chiron
23.07.2004, 18:44 |
Wie weit tragen die Aktienkurse noch? Thread gesperrt |
-->Geschrieben von Klaus Singer
Das Finanzportal wallstreet-online meldet am Dienstag, 20. Juli, 23:11: „Microsoft will in den kommenden vier Jahren bis zu 75 Mrd. Dollar an seine Aktionäre zurückgeben. Erreicht werden soll dies vor allem durch Sonderdividenden sowie Aktienrückkäufe. Steve Ballmer, CEO des Unternehmens, begründete diese (...) Entscheidung damit, dass Microsoft einen Großteil der Rechtsstreite beigelegt habe und sich außerdem alle sieben Geschäftsbereiche im Wachstum befinden, womit das aus den vergangenen Jahren angesparte Kapital nicht mehr für das operative Geschäft benötigt werde.“
Es gab viele Stimmen zu diesem „Golden-Noses“-Programm. Einige werten den Schritt positiv und hoffen auf einen Impuls für die Aktienmärkte insgesamt. Andere nennen es schlichtweg ein Armutszeugnis. Sie argumentieren zu recht, dass es um den weltgrößten Software-Konzern schlecht bestellt sei, wenn ihm nichts anderes einfällt, als das akkumulierte Kapital an die Anteilseigner auszuschütten.
Ich gehe noch weiter: Es ist ein schlechtes Zeichen für die Informationstechnologie insgesamt. Anscheinend sind lukrative Betätigungsfelder für Kapital hier mittlerweile Mangelware. Kondratieff lässt grüßen! Der russische Nationalökonom hat die nach ihm benannten langen Wirtschaftszyklen gefunden, wonach eine Basis-Innovation die Wirtschaft jeweils rund 60 Jahre prägt. Kondratieff hat in umfangreichen Untersuchungen charakteristische Merkmale der insgesamt vier Phasen einer großen Bewegung herausgearbeitet, wobei er Erscheinungen auf wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Ebene ganzheitlich betrachtet hat. Der aktuelle, auf Elektronik und Halbleiter zentrierte Kondratieff-Zyklus startete um das Jahr 1950. Im letzten Viertel eines jeden solchen Zyklus, zeichnet sich immer klarer ab, dass die darauf gegründete Technologie, an die Grenzen ihrer Entfaltung stößt. Die Wirtschaft wächst nicht mehr, allmählich erlahmt die gesamte Wirtschaftstätigkeit, Krisen auf wirtschaftlicher, finanzieller und politischer Ebene nehmen ihren Lauf.
Wir befinden uns aktuell in der vierten Phase des aktuellen Kondratieff-Zyklus. Das lässt sich an vielen Punkten ablesen, die Maßnahme von Microsoft ist in diesem Zusammenhang jedoch eine besonders deutliche Botschaft: Die herrschende Technologie hat ihre besten Zeiten hinter sich, es lohnt sich nicht mehr, hier zu investieren. Das ist der fundamentale Rahmen für den Bärenmarkt, in den die Börsen dieser Welt pünktlich zum Anbruch des 21sten Jahrhundert eingetreten sind.
Die aktuelle Bärenmarkt-Rallye begann im Herbst 2002, bzw. im März 2003. Sie lief einer von den USA angeführten konjunkturellen Erholung voraus und sie wird zu Ende gehen, wenn das Wirtschaftswachstum seinen Zenith durchschreitet. Selbst wenn sich die Börsen, insbesondere die, an denen Aktien gehandelt werden, über weite Strecken von den fundamentalen Gegebenheiten abkoppeln können, so sehr hängt ihre langfristige Entwicklung dennoch an makroökonomischen Fakten.
Für den ganzen Artikel hier klicken:
<ul> ~ http://www.zeitenwende.ch/page/index.cfm?SelNavID=478&NewsInstanceID=2&IsArchive=0&NewsID=502</ul>
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MarkXzzz
23.07.2004, 19:18
@ chiron
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Das sehe ich ein bischen anders |
-->Zumal die Finanzmärkte mittlerweile völligst abhängig von der Softwareindustrie sind.
