine kriegen.
Es ist auch nicht die Aufgabe der Bürger hier Vorschläge zu machen denn der zahlt kräftig Steuern dafür daß sich ordentliches Personal in der Politik darüber Gedanken macht.
Wenns aber nur dazu reicht wie man seine steuerfreien Diäten heraufsetzen kann,oder wie man abends zu einer Sitzung mal schnell mehrere hundert Euro fürs Eintragen in eine Liste herbeizaubern kann,und das sogar ein Massenphänomen ist,braucht sich der Bürger keinen Kopf mehr zu machen.
An die Wand damit und zwar so schnell wie möglich.
Ich mache einen Haufen auf das Geseiere der Politik. [img][/img]
Gruß EUKLID
|
André
20.07.2004, 09:29
@ Immo
|
Re: GESUCHT: der Stein der Weisen |
-->Lösungen sind allgemein bekannt, soweit es noch was zu lösen gibt, denn vieles läßt sich kaum noch lösen, deshalb ist Frage ziemlich überflüssig.
Aber warum schauen die Herren nicht mal nach Kanada?
Weil sie nicht wollen.
Das Problem liegt darin, dass die Politiker und Bürokraten, die Machthierarchie, eine Lösung nicht wollen, da diese i.d.R. Machtverlust bedeutet.
Beseitigung ALLER Gesetze, die von einem Volksschüler (oder meinetwegen Abiturient) nicht verstanden werden können. Kostet nichts aber die Schmarotzer wollen das nicht.
Verantwortlichkeit aller für ihr Tun. Politiker, Verbandsfunktionäre und Unternehmensführer ohne starken Großaktionär sind davon freigestellt.
Aufheben der Weisungsgebundenheit der Staatsanwaltschaft gegenüber der Politik.
Einführung einer direkten Demokratie auf allen Ebenen.
Abschaffung aller Subventionen binnen 5 Jahren.
Sogenannte Gemeinschaftsdienste (Krankenkassen, Arbeitslosenversicherungen, Arbeitsämter, Pflege, alle die sich aus Umlagen oder Steuern finanzieren, dürfen maximal 5% der Einnahmen für interne Verwaltung aufbrauchen. Wenn mehr verbraucht werden haftet der Vorstand. Dises Ziel ist in 5 Jahren zu erreichen).
Streichung aller Leistungen an Ausländer, die nicht aus EUroland stammen.
usf. usf.
Welcher Politiker willen das?
Je mehr Probleme. desto unabkömmlicher ist er.
Und wenn man der Kollege der anderen Fraktion dran kommt, ist ja auch nicht schlimm, die eigene Rente ist ja sicher.
Leider
A.
|
nereus
20.07.2004, 09:40
@ Euklid
|
Re: GESUCHT: der Stein der Weisen - Euklid |
-->Hallo Euklid!
Du schreibst: Es bietet sich an, daß Gastarberiter auf den Baustellen durch deutsche Facharbeiter ersetzt werden. Das ist eine leichte Übung die aber von den Baufirmen scheinbar nicht gewollt ist da sie immer wieder Ausländerkontingente nachfragt. Dieses müßte der Gesetzgeber rigide unterbinden.
und später dann noch: Die Baulobby hat lieber Ausländerkolonnen zu 4 Euro Stundenlohn. Warum darf sich jeder selbst ausmalen.
Damit redest Du einer staatlichen Einflußnahme auf die Beschäftigungspolitik das Wort. Im Sinne der unfreiwillig und freiwilligen Arbeitslosen stimme ich Dir grundsätzlich zu.
Also befürwortest Du offenbar die regulierende Hand des Gesetzgebers.
Ist derartiges nicht Gift für die prosperierende Privatwirtschaft?
So ist doch zumeist der Grundtenor im Forum.
Wen würdest Du, gleiche Qualifikation und gleicher Arbeitswille unterstellt, denn einstellen, den Banater Schwaben für 4,50 EUR oder den Maurer aus K.-Durlach für 15,50 EUR?
Ehrliche Antwort erwünscht. [img][/img]
mfG
nereus
|
monopoly
20.07.2004, 09:43
@ Immo
|
Re: Du glaubst doch nicht ernsthaft |
-->>was alles schlecht ist und schief läuft, wissen wir alle zur Genüge...
>Da Politiker nun einmal nicht unbedingt die hellsten und innovatisten Köpfe sind, ist der Bürger gefragt. Hier schlummert wesentlich mehr Potential als gemeinhin angenommen wird.
>Mich würde interessieren WAS"der Bürger" machen würde, wäre er Bundeskanzler oder ein sonstiger einflussreicher"Lenker". Bürgerbeteiligung einmal anders, nicht immer nur bekunden was wir nicht wollen, sondern konstruktive Vorschläge sind gefragt.
>Vorschläge zur Behebung der Misere, zur allgemeinen Anhebung der Kaufkraft inklusive der Erreichung der Vollbeschäftigung - zumindest einer sinnvollen"Verwendung" und Beschäftigung der Arbeitssuchenden, zum Abbau (Vernichtung?) der Staatsschuld und den damit verbundenen Zinsleistungen welche sinnvoller eingesetzt werden könnten usw.
>Bitte um zahlreiche praktikable und durchführbare Vorschläge welche beiden Seiten gerecht wird.
Das du bei den ganz großen Themen irgendwas ändern kannst, als da wären Grundstücksrecht,"Widerspruch von Arbeit und Kapital", Geldsystem,(Kartellrecht->Wettbewerb) evtl. noch am ehesten etc. Zumal jetzt wo alle Kompetenzen zur EU abwandern. Da müssen schon Skandale von biblischem Ausmaß geschehen, das mal eine Volksinitiative von unten wirklich bis oben durchkommt ubd dann im Gesetzestext landet.
Nene jeder mußm sich selbst helfen, was ja nicht heißt das man nicht zusammenarbeiten kann und sollte (lernt man ja im 1. BWL Semester - wenn viele Leute ihr Geld zusammenlegen kommt mwehr für jeden Einzelnen raus). Ich Schlimmer hab Gottseidank Jura studiert und weis ziemlich genau was auf Landes Bundes und EU Ebene entschieden wird, aber der Normalbürger den du für die Bürgerbeteiligung brauchst wird durch die großen TVs+ Zeitungen unzureichend informiert, anders siehts natürlich bei den berufsbezogenen Fachpublikationen aus. Viele Politiker wissen ja selbst nicht genau was den jetzt exakt in der letzten Fassung der Vertrags von Nizza etc. verabschiedet wurde zu dem sie die Hand gehoben haben. Nach dem Motto die Gerichte werden dann per Richterrecht die Unklarheiten beseitigen.
|
LOMITAS
20.07.2004, 09:45
@ nereus
|
Re: Macht ist gar nicht so einfach, gelle (o.Text) |
-->
|
certina
20.07.2004, 09:59
@ André
|
Re: gesucht: der Stein der Weisen - volle Zustimmung André + Euklid |
-->hallo
Zitat Euklid:...Es ist auch nicht die Aufgabe der Bürger hier Vorschläge zu machen denn der zahlt kräftig Steuern dafür daß sich ordentliches Personal in der Politik darüber Gedanken macht....eben!!!
