Cosa
23.07.2004, 10:40 |
Stein des AnstossesThread gesperrt |
-->Hallo,
es scheint hier wohl niemandes sonst zu stören, dass in diesem Forum die Beschäftigung mit gehängten Politikern und der Statik der entsprechenden Einrichtungen derart viel Raum eingeräumt wird.
Gewöhnlich clicke ich einige Schreiber deswegen nicht mehr an, aber leider stösst man auf diese morbiden Phantasien manchmal völlig unvermittelt; schade.
M.E. kann man das Verhalten/die Absichten der Politikerkaste inhaltlich kritisieren ohne derartige Äusserungen.
Es geht mir nicht darum, ob hier irgendein Strafbestand erfüllt wird oder nicht, mich widern diese Postings einfach an und ich bin es leid nur den"ignore"-Button zu drücken und die Klappe zu halten.
Gruss
Cosa
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JLL
23.07.2004, 10:42
@ Cosa
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Re: Doch, das ist mir vor ein paar Tagen auch sauer aufgestoßen. (o.Text) |
-->
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Euklid
23.07.2004, 10:49
@ Cosa
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Re: Stein des Anstosses |
-->Hallo Cosa
man kann es ignorieren.
Dann läuft man aber mit der Theorie der 3 Affen in der Weltgeschichte umher.
Nichts hören,nichts sehen,nichts sagen ist die schlechteste Art ein Problem zu lösen.
Oder sind unsere Politiker so tolle Hechte daß sie anderes verdienen?
Das verwundert mich,denn dann könnte man ja sagen immer weiter so.
Wenn diese Kaste anscheinend noch nicht genug Tritte in den Hintern der Leute verteilt hat und Nachholbedarf besteht kann ja jeder seinen Hintern noch hinhalten.
Scheinbar gehst du davon aus daß alle Politiker die feinsten Kerle sind.
Dann soll es in der Tat so sein.
Und mit der Androhung von Strafen wird das nichts ändern an der Situation.
Ich finde es gehört Zivilcourage dazu dies zu äußern und nicht in feinster Manier darüber zu schweigen.
Nicht alles hinzunehmen ist ZIVILCOURAGE.
Nicht auch noch duckmäusern.
Gruß EUKLID
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Elli (Boardmaster)--
23.07.2004, 10:51
@ Cosa
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Re: Stein des Anstosses / 'Laterne' und 'Mafia' jetzt im Filter.. |
-->>Hallo,
>es scheint hier wohl niemandes sonst zu stören, dass in diesem Forum die Beschäftigung mit gehängten Politikern und der Statik der entsprechenden Einrichtungen derart viel Raum eingeräumt wird.
Sorry, dass ich nicht aufgepasst habe. Werde in Zukunft Postings mit den o. g. Begriffen (u. ä.) löschen.
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FOX-NEWS
23.07.2004, 11:18
@ Cosa
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Ist Alles Dampfplauderei! |
-->Beispiel DDR: beim Umsturz ging es ganz friedlich zu und kein Politiker oder Stasimann wurde rangenommen. Das war"anständiger Michel" par excellence.
In Deutschland geht die Gewalt immer von der Regierung aus und nicht vom Volk.
Gruss
sam
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Euklid
23.07.2004, 11:30
@ JLL
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Das gibt eindeutig die Stimmung der Leute wieder |
-->Das System ist am Siedepunkt und kann sich jederzeit in einer fulminanten Weise entladen.
Die Chaos-Theorie zeigt daß gerade dann wenn man meint daß der Dampf aus den Kesseln ist............
Viele meinen wohl Daimler wäre gelöst.
Es geht jetzt erst richtig los.
Ich glaube daß der Betriebsrat erhebliche Vermittlungsprobleme bei seinen Leuten bekommt.
Gruß EUKLID
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XERXES
23.07.2004, 11:43
@ Euklid
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Ich fordere die Offenlegung der Betriebsratgehälter und Prämien ;-) |
-->>Das System ist am Siedepunkt und kann sich jederzeit in einer fulminanten Weise entladen.
>Die Chaos-Theorie zeigt daß gerade dann wenn man meint daß der Dampf aus den Kesseln ist............
>Viele meinen wohl Daimler wäre gelöst.
>Es geht jetzt erst richtig los.
>Ich glaube daß der Betriebsrat erhebliche Vermittlungsprobleme bei seinen Leuten bekommt.
>
>Gruß EUKLID
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Cosa
23.07.2004, 11:44
@ Euklid
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Re: Stein des Anstosses |
-->Hi Euklid,
>man kann es ignorieren.
>Dann läuft man aber mit der Theorie der 3 Affen in der Weltgeschichte umher.
>Nichts hören,nichts sehen,nichts sagen ist die schlechteste Art ein Problem zu lösen.
>Oder sind unsere Politiker so tolle Hechte daß sie anderes verdienen?
***********
das eine hat m. E. nichts mit dem anderen zu tun; weder sind die Politiker"tolle Hechte", noch sehe ich sie gerne gehängt.
>Scheinbar gehst du davon aus daß alle Politiker die feinsten Kerle sind.
***********
wie kommst du darauf; diesbezüglich hab ich mich nicht geäussert.
>Dann soll es in der Tat so sein.
>Und mit der Androhung von Strafen wird das nichts ändern an der Situation.
>Ich finde es gehört Zivilcourage dazu dies zu äußern und nicht in feinster Manier darüber zu schweigen.
>Nicht alles hinzunehmen ist ZIVILCOURAGE.
>Nicht auch noch duckmäusern.
***********
Zivilcourage? Unter Zivilcourage versteh ich was anderes als sich anonym in einem Internetforum Tötungsphantasien hinzugeben.
Gruss
Cosa
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VictorX
23.07.2004, 11:50
@ Cosa
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Partnerschaftlicher Umgang |
-->Hi,
es gibt auch Länder, in denen der Umgang zwischen Staat und Bürgern als Partnerschaftlich bezeichnet bwerden kann. Finnland, Schweiz Kanada z. B.
Die arrogante Art hierzulande den Bürger unmündig zu erklären (siehe aktuelle Diskussion zum Thema Plebiszit F vs. D), ihn permanent zu kriminalisieren (siehe Thema Putzfrau, Nachbarschaftshilfe) und ihm dann noch die Lasten einer jahrzehntlangen Verschwendung aufs Auge zu drücken, nach dem Motto: die Schwächsten zuerst - das ist es doch, was zu dieser Haltung führt.
Im Moment wird noch gemotzt. Eine neue RAF haben wir auch noch nicht. Und irgendwann wählen sie dann wieder einen Braunen - und dann heißt es wieder: Die Deutschen. Die Urheber in Politik und Wirtschaft haben sich dann längst verpisst.
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Gundel
23.07.2004, 11:56
@ Euklid
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Sollte der Stein den Wuffi getroffen haben? |
-->>Hallo Cosa
>man kann es ignorieren.
Hallo Euklid,
man kann vielleicht, aber man muß nicht und man sollte nicht.
>Dann läuft man aber mit der Theorie der 3 Affen in der Weltgeschichte umher.
Zu dieser Kategorie Menschen gehört Cosa nicht.
>Oder sind unsere Politiker so tolle Hechte daß sie anderes verdienen?
Das hat Cosa nicht gesagt. Lies nochmal:
"M.E. kann man das Verhalten/die Absichten der Politikerkaste inhaltlich kritisieren ohne derartige Äusserungen."
>Das verwundert mich, denn dann könnte man ja sagen immer weiter so.
>Wenn diese Kaste anscheinend noch nicht genug Tritte in den Hintern der Leute verteilt hat und Nachholbedarf besteht kann ja jeder seinen Hintern noch hinhalten.
Zwischen dem Hinhalten des eigenen Hinterns und der von Cosa zu Recht beanstandeten Vorgehensweise ist ein weites Feld, das man auch mit Kreativität statt mit rhetorischer Brachialgewalt füllen kann.
>Scheinbar gehst du davon aus daß alle Politiker die feinsten Kerle sind.
>Dann soll es in der Tat so sein.
Das hat Cosa auch nicht gesagt.
>Und mit der Androhung von Strafen wird das nichts ändern an der Situation.
>Ich finde es gehört Zivilcourage dazu dies zu äußern und nicht in feinster Manier darüber zu schweigen.
Schweigen verlangt keiner.
>Nicht alles hinzunehmen ist ZIVILCOURAGE.
>Nicht auch noch duckmäusern.
Auch zwischen ängstlich duckmäusern und blindwütend draufknüppeln ist ein weites Feld. Zivilcourage kann sich - bei ausreichend vorhandenem Sachverstand -auch gesittet äußern und kommt dann im Ergebnis umso eindringlicher rüber.
>Gruß EUKLID
Gruss Gundel
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XERXES
23.07.2004, 11:56
@ Cosa
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Re: Stein des Anstosses |
-->Hallo Cosa,
ich denke man sollte doch ein wenig differenzieren. Wie oft kommt es im Alltag vor, dass Menschen aus enttäuschung, wut oder einem Gefühl der Ohnmacht (bezüglich unserer Politiker) von sich geben, sie würden Ihn/Sie am liebsten.....und gerade in diesem Forum sollte die trennlinie zwischen Ausspruch und realem Handeln sehr ausgeprägt sein.
Ich gebe dir aber in Bezug auf Eulid dahingehend recht, dass ich die Verbindung zwischen verbalen Ausbrüchen und Zivilcourage nicht erkennen kann.
Gruß
A.
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Ventura
23.07.2004, 11:57
@ VictorX
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s wird es kommen, leidwer! (o.Text) |
-->
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Chewbaka
23.07.2004, 12:00
@ XERXES
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Bist wohl ein kleiner Neidhammel!:-) (o.Text) |
-->
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Worldwatcher
23.07.2004, 12:01
@ XERXES
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Re: Ich fordere die Offenlegung der Betriebsratgehälter und Prämien ;-) |
-->Ach was soll die Frage nach der Höhe der Bezüge eines Betriebsrates?
Was tut die Person nach der Zeit als Betriebsrat? das wäre viel interessanter.
Oder was tut die Person für die Zeit nach seinem Amt als Betriebsrat?
Es gibt ne Menge Hinterbänkler im Bundestag die ehemals Betriebsrat waren, wo sind ihre Aktivitäten geblieben? Wenn es die Sozialgesetzbücher sind die auf deren Einfluss hin definiert wurden, dann danke.
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Yak
23.07.2004, 12:07
@ Euklid
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Welche"Leute"? |
-->Hallo Euklid,
wer mit einem bestimmten Weltbild herumläuft, trifft auch immer diejenigen Leute und auf die Informationen, die dieses Weltbild bestätigen.
Für mich kannst du hier mit"Leute" jedenfalls nicht sprechen, auch wenn ich manchmal tierisch sauer bin auf irgendwelche Verordnungen hier.
Ansonsten volle Zustimmung an Cosa (wobei ich gar nicht weiss, ob die Kritik mit etwas mit dir zu tun hat, da ich deine Postings aus den besagten Gründen nur noch gelegentlich lese).
Gruß,
Yak
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Euklid
23.07.2004, 12:31
@ Yak
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Re: Welche"Leute"? |
-->Hallo Yak
mit Leute meinte ich die Leute die bei Daimler arbeiten.
Ich dachte daß man dies nicht mißverstehen könnte.
Das Problem Daimler ist eben nicht gelöst worden.
Der verantwortliche Häuptling vergeigt die Kohle der Aktionäre von Daimler,erhöht sich sein Gehalt in extremster Form in den letzten Jahren(hat nichts mit Neid zu tun aber ich erkenne keine Leistung und Gegenleistung),wirtschaftet den Konzern durch Japan und USA bis auf die Knochen runter und hat dann die Chuzpe noch nicht mal seinen Platz freiwillig zu räumen.
Daher ist für mich das Problem Daimler eben nicht gelöst.
Darf man das überhaupt noch so deutlich sagen,hier in diesem Lammmde?
Bin ich der einzige der Schrempp ganz allein für die Miesen verantwortlich macht?
Er ist derjenige der auf dem Rücken seiner Leute weiter ungestraft volle Pulle kassieren darf.
Die 10% sind ein Hohn wenn man leistungsgerechte Bezahlung fordert.
Schrempp müßte ja noch bringen wenn man die miesen Zahlen seiner Auslandsgeschäfte betrachtet bei der er nur Geld versenkt.
Der kann doch von Glück reden daß es Sindelfingen überhaupt gibt.
Ich war sicher nicht gemeint bitte aber zu bedenken daß Stimmungslagen sehr aufschlußreich sind,auch und gerade für die Börse.
Spätestens nach der Büttighofferschen Weicheieinlage muß man einen Gang zulegen.
Der hat das gerade nötig gehabt zu sagen.
Gruß EUKLID
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Baldur der Ketzer
23.07.2004, 12:58
@ Cosa
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Re: Stein des Anstosses? Oder unliebsame Wahrheit hören müssen? |
-->Hallo, Cosa,
auch das Forum ist ein Spiegel der Gesellschaft und nimmt Gefühle, Strömungen, und LeBon-Parallelen zur Kenntnis.
Ob man nun verbal andeutet, daß gewisse Dreistigkeiten gewisser ferner Staatsführer sehr kleiner Völker, oder aber von einheimischen Politikern irgendwann wieder einmal und wie schon unzählige male zuvor in der Weltgeschichte ein gewaltsames Überkochen bei den Betroffenen provozieren, oder ob man die Klappe hält und deswegen umso detaillierter phantasiert, macht doch keinen Unterschied.
Nur ist das letztere etwas verlogen, weil die überschäumende Entladung dann umso explosionsartiger und unerwarteter erfolgt.
Schily und Co. haben ihre ganz konkreten Gründe, wieso sie den Poizeistaat aufrüsten wollen bis hin zur Integration von Geheimdiensten und Streitkräften. Sie iwssen, was *volk* am Telefon spricht, und sie kennen auch LeBon und die historischen Parallelen.
Sicher kennst Du das Prophezeiungsforum. Es ist in allen bisher zutreffenden Vorhersagen enthalten, daß sich auch auf deutschem Boden ein Bürgerkrieg entladen soll.
Freilich hat das keine Beweiskraft, daß es so kommen wird, aber es gibt sowohl sachliche (dottores historische Verweise auf Zusammenhang zwischen Staatsbankrott und Revolution) als auch mystische Indizien, daß etwas in diese Art geradezu unausweichlich erscheint.
Ich habe schon oft meine Ansicht geoutet, daß die Grundlagen der heutigen Schwierigkeiten vor nunmehr fast vierzig Jahren gelegt wurden, und aus dieser Zeit wird man keine Schukdigen mehr zur Rechenschaft ziehen können, selbst, wenn es eine sehr intelligente revolutionäre Bewegung wollte - die Leute sind schlicht mittlerweile an Alters verschieden.
Alles andere waren dann überwiegend Reaktionen auf den ursächlichen Biockmist.
Mit erneuten politverbrecherischen Schwachsinnigkeiten zwischendurch, die sollte man nicht übersehen, aber im großen und ganzen sind den heute amtierenden Politikern die Hände sehr weitreichend gebunden.
Würde man sie in einer Form wie auch immer für die gegebene Situation verantwortlich machen, hieße es, den x-ten Nachfolger der Verursacher zu prügeln.
Und selbstverständlich wäre das ungerecht. Schwarzenegger kann ja auch nicht zaubern, obwohl er keinerlei politische Erbschuld mitbrachte.
Nur wird das den Leuten nichts nützen, die dereinst in den Amtsstuben hocken müssen, wenn es sich wie erwartet und vorherzusehen ereignen sollte.....
Das Lied der Linde besagt:
bis der Tag kommt, an dem sich glaubt verdammt, wer berufen wird zu einem Amt.....
Besser kann man es gar nicht sagen. Das wird etlichen schon heute so ergehen.
Wenn ein Arzt seinen Patienten schont und ihm seine Diagnose nicht offenbart, handelt er vielleicht gnädig, er belastet ihn nicht zusätzlich.
Vielleicht handelt er auch schäbig, weil er ihm die Gelegenheit nimmt, seine Dinge bewußt und rechtzeitig zu regeln.
Wieso sollte man nicht Meinungen unzensiert hören dürfen, wenn man dies will.
Und Leute halt generell nicht mehr anklicken, von denen man annehmen muß, sie wären Ärzte dieser zweiten Kategorie, die unverblümten.
Laß doch auch anderen die Wahl, emotionale Äußerungen als Barometer für die Volksseele hören zu dürfen.
Ich möchte darauf nicht verzichten müssen.
Wir sind zwar in einem Operetten- und Bananenstaat, der die wirklichen Ursachen unter den Teppich kehrt oder für pfui unterdrückt, aber das sollte nicht auch noch hier gelten.
Beste Grüße vom Baldur
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chiron
23.07.2004, 13:57
@ Cosa
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Macht und Ohnmacht |
-->Hallo Cosa
Die Postings sagen oft mehr über das Weltbild des Verfassers aus als über das Thema selbst. Dabei spiegelt sich in vielen Texten die Ohnmacht gegenüber dem, was gerade abläuft oder vielmehr über die Wahrnehmung dessen, was gerade abläuft.
Bei den Schuldzuweisungen an die Politiker frage ich mich oft, wie der jeweilige Verfasser denn an deren Stelle handeln würde. Für mich aber ist eines klar, bei der heutigen Gesellschaft, die nur auf den persönlichen Vorteil aus ist, möchte ich auf keinen Fall Politiker sein. Letzlich handeln die Politiker nicht anders als (fast) jeder andere auch, ganz nach dem Motto"Nach mir die Sintflut".
Wenn du also fragst, ob die von dir angeprangerten Postings stören, dann:
1. Ja, weil viele sachliche Postings mit emotionalen Postings gekontert werden und darum, so befürchte ich, mit der Zeit überhand nehmen.
2. Nein, weil sie einen Einblick in die Volksseele geben und ein guter Indikator dafür sind, wohin der Trend geht.
"Sage mir, wie du denkst, und ich sage dir, wer du bist." soll mal ein Zeitgenosse gesagt haben, da scheint einiges dran zu sein.