Dabei wird aber immer weniger das Produkt Software eine Rolle spielen (Microsoft), sondern Services und Informationsmanagement werden dominieren.
Schau Dir bspweise Yahoo an.
Sie kontrollieren und kapseln mittlerweile den gesamten Markt.
Immer mehr Information wandert in dieses"Blackhole, und laesst dich an den Kapitalmärkten ausschlachten.
Profitieren werden langfristig davon die Hersteller von Superservern und Speichermedien (SUN,IBM etc).
Für was benötigt dieser Markt noch andere Wirtschaftszweige als IT?
Es ist ein total krankes System - und man wünscht sich, dass der Papierhandel wieder zurück kommt.
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chiron
23.07.2004, 19:41
@ MarkXzzz
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Re: Das sehe ich ein bischen anders |
-->>Zumal die Finanzmärkte mittlerweile völligst abhängig von der Softwareindustrie sind.
>Dabei wird aber immer weniger das Produkt Software eine Rolle spielen (Microsoft), sondern Services und Informationsmanagement werden dominieren.
>Schau Dir bspweise Yahoo an.
>Sie kontrollieren und kapseln mittlerweile den gesamten Markt.
>Immer mehr Information wandert in dieses"Blackhole, und laesst dich an den Kapitalmärkten ausschlachten.
>Profitieren werden langfristig davon die Hersteller von Superservern und Speichermedien (SUN,IBM etc).
>Für was benötigt dieser Markt noch andere Wirtschaftszweige als IT?
>Es ist ein total krankes System - und man wünscht sich, dass der Papierhandel wieder zurück kommt.
Die Wichtigkeit dieser Branche wird nicht abnehmen, aber wird immer noch gleich viel Kohle dafür aufgewendet. Wenn es um Aktien geht, scheint mir allein diese Frage entscheidend zu sein und in diesem Punkt gehe ich mit dem Autor völlig einig.
Gruss chiron
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Turon
23.07.2004, 19:49
@ chiron
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Mal mein Senf dazu: MS und Kartellrecht |
-->>Geschrieben von Klaus Singer
>Das Finanzportal wallstreet-online meldet am Dienstag, 20. Juli, 23:11: „Microsoft will in den kommenden vier Jahren bis zu 75 Mrd. Dollar an seine Aktionäre zurückgeben. Erreicht werden soll dies vor allem durch Sonderdividenden sowie Aktienrückkäufe. Steve Ballmer, CEO des Unternehmens, begründete diese (...) Entscheidung damit, dass Microsoft einen Großteil der Rechtsstreite beigelegt habe und sich außerdem alle sieben Geschäftsbereiche im Wachstum befinden, womit das aus den vergangenen Jahren angesparte Kapital nicht mehr für das operative Geschäft benötigt werde.“
Nun wenn bei Microsoft befürchtet wurde, daß ein verlorener Prozess 75 Milliarden Dollar kosten wird, so ist wohl die Frage berechtigt, wie weit Paranoja noch ansteigen kann. Was war denn die höchste Strafe bisher wegen
Verstößen und Ausnutzung der Vormachtstellung?
Nun ja - Steve Ballmer, halt - wenn der sei mund aufmacht, sollte man es nur ernst nehmen wenn er einem potenziellen Warenabnhemer mit Worten wie:"...Sie sind nicht unserer Freund, sondern unserer Feind..." wenn der mal ein Alternativbetriebssystem aufspielen will. Dann sollte man schon zuhören.
>Es gab viele Stimmen zu diesem „Golden-Noses“-Programm.
"Golden-Nonsens" - Programm? Gute Bezeichnung!
Einige werten den Schritt positiv und hoffen auf einen Impuls für die Aktienmärkte insgesamt. Andere nennen es schlichtweg ein Armutszeugnis. Sie argumentieren zu recht, dass es um den weltgrößten Software-Konzern schlecht bestellt sei, wenn ihm nichts anderes einfällt, als das akkumulierte Kapital an die Anteilseigner auszuschütten.