Zitat André:......Welcher Politiker willen das (wirklich was ändern...)?
Je mehr Probleme. desto unabkömmlicher ist er.eben!!! je mehr Probleme er lösen würde, um so abkömmlicher wäre er. Nach diesem Selbsterhaltungs -Prinzip funktioniert auch der gesamte Behörden/Beamten-Status: also oberste Maxime: bloss mit allermöglichst viel Kaschiererei alles so belassen, wie es ist
Man entrinnt dem Wahnsinn nur, wenn man sich selbst befreit von diesem Moloch der Selbstversorger und Eigennutzer.
Natürlich sind auch in anderen Ländern die Politiker und ihre Apparate kaum aus anderem Holz genschnitzt, aber solch derartig tollkühn-absurde, ja abstruse Zustände wie in Deutschland findet man in Europa allenthalben wahrscheinlich nur in Frankreich noch.Die Franzosen sind aber aus einem völlig anderm"Holz" geschnitzt, als wir Deutsche. Deswegen"funktioniert" der Irrsinn da auch (noch) besser.
Kein Wunder, dass sich diese beiden Regierungen in den letzten Jahrzenhten immer weiter annäherten und wie verschworen in den Armen liegen.
tschuess
G.C.
|
R.Deutsch
20.07.2004, 10:13
@ fridolin
|
Re: Frage - Umstellung? |
-->Hallo Fridolin,
ich hänge hier als Antwort einfach mal meinen Vortrag an,den ich am vergangenen Wochenede beim Konstanzer Kreis gehalten habe. Daraus kannst Du einen möglichen Weg der Umstellung erkennen.
Liebe Goldfreunde,
Ich möchte zunächst Friedrich Tiggemann dazu gratulieren, dass es ihm gelungen ist, einen so illustren Kreis von Goldexperten hier zu versammeln. Die meisten Argumente zu Gold und Silber dürften in diesem Kreis wohl bekannt sein und ich möchte ich mich daher nur auf einen Punkt konzentrieren, nämlich der Frage, kann Gold und Silber wieder allgemeines Zahlungsmittel werden und wie könnte das praktisch auch bei uns geschehen.
Bei der Diskussion dieser Frage denken Viele sofort an eine Rückkehr zum Goldstandard. Deshalb hier gleich einmal die Frage an das Publikum, wer hier im Saal würde eine Rückkehr zum Goldstandard befürworten? Das ist offensichtlich die Mehrheit, aber ich möchte gleich etwas Wasser in diesen Wein gießen.
Eine Rückkehr zum Goldstandard würde ja wieder eine Reform von Oben bedeuten. Aber wenn der Staat von Oben den Goldstandard wieder einführt, kann er ihn genau so auch jederzeit wieder abschaffen oder die Parität willkürlich verändern. In der Vergangenheit hat der Staat immer dann, wenn es gerade darauf ankam, sich an die Disziplin des Goldstandard zu halten, genau diesen Weg gewählt und den Goldstandard einfach wieder abgeschafft.
Es ist wahrscheinlich viel besser, wenn Gold von Unten wieder als Geld in das System eingeführt wird. Das hieße praktisch den historischen Prozess zu wiederholen, mit dem sich auch früher Gold im Markt als internationales Tauschmittel entwickelt und durchgesetzt hat. Dabei würden sich über eine längere Zeit im Markt gedeckte Parallelwährungen entwickeln können, im Wettbewerb zu staatlichem fiat money. Im Markt müsste sich dann zeigen, welches Geld sich im Wettbewerb durchsetzt, und von den Menschen bevorzugt wird.
Mit einer solchen Entwicklung verbindet sich sogar eine gewisse Hoffnung auf ein sog. soft landing, dass es also nicht zu einem schlagartigen Zusammenbruch des Geldsystems kommt, sondern ein irgendwie gestalteter, allmählicher Übergang zu einem besseren Geldsystem gelingt. Allan Greenspan und auch amerikanische Währungsbehörden haben klar signalisiert, dass man diese Entwicklung nicht behindern solle - man könne nicht wissen, wie es sich entwickelt und wofür es vielleicht einmal gut sein könne - sagt Greenspan.
Nun - diese Entwicklung vollzieht sich derzeit bereits weltweit vor unseren Augen, vor allem in Amerika aber sie wird bei uns hier bisher kaum zur Kenntnis genommen. Ich will deshalb hier mal einige dieser Projekte kurz mit ein paar Stichworten beschreiben und versuchen, damit gerade auch in diesem Kreis Mut und Lust zu machen, sich praktisch zu engagieren. Vielleicht hat der Eine oder Andere ja eine Idee, wie man ein solches Projekt auch bei uns in die Praxis umsetzen kann. Die erste Bank oder Sparkasse, die ein solches Giralgoldprojekt bei uns aufgreift, hätte einen enormen Wettbewerbsvorsprung. Es ist nicht sehr schwer, einfach weil alles schon praktisch erprobt ist. Man muss es nur kopieren. Hier also einmal ein paar Stichworte und Daten zu einzelnen Firmen und Projekten der sog. DGC (digital gold currencies). Da ist zunächst das „älteste“ und größte Unternehmen E-Gold.
E-gold wurde bereits 1996 gegründet, von einem Arzt und einem Rechtsanwalt in Florida. Man kann bei e-gold Girokonten in allen 4 Edelmetallen, also Gold, Silber, Platin und Palladium führen. E-gold hat heute etwa 1,5 Mio. Konten und es kommen etwa 6000 neue Konten pro Monat dazu. Der Goldbestand beträgt 150 Barren a 12,5 Kg also etwa 1,7 Tonnen, die in London, Zürich und Dubai liegen. Das ist zwar noch nicht sehr viel, aber damit wird immerhin bereits ein Umsatz von ca. 1,5 Mio. Dollar pro Tag abgewickelt, also etwa 100-120 Kg. täglich bewegt, wenn auch überwiegend in kleineren Beträgen. Um mal ein praktisches Beispiel zu beschreiben, ich habe letztens mein Buch nach Tokio verkauft. Der Kunde hat mir 2 Gramm Gold übertragen und ich ihm das Buch per e-mail als zip - Datei. Nach etwa 10 Minuten war die ganze Transaktion über die Bühne. Ich hatte mein Geld und er sein Buch. Das Ganze funktioniert wirklich sehr schnell, billig und zuverlässig. Als nächstes haben wir GoldMoney.