Gruss chiron
P.S. Ein Buchtipp zum Thema Macht und Ohnmacht
<ul> ~ http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3952060607/qid=1090583686/ref=sr_8_xs_ap_i1_xgl/302-2934251-4364041</ul>
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Tobias
23.07.2004, 14:42
@ Baldur der Ketzer
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Was raus muss, muss raus / vollste Zustimmung mkT |
-->Danke, Baldur,
ich stimme vollstens zu - sehr gut formuliert!
Was raus muss, muss raus - alles andere ist Verdrängung / Unterdückung.
"Die da oben" im Selbstbedienungs-, Ausquetsch- und Volksversklavungsapparat müssen allesamt weg. Dort hat niemand etwas Gutes im Sinn - ich wüsste wirklich niemanden. Das System wird schließlich von allen dort unterstützt, ausgebaut und ausgenutzt.
Und wen oder was dafür hinsetzen, wenn die nun weg wären? Hier die konstruktive Alternative: Nichts und niemanden! Na gut, vielleicht eine angepasste Copy des Erfolgsmodells FL mit einem Fürsten, aber zudem allen Rechten beim Volk. Das vorbildliche FL-Modell kann m.E. durchaus ein weiteres"Downsizing" erfahren.
Bin schon hoffnungsfroh, was ALGII (345 Euro p.M.) angeht - Wenn der arbeitslose Bäcker, der jahrzehntelang das Gehalt seines Betreues verdient hat, nach vier Stunden Wartezeit und einer weiteren Ausfragestunde abschließend gefragt wird, ob er noch ein Bild in seiner Wohnung habe und noch eine Tiefkühlpizza im Gefrierschrank. Ob der dann weiterhin in ein stilles inneres Mantra geht oder nächstes Mal mit dem Messer wiederkommt? Ich weiß es nicht - aber ich spüre ebenfalls deutlich, wie der Unmut weiter zunimmt.
Es ist vermutlich die Zeit alsbald reif für aktiven Widerstand, wie es das Grundgesetz einfordert.
Bestens grüßend
Tobias
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Pulpo
23.07.2004, 15:16
@ chiron
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Re: Macht und Ohnmacht |
-->>Bei den Schuldzuweisungen an die Politiker frage ich mich oft, wie der jeweilige Verfasser denn an deren Stelle handeln würde. Für mich aber ist eines klar, bei der heutigen Gesellschaft, die nur auf den persönlichen Vorteil aus ist, möchte ich auf keinen Fall Politiker sein. Letzlich handeln die Politiker nicht anders als (fast) jeder andere auch, ganz nach dem Motto"Nach mir die Sintflut".
Und wenn sie anders handeln und nicht mehr nach den von wem auch immer aufgestellten Regeln spielen wollen, dann passieren ihnen solch Dinge, wie Homann, Barschel und Möllemann. So ist zumindest mein Eindruck...
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Euklid
23.07.2004, 15:26
@ Baldur der Ketzer
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Re: Stein des Anstosses? Oder unliebsame Wahrheit hören müssen? |
-->Hallo Baldur
davon kann man ausgehen daß man weiß was die Glocke geschlagen hat.
Die manchmal halt etwas überzogenen Warnungen spiegeln Gefühle von Menschen wieder.
Der eine hat noch ein dickes Fell,der andere ein dünneres weil man schon mit der Hammelschere mal dran war.
Die Politik weiß ganz genau wie weit es schon ist.
Ob sie entsprechend handelt werden wir noch sehen.
So wie man das im Moment abhandelt wird und kann es nicht gut gehen.
Jahrelang stopft man jungen Leuten das Geld in die Tasche (es gab sogar von einer Partei mal Broschüren wie man die Sozialhilfe maximiert) und gibt ihnen das Gefühl daß man auch ohne Arbeit leben kann.
Der Staat hat das Anspruchsdenken geschaffen und kippt jetzt viele verwöhnte junge Leute vor die Tür der Eltern damit diese weiter zahlen mögen. (erweitertes Unterhaltsrecht auch bei Volljährigen)
Wie gut wenn man Kinder hat die wissen daß das Geld der Eltern nicht vom Himmel gefallen ist und die erzogen wurden selbst ihren Weg zu suchen.
Wie grausam für diejenigen die unverschuldet in Notlagen gekommen sind und darunter verdammt leiden müssen in der Zukunft.
Man wird wohl in Deutschland ein ganz neues System finden müssen für diejenigen die krank sind oder durch Unfälle zu Schaden gekommen sind.
Oft behandelt man diese Leute wie den letzten Dreck.
Und das regt auf und dafür gibts dann auch mal drastischere Worte.
Gruß EUKLID
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chiron
23.07.2004, 15:38
@ Pulpo
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Re: Macht und Ohnmacht |
-->>>Bei den Schuldzuweisungen an die Politiker frage ich mich oft, wie der jeweilige Verfasser denn an deren Stelle handeln würde. Für mich aber ist eines klar, bei der heutigen Gesellschaft, die nur auf den persönlichen Vorteil aus ist, möchte ich auf keinen Fall Politiker sein. Letzlich handeln die Politiker nicht anders als (fast) jeder andere auch, ganz nach dem Motto"Nach mir die Sintflut".
>Und wenn sie anders handeln und nicht mehr nach den von wem auch immer aufgestellten Regeln spielen wollen, dann passieren ihnen solch Dinge, wie Homann, Barschel und Möllemann. So ist zumindest mein Eindruck...
...und wenn ich mich nicht nach den Gepflogenheiten der Gesellschaft ausrichte, werde ich auch ausgegrenzt, in welcher Form auch immer (was bei Glaubensfragen durchaus tötlich sein kann). Machen nun die Politiker die Trends oder die Gesellschaft? Oder anderst gefragt, wenn ich die Politiker..., müsste ich nicht dann die ganze Gesellschaft...
Als ich ein paar in der Schweiz lebende Deutsche nach Möllemann gefragt hatte, war die Stimmung ganz klar Anti-Möllemann. Ob diese Meinung nicht viel mehr der Mehrheit entsprach als die hier im Forum vertretene Meinung?
Es ist nicht einfach, eine der Gesellschaft entgegengesetzte Meinung zu haben. Es ist aber auch nicht legitim, nur ein paar in der Oeffentlichkeit stehende Politiker für die ganze Gesellschaft verantwortlich zu machen. Umso mehr, als die Ursachen weit in die Vergangenheit zurückreichen.
Gruss chiron
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monopoly
23.07.2004, 15:39
@ Euklid
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Re: Stein des Anstosses? Oder unliebsame Wahrheit hören müssen? |
-->>Hallo Baldur
>davon kann man ausgehen daß man weiß was die Glocke geschlagen hat.
>Die manchmal halt etwas überzogenen Warnungen spiegeln Gefühle von Menschen wieder.
>Der eine hat noch ein dickes Fell,der andere ein dünneres weil man schon mit der Hammelschere mal dran war.
>Die Politik weiß ganz genau wie weit es schon ist.
>Ob sie entsprechend handelt werden wir noch sehen.
>So wie man das im Moment abhandelt wird und kann es nicht gut gehen.
>Jahrelang stopft man jungen Leuten das Geld in die Tasche (es gab sogar von einer Partei mal Broschüren wie man die Sozialhilfe maximiert) und gibt ihnen das Gefühl daß man auch ohne Arbeit leben kann.
>Der Staat hat das Anspruchsdenken geschaffen und kippt jetzt viele verwöhnte junge Leute vor die Tür der Eltern damit diese weiter zahlen mögen. (erweitertes Unterhaltsrecht auch bei Volljährigen)
>Wie gut wenn man Kinder hat die wissen daß das Geld der Eltern nicht vom Himmel gefallen ist und die erzogen wurden selbst ihren Weg zu suchen.
>Wie grausam für diejenigen die unverschuldet in Notlagen gekommen sind und darunter verdammt leiden müssen in der Zukunft.
>Man wird wohl in Deutschland ein ganz neues System finden müssen für diejenigen die krank sind oder durch Unfälle zu Schaden gekommen sind.
>Oft behandelt man diese Leute wie den letzten Dreck.
>Und das regt auf und dafür gibts dann auch mal drastischere Worte.
>Gruß EUKLID
Wie soll denn das ganz neue System aussehen? Dieselben Leute die sich in der Fungesellschaft in den Armen gelegen haben, die sich jetzt gegenseitig einreden wie schlimm alles ist, sollen dann wieder mal einen neuen Menschen aus sich machen? Hauptproblem ist und bleibt für mich nicht der Zinseszins, so eine Währungsreform aller 70 Jahre lässt sich verkraften ;-), sondern natürlich der immer größer werdende"Widerspruch von Arbeit und Kapital". Ich hab eher das Gefühl es fehlt jegliche gesellschaftliche Klammer - (die 68er Multikulti ist wohl keine?), bis auf die generationenübergreifende Familie die doch noch ganz gut zu funktionieren scheint.
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stocksorcerer
23.07.2004, 15:49
@ Baldur der Ketzer
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Gerade Emotionen offenbaren unverblümt den Grad des Zorns ;-) |
-->Hallo Baldur,
im großen und ganzen sehe ich das ganz genauso.
Schily und Co. haben ihre ganz konkreten Gründe, wieso sie den Polizeistaat aufrüsten wollen bis hin zur Integration von Geheimdiensten und Streitkräften. Sie wissen, was *volk* am Telefon spricht, und sie kennen auch LeBon und die historischen Parallelen.
...und der Chef der größten Polizeigewerkschaft sieht Ungemach am Horizont und bekommt einen Knebel verpaßt von den hochwohllöblichen Politikern (Politiker vielleicht auch direkt ein Begriff für den Filter, denn Politiker sind aktiv, Laternen können nichts dafür). [img][/img]
Das Problem ist das System. Und wer das System stützt, gehört halt mit dazu. Und wer das System nicht stützt, oder stellenweise in Frage stellt, wie Homann oder Günzel oder andere, wird als Abweichler aus der Ã-ffentlichkeit hinausgedrängt und gerufmordet oder zumindest abgehört, wie die meisten von denen, die hier unverblümt ihre Meinungen von sich geben. Wie kürzlich erwähnt: wieviele Bekannte wurden wieviele Jahre vom Staatsschutz und BKA telefonisch überwacht, bis man ihn faßte.
Vielleicht wird stellenweise hier zu sehr vereinfacht. Vielleicht gibt es ein, zwei Politiker in Dtld. die nicht per Scheck ihr Weltbild ändern. Aber dann ist es auch deren Aufgabe, mit gezücktem Säbel die anderen, die dem Bild des Politikers schaden, zur Räson zu bringen und Dinge nicht in schwachsinnigen Untersuchungskommissionen bis in die Unendlichkeit zu verschleppen. Wer lügt, muß raus. Wer betrügt, muß raus. Wer Vorteilsnahme gegen das Interesse einer Volkswirtschaft betreibt, muß raus.
Und wenn man ohnmächtig verbal um sich schlägt, weil man nirgends mehr ehrenvolle Menschen sieht, die sich um das Wohl des Volkes sorgen wollen, dann ist das meines Erachtens womöglich ein Abzug in der B-Note, sonst aber völlig in Ordnung. Wir brauchen keine stromlinienförmigen Staatsmänner mehr, die nicht mehr wissen, wem sie dienen sollen und wem nicht. Die gewählten Politiker sind Volksvertreter, nicht Daimler-Vertreter oder Volkswagen-Vertreter. Aber ich wünschte mir manchmal, sie wären alle Gebrauchtwagen-Vertreter.... mit ihren Krämerseelen.....
winkääää
stocksorcerer
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Euklid
23.07.2004, 16:14
@ chiron
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Re: Macht und Ohnmacht |
-->Hallo chiron zunächst mal einen guten Tag.
du fragst wie diejenigen wohl handeln würden wenn sie denn Politiker wären.
Die Frage ist gar nicht so schwer zu beantworten.
Es geht in Europa um ganz schwerwiegende Fragen die sich einzig und allein am Ende um die Finanzierbarkeit drehen.
Wer sich übernimmt muß doch fallen oder?
Und meines Erachtens übernehmen sich die Politiker wenn sie einfach Versprechungen machen die nicht einzuhalten sind.
Beispiel:Warum verschiebt man nicht den Türkei-Eintritt?
Wieviele Milliarden verschlingt dieses gigantomanische Unternehmen?
Wer hat ein wirkliches Interesse daran die Türkei aufzunehmen oder wird von interessierter Seite darauf gedrungen die Türkei aufzunehmen um den Exodus in Europa auszulösen?
Darf man über solche schwerwiegenden Probleme als Europäer überhaupt nachdenken?
Alle Versprechungen die über das gemeinsame Europa bisher von den Politikern gemacht wurden sind anders eingetroffen als man voraussagte.
Es gilt das Tempo herauszunehmen und nicht noch den Untergang zu forcieren.
Man übernimmt sich in einer nie gekannten Art und Weise.
Warum zahle ich für die Verteidigung am Hindukusch obwohl das Grundgesetz dies gar nicht hergibt.
Warum wird hier immer nur gemogelt und getäuscht?
Im übrigen habe ich gerade eine Zeitschrift für Unternehmer gelesen in derr behauptet wird daß deutsche Medien falsch spielen.
Es wird behauptet daß das letzte Urteil des EuGH befreffend Stabilitätspakt diese Einhaltung strikt fordert während das Urteil genau das Gegenteil ausdrückt?
Daher werde ich mir jetzt wohl das Urteil selbst ansehen.
Frankreich drückt den Stabilitätspakt in die Tonne.
Und das heißt dann mit Sicherheit Inflation wegen politischer Einflußnahme auf die Notenbanken.
So stand das drin.
Und dieses Szenario scheint auch so zu kommen.
Dann haut die Goldanlage endlich auch in Euros hin [img][/img]
Ja unsere Politiker wollen zuviel auf einmal.
So schwer ist das eigentlich gar nicht auf dem Fußboden zu bleiben.
Scheinbar sind da zuviele Leute die nicht oft genug Nein sagen können.
Es ist sinnvoll nur das zu tun was man auch bewältigen kann,andernfalls muß man die Brechstange holen.
Da ist es doch besser Nein zu sagen.
Gruß EUKLID
|
vasile
23.07.2004, 16:23
@ Tobias
|
Re: Das erinnert mich an einen Bekannten,... |
-->... der immer lautstark zu furzen pflegte und anschließend stolz verlauten ließ:"Zahlt keine Miete - muß raus!
Gestunken hat es freilich, daß die Zehennägel sich nur so kräuselten. Jetzt kann man natürlich argumentieren, das (Furzen) sei ja biologisch so gewollt und Verdrängung führe ja sowieso über kurz oder lang zum Platzen. Trotzdem, die feine Englische Art, wie man so schön sagt, war das nicht. Und wenn einige im Forum indirekt zum Lynchmord aufrufen, oder sowas andeuten, ist die Grenze des guten Geschmacks auch überschritten.
Dieses ganze Gedrohe von wegen"Ich komme mit dem Messer wieder!" oder"Laßt uns sie hängen!" ist doch gar nicht ernstzunehmen.
Mal im Ernst. Wer soll den den Widerstand wie es das Grundgesetz einfordert anleiten, etwa Dieter Bohlen und seine Superstars? Obwohl deren grausliche Stimmen sogar noch eine ganz brauchbare Waffe darstellten.
Im letzten Jahrhundert hat sich das Deutsche Volk schon paarmal richtig verscheißern lassen. Und das waren noch ganz andere Kaliber - da gab es Anfang des Jahrhunderts in München noch Arbeiteraufstände, bloß weil die Kneipensperrstunde vorverlegt wurde.
Heute ist die Herde ruhig und gefügig. Der Flimmerkasten als Hypnotiseur und Propagandainstrument ist 100% effizient. In diesem Milieu gedeiht allerhöchstens der Stumpfsinn geschweige denn der Widerstand.
Gruß
vasile
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Euklid
23.07.2004, 16:47
@ vasile
|
Re: Das erinnert mich an einen Bekannten,... |
-->>... der immer lautstark zu furzen pflegte und anschließend stolz verlauten ließ:"Zahlt keine Miete - muß raus!
>Gestunken hat es freilich, daß die Zehennägel sich nur so kräuselten.
Hallo vasile
mit solchen Leuten pflege ich maximal einmal zu verkehren.
So etwas ist schlicht und einfach ordinär.
Ich kann mich hier an eine schöne Story erinnern.
Ein Sohn eines Geschäftsführers kam in einen Aufzug und stellte seinen Koffer im Aufzug ab (du weißt sicher was ich meine;-))
Gleichzeitig fuhr der Aufzug hoch und als das Schwein (Entschuldigung) ausgestiegen ist (ruck zuck war er weg bevor ich ihm noch das nötigste sagen konnte) hatte ich mit meiner Nase schon zu kämpfen.Beim nächsten Stock stand er in voller Blüte und eine junge Dame kam herein.
Ja und den roten Kopf bekam dann wohl ich;-))
Heute würde ich dem jungen Mann durch den Schacht zurufen was ich von ihm halte und ihn auch stellen und garantiert keinen roten Kopf mehr wegen ihm bekommen.
In einer ruhigen Minute habe ich dann die Dame mal aufgeklärt wie das kam.
Sie wußte sogar daß ich es gar nicht zu vertreten hatte.
Sie kannte diese Art von Knoblauchfür..n von dem jungen Mann.
Mit solchen Leuten muß man adäquat umgehen.
Aber wo wurde direkt zu einem Lynchmord aufgerufen?
Ich konnte zwar von Laternen lesen aber einen direkten Aufruf???
Das gabs hier meines Wissens noch nicht.
Wenn jemand schreibt irgendwann wird wahrscheinlich der Laternenmast herhalten müssen ist das kein Aufruf zum Mord sondern eher eine Situation die erwartet wird.
Oder soll man auch nicht schreiben dürfen ich erwarte Ceaucescu-Verhältnisse?