Das verdammte Geld gehörte schon immer den Aktionären!!!! Man sollte nie vergessen, daß wenn man Aktien kauft, zum Beispiel solche wie Microsoft, erwartet man eben eine Dividende. Da MS in Hinblick auf Ertrag und Dividendenausschüttung immer sparsam gewesen ist, ist es sehr konsequent das Geld was brach rum liegt und nichts erwirtschaftet aufzuteilen, zumal es eben einen guten Grund dafür gibt. Der nennt sich Eigentum.
Oder sind wir schon so wiet, daß wir Leute an unserem Unternehmen beteiligen und diese beschimpfen, weil sie so frech sind, und einen Gewinn haben wollen?
Nun ja: die Aktionäre werden sowieso beschissen! Immerhin schüttet Microsoft
33 Milliarden als Sonderdividende aus, und für den Rest (was auch Aktionären gehört - kauft sie sich selbst zurück. Das ist eine Frechheit.
Das ist genauso als wenn man eigenem geschäftspartner am Unternehmen beteiligt, ihm keine Erträge ausschüttet, und ihm dann nahelegt auszusteigen in dem man seinen Anteil im Unternehmen aus der Betriebskasse zurückkauft.
Das ist mit Abstand nur der übelste Trick den sich Microsoft bisher geleistet hat. Bill Gates hat wohl"Maverick" gesehen. ;)
Ok. Daß Billi ein sehr bescheidener Unternehmer normalerweise sein soll mit etwa 180.000 Euro Gehaltszahlung (wenn das stimt) ist eine andere Sache. Er hat ja halt Freunde wie Barmer.
>Ich gehe noch weiter: Es ist ein schlechtes Zeichen für die Informationstechnologie insgesamt. Anscheinend sind lukrative Betätigungsfelder für Kapital hier mittlerweile Mangelware. Kondratieff lässt grüßen!
Ja. Nur - wenn Microsoft jetzt richtige Softwareunternehmen kaufen würde, käme sie wieder wegen Ausnutzung ihrer Vormachtsstellung in die Müllen der Justitz. Es hat also nichts mit Kondriatieff zu tun. MS ist einfach so groß, daß es nur noch von sich aus weiter wachsen sollte. Übernahmen aller Art würden doch nur noch weiteren Ausbau der Monopolstellung bedeuten.
Ich finde Microsoft weiß darüber Bescheid, außerdem bei all den Dingen die sie sich bisher geleistet haben, wäre eine Zerschlagung des Konzerns durch Kartellauflage allzu logische Folge. MS muß einfach Mitbewerber dulden.
OK. Ich habe vorhin auch schon bemängelt, daß MS einfach offenbar fanatsielos ist.
Habe mir das aber noch mal überlegt, und auch die Gründe für diese Entscheidung
beleuchtet.
Microsoft könnte natürlich feindlich so etwas wie Adobe, SAP oder Macromedia schlucken. Diese Schritte würden aber mit Argußaugen beobachtet. Microsoft kann aufgrund juristischer Situation, mit der sich der Konzern konfrontiert sehen muß, überhaupt nichts mehr. Es kann nur von sich aus selber wachsen.
Ob Billi und Co das noch kann ist eine sehr gute Frage. Er ist und bleibt lediglich perfekter Organisator und ein Handelstalent. Ich schätze mal es wird Niemandem besonders überraschen, daß all das was in Windows und Office steckt, meistens außehalb des Labors von MS entwickelt wurde. Die Ideen wurden einfach nur übernommen und in die Betriebssysteme eingebaut. Es hat so bei MS angefangen und genauso wird es enden.
Trotz der Marktstützung vom Haus direkt, ist die Aktie damit absolut phantasielos, genauer genommen psychologisch gesehen strong sell - fundamental aber ist sie ein klarer Kauf.
Gruß
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MarkXzzz
23.07.2004, 19:58
@ chiron
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Was ist denn Kohle? |
-->>Die Wichtigkeit dieser Branche wird nicht abnehmen, aber wird immer noch gleich viel Kohle dafür aufgewendet. Wenn es um Aktien geht, scheint mir allein diese Frage entscheidend zu sein und in diesem Punkt gehe ich mit dem Autor völlig einig.