Gold Money wurde 2000 in London von James Turk gegründet, mit Sitz auf den Kanalinseln. GoldMoney hat etwa 12.000 Konten und ca. 100 Barren a 12,5 Kg. bei der London Metal Exchange liegen. Die südafrikanische Goldmine Durban Deep hat sich für 1,8 Mio. Dollar zu 14% an GoldMoney beteiligt. Bei GoldMoney muss man mindesten 5000 Dollar einzahlen, was die geringere Kontenzahl erklärt. Eine weitere Besonderheit ist, dass das Gold nicht in Sammelverwahrung sondern in allocatet storage, also Einzelverwahrung gehalten wird. Ein ganz anderes hochinteressantes Projekt ist der
Libertad von Hugo Salinas Price, einem Geldreformer in Mexiko. Salinas Price betreibt eine Ladenkette mit Elektrogeräten in Mexiko und verkauft über diese Kette etwa 30.000 Libertad Silbermünzen pro Monat. Diese Münze wird von der staatlichen mexikanischen Münze geprägt und enthält eine Unze Silber 999 fein. Sie gilt als eine Art gesetzliches Zahlungsmittel, ähnlich wie der kanadische Maple Leaf, oder der amerikanische Silvereagle. Eine Besonderheit bei der Libertad ist allerdings, dass kein Nennwert aufgeprägt ist. Ich lasse eine solche Münze mal hier rum gehen. Es sind immerhin bereits etwa 20 Millionen dieser Münzen in den Händen der mexikanischen Bevölkerung. Auf dieser Tatsache baut Salinas Price nun einen hochinteressanten Vorschlag an die mexikanische Regierung für eine Geldreform auf. Er schlägt vor die Libertad in Mexiko als Parallelwährung einzuführen. Sein, wie ich meine, genialer Plan beruht auf nur drei Punkten.
1.) Die Münze darf keinen Nennwert tragen (was bei der Libertad ja der Fall ist)
2.) Die mex. Zentralbank veröffentlicht täglich einen Wert für die Münze in Peso
3.) Dieser veröffentlichte Wert als ges. Zahlungsmittel darf nur steigen, nicht fallen
Salinas Price nennt die Münze eine Hybridmünze, weil sie ein Zwitter zwischen gesetzlichem Zahlungsmittel und reinem Warengeld ist. Die Münze ist nach unten abgesichert - wie jeder Pesoschein, dessen Nominalwert ja auch nicht fallen kann, sie wird aber nach oben im Preis angepasst, wenn der Silberpreis im Markt steigt. Die Mexikaner können also mit der Münze zum jeweiligen Tageskurs wie mit Peso als gesetzlichem Zahlungsmittel bezahlen. Papierpeso als fiat money und Silberpeso würden parallel umlaufen.
Die Vorteile für Mexiko sind offensichtlich. Das Silber bleibt im Land und wird nicht mehr als billiger Rohstoff exportiert. Der Dollar als Sparmedium und Währung für Importe wird vom Silberpeso abgelöst. Die Mexikaner können mit ihrem eigenen Geld - dem Silberpeso - Waren importieren, ins Ausland reisen und international bezahlen. Als letztes will ich noch auf den
American Liberty Dollar der Firma Norfed kurz eingehen. Norfed wurde auch schon bereits 1998 in Amerika gegründet von Bernard von NotHaus, der vorher Münzmeister in Hawai war. Norfed ist das einzige Unternehmen, das ein komplettes Programm von privatem Alternativgeld anbietet. Von der eigenen Münze, über Papierscheine, elektronischer Übertragung, bis zur Debitkarte und sogar zum Scheck.
Basis ist zunächst einmal die Münze ALD (American Liberty Dollar). Ich lasse auch sie mal herumgehen, damit jeder sie einmal in der Hand gehalten hat. Statt der Münzen, die bei größeren Beträgen ja unpraktisch wären, kann man die Zertifikate benutzen, die es zu 1,- 5,- 10,- und 500 Dollar gibt. Ich lasse auch einmal einen solchen Schein herumgehen. Anders als bei fiat money handelt es sich hier nicht um einen ungedeckten, undefinierten Zettel, sondern um einen Lagerschein. Für jeden 10,- Dollar Schein ist eine Silbermünze zu einer Unze bei der Sunshine Mint in Kanada deponiert. Der Lagerbestand wird regelmäßig überprüft und die Kunden können an der Prüfung sogar teilnehmen.
Münzen und Scheine werden über Wechselstuben, sog. redemption center vertrieben, wo man Münzen und Scheine gegen staatliches Papiergeld kaufen und auch wieder in staatliches Papiergeld zurücktauschen kann. Es gibt in Amerika bereits etwa 1000 solcher redemption center. Etwa 5 Millionen ALD sind im Umlauf bei etwa 100.000 Nutzern. Neben Münzen und Scheinen gibt es auch den Giroverkehr, ähnlich wie bei e-gold und GolMoney. Daneben besteht auch die Möglichkeit, sich das Edelmetall auf eine Debitkarte zu laden, um damit weltweit zu bezahlen oder sich damit das jeweilige Landesgeld am Automaten zu ziehen. Eine Besonderheit bei Norfed ist die Tatsache, dass man sich sogar Schecks über einen beliebigen Betrag am eigenen Computer ausdrucken kann, mit denen man seine Stromrechnung, oder die Steuerschuld beim Finanzamt bezahlen kann. Es gibt sogar bereits eine Börse (sfbot) an der man die verschiedenen gedeckten Privatwährungen untereinander handeln kann, wie an der Devisenbörse. Das System der DGC ist also schon voll in den internationalen Zahlungsverkehr integriert.
Die Entwicklung ist also bereits recht weit fortgeschritten. Ich bin überzeugt, dass hier in kurzer Zeit wieder weltweit funktionierende private Parallelwährungen entstehen werden, auf der Basis einer Edelmetalldeckung. Das Konzept funktioniert, ist schnell zuverlässig und preiswert. Leider wird die Entwicklung bei uns in Deutschland noch weit gehend ignoriert. Ich kenne bisher nur drei zaghafte Versuche von Privatleuten, so etwas auch bei uns zu beginnen. Sobald eine Bank oder Sparkasse, oder auch ein größeres Unternehmen ein solches Konzept hier aufgreift, hätte sie zunächst einen enormen Wettbewerbsvorsprung und könnte ein interessantes zusätzliches Geschäftsfeld eröffnen. Es ist wie gesagt, wirklich nicht schwer, einfach weil alles schon entwickelt und ausprobiert ist. Man muss es nur noch anpacken.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
|
NaturalBornKieler
20.07.2004, 10:19
@ Immo
|
ein paar Kieselchen vielleicht... |
-->
z. B.
- Aufgaben des Staates reduzieren, Regulierungen abbauen:
Der Staat sollte sich nur um Kernaufgaben wie Sicherheit und Existenzfürsorge kümmern. Existenzfürsorge heißt nicht, den Wohlstand des einzelnen zu sichern (Rente nach Gehalt, Arbeitslosengeld nach Gehalt etc.), sondern dafür ist der Einzelne selbst verantwortlich, der Staat nur für Grundsicherung.