Gruß EUKLID
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Baldur der Ketzer
23.07.2004, 16:48
@ monopoly
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Re: wie soll denn die Alternative aussehen? Schmarotzer hinweg! |
-->>Wie soll denn das ganz neue System aussehen?
Hallo, monopoly,
aus meiner Sicht ist das ziemlich einfach zu beschreiben - aber ebenso illusorisch, daß sich so eine Korrektur ohne eine vorherige völlige Zusammenbruchs-Situation einstellen würde.
Wenn es so weit sein wird, wird sie sich anfangs automatisch einstellen. Und dann wiederum, wie schon so oft, wieder die ganzen Besserwisser, Weltbekehrer und Schmarotzer wie die Schmeißfliegen anlocken und nach oben spülen.
Also:
aus meiner Sicht krankt das System daran, daß - wie dottore stets betont - das Volk weder was zu sagen hat, noch ein veto gegen Haushaltsentscheidungen einlegen kann.
Statt dessen herrscht etwas, das sich parlamentarische Demokrattie nennt, und nicht einmal mehr ein Zerrbild politischer Schönfärberei genannt werden kann.
Auch eine Parlamentarische Vertretung würde dann funktionieren, wenn da ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung drinsäße, die alle noch parallel eine Wurzel in der Wirklichkeit hätten.
Der Landammann (der Landtagspräsident) eines benachbarten Kantons machte z.B. seinen Polit-Job halbtags und verdiente im anderen Rest seine Brötchen völlig legal und erwünschtermaßen als Treuhänder. Entsprechend prächtig sieht der ganze Kanton aus.
Bei uns hocken weit überwiegend Leute drin, die entweder noch nie irgendetwas selber verdient haben, oder halt die berühmten Berufspolitiker von der Uni weg gleich an den Freßnapf, oder Gewerkschaftsfunktionäre, die eh bloß was vom Umverteilen dessen verstehen, was andere erwirtschaftet haben, usw.
Es gibt eine Kluft zwischen täglicher Wertschöpfungserfahrung und Polit-Folgen-Empfinden an der Basis der Steuerknechte unten, und der abgehobenen, wirklichkeitsfremden Schönwetterschwätzerei in den Parteienhierarchien.
Ein System, das es auch nur ansatzweise gedanklich zulassen würde, eine Bundeskanzlerin wie die in Aussicht stehende ans Steuer zu lassen, ist berechtigterweise dem Untergang geweiht.
Wer es besser machen würde?
Wie wäre es mit erfolgreichen Leuten, die aus der Praxis kommen, und bewiesen haben, was sie drauf haben?
Grupp von Trigema.
Wiedekin von Porsche.
Sanierer und Konkursverwalter.
Selfmade-Leute.
Leute, die wissen, wie es ist, alleine und ohne Transferleistungen eigenes Geld zu verdienen, und die die Folgen ihres Tuns abschätzen können.
In der Politik seh ich da niemanden. Aus begreiflichen Gründen, die läßt man ja nicht rein ins System, weil sie die anderen Dampfpfeifen ja demaskieren und bloßstellen würden.
Wenn mal situationsbedingt kein Geld mehr im Staatsbeutel ist, kann man keine Berufspolitiker mehr zahlen - das wird der erste Schritt zur Auferstehung einer normalen Gesellschaftsordnung sein.
Also wird die Politik wieder ehrenamtlich stattfinden, und die Leute werden nebenbei in der Wirtschaft täglich geerdet bleiben.
Das bedeutet auch, daß man keine entfernten Wasserköpfe mehr zahlen (können) wird, diese entrückten Brutstätten wirklichkeitsfernen Schwachsinns, die sich überall ungefragt einmischen und den leuten das Leben schwer machen, nur, um Gründe zu finden, wieso sie für ihre Anwesenheit verlangen, alimentiert zu werden wie die Kuckucksschwärme in den Zaunkönignestern.
Es muß wieder Subsidiarität gelebt werden. Alle Riesengebilde a la EU müssen zerfallen, bevor wieder das gemacht wird, was man vor Ort als richtig erachtet.
Was geht es den Berlinern an, wie die Seilbahn am Tegelberg ausschaut? Was interessiert einen Münchner, wie der Hafen in Rostock aussieht?
Für das Äußere genügt ein Landesvater nach liechtensteinischem Vorbild. Das Innere machen die am besten, die davon betroffen sind - die Bürger selbst.
So, genug gefaselt und phantasiert.
Da die neue Weltordnung andere Pläne hat, läuft es so lange in die entgegengesetzte Richtung der Bürgerverarschung, bis es mal im Karton rappelt und chlöpft.
Das kann eine äußere Naturkatastrophe sein, ein Finanzkräsch, der dritte Weltkrieg, oder sonst ein Ereignis, das die bestehende Ordnung überlagert.
Und auch dann werden die leute sich durchschlagen (müssen) und mehrheitlich durchkommen wie 1945.
Wenn die Leute immer auf ihre Obrigkeit gewartet hätten, als Gefahr herannahte, wäre die Menschheit längst ausgestorben.
Insofern ist ein Neubeginn von Anfang an das einzige aussichtsreiche Szenario, das hoffen ließe. Mit einer totalen Eliminierung jedweder obrigkeitsstaatlichen Bürokratie und Verwaltung (weil die eben nicht mehr bezahlt wird, sobald das System kein (finanziell-umverteilendes) Rückgrat mehr hat).
Dann gibt es nur noch die verwaltung, die sich die örtlichen Bürger selber geben und diese direkt sich was kosten lassen. Aller darüberhinausgehender parasitärer Wildwuchs trocknet dann ein.
Und die Damen und Herren aus den wertschöpfungsfernen Amtsstuben werden lernen, was es heißt, Eigenverantwortung zu praktizieren, statt nur andere dahingehend aufzufordern.
Beste Grüße vom Baldur
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Zandow
23.07.2004, 16:49
@ Cosa
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Der unausweichliche Ablauf |
-->Hallo Cosa,
ja, die Grenzen verschwimmen leicht zwischen dem Tötungswunsch und der Beschreibung von Zukunftsszenarien. Da dieses Forum hier über die historischen Abläufe bestens informiert ist, fallen Prognosen für die nächsten Jahre nicht schwer. Auch wenn Unmutsäußerungen gewissen Ausmaßes hier im Forum nicht erwünscht sind, so werden doch eben jene Unzufriedenen an anderer Stelle Gelegenheit finden, ihrerm Unmut Luft zu machen. Die hier im Forum geäußerten Meinungen zur Zukunft der Politiker in Umbruchzeiten betreffen zumindest die wahren Schuldigen. Andere (Gewerkschaften z.B.) zielen da eher auf die Reichen und den Kapitalismus allgemein.
Aufzuhalten ist die Entwicklung sowieso nicht. Die ganze Wohltätigkeit (durchgängig aller Geschichte!) dient einzig und allein dem Ruhigstellen der Besitzlosen. Fällt diese Wohltätigkeit weg, kommt es zum Aufstand. Es ist der Aufstand der Verzweifelten. Heute Hunger zu haben, mag noch verträglich sein. Aber zu wissen, daß dies morgen, nächste Woche und immer so sein wird, ohne einen Funken Hoffnung auf Besserung, treibt die Menschen zur Gewalt.
Ich kann mich nicht erinnern, daß hier im Forum zu Politikermorden aufgerufen wurde. Doch die Geschichtskenner hier wissen, daß es so kommen wird. Wir sollten uns hier alle glücklich schätzen, daß wir mehr über die Zukunft wissen, als andere und uns dementsprechend vorbereiten können. Kommende soziale Unruhen und Straßenschlachten, Chaos und Gewalt werden uns nicht überraschen.
Dein Unbehagen über gewisse Äußerungen hier im Forum sollte nicht dazu führen, die Augen vor der Zukunft zu verschließen. Meinungen und Gefühle zu unterdrücken, führt geradewegs in die Diktatur. Natürlich kann sich ein öffentliches Forum justiziable Außerungen nicht leisten. Alles andere jedoch spiegelt den Zeitgeist und die Stimmung wider. Und darauf sollten wir hier nicht verzichten.
Herzliche Grüße, <font color=#008000>Zandow</font>
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chiron
23.07.2004, 16:51
@ Euklid
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Re: Macht und Ohnmacht |
-->>Hallo chiron zunächst mal einen guten Tag.
>du fragst wie diejenigen wohl handeln würden wenn sie denn Politiker wären.
>Die Frage ist gar nicht so schwer zu beantworten.
>Es geht in Europa um ganz schwerwiegende Fragen die sich einzig und allein am Ende um die Finanzierbarkeit drehen.
>Wer sich übernimmt muß doch fallen oder?
Hallo Euklid
In der Analyse gehe ich mit Dir einig und davor soll sich wappnen, wer kann.
Nur dass die Politiker intelligenter seien als das Volk, das glaube ich nicht, von Le Bon haben die meisten doch noch nie gehört. Wie sollen sie den anders handeln als Else Müller, deren Verstand auf dem gleichen Niveau ist und die in ihren eigenen finanziellen Entscheidungen genau dieselben Fehler macht, nämlich Schulden für den Konsum. Was bleibt, sind die jährlichen Zinszahlungen, von Rendite nichts zu sehen. Das Spiel ist endlich und über die Auswirkungen dürfen wir uns weiter den Kopf zerbrechen. Zumindest sind wir uns bewusst, dass einiges im Argen liegt, was sehr dienlich ist, wenn schnelle Entscheidungen getroffen werden müssen.
Die Mehrheit der Politiker wird genau so überrascht sein, wenn trotz Steuererhöhungen immer weniger Knete reinkommt. Und auch Else Müller wird die Welt nicht mehr verstehen, wenn sie mit mehr Geld immer weniger kaufen kann, weil die Gesundheitskosten explodieren und für die Konsumprodukte, die sie vor Jahren auf Kredit gekauft hat und jetzt plötzlich viel billiger sind, plötzlich das Geld fehlt.
Fehlentscheidungen auf allen Stufen, aber immer voll im Trend.
Gruss chiron
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chiron
23.07.2004, 16:59
@ Baldur der Ketzer
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Welche - die oben oder die unten? |
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>aus meiner Sicht krankt das System daran, daß - wie dottore stets betont - das Volk weder was zu sagen hat, noch ein veto gegen Haushaltsentscheidungen einlegen kann.
Hallo Baldur
Dieser Punkt interessiert mich! Dass die heutige Situation einer Demokratie unwürdig ist, steht ausser Frage.
Aber: Glaubst du wirklich, dass die Situation besser wäre, wenn das Volk selbst entscheiden könnte? Wäre das Volk zu Einschnitten im Sozialbereich bereit oder wären sie nicht gar für deren Ausbau?
Bist du dir sicher, dass die Mehrheit gegen einen (humanitären) Einsatz im Hindukusch gestimmt hätte?
Gruss chiron
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Baldur der Ketzer
23.07.2004, 17:04
@ Baldur der Ketzer
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Re: Nachtrag: wieso ist gerade in der BRD der Verdruß so schmerzhaft? |
-->Hallo,
ein Nachtrag noch:
auf Länderebene klappt es ja zum Teil recht gut, siehe Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen.
Was stört, ist der Bundesstaat, der zu groß ist, um effizient zu sein.
Die Krux liegt aus meiner Sicht darin, daß in Deutschland nach 1945 systembedingt eine Gruppe von Leuten den maßgeblichen Anteil auf das Werden und Geschehen gewonnen hat, die in anderen Ländern diese Position nicht derart zerstörerisch erobern konnte:
die sogenannten Intellektuellen, die während der Jahre vorher im Exil waren, fühlten sich berufen, jetzt umso die große Rede zu führen.
Das waren aber weder Unternehmer oder Arbeitnehmer oder Erfinder oder Handwerker oder Selbständige oder Landwirte oder sonstige Produktive, nein, das waren sämtlich Leute, die nur deswegen ihr Auskommen finden, weil sie Transferleistungen bekommen, weil andere arbeiten, damit sie ausgehalten werden können: Literaten, Schriftsteller, Künstler, Steineschmeißer, Utopisten, Sektierer, Politiker, sogenannte Seelsorger, Berufsverfolgte, Vorzeigegutmenschen, Umverteiler, Möchtegernwohltäter auf eigene Inszenierung und auf fremde Rechnung, Scheckbuchdiplomaten, Vaterlandsverräter, usw. (von den Motoren der Leistungserstellung, Arbeitsmalochern wie findigen Unternehmern ist nirgends die Rede)
Was z.B. legitimiert(e) die ganzen Schwärme von Besserwissern, der Gesellschaft ihre Vorstellungen einzubrennen? Während die arbeitsplatzschaffenden und steuerzahlenden Kulis an der Basis müde vom Schuften waren und keine Energie mehr, um sich in der Politik Gehör zu verschaffen.
Jetzt haben wir die Resultate davon: Verdummung, Verweigerung, Verdruß.
Bevor sich das wieder ändert, müssen erst diese Gesellschaftsschmarotzer ihre tonangebende Stellung verloren haben.
Und das werden die nie freiwillig preisgeben.
Für mich ist das der Gradmesser der Entwicklung. Und die geht unverändert weiter in die falsche Richtung.
Ketzergrüße!
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Baldur der Ketzer
23.07.2004, 17:14
@ chiron
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Re: Kostentransparenz! |
-->Hallo, chiron,
>Aber: Glaubst du wirklich, dass die Situation besser wäre, wenn das Volk selbst entscheiden könnte? Wäre das Volk zu Einschnitten im Sozialbereich bereit oder wären sie nicht gar für deren Ausbau?
>Bist du dir sicher, dass die Mehrheit gegen einen (humanitären) Einsatz im Hindukusch gestimmt hätte?
es kommt auf die Ehrlichkeit der Staatsführung an.
Wenn man Paketlösungen wie in der Schweiz anbietet, ist das verlogen und nicht Sinn der Sache.
Man muß schon die Frage ehrlich stellen:
1) Zur Abstimmung gelangt folgendes Gesetz: jeder, der sich im Lande aufhält, bekommt den Anspruch, von den Steuerzahlern ausgehalten zu werden, als ob er selbst normal arbeiten würde - auch wenn dies nicht so ist.
Nach aktueller Sachlage würde dies bedeuten, daß ein durchschnittlicher Arbeitnehmer pro Monat (ich sag mal fiktiv:) 200 Euro hierfür aufwenden muß.
Wenn Sie xyz verdienen, müssen Sie..... hierfür beitragen, und wenn Sie abc verdienen, dann entfällt auf Sie folgender Beitrag:.........
Bitte stimmen Sie ab, ob Sie für oder gegen dieses Gesetz sind. Denn SIE zahlen dafür.
oder:
2) Zur Abstimmung kommt die Frage des humanitären Einsatzes im Hollerbusch:
hierfür gegen wir die Gefahr ein, daß wir Adressat von Terrormaßnahmen werden, die entsandten Soldaten können ggf. ihr Leben oder ihre Gesundheit einbüßen.
Wir brauchen neues Material, neue Flugzeuge. Vorhandenes Material wird abgenutzt bzw. aufgebraucht werden, man muß es ersetzen, das werden Sie bezahlen.
Dieser Finanzbedarf errechnet sich gemäß Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auf 100 Millionen pro Tag (oder halt so wie auch immer).
Das bedeutet, daß wir hierfür die Mineralölsteuer um 10 Cents pro Liter anheben müssen. Anders ausgedrückt, zahlt jeder Steuerzahler hierfür 100 Euro pro Jahr.
Möchten Sie dies? Ja / Nein
Ich bin mir ziemlich sicher: wenn es so laufen würde, sähe die Situation veil viel vernünftiger aus.
Beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
23.07.2004, 17:17
@ Zandow
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Re: Der unausweichliche Ablauf - @Zandow: meinen herzlichen Dank! |
-->...besser kann man es nicht sagen!
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Uwe
23.07.2004, 17:32
@ Baldur der Ketzer
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Re: 'Rituelles Formelmurmeln' |
-->>Baldur: [i]auch das Forum ist ein Spiegel der Gesellschaft und nimmt Gefühle, Strömungen, und LeBon-Parallelen zur Kenntnis.[/i]
Ja und Nein, Baldur!
Richtig ist bestimmt, dass jeder Schreiber seinem Empfinden nach sich hier produziert und äußert, was jedoch m.E. zwar mit der Person und ihrer Einschätzung viel, jedoch nicht belegbar mit dem"Empfinden der Masse" zu tun hat.
Das"Emfinden der Masse", das sich m.E. aus einem schwer zu analysieren Konglomerat von zumeist suggerierten (hier als durch"Multiplikatoren" formuliertes) und widerstreitenden Empfinden zusammensetzt und allenfalls nur vermeintlich und in Ausnahmesituationen gesteuert werden kann, jedoch in bestimmten Phasen von Demagogen genutzt wird, hat wenig mit einem Meinungsaustausch zu tun, wie ich ihn einem Forum erwartet.
Richtig, es kann und sollte versucht werden, die Stimmungslage zu beurteilen. Doch bin ich der Meinung, das es bei dem Versuch bleiben wird und es keines"rituellen Formelmurmelns" bedarf (ich empfinde, dass eingige Smilies hier diesen Charater bereits angenommen haben und möglicherweise eben auch Phrasen, wie sie vielleicht Cosa im Sinn hatte, als sie ihren Beitrag formulierte, der fast wie ein"Schmerzensschrei" klang).
Nach dieser Einschätzung, kann ich Cosa eigentlich nur zustimmen, denn keinesfalls streitet sie in ihrem Beitrag für ein"unter den Teppich kehren" oder, wie Du es zum Zwecke der etwas anderen Argumentation in Deiner Überschrift formulierst, für das"Ausblenden unliebsamer Wahrheiten" (ich lese nichts in ihrem Beitrag, was in diese Richtung geht).