>Gruss chiron
Ein Datenbankeintrag unter Deinem Namen?
Und wer pflegt diesen Eintrag?
Bei jeder Simulation gewinnt letztendlich die Maschine - auch wenn Bush momentan versucht Alles in den DJ hineinzusaugen - letztendlich ist dieser Markt einfach nur noch Silizium und eine Schlacht per Mausklick.
Führe den Papierhandel wieder ein, und DU hast einen ganz anderen Markt.
Natürlich würde das auch bei Gold nicht anders aussehen.
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chiron
23.07.2004, 20:03
@ MarkXzzz
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Missverständnis oder habe ich die Pointe verpasst? |
-->Die Wichtigkeit dieser Branche wird nicht abnehmen, aber wird immer noch gleich viel GELD dafür aufgewendet? Wenn es um Aktien geht, scheint mir allein diese Frage entscheidend zu sein und in diesem Punkt gehe ich mit dem Autor völlig einig.
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MarkXzzz
23.07.2004, 20:09
@ Turon
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Wachsen kann Microsoft nur noch |
-->mit OpenSource
Auf der einen Seite gibt man sich juristsich korrekt, auf der anderen Seite werden in Redmond läüngst nur noch die entstrechenden Compiler bedient, um die freien Sourcen der Arbeitslosen in das sinnlose Ungetüm Windows hineinzusaugen.
Bleibt der Markt global simuliert stabil, wird langfristig einfach innhalb dieses System in Richtung der Speichergiganten IBM und evt. SUN umverteilt.
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Turon
23.07.2004, 20:12
@ Turon
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Na bitte: MS will 7000 neue Stellen schaffen: Ziel Expansion |
-->http://news.onvista.de/alle.html?HO=0&OFFSET=0&DATE_RANGE=today&ID_NEWS=61572217
Oder es werden einfach nur Sicherheitsbeamte. [img][/img]
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wuzge
23.07.2004, 20:24
@ Turon
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Rückkauf eigener Aktien ist keine Frechheit...... |
-->>Nun ja: die Aktionäre werden sowieso beschissen! Immerhin schüttet Microsoft
>33 Milliarden als Sonderdividende aus, und für den Rest (was auch Aktionären gehört - kauft sie sich selbst zurück. Das ist eine Frechheit.
......denn die Verknappung der frei handelbaren Aktien hat zur Folge, dass die Börsennotierungen anziehen. Der Effekt ist also der gleiche wie bei einer Dividendenerhöhung,nur dass aus steuelichen Gründen Aktionären oft sogar der Rückkauf eigener Aktien lieber als eine Dividendenerhöhung.
Gruß wuzge
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Turon
23.07.2004, 20:34
@ wuzge
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Re: Rückkauf eigener Aktien ist eindeutig eine Frechheit...... |
-->>>Nun ja: die Aktionäre werden sowieso beschissen! Immerhin schüttet Microsoft
>>33 Milliarden als Sonderdividende aus, und für den Rest (was auch Aktionären gehört - kauft sie sich selbst zurück. Das ist eine Frechheit.
>......denn die Verknappung der frei handelbaren Aktien hat zur Folge, dass die Börsennotierungen anziehen. Der Effekt ist also der gleiche wie bei einer Dividendenerhöhung,nur dass aus steuelichen Gründen Aktionären oft sogar der Rückkauf eigener Aktien lieber als eine Dividendenerhöhung.
>Gruß wuzge
Natürlich: Cisco, People Soft und eine schiere Unzahl von Firmen (bei uns Nokia auch) kaufen stets eigene Aktien zurück.
Und die Aktien zogen auch nach - allerdings nicht die Kurs sondern Konsequenzen. Schlicht und einfach Aktienrückkaufsprogramme sind wenn überhaupt lediglich so etwas, wie Preisverfallgarantie - nur dummerweise weiß man es immer zu spät wann solche Blockorder erfolgen.
Oder da kommt ja noch Deutsche Bank: sie kauft auch schon seit geraumer Zeit eigene Aktien zurück und hat sich damit was Gewichtung angeht selbst ins eigene Fleisch geschnitten. Aufgrund der Neugewichtung kam die HVB zu mehr Breite im Index, und damit mußten zahlreiche Fonds die Aktie kaufen, was uns Kurssprünge von 2-3% in letzter Zeit pro Tag bescherte.