Gesetze, Verordnungen, Gemeindesatzungen etc. die nichts mit diesen Kernaufgaben zu tun haben (Denkmalschutz, Datenschutz, Ladenschluss, Bauleitplanung, Meisterzwang, Niederlassungsbeschränkungen, Meldevorschriften etc.), sind unzulässig.
Berufsbeamtentum in normale Angestelltenverhältnisse überführen. Dienstaltersstufen abschaffen.
Nicht-öffentliche Vorgänge, Beratungen etc. abschaffen. Alle Protokolle, Akten, Verträge, Vorgänge in Regierung und Verwaltung sind öffentlich und jederzeit von jedermann im Internet einsehbar.
- Budgetrecht der Parlamente beschneiden:
Parlamente, Gemeinderäte etc. dürfen nicht ohne weiteres haushaltsbelastende Beschlüsse fassen, sondern müssen die Finanzierung jeweils mit beschließen, wobei eine Finanzierung über Neuverschuldung nur dann zulässig ist, wenn es sich um echte Investitionen handelt."Echte" Investitionen sind solche, die tatsächlich einen messbaren geldwerten Ertrag bringen."Falsche" Investitionen dagegen sind solche, die noch mit Folgekosten verbunden sind (z. B. Straßenbau); diese dürfen nicht über Schulden finanziert werden, sondern im Gegenteil, die Finanzierung der Folgekosten (Instandhaltung etc.) muss sofort mit berücksichtigt werden.
- Faktor Arbeit geringer belasten:
Sozialkosten (im Umfang der o.a. Existenzsicherung) nicht durch Aufschläge auf Arbeitskosten, sondern aus Steuermitteln, insbesondere Verbrauchssteuern, finanzieren.
- Verantwortung/Verursacherprinzip:
Obligatorische Betriebshaftpflichtversicherung für alle Gewerbebetriebe und Selbständigen, die im Insolvenzfalle für alle Schäden haftet (unbezahlte Rechnungen, ausstehende Gehälter, Baumängel, hinterlassene Umweltschäden etc.).
- Subventionen, das alte Thema...
Ã-ffentliche Fördermittel gibt es nicht, für nichts und niemand, nicht vom Staat, nicht vom Land, nicht von der EU. Steuervergünstigungen gibt es ebensowenig. Wirtschaftsförderung ist unzulässig. Garantiepreise gibt es nicht."Kultur"- und Prestigeprojekte (Fußball-WM, Olympiabewerbungen, Kulturhauptstädte, Musicals u. dgl.) müssen einschließlich Folge- und Nebenkosten privatwirtschaftlich finanziert werden.
Mehr fällt mir grad nicht ein.
Cheers
NBK
|
Yak
20.07.2004, 10:29
@ Immo
|
Absolute Ehrlichkeit |
-->hach, ist das schön, mal seiner Phantasie freien Lauf zu lassen...
Ich würde erst mal allen reinen Wein einschenken. Z.B. dass der Staat eigentlich schon bankrott ist, dass manche Branchen und Berufsgruppen übermäßig verdienen (z.B. Medizin, Pharma), dass wir uns einen Wohlstand angewöhnt haben, der keine Basis mehr besitzt.
Dann:
- Radikaler Kahlschlag bei Verordnungen und Gesetzen. Es kann nicht alles gerecht geregel werden, deshalb Mut zur Lücke.
- Abschaffung des Handwerksrechts und im Ausgleich Verschärfung der Haftung bei fehlerhafter Arbeit.
- Abschaffung der Sozialversicherungspflicht und aller Gesetze, die die Eigenverantwortung beschneiden. Im Gegenzug: Grund(!)versicherung für alle, die nur das allernötigste abdeckt. Scherz am Rande:"Der Blinddarm ist raus, das Zunähen kostet allerdings extra. Sie könnens ja selber machen."
- Stärkung des Mittelstandes: Kreditprogramme, Gleichbehandlung von großen Konzernen, Vereinfachung der Lohnabrechnung.
- Reduzierung der Steuerformen auf 1-3 Steuerarten. Radikaler Abbau der Ausnahmen, Vereinfachung nach der Maßgabe, dass jeder seine Steuererklärung wieder selber machen kann.
- Zum Arbeitsrecht gäbe es viele Möglichkeiten - Hauptsache dezentrale, betriebsnahe Regelungen, evtl. Schiedsgerichte vor Ort etc.
- Schuldenmachen bei Staat und Kommunen unter mindestens 1 Jahr Gefängnis.
Und dann:
- Staatsschuldennotprogramm - Modell Argentinien.
- Wiedereinführung einer eigenen Währung (Goldstandard?)
- Austritt aus der EU, ggf. dosierter Protektionismus
- Sozialhilfe nur an Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft
- Schaffung eines Einwanderungsgesetzes, das die dt. Sprache, gute Ausbildung etc. vorschreibt. Für diese Personen Erleichterungen bei der Erlangung der Staatsbürgerschaft nach einer gewissen Zeitspanne. Vor Ort lebende Ausländer, die die o.g. Kriterien erfüllen, können somit die dt. Staatsbürgerschaft erlangen.
Spätestens dann müsste ich mich wohl unter Militärschutz begeben. Alle Parteien und auch andere Länder würden meine Abwahl, bzw. meinen Sturz betreiben. Ich würde meinen sofortigen Rücktritt androhen, wenn im Volk keine Einigkeit über die Notwendigkeit der Maßnahmen herrscht.
Dann würde ich tatsächlich abtreten, da die Proteste immer lauter werden und allen die es besser wissen, viel Glück wünschen. Dann wüsste auch der letzte, dass ich es ernst meinte. Ein Rücktritt bewirkt mehr als dieses unglaubwürdige Kleben an der Regierung.
Dann wird es ein paar sehr dunkle Jahre geben, bis man sich meiner erinnert. Ich werde aus der Verbannung zurückgeholt und zum König ernannt, der bis ans Ende aller Tage weise und gerecht regiert. [img][/img]
Königliche Grüße,
Yak
|
beni
20.07.2004, 10:37
@ Immo
|
Wie wärs denn damit? |
-->Hallo,
Auflösung der Rechtsformen GmbH und AG. Wer Geschäfte macht, der muss immer persönlich haften?
m@G, Beni
|
Yak
20.07.2004, 10:37
@ NaturalBornKieler
|
Sehr gut! Wenn das Realität würde |
-->würde ich hier sofort anfangen, ein paar (oder wenigstens eine) Geschäftsideen in die Tat umzusetzen (Eigenkapital wäre schon da, wäre aber derzeit herausgeworfenes Geld).
Da würde ja der Aufbau eines Unternehmens tatsächlich auch noch Spass machen.
Die einzige Sorge, die ich dann habe: Finde ich genügend gute Mitarbeiter?