Dadurch ersparst Du es Dir jedoch geschickt, darauf einzugehen, dass Informationen und Kritiken, die u.a. ich gerne hier aus dem Forum sammle, wohl auch so vorgebracht werden können, dass man nach dem Lesen noch die Gelegenheit hat, die Darstellungen in seinen eigenes Bewertungsbild einzufügen und nicht verärget über die gelesene Verbalattacke, sich das nächste mal vornimmt, den Schreiber zu ignorieren (bereits durch diese Möglichkeit des Ignorierens, verzerrt sich die Wertung des Forumsmeingungsdarstellung als unwidersprochenes"Spiegelbild" der Gesellschaft).
Es gibt hier von mir sehr geschätzte Autoren, die, ohne dass sie ihre Meinung verstecken, hier Informationen bereitstellen - meinen herzlichen Dank dafür - und dabei ohne"Keulen" auskommen.
Ja, selbst wenn diese, von mir gelesenen Autoren ihre Meinungen hier vorstellen, habe ich eher das Gefühl, dass dies Diskussionsbeiträge sind, die so ganz ohne"Verhaltensempfehlungen" auskommen.
Gruß,
Uwe
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Euklid
23.07.2004, 17:41
@ Zandow
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Gratulation zu diesem Posting |
-->Du hast meine Gedanken dazu viel besser ausgedrückt als ich das jemals selbst könnte.Vollste Übereinstimmung.
Bauleute sind durch ihren täglichen Umgang dazu viel zu derbe;-))
Mit Edelmut und Etikette läßt sich das was uns erwartet nicht verdauen.
Gruß EUKLID
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Turon
23.07.2004, 17:47
@ Zandow
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Meinungen und Gefühle zu unterdrücken, führt geradewegs in die Diktatur |
-->WOW.
Perfekt. Bessere Antwort konnte man gar nicht schreiben, Zandow. Es tauchen hin und wieder immer welche Leute auf, die den Grundtenor des Forums kritisieren.
So nach dem Motto: unseres gehobenes Niveau läßt es nicht zu, Gefühle auszudrücken, schon gar nicht in diesem Ton.
Es gibt auch solche, die dann diesen Ton als Anstiftung verstehen wollen und noch ausdrücklicher warnen. Ich persönlich finde auch, daß eine Äußerung vollkommen korrekt ist, selbst wenn es Morddrohung ist. in meinen Ohren hört sich das aber wesentlich ehrlicher, und ist ebenfalls eine Entladung der Agression.
Ich fürchte mich am meisten vor der Zeit, wo die Leute nichts mehr sagen, sondern einfach zur Tat streiten. Ich bin froh, da ich zu Politikerkaste nicht angehöre.
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Allerdings möchte ich auch sagen, daß Einschränkung der Meinungsfreiheit, Einschränkung des Gefühlsausdrucks verachtenswert ist und bleibt. Da sollten sich durchaus die Meinungszensoren (und hier spreche ich die Herren Politiker an, mal bemühen weiter zu denken. Nur genau das beherrscht ein Politiker nicht.
Diese Menschen dann noch bereitwillig zu unterstützen, in dem man sich ja schon gegenseitig zensiert - finde ich von keinem OK. Es ist auch nicht OK, wenn dann auch argumentiert - das Forum hat ein Niveau und da gehört so etwas nicht hin.
Das Forum hat ein Niveau, weil die Mehrzahl für andere Meinungen als eigene offene Ohren haben und es nicht strikt ablehnen, fremde Meinungen zuzulassen.
Es sei denn eine bestimmte Meinung ist absolut erkennbar absurd.
Und wie es in der Politikerloggen läuft, daß wissen wir hier alle, wir wissen auch was läuft und auch warum es nicht geändert werden kann. Deswegen wende ich mich aber persönlich keinem"Marktschreier" ab. Weil er etwas heftiger seine Meinung ausdrückt.
Es hat seine Berechtigung, und nur das zählt wirklich. Es gehört nicht viel dazu, eigenen Arbeitsplatz aufzuräumen, also kehren wir manche Dinge einfach aus und nicht unter den Teppich.
Mit freundlichem Gruß. T.
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vasile
23.07.2004, 17:48
@ Euklid
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Ceausescu-Verhältnisse |
-->Hi Euklid,
>mit solchen Leuten pflege ich maximal einmal zu verkehren.
>So etwas ist schlicht und einfach ordinär.
>Ich kann mich hier an eine schöne Story erinnern.
Ja, die Story ist wirklich lustig und dafür hat sich die Nasenfolter doch eigentlich gelohnt.[img][/img]
Ich wollte mit meiner Anekdote nur meinen Standpunkt verdeutlichen, daß nicht alles was"raus muß", auch in die Ã-ffentlichkeit gehört.
>Aber wo wurde direkt zu einem Lynchmord aufgerufen?
Wurde ja nicht. Ich schrieb doch"indirekt". Vielleicht hab ich auch übertrieben, aber ich glaube mich zu entsinnen, daß mal vor einiger Zeit jemand schrieb, Politiker XYZ gehöre an den nächsten Laternenmast oder so ähnlich.
>Ich konnte zwar von Laternen lesen aber einen direkten Aufruf???
>Das gabs hier meines Wissens noch nicht.
Vielleicht irre ich mich, bin jetzt auch zu faul zum Suchen. Cosa ist es aber anscheinend auch aufgefallen. Wie auch immer, es wirft zumindest kein gutes Licht auf jemanden, der so etwas schreibt. In öffentlich geführte Diskussionen gehört ein Mindestmaß an Beherrschtheit, finde ich. Laternen haben da nichts zu suchen."Potentiell gewalttätige Aufstände" hört sich doch viel besser an und hat dazu noch einen viel bedrohlicheren Unterton. Ein bischen kreative Umschreibarbeit hilft eindeutig das Niveau hier im Forum oben zu halten.
>Wenn jemand schreibt irgendwann wird wahrscheinlich der Laternenmast herhalten müssen ist das kein Aufruf zum Mord sondern eher eine Situation die erwartet wird.
Da kann man aber viel reininterpretieren.
>Oder soll man auch nicht schreiben dürfen ich erwarte Ceaucescu-Verhältnisse?
>Gruß EUKLID
Man kann ruhig schreiben, was man will, von mir aus. Aber ich erwarte erst dann Ceausescu-Verhältnisse, wenn die Bevölkerung entsprechend großem Leidensdruck ausgesetzt ist. Und da ist noch ganz, ganz viel Platz nach unten bei uns. Glaub ruhig jemandem, der mehrere Jahre Ceausescu-Regime genießen durfte.
Gruß
vasile
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FOX-NEWS
23.07.2004, 18:07
@ Zandow
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Der unausweichliche Ablauf - (für D-Land bedingt gültig) |
-->In vielen Ländern kann ich mir einen Volksaufstand vorstellen... aber nicht bei uns (Ausnahme: Generalstreik im 1. Weltkrieg nach 2 Steckrüben-Wintern). Solange keine Hungertoten am Strassenrand liegen, bleibt es bei"Ruhe und Ordnung". Ich sehe eher, dass die"Gewalt" in einer organisierten Form, als radikale Partei, ausgeübt werden wird.
Ein 14 tägiger Generalstreik wäre allerdings schon was feines. Das wäre für die Staatsfinanzen das Ende und der System-Reset (Währungsreform) unausweichlich. 14 Tage Einkommensverzicht können sich die meisten sicher leisten, wenn es danach besser wird [img][/img]
Gruss
sam
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Elli (Boardmaster)--
23.07.2004, 18:14
@ Turon
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Re: Meinungen und Gefühle zu unterdrücken / NEIN |
-->>Ich persönlich finde auch, daß eine Äußerung vollkommen korrekt ist, selbst wenn es Morddrohung ist.
Weitgehend OK, aber das nicht.
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FOX-NEWS
23.07.2004, 18:17
@ FOX-NEWS
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Schade, Domain generalstreik.de schon vergeben ;-) (o.Text) |
-->
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Baldur der Ketzer
23.07.2004, 18:27
@ Uwe
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Re: 'Rituelles Formelmurmeln' |
-->Hallo, Uwe,
nun ja. Gute Einlassungen Deinerseits.
Richtig ist bestimmt, dass jeder Schreiber seinem Empfinden nach sich hier produziert und äußert, was jedoch m.E. zwar mit der Person und ihrer Einschätzung viel, jedoch nicht belegbar mit dem"Empfinden der Masse" zu tun hat.
Wie es die Kriminalgeschichte lehrt, kommen *Taten* durch Leute zustande, die alles verloren haben, was ihnen ihr Leben ausmachte. Siehe den Familienvater aus der ehem. UdSSR, der den schweizer Fluglotsen tötete, weil er seine Frau und Kinder beim Bodensee-Absturz verloren hatte. Er hatte nichts mehr zu verlieren und schlug zu.
Jemand, der noch etwas Sicherheit hat, wird kaum gleichermaßen durchdrehen.
Und ich hoffe doch, daß es jedem hier mitlesenden und mitwirkenden möglich sein wird, durch vorausschauende, vorsichtige Planung so viel Restsicherheit zu behalten, damit nicht ähnliche -Du-hast-nix-mehr-zu-verlieren- Gefühle je durchbrechen werden.
Jetzt ist es aber so, daß die Wahrscheinlichkeit für die berühmte, breite proletarische Manövriermasse (Fußball, Ficken. Fressen) sichtbar zunimmt, in einer solchen ausweglosen Situation anzukommen.
Wenn sich bei uns in der noblen Penthouse-Etage schon Wutgefühle anschleichen, wie wird es erst im 3.UG aussehen? Sicher nicht besser! Und irgendwo müssen wir ja schließlich unser Thermometer platzieren.
Die Wahlerfolge der PDS dokumentieren die Richtung, aus der die künftige Sturmfront heranziehen wird, und sie offenbart die Zielrichtung.
Der Rest ist nüchternes Nachdenken. Und Lehren-Ziehen.
Richtig, es kann und sollte versucht werden, die Stimmungslage zu beurteilen. Doch bin ich der Meinung, das es bei dem Versuch bleiben wird und es keines"rituellen Formelmurmelns" bedarf (ich empfinde, dass eingige Smilies hier diesen Charater bereits angenommen haben und möglicherweise eben auch Phrasen, wie sie vielleicht Cosa im Sinn hatte, als sie ihren Beitrag formulierte, der fast wie ein"Schmerzensschrei" klang).
Ein wagemutiger Verbalausfall meinerseits: könnte es nicht sein, daß sich empfindliche Naturen vor allem aus dem Grund so sehr betroffen und ge-troffen fühlen, weil deren bisherige eigene Weltanschauung und politische Sicht der Dinge mit der tatsächlichen Politik durchaus konform ging, diese für richtig und förderlich hielt, so daß das absehbare Scheitern der politischen Gutmenschenfraktion und Großwetterlage auch gleichzeitig das Eingeständnis dieser Fehleinschätzung im eigenen Bereich bedeutet?
Andersherum, wenn die Kleingärtner ihre Wetterprognosen auch an die Großgärtner und Wetterberichtmacher übermitteln, alle sehen schönes Wetter, alle lassen ihre Dächer der Gewächshäuser offen, keiner will die Unkenrufe der Rheumakranken hören, und plötzlich naht die an dieW Wand gemalte Hagelfront tatsächlich heran - dann trifft das nicht nur die Wetterberichtmacher und die Großgewächshäuser, nein, dann ist auch die Ernte der Kleingärtner genauso kaputt.
Und sie bekommen den schwarzen Peter, nicht ebenso auf die Zeichen geachtet zu haben. Diese sogar vertuscht zu haben? Weil es nicht ins eigene Weltbild zu passen vermochte, daß aus dunklen Wolkentürmen Hagel fallen soll?
Es gibt doch hier am Forum genügend Leute, die die Politik der letzten Jahrzehnte für im großen und ganzen *gut* beurteilen. Würden die sich eine plötzliche bessere Erkenntnis so einfach eingestehen?
Oder würden sie nicht versuchen, einen Rückzug zu versuchen? Und wenn es der über die unpäßliche Befindlichkeit ist? Die eine Schulddiskussion wegen der Migräne nicht zuläßt? Oder, wie bei Max Strauß, wegen anderer Problemchen, die eine Aufarbeitung erschweren?
Gewiß, ein ungeheuerlicher Verdacht, geradezu eine Anschuldigung meinerseits.
Aber aus meiner Sicht ist eine wirkliche mitfühlende moralische Instanz, die sich an einer drastischen Becshreibung stört, angesichts der absehbaren Folgen nur äußerst schwer zu glauben - sorry.
Nach dieser Einschätzung, kann ich Cosa eigentlich nur zustimmen, denn keinesfalls streitet sie in ihrem Beitrag für ein"unter den Teppich kehren" oder, wie Du es zum Zwecke der etwas anderen Argumentation in Deiner Überschrift formulierst, für das"Ausblenden unliebsamer Wahrheiten" (ich lese nichts in ihrem Beitrag, was in diese Richtung geht).
Man muß ja nichts in Worten lesen, es gibt ja auch eine Botschaft, die hinter dem Text steht.
Und die lautet für mich, Mensch, hör uff, ich kanns nicht mehr hören, weil ich damit nicht klarkomme, selber in diese Richtung mitgerudert zu haben.......natürlich kann ich mich täuschen. Thats life und Wagnis.
Die Verhaltensempfehlungen ergeben sich tatsächlich konkludent. Nämlich, der heranrollenden Lawine räumlich auszuweichen.
Nur sehe ich fast niemanden, der daraus auch Handlungen ableiten würde und den Befürchtungen Taten folgen ließe.
Deswegen kann es nicht schaden, auch mal so eine Folge auszumalen, was denn da wirklich heranzieht.
Ein aufgebrachter Mob, der vermeintliche Verantwortliche an Lichtmasten hängt, wird weder vor Nobelvillen haltmachen, noch unschuldig dreinblickende Gutmenschen verschonen.
Und bei aller nüchternen Betrachtung, daß Deutsche noch nie revolutionär waren, werde ich das Gefühl nicht los, daß sich gerade ein Nährboden heranbildet, der noch so manche(n) sehr plötzlich überraschen wird.
Aber eventuell wird auch das von einigen befürwortet. Wer die Alliierten als Befreier einstuft, wird auch eine rote Revolution als Beseitiger demokratischer Auswüchse begreifen. Auch wenn die Revolution bevorzugt die eigenen Kinder frißt. Und Gewalt und Elend farblos sind und letztlich Menschen trifft, keine Ideen.
Oder so. Oder wie auch immer. Ich bin gottseidank ein Stück davon weg. Mir kanns wurscht sein.
Nur eines möchte ich mir nie vorwerfen lassen: daß auch ich mit abgewiegelt, beschönigt, und an der Situationsverschleppung mitgewirkt hätte.
Dann lieber mal ein polterndes Wort, das der Situation angemessen ist.
Diejenigen, die dereinst vor heruntergelassenen Sozialkassenjalousien stehen und hernach sehr aktiv werden, werden keine Worte mehr bemühen. Denk ich mal.
Eines muß man jedoch zugestehen: es hätte nach Ansicht der vorsichtigen Untergangspropheten schon längst krachen müssen.
Die Hinauszögerung um 15-20 Jahre kann im nachhinein zwar erklärt werden, und es wird denen sicher noch was für die nächsten 5 oder mehr Jahre einfallen, so daß man die Position derer aufgrund der ausgebliebenen Folgen auch generell zurückweisen kann. Für irrig, überzogen, weltfremd sehen kann.
Leuschel und Co. hatten nachweisbar NICHT Recht. Und auch dottore lag mit seiner Zeiteinschätzung grob daneben. Ich darf mich hier ebenso einreihen.
Also: Fazit: schaun mer mal. Nur die Realität irrt nie. So lange wr selber im kleinen kreis mit dem Umständen auskommen und uns gut fühlen, gibt es ja keinen Grund, das dicke Ende herbeizusehnen. Und dies zu erreichen, sollte eh unser tägliches Streben sein - die Lebenssituation so zu optimieren, daß man zufreden sein kann.
In diesem Sinne beste Grüße fürs Wochenende vom Baldur
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Sorrento
23.07.2004, 18:31
@ vasile
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Man muss ja nicht gleich alles offen aussprechen |
-->Hallo Vasile,
>Ich wollte mit meiner Anekdote nur meinen Standpunkt verdeutlichen, daß nicht alles was"raus muß", auch in die Ã-ffentlichkeit gehört.
>>Aber wo wurde direkt zu einem Lynchmord aufgerufen?
>Wurde ja nicht. Ich schrieb doch"indirekt". Vielleicht hab ich auch übertrieben, aber ich glaube mich zu entsinnen, daß mal vor einiger Zeit jemand schrieb, Politiker XYZ gehöre an den nächsten Laternenmast oder so ähnlich.
>>Ich konnte zwar von Laternen lesen aber einen direkten Aufruf???
>>Das gabs hier meines Wissens noch nicht.
wie wäre es dann damit, anstatt sowas auszuschreiben, lieber einen kleinen, makabren"Smilie" zu setzen; dann weiss auch jeder, was gemeint ist und man muss zu nichts aufrufen:
Gruss,
Sorrento
<ul> ~ Siehe auch hier</ul>
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Turon
23.07.2004, 18:48
@ Uwe
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Re: 'Rituelles Formelmurmeln' |
--> Hallo Uwe!
Ich denke die meisten Menschen können ihre Meinung äußern, so wie es diesen Menschen paßt - und der eine tut es (tut sich eben keinen Zwang an) oder ist einfach ein Snob. Ich gebe Dir in einem Recht: die hier in diesem Forum Versammelten können schwer als Verhaltens- oder gar Gedankenindikator dienen.
Eine unglaublicje Mehrheit ist sauer auf die Politiker - das ist korrekt - aber wie sieht es denn eigentlich mit dem Staat aus? Siehst Du irgendjemandem außerhalb des Forums, der sich bereit erklärt gegen den Staat klare Worte auszusprechen? Ich nicht - in aller Regel ist eben dieses Forum so gut wie einsam auf der Wüste der Ignoranz gegenüber diesem Thema.