Mal ehrlich: glaubst wirklich irgendein Unternehmen kauft Aktien zurück da wo alle im Boot sind?
Ich sag mal so: wenn solche Aktienrückkaufsprogramme angeht sollte man generell vorsichtig sein. Es ist nur ein Offenbarungseid, daß das Unternehmen auf Cashresrven sitzt, und da ihm nicht besseres in den Sinn kommt, kauft eigene
Aktien zurück.
Sprich wir kaufen zurück, weil wir keine Ideen mehr haben. Schaue doch mal auf Nokia und Co. Darauf kann man höchstens kurzfristig spekulieren.
Gruß
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chiron
23.07.2004, 20:49
@ wuzge
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Re: Rückkauf eigener Aktien ist keine Frechheit...... |
-->>>Nun ja: die Aktionäre werden sowieso beschissen! Immerhin schüttet Microsoft
>>33 Milliarden als Sonderdividende aus, und für den Rest (was auch Aktionären gehört - kauft sie sich selbst zurück. Das ist eine Frechheit.
>......denn die Verknappung der frei handelbaren Aktien hat zur Folge, dass die Börsennotierungen anziehen. Der Effekt ist also der gleiche wie bei einer Dividendenerhöhung,nur dass aus steuelichen Gründen Aktionären oft sogar der Rückkauf eigener Aktien lieber als eine Dividendenerhöhung.
>Gruß wuzge
Vergiss bitte die Optionen der Manager nicht, es geht hier nicht um den"normalen" Aktionär.
Gruss chiron
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MarkXzzz
23.07.2004, 20:52
@ chiron
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Re: Missverständnis oder habe ich die Pointe verpasst? |
-->>Die Wichtigkeit dieser Branche wird nicht abnehmen, aber wird immer noch gleich viel GELD dafür aufgewendet? Wenn es um Aktien geht, scheint mir allein diese Frage entscheidend zu sein und in diesem Punkt gehe ich mit dem Autor völlig einig.
Ich denke mal, dass dieser Markt insgesamt schrumpft, und es nur noch Umverteilungen innerhalb dieses Marktes gibt.
Die Frage ist nur, was könnte ein langfristiger Trend sein
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wuzge
23.07.2004, 21:17
@ Turon
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Rückkauf eigener Aktien |
-->Ich bin gleicher Meinung was die Gründe für Aktienrückkäufe (und Sonderausschüttung) bei Microsoft betrifft. Ich wollte nur auf den Effekt der Verknappung des Aktienangebots hinweisen, dass nämlich dann die Notierungen zumindest langsamer fallen.
Im übrigen gehe ich sogar so weit, Microsoft zu gegebener Zeit als einen ersten Anwärter für Leerverkäufe anzusehen. Denn Microsoft ist das Papier, das in (fast) keinem Depot fehlt; hier dürfte in einem Bärenmarkt der Verkaufsdruck lang und anhaltend werden....(?)
Schönes Wochenende
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Turon
23.07.2004, 22:42
@ wuzge
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Re: Rückkauf eigener Aktien |
-->>Ich bin gleicher Meinung was die Gründe für Aktienrückkäufe (und Sonderausschüttung) bei Microsoft betrifft. Ich wollte nur auf den Effekt der Verknappung des Aktienangebots hinweisen, dass nämlich dann die Notierungen zumindest langsamer fallen.
Ich habe mich höchstwahrscheinlich zu kraftvoll ausgedrückt. Sorry. Dass die Verknappung des FreeFloats dann tatsächlich zu steigenden Kursen führen kann ist logisch. Allerdings hat Microsoft angekündigt binnen 4 Jahren diese Rückkäufe zu tätigen, und MS wird es dann tun, schätzungsweise, wenn der Aktienkurs zu stark nachgibt - nachgeben würde.