Grüße,
Yak
|
bernor
20.07.2004, 10:52
@ Immo
|
Re: GESUCHT: vielleicht erstmal ein neuer Stauffenberg? (o.Text) |
-->
|
beni
20.07.2004, 10:55
@ bernor
|
Stauffenberg mit der Kettensäge? (o.Text) |
-->
|
BillyGoatGruff
20.07.2004, 10:59
@ R.Deutsch
|
kl. Frage an R.Deutsch - MWSt. in Mexiko und USA auf Silber? |
-->Lieber Herr Deutsch,
erheben Mexiko und die USA im Unterschied zu BRD (und CH) keine MWSt/VAT auf Silber?
Es gibt noch eine weitere +/- kurante Silbermünze in USA: den"Sterling" im Silver Valley, Idaho. Geschäftsleute kriegen den von Sterling Silver Co.(SRLM) für USD 7.50 und geben heraus/akzeptieren den als Kurantmünze im Wert von 10 USD. Wieviele Stück zirkulieren - keine Ahnung. Vielleicht reiner Touristen-Gag in dieser Fremdenverkehrsregion (soll hübsches Bergland sein).
Gruss,
BillyGoatGruff
|
Euklid
20.07.2004, 11:07
@ nereus
|
Re: GESUCHT: der Stein der Weisen - Euklid |
-->Hallo nereus
der Banater Schwabe kostet aber nur deswegen 4,50 Euro weil die Politik selbst einen ehrlichen Wettbewerb mit einem deutschen Facharbeiter verhindert.
Über mehrere Wochen dürfen ausländische Bauarbeiter ohne Sozialkosten hier arbeiten.
Ich glaube die Frist beträgt 3 Monate.
Dann wird die Kolonne ausgetauscht und eine neue bestellt.
Die Kolonne die in Deutschland tätig war wird dann im Ausland irgendwo weiter beschäftigt.
Alles klar?
Und warum tut man so etwas?
Ich bin für fairen Wettkampf.
Der Staat ist es der dafür sorgt daß deutsche Arbeitskräfte nicht zum Zuge kommen da er plötzlich und unerwartet Löcher aufreißt und sogar sonderbarerweise auf Sozialkosten verzichtet.
Gruß EUKLID
|
bernor
20.07.2004, 11:08
@ beni
|
Re: Hast recht - er käme noch zu früh. (o.Text) |
-->
|
rocca
20.07.2004, 12:11
@ bernor
|
Warum werden in Deutschland eigentlich immer die Unfähigen als Vorbild verehrt? (o.Text) |
-->
|
R.Deutsch
20.07.2004, 12:13
@ BillyGoatGruff
|
Re: Gute Frage |
-->Hallo Billy,
genau an dieser Stelle zeigt sich die ganze Verwirrung. Beim Geldwechsel ist keine MwSt. fällig. Betrachtet man die Münzen als Geld, dürfte also keine MwSt. oder sales tax etc. fällig sein, als Rohstoff schon. Weil das Finanzamt auch bei uns nicht weiß, was Sache ist, sagt man halt völlig willkürlich, bei Silbermünzen als ges. Zahlungsmittel 7% bei anderen 16%, bei Gold 0% - völlig chizophren. Nehme mal an in Mexiko ist keine MwSt drauf. Am Besten man ignoriert den Staat und sagt es ist Geldwechsel.
Nevada hat auch eigene Silbermünzen und New Hampshire führt sie gerade ein. Es bewegt sich Einiges.
Gruß
R.Deutsch
|
Zardoz
20.07.2004, 12:59
@ LOMITAS
|
Oh doch, solange man sie zum eigenen Vorteil nutzt schon. (o.Text) |
-->
|
Baldur der Ketzer
20.07.2004, 13:02
@ rocca
|
Re: seine Peinlichkeit, Käptn Köh-ler? |
-->Hallo,
was lese ich da?
-----------Fundsache--------
Köhler würdigt Patrioten des 20. Juli 1944
....60 Jahre nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler gedenkt die Bundesregierung heute..... des Widerstands gegen die Nazi-Diktatur.
.....wird an die Attentäter erinnert, die den Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 mit ihrem Leben bezahlten. Bundespräsident Horst Köhler bekundete im Namen aller Deutschen Respekt und Dankbarkeit. Bei einem Empfang..... bezeichnete Köhler am Montagabend die Verschwörer als Patrioten und den Tag des Anschlags als"Ehrendatum deutscher Geschichte". Das Zeugnis des Widerstands würde die Deutschen verpflichten, sich überall - gemäß der Aufforderung der Nationalhymne - für Recht und Freiheit einzusetzen.
-------------Ende Fundsache----------
Weiß der gute Mann eigentlich, was er da faselt?
Der würde sich ganz schön ducken müssen, wenn irgendjemand diese seine Aufforderung Ernst nehmen würde.......
Und daß Stauffenberg mit Sicherheit alles andere war als ein Held oder gar eine Demokratte, ist doch wohl auch recht eindeutig - er hätte ein Absurdistan aktueller Prägung und Bereicherung sicher nicht angestrebt.
Diese ganzen Kulthandlungen sind derart peinlich, daß es nur schade drum ist, daß sie nicht vom rothaarzerzausten beschämenden Oberpeinlichkeitswahrer höchstpersönlich zelebriert werden....denn erst dann wäre die groteske Theatervorstellung komplett.
Leere Floskeln fernab der Realität. Vielleicht bringt Harzt X mal die Realität über Nacht zurück in die verflausten Gehirne in den Wolkenkuckuckstürmen........und wir hören dann unisono die Worte des Erich Mielke, aber ich liebe doch alle.........
Hier gehört die rückwärtsessende Zeichnung her. Und - tschüss....
Beste Grüße vom Baldur
<ul> ~ da stehts</ul>
|
Baldur der Ketzer
20.07.2004, 15:20
@ Baldur der Ketzer
|
Re: reden die sich jetzt um Kopf und Kragen? Aufruf zum Bürgerkrieg??? |
-->Hallo,
noch ne Fundsache zum heutigen Kriech- und Schleimertag:
----------
(steht auf Comdirect-News mit Verweis aufs Handelsblatt)
Widerstand ist kein Landesverrat
...... die Vertreter des Widerstandes hätten gezeigt, dass es kein"Landesverrat" sei, wenn man das eigene Land und die Menschheit von einer barbarischen Gewaltherrschaft befreien will. Die Attentäter hätten aus christlich-humanistischer Tradition gehandelt.
Schröder erinnerte auch an den Aufstand der polnischen Heimatarmee am 1. August 1944 in Warschau. Europa habe heute guten Grund, beide Daten - den 20. Juli und den 1. August 1944 -"als flammende Zeichen auf dem Weg zu einer wahren europäischen Wertegemeinschaft zu verstehen und in Ehren zu halten".