Der Staat ist ja auch nicht angreifbar - weil er kaum personalisiert werden kann. Und somit sind die Politiker an allem schuld. Das beste Beispiel dafür ist die Tatsache: daß wir alle genaustens wissen, daß die Poltiker seit über 30 Jahren Mist bauen, aber verantwortlich dafür sind immer diejenigen die aktuell an der Macht sind.
So gesehen, sind wir mit der Einschätzung, das Forum spiegelt die Stimmung der breiter Masse sehr wohl nicht ganz so weit der Wahrheit entfernt. Es haben aber immer noch viel zu wenige begriffen, wer für was zu Verantwortung zu ziehen ist.
Mir persönlich tun die heutigen Politiker Leid. Zunächst einmal werden diese geköpft, wenn es so weit ist dagegen kann keiner von uns was tun, und wir werden auch bei den Massenunruhen von der Seite schauen. Und wenn sich ein deutscher Schweißer aus einer Werft meldet, werden wir ihm durchaus unterstützen, schließlich, wenn es schief läuft, brauchen wir alle einen Bauer,
der für uns die Drecksarbeit macht.
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Und wir werden schulterzuckend ebenso zusehen, wie man die Politiker zum Abschuß gibt. Eigentlich sind wir die letzten Prolls. Uns paßt ja nicht, wenn einer zu Recht die Stimme zu hoch ansetzt und sich im Ton vergreift, aber heutige Regierung mögen wir auch nicht.
Und genau das ist das Problem. Wenn Leute wie etliche Höhergestellte nie was sagen, keine Konter geben, fordern wir nahezu heraus, daß der Pöbel in seiner Verzweiflung richtig handgreiflich wird.
Natürlich läßt sich jedes ausgesprochen Wort aufgreifen, so wie man auf jedem Baum einen Hund hängen kann. Wenn man das tun will. Aber ob man denn wirklich sich in der Abneigung gegen potentiellen Schreiber wenden muß, weil sein Ton
für manche nur Bestätigung, für andere als richtungsweisend und für noch andere als Anstiftung verstehen läßt, zeugt eher davon, daß aus unerfindlichen Gründen uns einfach die Courage fehlt, die Dinge einfach bei Namen zu nennen.
Unsere Gesellschaft ist nicht mehr an gesellschaftliche Zwänge gebunden, ganz besonders, wenn irgendeiner auftaucht, und Lohnsenkungen fordert, längere Arbeitszeiten und natürlich auch mehr Konsum. Unsere Gesellschaft ist ebenfalls nicht an den Zwang gebunden höflich zu sein, seit ztum Beispiel um die halbe Welt Terroristen gejagt werden und dabei Eigentum und Leben einem geniommen wird, der nie in so etwas involviert war wie Terror.
Nur dagegen darf man bei bestimmten Menschen auch nichts sagen, da es gegen die guten Sitten verstößt.
Worum es sich hier in diesem Posting immer dreht ist die ganz nette Geste zwischen zwei Menschen, die beide wissen wieso und warum, aber die sich gegenseitig dem Zeigefinger an dem Mund legen. Und warum tut man so etwas?
Nicht aus Höflichkeit. Das tut man nur dann, wenn man Angst und Bange vor einem Menschen hat, der Dir alles nehmen will und der schon bewiesen hat, daß er das kann.
Nur: ist denn das wirklich Tapferheit? Ist das nicht einfach verlogen, wenn einem Menschen der sich aufregt, Packband auf dem Mund geklebt wird?
Ich meine auch glauben zu dürfen, daß eine Unzahl von Schreibern hier nicht wirklich anstiftend"Verhaltensempfehlungen" kundtut, sondern einfach nur die Lage so wie sie ist unumwunden beschreibt und damit kritisiert.
Ich denke Du und Cosa sind einfach aufgrund bestimmten Begebenheiten einfach darauf fixiert, daß vor etwa 65 Jahren solcher Schreiber - wie auch heute -
mal was auf Werbeplaketen gekritzelt haben, und es ist dann eingetroffen.
Ich dagegen bin mir ziemlich sicher, daß dieser Ungemach selbst dann passieren würde, wenn Niemand auf die Idee gekommen wäre, daß ein Jude zum Beispiel ein Jude ist. Ich bin 1969 geboren. In meiner Schulklasse in Polen hießen Mitschüler: Kleinschmidt, Hinz, Bauer. Ich bin mir diesem Umstand erst hier in Deutschland klargeworden, als irgendeiner in Forum schrieb, daß Polen die Deutschen vertrieben haben. Sie leben dort immer noch, und wenn ich hier nicht mitlesen würde, würde ich ganz sicher nicht über ihre tatsächliche Herkunft nachdenken. Nun könntest Du ebenfalls dies zum Anlaß nehmen, daß mich das Forum darauf gebracht hat den Unterschied zu sehen.
Nur: es ist bei weitem noch was Anderes plötzlich etwas zu sehen, was man früher nicht gesehen hat, anstatt aus heiterem Himmel zu begreifen,, daß an meinem Schicksal Politiker Schuld sind (als Beispiel) und sie deswegen gemäß der Empfehlung zu ermorden.
Das wird nicht passieren. Es sei denn, die Masse hat eines Tages kollektiv überhaupt nichts mehr zu verlieren, dann werden solche"Verhaltensempfehlungen"
tatsächlich bedrohlich.
Das Gute daran ist, daß solche Leute, die nichts mehr zu verlieren haben - weder Internetanschluß oder Computer besitzen - so wird man das Forum praktisch nie als Verhaltensempfehlungspool verstehen können.
Wenn es so weit ist, daß ein Politiker von der Masse hingerichtet wird, wird es explizit direkt untereinander am Stammtisch vereinbart. Aber nicht hier.
Daher: man kann eben den Knopf Ignore anklicken, man kann bestimmte Posting entfernen. Ich dagegen bin aber eher der Meinung, daß man den Lauf der Dinge
nicht versuchen sollte zu verändern. Wenn man es nämlich tut, führt es letztendlich zu noch bestialischerer Auseinandersetzung, als wir es ohnehin schon erwarten.
Genauso wie man einem Fluß schwer vorschreiben kann, wie er sich zu verhalten hat, genauso ist es mit der Masse. Wenn Fußregulierung betreibt führt es dann alle zwei Jahre zu gravierenden Überschwemmungen, mit der Masse wird das genauso sein. ;)
Gruß.
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Turon
23.07.2004, 19:14
@ Elli (Boardmaster)--
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Juristendeutsch |
-->Ich schreibe Dir das aus meinen Verteidigungsunterlagen herab, was mein Anwalt in Sachen Strafrecht an das Gericht als Beschwerdevorbringen hineinkritzelte.
In etwa - unverändert lasse ich aber den Tenor.
Es gibt in deutschem Gesetz so etwas wie straflose Vorbereitung eines Verbrechen. Ein Dieb, der einen Raubüberfall auf einer Bank plant kann erst dann
als Dieb verurteilt werden, wenn er die Brechstange zu benutzen anfängt.
Wenn er von der Polizei am Verbrechen selbst ertappt wird, wird er bestraft, wenn er aber sich bedenklich in der Banknähe aufhielt mit einer Brechstange - wird er zwar eines Verbrechens verdächtigt und natürlich festgenommen, bis zur Klärung - verurteilt wird er aber nicht - wenn er sagt, er habe lediglich mit dem Gedanken gespielt eine Bank zu überfallen, und war nahe dran es in die Tat umzusetzen.
In Juristendeutsch heißt es er hat eine Straftat straflos vorbereitet diese jedoch nicht in die Tat umgesetzt.
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Wegen einer Morddrohung wirst Du ebenfalls erst dann ernsthaft in Bedrängnis kommen, wenn eine Tat vollbracht wird. Man möge es glauben oder nicht.
OK. Moralisch gesehen ist es natürlich sehr verwegen jemandem zu bedrohen, daß man ihm sein Leben nimmt.
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Allerdings sei doch mal ehrlich: was ist fairer? Drohen - selbst wenn es ernst ist, ist allemal fairer als von Hinten in den Rücken einen Messer zu schieben,
wobei man dann einen Menschen noch eine Minute davor freundlich angelächelt hat.
Daher sollte meiner Meinung nach jeder der bedroht wird, sich mal genau überlegen, warum irgendjemand so weit aufgebracht ist, daß er selbst zu solchen Mitteln greift wie Morddrohung.
Ich meine - das Thema ist natürlich in vilen Ländern absolutes Tabu. So etwas gehört sich halt nicht. Allerdings wenn man es doch tut, sollten bei dem Bedrohtem Allarmglocken leuchten. Nicht etwa deswegen, weil er Existenzangst hat. Man sollte eigenes Verhalten einer Person gegenüber gründlichst prüfen.
Daß wir heute hin und wieder verstärkt beobachten können, daß so mancher Mordgedanken hat insbesondere gegen Politiker - sollte uns vor allem wohl einleuchtend sein, daß diese irgendetwas taten, was einem Menschen auf solche Gedanken bringt.
Mordgedanken waren in unserem Breitengraden bisher ja ziemlich unüblich.
Und ich meine einer der bedroht wird, kann sich hervorragend selbst zur wehr setzen, oder sein verhalten korrigieren.
Immerhin ist damit eben eine aus Wut ausgesprochene Drohung besser, als gar keine Vorwarnung.
Ich denke so mußte man am ehesten sehen, nur wir denken einfach über so etwas nicht nach, weil es nun mal vollkommen unüblich ist. Wenn mir gegenüber jemand eine Morddrohung aussprechen würde, kann ich ihn anzeigen und aus reinem Interesse an dem mitmenschen ihm eben mit einfacher Frage"Warum?" einen Konflikt beseitigen, ohne dass tatsächlich ein Mord passiert. natürlich in Anwesenheit anderer Person.
Gruß.
Aber ich denke, man sollte in dem Kontext jedem seine Meinung lassen, wie er über Morddrohung denkt. Immerhin kann und werde ich nachdenekn, was ich dieser person angetan habe, daß sie mich bedroht. Und kann mein Verhalten entsprechend korrigieren oder wenn das nicht für mich in Frage kommt, mich einfach schützen. (Wobei der Dialog mit so einer Person immer besser ist, insbesondere wenn damit der Konflikt gelöst wird.)
Gruß von T.
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Chewbaka
23.07.2004, 19:24
@ Baldur der Ketzer
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@Baldur Frage zu: |
-->>>Sicher kennst Du das Prophezeiungsforum. Es ist in allen bisher zutreffenden >>Vorhersagen enthalten, daß sich auch auf deutschem Boden ein Bürgerkrieg >>entladen soll.
Soll dieser Bürgerkrieg auf deutchen Boden begrenzt bleiben oder das gesamte EU-Gebiet betreffen?
Wie sieht es mit der Schweiz aus?
Chewi
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Karl52
23.07.2004, 19:56
@ Cosa
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Re: Stein des Anstosses |
-->Moin Cosa,
als jemand, der von"L@ternenpfählen" und"B@umeln" und"Spekul@tion in H@nf" hier gepostet hat, Elli hat das Ding per Löschfinger entschärft, möchte ich Dir antworten.
Natürlich liest sich das alles wie ein Aufruf zum Mord, Lynchjustiz oder sonstwas, wenn man es so lesen will.
Aber: Laß mal Haartz 1 bis 4 wirklich kommen, laß mal ein paar Hunderttausend aus der staatlichen Fürsorge rausfallen, laß mal Massenverelendung von weimar'schen Ausmaßen Fakt sein, was ist dann? Ist nicht die Erstarkung der PDS eine Menetekel für das, was kommt. Ich bin sicher, auf der anderen Seite des politischen Spektrums wird sich auch was tun, dann nämlich, wenn die Braunen kapieren, daß es auch ohne Verfassungsschutz geht, eine Erfahrung die die Jungens bisher bierselig-blöde verdrängt haben.
Aber es kommt!
Nach Brecht kommt erst das Fressen, danach die Moral. Was ist, wenn Du von 300-irgendwas Euronen plus (noch) Wohngeld Dein Leben fristen mußt? Die Weimarer Republik hat in ihrer End-Agonie genau das erlebt. Und wie Brüning mit seinen Notverordnungen (auf Anraten der Industreiverbände übrigens) die Massenverelendung vorangetrieben hat, genauso treibt Schröder die Chose erneut auf die Spitze, nur eben siebzig Jahre später. Nix dazugelernt, Hälfte wieder vergessen. Vergessen der Straßenkampf Rotfront gegen Braunhemd? Peinlich für 'nen Sozialdemokraten!
Wenn heute allseits der"Kompromiß" bei Daimler als"gut" für den Standort Deutschland apostrophiert wird, ist das schlicht Augenwischerei. Die zehn Prozent, die die Vorstände und so einbringen, um die 500 Mios zusammenzubringen,
sind schlicht lächerlich. Schrempp, dieser gottbegnadete Vermögensvernichter, verdient gerade in Sindelfingen, Bremen und Stuttgart die Milliarden, die er in USA und Japan souverän versenken kann, um seiner Fiktion vom Weltkonzern nachkommen zu können. Insofern hat Euklid schon recht.
Noch'n Gedicht, Pischetsrieder, fährt den BMW-Konzern mit seinem Rover-Abenteuer vor die Wand, fliegt zu Recht raus, und watt is bei VW? Rendite muß drastisch zurückgenommen werden.
VW ist für Phaeton, Bugatti unn watt die sonst noch an Nobelhobeln im Programm haben wollen, schlicht und ergreifend 'ne Nummer zu klein. Ein Ding, was Piech so nicht sehen wollte, vielleicht als Porsche-Enkel auch nicht sehen konnte, der Machbarkeitswahn der frühen Neunziger war ja noch nicht verflogen.
Grausamkeiten begeht man immer am Anfang, also wäre es für Pischetsrieder ein leichtes gewesen, den Phaeton und Vergleichbares einzustampfen. Jetzt muß er für die eine Mrd. Verluste, die dieses Ungetüm jährlich einfährt, geradestehen, der Golf V, absolut am Markt vorbeientwickelt, muß mit 1500 Euronen bezuschußt werden, damit er überhaupt gekauft wird!
Sorry, Cosa, mir wäre ganz schlecht, wenn ich sowas zu verantworten hätte! Auch wenn's möglicherweise Altlasten sind.
So, und wenn jetzt die, die diese Sch**** auszubaden haben, der Mann am Band nämlich, merken, wie weit sie sich haben verar***** lassen, dann kommt die Wut, die kalte Wut.
Und dann kauft sich keiner mehr 'ne Bahnsteigkarte, bevor er zum Sturm auf den Bahnhof ansetzt. Dann geht's denen, die"Wasser" predigen und selber"Wein" saufen, an den Kragen, dann lernen auffenmal, wie schwer der eigene Allerwerteste wiegt; dann sind auffenmal die Rattenfänger wieder da, die der Masse einreden, daß sie alles zum Guten wenden werden, wenn man sie als Führer auf den Schild hebt. Und auch das"Führer befiehl, wir folgen Dir" nicht mehr allzuweit weg. Sach ma einer, Geschichte wiederholt sich nicht. So lange sind die Aufstände der Schlesischen Weber auch noch nicht her.
Nebenbei, das Arbeitsamt sucht händeringend Leute, die mit dem Haartz-IV-Unsinn fertig werden zu können. Dabei sitzen sich doch dort schon tagtäglich ca. 100.000 peoples den Allerwertesten breit. Im Gegenzug befürchtet die Polizei soziale Unruhen im Umfeld der Arbeitsämter; so what.
Wir gehen interessanten Zeiten entgegen.
Gruß Karl
@Elli, laß das Ding bitte stehen, auch wenn von L@ternenpfählen und sonstigem die Rede ist.
K.
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chiron
23.07.2004, 21:00
@ Baldur der Ketzer
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...oder so! |
-->Durch das Ausrotten der Terroristennester wird auch bei uns die Welt viel sicherer und wir sind allen Soldaten dankbar, die sich im Ausland für unsere Sicherheit aufopfern.
Die militärischen Kosten errechnen sich gemäß Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auf 100 Millionen pro Tag (oder halt so wie auch immer).
Als vorübergehende Massnahme müssen wir die Mineralölsteuer um 10 Cents pro Liter anheben. Ein kleiner Beitrag für eine sichere Zukunft.
>Möchten Sie dies? Ja / Nein
Aber selbstverständlich, ich bin doch kein Egoist und für die Zukunft unserer Kinder werde ich selbstverständlich alles tun.
Mit der Moral bringste alles hin, auch Bush hat das herrlich hingekriegt.
Gruss chiron
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Uwe
23.07.2004, 22:05
@ Zandow
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Re: Der unausweichliche Ablauf |
-->Hallo, Zandow,
vielleicht vermag ich nicht richtig einzuschätzen, worauf Cosa hinweisen wollte, jedoch vermag ich aus ihrem Beitrag nicht herauszulesen, dass es ein Aufruf zur Meinungs- oder Gefühlsverbergung war.
Die von Dir im weiteren dargestellte Entwicklungsmöglichkeit in der Zukunft, basieren auf einem intellektuell ausgewerteten Kenntnisstand, der vielleicht die Frage des"Ob" nicht mehr zuläßt, sondern nur noch die Frage des"Wann" offen läßt.
Doch ich bitte zu bedenken, dass selbst bei derart vermeintlich eindeutigen Szenarien, es immernoch unterschiedliche Antworten auf die"Ob"-Frage in der Zukunft geben kann und dies insbesondere, wenn man die"Ob"-Frage mit der"Wie"-Frage verknüpft und versucht, darauf eine Antwort zu finden.
Zur Unmutsäußerung der"Hoffnungslosen" ist m.E. nach geschichtlichen Vorkommen zu bemerken, dass allein aus ihr heraus, keine erhaltensfähige Erneuerung gestartet werden kann und diese wohl garnicht als Basis zur Problemlösung dienen wird (Aufruhr, Chaos,...).