>Im übrigen gehe ich sogar so weit, Microsoft zu gegebener Zeit als einen ersten Anwärter für Leerverkäufe anzusehen. Denn Microsoft ist das Papier, das in (fast) keinem Depot fehlt; hier dürfte in einem Bärenmarkt der Verkaufsdruck lang und anhaltend werden....(?)
Das ist durchaus möglich, das kleine Problem ist, daß MS bis zum zweiten Dezember 2004 eine quasi den Aktionären eingeräumt hat einen Puffer von 3 Dollar Dividende zu besitzen. (Meines Erachtes wird die Dividende für alle Besitzer der Aktie am 2.Dezember ausgeschüttet weiß es aber nicht genau.
Na jedenfalls schon alleine aus diesem Grund wäre die Aktie für Shortseller uninteressant, da auf der einer Seite sich jeder die Aktie greifen wird, sobald der Markt in Stimmung kommt, und davor kann MS auch an Märkten aktiv werden.
Berauschende Gewinne mit Shortselling bei MS in den nächsten 4 Jahren? Erst wenn MS seinen Pool von 35 Milliarden Dollar zu diesem Zweck ausschöpft und die Dividende ausgeschüttet ist.
Wo es durchaus zu einem rapiden Kursverfall der MS Aktie kommen kann, das wäre der Tag der Dividendenauschüttung.
Zu diesem Thema: wenn Du ein Dividendenjäger bist - als Beispiel - solltest Du Dir so etwas wie Syszygy AG anschauen. (Das ist natürlich kein Vergleich). Syzygy hat neuerdings auch so etwas wie hohe Dividende bezahlt (Sonderausschüttung in Höhe von 1,5 Euro pro Aktie. Das Papier kostet jetzt 1/3 dessen was am Tage der Dividendneauschüttung. Aber bei MS würde ich sehr vorsichtig sein - sowohl als long, wie auch als Bär.
Alleine aufgrund der Ankündigung, kann man davon ausgehen, daß MS sehr volatile Aktie wird. Trotz der Marktkapitalisierung.
Schönes Wochenende
Dito ;) von T.
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sensortimecom
24.07.2004, 10:03
@ chiron
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Re: Wie weit tragen die Aktienkurse noch? |
-->>Geschrieben von Klaus Singer
Der aktuelle, auf Elektronik und Halbleiter zentrierte Kondratieff-Zyklus startete um das Jahr 1950. Im letzten Viertel eines jeden solchen Zyklus, zeichnet sich immer klarer ab, dass die darauf gegründete Technologie, an die Grenzen ihrer Entfaltung stößt. Die Wirtschaft wächst nicht mehr, allmählich erlahmt die gesamte Wirtschaftstätigkeit, Krisen auf wirtschaftlicher, finanzieller und politischer Ebene nehmen ihren Lauf.
>Wir befinden uns aktuell in der vierten Phase des aktuellen Kondratieff-Zyklus. Das lässt sich an vielen Punkten ablesen, die Maßnahme von Microsoft ist in diesem Zusammenhang jedoch eine besonders deutliche Botschaft: Die herrschende Technologie hat ihre besten Zeiten hinter sich, es lohnt sich nicht mehr, hier zu investieren.
[b]Hallo.
Es wird keinen"neuen" Kondratieff-Zyklus mehr geben, weil die GESAMTE Technologie - auf die sich der letzte Zyklus gründete - mittels des segensreichen Wirkens;-( des Debitismus/Turbo-Kapitalismus"freigesetzt" worden ist; ähnlich einer Kettenreaktion wie bei einer Atombombe.
Das Ergebnis ist eine"Innovations- und Patentierbarkeitskrise" die sich auf nahezu alle neuen Technologien erstreckt, und fast jede Forschung in ein neues Gebiet unrentabel macht.
Fazit: Auch das Warten auf eine"neue" Technologie ist vergebens. Vielmehr soll in die ANWENDUNG bestehender Technologien investiert werden, und das gesamte Wirtschafts-, Währungs- und IPR-System TOTAL umgekrempelt werden, und zwar global. Sonst wirds finster.
mfg Erich B.
<ul> ~ http://www.sensortime.com/extinct-de0500.html</ul>
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