......Klaus Wowereit (SPD) sagte:"Widerstand gegen Diktatur und Unterdrückung ist niemalsumsonst." Er würdigte den Anschlag der Offiziere als Aufstand des Gewissens.
-----------------
Mann, Leute, ihr wißt ja gar nicht, daß ihr eine Fackel an einen offenen und berstend vollen Raffineriespeicher haltet........
Sind die sich echt nicht klar, was sie da dampfplaudern?
Wie war das noch mit dem grundgeschwätzlich garantierten Widerstandsrecht der Deutschen??????
Die werden sich noch wundern.......
Beste Grüße vom Ketzer
|
bonjour
20.07.2004, 16:07
@ rocca
|
Re: Stauffenberg usw. |
-->ein ziemlich wirrer Artikel, ohne Linie wie ich finde, aber wer hat dazu schon etwas besseres zu sagen?
was ich mich wirklich frage, ist, wie wäre es denn weitergegangen, wenn das Attentat erfolgreich gewesen wäre?
eine Meinung, die ich gehört habe, ist die, daß es Churchill selbst gewesen sein soll, der dem Putschanführer Stauffenberg in das Grab spuckte, indem er höhnte, daß zu Stauffenbergs Bedingungen auch Hitler Frieden geschlossen hätte.
Und außerdem, daß ein erfolgreicher Putsch direkt zum Bürgerkrieg geführt hätte. Allein Stauffenbergs wahnwitziger Befehl an die Wehrmacht, die Waffen-SS zu entwaffnen, sei dafür Beleg genug. Ein Bürgerkrieg hätte die Beendigung der
Volksgemeinschaft durch die Deutschen selbst bedeutet. Die Fronten wären
zusammengebrochen. Alle Erfolge, alle Opfer seit 1933 wären sinnlos
geworden. Die Deutschen wären ruhm- und ehrlos von der Bühne der
Weltgeschichte abgetreten, Spott und Verachtung der Plutokraten und
Bolschewisten wären ihre verdiente Strafe gewesen. Weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe. Ich selber frage mich, wie die Alliierten reagiert hätten?
Wobei das je nach Grundlage bzw. Vorkenntnissen über die tatsächlichen Ursachen des Krieges zu mutmaßen sein dürfte.
gruß b.
<ul> ~ http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/feuilleton/359812.html</ul>
|
apoll
20.07.2004, 20:57
@ Baldur der Ketzer
|
Re: reden die sich jetzt um Kopf und Kragen? Aufruf zum Bürgerkrieg??? |
-->>Hallo,
>noch ne Fundsache zum heutigen Kriech- und Schleimertag:
>----------
>(steht auf Comdirect-News mit Verweis aufs Handelsblatt)
>Widerstand ist kein Landesverrat
>...... die Vertreter des Widerstandes hätten gezeigt, dass es kein"Landesverrat" sei, wenn man das eigene Land und die Menschheit von einer barbarischen Gewaltherrschaft befreien will. Die Attentäter hätten aus christlich-humanistischer Tradition gehandelt.
>Schröder erinnerte auch an den Aufstand der polnischen Heimatarmee am 1. August 1944 in Warschau. Europa habe heute guten Grund, beide Daten - den 20. Juli und den 1. August 1944 -"als flammende Zeichen auf dem Weg zu einer wahren europäischen Wertegemeinschaft zu verstehen und in Ehren zu halten".
>......Klaus Wowereit (SPD) sagte:"Widerstand gegen Diktatur und Unterdrückung ist niemalsumsonst." Er würdigte den Anschlag der Offiziere als Aufstand des Gewissens.
>-----------------
>
>Mann, Leute, ihr wißt ja gar nicht, daß ihr eine Fackel an einen offenen und berstend vollen Raffineriespeicher haltet........
>Sind die sich echt nicht klar, was sie da dampfplaudern?
>Wie war das noch mit dem grundgeschwätzlich garantierten Widerstandsrecht der Deutschen??????
>Die werden sich noch wundern.......
>Beste Grüße vom Ketzer
Widerstand auch gegen die EURO-Diktatur und den Vertrag von Amsterdam und die Übertragung der weitreichenden Gesetze (Ermächtigungsvertrag) zur"Bekämpfung von Diskriminierung",d.h.nicht der künftige Kläger soll seine Diskriminierung belegen-sondern der verdächtigte Diskriminierer soll seine Unschuld(fehlende Diskriminierungsabsicht)beweisen.Die Massenmedien enthüllen zwar alles private,nur nicht die elementaren Grundsätze von Recht und Freiheit;ebensowenig die raffinierten Mechanismen des gesellschaftlichen Umsturzes in eine Meinungs-
diktatur mit vollständiger Politisierung des privaten Lebens.Wie ich schon immer sagte"Die Verschwörung(spraxis)des Verschweigens".Ob die europäischen Bürger jemals aufwachen???
|
JüKü
20.07.2004, 21:35
@ Baldur der Ketzer
|
Re: seine Peinlichkeit, Käptn Köh-ler? |
-->>Weiß der gute Mann eigentlich, was er da faselt?
>Der würde sich ganz schön ducken müssen, wenn irgendjemand diese seine Aufforderung Ernst nehmen würde.......
Ich fürchte, wenn sowas heute passieren würde, würde es nicht später positiv in der Geschichte auftauchen. Es ist diesmal zu subtil - oder die Bürger sind zu abgestumpft, oder beides.
|
bernor
20.07.2004, 21:43
@ bonjour
|
Re: Stauffenberg usw. |
-->Hi,
ein ziemlich wirrer Artikel, ohne Linie wie ich finde, aber wer hat dazu schon etwas besseres zu sagen?
Tja, Stauffenberg & Co. sind halt keine leichte Kost für die heutige Zeit, siehe
auch:
http://www.ruedigersuenner.de/Geheimes%20Deutschland.html
Das Fremdartige an ihnen war und ist eben ihre Überzeugung, daß sozusagen die Qualität (Aristokratie mit"Gewissen") vor Quantität ("Herrschaft der Massen" in Diktatur / Demokratie mit"Führer-" bzw."Fahneneid" /"Beamteneid") gehe.
was ich mich wirklich frage, ist, wie wäre es denn weitergegangen, wenn das Attentat erfolgreich gewesen wäre?
eine Meinung, die ich gehört habe, ist die, daß es Churchill selbst gewesen sein soll, der dem Putschanführer Stauffenberg in das Grab spuckte, indem er höhnte, daß zu Stauffenbergs Bedingungen auch Hitler Frieden geschlossen hätte.
Die zuweilen vorhandene Naivität Stauffenbergs und einiger anderer Verschwörer geht auf ihren Idealismus (s. o.) zurück.
Und außerdem, daß ein erfolgreicher Putsch direkt zum Bürgerkrieg geführt hätte. Allein Stauffenbergs wahnwitziger Befehl an die Wehrmacht, die Waffen-SS zu entwaffnen, sei dafür Beleg genug.