Ein Bürgerkrieg (hier als Thema aufgenommen, da es in einem anderen Beitrag erwähnt wurde), definiert als der Kampf zweier"Bürgerlager" um die vemeintlich bessere Lösung, wird ebenfalls von wenigen Interessierten gesteuert und nur dann möglich, wenn ein"kritisches Potential" in beiden Lagern aktiviert werden kann (Teile der Bürger kriegerisch gegen Staat oder vice versa, kann wohl nicht als Bürgerkrieg angesehen werden, da es in diesem Fall darum geht, bestehende, staatlich gesicherte Rechtsgrundsetze mit dem Gewaltmonopol des Staates gegen das Begehren des Bürgerteils - Aufruhr - durchzusetzen).
Ein Bürgerkrieg, den der Staat möglicherweise nicht mehr in den Griff bekommen könnte, wäre der Bürgerkrieg zwischen armen und reichen Regionen. Hier trifft dann auch für die Motivation der"Krieger" zu, dass der, der nichts mehr zu verlieren hat, möglicherweise der"gefährlichere Krieger" ist.
Doch auch hierfür bedarf es der Interessierten, die Massen mobilisiern bzw. motivieren könnten ("Einpeitscher"). Die Ereignisse des Zerfalls des"Staates" UdSSR mag in dieser Richtung einige Beispiele geben. Nicht die Verzweiflung der Menschen ist es, die zu Einzelstaaten und vermeintlich mafiaähnlichen Strukturen führten.
Welche Gruppe der Bevölkerung wirklich ein"Angriffsziel" in einem kriegerischen Szenarium sein werden oder welche nicht, wird nur in der unmittelbaren Zeitgeschichte feststellbar sein und selbst dann, stellen sie m.E. allenfalls das"Bauernopfer" da.
Zusammenfassend meine ich also, dass, gerade wenn man versucht, vermeintliche Verlaufsmuster für die Auswirkung des Massenunmutes auf das Morgen aus der Historie zu entdecken, man letztlich doch die unterschiedlichsten Verläufe vorfindet, ogleih natürlich nachher nichts so wie vorher ist - bis zur nächsten"Restaurationspolitik".
Wenn Du jedoch von"wahren Schuldigen" sprichst und dabei gleich auf die Politiker verweist, so meine ich, dass dies durchaus dazu geeignet ist, alle Menschen einer Zielgruppen unisono zu bestimmen.
Wären nicht mit der gleichen Logik zur Rechtfertigung all die als"wahre Schuldige" zu benennen, die es der Politik ermöglicht haben, derartig sich"einzurichten" - Stichwort: Wähler/Bevölkerung, Widerstand - oder gar die, die dafür gesorgt haben, das Politiker derart"marschieren" - Stichwort: Lobby -.
Es gibt m.E. kein einfaches Kennmerkmal für"die Schuldigen", die Staatsverschuldung und Gesetze zur Förderung von"Verteilungen" zu vertreten haben.
Gruß,
Uwe
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Christian
23.07.2004, 22:17
@ Cosa
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Re: Danke, Cosa (o.Text) |
-->
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Baldur der Ketzer
23.07.2004, 22:28
@ Uwe
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Re: Bürgerkriegsszenarien |
-->Hallo, Uwe,
laß mich hier mal kurz einhaken:
Du verweist auf die historischen Parallelen zwischen zwei Interessengruppen, die schlußendlich aufeinanderprallten, also weiße gegen rote, Bürgerliche gegen Bolschewisten, Braune gegen Kommunisten, usw.
Angesichts der Randalebereitschaft in Kreuzberg und Co. zum 1. Mai ersceint es mir eher so zu kommen, daß sich pure Zerstörungslust entladen wird.
Um die Kathedralen des Anstoßes abzufackeln (Ämter, Finanzbehörden, Bonzenvillen, Banken, Polizeistationen, Kasernen, Versicherungen, mißliebige Randpartei- und sonstige politische Gebäude, Arbeitgebervertretungen usw.), braucht es doch nun wirklich keiner leitenden Planung.
Man muß doch keinen Kropotkin gelesen haben, um zu wissen, daß eine politische Tat dann sinnvoll ist, wenn sie ohne weitere Koordination spontan gleichzielende Nachahmer finden wird, und sich ein selbstverstärkender Vorgang ergibt.
Wenn sich nach US-amerikanischem Vorbild zeigt, daß die rudimentäre Staatsmacht mit einem male vorübergehend keinen Knüppel mehr vor Ort schwingt, gehts rund. Das braucht nicht Tage, sondern nur Stunden.
Pure spontane Zerstörungswut aber, ohne jegliche revolutionäre Koordination, ist nicht mehr steuerbar.
Zudem ist in Sicherheitskreisen bekannt, daß bei einem Aufflammen von Unruhen spontan andere ethnische Stellvertreterkonflikte nur darauf warten, mit ausgetragen zu werden. Anlaufzeit im Bereich einiger weniger Stunden. Frag mich nicht, wo ich das herhabe, jedenfalls war es keine Spontaneingebung während eines Alptraums.
Eine nach bolschewistischem Vorbild ablaufende, geplante, hierarchische Revolution mit Zielrichtung auf eine Räterepublik sehe ich auch nicht, aber das, was bei Mühlhiasl und anderen lautet:
raufen tut alles,keiner kann dem anderen mehr helfen, jeder ist über dem anderen, Krieg wird sein in jedem Haus. Wer etwas hat, dem wird es genommen....
Fredl Fesl würde jetzt humoristisch sagen, mir ist des wurscht, weil, ich fahr dann grad in Urlaub.....
bloß wird dann keinem mehr zum lachen zumute sein.
Beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
23.07.2004, 22:32
@ Chewbaka
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Re: @Chewi |
-->Hallo, Chewi,
entzünden soll es sich in Italien und Frankreich, und von dort aus *überschwappen*.
In Paris fiele der Eiffelturm den *eigenen leuten* zum Opfer, und der Papst würde aus Rom vertrieben.
In Deutschland fände der Bürgerkrieg insbesondere östlich des Rheines statt.
Von der Schweiz ist kaum die Rede, wenn, dann nur in dem Zusammenhang, daß der große Konflikt dann sich dem Ende naht, wenn sich die Schweiz dem neu entstandenen Deutschland anschlösse.....
Beste Grüße vom Baldur
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Uwe
23.07.2004, 22:52
@ Baldur der Ketzer
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Re: 'Rituelles Formelmurmeln' |
-->Danke, Baldur,
für Deine einleitende Wertung. Jedoch habe ich Argumentationsprobleme, wenn ich Einzeltäter und ihre Motive mit vermeitlichen Motivationslagen von Massen vergleichen sollte.
Zur Frage der Information, die ich aus diesen Forum ziehe, ist mir Zardoz Äusserung (... Mittel, die mir heute fehlen um meinem sicher ganz natürlichen Drang nach solidarischer Hilfe im privaten Umfeld nachkommen zu können.), mehrsagender gewesen, als so manche andere Darstellung hier im Forum zur"Krake Staat".
Dennoch weiß ich nicht, auf welcher Grundlage Dein wagemutiger Verbalausfall beruht, als eben auf Deine Einschätzung. Ich persönlich habe es schwer, derartige Motive zu vermuten, solange ich wenig über die Ansichten der Betroffenen erfahren habe.
Woher wirklich die mögliche"Explosion" kommen wird und wer direkt für diese Entwicklung verantwortlich zumachen sein wird, wird vermutlich genauso kontrovers diskutiert werden können, wie es bei allen Ereignissen der Fall sein wird, bei denen es zwei oder mehrere Seiten zu bedenken gibt.
Unklar wird wohl letztlich bleiben, wann die Aktion einsetzte, die eine Reaktion hervorrief. PDS und"aufgebrachter Mob" hier als Antwortsversuch vorzustellen, ist wohl falsch, da diese Gruppen m.E. nur Auswirkungen in einer bestimmten Phase sind, die man benennen kann ohne die Ursache beschreiben zu müssen (auf meine Vorstellungen zur Möglichkeit des"Mobs", bin ich in der Antwort an Zandow indirekt eingegangen).
Danke für die Wochenendgrüße, die ich gerne erwidere!
Uwe
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stocksorcerer
23.07.2004, 23:01
@ Uwe
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Stimmt, man kann Politiker genausowenig als Tätervolk bezeichnen, wie..... ;-) |
-->Gemeiner Homann zum Einstieg, okay. [img][/img]
Es mag angehen, dass man niemals von"die Schuldigen" sprechen kann und damit genau diejenigen mathematisch genau erfaßt, die man meint. Andererseits bitte ich folgendes zu bemerken, wenn ich mich nicht schützend vor Politiker stelle:
Die Politik und die Parteipolitik hat in unserem parlamentarischen System die Aufgabe, das breite Volk zu repräsentieren, und die gewählte Bundesregierung hat somit den Auftrag der Mehrheit aller wahlberechtigten Deutschen die Bundesrepublik Deutschland in deren Auftrag zu regieren und die Interessen der Mehrheit der Bevölkerung zu vertreten. So.
Auf Basis der Fakten,
......dass nämlich die Unternehmensgewinne in Deutschland nach übereinstimmenden Angaben verschiedener Quellen, einschließlich des Bundesamts für Statistik, zu denen in erheblichen Maße die Industrie gehört, im Jahre 2002 441 Milliarden Euro und in 2003 438 Milliarden Euro betrugen, und damit 58 Milliarden € mehr als 1997......
finde ich, dass die jeweiligen Versuche deutscher Unternehmen nach grobem Mißmanagement und Fehlkalkulationen nun dort zu sparen, wo Erfolge"für das Management" am frühesten sichtbar werden, nämlich an der Entlohnung der Mitarbeiter, ungerechtfertigte und für den Binnenmarkt saudumme Eingriffe für den Flächentarifvertrag darstellen.
Zu deutsch: Der dt. Wirtschaft geht es gut genug. Dass im Zuge der weltwirtschaftlichen Lage ein Hebel angesetzt wird, um die breite Masse zunehmend ärmer und die 1% Lumpen in Dtld. reicher zu machen, sehe ich einfach nicht ein. Und die Mehrheit in Politik und Medien, die sich scheint´s Rogowskis Lügenmärchen 1: 1 angeeignet haben, vertreten hier die Interessen von Minderheiten!
Wenn ich in diesem Zusammenhang feststelle, dass Deutschland als Exportweltmeister und (ebenfalls noch) Exportüberschußweltmeister dt. Waren international an den Mann bringt, während der Daimler in Dtld. nicht mehr so häufig gekauft wird, dann sind solche Herren wie Schrempp schuld und nicht der Mann am Band.
Ein Großteil der Menschen kann sich diesen Luxus einfach nicht mehr leisten, weil an der Kaufkraft dieser Menschen über die Lohnschraube gespart wird. Dass nicht konsumiert wird, liegt nun einmal daran, dass real gesehen die Menschen mittlerweile relativ zu den Preisen und der Inflation viel weniger verdienen als noch vor 15 Jahren. Und wenn man de facto weniger zur Verfügung hat, dann spart man halt für die Zukunft.
Und wenn ich dann in diesem Zusammenhang feststelle, dass Gerhard Schröder als Kanzler bei seinen Besuchen - Beispiel Putin - seine Industriekapitäne mit im Gepäck hat und durch zahlreiche pecunäre Zusicherungen und Versprechungen dem"russischen Zaren" gegenüber im Gegensatz Aufträge für die dt. Industrie sichert, dann sehe ich, was da geschieht.
Da wird Russland´s Infrastruktur mit deutschen Steuergeldern dafür subventioniert, dass ein paar Leute hinter den deutschen Kraftwerksbauern und den deutschen Energielieferanten pp. absahnen. Und wenn die Infrastruktur steht, die durch dt. Steuermittel gefördert wurden, dann zieht die komplette Meschpoke nach Russland um, weil man da günstiger produzieren kann und Arbeitsplätze werden aus Dtld. abgezogen.
Ich denke aber, dass dt. Steuergelder, wenn überhaupt, dann lediglich für die dt. Infrastruktur ausgegeben werden dürften, um Dtld. auch weiterhin in einem fortschreitenden globalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu halten. Da soll die Bundesregierung sich die Wirtschaftshilfe für Deutschland bewahren! Aber die Herren Politiker, die in Aufsichtsräten sitzen und sich von den Pietschetsriedern und den von Pierern und den Schrempps und Schumachers und Remmels und Hartmanns und Ackermanns einflüstern lassen, was vermeintlich gut für Dtld. ist..... verschleudern Vermögen ins Ausland und schwächen damit den Standort Dtld. Aber es ist vermutlich nicht nur unpopulär das zu sagen, es ist vermutlich sogar bei Todesstrafe verboten. Warum sonst kommen in Deutschland keine Politiker und keine Medien auf den Trichter, das man zu thematisieren und die komischen Schutzbehauptungen von BDI und anderen Institutionen mal sauber zu durchleuchten?
Und wenn mir gelinde gesagt mal der Hut hochgeht und ich beschreibe, was ich glaube, was geschieht, wenn das alles mal in einem großen Brocken Eingang in die öffentliche Diskussion findet, wenn es zu spät ist und Menschen, die niemals gehungert haben und Menschen, die niemals zu Fuß gelaufen sind, weil sie zuvor immer noch genug Geld für Benzin hatten, plötzlich zu den Armen dieser Gesellschaft zählen und eine Menge Liebgewonnenes aufgeben müssen...... dann sollte das lediglich wachrütteln. Und ich denke, das werden viele andere genauso sehen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand bewußt Menschen aufhetzt auf Politiker zu schießen oder ähnliches. Ich denke nur, dass es dazu kommen kann, wenn plötzlich Armut um sich greift, während transparent wird, was in den vergangenen 35 Jahren in Dtld. gelaufen ist und zugunsten dieser 1%"umverteilt" wurde.
Dementsprechend meine ich lediglich, dass die Politiker ganz sicher als erste als die vermeintlichen Versager entlarvt werden und dafür zu Büßern, vielleicht auch Lückenbüßern genacht werden.
winkäääää
stocksorcerer
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Chewbaka
23.07.2004, 23:18
@ Baldur der Ketzer
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Danke! (o.Text) |
-->
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Uwe
23.07.2004, 23:35
@ Baldur der Ketzer
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Re: Kreuzberg kann wohl hier nicht als Beispiel dienen |
-->Keine Frage, Baldur,
was Du beschreibst, kann sich so zutragen oder aber auch ein Szenariumsbeschreibung bleiben.
Jedoch ob die Kravallnächte in Kreuzberg zum 1.Mai, als"Vorboten" oder gar als"Proben im Kleinen" anzusehen sind für die"Bewältigung" von"Hartz XY" oder ähnlichen Staatsvorgaben, vermag ich nicht hinreichend zu beurteilen, da ich die Struktur der dort agierenden Gruppen nicht kenne.
Das erhöhte Sicherheitsanforderungen an den Arbeitsplatz in der"Arbeitsagentur" gestellt wird, um den"Betreuer" von seinem"Kunden" zu schützen, das ist wohl die Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, die belegbar sein könnte.
Reaktionen gibt es von all den Seiten, die meinen, nichts mehr verlieren zu haben, die denen gegenüberstehen, die meinen etwas zu verlieren zu haben, jedoch dies wohl nur dann wirkungsvoll, wenn Organisation meinen, die entsprechenden Interessen lenken und nutzen zu können, andernfalls hat jede organisierte Staatsmacht leichtes"Spiel".
Deiner Argumentation, dass"Ablenkungskonflikte" zur Bewältigung von Krisen benutzt werden, ist einfach wohl bestätigte Tatsache. Wann welche Pläne dazu geschmiedet werden, ist dabei wohl nicht so sehr von Bedeutung, wie die Tatsache, dass diese Pläne wohl selten vom"aufgebrachten Mob" entwickelt werden, dafür jedoch durch ihn allzuhäufig umgesetzt werden.
Gruß,
Uwe
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Uwe
23.07.2004, 23:50
@ stocksorcerer
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Re: Volle Zustimmung, stocksorcerer, zu Deinen Darstellungen... |
-->... einzig, ich würde mich nicht wundern, wenn es mit Politikern nur die"Erfüllungsgehilfen" trifft, die somit austauschbar sind, beim Versuch, die Verteilungsinteressen durchzusetzen.
Gruß,
Uwe
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Turon
24.07.2004, 01:46
@ stocksorcerer
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Daß Du das alles so aufzählt - ich muß Dich bewundern. |
-->[b] Ich muß Dir ehrlich eingestehen, daß ich mir um die volkswirtschaftlichen Daten in DE keine Gedanken mehr machte, um schlicht und einfach mich nicht mehr zu ärgern.
Ich gebe zu - ich mache mir wegen diesen Leuten (dem einem Prozent) keine Gedanken mehr, viel eher finde ich es erschreckend, daß es noch ideologisch davon überzeugte Leute gibt, die meinen das alles ist völlig korrekt, und man müßsse das alles unterstützen, exakt in dieser Form wie wir es erleben.
Die Politiker und Firmenmanager und ihre Gehälter interessieren mich nicht wirklich - die werden sich eventuell dann ändern, wenn sie ihre Waren ja selbst herstellen müssen.
Aber es gibtr tatsächlich noch eine Unzahl von Leuten, die diesem Kaputtalismus Standing Ovation spendieren.Höchstwahrscheinlich liegt es darin, weil sie selbst mal so werden wollen, aber dirt werden sie ja nicht reingelassen - es sei denn man ist jung, dynamisch - oder kurz blöd genug, um für diese Leute eigenen Kopf hinzuhalten. Genau das ist das Problem. Solange diese Witzfiguren ganz oben Unterstützung von Nachahmern bekommen wird sich wirklich nichts ändern.
Es gibt einen Weg, aber da müßten alle die unter 120.000 Euro im Jahr verdienen, mitmachen. Eigenen Warenkreislauf bilden. Tomaten eben aus eigenem Garten und nicht aus Holland. Inclusive stufenweise freiwillige Ausscheidung aus dem Teufelskreis 60 Stunden Woche an Stanze gefesselt, und zwar so, mit gehörschutz und Mundschutz, so daß man zu sprechen und zu denken vergessen hat.