Die Walküre-Befehle betrafen die"normale" SS und die NSDAP u. a. - die Waffen-SS war als kämpfende Truppe einstweilen unersetzlich (man hätte ihr dann vermutlich ein"ehrenhaftes" Angebot gemacht = Eingliederung in die Wehrmacht).
Ein Bürgerkrieg hätte die Beendigung der Volksgemeinschaft durch die Deutschen selbst bedeutet. Die Fronten wären zusammengebrochen. Alle Erfolge, alle Opfer seit 1933 wären sinnlos geworden.
Sie waren sinnlos geworden, bis auf die Kontinuität in der Parteiengeschichte: erste"Volkspartei" NSDAP >"Volkspartei" CDU (= bessere NSDAP, siehe das erfüllte Führerversprechen"Auto und Wohnung für jedermann") >"Volkspartei" SPD (= bessere CDU) usw.
Die Deutschen wären ruhm- und ehrlos von der Bühne der Weltgeschichte abgetreten, Spott und Verachtung der Plutokraten und Bolschewisten wären ihre verdiente Strafe gewesen.
Ach, nee... was lief denn tatsächlich ab?
Ich selber frage mich, wie die Alliierten reagiert hätten?
Sie hätten der neuen Regierung wahrscheinlich 48 oder 72 Stunden Zeit zur Annahme der"unconditional surrender" gegeben - und dann, bei Nichtannahme, umso heftiger zugeschlagen.
Die einzige"Waffe" und damit Chance der neuen Regierung, die (tatsächlich beabsichtigte) schonungslose Offenlegung der (überwiegend nazi-)deutschen Verbrechen, unbedingt notwendig zur Demaskierung Hitlers, wäre dann im Bombenhagel untergegangen, als Botschaft wohl nie in der (ohnehin kriegszensierten) westlichen"Ã-ffentlichkeit" angekommen.
Gruß bernor
PS: Stauffenberg wird geahnt haben, daß sein Weg ein Opfergang werden würde - in einen der letzten Gedichte seines Mentors Stefan George,"Geheimes Deutschland", das sich teilweise wie eine Vorausschau der Ereignisse von 1933 - 1945 liest, heißt es u. a.:
"Bald traf ich Ihn der mattgolden gelocks*
Austeilte in lächeln wohin er trat
Die heiterste ruh - von uns allen erklärt
Zum liebling des glückes bis spät er gestand
Im halt des gefährten hab er sich verzehrt
Sein ganzes dasein ein opfer."
*)"mattgolden gelocks" ist der Bamberger Reiter,
eine Idealfigur des mittelalterlichen edlen Ritters,
mit der Stauffenberg gelegentlich verglichen wurde.
|
bernor
20.07.2004, 22:40
@ JüKü
|
Ja, das ist eben der"Liberalismus"... |
-->>Weiß der gute Mann eigentlich, was er da faselt?
>Der würde sich ganz schön ducken müssen, wenn irgendjemand diese seine Aufforderung Ernst nehmen würde.......
Ich fürchte, wenn sowas heute passieren würde, würde es nicht später positiv in der Geschichte auftauchen. Es ist diesmal zu subtil - oder die Bürger sind zu abgestumpft, oder beides.
...aber das kennen wir hier ja schon.
[Auszug:]
„Es ist leichter, ein autoritäres Regime zu Fall zu bringen, als ein liberales System vor seiner eigenen Zerrüttung zu bewahren. Das eine ist künstlich, starr wie ein Kristall und kann gebrochen werden. Das andere ist organisch und kann nur absterben."
(Botho Strauß)
(...)
1. Wie läßt sich die bemerkenswerte Erfolgsgeschichte des Liberalismus erklären?
Der politische Erfolg des Liberalismus basiert wesentlich auf dem ökonomischen Erfolg des Kapitalismus. Die Herrschaft des Geldes und der Appell an jeden einzelnen, sein wirtschaftliches Glück vom Tellerwäscher aufwärts zu versuchen, sind die Grundfesten des Liberalismus. Hinzu kommt eine verhängnisvolle Seelenverwandtschaft zwischen den in jedem Menschen angelegten niederen Instinkten und der Freizügigkeit und Hemmungslosigkeit, die der Liberalismus auf seine unsichtbaren Fahnen geschrieben hat. Dieses Amalgam aus zwei Individualismen, dem „Bereichert Euch!" und dem „Habt Spaß!" ist die dünne Legierung über dem brodelnden Kessel der politischen Gegensätze, die der Liberalismus nicht aufzulösen, geschweige denn zu versöhnen imstande ist, die er vielmehr im Wohlstand zu ertränken sucht.
Damit ist sogleich die Achillesferse des Liberalismus gekennzeichnet: er ist zu wirtschaftlicher Prosperität und hemmungslosem Wachstum verurteilt. Genauso wichtig ist die pausenlose Unterhaltung und Berieselung der event-Gesellschaft, damit die Bürger so selten wie irgend möglich darüber nachdenken, in welch trostloser Lage sie sich eigentlich befinden. Der Budenzauber, der auf allen Kanälen von morgens bis abends veranstaltet wird, erinnert in fataler Weise an die Anordnung des Kapitäns der „Titanic" an die Musikkapelle, diese möge bis zum bitteren Ende weiterspielen nach dem Motto „Die Lage ist hoffnungslos, aber lustig."
Eine andere Rechtfertigung als dieses panem et circenses (Brot und Spiele) wird von den Verkündern der bundesrepublikanischen Glückseligkeit noch nicht einmal mehr versucht. Nur konsequent ist es dann, wenn sich beispielsweise der Herr Bundeskanzler nach Art eines spätrömischen Kaisers zu Details der seiner Meinung nach einzuschlagenden Strategie der Fußballnationalmannschaft äußert, anstatt das zu tun, wozu er gewählt ist, nämlich zu regieren.
Die Fugenmasse Geld und das Grundrecht auf Spaß halten den klappernden politischen Laden des Liberalismus zusammen. Dabei bezieht der repräsentative BRD-Konsum, der weiß, daß die Wirtschaft sein Schicksal ist, durchaus seine eigenen Leichen im Keller mit in sein Kalkül ein. Wichtig ist nur, daß die Leichen im Keller bleiben und dort bei künstlich produzierter guter Laune gehalten werden. Die 2/3-Gesellschaft, in der ein Millionenheer arbeitsloser, verwahrloster, vereinzelter und/oder seelisch unterernährter Menschen, bar jeder Familien-, Dorf- oder Volksgemeinschaft, durch „Staatsknete" und RTL-Glückseligkeit („Tittytainment"), durch Sozialhilfe und Pseudo-TV-''Ereignisse" wie etwa die Fußball-EM ruhiggestellt wird, offenbart die grausame Schattenseite eines Schönwetterpolitsystems, das mit seinem Credo „Du bist alles, Dein Volk ist nichts" individualistisch verortet ist und das gerade deswegen die Gemeinschaftsaufgaben zu lösen weder imstande, noch willens ist.