Kommt aber noch! Auf die eine oder andere Weise. ;)
Was Du dann weiter schlußfolgerst: nun ja - die Poltik hat die Aufgabe den Fortbestand der Lebensverhältnisse möglichst zu sichern. Das ist nur bedauerlicherweise bei aktuellem Lohngefälle in der EU gar nicht ohne Umbrücje möglich.
Was für die Wirtschaft extrem rentabel sein dürfte, wenn man die polnischen Zlotys gegen Euros tauscht und jedem mit Kredit bestückt, wird ganz sicher nicht in der Tasche des durchschnittlichen Arbeiters in Deutschland landen.
Irgendjemand muß ja die steuern die die EU braucht um kommenden Überlebensmaß für alle Arbetslosen zu sichern in Zukunft erbringen - und die russische Wirtschaft, die deutsche Steuern genauso entrichtet, weil sie in jedem Produkt mehrfach erhalten sind - muß die Binnenmarktflaute mehr als kompensieren, damit man ganz ganz viele steuerbefreite 400 Euro Jobs anbietet. Und zwar ohne daß den Konzernen danach ist auszuwandern.
;)
Gruß
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>Gemeiner Homann zum Einstieg, okay. [img][/img]
>
>Es mag angehen, dass man niemals von"die Schuldigen" sprechen kann und damit genau diejenigen mathematisch genau erfaßt, die man meint. Andererseits bitte ich folgendes zu bemerken, wenn ich mich nicht schützend vor Politiker stelle:
>Die Politik und die Parteipolitik hat in unserem parlamentarischen System die Aufgabe, das breite Volk zu repräsentieren, und die gewählte Bundesregierung hat somit den Auftrag der Mehrheit aller wahlberechtigten Deutschen die Bundesrepublik Deutschland in deren Auftrag zu regieren und die Interessen der Mehrheit der Bevölkerung zu vertreten. So.
>Auf Basis der Fakten,
>......dass nämlich die Unternehmensgewinne in Deutschland nach übereinstimmenden Angaben verschiedener Quellen, einschließlich des Bundesamts für Statistik, zu denen in erheblichen Maße die Industrie gehört, im Jahre 2002 441 Milliarden Euro und in 2003 438 Milliarden Euro betrugen, und damit 58 Milliarden € mehr als 1997......
>finde ich, dass die jeweiligen Versuche deutscher Unternehmen nach grobem Mißmanagement und Fehlkalkulationen nun dort zu sparen, wo Erfolge"für das Management" am frühesten sichtbar werden, nämlich an der Entlohnung der Mitarbeiter, ungerechtfertigte und für den Binnenmarkt saudumme Eingriffe für den Flächentarifvertrag darstellen.
>Zu deutsch: Der dt. Wirtschaft geht es gut genug. Dass im Zuge der weltwirtschaftlichen Lage ein Hebel angesetzt wird, um die breite Masse zunehmend ärmer und die 1% Lumpen in Dtld. reicher zu machen, sehe ich einfach nicht ein. Und die Mehrheit in Politik und Medien, die sich scheint´s Rogowskis Lügenmärchen 1: 1 angeeignet haben, vertreten hier die Interessen von Minderheiten!
>Wenn ich in diesem Zusammenhang feststelle, dass Deutschland als Exportweltmeister und (ebenfalls noch) Exportüberschußweltmeister dt. Waren international an den Mann bringt, während der Daimler in Dtld. nicht mehr so häufig gekauft wird, dann sind solche Herren wie Schrempp schuld und nicht der Mann am Band.
>Ein Großteil der Menschen kann sich diesen Luxus einfach nicht mehr leisten, weil an der Kaufkraft dieser Menschen über die Lohnschraube gespart wird. Dass nicht konsumiert wird, liegt nun einmal daran, dass real gesehen die Menschen mittlerweile relativ zu den Preisen und der Inflation viel weniger verdienen als noch vor 15 Jahren. Und wenn man de facto weniger zur Verfügung hat, dann spart man halt für die Zukunft.
>Und wenn ich dann in diesem Zusammenhang feststelle, dass Gerhard Schröder als Kanzler bei seinen Besuchen - Beispiel Putin - seine Industriekapitäne mit im Gepäck hat und durch zahlreiche pecunäre Zusicherungen und Versprechungen dem"russischen Zaren" gegenüber im Gegensatz Aufträge für die dt. Industrie sichert, dann sehe ich, was da geschieht.
>Da wird Russland´s Infrastruktur mit deutschen Steuergeldern dafür subventioniert, dass ein paar Leute hinter den deutschen Kraftwerksbauern und den deutschen Energielieferanten pp. absahnen. Und wenn die Infrastruktur steht, die durch dt. Steuermittel gefördert wurden, dann zieht die komplette Meschpoke nach Russland um, weil man da günstiger produzieren kann und Arbeitsplätze werden aus Dtld. abgezogen.
>Ich denke aber, dass dt. Steuergelder, wenn überhaupt, dann lediglich für die dt. Infrastruktur ausgegeben werden dürften, um Dtld. auch weiterhin in einem fortschreitenden globalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu halten. Da soll die Bundesregierung sich die Wirtschaftshilfe für Deutschland bewahren! Aber die Herren Politiker, die in Aufsichtsräten sitzen und sich von den Pietschetsriedern und den von Pierern und den Schrempps und Schumachers und Remmels und Hartmanns und Ackermanns einflüstern lassen, was vermeintlich gut für Dtld. ist..... verschleudern Vermögen ins Ausland und schwächen damit den Standort Dtld. Aber es ist vermutlich nicht nur unpopulär das zu sagen, es ist vermutlich sogar bei Todesstrafe verboten. Warum sonst kommen in Deutschland keine Politiker und keine Medien auf den Trichter, das man zu thematisieren und die komischen Schutzbehauptungen von BDI und anderen Institutionen mal sauber zu durchleuchten?
>Und wenn mir gelinde gesagt mal der Hut hochgeht und ich beschreibe, was ich glaube, was geschieht, wenn das alles mal in einem großen Brocken Eingang in die öffentliche Diskussion findet, wenn es zu spät ist und Menschen, die niemals gehungert haben und Menschen, die niemals zu Fuß gelaufen sind, weil sie zuvor immer noch genug Geld für Benzin hatten, plötzlich zu den Armen dieser Gesellschaft zählen und eine Menge Liebgewonnenes aufgeben müssen...... dann sollte das lediglich wachrütteln. Und ich denke, das werden viele andere genauso sehen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand bewußt Menschen aufhetzt auf Politiker zu schießen oder ähnliches. Ich denke nur, dass es dazu kommen kann, wenn plötzlich Armut um sich greift, während transparent wird, was in den vergangenen 35 Jahren in Dtld. gelaufen ist und zugunsten dieser 1%"umverteilt" wurde.
>Dementsprechend meine ich lediglich, dass die Politiker ganz sicher als erste als die vermeintlichen Versager entlarvt werden und dafür zu Büßern, vielleicht auch Lückenbüßern genacht werden.
>winkäääää
>stocksorcerer
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Uwe
24.07.2004, 02:44
@ Turon
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Re: Was ist Tapferkeit? |
-->Hallo, Turon,
bitte habe Verständis, das ich spät erst auf Deinen Beitrag eingehe, doch ich benötigte mehrere Anläufe, um zu versuchen zu verstehen, was Du mit Deinen Darstellungen alles ansprechen wolltest. Daher nehme ich mir nur die Teile aus Deinem Text heraus, wo ich meine, das Ausgangsthema wiedergefunden zu haben.
Wo befürworte ich Packband auf dem Mund? Keinesfalls werde ich mir erlauben, vorzuschreiben, wie einer seine Beiträge formuliert, solange ich im"Gegenzug" mir die Freiheit nehmen kann, den Beitrag nicht zu lesen. Dies ist nun eine persönliche Entscheidung, denn es ist für mich nicht unbedingt das Zeichen der Ehrlichkeit oder Tapferkeit, wenn die Argumentation nach meinem Empfinden zur Agitation wird.
Wenn Du dann an einer Stelle darüber nachdenkst, was meine Beweggründe dafür sein könnten, mir das Lesen von Verbalattacken nicht anzutun, und dabei auf Ereignisse aus dem Jahre 1939 zurückgreifst, so muß ich gestehen, das sich mir der Gedankensprung nicht eröffnet. Vielmehr ist es so, dass ich durchaus meine in der Lage zu sein, auf der Grundlage von Informationen mein Weltbild formen zu können; Ärger, Wut und Zorn zeigen sicher andere Auswirkungen bei mir, da benötige ich wenig"Schützenhilfe".
Und so kommt es eben, das die Beiträge mehr meine Beachtung finden, die mir das Informationensammeln leicht ermöglichen, denn zu glauben, je mehr"Herz" im Beitrag steckt, umso repräsentativer ist er, deckt sich nicht mit meiner Erfahrung.
Vielleicht hast Du auch Deine Einschätzungen, das wir etwas nicht beim Namen nennen wollen, wir schulterzuckend zuschauen werden, wir eigentlich die letzten Proll sind, aus Deinem Umfeld so gewonnen. Ich meine jedoch, dass die Courage sich nicht in deftigen Worten manifestiert, sondern in der Praxis zeigt.
Wenn Du zum Abschluss Deines Beitrages schreibst, dass ... man einem Fluß schwer vorschreiben kann, wie er sich zu verhalten hat,... und diese Beschreibung als Metapher für das Unvorhersehbare im Verhalten der Massen nimmst, so mag das Beispiel angesichts von Stauseen vielleicht nicht das beste Beispiel zu sein - gezielt wird hier zum Nutzen Wasser abgelassen - doch da der Bezug eindeutig ist, kann ich fragen, wieso meinst Du, den"Pöbel" einschätzen zu können? Wer ist der"Pöbel"?
Doch all' dies hat m.E. wenig mit Cosa's"Aufruf" zu tun.
Gruß!
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Popeye
24.07.2004, 07:36
@ stocksorcerer
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Re: Stimmt, man kann Politiker genausowenig als Tätervolk bezeichnen, wie..... |
-->Auf Basis der Fakten,
......dass nämlich die Unternehmensgewinne in Deutschland nach übereinstimmenden Angaben verschiedener Quellen, einschließlich des Bundesamts für Statistik, zu denen in erheblichen Maße die Industrie gehört, im Jahre 2002 441 Milliarden Euro und in 2003 438 Milliarden Euro betrugen, und damit 58 Milliarden € mehr als 1997......
Hallo, @stocksorcerer, die Zahl die Du oben nennst gibt es tatsächlich (in etwa), aber sie bezieht sich auf Unternehmens- und Vermögenseinkommen also die Summe aller Unternehmensgewinne zuzüglich der Summe aller Einkommen aus Geldvermögen (wie Sparkonten, Festgeld, Lebensversicherungen etc.). Gut drei-viertel der von Dir genannten Summe sind nicht Unternehmensgewinne sondern Vermögenseinkommen. Wie sich diese entwickelt haben müsstest Du nochmals gesondert analysieren. Mit dem folgenden Link könntest Du anfangen.
Im übrigen scheint es mir ein gutes - weil lebenssicherndes Prinzip der Passagiere - zu sagen: Der (die) Kapitän(e) haben einen Fehler gemacht, das Schiff sinkt - laßt ihn untergehen![img][/img]
Wochenendgrüße
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Euklid
24.07.2004, 08:31
@ Karl52
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Re: Stein des Anstosses |
-->Hallo Karl zunächst mal guten Morgen
heute morgen lese ich von einem weiteren Notstandsprogramm in das Trulla Ulla verwickelt ist.(Videotext)
Es geht um die Freifahrkarten von Behinderten.
Die Politik streitet sich um 500 Millionen Euro (Bund und Land mit Kommunen)
Ich frage mal hier:Was kostet die Beförderung eines Behinderten wenn der Zug sowieso fährt und mit einem Fahrer sowieso besetzt ist.
Und er sowieso Strom braucht und zwar mit oder ohne Behinderten.
Es kostet in Wahrheit gar nichts außer daß sich ein paar Herren von Politikern um den Zuschuß streiten den es nicht mehr geben soll weil er sowieso eine Luftbuchung war.
Ob es die Buchung gibt oder nicht verändert das gar nichts.
Es ändert sich erst etwas wenn man die Behinderten auch noch abkassiert.
Diese Politik ist das aller aller aller letzte.
Soviel kann gar nicht in meinem Magen sein wie ich
Das wäre eine angemessene Protestaktion der Solidarisierung der Bevölkerung.
Hände weg von den Fahrscheinen der Behinderten.
Genauso verfährt die Obrigkeit wenn man ohne Bein aus dem Kriegsfeld zurückkommt.
Ich habe als Junge viele Behinderte mit Stelzen und amputierten Beinen oder Armen nach dem Krieg gesehen.
Die Bilder sind mir noch sehr lebendig in Erinnerung.
Wer sich daran vergreift hat sich einiges echt verdient da dies mit Kostenargumenten nicht zu verantworten ist.
Ich bin gespannt wie sich das deutsche Volk dieses Mal aus der Affäre zieht.
Gruß EUKLID
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stocksorcerer
24.07.2004, 09:17
@ Popeye
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Hallo Popeye, danke für den Hinweis:-) (o.Text) |
-->
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Euklid
24.07.2004, 12:05
@ chiron
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Re: Macht und Ohnmacht |
-->Hallo chiron guten Morgen
Schade daß Du dich nur auf den oberen Teil des Postings beschränkt hast,denn mich hätte deine kompetente Sicht zu den weiteren Einlassungen sehr interessiert
In der Bärenzeit ist es besonders gefährlich die Beeren im Wald zu lesen weil der Bär manchmal von hinten kommt.
Aber bevor die Bullen kommen sollte man die Beeren zumindest im Korb haben.
Und dazwischen paßt beim Timing oftmals nur ein Wimpernschlag:Ach hätte ich doch........[img][/img]
Gruß EUKLID und schönes Wochenende
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bernor
24.07.2004, 12:55
@ Zandow
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Re: Der unausweichliche Ablauf - und wir hier lassen uns mitreißen? |
-->Hi Zandow,
ja, die Grenzen verschwimmen leicht zwischen dem Tötungswunsch und der Beschreibung von Zukunftsszenarien. Da dieses Forum hier über die historischen Abläufe bestens informiert ist, fallen Prognosen für die nächsten Jahre nicht schwer. Auch wenn Unmutsäußerungen gewissen Ausmaßes hier im Forum nicht erwünscht sind, so werden doch eben jene Unzufriedenen an anderer Stelle Gelegenheit finden, ihrerm Unmut Luft zu machen. Die hier im Forum geäußerten Meinungen zur Zukunft der Politiker in Umbruchzeiten betreffen zumindest die wahren Schuldigen. Andere (Gewerkschaften z.B.) zielen da eher auf die Reichen und den Kapitalismus allgemein.
Aufzuhalten ist die Entwicklung sowieso nicht. Die ganze Wohltätigkeit (durchgängig aller Geschichte!) dient einzig und allein dem Ruhigstellen der Besitzlosen. Fällt diese Wohltätigkeit weg, kommt es zum Aufstand. Es ist der Aufstand der Verzweifelten. Heute Hunger zu haben, mag noch verträglich sein. Aber zu wissen, daß dies morgen, nächste Woche und immer so sein wird, ohne einen Funken Hoffnung auf Besserung, treibt die Menschen zur Gewalt.
Ich kann mich nicht erinnern, daß hier im Forum zu Politikermorden aufgerufen wurde. Doch die Geschichtskenner hier wissen, daß es so kommen wird. Wir sollten uns hier alle glücklich schätzen, daß wir mehr über die Zukunft wissen, als andere und uns dementsprechend vorbereiten können. Kommende soziale Unruhen und Straßenschlachten, Chaos und Gewalt werden uns nicht überraschen.
Dein Unbehagen über gewisse Äußerungen hier im Forum sollte nicht dazu führen, die Augen vor der Zukunft zu verschließen. Meinungen und Gefühle zu unterdrücken, führt geradewegs in die Diktatur. Natürlich kann sich ein öffentliches Forum justiziable Außerungen nicht leisten.
Bis hierhin ok.
Alles andere jedoch spiegelt den Zeitgeist und die Stimmung wider. Und darauf sollten wir hier nicht verzichten.
Dieses Forum ist sicher nicht dazu da, einfach nur den"Zeitgeist" und die"Stimmung" (einschließlich"Laternenpfähle") abzubilden, ohne sich mit diesem - durchaus kritisch, da ein gesellschaftliches und damit ein Massenphänomen, siehe Le Bon - auseinanderzusetzen.
Das gilt erst recht, wenn Sätze wie"die Tragfähigkeit von Laternenpfählen testen" usw. geschrieben werden, die ja weniger (nur) ein"So kann es geschehen", sondern eher ein"So soll es geschehen!" ausdrücken.
Hier sollte schon - auch unabhängig davon, was die jeweiligen Poster hier von"Edelmut und Etikette" (siehe Euklid-Posting unten) halten - eine Trennlinie gezogen werden dürfen.
Gruß + schönes (nachdenkliches) Wochenende
bernor
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Turon
24.07.2004, 13:29
@ Uwe
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Re: Was ist Tapferkeit? |
-->Hallo Uwe!
Damit wir nicht aneinander vorbeireden: es geht mir nie persönlich darum Cosa, Dich oder sonst Jemandem zu kritisieren, sondern die Unsitte die in Deutschland weit und breit immer noch verbreitet ist, unangenehme Dinge die so hochkochen, daß man es sogar wagt auszusprechen verständnisvoll und mitleiderregend gleich in Voraus mit einer Geste abzuwürgen. Sei es die Hand die eine flache Linie andeutet, oder der Zeigefinger auf dem Mund und der Schwenk der Augen - (Jemand könnte uns zuhören).
Ich möchte daher auch weitgehend auf Deine Beschreibungen nicht eingehen, denn
sie decken sich ehrlich gesagt nicht mit meiner Lebenserfahrung. Ich weiß aber ganz genau das Leute die courage und das Temperament haben die Dinge bei Namen zu nennen, meistens auch die Konsequenzen zu tragen haben (Entlassung usw.).
Leute die dagegen still sitzen und nicht wagen aufzumucken sind meiner Meinung nach nicht nur kontraproduktiv; sie sind ausgesprochene Gesellschaftsfeinde und opportunistische Systembefürworter, auch wenn sie gedanklich durchaus sich genauso wie die Masse ärgern, so machen sie nur weiter so wie bisher.
In Hinblick auf diesen Zitat:"...Und so kommt es eben, das die Beiträge mehr meine Beachtung finden, die mir das Informationensammeln leicht ermöglichen, denn zu glauben, je mehr"Herz" im Beitrag steckt, umso repräsentativer ist er, deckt sich nicht mit meiner Erfahrung...."
Uwe: schreiben wir hier eine Zeitung? Geschichte? Wie viele Informationen braucht man denn noch um die Lage zu bewerten? Muß erst Volkswagen und Daimler
ihre Maschinen einpacken samt Zuliefererfirmen und nach Timbuktu auszuwandern, damit die Intelligenzia sich berufen führt die Umstände endlich an Pranger zu stellen? Ich weiß, daß es so ist. Natürlich sind emotionsgeladenen Beiträge
von Natur aus wenig konstruktiv, aber es kommt einfach immer der Punkt, wo jeder Mensch das Recht hat, mit einfachen Worten eigene Meinung kundzutun um das auszudrücken was er nicht begreift.
Still zu sitzen und Zuschauer zu sein und dies als gute Maniere zu bezeichnen
ist doch nichts weiter als eindeutig zelebrierte Trägheit. Die meisten üben sich doch nur darum Geduld zu haben, und werden eben dadurch einfach unmenschlich. Abwarten und Kaffe trinken - selbst wenn man zwischen verwesenden Hungertodleichen verweist.
Ich weiß - auch das ist keine Inforamtion für Dich, die Dir was bringt. Es ist nur eine Aufforderung, die Dinge nicht bloß als Hinweis zur Update einer Statistik zu verwenden.
Natürlich ist es sehr beqeum sich aus dem großen ganzen rauszuhalten, Aber es kommt der Zeitpunkt so oder so, wo wir alle - auf die eine oder andere Weise
uns entscheiden müssen, auf welcher Seite des Konflikts wir mitmachen werden, wenn es so weit ist. Und ich weiß jetzt bereits - daß ich niemals das befürworten kann, was die Macht und Wirtschaftslobbyisten anstreben, weil Ihre Pläne völlig den Faktor Mensch/Volk/Konsument aus der Rechnung ausklammern.
Das ist der eine Grund. Der zweite Grund ist, es ist mein gutes Recht sich dafür zu entscheiden was ich will und nicht dafür wozu man mich zu zwingen versucht.
Du fragst dann später, wie ich darauf komme, daß ich den Pöbel einschätzen kann.
Nun ich denke den Pöbel kann keiner einschätzen, es gibt nur zahlreiche Menschen, die glauben diese könnten diesen Pöbel in Schach halten, bzw. lenken.
Doch genau das gelingt nie - und wenn man es dennoch versucht, hat es in aller Regel mit ordentlichen Aderlass zu tun.
Weder Du, Cosa noch sonst Jemand wird genau das verhindern und wenn ihr es letztendlich versucht, so hoffe ich doch sehr, daß Du mir das nicht übel nimmst:
ihr werdet grundsätzlich nur solche Reaktionen erfahren, wie nun es eine Unzahl der Menschen in Forum ohnehin bereits tun.
Wieso also denn für falsche Wertvortstellung eintreten, wenn man doch genaustens weiß, warum sich viele mittlerweile nicht nehmen lassen mal mit der Faust auf den Tisch zu hauen?
Das kann doch nur deswegen sein, weil man glaubt die Lage ist doch noch nicht soooo schlimm. Ja für uns mag das wohl gelten. Aber der Schein trügt. Es entscheidet sich jetzt bereits im Rahmen dieses Forums zum Beispiel wer auf welcher Seite steht. Wobei das Forum kaum ein indikator dafür sein kann, was
in den Stadtszentren bereits richtig im Gange ist. Diese Stimmungen von der Straße schlagen bloß immer höhere Wellen, und so langsam nehmen sie auch das Forum mit.
Und was Informationsgehalt angeht? Wissen wir es denn nicht wirklich?
Natürlich wissen wir es: weder ist das Forum themenreich, noch erfahren wir mittlerweile herausragende News. Eigentlich ist das Börsenforum - aber Niemanden
interessiert es mittlerweile ordentliche Wellenzählungen zu posten, man macht sich noch nicht einmal die Mühe auf solide Analyse, bei der unendlich viel Arbeit steckt iregndwie einzugehen. Es wird ur noch lapidar darauf hingewiesen,
daß wir uns am Anfang einen neuen Impulses befinden, oder mitten in der Drei.
Mitunter der Grund, warum ich mich letzte Wochen kaum zu Wort gemeldet habe.
Die masse interessiert sich mittlerweile seit über zwei Jahren weder richtig für die Börse, noch für Bewertungstechniken.+
Das Thema Nummer 1 dagegen ist Unrecht was derzeit geschieht. Darauf kommt ebenfalls lapidar, daß es typisch für Welle XYZ ungelöst ist und dagegen kann
man nüschts machen.
Und dass das Forum immer emotionsgeladener ist, ist ebenfalls klar. Ein Blick auf die Wellen, oder Postings von dottore und schon begreift jeder alles. Außerdem liefert das Forum seit über zwei Jahren schon die Antwort wer den schuld ist: rot/grün, Schröder, Schremp, die EU.
Ein Tenor, der darauf abzielt aus der Situation das beste zu machen in dem man sein Wissen um das alles nützt wird einfach nicht beachtet.
Aber mal ehrlich wundert es mich? Überhaupt nicht. Unseres system bekommt genau jetzt genau eine Vorschau darauf, was ohnehin unumgänglich ist.
Gruß von T.
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Euklid
24.07.2004, 14:58
@ bernor
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Re: Der unausweichliche Ablauf - und wir hier lassen uns mitreißen? |
-->Hallo bernor
mich würde mal interessieren wie Du meine Aussage mit Edelmut und Etikette läßt sich das kommende schlecht verdauen interpretierst.?
Wieso kann man sich an diesem Satz überhaupt reiben?
Ich habe in dem von Dir zitierten Posting Zandow voll zugestimmt und der letzte Satz bezog sich nicht auf Zandow persönlich denn sonst hätte ich ihm ja nicht voll zustimmen können.
Er bezog sich auf das kommende und es sollte darstellen daß man nicht unbedingt nach Knigge die linke Wange hinhalten sollte wenn man gerade auf der rechten Seite geohrfeigt wurde.
Dann wäre es besser zurückzuhauen.
Nie in meinem Leben würde ich der erste sein der die Hand hebt,ich weise es aber weit von mir so edelmütig zu sein im oben geschilderten Szenario auch noch die andere Wange hinzuhalten.
Die Ehrlichkeit sich dies selbst einzugestehen ist wahrscheinlich mehr wert als so zu tun als wäre man auch noch bereit die andere Wange hin zu halten.
Bis dato habe ich noch nie davon Gebrauch machen müssen,denn offenbar habe ich noch nie jemanden in die Situation gebracht dies bei mir ausprobieren zu müssen wie Turon völlig richtig in seinem Posting bemerkt hat daß es so etwas geben kann.
Auch ich lese die Postings von Tassie Devil gerne und möchte sie auch nicht vermissen.Ich denke Menschen sollten immer 2 Seiten beachten und nicht durch Beschränkung einer Seite filtriert werden.
Jeder kann auch selbst denken.
Es ist eben nur schade daß sich Elli wahrscheinlich die Probleme mit der Zensur einhandelt und abwehren muß.
Die Frage stellt sich ob man aufhören muß ehrlich seine Meinung zu schreiben, weil zensiert wird, oder ob man die Etikette wahren will.
Für mich steht Ehrlichkeit vor der Etikette weil sich hinter der Etikette allerhand verstecken kann.
Gruß EUKLID
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bernor
24.07.2004, 16:27
@ Euklid
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Re: Der unausweichliche Ablauf - und wir hier lassen uns mitreißen? |
-->Hi Euklid,
mich würde mal interessieren wie Du meine Aussage mit Edelmut und Etikette läßt sich das kommende schlecht verdauen interpretierst.?
Wieso kann man sich an diesem Satz überhaupt reiben?
Ich habe in dem von Dir zitierten Posting Zandow voll zugestimmt und der letzte Satz bezog sich nicht auf Zandow persönlich denn sonst hätte ich ihm ja nicht voll zustimmen können.
Er bezog sich auf das kommende und es sollte darstellen daß man nicht unbedingt nach Knigge die linke Wange hinhalten sollte wenn man gerade auf der rechten Seite geohrfeigt wurde.
Dann wäre es besser zurückzuhauen.
Nie in meinem Leben würde ich der erste sein der die Hand hebt,ich weise es aber weit von mir so edelmütig zu sein im oben geschilderten Szenario auch noch die andere Wange hinzuhalten.
Die Ehrlichkeit sich dies selbst einzugestehen ist wahrscheinlich mehr wert als so zu tun als wäre man auch noch bereit die andere Wange hin zu halten.
Bis dato habe ich noch nie davon Gebrauch machen müssen,denn offenbar habe ich noch nie jemanden in die Situation gebracht dies bei mir ausprobieren zu müssen wie Turon völlig richtig in seinem Posting bemerkt hat daß es so etwas geben kann.
Auch ich lese die Postings von Tassie Devil gerne und möchte sie auch nicht vermissen.Ich denke Menschen sollten immer 2 Seiten beachten und nicht durch Beschränkung einer Seite filtriert werden.
Jeder kann auch selbst denken.
Es ist eben nur schade daß sich Elli wahrscheinlich die Probleme mit der Zensur einhandelt und abwehren muß.
Die Frage stellt sich ob man aufhören muß ehrlich seine Meinung zu schreiben, weil zensiert wird, oder ob man die Etikette wahren will.
Für mich steht Ehrlichkeit vor der Etikette weil sich hinter der Etikette allerhand verstecken kann.
In allen Punkten
Gruß + schönes Wochenende
bernor
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Karl52
24.07.2004, 20:54
@ Euklid
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Re: Stein des Anstosses |
-->Es geht um die Freifahrkarten von Behinderten.
Die Politik streitet sich um 500 Millionen Euro (Bund und Land mit Kommunen)
>Ich frage mal hier:Was kostet die Beförderung eines Behinderten wenn der Zug sowieso fährt und mit einem Fahrer sowieso besetzt ist.
Das beste Argument für den Freifahrschein, Euklid, ist doch die vorgesehene Verwendung von Ex-BuPo-Beamten für Haartz-IV-Hilfestellung. Bezahlt von Vivendo, könnten sie doch mal was Sinnvolles tun, statt sich den verlängerten Rücken breit zu sitzen.
Ceterum censeo, wer Behinderten zusätzliche Erschwernisse, gleich welcher Natur, auferlegt, handelt unmoralisch! Uns Ullallalla, die den Verfall ihrer eigenen Mutter hautnah mitbekommen hat, disqualifiziert sich hiermit ausdrücklich für ein politisches Amt!
Allerdings läßt sich sowas mit einem politischen Amt im Rücken einfacher finanzieren. Und Ullas Mutter war wirklich eine Seele von einem Mensch. Daß wir Nachbarn sind, so sich Ullallalla noch nach Aachen traut, dürfte bekannt sein.
Es kostet in Wahrheit gar nichts außer daß sich ein paar Herren von Politikern um den Zuschuß streiten den es nicht mehr geben soll weil er sowieso eine Luftbuchung war.
Man erkläre mir bitte auf einem DIN-A4-Blatt, inwieweit ein ICE oder sonstige einen Mehrverbrauch an Antriebsenergie hätte, vulgo Mehrkosten entstünden, wenn ein Behinderter mitfährt. Als nichteinmal im Zehntel-Promille-Bereich anzusetzenden Massezuwachs durch nichts zu rechtfertigen.
Die Diskriminierung der Behinderten hingegen ist, siehe oben, ein Armutszeugnis für die Handelnden.
Es ändert sich erst etwas wenn man die Behinderten auch noch abkassiert.
Diese Politik ist das aller aller aller letzte.
Siehe dazu die Spiegel-Meldung, daß in Sachsen die SPD einstellig geworden ist und auch die als Hoffnungsträger gehandelte CDU deutliche Verluste hinnehmen muß. Die Wahlen in Sachsen werden ein weiteres Menetekel sein.
Frage ist, wann die Braunen aufwachen. An den Unis jedenfalls können sie ihren Müll offenbar schon problemlos loswerden. Auch Spiegel-online von heute.
Auch die überstürzte Ausgabe der 16 Seiten Hartz IV die unausgegoren persönliche Informationen an Stellen preisgibt an denen sie nichts zu suchen hat (Arbeitgeber) zeigt wieder einmal ein grandioses Pfusch und Murkswerk.
Ich wiederhole mich daß diese Leute nicht in der Lage sind ordentlich zu arbeiten da andauernd nachgebessert werden muß.
Alle wichtigen Probleme dieser Welt kann man problemlos auf einem DIN-A4-Blatt darlegen; dazu zählen auch Vermögensverhältnisse. Wenn die Bürok-Ratten das nicht kapieren wird das deren Problem werden, Polizeischutz vor Arbeitsämtern inclusive.
Völlig offtopic, aber ein Beispiel dafür, daß es auch anders geht:
Ferrari ist seit Hockenheim 2001 ohne technischen Ausfall, Silberfackeln und sonstige müssen wir nicht diskutieren. Pars pro toto, sein erlerntes Handwerk richtig anzuwenden, mit den richtigen Leuten die richtigen Worte wechseln, Ideen austauschen, that's it. Und was war die Scuderia in der Vor-Schumacher-Zeit für eine Gurkentruppe!
Ein Schumacher ist nur so stark wie die Mannschaft, die hinter ihm steht, und ein Team ist nur so stark wie der Frontmann, der für alles und jedes, was im Team passiert, seinen Allerwertesten hinhält.
Und vor Allem, erst mullen, wenn der Erfolg da ist! Um im Bild zu bleiben, Weltmeister-Ankündigungs-Teams hatten wir in der laufenden Saison genuch!
Scheinbar ist Schröder schon in die Gestalt eines kleinen Diktators geschlüpft vor dem eine ganze Partei das Kuschen und Füße lecken übt.(basta)
Schröder wird die SPD eigenhändig beerdigen.
Glaubst Du im ernst, daß Schröder das Zeug zum Diktator hat? Ich habe eher das Gefühl, daß er froh ist, den nächsten Tag ohne größere Blessuren (nicht körperlich gemein) zu überstehen.
Die Scham und die Masken sind abgelegt.
Pfui Teufel für eine Partei die den Namen sozial führt und jetzt auch noch bei Behinderten den Freifahrschein abkassieren will.
Wir müssen sparen, koste es, was es wolle. Siehe mein posting auf Cosas"Stein des Anstoßes".
Die, die sich nicht wehren können, sind als erste dran, und die Schraube wird weiter angezogen; hier gehen wir völlig kondom, gleich über welche Couleur von Volksvertretern wir reden. Mit den Schwatten wird's schneller in die Grausamkeit gehen, überholt vielleicht von dem blau-gelben Schwanz, der beliebt, mit dem Hund zu wedeln.
Vielleicht gibts aber noch klar denkende Straßenbahnschaffner und Kontrolleure die bei Behinderten im Rollstuhl keinen Fahrschein sehen möchten und einfach beim Vorbeigehen mal eben lächeln und ok sagen
Wäre wünschenswert. Ich darf mal meinen Lieblingsbarden, Franz-Josef Degenhardt sinngemäß zitieren:
... Aber nehm'wer mal an, Deutschland läge wieder östlich vom Rhein,
dann wüßten die garnicht, wie so eine Barrikade aussieht...
@Elli: Nix politisch, aber da waren wir fast schonmal!
Das wäre eine angemessene Protestaktion der Solidarisierung der Bevölkerung.
Hände weg von den Fahrscheinen der Behinderten.
Ich bin speziell hier recht zuversichtlich, Euklid. Wenn erstmal die Verelendung der Massen Platz greift, wird sich der ein oder andere doch recht schnell der Solidarität erinnern. Es gibt da eine Erinnerung meiner Mutter, die mit fast 93 Jahren immer noch lebt, aus den Nachkriegsjahren mit Lebensmittelmarken und Zusatzpunkten und einem Metzger, der sich offenbar im System bestens auskannte.
Ich habe als Junge viele Behinderte mit Stelzen und amputierten Beinen oder Armen nach dem Krieg gesehen.
Die Bilder sind mir noch sehr lebendig in Erinnerung.
Nicht nur Dir, Euklid!
Das"Volk" wird sich dagegen wehren, nur sind die Notwendigkeit und der Leidensdruck noch nicht groß genug! Spaßgesellschaft eben.
Gruß Karl
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LenzHannover
25.07.2004, 00:56
@ Christian
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Re: Danke, Cosa - im wesentlichen sehe ich das auch so... |
-->wobei Geschichten wie z.B. Florida-Rolf sowas mit Laternen hochkommen lassen. Wirtschaftlich läuft hier seit Jahrzenten was falsch und irgendeiner muß dann Schuld sein und der"Volkszorn" wird sich was suchen und finden. Stimmen wird es bestimmt nicht.
Macht unserer"Elli" keinen unnötigen Streß und vermeidet solch einen überzogenen Unfug. Ich verklemme mir zu div. Postern auch Kommentare wie Idiot, Blödmann usw. und dies nicht aus Angst vor gelben Karten.
Elli's Gäste sollten sich hier benehmen!
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