2. Was ist das Lebenselixier des Liberalismus?
Das Lebenselixier des Liberalismus ist die Diskussion, weswegen die nordamerikanische Politikwissenschaft, deren analytischen Scharfsinn man bei den Gutmensch-Wissenschaftlern an den deutschen politologischen Lehrstühlen vergebens sucht, folgerichtig von einem sog. „government by discussion" spricht. Dabei gehört es zu dem Wesen politischer Debatten in der liberalistischen Kompromißkultur, daß ihnen keine Taten folgen (dürfen).
Die liberale Diskussion, in extenso breitgetreten in den Talk-Shows der Republik, ist das entscheidende Lähmungsgift, mit dem alles und jedes zerredet wird. Das ist das exakte Gegenteil eines fruchtbaren und zu Ergebnissen führenden Gesprächs zwischen denkenden Menschen.
Botho Strauß hat dies in seinem legendären „Anschwellenden Bocksgesang" aus dem Jahre 1993 mit der nötigen Radikalität beschrieben: „Ich sehe zwischen einem Schau-Gespräch und einem Schau-Prozeß nur graduelle Unterschiede in der Vorführung von Denunzierten. Wer sich bei einer privaten Unterhaltung von Millionen Unbeteiligter begaffen läßt, verletzt die Würde und das Wunder des Zwiegesprächs, der Rede von Angesicht zu Angesicht und sollte mit einem lebenslangen Entzug der Intimsphäre bestraft werden. Das Regime der telekratischen Ã-ffentlichkeit ist die unblutigste Gewaltherrschaft und zugleich der umfassendste Totalitarismus der Geschichte. Es braucht keine Köpfe rollen zu lassen, es macht sie überflüssig. Es kennt keine Untertanen und keine Feinde, es kennt nur Mitwirkende, Systemkonforme. Folglich merkt niemand mehr, daß die Macht des Einverständnisses ihn mißbraucht, ausbeutet, bis zur Menschenunkenntlichkeit verstümmelt."
Wer von dem gnadenlosen Mattscheiben-Politinfotainment unserer Tage und dem unendlichen Geschwätz, das in diesen Talk-Shows hinterbracht wird, angewidert ist, der wird an die luzide Beobachtung des spanischen Schriftstellers Juan Donoso Cortés erinnert, wonach die Diskussion der Name sei, unter dem der Tod reitet, wenn er das Inkognito zu wahren wünscht.
Es kann daher nicht verwundern, wenn ein Auftritt in einer der zahllosen TV-Thingstätten, etwa bei der blasierten Madame Christiansen, für das Politpersonal des uns beherrschenden liberalistischen Elends viel wichtiger ist als eine Kabinettsitzung oder gar die Knochenarbeit am ministeriellen Schreibtisch. Anstatt politische Macht auf dem verfassungsgemäß vorgegebenen Wege durchzusetzen, simuliert man in diesen Shows das, was man schon lange nicht mehr hat: politische Gestaltungskraft. Der Verkehrsminister zelebriert irgendwelche Verkehrskonzepte, um den falschen Eindruck zu erwecken, er sei mehr als der Butler der Autokonzerne. Die Gesundheitsministerin kredenzt ihre Reformvorschläge, obwohl jeder weiß, daß die diesbezüglichen Entscheidungen irgendwo zwischen Pharmakonzernen und Ärztelobby, jedenfalls nicht von einer dafür vorgesehenen und demokratisch legitimierten staatlichen Instanz, gefällt werden.
(...)
http://www.staatsbriefe.de/1994/2000/brotundspiele.htm
Gruß bernor
|
Popeye
21.07.2004, 05:51
@ bernor
|
Re: Ja, das ist eben der"Liberalismus"... |
-->Hallo, @bernor,
Danke für den provozierenden Text des Thor von Waldstein. Was mir bei der Lektüre verborgen bzw. unverständlich blieb, ist die Ausgangsvoraussetzung:
Welche auch nur entfernte geistige oder faktische Verwandtschft besteht zwischen dem 'Westdeutschen politischen System seit 1949' und dem Liberalismus?
Grüße
|
bernor
21.07.2004, 22:38
@ Popeye
|
@"Liberalismus" |
-->Hi Popeye,
Danke für den provozierenden Text des Thor von Waldstein. Was mir bei der Lektüre verborgen bzw. unverständlich blieb, ist die Ausgangsvoraussetzung:
Welche auch nur entfernte geistige oder faktische Verwandtschft besteht zwischen dem 'Westdeutschen politischen System seit 1949' und dem Liberalismus?
das Faszinierende am Begriff"Liberalismus" ist ja die Erwartung, von Zwängen befreit zu sein / zu werden (lat.: liber = frei), wobei diese allerdings unterschiedlicher Art (staatlich, wirtschaftlich oder gesellschaftlich /"sittlich") sind und daher der Begriff"liberal" (auch so ein sich in die Massengehirne schleichendes Wieselwort wie"sozial") wegen seiner beliebigen Verwendbarkeit zwangsläufig zu Mißverständnissen führt.
1)Ordnungspolitischer Liberalismus = Rechtsstaat, Grundrechte in der Verfassung (und: daß es sowas wie eine Verfassung überhaupt gibt).
2)Wirtschaftsliberalismus = Deregulierung,"Laissez faire" zwecks"Enrichez vous" siehe"Globalisierung" (die Sahnetorte für die Wirtschaftsgiganten)
3)Gesellschaftlich/sittlicher Liberalismus = Aufweichung und Abschaffung bisheriger"Werte", Anschauungen, Benimmregeln (Kinder, die nicht mehr"bitte" und"danke" sagen/kennen, 'Exhibionisten' in Talkshows,"Gleichstellungen" auf Deubel komm' raus: Mann/Frau, Hetero/Homo usw.)
In den 50er Jahren war man in der BRD, im Vergleich zu heute, sittlich eher unfrei, dafür als Staatsbürger und KMU freier. Heute ist es umgekehrt: sittlich wie bekannt, Bürger und KMU staatlich gegängelt wie seit langem nicht mehr.
Daß heißt, der Schwerpunkt der Zwänge hat sich nur verschoben - und das eben in dem Maße, wie der Staat, wegen seines ständigen Finanzproblems, mit seiner Bürokratie zum Monster herangewachsen ist.
Thor von Waldsteins Erklärung (schwächerer Staat läßt die Gesellschaft verlottern) geht also am eigentlichen Problem Staat (siehe Machttheorie) vorbei - der Staat wird gegenüber den"Kleinen" (Bürger, KMU) tatsächlich, kraft seiner Irrsinnsgesetze, immer"stärker".
Allerdings gleichzeitig auch zur"Beute" bzw. zum Hampelmann der"Großen" - siehe oben.
Gruß bernor
|